[0001] Die Erfindung betrifft eine mehrflügelige Feuerschutztür mit Feuerschutztürflügeln,
die aus tragenden Mantelblechen mit einer Füllung darin gebildet sind.
[0002] Eine derartige mehrflügelige Feuerschutztür ist z.B. aus der
DE 196 49 443 B4 bekannt. Diese Druckschrift betrifft eine Feuerschutztür mit einem ersten Türflügel
und einem zweiten Türflügel, wobei die Türflügel als Mantelbleche ein Deckelblech
und ein Kastenblech aufweisen. Ein Gangflügel ist mit einem Schloss mit einem Schnäpper
versehen, welcher in ein Gegenlager an dem Standflügel einschnappen kann. Die Stirnseiten
mit Schloss bzw. Gegenlager werden im Folgenden - im Gegensatz zu den bandseitigen
Stirnseiten - als schlossseitige Stirnseiten bezeichnet. An diesen schlossseitigen
Stirnseiten weisen beide Türflügel der
DE 196 49 443 B4 eine U-förmige Profilgestaltung auf und an der gegenüberliegenden Breitseite eine
stufenförmige Ausnehmung auf. Die U-förmige Profilausgestaltung ist bei geschlossener
Tür in der stufenförmigen Ausnehmung des jeweils anderen Türflügels aufgenommen. Der
jeweils andere Türflügel weist in seiner stufenförmigen Ausnehmung aufliegend auf
dem Metallblech eine Dichtung aus im Brandfall aufschäumendem Material auf, die dazu
dient, den Türspalt zwischen den beiden Feuerschutztürflügeln im Brandfall auszuschäumen.
Diese Dichtungen sind offensichtlich auf die Metallbleche aufgeklebt und dienen allein
Dichtzwecken.
[0003] Aus
DE 41 36 155 A1 ist eine Schlupftüre mit einem Türblatt und einer Zarge bekannt. Die Schlupftüre
ist beispielsweise Bestandteil von als Schiebetore ausgebildeten Feuerschutztüren
und dient als Fluchttür.
[0004] US 4 937 978 A offenbart eine Metalltürkonstruktion, die zwei Metallpaneele aufweist. Die Paneele
bilden gefalzte Abschnitte, die sich parallel erstrecken und in einem Stoßbereich
einander berühren können. Die Metalltürkonstruktion wird bei Feuerschutztüren verwendet.
[0005] DE 20 2011 004 674 U1 zeigt eine Brandschutztür mit mindestens einem Türflügel und einer Zarge. Auf dem
Türflügel ist an einer Seitenfläche ein Türfalz angeordnet, der Verriegelungselemente
umfasst. Die Verriegelungselemente können in Ausnehmungen, z. B. der Zarge, partiell
formschlüssig eingreifen.
[0006] Aus
US 2 912 725 A ist ein Isolierpaneel bekannt, das Wärmetausch verhindern soll.
[0007] Konstruktionen von Feuerschutztüren müssen bauaufsichtlich zugelassen werden. Hierzu
müssen die Hersteller von Feuerschutztüren mit einer jeweils neuen Konstruktion genormte
Brandversuche durchführen, die die Feuerschutzeigenschaften unter Beweis stellen.
Hierzu werden die Feuerschutztüren mit Zarge und Türflügel in einer Prüfwand eingebaut
und an einem Prüfofen verbaut, um sie über die vorgeschriebene Schutzdauer von einer
Seite aus mit Hitze zu beaufschlagen. Z.B. muss eine Feuerschutztür der Klasse T30
hierbei mindestens 30 Minuten Stand halten. Treten während der Brandprüfung Flammen
aus, oder wird die Feuerschutztür an der brandabgewandten Seite unzulässig heiß, dann
ist der Brandversuch nicht bestanden. Eine Zulassung gibt es erst bei Nachweis einer
bestandenen Brandprüfung.
[0008] Bei Feuerschutztüren, deren Türflügel aus Mantelblechen mit Füllung darin aufgebaut
sind, tritt bei solchen Brandprüfungen der sogenannte "Bi-Metall-Effekt" auf. Das
dem Brand zugewandte Mantelblech dehnt sich aufgrund der größeren Hitze mehr aus als
das brandabgewandte Blech. Aufgrund der unterschiedlichen thermischen Ausdehnung gerät
das ganze Türblatt des Türflügels unter erhebliche Spannung und verbiegt sich dementsprechend.
Diese Biegekräfte muss die Feuerschutztür aufnehmen. Die Verbiegung darf nicht so
groß werden, dass hierdurch unzulässig große Spalte entstehen, durch die Heißgase
austreten könnten. Dabei treten sehr große Kräfte auf.
[0009] Der jeweilige Türflügel wird dabei einerseits durch die Türbänder und andererseits
allein durch die Schnäpper gehalten. Es ist hierbei zu bedenken, dass die Feuerschutztüren
auch im unverriegelten Zustand, rein durch Halten der Schnäpper die Brandprüfung bestehen
müssen.
[0010] Dies ist bereits bei einflügeligen Türen nicht trivial. Größere Probleme treten noch
bei mehrflügeligen Türen, beispielsweise mit Standflügel und Gangflügel, auf. Hier
sind die beiden Feuerschutztürflügel allein an ihren bandseitigen Seiten durch die
Türbänder gehalten. Ein Standflügel kann noch durch vertikale Riegelelemente am oberen
Zargenholm und/oder am Boden gehalten werden; der meist sehr breit ausgebildete Gangflügel
muss sich dann am Gegenlager des Standflügels allein durch den Schnäpper abstützen.
[0011] Um eine sichere Feuerschutzkonstruktion zu schaffen, war aufgrund der hohen Biegekräfte
im Brandfall eine aufwändige Schlosskonstruktion mit mehreren Schnäppern notwendig,
so dass mehrere Stützpunkte für den Gangflügel vorhanden waren.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es, eine mehrflügelige Feuerschutztür zu schaffen, die
mit einem Standardtürschloss ausgestattet werden kann.
[0013] Diese Aufgabe wird durch eine Feuerschutztür gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Ein vorteilhafter Feuerschutztürflügel für eine derartige Feuerschutztür ist Gegenstand
des Nebenanspruchs.
[0015] Die Erfindung schafft eine Mehrflügel-Feuerschutztür mit einem ersten um eine erste
Hochachse zu schwenkenden Feuerschutztürflügel und einem zweiten um eine zweite Hochachse
zu schwenkenden Feuerschutztürflügel, so dass die Feuerschutzflügel im geschlossenen
Zustand der Feuerschutztür mit ihren entfernt von den Hochachsen anzuordnenden schlossseitigen
Stirnseitenbereichen einander erfassen, wobei die Feuerschutztürflügel jeweils Metallblechtürblätter
aufweisen, die mittels Mantelblechen mit einer Füllung darin aufgebaut sind, dadurch
gekennzeichnet, dass wenigstens ein Mantelblech des ersten Feuerschutztürflügels und
ein Mantelblech des zweiten Feuerschutztürflügels derart ausgebildet sind, dass sie
einander im geschlossenen Zustand hintergreifen oder verhaken.
[0016] Es ist bevorzugt, dass das wenigstens eine Mantelblech des ersten Feuerschutztürflügels
und das wenigstens eine Mantelblech des zweiten Feuerschutztürflügels zueinander komplementäre
Metallstufenausbildungen zum Hinterhaken der Feuerschutztürflügel im geschlossenen
Zustand der Feuerschutztür aufweisen.
[0017] Metallstufenausbildungen können z.B. durch Flanken von nutförmigen Rücksprüngen oder
durch flanschartige Vorsprünge gebildet sein.
[0018] Es ist bevorzugt, dass die Türflügel einander über die gesamte Höhe oder wenigstens
einen Großteil der Höhe der schlossseitigen Stirnseite hinweg im Schließzustand der
Tür einander hintergreifende Metallprofile aufweisen.
[0019] Es ist bevorzugt, dass einer der Feuerschutztürflügel auf einer Breitseite im Bereich
nahe der Kante zu dem schlossseitigen Stirnseitenbereich einen nutförmigen in Dickenrichtung
nach innen zurückspringen Rücksprung in seinem diese Breitseite bildenden Mantelblech
aufweist und der andere Feuerschutztürflügel einen in Dickenrichtung nach innen vorstehenden
Vorsprung zum Eingreifen in den Rücksprung aufweist.
[0020] Es ist bevorzugt, dass sich die Feuerschutztürflügel an beiden Übergangsbereichen
zwischen der schlossseitigen Stirnseite und der ersten und der zweiten Breitseite
des jeweiligen Feuerschutztürflügels im Schließzustand hintergreifen, so dass an beiden
Breitseiten ein Hintergriff gebildet wird.
[0021] Es ist bevorzugt, dass der eine Feuerschutztürflügel auf der einen Breitseite den
Rücksprung und der andere Feuerschutztürflügel auf dieser einen Breitseite entsprechend
den Vorsprung aufweist und dass auf der anderen Breitseite der eine Feuerschutztürflügel
den Vorsprung und der andere Feuerschutztürflügel den Rücksprung aufweist.
[0022] Es ist bevorzugt, dass wenigstens eine Hinterhakstruktur durch mehrere Lagen der
umgebogenen Mantelbleche und/oder durch wenigstens eine Lage des Mantelblechs und
eine wenigstens eine Metallverstärkungsplatte gebildet ist.
[0023] Es ist bevorzugt, dass die wenigstens eine Metallverstärkungsplatte durch eine Schlossplatte
und/oder eine als Gegenlager für ein Schloss dienende Gegenlagerplatte gebildet ist.
[0024] Es ist bevorzugt, dass die Feuerschutztürflügel einander auf lediglich einer Seite
durchgehend hintergreifen oder verhaken.
[0025] Überraschenderweise hat sich ein nur einseitiger Hintergriff, auf nur einer der Breitseiten
als ausreichend für einen sicheren Hintergriff auch im Brandfall erwiesen.
[0026] Durch die Ausbildung eines Hintergriffs auf nur einer Seite lässt sich die Herstellung
gegenüber Türen mit Hintergriffen auf beiden Seiten wesentlich vereinfachen und materialsparender
gestalten. Auch ist die Anpassung einfacher und die Toleranzen können in größeren
Bereichen groß gehalten werden.
[0027] Es ist bevorzugt, dass die Mantelbleche einander lediglich im Bereich einer der beiden
Breitseiten der Feuerschutztür hintergreifen oder verhaken.
[0028] Der einseitige Hintergriff dient zum gegenseitigen Abstützen der Türflügel und schafft
neben dem Schnäpper zusätzliche Abstützpunkte für die Türflügel. Auf diese Weise ist
es möglich ein Standardschloss anstatt eines Spezialschlosses zu verwenden. Zusätzlich
verlangt die Verwendung lediglich eines Hintergriffs weniger Fertigungsschritte zum
Herstellen der Türflügel, da wenigstens ein Vorsprung nicht benötigt wird. Dabei wird
auch weniger Material bei der Herstellung verbraucht. Die Herstellung einer solchen
Feuerschutztür ist gegenüber bekannten Feuerschutztüren vereinfacht und kostengünstiger.
[0029] Im Brandfall dehnt sich eine Breitseite der Feuerschutztür aus und das Füllmaterial
quillt auf. Dabei entstehen enorme Kräfte die zu einer Verhakung des Hintergriffs
führen, was eine Spaltbildung in der Feuerschutztüre verhindert und die Brandseite
gegenüber der anderen Seite wirksam abdichtet, insbesondere dann, wenn die Feuerschutztür
nicht verriegelt ist.
[0030] Es ist bevorzugt, dass die Mantelbleche sich lediglich auf der Bandseite hintergreifen
oder verhaken.
[0031] Bei dieser Anordnung des Hintergriffs wird die gegenseitige Abstützung der Türflügel
auch bei Auftreten eines Brandes auf der Gegenbandseite verbessert. In diesem Fall
dehnt sich die gegenbandseitige Breitseite stark aus, was zu einer Kraft auf die Feuerschutztür
führt, die diese auf die Bandseite (also in Öffnungsrichtung) drückt. Der bandseitiger
Hintergriff wird dabei auf Zug belastet und verhakt die Feuerschutztüren fest zueinander.
Dadurch wird eine Spaltbildung und somit das Austreten heißer Brandgase wirksam verhindert,
auch dann, wenn die Feuerschutztür nicht verriegelt ist und nur von einem einzelnen
Schnäpper gehalten wird.
[0032] Es ist bevorzugt, dass sich die Feuerschutztürflügel an einem Übergangsbereich zwischen
der schlossseitigen Stirnseite und der ersten und der zweiten Breitseite des jeweiligen
Feuerschutztürflügels im Schließzustand hintergreifen, so dass an einer Breitseite
ein Hintergriff gebildet wird.
[0033] Der größte Schwachpunkt herkömmlicher mehrflügeliger Feuerschutztüren ist der Mittelstoßbereich,
an dem die beiden Türflügel einander erfassen. Ein verbessertes Verhalten im Brandfall
kann durch Vorsehen des Hintergriffs in diesem Mittelstoßbereich erreicht werden,
da hier die größten Kräfte aufgrund der Hebelwirkung der Türflügel wirken. Der Hintergriff
kann in diesem Fall diese Kräfte wirksam aufnehmen und eine Spaltbildung in dem Mittelstoßbereich
verhindern, auch wenn die Feuerschutztür nicht verriegelt ist und nur von dem Schnäpper
gehalten wird.
[0034] Es ist bevorzugt, dass sich der Hintergriff im Schließzustand entlang der gesamten
Ausdehnung der Feuerschutztürflügel in einer Richtung parallel zu den Hochachsen erstreckt.
[0035] Im Vergleich zu mehrflügeligen Feuerschutztüren bei denen sich die Türflügel einander
an mehreren Abstützpunkten abstützen, verbessert ein durchgehender Hintergriff das
Verhalten der Feuerschutztür erheblich, da die im Brandfall entstehenden Kräfte auf
die gesamte Feuerschutztür verteilt werden und nicht punktuell wirken.
[0036] Es ist bevorzugt, dass in einem Bereich der bandseitigen Breitseite der Hintergriff
gebildet ist und in einem Bereich auf der gegenbandseitigen Breitseite der eine Feuerschutztürflügel
eine Stufe und der andere Feuerschutztürflügel einen in die Stufe eingreifenden Vorsprung
aufweist.
[0037] Im Fall eines Brandes auf der Gegenbandseite, wird die Feuerschutztür durch den "Bi-Metall-Effekt"
auf die Bandseite (d. h. in Öffnungsrichtung) gedrückt. Der gegenbandseitige Vorsprung
stützt sich dann an der gegenbandseitigen Stufe ab und wird auf Druck belastet. Dabei
dichtet der Vorsprung die Brandseite von der anderen Seite der Feuerschutztür ab und
verhindert das Austreten von Brandgasen auf der anderen Seite.
[0038] Es ist bevorzugt, dass der Vorsprung auf der gegenbandseitigen Breitseite des einen
Feuerschutztürflügels eine Dichtungsnut und die Stufe auf der gegenbandseitigen Breitseite
des anderen Feuerschutztürflügels eine Dichtungskontaktfläche aufweist.
[0039] Im Normalzustand (d. h. im Fall ohne Brand) ist gewünscht, dass eine Feuerschutztür
ähnlich gute Dichteigenschaften, wie eine gewöhnliche Tür aufweist. Hierzu wird eine
elastische Dichtung (meistens Gummidichtung) an der Feuerschutztür angebracht. Im
Brandfall kann die Dichtung das Austreten von Brandgasen, im Fall eines bandseitigen
Brandes dauerhaft, im Fall eines gegenbandseitigen Brandes wenigstens anfänglich,
verhindern.
[0040] Weiter schafft die Erfindung einen Feuerschutztürflügel für eine derartige Feuerschutztür,
deren Feuerschutztürflügel ein erstes Mantelblech zum Bilden einer ersten Breitseite
und ein zweites Mantelblech zum Bilden einer zweiten Breitseite aufweist, wobei eines
der Mantelbleche im Nahbereich einer Kante im Übergang zu einer schlossseitigen Stirnseite
eine sich im Wesentlichen parallel zur schlosseitigen Stirnseite erstreckende in Dickenrichtung
rückspringende Nutausbildung zur formschlüssigen Aufnahme einer Vorsprungsausbildung
eines anderen Feuerschutztürflügels aufweist und das andere Mantelblech an der Kante
im Übergang zur schlossseitigen Stirnseite in Dickenrichtung nach innen vorspringend
ausgeformt ist, um einen Vorsprung zum formschlüssigen Eingreifen in einen Rücksprung
des anderen Feuerschutztürflügels zu bilden.
[0041] Vorzugsweise ist entlang des gesamten Mittelstoßbereiches eine Hinterhakkonstruktion
vorgesehen.
[0042] Hierzu sind vorzugsweise die Mantelbleche mit komplementären Vorsprungs-Rücksprungs-Ausbildungen
vorgesehen, so dass ein Mantelblech des einen Türflügels ein Mantelblech des anderen
Türflügels im Schließzustand der Tür formschlüssig hintergreift. Zum Beispiel hintergreift
bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ein durch eine U-Profil-förmige
Metallprofilgestaltung ausgebildeter Metallblechrandfalz nicht etwa nur eine aufgeklebte
Dichtung, sondern greift in eine in dem Metall des anderen Türflügels ausgebildete,
mit metallenen Flanken versehene nutförmige Profilausgestaltung, insbesondere einen
nutförmigen Rücksprung.
[0043] Vorzugsweise ist eine mehrfache Hinterhakausbildung vorgesehen, so dass im Bereich
beider Breitseiten der Feuerschutztür jeweils ein Metallblechhintergriff oder eine
Metallblechverhakung vorgesehen ist.
[0044] Zum Beispiel kann jeder Feuerschutzflügel mehrere U-Profil-Randgestaltungen in wenigstens
einen seiner Mantelbleche aufweisen, so dass U-Profile des einen Flügels und U-Profile
des anderen Flügels zueinander geöffnet sind, um beim Schließen der Tür ineinander
zu greifen.
[0045] Um einen festen Widerstand zu schaffen, sind die Hinterhakausbildungen in bevorzugter
Ausgestaltung entweder durch mehrfache Lagen der jeweiligen Metallbleche vorgesehen
oder durch zusätzliche Metalleinlagen verstärkt. Beispielsweise kann eine Metallplatte
vorgesehen sein, die sich in Dickenrichtung erstreckt und eine Nutflanke bildet. Als
Metallblechplatte kann beispielsweise eine Schlossplatte oder Verstärkungsplatte für
das Schloss oder eine Gegenlagerplatte, die als Gegenlager zum Erfassen von Riegel-
und Schnäpperelementen des Schlosses an dem jeweils anderen Türflügel dient, als Verstärkungsplatte
dienen.
[0046] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Feuerschutztürflügel dadurch
gekennzeichnet, dass er auf der bandseitigen Breitseite einen in Dickenrichtung zu
der gegenbandseitigen Breitseite vorstehenden Vorsprung zum Eingreifen in einen Rücksprung
eines anderen Feuerschutztürflügels und auf der gegenbandseitigen Breitseite eine
in Dickenrichtung zu der bandseitigen Breitseite rückspringende Stufe zum Aufnehmen
eines Vorsprungs eines anderen Feuerschutztürflügels aufweist.
[0047] Ein solcher Feuerschutztürflügel ist für eine oben angegebene Feuerschutztür geeignet
und im Vergleich zu bekannten Feuerschutztürflügeln einfacher und kostengünstiger
herzustellen, da diese Ausgestaltung lediglich einen Vorsprung umfasst.
[0048] Bei der erfindungsgemäßen Feuerschutztür hintergreifen sich die Mantelbleche des
ersten und des zweiten Feuerschutztürflügels und/oder verhaken sich im geschlossenen
Zustand. Zusätzlich zu dem Halten durch den Schnäpper können somit Verbiegungen im
Brandfall durch die sich hinterhakenden oder hintergreifenden Mantelbleche der beiden
Feuerschutztürflügel aufgenommen werden. Aufgrund der metallenen Abstützung können
so auch erhebliche Kräfte aufgenommen werden; das Vorsehen mehrerer Schnäpper kann
entfallen.
[0049] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht auf eine mehrflügelige Feuerschutztür gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
mit einem ersten Feuerschutztürflügel und einem zweiten Feuerschutztürflügel und einer
Zarge;
- Fig. 2
- einen Horizontalschnitt durch die Feuerschutztür gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
entlang der Linie A-A von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung des Details X aus Fig. 2;
- Fig. 4
- einen Vertikalschnitt durch die Feuerschutztür gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
entlang der Linie B-B von Fig. 1;
- Fig. 5
- eine Vorderansicht auf eine mehrflügelige Feuerschutztür gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
mit einem ersten Feuerschutztürflügel und einem zweiten Feuerschutztürflügel und einer
Zarge;
- Fig. 6
- einen Horizontalschnitt durch die Feuerschutztür gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
entlang der Linie A-A von Fig. 5;
- Fig. 7
- eine vergrößerte Darstellung des Details X aus Fig. 6;
- Fig. 8
- einen Vertikalschnitt durch die Feuerschutztür gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
entlang der Linie B-B von Fig. 5.
[0050] In Fig. 1 ist eine mehrflügelige Feuerschutztür 10 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
mit einer Zarge 12 und einem ersten Feuerschutztürflügel 14 in Form eines Standflügels
16 und einem zweiten Feuerschutztürflügel 18 in Form eines Gangflügels 20 gezeigt.
[0051] Die Feuerschutztürflügel 14, 18 sind mittels Türbändern 22 an der Zarge 12 um eine
Hochachse schwenkbar angelenkt und erfassen im geschlossenen Zustand der Feuerschutztür
10 einander in einem Mittelstoßbereich 24.
[0052] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind die Feuerschutztürflügel 14, 18 jeweils durch ein
erstes Mantelblech 26 in Form eines Kastenblechs 28 und ein zweites Mantelblech 30
in Form eines Deckelblechs 32 und durch eine isolierende Füllung 34 in dem durch das
Kastenblech 28 und das Deckelblech 32 gebildeten Türblattinnenraum gebildet.
[0053] In dem Mittelstoßbereich 24, der in Fig. 2 und vergrößert in Fig. 3 dargestellt ist,
ist der Gangflügel 20 mit einem Standardschloss 36 mit einem Schnäpper 42 und einem
Riegel (nicht dargestellt) versehen. Der Standflügel 16 ist mit einer Gegenlagerplatte
38 mit Aufnahmeöffnungen 40 für den Schnäpper 42 und den Riegel versehen.
[0054] Das jeweilige Kastenblech 28 bildet eine erste Breitseite 44 der Feuerschutztür 10
und des jeweiligen Feuerschutztürflügels 14, 18; und das Deckelblech 32 bildet eine
zweite Breitseite 46 der Feuerschutztür 10 bzw. der jeweiligen Feuerschutztürflügel
14, 18.
[0055] Die vertikale Stirnseite, in deren Bereich die Türbänder 22 angebracht sind, werden
als bandseitige Stirnseiten 48 bezeichnet, während die Stirnseiten im Mittelstoßbereich
24, wo das Standardschloss 36 und die Gegenlagerplatte 38 aufgenommen sind, als schlossseitige
Stirnseiten 50 bezeichnet werden.
[0056] Wie man Fig. 3 entnehmen kann, ist im Bereich der ersten Kante 52, die sich im Übergang
zwischen der ersten Breitseite 44 und der schlossseitigen Stirnseite 50 des Gangflügels
20 befindet, das Kastenblech 28 des Gangflügels 20 ausgehend von einem großflächigen,
die erste Breitseite 44 bildenden schräg nach innen abgebogen, um einen ersten Nutflankenbereich
54 zu bilden, dann weiter parallel zu der ersten Breitseite 44 geführt, um einen Nutgrundbereich
56 zu bilden, dann in Dickenrichtung vom Inneren Weg nach außen gebogen und wieder
vollständig zurückgebogen, um einen Vorsprung 58 in Form eines in Dickenrichtung erstreckenden
Flansches 60 zu bilden, der gleichzeitig einen zweiten Nutflankenbereich 62 bildet.
Die Nutflankenbereiche 54, 62 und der Nutgrundbereich 56 bilden einen nutförmigen
Rücksprung 64 in Form eines U-förmigen Metallprofils 65, das durch Ausbiegen in dem
Kastenblech 28 des Gangflügels 20 ausgeformt worden ist.
[0057] Die äußere Lage des Flansches 60 ist in Dickenrichtung weitergeführt und bildet so
die schlossseitige Stirnseite 50 des Gangflügels 20 und reicht in Dickenrichtung quer
durch die Dicke des Gangflügels 20 bis hin zu dem Bereich der zweiten Breitseite 46.
In diesem Bereich der zweiten Breitseite 46 ist im Übergang zwischen der schlossseitigen
Stirnseite 50 und der zweiten Breitseite 46 der Endbereich des Kastenbleches U-profilförmig
zweifach umgebogen, wobei dieses U-Profil 67 die Nutschenkel oder Nutflanken und den
Nutgrundbereich einer sich nach innen in Dickenrichtung zu dem Standflügel hin öffnenden
Nut 68 bildet.
[0058] Der freie Schenkel dieser U-profilförmigen Ausgestaltung im Bereich der zweiten Kante
66 bildet einen in Dickenrichtung nach innen ragenden Vorsprung 70 im Bereich der
zweiten Kante 66.
[0059] Das Deckelblech 32 des Gangflügels ist größtenteils eben ausgebildet, um die zweite
Breitseite 46 zu bilden. Im Bereich der zweiten Kante 66 reicht das Deckelblech über
die die Nut 68 bildende U-Profilform des Kastenblechs 28 des Gangflügels 20 hinaus
und ist um den den Vorsprung 70 bildenden Randstreifenbereich 72 des Kastenblechs
28 herumgebogen. Hierdurch ist beim Gangflügel 20 das Deckelblech 32 mit dem Kastenblech
28 verhakt, wobei die Umbiegung 74 des Randbereichs des Deckelblechs 32 zusammen mit
dem Randstreifenbereich 72 den zweiten Vorsprung 70 im Bereich der zweiten Kante 66
bildet.
[0060] Das Kastenblech 28 des Standflügels 16 hat einen großflächigen ebenen Bereich zum
Bilden der ersten Breitseite 44 und ist im Bereich der dritten Kante 76 im Übergang
zwischen der ersten Breitseite 44 und der schlossseitigen Stirnseite 50 des Standflügels
16 umgebogen und vollständig zurückgefaltet, so dass im Bereich dieser dritten Kante
76 ein schräger mehrlagiger Flansch 78 ausgebildet ist, der einerseits eine Nutflanke
80 einer Profilnut 82 im Bereich der dritten Kante 76 und andererseits einen nach
innen ragenden Vorsprung 84 des Standflügels 16 bildet, der bei geschlossener Tür
in den nutförmigen Rücksprung 64 des Gangflügels 20 eingreift.
[0061] Der zweite Nutflankenbereich 62 des Gangflügels 20 und die Nutflanke 80 am Standflügel
16 bilden zueinander komplementäre Metallstufenbereiche, die einander hintergreifen
und formschlüssig hinerhaken.
[0062] Anschließend an den Flansch 78 ist das Kastenblech 28 des Standflügels 16 weiter
parallel zur ersten Breitseite 44 verlaufend ausgebildet, so dass zwei Lagen des Kastenblechs
28 einen Nutgrund 86 der Profilnut 82 bilden. Anschließend ist das Kastenblech 28
des Standflügels 16 in Dickenrichtung erstreckend umgebogen und reicht dann quer über
die gesamte Dicke des Standflügels 16, um so die schlossseitige Stirnseite 50 des
Standflügels 16 zu bilden. Somit bilden der schräge Flansch 78 und dieser sich in
Dickenrichtung erstreckende Bereich des Kastenblechs 28 die Nutflanken 80 der Profilnut
82, die sich in Dickenrichtung nach innen öffnet und im Schließzustand der Tür den
als Vorsprung 58 ausgebildeten Flansch 60 aufnimmt.
[0063] Hierdurch ist im Bereich der ersten Breitseite durch gegenläufig ausgebildete U-profilförmige
Nuten 68, 82 ein erster Hintergriff 88 gebildet, wo sich die ersten Mantelbleche 26
der beiden Feuerschutztürflügel 14, 18 im Schließzustand der Tür hintergreifen.
[0064] Die schlossseitige Stirnseite 50 des Standflügels 16 weist weiter dort, wo der Gangflügel
20 das Standardschloss 36 aufweist, die Gegenlagerplatte 38 auf. Ansonsten ist die
schlossseitige Stirnseite 50 durch den sich in Dickenrichtung erstreckenden Bereich
des umgebogenen Kastenblechs 28 des Standflügels 16 gebildet, der sich quer durch
die Dicke des Standflügels 16 erstreckt und im Bereich der zweiten Breitseite 46 auf
sich selbst zurückgebogen ist, um im Bereich der vierten Kante 90, die den Übergang
zwischen der schlossseitigen Stirnseite und der zweiten Breitseite 46 an dem Standflügel
16 bildet, einen sich in Dickenrichtung erstreckenden Vorsprung 92 zu bilden. Dieser
als Flansch 94 durch Umfalten des Kastenbleches 28 und im Bereich des Schlosses durch
die Gegenlagerplatte 38 verstärkte Vorsprung 92 bildet gleichzeitig eine erste Nutflanke
96 eines nutförmigen Rücksprungs 98 im Bereich der vierten Kante 90 an dem Standflügel
16, in den hinein der Vorsprung 70 an der zweiten Kante 66 des Gangflügels 92 im Schließzustand
der Tür eingreift. Dieser nutförmige Rücksprung 98 ist durch U-profilförmige Endausgestaltung
des äußersten Randbereichs des Kastenblechs 28 des Standflügels 16 gebildet. Im Bereich
der zweiten Nutflanke 100 dieses nutförmigen Rücksprungs 98 sind das Deckelbech 32
und das Kastenblech 28 des Standflügels 16 durch ineinanderhakende Umbiegungen miteinander
verhakt.
[0065] Durch den nutförmigen Rücksprung 98 und die sich gegenläufig öffnende Nut 68 ist
ein zweiter Hintergriff 102 im Bereich der zweiten Breitseite 46 gebildet.
[0066] Die Hintergriffe 88, 102 bilden metallisch ausgeführte Hinterhakstrukturen 104, mit
denen sich die Feuerschutztürflügel 14, 18 im Schließzustand der Feuerschutztür 10
hinterhaken, so dass sie bei Auftreten von hohen Biegekräften im Brandfall sich formschlüssig
aneinander abstützen und so ein Ausbiegen eines der Feuerschutztürflügel 14, 18 im
Brandfall vermeiden.
[0067] Zwischen dem jeweiligen Vorsprung 58, 70, 84, 92 und dem jeweiligen nutförmigen Rücksprung
98, 64, 68, 82 sind auch im Schließzustand der Tür Abstände vorgesehen, so dass einerseits
ein Schleifen der Türflügel 14, 18 beim Schließen und Öffnen im Normalgebrauch - ohne
Brandfall - vermieden wird und andererseits im Brandfall der jeweilige Türflügel 14,
18 zunächst etwas ausweichen kann, um Verspannungskräfte auszugleichen, bis die Hinterhakstrukturen
104 formschlüssig greifen.
[0068] Aufgrund der Hinterhakstrukturen 104 kann das Schloss als Standardschloss 36 mit
nur einem Schnäpper 42 ausgebildet sein.
[0069] Wie man der Darstellung in Fig. 4 entnehmen kann, lässt sich der Standflügel 16 durch
einfache Riegelbolzen 106 in seiner Schließstellung festsetzen, die in einem oberen
Zargenholm der Zarge 12 und in einer im Boden versenkt angeordneten Türschwelle 108
eingreifen.
[0070] In Fig. 5 ist eine mehrflügelige Feuerschutztür 110 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
mit der Zarge 12 und einem ersten Feuerschutztürflügel 114 in Form eines Standflügels
116 und einem zweiten Feuerschutztürflügel 118 in Form eines Gangflügels 120 gezeigt.
[0071] Die Feuerschutztürflügel 114, 118 sind mittels Türbändern 122 an der Zarge 12 um
eine Hochachse schwenkbar angelenkt und erfassen im geschlossenen Zustand der Feuerschutztür
110 einander in einem Mittelstoßbereich 124.
[0072] Wie aus Fig. 6 ersichtlich, sind die Feuerschutztürflügel 114, 118 jeweils durch
ein erstes Mantelblech 126 in Form eines Kastenblechs 128 und ein zweites Mantelblech
130 in Form eines Deckelblechs 132 und durch eine isolierende Füllung 134 in dem durch
das Kastenblech 128 und das Deckelblech 132 gebildeten Türblattinnenraum gebildet.
[0073] In dem Mittelstoßbereich 124, der in Fig. 6 und vergrößert in Fig. 7 dargestellt
ist, ist der Gangflügel 120 mit einem Standardschloss 136 mit einem Schnäpper 142
und einem Riegel (nicht dargestellt) versehen. Der Standflügel 116 ist mit einer Gegenlagerplatte
138 mit Aufnahmeöffnungen 140 für den Schnäpper 142 und den Riegel versehen.
[0074] Das jeweilige Kastenblech 128 bildet eine erste Breitseite 144, z. B. eine Gegenbandseite
145, der Feuerschutztür 110 und des jeweiligen Feuerschutztürflügels 114, 118; und
das Deckelblech 132 bildet eine zweite Breitseite 146, z. B. eine Bandseite 147, der
Feuerschutztür 110 bzw. der jeweiligen Feuerschutztürflügel 114, 118.
[0075] Die vertikale Stirnseite, in deren Bereich die Türbänder 122 angebracht sind, werden
als bandseitige Stirnseiten 148 bezeichnet, während die Stirnseiten im Mittelstoßbereich
124, wo das Standardschloss 136 und die Gegenlagerplatte 138 aufgenommen sind, als
schlossseitige Stirnseiten 150 bezeichnet werden.
[0076] Wie man Fig. 7 entnehmen kann, ist im Bereich der ersten Kante 210, die sich im Übergang
zwischen der ersten Breitseite 144 und der schlossseitigen Stirnseite 150 des Gangflügels
120 befindet, das Kastenblech 128 des Gangflügels 120 ausgehend von einem großflächigen,
die erste Breitseite 144 bildenden schräg nach innen abgebogen, um eine Stufenflanke
212 zu bilden, dann weiter parallel zu der ersten Breitseite 144 geführt, um eine
Stufenfläche 214 zu bilden.
[0077] In einer Ausgestaltung kann die Stufenfläche 214 eine Dichtungskontaktfläche 213
zum Erfassen und Abstützen eines an dem ersten Feuerschutztürflügel 114 angeordneten
Dichtungsprofils 215 aufweisen.
[0078] Die Stufenflanke 212 und die Stufenfläche 214 bilden einen stufenförmigen Rücksprung
216 in Form eines mehr oder weniger zick-zack-förmigen Metallprofils 218, das durch
Biegen in dem Kastenblech 128 des Gangflügels 120 ausgeformt worden ist.
[0079] Das Kastenblech 128 des Gangflügels 120 ist in Dickenrichtung weitergeführt und bildet
so die schlossseitige Stirnseite 150 des Gangflügels 120 und reicht in Dickenrichtung
quer durch die Dicke des Gangflügels 120 bis hin zu dem Bereich der zweiten Breitseite
146. In diesem Bereich der zweiten Breitseite 146 ist im Übergang zwischen der schlossseitigen
Stirnseite 150 und der zweiten Breitseite 146 der Endbereich des Kastenbleches U-profilförmig
zweifach umgebogen, wobei dieses U-Profil 167 die Nutschenkel oder Nutflanken und
den Nutgrundbereich einer sich nach innen in Dickenrichtung zu dem Standflügel hin
öffnenden Nut 168 bildet.
[0080] Der freie Schenkel dieser U-profilförmigen Ausgestaltung im Bereich der zweiten Kante
166 bildet einen in Dickenrichtung nach innen ragenden Vorsprung 170 im Bereich der
zweiten Kante 166.
[0081] Das Deckelblech 132 des Gangflügels ist größtenteils eben ausgebildet, um die zweite
Breitseite 146 zu bilden. Im Bereich der zweiten Kante 166 reicht das Deckelblech
über die die Nut 168 bildende U-Profilform des Kastenblechs 128 des Gangflügels 120
hinaus und ist um den den Vorsprung 170 bildenden Randstreifenbereich 172 des Kastenblechs
128 herumgebogen. Hierdurch ist beim Gangflügel 120 das Deckelblech 132 mit dem Kastenblech
128 verhakt, wobei die Umbiegung 174 des Randbereichs des Deckelblechs 132 zusammen
mit dem Randstreifenbereich 172 den zweiten Vorsprung 170 im Bereich der zweiten Kante
166 bildet.
[0082] Das Kastenblech 128 des Standflügels 116 hat einen großflächigen ebenen Bereich zum
Bilden der ersten Breitseite 144 und ist im Bereich der dritten Kante 176 im Übergang
zwischen der ersten Breitseite 144 und der schlossseitigen Stirnseite 150 des Standflügels
116 umgebogen und vollständig zurückgefaltet, so dass im Bereich dieser dritten Kante
176 ein schräger mehrlagiger Flansch 178 ausgebildet ist, der einerseits eine Nutflanke
180 einer Profilnut 182 im Bereich der dritten Kante 176 und andererseits einen nach
innen ragenden Vorsprung 184 des Standflügels 116 bildet, der bei geschlossener Tür
in den stufenförmigen Rücksprung 216 des Gangflügels 120 eingreift.
[0083] Anschließend an den Flansch 178 ist das Kastenblech 128 des Standflügels 116 weiter
parallel zur ersten Breitseite 144 verlaufend ausgebildet, so dass zwei Lagen des
Kastenblechs 128 einen Nutgrund 186 der Profilnut 182 bilden. Anschließend ist das
Kastenblech 128 des Standflügels 116 in Dickenrichtung erstreckend umgebogen und reicht
dann quer über die gesamte Dicke des Standflügels 116, um so die schlossseitige Stirnseite
150 des Standflügels 116 zu bilden. Somit bilden der schräge Flansch 178 und dieser
sich in Dickenrichtung erstreckende Bereich des Kastenblechs 128 die Nutflanken 180
der Profilnut 182, die sich in Dickenrichtung nach innen öffnet. Beispielsweise kann
die Profilnut 182 als eine Dichtungsnut 220 zum Aufnehmen und Befestigen eines an
dem ersten Feuerschutztürflügel vorgesehenen Dichtungsprofils 215 genutzt werden.
[0084] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel liegt das Dichtungsprofil 215 an der Dichtungskontaktfläche
213 im Schließzustand an und dichtet die Gegenbandseite 145 gegenüber der Bandseite
147 der Feuerschutztür 110 ab.
[0085] Die schlossseitige Stirnseite 150 des Standflügels 116 weist weiter dort, wo der
Gangflügel 120 das Standardschloss 136 aufweist, die Gegenlagerplatte 138 auf. Ansonsten
ist die schlossseitige Stirnseite 150 durch den sich in Dickenrichtung erstreckenden
Bereich des umgebogenen Kastenblechs 128 des Standflügels 116 gebildet, der sich quer
durch die Dicke des Standflügels 116 erstreckt und im Bereich der zweiten Breitseite
146 auf sich selbst zurückgebogen ist, um im Bereich der vierten Kante 190, die den
Übergang zwischen der schlossseitigen Stirnseite und der zweiten Breitseite 146 an
dem Standflügel 116 bildet, einen sich in Dickenrichtung erstreckenden Vorsprung 192
zu bilden. Dieser als Flansch 194 durch Umfalten des Kastenbleches 128 und im Bereich
des Schlosses durch die Gegenlagerplatte 138 verstärkte Vorsprung 192 bildet gleichzeitig
eine erste Nutflanke 196 eines nutförmigen Rücksprungs 198 im Bereich der vierten
Kante 190 an dem Standflügel 116, in den hinein der Vorsprung 170 an der zweiten Kante
166 des Gangflügels 192 im Schließzustand der Tür eingreift. Dieser nutförmige Rücksprung
198 ist durch U-profilförmige Endausgestaltung des äußersten Randbereichs des Kastenblechs
128 des Standflügels 116 gebildet. Im Bereich der zweiten Nutflanke 200 dieses nutförmigen
Rücksprungs 198 sind das Deckelbech 132 und das Kastenblech 128 des Standflügels 116
durch ineinanderhakende Umbiegungen miteinander verhakt.
[0086] Durch den nutförmigen Rücksprung 198 und die sich gegenläufig öffnende Nut 168 ist
ein Hintergriff 202 im Bereich der zweiten Breitseite 146 gebildet.
[0087] Der Hintergriff 202 bildet eine metallisch ausgeführte Hinterhakstruktur 204, mit
der sich die Feuerschutztürflügel 114, 118 im Schließzustand der Feuerschutztür 110
hinterhaken, so dass sie bei Auftreten von hohen Biegekräften im Brandfall sich formschlüssig
aneinander abstützen und so ein Ausbiegen eines der Feuerschutztürflügel 114, 118
im Brandfall vermeiden.
[0088] Zwischen dem jeweiligen Vorsprung 170, 184, 192 und dem jeweiligen nutförmigen Rücksprung
198, 168, 182 oder stufenförmigen Rücksprung 216 sind auch im Schließzustand der Tür
Abstände vorgesehen, so dass einerseits ein Schleifen der Türflügel 14, 18 beim Schließen
und Öffnen im Normalgebrauch - ohne Brandfall - vermieden wird und andererseits im
Brandfall der jeweilige Türflügel 114, 118 zunächst etwas ausweichen kann, um Verspannungskräfte
auszugleichen, bis die Hinterhakstruktur 204 formschlüssig greift.
[0089] Aufgrund der Hinterhakstrukturen 204 kann das Schloss als Standardschloss 136 mit
nur einem Schnäpper 142 ausgebildet sein.
[0090] Wie man der Darstellung in Fig. 8 entnehmen kann, lässt sich der Standflügel 116
durch einfache Riegelbolzen 206 in seiner Schließstellung festsetzen, die in einem
oberen Zargenholm der Zarge 12 und in einer im Boden versenkt angeordneten Türschwelle
208 eingreifen.
Bezugszeichenliste
[0091]
- 10
- Feuerschutztür
- 12
- Zarge
- 14
- erster Feuerschutztürflügel
- 16
- Standflügel
- 18
- zweiter Feuerschutztürflügel
- 20
- Gangflügel
- 22
- Türbänder
- 24
- Mittelstoßbereich
- 26
- erstes Mantelblech
- 28
- Kastenblech
- 30
- zweites Mantelblech
- 32
- Deckelblech
- 34
- Füllung
- 36
- Standardschloss
- 38
- Gegenlagerplatte
- 40
- Aufnahmeöffnung
- 42
- Schnäpper
- 44
- erste Breitseite
- 46
- zweite Breitseite
- 48
- bandseitige Stirnseiten
- 50
- schlossseitige Stirnseite
- 52
- erste Kante
- 54
- erster Nutflankenbereich
- 56
- Nutgrundbereich
- 58
- Vorsprung
- 60
- Flansch
- 62
- zweiter Nutflankenbereich
- 64
- nutförmiger Rücksprung
- 65
- Metallprofil
- 66
- zweite Kante
- 67
- U-Profil
- 68
- Nut
- 70
- Vorsprung
- 72
- Randstreifenbereich des Kastenblech
- 74
- Umbiegung
- 76
- dritte Kante
- 78
- schräger Flansch
- 80
- Nutflanke
- 82
- Profilnut
- 84
- Vorsprung
- 86
- Nutgrund
- 88
- erster Hintergriff
- 90
- vierte Kante
- 92
- Vorsprung
- 94
- Flansch
- 96
- erste Nutflanke
- 98
- nutförmiger Rücksprung
- 100
- zweite Nutflanke
- 102
- zweiter Hintergriff
- 104
- Hinterhakstruktur
- 106
- Riegelbolzen
- 108
- Türschwelle
- 110
- Feuerschutztür
- 114
- erster Feuerschutztürflügel
- 116
- Standflügel
- 118
- zweiter Feuerschutztürflügel
- 120
- Gangflügel
- 122
- Türbänder
- 124
- Mittelstoßbereich
- 126
- erstes Mantelblech
- 128
- Kastenblech
- 130
- zweites Mantelblech
- 132
- Deckelblech
- 134
- Füllung
- 136
- Standardschloss
- 138
- Gegenlagerplatte
- 140
- Aufnahmeöffnung
- 142
- Schnäpper
- 144
- erste Breitseite
- 145
- Gegenbandseite
- 146
- zweite Breitseite
- 147
- Bandseite
- 148
- bandseitige Stirnseiten
- 150
- schlossseitige Stirnseite
- 152
- erste Kante
- 154
- erster Nutflankenbereich
- 156
- Nutgrundbereich
- 158
- Vorsprung
- 160
- Flansch
- 162
- zweiter Nutflankenbereich
- 164
- nutförmiger Rücksprung
- 165
- Metallprofil
- 166
- zweite Kante
- 167
- U-Profil
- 168
- Nut
- 170
- Vorsprung
- 172
- Randstreifenbereich des Kastenblech
- 174
- Umbiegung
- 176
- dritte Kante
- 178
- schräger Flansch
- 180
- Nutflanke
- 182
- Profilnut
- 184
- Vorsprung
- 186
- Nutgrund
- 188
- erster Hintergriff
- 190
- vierte Kante
- 192
- Vorsprung
- 194
- Flansch
- 196
- erste Nutflanke
- 198
- nutförmiger Rücksprung
- 200
- zweite Nutflanke
- 202
- zweiter Hintergriff
- 204
- Hinterhakstruktur
- 206
- Riegelbolzen
- 208
- Türschwelle
- 210
- erste Kante
- 212
- Stufenflanke
- 213
- Dichtungskontaktfläche
- 214
- Stufenfläche
- 215
- Dichtungsprofil
- 216
- stufenförmiger Rücksprung
- 218
- Metallprofil
- 220
- Dichtungsnut
1. Mehrflügel-Feuerschutztür (10, 110) mit einem ersten um eine erste Hochachse zu schwenkenden
Feuerschutztürflügel (14, 114) und einem zweiten um eine zweite Hochachse zu schwenkenden
Feuerschutztürflügel (18, 118), so dass die Feuerschutzflügel (14, 18; 114, 118) im
geschlossenen Zustand der Feuerschutztür (10, 110) einander erfassen, wobei die Feuerschutztürflügel
(14, 18; 114, 118) mittels Mantelblechen (26, 30; 126, 130) mit einer Füllung (34,
134) darin aufgebaut sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Mantelblech (26, 126) des ersten Feuerschutztürflügels (14, 114) und
ein Mantelblech (30, 130) des zweiten Feuerschutztürflügels (18, 118) derart ausgebildet
sind, dass sie einander im geschlossenen Zustand hintergreifen oder verhaken.
2. Mehrflügel-Feuerschutztür (10, 110) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Mantelblech (26, 126) des ersten Feuerschutztürflügels (14, 114)
und das wenigstens eine Mantelblech (30, 130) des zweiten Feuerschutztürflügels (18,
118) zueinander komplementäre Metallstufenausbildungen (62, 80; 162, 180) zum Hinterhaken
der Feuerschutztürflügel (14, 18; 114, 118) im geschlossenen Zustand der Feuerschutztür
(10, 110) aufweisen.
3. Mehrflügel-Feuerschutztür (10, 110) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Türflügel (14, 18; 114, 118) einander über die gesamte Höhe oder wenigstens einen
Großteil der Höhe der schlossseitigen Stirnseite (50, 150) hinweg im Schließzustand
der Tür einander hintergreifende Metallprofile (65, 67; 82, 98; 165, 167, 182, 198)
aufweisen.
4. Mehrflügel-Feuerschutztür (10, 110) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass einer der Feuerschutztürflügel (14, 18; 114, 118) auf einer Breitseite (44, 46; 144,
146) im Bereich nahe der Kante (52) zu dem schlossseitigen Stirnseitenbereich (50,
150) einen nutförmigen in Dickenrichtung nach innen zurückspringenden Rücksprung (64,
164) in seinem diese Breitseite (44, 144) bildenden Mantelblech (26, 126) aufweist
und der andere Feuerschutztürflügel (14, 18; 114, 118) einen in Dickenrichtung nach
innen vorstehenden Vorsprung (84, 184) zum Eingreifen in den Rücksprung (64, 164)
aufweist.
5. Mehrflügel-Feuerschutztür (10, 110) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Feuerschutztürflügel (14, 18) an beiden Übergangsbereichen zwischen der
schlossseitigen Stirnseite (50) und der ersten (44) und der zweiten Breitseite (46)
des jeweiligen Feuerschutztürflügels (14, 18) im Schließzustand hintergreifen, so
dass an beiden Breitseiten (44, 46) ein Hintergriff (88, 102) gebildet wird.
6. Mehrflügel-Feuerschutztür (10, 110) nach Anspruch 4 und nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der eine Feuerschutztürflügel (18) auf der einen Breitseite (44) den Rücksprung (64)
und der andere Feuerschutztürflügel (14) auf dieser einen Breitseite (44) entsprechend
den Vorsprung (84) aufweist und dass auf der anderen Breitseite (46) der eine Feuerschutztürflügel
(18) den Vorsprung (70) und der andere Feuerschutztürflügel (14) den Rücksprung (82)
aufweist.
7. Mehrflügel-Feuerschutztür (10, 110) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Hinterhakstruktur (104, 214) durch mehrere Lagen der umgebogenen
Mantelbleche (26, 30; 126, 130) und/oder durch wenigstens eine Lage des Mantelblechs
(26, 30; 126, 130) und eine wenigstens eine Metallverstärkungsplatte (38, 138) gebildet
ist.
8. Mehrflügel-Feuerschutztür (10, 110) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Metallverstärkungsplatte durch eine Schlossplatte und/oder eine
als Gegenlager für ein Schloss dienende Gegenlagerplatte (38) gebildet ist.
9. Mehrflügel-Feuerschutztür (10, 110) nach einem der voranstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mantelbleche (126, 130) einander lediglich im Bereich einer der beiden Breitseiten
(144, 146) der Feuerschutztür (110) hintergreifen oder verhaken.
10. Mehrflügel-Feuerschutztür (10, 110) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mantelbleche (126, 130) sich lediglich auf der Bandseite (145) hintergreifen
oder verhaken.
11. Mehrflügel-Feuerschutztür (10, 110) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Feuerschutztürflügel (114, 118) an einem Übergangsbereich zwischen der schlossseitigen
Stirnseite (150) und der ersten und der zweiten Breitseite (144, 146) des jeweiligen
Feuerschutztürflügels (114, 118) im Schließzustand hintergreifen, so dass an einer
Breitseite (144, 146) ein Hintergriff gebildet wird.
12. Mehrflügel-Feuerschutztür (10, 110) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Hintergriff (102, 202) im Schließzustand entlang der gesamten Ausdehnung
der Feuerschutztürflügel (14, 18; 114, 118) in einer Richtung parallel zu den Hochachsen
erstreckt.
13. Mehrflügel-Feuerschutztür (10, 110) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Bereich der bandseitigen Breitseite (146) der Hintergriff (202) gebildet
ist und in einem Bereich auf der gegenbandseitigen Breitseite (144) der eine Feuerschutztürflügel
(118) einen stufenförmigen Rücksprung (216) und der andere Feuerschutztürflügel (114)
einen in den stufenförmigen Rücksprung (216) eingreifenden Vorsprung (184) aufweist.
14. Mehrflügel-Feuerschutztür (10, 110) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Vorsprung (184) auf der gegenbandseitigen Breitseite (144) des einen Feuerschutztürflügels
(114) eine Dichtungsnut (220) und der stufenförmige Rücksprung (216) auf der gegenbandseitigen
Breitseite (144) des anderen Feuerschutztürflügels (118) eine Dichtungskontaktfläche
(213) aufweist.