[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung der Lage eines vorbedruckten Materialstreifens
in einer Maschine der Tabak verarbeitenden Industrie, wobei ein periodisch wiederkehrendes
Druckmuster auf einem endlos verarbeiteten Materialstreifen mittels einer bildgebenden
Sensoranordnung erfasst und erkannt wird und daraus die Lage des Materialstreifens
relativ zum Maschinentakt ermittelt wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine entsprechend
eingerichtete Maschine der Tabak verarbeitenden Industrie.
[0002] Im Stand der Technik werden zur Erfassung der Lage eines vorbedruckten Materialstreifens
in einer Maschine der Tabak verarbeitenden Industrie herstellerseitig vorgegebene,
kontrastreiche Druckmarken auf den Materialstreifen aufgedruckt. Diese Druckmarken
sind in der Regel so angeordnet, dass sie beim fertigen stabförmigen Produkt durch
Materialüberlappung überdeckt werden, damit der optische Eindruck des Produkts für
den Konsumenten nicht gestört wird. Zu diesem Zweck muss das Material eine ausreichende
Deckkraft, insbesondere eine ausreichende Materialstärke aufweisen und darf beispielsweise
nicht transparent sein. Des Weiteren muss je nach Abmessung der Druckmarke eine erhebliche
Überlappung des Materialstreifens vorgesehen sein, um die Druckmarke sicher abzudecken,
wofür zusätzliches Material erforderlich ist.
[0003] Schließlich wird in der Tabak verarbeitenden Industrie immer häufiger beliebig bedrucktes
Material verwendet, um sich werbewirksam abzuheben und einen besonderen Wiedererkennungswert
des jeweiligen Produktes zu erzielen. Durch die zuvor beschriebenen Druckmarken wird
jedoch der für beliebige Aufdrucke seitens des Tabakverarbeiters zur Verfügung stehende
Bereich auf dem Materialstreifen erheblich eingeschränkt.
[0004] Aus der
DE-OS 1 805 075 ist ein Verfahren zum Überwachen von Druckbildern auf Zigarettenpapier auf ihre Lage
bezüglich der Zigarettenenden, und Korrektur von den Solllagen abweichender Lagen
der Druckbilder bezüglich der Zigarettenenden, mittels auf das Zigarettenpapier aufgebrachter
Zusatzmarkierungen bekannt. Damit die Zusatzmarkierungen den Konsumenten nicht stören,
werden die Zusatzmarkierungen an den Schnittlinien auf das Zigarettenpapier aufgebracht,
die bei der Weiterverarbeitung mit Belagmaterial umhüllt werden und dann nicht mehr
sichtbar sind. Alternativ werden Zusatzmarkierungen vorgeschlagen, die bei Tageslicht
oder Kunstlicht nicht sichtbar sind, die aber bei Beleuchtung beispielsweise mit UV-Licht
sichtbar werden.
[0005] Aus der
DE 199 39 667 A1 ist ein Verfahren zum Prüfen der Qualität eines mehrfarbigen Aufdrucks auf einem
Zigarettenpapier bekannt, wobei einfarbige Prüfmarkierungen auf der Umhüllung aufgebracht
werden. Die Prüfmarkierungen sind im Bereich einer Schnittlinie angeordnet, so dass
die Prüfmarkierungen nach Aufbringen eines Filterblättchens nach außen abgedeckt und
somit von außen nicht sichtbar sind.
[0006] Die
DE 102 41 127 A1 offenbart ein Verfahren zur Überwachung wenigstens einer Markierung auf einer Zigarette
oder einem Umhüllungspapierstreifen, wobei zur Kontrasterhöhung die von der Umgebung
der Markierung ausgehenden Lichtstrahlen mittels einer optischen Einheit, beispielsweise
einer Blende, wenigstens teilweise weggefiltert oder ausgeblendet werden. Die optische
Einheit muss zu diesem Zweck an die Form der Markierung auf dem Umhüllungspapierstreifen
angepasst sein. Im Falle einer Blende hat die Blendenöffnung beispielsweise dieselbe
Form wie die Markierung. Die Markierung auf der Zigarette bzw. dem Umhüllungspapierstreifen
ist somit herstellerseitig festgelegt, eine gewünschte Flexibilität in der Form der
Markierung ist nicht realisierbar.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Erfassung der Lage eines
vorbedruckten Materialstreifens in einer Maschine der Tabak verarbeitenden Industrie
und eine entsprechend eingerichtete Maschine bereitzustellen, welche die mit herkömmlichen
Druckmarken verbundenen Nachteile umgehen.
[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Die
Erfindung nutzt ein geeignetes periodisch wiederkehrendes Druckmuster in einem am
fertigen Produkt nach außen sichtbaren Bereich des Materialstreifens als das zu erkennende
Druckmuster. Dabei kann es sich um ein beliebiges, frei definierbares Muster handeln,
das insbesondere zu Werbezwecken vorgesehen sein kann. Zusätzliche, vom Maschinenhersteller
vordefinierte unschöne Druckmarken sind nicht mehr erforderlich, wodurch der bedruckbare
Bereich des Materialstreifens nicht mehr entsprechend eingeschränkt wird. Auch der
Materialstreifen unterliegt keinen entsprechenden Beschränkungen mehr, da keine den
Konsumenten störende vordefinierte Druckmarke mehr abgedeckt werden muss. Eine entsprechende
Materialüberlappung kann entfallen, wodurch sich eine nicht unerhebliche Materialersparnis
ergibt.
[0009] Das zu erkennende Druckmuster ist in bestimmten Grenzen frei definierbar. Diese Grenzen
werden insbesondere dadurch gesetzt, dass das zu erkennende Druckmuster einen ausreichenden
Kontrast und eine der Produkttaktung entsprechende Wiederholperiode aufweisen muss.
Das zu erkennende Druckmuster unterscheidet sich von der Druckmarke auch dadurch,
dass sie neben der Druckmarkenfunktion eine weitere Funktion, insbesondere eine Werbefunktion,
ausübt.
[0010] Vorteilhaft wird das zu erkennende Druckmuster nach einem Formatwechsel in der Sensoranordnung
neu festgelegt. Insbesondere wird ein an das neue Format angepasstes Druckmuster neu
festgelegt. Es handelt sich somit um ein vom Maschinenhersteller nicht vordefiniertes,
variabel anpassbares Druckmuster, das insbesondere formatabhängig definierbar sein
kann.
[0011] Die Festlegung bzw. Definition des zu erkennenden Druckmusters erfolgt vorzugsweise
automatisch oder halbautomatisch in einem elektronischen Lernschritt unter Verwendung
der Sensoranordnung. Dies kann beispielsweise in einem Probelauf vor dem eigentlichen
Produktionsbetrieb, oder zu Beginn des Produktionsbetriebes, erfolgen. Die Sensoranordnung
weist zu diesem Zweck vorzugsweise ein Lernmodul auf, das eingerichtet ist, ein geeignetes
periodisch wiederkehrendes Muster auf dem Materialstreifen als das zu erkennende Druckmuster
automatisch einzulernen. Das Lernmodul kann beispielsweise ein neuronales Netzwerk
oder ein anderes algorithmisiertes Lernverfahren umfassen. Das Lernmodul kann mittels
Software in einer elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung realisiert sein. Die
Datenverarbeitungseinrichtung kann in der Sensoranordnung vorgesehen oder Teil der
Maschinensteuerung sein. Zum Einlernen eines zu erkennenden Musters kann auch eine
externe Sensoranordnung, beispielsweise in einem Laborgerät, verwendet werden.
[0012] Das zu erkennende Druckmuster wird vorzugsweise in der Sensoranordnung gespeichert.
[0013] Wird beispielsweise nach einem Formatwechsel das zu erkennende Druckmuster neu festgelegt
bzw. in der Sensoranordnung gespeichert, kann dies auf verschiedene Arten geschehen.
Beispielsweise kann nach einem Formatwechsel ein Einlernen durch Probelauf der Maschine
und automatische oder manuelle Auswahl eines geeigneten Druckmusters erfolgen. Alternativ
kann beispielsweise eine Datenbank vorgesehen sein, in der zuvor eingelernte geeignete
Druckmuster abgelegt sind. Nach einem Formatwechsel wird dann ein dem neuen Format
zugeordnetes geeignetes Druckmuster aus der Datenbank ausgewählt und in der Sensoranordnung
als das zu erkennende Druckmuster festgelegt bzw. gespeichert. Die Datenbank kann
in einer externen Datenverarbeitungseinrichtung, in der Maschinensteuerung oder in
der Sensoranordnung gespeichert sein.
[0014] Auf der Grundlage der ermittelten Lage des Materialstreifens relativ zum Maschinentakt
kann vorzugsweise die Maschine gesteuert und/oder geregelt werden. In einer bevorzugten
Anwendung wird eine Schneidvorrichtung der Maschine zur lagegenauen Positionierung
einer Schnittlinie des Materialstreifens gesteuert bzw. geregelt. Die Schnittlinie
kann dann an einer gewünschten Stelle wiederholbar und genau positioniert werden.
Bei Wunsch bzw. entsprechender Vorgabe ist sichergestellt, dass die Schnittlinie nicht
durch den bedruckten Bereich verläuft und einen ausreichenden Abstand dazu aufweist;
und/oder dass der Aufdruck auf dem stabförmigen Endprodukt immer an genau der gleichen
Stelle positioniert ist. Andere Anwendungen des erfindungsgemäß bereitgestellten Lagesignals
sind möglich.
[0015] Die Sensoranordnung umfasst vorzugsweise ein Kamerasystem und ist besonders vorteilhaft
mit einer Zeilenkamera realisierbar. Eine Flächenkamera ist aber nicht ausgeschlossen.
Des Weiteren weist die Sensoranordnung vorteilhaft eine Beleuchtungseinrichtung auf,
um die kontrastreiche Erfassung des Druckmusters zu erleichtern.
[0016] Die Erfindung ist anwendbar auf jede Maschine der Tabak verarbeitenden Industrie,
in der ein bedruckbarer oder bedruckter Materialstreifen, insbesondere ein Papierstreifen,
endlos verarbeitet wird. Bevorzugte Anwendungen betreffen beispielsweise Filteransetzer,
Strangeinheit einer Zigarettenherstellmaschine oder Bobinenlader.
[0017] Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Maschine der Tabak verarbeitenden Industrie;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf einen mit einem Werbemotiv bedruckten Belagpapierstreifen; und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Maschine der Tabak verarbeitenden Industrie in
einer weiteren Ausführungsform.
[0018] Fig. 1 zeigt eine Maschine 10 der Tabak verarbeitenden Industrie, in der ein bedruckbarer
oder bedruckter Materialstreifen 11, beispielsweise ein Papierstreifen, endlos verarbeitet
wird. Die Maschine 10 umfasst eine Sensoranordnung 14 mit einer optischen Kamera 15,
die zur Abbildung der bedruckten Seite des Materialstreifens 11 in der Maschine 10
angeordnet ist. Die Kamera 15 ist vorzugsweise eine Zeilenkamera, aber auch eine Flächenkamera
ist möglich. Die Zeilenkamera 15 erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Breite
des Materialstreifens 11, wie in Fig. 2 gezeigt ist. Es kann ausreichen, wenn sich
Kamera 15 nur über einen Teil der Breite des Materialstreifens 11 erstreckt. Die bedruckte
Seite des Materialstreifens 11 wäre im Beispiel der Fig. 1 nach oben gerichtet, d.h.
der Sensoranordnung 14 zugewandt. Die Maschine 10 umfasst des Weiteren eine Maschinensteuerung
16 und eine Schneidvorrichtung 17 zum Schneiden des Materialstreifens 11 entlang sich
periodisch wiederholender Schnittlinien 14, siehe Fig. 2. Des Weiteren ist zweckmäßigerweise
ein vorzugsweise berührungsempfindliches Bildschirmterminal 23 für die Bedienung der
Maschine 10 vorgesehen.
[0019] In Fig. 2 ist beispielsweise ein mit einem Werbemotiv 13, hier einem Elefanten, bedruckter
Belagpapierstreifen 11 gezeigt, der beispielsweise in einem Filteransetzer 10 verarbeitet
wird. Das hier doppeltbreit verarbeitete Belagpapier 11 weist jeweils einer Zigarette
zugeordnete Bereiche 12 auf, wobei das Werbemotiv 13 sich in jedem Bereich 12 identisch
wiederholt. Das Werbemotiv 13 wiederholt sich somit in Förderrichtung fortlaufend
periodisch bzw. äquidistant. Die Förderrichtung des Materialstreifens 11 ist in Fig.
2 durch einen Pfeil beispielhaft markiert. Die Bereiche 12 sind durch Schnittlinien
14 senkrecht zur Förderrichtung und Schnittlinien 35 entlang der Förderrichtung voneinander
getrennt. Der kontinuierliche Materialstreifen 11 wird in der Maschine 10 mittels
der Schneidvorrichtung 17 entlang der Schnittlinien 14 in doppeltbreite Belagpapierabschnitte
geschnitten. Nach der folgenden Herstellung doppeltlanger Zigaretten werden diese
entlang der Schnittlinien 35 schließlich in zwei einzelne Zigaretten geschnitten.
Das Werbemotiv 13 ist seiner Bestimmung gemäß in einem Bereich des Belagpapiers angeordnet,
der nach der Fertigstellung der Zigarette für den Konsumenten nach außen sichtbar
ist, insbesondere in einer zentralen Region des entsprechenden Bereichs 12 des Belagpapiers.
Nach außen sichtbar bedeutet insbesondere, dass das Werbemotiv 13 nach der Fertigstellung
der Zigarette unverdeckt, d.h. nicht von einer Papierschicht abgedeckt ist.
[0020] Die Schneidvorrichtung 17 wird von der Maschinensteuerung 16 fortlaufend taktgenau
angesteuert, damit sichergestellt ist, dass die Schnittlinien 14 exakt an den vorgesehen
Sollpositionen zwischen den Werbemotiven liegen, und nicht im schlimmsten Fall das
Werbemotiv zerschnitten wird. Dazu wird die taktgenaue Lage des Materialstreifens
11 in der Maschine 10 mittels der Sensoranordnung 14 fortlaufend ermittelt.
[0021] Die Sensoranordnung 14 umfasst zu diesem Zweck eine elektronische Datenverarbeitungseinrichtung
18 auf der Grundlage beispielsweise eines Mikroprozessors oder Microcontrollers und
einen elektronischen Speicher 19. In dem Speicher 19 ist das Bild eines auf dem Materialstreifen
11 zu erkennenden Druckmusters (Sollmuster) gespeichert. Die Datenverarbeitungseinrichtung
18 enthält eine Bilderkennungssoftware, um das in dem Speicher gespeicherte Druckmuster
in den von dem Kamerasystem 15 übermittelten Bilddaten zu erkennen und daraus die
Position des Druckmusters und somit die Lage des Materialstreifens 11 in der Maschine
10 zu ermitteln. Die Bilderkennungssoftware nimmt insbesondere einen Vergleich der
mit dem Kamerasystem 15 aufgenommenen Bilddaten mit dem in dem Speicher 19 gespeicherten
Soll-Druckmuster vor. Die ermittelte Lage des Materialstreifens 11 wird an die Maschinensteuerung
16 gesendet, die auf dieser Grundlage die Schneidvorrichtung 17 taktgenau steuert
bzw. regelt. Die Messauflösung der Sensoranordnung 14 wird vorzugsweise mittels eines
externen Taktgebers vorgegeben. Der Taktgeber kann beispielsweise ein separater Drehgeber
25 sein. Alternativ kann der Takt beispielsweise von einem geregelten Drehantrieb
der Maschine 10 erzeugt werden, wobei der Lagebezug durch den Zeit-Weg-Bezug gegeben
ist.
[0022] Die Sensoranordnung 14 umfasst vorzugsweise eine Beleuchtungseinrichtung 24, bevorzugt
eine Weißlichtquelle, zum Beleuchten des Materialstreifens 11 in dem von der Sensoranordnung
14 erfassten Bereich. Mittels der Beleuchtungseinrichtung 24 kann der Kontrast der
Abbildung durch die Sensoranordnung 14 signifikant erhöht werden.
[0023] Erfindungsgemäß wird als das zu erkennende Druckmuster keine herstellerseitig festgelegte,
zusätzliche Druckmarke, beispielsweise ein unifarbenes Rechteck, verwendet, sondern
ein geeigneter, ausreichend kontrastreicher Teil des ohnehin vorhandenen Werbemotivs
13. Dabei könnte es sich im Beispiel der Fig. 2 beispielsweise um den Rüssel, das
vorgestreckte Bein oder auch den gesamten Elefanten handeln. Eine zusätzliche Druckmarke
ist somit nicht mehr erforderlich, und der größte Teil des Bereichs 12 steht für den
Werbeaufdruck zur Verfügung. Die Sensoranordnung 14 muss insbesondere nicht an das
zu erkennende Druckmuster angepasst sein. Das zu erkennende Druckmuster ist insbesondere
ein für den Konsumenten am Endprodukt sichtbares Muster.
[0024] Nach einem Formatwechsel wird das zu erkennende Druckmuster in der Sensoranordnung
14 neu festgelegt und in dem Speicher gespeichert. Die Datenverarbeitungseinrichtung
18 umfasst zu diesem Zeck vorzugsweise ein Lernmodul bzw. eine Lernsoftware, die zur
automatischen Ermittlung eines geeigneten zu erkennenden (Soll-)Druckmusters auf der
Grundlage der von des dem Kamerasystem 15 übermittelten Signals eingerichtet ist.
Zum Einlernen des zu erkennenden Druckmusters wird vorzugsweise ein Probelauf der
Maschine 10 durchgeführt. Es ist aber auch denkbar, das Einlernen im regulären Produktionsbetrieb
durchzuführen. Alternativ ist auch eine halbautomatische oder manuelle Durchführung
des Einlernens möglich. Beim halbautomatischen Einlernen könnte dem Bediener beispielsweise
auf dem Bildschirmterminal eine Mehrzahl von möglichen Druckmustern angezeigt werden,
wobei der Bediener ein Druckmuster auswählt. Es kann auch vorgesehen sein, dass der
Bediener etwa eine Formatlänge in Förderrichtung durch den von dem Kamerasystem erfassten
Messbereich führt. Eine Abbildung des Materialstreifens 11 mit dem eingelernten Druckmuster
kann auf dem Bildschirmterminal 23 angezeigt werden, um die Sensorjustage, die Darstellung
des Schaltpunkts und etwaige Positionsänderung des Schaltpunkts in der Förderrichtung
für den Bediener zu erleichtern. Auf diese Weise kann der Bediener die Schnittlage
der Schnitte 14 auf einfache Weise über das Bildschirmterminal 23 einstellen. Auch
eine Visualisierung der Qualität des zu ermittelnden Druckmusters und das Auslesen
von Diagnosedaten, wie beispielsweise Detektionssicherheit, ist mittels des Bildschirmterminals
23 einfach möglich.
[0025] Die verwendete Lernsoftware beruht beispielsweise auf einem neuronalen Netzwerk oder
einem anderen algorithmisierten Lernverfahren. Das Lernverfahren umfasst vorzugsweise
eine Plausibilitätsprüfung dahingehend, dass die Wiederholrate des eingelernten Musters
dem Formattakt entspricht. Alternativ kann das Lernverfahren einen Filter umfassen,
der von vornherein nur das Einlernen eines Musters mit einer dem Formattakt entsprechenden
Wiederholrate gestattet. Allgemeiner wird die Wiederholrate des Formats beim Einlernen
des Musters in dem Lernverfahren berücksichtigt.
[0026] Die Festlegung des zu erkennenden Druckmusters in der Sensoranordnung 14 insbesondere
nach einem Formatwechsel ist nicht auf das obige Verfahren beschränkt, insbesondere
muss die Sensoranordnung 14 nicht zwingend ein Lernmodul umfassen. Es ist beispielsweise
auch möglich, dass für jedes mögliche Format ein geeignetes Druckmuster bereits vorab
eingelernt wurde und in einer Datenbank abgelegt wurde. Die Datenbank kann eine externe
Datenbank sein und/oder in der Sensoranordnung 14, insbesondere in dem Speicher 18,
und/oder in der Maschinensteuerung 16 gespeichert sein. Das beschriebene Vorab-Einlernen
kann mit der Sensoranordnung 14 erfolgen, aber auch mit einer anderen Sensoranordnung,
insbesondere auch mittels eines Laborgeräts.
[0027] Nach dem zuvor Gesagten ist das zu erkennende Druckmuster formatabhängig in der Sensoranordnung
14 definierbar.
[0028] In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Die Maschinenanordnung
20 umfasst hier eine Maschine 10 wie in Fig. 1 und einen Bobinenlader 21 mit einer
Bobine 22. Zur Sicherstellung einer kontinuierlichen Versorgung der Maschine 10 mit
einem Materialstreifen 11 ist der Bobinenlader 21 zum automatischen Anbinden eines
Materialstreifens 11 von einer unverbrauchten Bobine 22 an einen Materialstreifen
von einer verbrauchten Bobine 22 im Produktionsbetrieb eingerichtet.
[0029] In der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist in dem Bobinenlader 21 eine Sensoranordnung
14' angeordnet, die gleich aufgebaut ist wie die in Fig. 1 gezeigte Sensoranordnung
14 und mit gleichem Bezug zu der bedruckbaren bzw. bedruckten Seite des Materialstreifens
angeordnet. Die Sensoranordnung 14' kann mit der Maschinensteuerung 16 der Maschine
10 verbunden sein. Alternativ kann die Sensoranordnung 14' mit einer separaten elektronischen
Steuereinrichtung des Bobinenladers 21 verbunden sein, die zweckmäßigerweise mit der
Steuereinrichtung 16 der Maschine 10 verbunden ist.
[0030] Die Sensoranordnung 14' stellt fortlaufend ein Lagesignal über die Lage des Materialstreifens
11 in dem Bobinenlader 11 zur Verfügung. Insbesondere nach einem Wechsel der Bobine
22 steht dieses Lagesignal schnellstmöglich zur Verfügung. Die Sensoranordnung 14
ist vorzugsweise mit der Sensoranordnung 14' auf dasselbe zu erkennende Druckmuster
synchronisiert. Ein mittels der Sensoranordnung 14 eingelerntes zu erkennendes Druckmuster
kann insbesondere über die Steuereinrichtung 16 in die Sensoranordnung 14' eingespeichert
werden und umgekehrt.
[0031] Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 umfasst eine Mehrzahl von Sensoranordnungen 14,
14' in der Maschinenanordnung 20. In anderen Ausführungsformen umfasst die Maschinenanordnung
20 nur eine Sensoranordnung 14 oder 14' in einer der Maschinen 10, 21.
1. Verfahren zur Erfassung der Lage eines vorbedruckten Materialstreifens (11) in einer
Maschine (10; 21) der Tabak verarbeitenden Industrie, wobei ein periodisch wiederkehrendes
Druckmuster auf dem endlos verarbeiteten Materialstreifen (11) mittels einer bildgebenden
Sensoranordnung (14) detektiert und erkannt wird und daraus die Lage des Materialstreifens
(11) relativ zum Maschinentakt ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass als das zu erkennende Druckmuster ein frei definierbares Muster (13) verwendet wird,
das in einem am fertigen Produkt nach außen sichtbaren Bereich des Materialstreifens
(11) angeordnet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Formatwechsel das zu erkennende Druckmuster (13) in der Sensoranordnung
(14) neu festgelegt wird.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zu erkennende Druckmuster (13) vorab in einem elektronischen Lernschritt in der
Sensoranordnung (14) automatisch oder halbautomatisch eingelernt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine (10; 21) auf der Grundlage der ermittelten Lage des Materialstreifens
(11) relativ zum Maschinentakt gesteuert und/oder geregelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schnittlinie (14) des Materialstreifens (11) auf der Grundlage der ermittelten
Lage des Materialstreifens (11) relativ zum Maschinentakt gesteuert und/oder geregelt
wird.
6. Maschine (10; 21) der Tabak verarbeitenden Industrie, umfassend eine bildgebende Sensoranordnung
(14) zum Detektieren und Erkennen eines periodisch wiederkehrenden Druckmusters auf
einem endlos verarbeiteten Materialstreifen (11) und zum Ermitteln der Lage des Materialstreifens
(11) relativ zum Maschinentakt aus dem erkannten Druckmuster, dadurch gekennzeichnet, dass als das zu erkennende Druckmuster ein frei definierbares Muster (13), das in einem
am fertigen Produkt nach außen sichtbaren Bereich des Materialstreifens (11) angeordnet
ist, in der Sensoranordnung (14) gespeichert ist.
7. Maschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Sensoranordnung (14) ein Lernmodul vorgesehen ist, das eingerichtet ist, ein
geeignetes periodisch wiederkehrendes Muster auf dem Materialstreifen (11) als das
zu erkennende Druckmuster automatisch einzulernen.
8. Maschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnung (14) ein Kamerasystem (15) umfasst.
9. Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kamerasystem (15) eine Zeilenkamera oder eine Flächenkamera umfasst.
10. Maschine nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnung (14) eine Beleuchtungseinrichtung (24) umfasst.
11. Maschine nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnung (14) zum Empfangen eines die Messauflösung bestimmenden Taktsignals
von einem externen Taktgeber (25) eingerichtet ist.
12. Maschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Taktgeber (25) ein separater Drehgeber oder ein geregelter Drehantrieb der Maschine
(10; 21) ist.
13. Maschine nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung (16) zum Steuern und/oder Regeln der Maschine (10; 21) auf
der Grundlage der ermittelten Lage des Materialstreifens (11) relativ zum Maschinentakt
eingerichtet ist.
14. Maschine nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung (16) zum Steuern und/oder Regeln einer Schneidvorrichtung
(17) zum Schneiden des Materialstreifens (11) auf der Grundlage der ermittelten Lage
des Materialstreifens (11) relativ zum Maschinentakt eingerichtet ist.
15. Maschine nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine eine Mehrzahl von Sensoranordnungen (14, 14') umfasst, die auf das gleiche
zu detektierende Druckmuster (13) synchronisiert sind.