[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des aktuellen Füllstandes eines
Volumens oder der Position der beweglichen Komponente eines fluidtechnischen Aktuators.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine fluidtechnische Vorrichtung. Die fluidtechnische
Vorrichtung kann Volumen umfassen, dessen Füllstand mittels des erfinderischen Verfahrens
bestimmt wird. In einer Ausführungsform kann die fluidtechnische Vorrichtung mit einem
fluidtechnischen Aktuator ausgestattet sein, bei dem die Position einer beweglichen
Komponente des Aktuators mit dem erfinderischen Verfahren bestimmt wird. Ein fluidtechnischer
Aktuator kann dabei sowohl ein hydraulischer Zylinder als auch ein Hydromotor mit
einem Anschlag sein. Mit der beweglichen Komponente ist die Komponente des fluidtechnischen
Aktuators gemeint, die die erzeugte Kraft oder Drehmoment auf das zu bewegende Objekt
überträgt. Dies ist zum Beispiel bei einem hydraulischen Zylinder der Zylinderkolben
oder bei einem hydraulischen Zahnradmotor die Welle eines Zahnrads. Die Position der
beweglichen Komponente wird bei translatorisch wirkenden fluidtechnischen Aktuatoren
durch ein Längenmaß und bei rotatorisch wirkenden fluidtechnischen Aktuatoren, wie
z. B. einem Zahnradmotor, durch ein Winkelmaß bestimmt, insbesondere durch den Drehwinkel
einer Welle eines Zahnrads. Der Anschlag des Hydromotors begrenzt hierbei den Bewegungsumfang
der beweglichen Komponente, d. h. dass die Position der beweglichen Komponente einen
Maximalwert nicht überschreiten kann. Ein derartiger Anschlag kann durch eine mechanische
Blockierung oder aber durch ein Softwaresignal gebildet werden. Der Anschlag kann
unmittelbar auf die bewegliche Komponente des Hydromotors wirken oder mittelbar zum
Beispiel über das zu bewegende Objekt.
[0002] Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 100 24 009 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Betätigung eines
Hydraulikzylinders. Dabei soll das Verfahren das Problem überwinden, dass ein Hydraulikzylinderkolben
mit großer Geschwindigkeit auf ein Hubende des Zylinders trifft. Ein Positionssensor
fühlt die Position des Hydraulikzylinderkolbens ab und erzeugt ein Positionssignal.
Eine elektronische Steuervorrichtung empfängt ein Bedienerbefehlssignal beispielsweise
zur Verfahrgeschwindigkeit des Hydraulikzylinderkolbens und das Positionssignal bestimmt
die Ist-Geschwindigkeit des Hydraulikzylinderkolbens und bestimmt einen Grenzwert
ansprechend auf die Ist-Geschwindigkeit des Hydraulikzylinderkolbens. Zusätzlich vergleicht
die Steuervorrichtung die Bedienersignalgröße mit dem Grenzwert und erzeugt ein Flusssteuersignal
ansprechend auf den Vergleich. Eine elektrohydraulische Steuervorrichtung empfängt
das Flusssteuersignal und steuert darauf ansprechend die Bewegung des Hydraulikzylinderkolbens.
[0003] Fluidtechnische Aktuatoren werden in der Antriebstechnik u.a. geschwindigkeits- und
druckgeregelt verwendet. Soll ein fluidtechnischer Aktuator auf beide Arten geregelt
werden, muss zwischen den beiden Betriebsarten umgeschaltet werden. Im Umschaltpunkt
sind die Sollwerte der beiden Regelkreise aneinander anzupassen, um eine schlagfreie
Umschaltung zu gewährleisten. Dies setzt einen Positions- und einen Drucksensor voraus.
Anhand der Sensorsignale kann ein Umschaltpunkt definiert werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Bestimmung des aktuellen Füllstands
eines Behältnisses oder der aktuellen Position der beweglichen Komponente eines fluidtechnischen
Aktuators anzugeben, ohne Signale eines Positionssensors zu benutzen. Weiterhin ist
es Aufgabe der Erfindung, ein fluidtechnisches System bereitzustellen, bei dem der
Füllstand des Behältnisses oder die Position der beweglichen Komponente eines fluidtechnischen
Aktuators mit dem erfinderischen Verfahren bestimmt wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens ergeben sich aus
den Unteransprüchen 2-8. Die Aufgabe wird ferner durch eine Vorrichtung nach Anspruch
9 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen
10-15.
[0006] In einem ersten Ausführungsbeispiels des Verfahrens zur Bestimmung eines Füllstands
eines Fluides in einem nicht von außen zugänglichen oder einsehbaren Behältnisses,
wobei das Behältnis über ein Regelventil, enthaltend ein Verschlusselement, angesteuert
wird, umfasst das Verfahren die Schritte,
- a) Ermittlung des maximalen Wertes (Wmax) einer physikalischen Größe (Gph,best);
- b) Bestimmung des momentanen Wertes (Wakt) der physikalischen Größe (Gph,best);
- c) Vergleich des momentanen Wertes (Wakt) mit dem maximalen Wert (Wmax) der physikalischen Größe (Gph,best), und Ableiten einer Aussage über den aktuellen Füllstand des Fluids im Behältnis
aus diesem Vergleich.
[0007] Der Füllstand wird somit nicht unmittelbar gemessen sondern mittelbar über gemessene
physikalische Größen wie z.B. den Druck bestimmt, aus denen sich der Füllstand ableiten
lässt. Der Begriff Füllstand ist dabei so zu verstehen, dass es zwei gegeneinander
abgrenzbare Teilvolumina innerhalb des Behältnisses gibt. Diese Teilvolumina können
z.B. durch eine Phasengrenze (flüssiges Fluid/gasförmiges Fluid) voneinander getrennt
sein oder aber durch einen mechanische Separator wie z.B. ein Zylinderkolben getrennt
sein. Der maximale Wert der physikalischen Größe könnte das maximale Volumen des Behältnisses
sein, und der momentane Wert der physikalischen Größe das durch das Fluid innerhalb
des Behältnisses zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgefüllte Volumen sein. Der momentane
Wert des Volumens des durch das z.B. flüssige Fluid innerhalb des Behältnisses zu
diesem Zeitpunkt ausgefüllten Volumens oder die Position des Separators könnte aus
dem Volumenstrom des Fluids in das Behältnis oder aus dem Behältnis bestimmt werden.
Der Volumenstrom des Fluids ließe sich z.B. aus den Größen Druck des Fluids im System,
dem Druck des Fluids vor und/oder hinter dem Verschlusselement, sowie aus der Position
des Verschlusselements bestimmt werden.
[0008] In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird das Verfahren zur Bestimmung einer aktuellen
Position (x
r) einer beweglichen Komponente eines fluidtechnischen Aktuators verwendet. Der fluidtechnische
Aktuator wird über ein Regelventil, enthaltend ein Verschlusselement, angesteuert.
Das Verfahren umfasst die Schritte,
- a) Ermittlung des maximalen Wertes (Wmax) einer physikalischen Größe (Gph,best), die Position der beweglichen Komponente beinhaltend; anschließend
- b) Bestimmung des momentanen Wertes (Wakt) der physikalischen Größe (Gph,best), die Position der beweglichen Komponente beinhaltend; anschließend
- c) Vergleich des momentanen Wertes (Wakt) mit dem maximalen Wert (Wmax) der physikalischen Größe (Gph,best), die Position der beweglichen Komponente beinhaltend, und Ableiten einer Aussage
über die aktuelle Position der beweglichen Komponente aus diesem Vergleich.
[0009] Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine Bestimmung des Füllstands eines Volumens
bzw. der Position der beweglichen Komponente eines über ein Regelventil mit einem
Verschlusselement angesteuerten fluidtechnischen Aktuators mit Hilfe einer beobachtbaren
physikalischen Größe, die die Position der beweglichen Komponente beinhaltet. Dazu
wird zunächst der maximale Wert der physikalischen Größe ermittelt. Der Begriff "ermitteln"
umfasst dabei sowohl die direkte oder indirekte Messung des maximalen Werts der physikalischen
Größe als auch die Übernahme eines entsprechenden vorgegebenen Wertes, der z.B. in
einem Datenspeicher abgespeichert ist. Anschließend wird der momentane Wert der physikalischen
Größe ermittelt, um eine Aussage über den aktuellen Füllstand oder die aktuelle Position
der beweglichen Komponente aus einem Vergleich des momentanen Wertes mit dem maximalen
Wert der physikalischen Größe zu treffen. Somit ermöglicht die vorliegende Erfindung
eine Bestimmung des Füllstands bzw. eine schlagfreie Umschaltung zwischen dem geschwindigkeits-
und druckgeregelten Betrieb eines fluidtechnischen Aktuators, ohne dass ein Positionssensor
zur Bestimmung der aktuellen Position der beweglichen Komponente zur Verfügung stehen
muss.
[0010] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der fluidtechnische Aktuator
mindestens eine Zylinderkammer auf und die physikalische Größe ist das Volumen der
mindestens einen Zylinderkammer. Der momentane Wert des Volumens der mindestens einen
Zylinderkammer wird dabei aus dem Volumenstrom des fluidtechnischen Mediums zum fluidtechnischen
Aktuators bestimmt, wobei der Volumenstrom des fluidtechnischen Mediums zum fluidtechnischen
Aktuator aus den Größen Druck des fluidtechnischen Mediums im System und Druck des
fluidtechnischen Mediums in der mindestens einen Zylinderkammer sowie der Position
des Verschlusselements bestimmt wird. Dabei kann die Position des Verschlusselements
mittels einer direkten Messung bestimmt werden. Es ist aber auch möglich, die Position
des Verschlusselements indirekt aus einer Größe zu bestimmen, die mit der Position
des Verschlusselements in Beziehung steht. Wird das Verschlusselement elektrisch angesteuert,
kann dies beispielsweise die Ansteuerspannung sein. Die Bestimmung des momentanen
Volumens der mindestens einen Zylinderkammer erfolgt dabei durch Integration des Volumenstroms.
Ein einmalig ermitteltes oder vorgegebenes maximales Volumen wird als Referenz für
den maximalen Zylinderhub verwendet.
[0011] Die verwendeten Signale (Systemdruck, Kammerdruck sowie Verschlusselementposition)
stehen in den meisten Systemen standardmäßig zur Verfügung. Somit kann beispielsweise
der Umschaltpunkt zwischen der Geschwindigkeits- und Druckregelung bestimmt und eine
schlagfreie Umschaltung gewährleistet werden, ohne dass ein Positionssensor, der die
Position des Zylinderkolbens detektiert, vorhanden sein muss. Dieses Verfahren ist
universell und kann z. B. bei Zylindern unterschiedlicher Größe angewendet werden.
[0012] Das einmalig ermittelte oder vorgegebene maximale Volumen wird als Referenz für den
maximalen Zylinderhub verwendet. Das im Betrieb bestimmte Volumen repräsentiert dabei
die momentane Zylinderkolbenposition. Der Vergleich der beiden Größen maximales Volumen
und bestimmtes Volumen ermöglicht eine Aussage zu der aktuellen Zylinderkolbenposition.
[0013] Alternativ zum Volumen der mindestens einen Zylinderkammer kann auch die hydraulische
Kapazität einer in einer Zylinderkammer eingeschlossenen Ölfeder als physikalische
Größe, die Position des Zylinderkolbens beinhaltend, benutzt werden.
[0014] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine fluidtechnische Vorrichtung.
Die fluidtechnische Vorrichtung weist ein nicht von außen zugängliches oder einsehbares
Behältnis auf. Der Füllstand des Behältnisses mit einem Fluid wird über ein Regelventil,
enthaltend ein Verschlusselement, angesteuert. Des Weiteren weist die fluidtechnische
Vorrichtung ein elektronisches Steuerungsmittel, Mittel zur Messung physikalischer
Größen (G
ph) und ein Steuerungsprogramm auf. Das Steuerungsprogramm umfasst einen Algorithmus
zur Bestimmung des aktuellen Füllstands des Fluids im Behältnis aus einer beobachteten
physikalischen Größe (G
ph,best), wobei die beobachtete physikalische Größe (G
ph,best) in dem Steuerungsprogramm aus den gemessenen physikalischen Größen (G
ph) errechnet wird. Das Steuerungsprogramm arbeitet somit das zuvor beschriebene Verfahren
ab.
[0015] Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen fluidtechnischen Vorrichtung weist
einen fluidtechnischen Aktuator mit einer beweglichen Komponente auf, wobei der fluidtechnische
Aktuator ebenfalls über ein Regelventil, enthaltend ein Verschlusselement, angesteuert
wird. Weiterhin weist die fluidtechnische Vorrichtung eine elektronische Steuerung,
Mittel zur Messung physikalischer Größen und ein Steuerungsprogramm auf. Das Steuerungsprogramm
enthält einen Algorithmus zur Bestimmung der aktuellen Position der beweglichen Komponente
aus einer beobachteten physikalischen Größe, welche die Position der beweglichen Komponente
beinhaltet, wobei die beobachtete physikalische Größe in dem Steuerungsprogramm aus
den gemessenen physikalischen Größen errechnet wird.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist der fluidtechnische Aktuator mindestens
eine Zylinderkammer auf und die beobachtete physikalische Größe ist das Volumen der
mindestens einen Zylinderkammer. Dabei können die Mittel zur Beobachtung physikalischer
Größen einen Sensor zur Messung des Drucks des fluidtechnischen Mediums im System,
einen Sensor zur Messung des Drucks des fluidtechnischen Mediums in der mindestens
einen Zylinderkammer und/oder einen Sensor zur Ermittlung der Position des Verschlusselements
umfassen. Wird die Position des Verschlusselements indirekt bestimmt, können die Mittel
zur Beobachtung physikalischer Größen auch Mittel zur Bestimmung dieser indirekten
Größen umfassen, wie beispielsweise ein Mittel zur Bestimmung der Ansteuerspannung
im Falle der elektrischen Ansteuerung des Verschlusselements.
[0017] Der Algorithmus zur Beobachtung der Volumina kann beispielsweise als ein Teil der
Software in der Ventilelektronik beziehungsweise in einer übergeordneten Steuerung
umgesetzt sein.
[0018] Diese Erfindung erlaubt, einen Füllstands oder Positions- beziehungsweise Geschwindigkeitsregelkreis
aufzubauen, ohne dass ein direkt gemessenes Füllstands- oder Positionssignal zur Verfügung
steht. Sollte ein Füllstandssensor oder Positionssensor dennoch vorhanden sein, kann
das beschriebene Verfahren zu Diagnosezwecken verwendet werden. Auch zur Umsetzung
einer Notlaufstrategie kann das Verfahren genutzt werden. Das Verfahren kann nicht
nur mit einem Zylinderkammervolumen oder der hydraulischen Kapazität einer eingeschlossenen
Ölfeder, sondern mit jeglicher physikalischen Größe umgesetzt werden, die die Position
der beweglichen Komponente beinhaltet.
[0019] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Abbildungen.
[0020] Von den Abbildungen zeigt:
Fig. 1 Blockschaltbild einer ersten erfindungsgemäßen fluidtechnischen Vorrichtung
Fig. 2 Blockschaltbild einer zweiten erfindungsgemäßen hydraulischen Vorrichtung
Fig. 3 Kennlinien
[0021] Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen fluidtechnischen Vorrichtung
1. Das Behältnis in Form eines Behälters 15 weist ein Volumen auf, das von außen nicht
eingesehen werden kann. Das Volumen kann zumindest teilweise mit Hilfe einer Pumpe
mit einem Fluid gefüllt werden, so dass das Volumen einen bestimmten Füllstand V
r aufweist. Der Begriff Füllstand ist dabei so zu verstehen, dass es zwei gegeneinander
abgrenzbare Teilvolumina innerhalb des Behältnisses gibt. Diese Teilvolumina können
z.B. durch eine Phasengrenze (flüssiges Fluid/gasförmiges Fluid) voneinander getrennt
sein oder aber durch einen mechanischen Separator wie z.B. ein Zylinderkolben 11,
der in Fig. 2 näher beschrieben wird. Im Falle des mechanischen Separators können
in den Teilvolumen ein oder zwei kompressible Fluide wie z.B. Gase vorhanden sein
(Pneumatik), oder ein oder zwei inkompressible Fluide wie z.B. Hydrauliköle vorhanden
sein, die durch den Separator getrennt werden. In dem in Fig. 1 geschilderten Ausführungsbeispiel
befindet sich in einen ersten Teilvolumen 16 ein Hydrauliköl und in einem zweiten
Teilvolumen 17 ein Gas wie z.B. Luft. Der Behälter 15 weist zudem keine Mittel zur
direkten Detektion des Füllstandes V
r oder alternativ zur Bestimmung der Position der Phasengrenze auf, so dass der Füllstand
V
r nicht direkt gemessen werden kann.
[0022] Der Behälter 15 wird über ein Regelventil 20, das ein Verschlusselement 21 aufweist,
angesteuert. In der Fig. 1 ist ein 4/3-Wegeventil mit Sperr-Mittelstellung gezeigt.
Die Erfindung ist aber nicht auf die Verwendung eines solchen Ventils beschränkt,
sondern es können auch andere Regelventile zum Einsatz kommen. Das Regelventil 20
weist ein Mittel 44 zur Messung der Position y
VK des Verschlusselements 21 auf. Bei diesem Mittel 44 kann es sich beispielsweise um
einen induktiven Wegaufnehmer handeln. Aber auch alle anderen geeigneten Mittel 44
zur Messung der Position y
VK des Verschlusselements 21, die auch nicht zwingend mit dem Regelventil 20 verbunden
sein müssen, sind von der Erfindung umfasst. Die Arbeitsanschlüsse A, B des Ventils
sind mit dem ersten Teilvolumen 16 beziehungsweise dem zweiten Teilvolumen 17 verbunden.
Die Arbeitsanschlüsse S und T sind mit einer Hydraulikpumpe 25 beziehungsweise mit
der Rücklaufleitung verbunden. In den jeweiligen Druckleitungen 2,3 sind Mittel 42,43
zur Messung des Drucks der jeweiligen Fluide p
12, p
13 vorgesehen. Dabei kann es sich beispielsweise um Manometer handeln, die eine zum
jeweiligen gemessenen Druck p
12, p
13 proportionale elektrische Spannung ausgeben. Diese Mittel 42,43 können aber auch
andere Ausführungsformen aufweisen und sich auch an anderer Stelle befinden, solange
sie geeignet sind, den Druck der Fluide p
12, p
13 in den jeweiligen Teilvolumen 16, 17 zu messen. Die Messung der Drucks p
13 und des nachfolgend beschriebenen Drucks p
T ist dabei in diesem Ausführungsbeispiel optional. Weiterhin weist die Vorrichtung
ein Mittel 41 zur Messung des Drucks des z.B. Hydrauliköls p
S zwischen dem Regelventil 20 und der Hydraulikpumpe 25 auf, bei dem es sich ebenfalls
beispielsweise um ein Manometer handeln kann, das eine zum jeweiligen gemessenen Druck
p
S proportionale elektrische Spannung ausgibt. Schließlich weist die Vorrichtung ein
Mittel 46 zur Messung des Drucks des z.B. Hydrauliköls p
T zwischen dem Regelventil 20 und dem Tank auf, bei dem es sich ebenfalls beispielsweise
um ein Manometer handeln kann, das ein zum jeweiligen gemessenen Druck p
T proportionales elektrisches Signal ausgibt.
[0023] Zur Bestimmung des Füllstands V
r werden die gemessenen Werte p
12, p
13, p
S, p
T, y
VK einem elektronischen Steuerungsmittel 30 zugeleitet, wobei der Wert p
13 und p
T in diesem Fall lediglich optional ist. Hier werden in einem ersten Schritt in einem
ersten Rechenwerk 31 der Momentanwert des ersten Teilvolumens 16 W
12,akt bestimmt. Dazu wird mittels der Gleichung

zunächst der in das erste Teilvolumen 16 geflossene Volumenstrom Q
A bestimmt, wobei K
1 den Durchflussfaktor oder den Durchflusskoeffizient des Regelventils 20 von S nach
A bezeichnet, und p die Dichte des Fluids (Hydrauliköl) bezeichnet. Er ist ein Maß
für den erzielbaren Durchsatz einer Flüssigkeit oder eines Gases durch das Regelventil
für den Weg S nach A. Wird der bestimmte Volumenstrom Q
A über die Zeit integriert, in der das Hydrauliköl in den Behälter 15 einfließt, wird
eine Aussage über das in den Behälter 15 geflossene Volumen W
12,akt gewonnen. Im Falle eines aus dem Teilvolumen 16 ausfließenden Fluids wird der Term
(p
S-p
12) unter der Wurzel in Gleichung (1) durch den Term (p
12-p
T) ersetzt.
[0024] In einem zweiten Schritt werden in einem zweiten Rechenwerk 32 das aktuell bestimmte
Volumen W
12,akt zu dem maximalen Volumen W
12,max ins Verhältnis gesetzt, wodurch man das normierte Volumen erhält. Das entsprechende
maximale Volumen W
12,max könnte dabei als Konstante vorgegeben sein, wenn die konstruktiven Daten des Behälters
15 bekannt wären. Das entsprechende maximale Volumen W
12,max könnte aber auch während einer Referenzfahrt wie oben beschrieben ermittelt werden,
wenn die konstruktiven Daten des Behälters 15 beispielsweise a priori nicht bekannt
sind. Sieht man von der inneren Leckage des Behälters 15 ab, so entspricht der Verlauf
eines normierten Volumens dem Füllstand Vr.
[0025] Zur Verdeutlichung der Verfahrensschritte wurden in der Fig. 1 ein erstes Rechenwerk
31 und ein zweites Rechenwerk 32 eingezeichnet, wobei in dem ersten Rechenwerk 31
die Bestimmung des Momentanwertes des Volumens W
12,
akt erfolgt, während in dem zweiten Rechenwerk 32 die Bestimmung des Füllstands V
c erfolgt. Es ist aber nicht zwingend erforderlich, dass diese Bestimmungen in unterschiedlichen
Rechenwerken 31,32 erfolgen. Das elektronische Steuerungsmittel 30 kann für die Bestimmung
auch nur ein Rechenwerk 31,32 aufweisen. Ebenso kann das elektronische Steuerungsmittel
30 auch aus einer integrierten Ventilelektronik bestehen.
[0026] Um die Genauigkeit zu vergrößern, kann man zudem in analoger Art und Weise den Druck
p
13 verwenden. In diesem Fall wird zusätzlich der Atmosphärendruck p
T (oder allgemeiner der am vierten Arbeitsanschluss T des Regelventils 20 anliegende
Druck) bestimmt, und der aus dem zweiten Teilvolumen 17 ausströmende Volumenstrom
somit mittels der Gleichung

bestimmt, wobei K
2 den Durchflussfaktor oder den Durchflusskoeffizient des Regelventils 20 von B nach
T bezeichnet. Die Bestimmung des aus dem zweiten Teilvolumen einströmenden Volumens
W
13,akt erfolgt dann wieder über Zeitintegration des Volumenstroms Q
B über die Zeitdauer des Ausströmens. Hat der Behälter ein Gesamtvolumen V, so sollte
sich V immer zu V = W
12,akt + W
13,akt ergeben, sofern sich kein mechanischer Separator im Behälter 15 befindet. Im Falle
eines in das Teilvolumen 17 einfließenden Fluids wird der Term (p
13-p
T) unter der Wurzel in Gleichung (1) durch den Term (p
s-p
13) ersetzt.
[0027] Wie man den zuvor gemachten Ausführungen entnimmt, könnte die zweite Druckleitung
3 auch wegelassen werden. Der Behälter wäre dann z.B. ein Druckspeicher dessen Füllstand
z.B. mit einem Hydrauliköl mittels Gleichung 1 bestimmt werden kann. In diesem Zusammenhang
ist auch zu beachten, dass z.B. der Druck p
12 eine Funktion der Zeit sein kann. Diese Zeitabhängigkeit ist bei der Integration
zu berücksichtigen. Alternativ zur Integration über die Zeit kann z.B. p
12 regelmäßig mit einem Zeitabstand Δt =t
n+1-t
n gemessen werden, so dass sich W
12,akt in guter Näherung aus der Summe der Volumenströme Q
A,n multipliziert mit Δt bestimmen lassen würde, so dass sich der Füllstand V
c, wie zuvor gezeigt, bestimmen lässt. Es bietet sich aber in allen Fällen eine regelmäßige
Kalibrierung an, um zu große Diskrepanzen zwischen dem bestimmten Füllstand V
c und dem realen Füllstand V
r des Behälters 15 zu vermeiden.
[0028] In diesem Zusammenhang ist auch zu beachten, dass es bei schnellen Füllstandsänderungen
zu Temperaturänderungen des oder der Fluide kommen kann. Diese Temperaturänderungen
haben bei inkompressiblen Medien nur einen geringen Einfluss und können meistens vernachlässigt
werden. Bei kompressiblen Medien kann der Einfluss mittels des temperaturabhängigen
Kompressionsmoduls berücksichtigt werden. Letzteres setzt aber eine zeitabhängige
Temperaturmessung voraus, wie in Fig. 1 anhand eines Mittels zur Messung der Temperatur
45 des Fluids im zweiten Teilvolumen 17 als Option angedeutet ist. Die so gemessenen
Temperaturdaten können vom ersten Rechenwerk 31 berücksichtig werden, um den Volumenstrom
zu bestimmen. In Abhängigkeit von der Konstruktion und der benötigten Genauigkeit
können auch weitere Temperaturmessungen an anderen Stellen vorgenommen werden.
[0029] Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen hydraulischen Vorrichtung
100. Das Behältnis ist ein fluidtechnischer Aktuator 10 in Form eines Hydraulikzylinders
und weist in seinem Inneren eine bewegliche Komponente 11 in Form eines Zylinderkolbens
auf. Weiterhin befindet sich auf der einen Seite des Zylinderkolbens 11 eine erste
Zylinderkammer 12, während sich auf der gegenüberliegenden Seite des Zylinderkolbens
11 eine zweite Zylinderkammer 13 befindet. Der Zylinderkolben 11 befindet sich an
einer realen Position x
r. Der Hydraulikzylinder 10 weist kein Mittel zur direkten Detektion dieser Position
x
r auf, so dass die Position x
r des Zylinderkolbens 11 nicht direkt gemessen werden kann. Der Hydraulikzylinder 10
wird über ein Regelventil 20, das ein Verschlusselement 21 aufweist, angesteuert.
In der Fig. 1 ist ein 4/3-Wegeventil mit Sperr-Mittelstellung gezeigt. Die Erfindung
ist aber nicht auf die Verwendung eines solchen Ventils beschränkt, sondern es können
auch andere Regelventile zum Einsatz kommen. Das Regelventil 20 weist ein Mittel 44
zur Messung der Position y
VK des Verschlusselements 21 auf. Bei diesem Mittel 44 kann es sich beispielsweise um
einen induktiven Wegaufnehmer handeln. Aber auch alle anderen geeigneten Mittel 44
zur Messung der Position y
VK des Verschlusselements 21, die auch nicht zwingend mit dem Regelventil 20 verbunden
sein müssen, sind von der Erfindung umfasst. Die Arbeitsanschlüsse A, B des Ventils
sind mit der ersten Zylinderkammer 12 beziehungsweise der zweiten Zylinderkammer 13
verbunden. In den jeweiligen Druckleitungen 2, 3 sind Mittel 42, 43 zur Messung des
Drucks des hydraulischen Mediums p
12, p
13 vorgesehen. Dabei kann es sich beispielsweise um Manometer handeln, die zum jeweiligen
gemessenen Druck p
12, p
13 proportionale elektrische Signale ausgeben. Diese Mittel 42, 43 können aber auch
andere Ausführungsformen aufweisen und sich auch an anderer Stelle befinden, solange
sie geeignet sind, den Druck des hydraulischen Mediums p
12, p
13 in der jeweiligen Zylinderkammer 12, 13 zu messen. Weiterhin weist die Vorrichtung
ein Mittel 41 zur Messung des Drucks des hydraulischen Mediums p
s im System auf, bei dem es sich ebenfalls beispielsweise um ein Manometer handeln
kann, das eine zum jeweiligen gemessenen Druck p
s proportionale elektrische Spannung ausgibt. Schließlich weist die Vorrichtung ein
Mittel 46 zur Messung des Drucks des z.B. Hydrauliköls p
T in der Rücklaufleitung des Regelventils 20 und dem Tank auf, bei dem es sich ebenfalls
beispielsweise um ein Manometer handeln kann, das ein zum jeweiligen gemessenen Druck
p
T proportionales elektrisches Signal ausgibt.
[0030] Zur Bestimmung der Position x
c des Zylinderkolbens 11 werden die gemessenen Werte p
12, p
13, p
s, p
T, y
VK einem elektronischen Steuerungsmittel 30 zugeleitet. Hier werden in einem ersten
Schritt in einem ersten Rechenwerk 31 die Momentanwerte der Volumina W
12,
akt, W
13,akt der ersten Zylinderkammer 12 beziehungsweise zweiten Zylinderkammer 13 bestimmt.
Dazu werden zunächst die in die Zylinderkammern 12,13 geflossenen Volumenströme bestimmt,
was über den Drosselquerschnitt der Steuerkante des Verschlusselements 21, der als
Funktion des Hubes des Verschlusselements 21 bekannt ist, sowie den gemessenen Druckabfall
über die Steuerkante als Differenz der gemessenen Drücke des hydraulischen Mediums
(p
12, p
13 p
S und p
T) zwischen zwei Zeitpunkten möglich ist. Werden die bestimmten Volumenströme über
die Zeit integriert, wird eine Aussage über die in die Zylinderkammer geflossenen
Volumina W
12,akt, W
13,akt gewonnen.
[0031] In einem zweiten Schritt werden in einem zweiten Rechenwerk 32 die aktuell bestimmten
Volumina W
12,akt, W
13,akt zu den maximalen Volumina W
12,max, W
13,max ins Verhältnis gesetzt, wodurch man die normierten Volumina erhält. Die entsprechenden
maximalen Volumina W
12,max, W
13,max können dabei als Konstanten vorgegeben werden, wenn die konstruktiven Daten des Hydraulikzylinders
10 bekannt sind. Die entsprechenden maximalen Volumina W
12,max, W
13,max können aber auch während einer Referenzfahrt wie oben beschrieben ermittelt werden,
wenn die konstruktiven Daten des Hydraulikzylinders 10 beispielsweise a priori nicht
bekannt sind. Sieht man von der inneren Leckage des Hydraulikzylinders ab, so entspricht
der Verlauf eines normierten Volumens der normierten Position Pos
norm des Zylinderkolbens 11 beim Aus- beziehungsweise Einfahren. Damit die während der
Fahrt entstandenen Bestimmungsfehler im Rahmen bleiben, können beim Ausfahren das
Volumen W
13,max und beim Einfahren das Volumen W
12,max zurückgesetzt werden.
[0032] Zur Verdeutlichung der Verfahrensschritte wurden in der Fig. 2 ein erstes Rechenwerk
31 und ein zweites Rechenwerk 32 eingezeichnet, wobei in dem ersten Rechenwerk 31
die Bestimmung der Momentanwerte der Volumina W
12,akt, W
13,akt erfolgt, während in dem zweiten Rechenwerk 32 die Bestimmung der Position x
c des Zylinderkolbens 11 erfolgt. Es ist aber nicht zwingend erforderlich, dass diese
Bestimmungen in unterschiedlichen Rechenwerken 31, 32 erfolgen. Das elektronische
Steuerungsmittel 30 kann für beide Bestimmungen auch nur ein Rechenwerk 31,32 aufweisen.
Ebenso kann das elektronische Steuerungsmittel 30 auch aus einer integrierten Ventilelektronik
bestehen.
[0033] In der Fig. 2 werden die Volumina W
12,akt, W
13,akt beider Zylinderkammern 12, 13 bestimmt. Für die Bestimmung der Position x
c des Zylinderkolbens 11 wird aber nur das Volumen W
12,akt, W
13,akt der jeweiligen Arbeits-Zylinderkammer 12, 13 benötigt, so dass bei einem einseitig
wirkenden Hydraulikzylinder 10 nur der Druck des hydraulischen Mediums p
12, p
13 in der jeweiligen Arbeits-Zylinderkammer 12, 13 gemessen werden muss.
[0034] Fig. 3 zeigt die simulierten Verläufe der realen Position x
r eines Zylinderkolbens 11 (durchgezogene Linie) und der bestimmten Position x
c eines Zylinderkolbens 11 (gestrichelte Linie) beim Ausfahren. Diese sind normiert
dargestellt. Der bestimmte Verlauf weist mit der zunehmenden Position x
c eine größer werdende Abweichung von der realen Position x
r auf. Diese Abweichung kann beispielsweise durch eine innere Leckage des Hydraulikzylinders
10 bedingt sein. Wird der Hydraulikzylinder 10 als leckagefrei angenommen, so sind
die beiden Kurven deckungsgleich.
[0035] Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung kann die Position x
c eines Zylinderkolbens 11 in einem Hydraulikzylinder 10 ohne Positionssensor mithilfe
des bestimmten Volumens W
12,akt, W
13,akt einer Zylinderkammer 12, 13 beobachtet werden.
[0036] Generell kann das Verfahren der Positionsbestimmung nicht nur mit Volumina W
12,akt, W
13,akt der Zylinderkammern 12, 13 umgesetzt werden, sondern mit jeglicher physikalischen
Größe G
ph,best, die die Position des Zylinderkolbens beinhaltet, wie beispielsweise der hydraulischen
Kapazität einer in einer Zylinderkammern 12, 13 eingeschlossenen Ölfeder oder einer
ähnlichen Größe G
ph,best.
Bezugszeichenliste:
[0037]
- 1
- Fluidtechnische Vorrichtung
- 2
- Erste Druckleitung
- 3
- Zweite Druckleitung
- 10
- Fluidtechnischer Aktuator
- 11
- Bewegliche Komponente
- 12
- Erste Zylinderkammer
- 13
- Zweite Zylinderkammer
- 15
- Behälter
- 16
- Erstes Teilvolumen
- 17
- Zweites Teilvolumen
- 20
- Regelventil
- 21
- Verschlusselement
- 25
- Hydraulikpumpe
- 30
- Elektronisches Steuerungsmittel
- 31
- Erstes Rechenwerk
- 32
- Zweites Rechenwerk
- 41
- Mittel zur Messung des Drucks des fluidtechnischen Mediums im System
- 42
- Mittel zur Messung des Drucks des fluidtechnischen Mediums in einer ersten Zylinderkammer
- 43
- Mittel zur Messung des Drucks des fluidtechnischen Mediums in einer zweiten Zylinderkammer
- 44
- Mittel zur Messung der Position des Verschlusselements
- 45
- Mittel zur Messung der Temperatur eines Fluids
- 46
- Mittel zur Messung des Drucks des fluidtechnischen Mediums in der Rücklaufleitung
- 100
- Hydraulische Vorrichtung
- A
- Erster Arbeitsanschluss
- B
- Zweiter Arbeitsanschluss
- S
- Dritter Arbeitsanschluss
- T
- Vierter Arbeitsanschluss
- Gph,best
- Physikalische Größe, die Position der beweglichen Komponente beinhaltend
- Gph
- Physikalische Größe
- pS
- Druck des fluidtechnischen Mediums im System
- p12
- Druck des fluidtechnischen Mediums in der ersten Zylinderkammer
- p13
- Druck des fluidtechnischen Mediums in der zweiten Zylinderkammer
- Posnorm
- Normierte Position der beweglichen Komponente
- xr
- Reale Position der beweglichen Komponente
- xc
- Bestimmte Position der beweglichen Komponente
- yVK
- Position des Verschlusselements
- W12,max
- Maximalwert der physikalischen Größe der ersten Zylinderkammer
- W13,max
- Maximalwert der physikalischen Größe der zweiten Zylinderkammer
- W12,akt
- Momentanwert der physikalischen Größe der ersten Zylinderkammer
- W13,akt
- Momentanwert der physikalischen Größe der zweiten Zylinderkammer
1. Verfahren zur Bestimmung eines Füllstands eines Fluides in einem nicht von außen zugänglichen
Behältnis (10, 15), wobei das Behältnis (10, 15) über ein Regelventil (20), enthaltend
ein Verschlusselement (21), angesteuert wird, mit den Schritten,
a) Ermittlung des maximalen Wertes (Wmax) einer physikalischen Größe (Gph,best);
b) Bestimmung des momentanen Wertes (Wakt) der physikalischen Größe (Gph,best); und
c) Vergleich des momentanen Wertes (Wakt) mit dem maximalen Wert (Wmax) der physikalischen Größe (Gph,best), und Ableiten einer Aussage über den aktuellen Füllstand des Fluids im Behältnis
(10, 15) aus diesem Vergleich.
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass der maximale Wert (Wmax) der physikalischen Größe (Gph,best) das maximale Volumen des Behältnisses (10, 15) ist, und der momentane Wert (Wakt) der physikalischen Größe (Gph,best) das durch das Fluid innerhalb des Behältnisses (10, 15) momentan ausgefüllte Volumen
(12, 13) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet,
dass der momentane Wert des Volumens (W12,akt, W13,akt) des durch das Fluid innerhalb des Behältnisses (10, 15) momentan ausgefüllte Volumen
aus dem Volumenstrom des Fluids zum und/oder vom Behältnis (10, 15) bestimmt wird,
wobei der Volumenstrom des Fluids zum und/oder vom Behältnis (10, 15) aus den Größen
Druck (ps) des Fluids im System, dem Druck (p12, p13) des Fluids vor und/oder hinter dem Verschlusselement und dem Druck pT des Fluids in der Rücklaufleitung, sowie der Position (yVK) des Verschlusselements (21) bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3
dadurch gekennzeichnet,
dass das Behältnis (10, 15) ein fluidtechnischer Aktuator (10) ist, das Fluid ein fluidtechnisches
Medium ist und der Füllstand einer aktuellen Position (xr) der beweglichen Komponente (11) des fluidtechnischen Aktuators (10) entspricht.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der fluidtechnische Aktuator (10) mindestens eine Zylinderkammer (12,13) aufweist
und die physikalische Größe (Gph,best) das Volumen der mindestens einen Zylinderkammer (12,13) ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der momentane Wert des Volumens (W12,akt, W13,akt) der mindestens einen Zylinderkammer (12,13) aus dem Volumenstrom des fluidtechnischen
Mediums zum fluidtechnischen Aktuator (10) bestimmt wird, wobei der Volumenstrom des
fluidtechnischen Mediums zum fluidtechnischen Aktuator (10) aus den Größen Druck des
fluidtechnischen Mediums im System (ps), dem Druck pT des Fluids in der Rücklaufleitung und Druck des fluidtechnischen Mediums (p12, p13) in der mindestens einen Zylinderkammer (12,13) sowie der Position (yVK) des Verschlusselements (21) bestimmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bestimmung des momentanen Volumens (W12,akt, W12,akt) der mindestens einen Zylinderkammer (12,13) durch Integration des jeweiligen Volumenstroms
erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die physikalische Größe (Gph,best) die hydraulische Kapazität einer in der Zylinderkammer (12,13) eingeschlossenen
Ölfeder ist.
9. Fluidtechnische Vorrichtung (1), aufweisend ein nicht von außen zugängliches Behältnis(10,
15), wobei der Füllstand des Behältnisses (10, 15) mit einem Fluid über ein Regelventil
(20), enthaltend ein Verschlusselement (21), angesteuert wird, weiterhin aufweisend
ein elektronisches Steuerungsmittel (30), Mittel (41, 42, 43, 44) zur Messung physikalischer
Größen (Gph) und ein Steuerungsprogramm,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Steuerungsprogramm einen Algorithmus zur Bestimmung des aktuellen Füllstands
des Fluids im Behältnis (10, 15) aus einer beobachteten physikalischen Größe (Gph,best) enthält, wobei die beobachtete physikalische Größe (Gph,best) in dem Steuerungsprogramm aus den gemessenen physikalischen Größen (Gph) errechnet wird.
10. Fluidtechnische Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die fluidtechnische Vorrichtung eine hydraulische Vorrichtung ist, das Behältnis
(10, 15) ein fluidtechnischer Aktuator (10) mit einer beweglichen Komponente ist,
das Fluid ein fluidtechnisches Medium ist und der aktuelle Füllstand des fluidtechnischen
Mediums einer aktuellen Position der beweglichen Komponente (11) entspricht.
11. Fluidtechnische Vorrichtung nach den Ansprüchen 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der fluidtechnische Aktuator mindestens eine Zylinderkammer (12, 13) aufweist und
die beobachtete physikalischen Größe (Gph,best) das Volumen der mindestens einen Zylinderkammer (12, 13) ist.
12. Fluidtechnische Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur Messung (Gph) physikalischer Größen ein Mittel (41) zur Messung des Drucks des fluidtechnischen
Mediums im System (ps) umfassen.
13. Fluidtechnische Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur Messung physikalischer Größen (Gph) ein Mittel (42, 43) zur Messung des Drucks des fluidtechnischen Mediums p12, p13) in der mindestens einen Zylinderkammer (12, 13) umfassen.
14. Fluidtechnische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur Messung physikalischer Größen (Gph) ein Mittel (46) zur Messung des Drucks des fluidtechnischen Mediums (pT) in der Rücklaufleitung umfassen.
15. Fluidtechnische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur Messung physikalischer Größen (Gph) ein Mittel (44) zur Ermittlung der Position des Verschlusselements (yVK) umfassen.