[0001] Die Erfindung betrifft ein Druckluft-Wartungsgerät, das über folgende Bestandteile
verfügt:
- ein elektrisch betätigbares Schaltventil, das einen mit einer Druckluftquelle verbindbaren
Speiseeingang und einen Arbeitsausgang aufweist und das in eine den Arbeitsausgang
mit dem Speiseeingang verbindende Offenstellung sowie in eine den Arbeitsausgang von
dem Speiseeingang abtrennende Absperrstellung schaltbar ist,
- einen mit einer externen Verbrauchereinrichtung verbindbaren Geräteauslass, der über
einen Auslasskanal mit dem Arbeitsausgang des Schaltventils verbunden ist,
- Sensormittel zumindest in Gestalt eines zur Messung des in dem Auslasskanal auftretenden
Auslassdurchflusses dienenden Durchflusssensor,
- und eine interne elektronische Steuereinheit, die mit dem Schaltventil und mit dem
Durchflusssensor signaltechnisch verbunden ist und die ausgebildet ist, um in Abhängigkeit
von dem seitens des Durchflusssensors gemessenen Auslassdurchfluss ein elektrisches
Umschaltsignal zu generieren, das das Schaltventil aus der Offenstellung in die Absperrstellung
umschaltet.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine zur Steuerung einer Verbrauchereinrichtung geeignete
Verbrauchersteuervorrichtung, die mit mindestens einem Druckluft-Wartungsgerät der
vorgenannten Art und einer daran angeschlossenen oder anschließbaren elektronischen
Steuereinrichtung ausgestattet ist.
[0003] Ein in dem vorgenannten Sinne ausgebildeter Stand der Technik ist aus der
DE 10 2011 012 558 B3 bekannt. Dabei handelt es sich um ein Druckluft-Wartungsgerät, das fluidisch an eine
mit Druckluft zu versorgende Verbrauchereinrichtung anschließbar ist. Das Druckluft-Wartungsgerät
ist mit einem Schaltventil ausgestattet, das als 3/3-Wegeventil konzipiert ist und
das drei Schaltstellungen zulässt, in denen die Verbrauchereinrichtung wahlweise mit
einer Druckluftquelle verbindbar oder von der Druckluftquelle abtrennbar ist, wobei
sie in den beiden eine Abtrennung bewirkenden Schaltstellungen entweder fluidisch
abgesperrt oder zur Atmosphäre entlüftet ist. Ein das Schaltventil mit der Verbrauchereinrichtung
verbindender Auslasskanal ist unter anderem an einen Durchflusssensor angeschlossen,
der eine Überwachung des Auslassdurchflusses, also der Strömungsrate der durch den
Auslasskanal hindurch zu der Verbrauchereinrichtung strömenden Druckluft ermöglicht.
Der Durchflusssensor ist an eine interne elektronische Steuereinheit angeschlossen,
die das 3/3-Wegeventil betätigen kann und die außerdem in der Lage ist, weiterverwertbare
Diagnosesignale auszugeben.
[0004] Mit Hilfe des bekannten Druckluft-Wartungsgerätes lässt sich eine Verbrauchereinrichtung
sehr effizient mit Druckluft versorgen. Allerdings können seitens der angeschlossenen
Verbrauchereinrichtung problematische Situationen eintreten, wenn das Schaltventil
aufgrund eines unvorhergesehenen Stromausfalls oder eines sonstigen Wegfalls der elektrischen
Energieversorgung in die Absperrstellung schaltet. Die Verbrauchereinrichtung ist
dann von der sie speisenden Druckluft abgekoppelt, so dass auf die Druckluft angewiesene
Komponenten unter Umständen unkontrollierte Bewegungen ausführen, aus denen Schäden
oder gar Gefahrensituationen resultieren.
[0005] Aus der
DE 10 2009 016 069 B3 ist ein Verfahren bekannt, das eine Einsparung von Druckluft in pneumatischen Einrichtungen
ermöglicht. Das Verfahren sieht vor, die Druckluftzufuhr zu einer pneumatischen Einrichtung
mittels eines 2/2-Wegeventils zu unterbrechen, wenn die pneumatische Einrichtung längere
Zeit nicht betrieben wird. Das 2/2-Wegeventil ist mit zwei Vorsteuerventilen ausgestattet,
mit denen es wahlweise in eine Offenstellung oder in eine Absperrstellung umschaltbar
ist.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Maßnahmen zu treffen, die in
Verbindung mit einem Druckluft-Wartungsgerät einen energetisch günstigen Betrieb von
mit Druckluft betriebenen Verbrauchereinrichtungen ermöglichen und zugleich eine hohe
Verfügbarkeit angeschlossener Verbrauchereinrichtungen in Bezug auf die Versorgung
mit Druckluft sicherstellen.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Druckluft-Wartungsgerät der eingangs genannten
Art vorgesehen, dass das Schaltventil als 2/2-Wegeventil vom Typ "Normalerweise Geöffnet"
ausgebildet ist und durch Federmittel in die Offenstellung vorgespannt ist, so dass
es bei fehlendem elektrischem Umschaltsignal stets die Offenstellung einnimmt.
[0008] Die Aufgabe wird außerdem gelöst bei einer Verbrauchersteuervorrichtung, die über
ein im vorgenannten Sinne ausgestaltetes Druckluft-Wartungsgerät und eine daran angeschlossene
oder anschließbare externe elektronische Steuereinrichtung verfügt.
[0009] Das Druckluft-Wartungsgerät verfügt über ein als 2/2-Wegeventil des Typs "Normalerweise
Geöffnet" ausgebildetes Schaltventil, das auf der Grundlage von Messwerten des Durchflusssensors
aus der im Normalbetrieb eingenommenen Offenstellung in die Absperrstellung schaltbar
ist, um unter gewissen Umständen einen Luftverbrauch in der nachgeschalteten externen
Verbrauchereinrichtung und in dem zu dieser Verbrauchereinrichtung führenden Kanalsystem
auszuschließen. Beispielsweise kann das Schaltventil in die Absperrstellung geschaltet
werden, wenn die angeschlossene Verbrauchereinrichtung über einen längeren Zeitraum
hinweg nicht betrieben wird. Bei fortgesetzt in der Offenstellung bleibendem Schaltventil
wäre aufgrund von Leckage seitens der Verbrauchereinrichtung auch während deren Betriebsstillstand
mit einem gewissen Luftverbrauch zu rechnen, der sich auf die Energiebilanz negativ
auswirkt. Ergänzend dazu bietet das erfindungsgemäße Druckluft-Wartungsgerät den Vorteil,
dass die Luftversorgung der angeschlossenen Verbrauchereinrichtung bei einem Stromausfall
oder einem sonstigen Wegfall der für die Betätigung des Schaltventils erforderlichen
elektrischen Energieversorgung nicht unterbrochen wird. Dadurch, dass das Schaltventil
durch Federmittel in die Offenstellung vorgespannt ist und nur zum Umschalten und
Aufrechterhalten der Absperrstellung ein elektrisches Umschaltsignal benötigt wird,
wirkt sich der Ausfall des elektrischen Umschaltsignals auf die Schaltstellung des
sich in der Offenstellung befindenden Schaltventils nicht aus.
[0010] In der vorliegenden Beschreibung und in den Ansprüchen wird der Begriff "Durchfluss"
stellvertretend und zur Vereinfachung für die an sich korrekten Begriffe wie "Volumenstrom",
"Strömungsrate" oder "Durchflussrate" verwendet und bezeichnet eine Strömungsmenge
pro Zeiteinheit.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0012] Das Druckluft-Wartungsgerät ist zweckmäßigerweise so ausgelegt, dass die interne
elektronische Steuereinheit das Schaltventil aus der bis dahin eingenommenen Offenstellung
in die Absperrstellung umschaltet, wenn der Durchflusssensor während der Offenstellung
des Schaltventils über einen vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitraum hinweg einen unter
einem vorgegebenen oder vorgebbaren unteren Durchflussgrenzwert liegenden Durchflusswert
detektiert. Auf diese Weise lässt sich eine automatische Absperrfunktion bei länger
andauernder Unterschreitung eines minimalen Durchflusswertes im Auslasskanal realisieren.
Auf diese Weise kann einem Druckluftverlust während Anlagenstillstandszeiten vorgebeugt
werden, der leckagebedingt an der angeschlossenen Verbrauchereinrichtung auftreten
kann, wenn sie ständig einem hohen Druckpotential ausgesetzt ist.
[0013] Vorzugsweise enthalten die Sensormittel auch einen als Auslass-Drucksensor bezeichneten
Drucksensor, der an den Auslasskanal angeschlossen ist und den darin herrschenden
Auslassdruck messen kann. Mit Hilfe eines solchen Auslass-Drucksensors kann beispielsweise
bei in der Absperrstellung befindlichem Schaltventil der im Auslasskanal auftretende
Druckabfall pro Zeiteinheit und mithin ein eventuelles Leckageproblem ermittelt werden.
Insgesamt bietet der Auslass-Drucksensor die Möglichkeit, das verbraucherseitig auftretende
Druckabfallverhalten oder Druckanstiegsverhalten bei geschlossenem Schaltventil zu
überwachen.
[0014] Es ist des Weiteren von Vorteil, wenn das Druckluft-Wartungsgerät mit einem als Einlass-Drucksensor
bezeichneten Drucksensor ausgestattet ist, der an einen mit dem Eingang des Schaltventils
verbundenen Einlasskanal angeschlossen ist und den darin herrschenden Einlassdruck
misst. Auf diese Weise ist insbesondere eine ständige Überwachung dahingehend möglich,
ob einlassseitig der gewünschte Systemdruck in korrekter Höhe anliegt.
[0015] Die interne elektronische Steuereinheit ist zweckmäßigerweise nicht nur dazu in der
Lage, bedarfsgemäß das elektrische Umschaltsignal für das Schaltventil zu generieren,
sondern ist insbesondere so konzipiert, dass sie mindestens ein elektrisches Diagnosesignal
ausgeben kann, das unter Mitwirkung der Sensormittel, also auf der Grundlage von durch
die Sensormittel erfassten Messwerten, erzeugbar ist. Beispielsweise kann ein Diagnosesignal
dann ausgegeben werden, wenn durch den Durchflusssensor und/oder einen eventuell vorhandenen
Drucksensor des Druckluft-Wartungsgerätes Druckluftzustände ermittelt werden, die
von den im Normalbetrieb erwarteten beziehungsweise tolerierbaren Werten abweichen.
Abweichende Betriebszustände können beispielsweise auf Leckage oder auf Funktionsstörungen
von Komponenten der angeschlossenen externen Verbrauchereinrichtung beruhen. Zweckmäßigerweise
ist mindestens ein elektrisches Diagnosesignal zusätzlich zu dem elektrischen Umschaltsignal
erzeugbar. Alternativ kann aber auch vorgesehen sein, das elektrische Umschaltsignal
unmittelbar selbst als Diagnosesignal zu nutzen.
[0016] Das Druckluft-Wartungsgerät ist zweckmäßigerweise unmittelbar mit optischen Anzeigemitteln
und/oder mit akustischen Warnmitteln ausgestattet, die auf der Basis eines durch Ausgabemittel
der internen elektronischen Steuereinheit erzeugten elektrischen Diagnosesignals betätigbar
sind, um unmittelbar vor Ort auf problematische Betriebszustände hinzuweisen.
[0017] Das Druckluft-Wartungsgerät ist bevorzugt in Form einer modular zusammengesetzten
Baueinheit ausgebildet. Die Funktionskomponenten des Gerätes sind zweckmäßigerweise
in einzelnen Modulen zusammengefasst, die sich je nach gewünschtem Ausstattungsgrad
in unterschiedlichen Kombinationen zusammensetzen lassen. Das Schaltventil ist zweckmäßigerweise
Bestandteil eines Ventilmoduls, das bevorzugt, sofern vorhanden, auch noch den Einlass-Drucksensor
beinhaltet. Der Durchflusssensor ist zweckmäßigerweise Bestandteil eines Sensormoduls,
das bevorzugt, sofern vorhanden, auch noch den Auslass-Drucksensor beinhaltet. Die
interne elektronische Steuereinheit schließlich ist zweckmäßigerweise Bestandteil
eines Steuermoduls. Mindestens ein weiteres Modul kann als Kommunikationsmodul ausgestattet
sein, das mindestens eine mit der internen elektronischen Steuereinheit verbundene
Kommunikationsschnittstelle aufweist, die eine elektrische Kommunikation mit mindestens
einer externen elektronischen Einrichtung ermöglicht. Auch bei nichtmodularem Aufbau
ist das Druckluft-Wartungsgerät zweckmäßigerweise mit mindestens einer Kommunikationsschnittstelle
zur elektrischen Kommunikation mit mindestens einer externen elektronischen Einrichtung
ausgestattet.
[0018] Bevorzugt ist das Druckluft-Wartungsgerät mit einer oder mehreren Kommunikationsschnittstellen
ausgestattet, an die sich eine insbesondere als übergeordnete Steuerung fungierende
externe elektronische Steuereinrichtung und/oder ein elektronisches Informationsauslesegerät
und/oder ein elektronisches Informationseingabegerät und/oder mindestens eine weitere
externe elektronische Einrichtung anschließen lässt beziehungsweise lassen.
[0019] Mindestens eine Kommunikationsschnittstelle dient zweckmäßigerweise dazu, das Druckluft-Wartungsgerät
in ein modulares, intern elektrisch vernetztes System mit lokalem Bussystem zu integrieren.
[0020] Beispielsweise ist mindestens eine Kommunikationsschnittstelle vorhanden, die als
Busschnittstelle für insbesondere einen seriellen Datentransfer ausgebildet ist. Über
eine solche Busschnittstelle kann die elektronische Steuereinheit des Druckluft-Wartungsgerätes
mit anderen elektronischen Einrichtungen über einen Feldbus vernetzt werden.
[0021] Mindestens eine Kommunikationsschnittstelle ist zweckmäßigerweise als digitaler oder
analoger Eingang oder als digitaler oder analoger Ausgang konzipiert.
[0022] Vorzugsweise ist das Druckluft-Wartungsgerät auch mit einer Kommunikationsschnittstelle
ausgestattet, die zur Kommunikation zwischen der elektronischen Steuereinheit und
einem oder mehreren weiteren Druckluft-Wartungsgeräten der gleichen oder einer anderen
Druckluft-Aufbereitungsvorrichtung 4 dient.
[0023] Die Kommunikation mit externen Geräten erfolgt insbesondere drahtgebunden, kann jedoch
auch drahtlos über entsprechend konzipierte Kommunikationsschnittstellen realisiert
werden. Bei einer Buskommunikation können beliebige Busstandards implementiert werden.
[0024] Mindestens eine Kommunikationsschnittstelle ist zweckmäßigerweise zur bidirektionalen
Signalübertragung geeignet. Außerdem ist mindestens eine Kommunikationsschnittstelle
zweckmäßigerweise zur Eingabe und/oder Ausgabe binärer und/oder analoger Signale ausgebildet.
Eine solche Kommunikationsschnittstelle ist zweckmäßigerweise zusätzlich zu einer
als Busschnittstelle ausgebildeten Kommunikationsschnittstelle vorhanden.
[0025] Um das Betriebsverhalten der internen elektronischen Steuereinheit und/oder der Sensormittel
zu beeinflussen, ist das Druckluft-Wartungsgerät zweckmäßigerweise mit geeigneten
Eingabemitteln ausgestattet. Solche Eingabemittel bestehen beispielsweise aus mindestens
einer Taste und/oder mindestens einem Schalter, die außen leicht zugänglich angeordnet
sind. Zusätzlich oder alternativ können auch Eingabemittel vorhanden sein, um eine
rein elektrische Daten- und/oder Signaleingabe vornehmen zu können, beispielsweise
über ein spezielles Bediengerät oder über eine in der Regel mit dem Druckluft-Wartungsgerät
kommunizierende externe elektronische Steuereinrichtung. Solche Eingabemittel bestehen
insbesondere aus mindestens einer elektrischen Kommunikationsschnittstelle.
[0026] Die Ausstattung des Druckluft-Wartungsgerätes ermöglicht zweckmäßigerweise umfangreiche
Überwachungs- und Diagnosefunktionen wie beispielsweise Vergleichsmessungen, Grenzwert-überwachungen,
automatische und/oder anwendergesteuerte Verbrauchsmessungen, die Erfassung des Belüftungsvolumens
und der Belüftungszeit der angeschlossenen Verbrauchereinrichtung und/oder die Ermittlung
der Druckabfallzeit und der Druckabfallgeschwindigkeit in der Absperrstellung des
Schaltventils.
[0027] Zweckmäßigerweise sind in das Druckluft-Wartungsgerät Funktionen zur Messwertkomprimierung
und Datenreduzierung integriert, ebenso Funktionen zur Messwertanalyse oder auch Statistikfunktionen.
[0028] Zweckmäßigerweise ist die interne elektronische Steuereinheit mit Speichermitteln
ausgestattet, in denen Daten vielfältiger Art, insbesondere Mess-, Steuer-, Diagnose-
und/oder Analysedaten, flüchtig und/oder remanent, d.h. dauerhaft auch bei Stromausfall,
speicherbar sind.
[0029] Die Integration der internen elektronischen Steuereinheit in das Druckluft-Wartungsgerät
hat den Vorteil, dass ein autonomer Betrieb des Druckluft-Wartungsgerätes möglich
ist, ohne auf eine ständige Signalkommunikation mit vernetzten Geräten oder mit einer
externen elektronischen Steuereinrichtung angewiesen zu sein, was die Störanfälligkeit
erheblich minimiert. Gleichwohl ist selbstverständlich eine Busvernetzung und/oder
die Verbindung mit einer externen elektronischen Steuereinrichtung von Vorteil, um
das Betriebsverhalten auf andere Komponenten einer Anlage abstimmen zu können.
[0030] Die zweckmäßigerweise vorhandene lokale Signalverarbeitung in der internen elektronischen
Steuereinheit erlaubt eine sehr hohe Signalabtastrate und eine relativ kurze Reaktionszeit
bei den Mess- und Steuerungsfunktionen, da die Transferzeiten über einen angeschlossenen
Feldbus sowie Rechenzeiten in einer externen elektronischen Steuereinrichtung entfallen.
Für den Transfer von Mess-, Zustands-, Steuer- und Parametrierdaten kann das Druckluft-Wartungsgerät
mit Busschnittstellen aller gängigen Feldbusprotokolle ausgestattet werden.
[0031] Durch Wahl eines entsprechenden Ausstattungsumfanges lässt sich das Druckluft-Wartungsgerät
als feldbusfähiges System mit einer elektrischen Schnittstelle zur Systemparametrierung
und zur Übertragung von Mess- und Steuerdaten ausbilden. Optionale Maßnahmen zur lokalen
Bedienung und Visualisierung, beispielsweise über ein optional integrierbares Display
oder über ein vor Ort anschließbares Anzeige- und Bediengerät, sind ebenfalls möglich.
[0032] Bei einer weiteren Ausführungsform stellt sich das Druckluft-Wartungsgerät als Stand-alone-System
dar, das über mindestens einen digitalen Eingang und/oder über mindestens einen digitalen
Ausgang verfügt, so dass über lokal verfügbare Mittel eine lokale Bedienung und Visualisierung
durchführbar ist. Durch einen modularen Systemaufbau sind vorzugsweise folgende Einsatzvarianten
realisierbar: als autonomes Einzelgerät (Stand-alone-Variante), als über Feldbus vernetzbares,
selbständig arbeitendes Einzelgerät und als Funktionsmodul, das sich in Wartungsgeräte
mit oder ohne Feldbusanschluss integrieren lässt.
[0033] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
Die einzige Figur (Figur 1) zeigt in schematischer Darstellung einen bevorzugten Aufbau
der erfindungsgemäßen Verbrauchersteuervorrichtung mit einem darin integrierten erfindungsgemäßen
Druckluft-Wartungsgerät eines besonders zweckmäßigen Aufbaus.
[0034] Die in ihrer Gesamtheit mit Bezugsziffer 1 bezeichnete Verbrauchersteuervorrichtung
enthält als Hauptkomponente mindestens ein vorzugsweise in Form einer selbsttragenden
Baueinheit ausgebildetes Druckluft-Wartungsgerät 2. Dieses Druckluft-Wartungsgerät
2 ist zweckmäßigerweise modular aufgebaut und kann ferner bei Bedarf zusammen mit
anderen Wartungsmodulen, von denen eines bei 3 strichpunktiert angedeutet ist, zu
einer Druckluft-Aufbereitungsvorrichtung 4 zusammengefasst werden. Als mindestens
ein weiteres Wartungsmodul ist beispielsweise ein Druckregelmodul und/oder ein Filtermodul
und/oder ein Lufttrocknungsmodul vorhanden.
[0035] Das Druckluft-Wartungsgerät 2 verfügt über ein vereinfacht als Rahmen illustriertes
Gerätegehäuse 5, das die weiteren Komponenten des Druckluft-Wartungsgerätes 2 trägt
und/oder enthält. Das Gerätegehäuse ist zweckmäßigerweise modular aufgebaut.
[0036] Außen an dem Gerätegehäuse 5 befinden sich ein Geräteeinlass 6 und ein Geräteauslass
7, die jeweils zur Herstellung einer Fluidverbindung geeignet sind. Der Geräteeinlass
6 ist ausgebildet, um über eine als Speiseleitung 12 bezeichnete Fluidleitung mit
einer Druckluftquelle P verbunden zu werden. Abgebildet ist der an den Geräteeinlass
6 angeschlossene Zustand einer solchen Druckluftquelle P.
[0037] Der Geräteauslass 7 ist ausgebildet, um eine zu einer externen Verbrauchereinrichtung
A führende, als Arbeitsleitung 13 bezeichnete Fluidleitung anschließen zu können.
Gezeigt ist ein Zustand, in dem eine Verbrauchereinrichtung A - beispielsweise eine
über mehrere fluidbetätigte Arbeitskomponenten verfügende Maschine - an den Geräteauslass
7 angeschlossen ist.
[0038] Das Druckluft-Wartungsgerät 2 verfügt über ein elektrisch betätigbares Schaltventil
14. Dieses ist zweckmäßigerweise im Innern des Gerätegehäuses 5 untergebracht und
vorzugsweise Bestandteil eines Ventilmoduls 14a des modularen Druckluft-Wartungsgerätes
2. Das Schaltventil 14 hat eine 2/2-Ventilfunktionalität, hat also zwei Wege beziehungsweise
Anschlüsse und zwei mögliche Schaltstellungen. Mit anderen Worten handelt es sich
bei ihm um ein 2/2-Wegeventil. Vorzugsweise ist es von elektropneumatisch vorgesteuerter
Bauart, jedoch könnte es auch als direkt elektrisch betätigbares Ventil ausgebildet
sein.
[0039] Das Schaltventil 14 hat eine erste Schaltstellung, die aus der Zeichnung ersichtlich
ist und bei der es sich um die Grundstellung das Schaltventil 14 handelt, die immer
dann vorliegt, wenn an dem Schaltventil 14 kein elektrisches Umschaltsignal anliegt.
Ausgehend hiervon kann es durch Aktivierung eines Ventilantriebes 15a mittels eines
elektrischen Umschaltsignals zeitweilig in eine zweite Schaltstellung umgeschaltet
werden. Die zweite Schaltstellung bleibt jeweils so lange bestehen, wie der zugeordnete
Ventilantrieb 15a elektrisch aktiviert ist. Bei dem elektrischen Ventilantrieb 15a
handelt es sich insbesondere um eine Elektromagneteinrichtung, wobei allerdings auch
andere Arten elektrischer Antriebsmittel verwendbar sind.
[0040] Das Schaltventil 14 enthält Federmittel 19, durch die es ständig in Richtung der
Grundstellung vorgespannt ist. Wird das elektrische Umschaltsignal entfernt, während
sich das das Schaltventil 14 in der zweiten Schaltstellung befindet, schalten die
Federmittel 19 das Schaltventil 14 in die erste Schaltstellung bzw. Grundstellung
zurück. Die Federmittel 19 sind bevorzugt mechanischer Art können allerdings auch
in Form einer Luftfeder realisiert sein.
[0041] Die beiden Anschlüsse des Schaltventils 14 bilden einen Speiseeingang 16 und einen
Arbeitsausgang 17. Der Speiseeingang 16 ist über einen internen Einlasskanal 11 des
Druckluft-Wartungsgerätes 2 ständig mit dem Geräteeinlass 6 verbunden. Der Arbeitsausgang
17 steht über einen internen Auslasskanal 22 des Druckluft-Wartungsgerätes 2 mit dem
Geräteauslass 7 in Verbindung. Der Einlasskanal 11 und der Auslasskanal 22 verlaufen
zweckmäßigerweise im Innern des Gerätegehäuses 5.
[0042] Die erste Schaltstellung und mithin die Grundstellung des Schaltventils 14 ist eine
Offenstellung. In der Offenstellung ist der Arbeitsausgang 17 mit dem Speiseeingang
16 fluidisch verbunden und der Auslasskanal 22 und mit diesem die angeschlossene Verbrauchereinrichtung
A wird mit Druckluft aus der Druckluftquelle P versorgt. Die zweite Schaltstellung
des Schaltventils 14 ist eine Absperrstellung. In der Absperrstellung ist der Arbeitsausgang
17 von dem Speiseeingang 16 abgetrennt, sodass der Auslasskanal 22 abgesperrt und
das darin sowie in der Arbeitsleitung 13 und dem sich daran anschließenden Kanalsystem
der Verbrauchereinrichtung A befindliche Fluidvolumen eingesperrt ist.
[0043] Bedingt durch die oben erwähnten Federmittel 19 ergibt sich für das Schaltventil
14 eine Bauart vom Typ "Normalerweise Geöffnet". Bei nicht anstehendem elektrischem
Umschaltsignal nimmt das Schaltventil 14 stets die Offenstellung ein.
[0044] Das Schaltventil 14 wird während der Betriebszeiten der angeschlossenen Verbrauchereinrichtung
A durch ständiges Anlegen des elektrischen Umschaltsignals in der Offenstellung gehalten.
Während dieser Betriebszeiten arbeitet die Verbrauchereinrichtung A beispielsweise
einen vorgegebenen Betriebszyklus einmalig oder periodisch ab. Der Ablauf dieses Betriebszyklus
wird zweckmäßigerweise durch eine externe elektronische Steuereinrichtung 23 gesteuert,
die durch schematisch angedeutete Kommunikationsmittel 23a, zum Beispiel ein Feldbus,
in steuerungstechnischer Hinsicht mit der Verbrauchereinrichtung A kommuniziert.
[0045] Soll die Verbrauchereinrichtung A nicht betrieben werden, beispielsweise während
Betriebspausen, kann das Schaltventil 14 in die Absperrstellung geschaltet werden.
Bei längeren Betriebspausen tritt dadurch kein unnötiger, eventuell durch Leckage
an der Verbrauchereinrichtung A verursachter Luftverbrauch auf. Während nur kurzzeitiger
Betriebspausen der Verbrauchereinrichtung A bewirkt eine Positionierung des Schaltventil
14 in der Absperrstellung, dass das in der Verbrauchereinrichtung A vorhandene Luftvolumen
erhalten bleibt und für die neuerliche Betriebsaufnahme wieder zur Verfügung steht.
Man erspart sich somit ein erneutes komplettes Befüllen der Verbrauchereinrichtung
A mit Druckluft, was einen energetisch sehr effizienten Betrieb der Verbrauchereinrichtung
A ermöglicht.
[0046] Das Druckluft-Wartungsgerät 2 ist mit Sensormitteln 20 zur Erfassung mindestens einer
Zustandsgröße der im System befindlichen Druckluft ausgestattet. Diese Sensormittel
20 enthalten einen an den Auslasskanal 22 angeschlossenen Durchflusssensor 25 und
vorzugsweise auch noch einen ebenfalls an den Auslasskanal 22 angeschlossenen und
deshalb als Auslass-Drucksensor 24 bezeichneten Drucksensor.
[0047] Optional und vorzugsweise enthalten die Sensormittel 20 auch noch einen an den Einlasskanal
11 angeschlossenen und deshalb als Einlass-Drucksensor 31 bezeichneten weiteren Drucksensor.
[0048] Alle Sensormittel 20 befinden sich zweckmäßigerweise im Innern des Gerätegehäuses
5. Der Durchflusssensor 25 und der optional vorhandene Auslass-Drucksensor 24 sind
zweckmäßigerweise Bestandteil eines Sensormoduls 25a des Druckluft-Wartungsgerätes
2. Der optional vorhandene Einlass-Drucksensor 31 ist zweckmäßigerweise Bestandteil
eines auch das Schaltventil 14 enthaltenden Ventilmoduls 14a.
[0049] Der Durchflusssensor 25 ist in der Lage, die aktuelle Strömungsrate der durch den
Auslasskanal 22 hindurchströmenden Druckluft, also den Durchfluss dieser Druckluft,
zu ermitteln. Im Folgenden sei dieser gemessene Durchfluss auch als Auslassdurchfluss
bezeichnet. Der Auslass-Drucksensor 24 ist in der Lage, den im Auslasskanal 22 herrschenden
Druck zu messen, wobei dieser Druck im Folgenden auch als Auslassdruck bezeichnet
sei. Der Einlass-Drucksensor 31 ist in der Lage, den im Einlasskanal 11 herrschenden
Druck zu messen, wobei dieser Druck im Folgenden auch als Einlassdruck bezeichnet
sei.
[0050] Das Druckluft-Wartungsgerät 2 enthält eine bevorzugt im Innern des Gerätegehäuses
5 untergebrachte interne elektronische Steuereinheit 26, die mit mindestens einem
Mikroprozessor beziehungsweise Mikrocontroller ausgestattet ist. Zur Vereinfachung
sei sie im Folgenden auch nur als "interne Steuereinheit 26" bezeichnet. Die interne
Steuereinheit 26 ist bevorzugt Bestandteil eines Steuermoduls 26a des Druckluft-Wartungsgerätes
2.
[0051] Die interne Steuereinheit 26 ist über interne elektrische Signalleitungen 27 des
Druckluft-Wartungsgerätes 2 mit dem Ventilantrieb 15a des Schaltventils 14, mit dem
Durchflusssensor 25 und, sofern vorhanden, mit dem Auslass-Drucksensor 24 und dem
Einlass-Drucksensor 31 signaltechnisch verbunden. Die interne Steuereinheit 26 kann
elektrische Druckmesswerte und Durchflussmesswerte von den Sensormitteln 20 empfangen
und kann ein elektrisches Umschaltsignal das Schaltventil 14 sowie, vorzugsweise,
auch noch elektrische Diagnosesignale ausgeben.
[0052] Das Druckluft-Wartungsgerät 2 ist mit einer im Folgenden zur besseren Unterscheidung
als erste Kommunikationsschnittstelle 28 bezeichneten elektrischen Schnittstelle ausgestattet,
die eine signaltechnische Kommunikation zwischen der internen Steuereinheit 26 und
der externen elektronischen Steuereinrichtung 23 ermöglicht. Die erste Kommunikationsschnittstelle
28 ist insbesondere an einer Außenseite des Gerätegehäuses 5 angeordnet und zweckmäßigerweise
über interne elektrische Leiter 32 mit der internen Steuereinheit 26 verbunden. Vorzugsweise
ist die erste Kommunikationsschnittstelle 28 von elektromechanischer Art und insbesondere
als Steckschnittstelle bzw. Steckanschlusseinrichtung konzipiert, so dass sich ein
nur schematisch angedeutetes externes Signalkabel 33 insbesondere lösbar anschließen
lässt, das eine Verbindung zu der externen elektronischen Steuereinrichtung 23 ermöglicht.
[0053] Bei der ersten Kommunikationsschnittstelle 28 handelt es sich vorzugsweise um eine
Busschnittstelle, die in der Lage ist, serielle Bussignale zwischen der internen Steuereinheit
26 und der externen elektronischen Steuereinrichtung 23 zu übertragen. Das externe
Signalkabel 33 kann ebenso wie die internen elektrischen Leiter 32 in Form eines seriellen
Bussystems realisiert sein.
[0054] Alternativ kann die erste Kommunikationsschnittstelle 28 auch als drahtlos arbeitende
Schnittstelle konzipiert sein, um insbesondere über Funksignale mit der externen elektronischen
Steuereinrichtung 23 kommunizieren zu können.
[0055] Bevorzugt befindet sich die erste Kommunikationsschnittstelle 28 an dem Steuermodul
26a.
[0056] Die interne Steuereinheit 26 verfügt bevorzugt über elektronische Speichermittel
34, über Vergleichermittel 35 und über Ausgabemittel 36. In den Speichermitteln 34
lassen sich beispielsweise Druckwerte betreffend den vom Auslass-Drucksensor 24 gemessenen
Auslassdruck und den vom Einlass-Drucksensor 31 gemessenen Einlassdruck sowie Durchflusswerte
des den Durchflusssensor 25 betreffenden Auslassdurchflusses als Referenzinformationen
und vorzugsweise auch als Ist-Informationen abspeichern. Die Vergleichermittel 35
sind in der Lage, gespeicherte Referenzinformationen mit insbesondere ebenfalls zwischengespeicherten
oder auch mit unmittelbar gemessenen Ist-Informationen zu vergleichen. Die Ausgabemittel
36 sind in der Lage, in Abhängigkeit von dem durch die Vergleichermittel 35 ermittelten
Vergleichsergebnis mindestens ein elektrisches Signal auszugeben. Exemplarisch sind
die Ausgabemittel 36 ausgebildet, um sowohl ein für das Schaltventil 14 bestimmtes
elektrisches Umschaltsignal als auch mindestens ein anderweitig verwertbares elektrisches
Diagnosesignal auszugeben.
[0057] Vorzugsweise geben die Ausgabemittel 36 der internen Steuereinheit 26 ein elektrische
Diagnosesignal an die erste Kommunikationsschnittstelle 28 aus, von wo aus es zur
bedarfsgemäßen weiteren Verarbeitung an die externe elektronische Steuereinrichtung
23 übermittelbar ist.
[0058] Mindestens ein elektrisches Diagnosesignal kann auch optischen Anzeigemitteln 37
des Druckluft-Wartungsgerätes 2 zugeleitet werden, um es in beliebiger Weise zu visualisieren.
[0059] Es ist ferner möglich, dass das Druckluft-Wartungsgerät 2 mit nur gestrichelt angedeuteten
akustischen Warnmitteln 38 ausgestattet ist, beispielsweise ein Summer, so dass bei
Empfang eines entsprechenden elektrischen Signals vor Ort ein akustisches Warnsignal
ausgegeben werden kann.
[0060] Die interne Steuereinheit 26 kann während ihres Betriebes von dem Durchflusssensor
25 sowie optional auch von dem Auslass-Drucksensor 24 und/oder von dem Einlass-Drucksensor
31 stammende Messsignale als Ist-Informationen empfangen und verarbeiten. Auf diese
Weise empfängt die interne Steuereinheit 26 zeitabhängig aktuelle Werte des Auslassdurchflusses
sowie gegebenenfalls auch des Auslassdruckes und/oder des Einlassdruckes als Ist-Informationen.
Die interne Steuereinheit 26 kann ausgebildet sein, um diese Ist-Informationen an
der ersten Kommunikationsschnittstelle 28 und/oder an den optischen Anzeigemitteln
37 elektrisch oder visuell auszugeben.
[0061] Im Betrieb der Verbrauchersteuervorrichtung 1 kann die interne Steuereinheit 26 aus
einem Vergleich zwischen gemessenen Ist-Informationen mit gespeicherten Referenzinformationen
mindestens ein elektrisches Diagnosesignal generieren, das Aufschluss über die energetische
Situation der angeschlossenen Verbrauchereinrichtung A liefert.
[0062] Das Druckluft-Wartungsgerät 2 bietet beispielsweise die Möglichkeit, bei in Absperrstellung
befindlichem Schaltventil 14 eine Leckage-Überwachung vorzunehmen. Hierzu werden durch
die interne Steuereinheit 26 während der Absperrstellung des Schaltventils 14 von
dem Auslass-Drucksensor 24 gelieferte Ist-Informationen aufgezeichnet und mit abgespeicherten
Referenzinformationen verglichen. Die interne Steuereinheit 26 veranlasst über die
Ausgabemittel 36 beispielsweise dann die Ausgabe eines Diagnosesignals, wenn der ermittelte
Druckabfall des Auslassdruckes den um einen vorgegebenen Toleranzwert unterschreitet.
[0063] Ebenso wie bei der Überwachung des Auslassdruckes kann auch bei der Überwachung des
Ausgangsdurchflusses eine nur einmalige oder aber eine mehrmalige Aufzeichnung von
Ist-Informationen stattfinden, wobei eine mehrmalige Aufzeichnung von Ist-Informationen
insbesondere in zeitlicher Regelmäßigkeit stattfinden kann.
[0064] Das Druckluft-Wartungsgerät 2 ermöglicht eine besonders vorteilhafte Durchflussüberwachung
des Auslassdurchflusses. Diese findet bei in der Offenstellung befindlichem Schaltventil
14 statt. In dieser Offenstellung strömt normalerweise Druckluft aus der Druckluftquelle
P zur Verbrauchereinrichtung A und betätigt dort eine oder mehrere mittels Fluidkraft
aktivierbare Arbeitskomponenten der Verbrauchereinrichtung A. Eine oder mehrere dieser
Arbeitskomponenten sind beispielsweise pneumatische Antriebe. Durch einen Vergleich
der erfassten Auslassdurchfluss-Ist-Informationen mit gespeicherten referenzwerten
lässt sich sehr einfach überwachen, ob während des Betriebszyklus oder während bestimmter
Phasen beziehungsweise Teilzyklen des Betriebszyklus ein erhöhter Luftverbrauch auftritt,
was ein Anzeichen für Funktionsstörungen oder fehlerhafte Arbeitskomponenten ist.
[0065] Auch bei der Durchflussüberwachung ist die interne Steuereinheit 26 bevorzugt so
ausgebildet, dass sie ein elektrisches Diagnosesignal ausgibt, wenn eine ermittelte
Ist-Information um einen vorgegebenen Toleranzwert von der zugeordneten Referenzinformation
abweicht, insbesondere bei einem von einem Referenzwert erheblich abweichenden Luftverbrauch.
[0066] Ein besonderer Vorteil des als "Normalerweise Geöffnet"-Ventil ausgebildeten Schaltventils
14 besteht darin, dass es die Offenstellung unabhängig davon einnimmt, ob das elektrische
Umschaltsignal nun beabsichtigt oder unbeabsichtigt nicht ansteht. Ein unbeabsichtigtes
Fehlen des elektrischen Umschaltsignals ist beispielsweise auf einen unbeabsichtigten
Stromausfall in der elektrischen Energieversorgung des Druckluft-Wartungsgerätes 2
zurückzuführen. Ein beabsichtigtes Fehlen des elektrischen Umschaltsignals ist beispielsweise
zurückzuführen auf eine Not-Aus-Situation, die vom Nutzer der Anlage bewusst hervorgerufen
wird, oder auf ein beabsichtigtes Abschalten der Stromversorgung bei einer Inbetriebnahme
oder bei Service- bzw. Instandsetzungsarbeiten, bei denen eine automatische Sperrfunktion
unerwünscht ist. In all diesen Situationen bleibt die Druckluftversorgung der angeschlossenen
Verbrauchereinrichtung A unbeeinflusst, so dass auf unkontrollierbare Bewegungen von
Komponenten der Verbrauchereinrichtung A zurückzuführende Gefahrensituationen ausbleiben.
Erst wenn die Stromversorgung wieder anliegt oder wenn anderweitig bewusst ein elektrisches
Umschaltsignal eingespeist wird oder das Schaltventil 14 manuell umgeschaltet wird,
ist eine die Verbrauchereinrichtung von der Druckluftversorgung abkoppelnde Absperrsituation
herstellbar.
[0067] Die interne Steuereinheit 26 ist derart ausgelegt oder zumindest programmierbar bzw.
programmiert, dass sie in Abhängigkeit von dem durch die Vergleichermittel 35 festgestellten
Vergleichsergebnis zusätzlich oder alternativ zur Ausgabe mindestens eines elektrischen
Diagnosesignals ein das Schaltventil 14 aus der Offenstellung in die Absperrstellung
umschaltendes und in der Absperrstellung haltendes elektrisches Umschaltsignal erzeugen
kann. Die interne Steuereinheit 26 erzeugt ein solches elektrisches Umschaltsignal
insbesondere dann, wenn während eines vorgegebenen Zeitraumes, der insbesondere durch
Eingabemittel 42 des Druckluft-Wartungsgerätes 2 frei parametrierbar ist, der in dem
Auslasskanal 22 detektierte Auslassdurchflusswert unterhalb eines vorgegebenen unteren
Durchflussgrenzwertes liegt. Auch der untere Durchflussgrenzwert ist zweckmäßigerweise
durch Eingabemittel 42 des Druckluft-Wartungsgerätes 2 frei parametrierbar
[0068] Es versteht sich, dass das elektrische Umschaltsignal auch unmittelbar selbst als
Diagnosesignal genutzt werden kann.
[0069] Die bei der Generierung eines Diagnosesignals oder elektrischen Umschaltsignals zu
berücksichtigenden Toleranzwerte sind vorzugsweise individuell in die interne Steuereinheit
26 eingebbar. Der Nutzer des Druckluft-Wartungsgerätes 2 kann somit die Toleranzwerte
und mithin die Signalausgabe individuell an seine Bedürfnisse anpassen. Zur Eingabe
der Toleranzwerte können insbesondere die schon erwähnten Eingabemittel 42 genutzt
werden.
[0070] Die Eingabemittel 42 sind beispielsweise in Form eine Anordnung von Tasten und/oder
Schaltern 42a und/oder zur elektronischen Eingabe ausgebildet. Zur elektronischen
Eingabe ist beim Ausführungsbeispiel die von der ersten Kommunikationsschnittstelle
28 gebildete elektrische Schnittstelle nutzbar, die hier eine Busschnittstelle ist,
wobei die externe elektronische Steuereinrichtung 23 als Informationseingabegerät
verwendbar ist. Die Busschnittstelle kann beispielsweise dem I/O-Link-Standard entsprechen.
[0071] Beim Ausführungsbeispiel ist das Druckluft-Wartungsgerät 2 mit einer weiteren, zweiten
Kommunikationsschnittstelle 29 ausgestattet, die als Diagnoseschnittstelle nutzbar
ist und an der insbesondere ein elektronisches Informationsauslesegerät 46 der Verbrauchersteuervorrichtung
1 zumindest zeitweilig anschließbar ist. Ein solches Informationsauslesegerät 46 ermöglicht
beispielsweise das Auslesen gemessener Ist-Informationen, insbesondere in Verbindung
mit den zugeordneten Referenzinformationen, so dass sich beispielsweise in Verbindung
mit der Durchflussüberwachung zeitgleich oder auch noch nachträglich verifizieren
lässt, an welcher Stelle des aufgezeichneten Referenzprofils eine Unregelmäßigkeit
aufgetreten ist. Die zweite Kommunikationsschnittstelle 29 ist insbesondere eine Ethernet-Schnittstelle
oder ein sonstiger digitaler Ausgang. Sie befindet sich insbesondere an dem gegebenenfalls
vorhandenen Steuermodul 26a.
[0072] Als weitere Eingabemittel 42 zur elektronischen Dateneingabe zwecks Konfiguration
des Systems enthält das Druckluft-Wartungsgerät 2 des Ausführungsbeispiels mindestens
eine Kommunikationsschnittstelle, die zur besseren Unterscheidung als dritte Kommunikationsschnittstelle
30 bezeichnet sei und an die zweckmäßigerweise ein Bediengerät und/oder ein Personalcomputer
(PC) angeschlossen werden kann. Die mindestens eine dritte Kommunikationsschnittstelle
30 ist insbesondere eine Ethernet-Schnittstelle oder ein sonstiger digitaler Eingang.
Bevorzugt befindet sich die dritte Kommunikationsschnittstelle 30 an einem Kommunikationsmodul
30a des Druckluft-Wartungsgeräts 2.
[0073] Vorzugsweise ist das Druckluft-Wartungsgerät 2 auch mit einer Kommunikationsschnittstelle
ausgestattet, die zur Kommunikation zwischen der elektronischen Steuereinheit 26 und
einem oder mehreren weiteren benachbarten Druckluft-Wartungsgeräten der gleichen oder
einer anderen Druckluft-Aufbereitungsvorrichtung 4 dient. Es kann sich hierbei um
eine in der Zeichnung nicht abgebildete zusätzliche Kommunikationsschnittstelle handeln
oder um eine der beim Ausführungsbeispiel vorhandenen Kommunikationsschnittstellen.
[0074] Es versteht sich, dass das Druckluft-Wartungsgerät 2 mit beliebigen weiteren elektrischen
Schnittstellen zur Eingabe und/oder Ausgabe von Daten und/oder elektrischen Signalen
ausgestattet sein kann.
[0075] Wenn das Druckluft-Wartungsgerät 2 als modulare Baueinheit realisiert ist, verfügt
es über kompakte Abmessungen und kann auf wenig Raum mit der gewünschten Funktionalität
ausgestattet werden. Die vorhandenen Module 14a, 25a, 26a und 30a können nach Bedarf
leicht zusammengesetzt werden.
1. Druckluft-Wartungsgerät, das über folgende Bestandteile verfügt:
- ein elektrisch betätigbares Schaltventil (14), das einen mit einer Druckluftquelle
(P) verbindbaren Speiseeingang (16) und einen Arbeitsausgang (17) aufweist und das
in eine den Arbeitsausgang (17) mit dem Speiseeingang (16) verbindende Offenstellung
sowie in eine den Arbeitsausgang (17) von dem Speiseeingang (16) abtrennende Absperrstellung
schaltbar ist,
- einen mit einer externen Verbrauchereinrichtung (A) verbindbaren Geräteauslass (7),
der über einen Auslasskanal (22) mit dem Arbeitsausgang (17) des Schaltventils (14)
verbunden ist,
- Sensormittel (20) zumindest in Gestalt eines zur Messung des in dem Auslasskanal
(22) auftretenden Auslassdurchflusses dienenden Durchflusssensor (25),
- und eine interne elektronische Steuereinheit (26), die mit dem Schaltventil (14)
und mit dem Durchflusssensor (25) signaltechnisch verbunden ist und die ausgebildet
ist, um in Abhängigkeit von dem seitens des Durchflusssensors (25) gemessenen Auslassdurchfluss
ein elektrisches Umschaltsignal zu generieren, das das Schaltventil (14) aus der Offenstellung
in die Absperrstellung umschaltet,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Schaltventil (14) als 2/2-Wegeventil vom Typ "Normalerweise Geöffnet" ausgebildet
ist und durch Federmittel (19) in die Offenstellung vorgespannt ist, sodass es bei
fehlendem elektrischem Umschaltsignal stets die Offenstellung einnimmt.
2. Druckluft-Wartungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die interne elektronische Steuereinheit (26) ausgebildet ist, um ein Umschalten des
Schaltventils (14) aus der Offenstellung in die Absperrstellung hervorzurufen, wenn
der Durchflussensor (25) während der Offenstellung des Schaltventils (14) über einen
vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitraum hinweg einen unter einem vorgegebenen oder
vorgebbaren unteren Durchflussgrenzwert liegenden Durchflusswert detektiert.
3. Druckluft-Wartungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensormittel (20) auch einen zur Messung des in dem Auslasskanal (22) herrschenden
Auslassdruckes dienenden Auslass-Drucksensor (24) aufweisen, der mit der internen
elektronischen Steuereinheit (26) signaltechnisch verbunden ist.
4. Druckluft-Wartungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es einen mit einer externen Druckluftquelle verbindbaren Geräteeinlass (6) aufweist,
der über einen Einlasskanal (11) mit dem Speiseeingang (16) des Schaltventils (14)
verbunden ist, wobei die Sensormittel (20) auch einen zur Messung des in dem Einlasskanal
(11) herrschenden Einlassdruckes dienenden Einlass-Drucksensor (31) aufweisen, der
mit der internen elektronischen Steuereinheit (26) signaltechnisch verbunden ist.
5. Druckluft-Wartungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die interne elektronische Steuereinheit (26) über Ausgabemittel (36) verfügt, die
in der Lage sind, zusätzlich zu dem für das Schaltventil (14) bestimmten elektrischen
Umschaltsignal mindestens ein unter Mitwirkung der Sensormittel (20) erzeugtes elektrisches
Diagnosesignal auszugeben, wobei das Druckluft-Wartungsgerät (2) zweckmäßigerweise
mindestens eine Kommunikationsschnittstelle (28, 29) für den Abgriff des erzeugten
elektrisches Diagnosesignals aufweist.
6. Druckluft-Wartungsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es mit auf der Basis eines elektrischen Diagnosesignals aktivierbaren optischen Anzeigemitteln
(37) und/oder akustischen Warnmitteln (38) ausgestattet ist.
7. Druckluft-Wartungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die interne elektronische Steuereinheit (26) über Vergleichermittel (35) verfügt,
in denen von den Sensormitteln (20) gelieferte Ist-Informationen mit in Speichermitteln
(34) abgespeicherten Referenzinformationen vergleichbar sind, wobei die interne elektronische
Steuereinheit (26) außerdem über Ausgabemittel (36) verfügt, die ausgebildet sind,
um in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis der Vergleichermittel (35) das elektrische
Umschaltsignal für das Schaltventil (14) und/oder ein anderweitig nutzbares elektrische
Diagnosesignal auszugeben.
8. Druckluft-Wartungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die interne elektronische Steuereinheit (26) über Speichermittel (34) verfügt, in
denen Daten vielfältiger Art, insbesondere Mess-, Steuer-, Diagnose- und/oder Analysedaten,
flüchtig und/oder remanent speicherbar sind.
9. Druckluft-Wartungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es in Form einer modular zusammengesetzten Baueinheit ausgebildet ist, wobei das
Schaltventil (14) Bestandteil eines Ventilmoduls (14a), der Durchflusssensor (25)
Bestandteil eines Sensormoduls (25a) und die interne elektronische Steuereinheit (26)
Bestandteil eines Steuermoduls (26a) ist.
10. Druckluft-Wartungsgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Kommunikationsmodul (30a) aufweist, das mit mindestens einer mit
der internen elektronischen Steuereinheit (26) verbundenen Kommunikationsschnittstelle
(30) ausgestattet ist.
11. Druckluft-Wartungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es über mindestens eine mit der internen elektronischen Steuereinheit (26) verbundene
Kommunikationsschnittstelle (28, 29, 30) verfügt, an die zur Kommunikation mit der
internen elektronischen Steuereinheit (26) eine interne und/oder externe elektronische
Einrichtung anschließbar ist, insbesondere eine externe elektronische Steuereinrichtung
(23) und/oder ein elektronisches Informationsauslesegerät (46) und/oder ein elektronisches
Informationseingabegerät (47) und/oder mindestens eine sonstige elektronische Einrichtung.
12. Druckluft-Wartungsgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Kommunikationsschnittstelle (28) als Busschnittstelle und/oder mindestens
eine Kommunikationsschnittstelle (30) als digitaler oder analoger Eingang oder als
digitaler oder analoger Ausgang konzipiert ist.
13. Druckluft-Wartungsgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Kommunikationsschnittstelle (28, 29, 30) als elektromechanische Steckschnittstelle
ausgebildet ist und/oder dass mindestens eine Kommunikationsschnittstelle (28, 29)
zur drahtlosen Signalübertragung ausgebildet ist.
14. Druckluft-Wartungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass es mit Eingabemitteln (42) zur Aktivierung und/oder Beeinflussung und/oder Parametrisierung
des Betriebsverhaltens der internen elektronischen Steuereinheit (26) und/oder der
Sensormittel (20) ausgestattet ist, wobei die Eingabemittel (42) zweckmäßigerweise
mindestens eine Taste (42a) und/oder mindestens einen Schalter (42a) und/oder mindestens
eine elektrische Kommunikationsschnittstelle (28, 30) enthalten.
15. Verbrauchersteuervorrichtung mit mindestens einem Druckluft-Wartungsgerät (2) nach
einem der Ansprüche 1 bis 14 und einer daran angeschlossenen oder anschließbaren externen
elektronischen Steuereinrichtung (23).