[0001] Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugtür mit einem insbesondere gepanzerten Schließelement,
das zum Verschließen einer Fahrzeugöffnung aus einer Offenstellung in eine Schließstellung
überführbar ist und das mehrere Faltelemente aufweist. Ferner betrifft die Erfindung
ein Fahrzeug mit einer solchen Fahrzeugtür.
[0002] Die Erfindung kann insbesondere bei militärischen Fahrzeugen Einsatz finden.
[0003] Fahrzeugtüren sollen die Insassen beispielsweise vor Umwelteinflüssen, Sprengsätzen
und feindlichem Beschuss schützen. Sie sind in vielfältigen Ausführungen bekannt.
Zumeist sind Fahrzeugtüren als zur Seite öffnende Schwenktüren ausgebildet. Sie weisen
als Schließelement ein am Rahmen schwenkbar gelagertes Türblatt bzw. einen Türflügel
auf.
[0004] Bei einigen Einsätzen, insbesondere bei Missionen von Spezialeinheiten, ist die Möglichkeit
eines sehr schnellen Auf- und Absitzens der gesamten Besatzung auf ein Einsatzfahrzeug
von vorrangiger Bedeutung. Dabei sollte möglichst wenig Zeit benötigt werden, um eine
Fahrzeugtür zu öffnen oder zu schließen. Besonders große Fahrzeugöffnungen sind, um
der Besatzung auch mit ihrer Ausrüstung ein zügiges Auf- und Absitzen zu ermöglichen,
von besonderem Vorteil, wobei hierdurch das Gewicht der Tür erhöht wird.
[0005] Schwenktüren von insbesondere gepanzerten Fahrzeugen weisen in diesem Zusammenhang
den Nachteil auf, dass sie schwer sind und sich dementsprechend nur langsam öffnen
und schließen lassen. Schließlich können Schwenktüren den Weg für die Besatzung beim
Auf- und Absitzen verlängern, da diese gegebenenfalls erst um die Tür herumlaufen
müssen.
[0006] Vereinzelt werden von Spezialkräften auch offene Fahrzeuge ohne Türen eingesetzt,
welche zwar eine schnelles Ein- und Aussteigen ermöglichen, allerdings den Insassen
auch keinen Schutz bieten.
[0007] Die
CH 327565 A beschreibt eine von Hand betätigbare, zweiflügelige Faltschiebetüre, deren Faltelemente
sich beim Öffnungsvorgang zur Seite falten.
[0008] Der Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde, eine Fahrzeugtür bereitzustellen, welche ein schnelles Auf- und Absitzen
ermöglicht.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe bei einer eingangs genannten Fahrzeugtür dadurch, dass die
Faltelemente zum Öffnen der Fahrzeugöffnung über eine nach unten gerichtete Faltbewegung
aus der Schließstellung in die Offenstellung gegeneinander faltbar sind.
[0010] Durch das Falten der Faltelemente nach unten ermöglicht die Fahrzeugtür der Besatzung
ein zügiges Auf- und Absitzen, da sie das Schließelement bei geöffneter Tür nicht
umlaufen muss. Durch das Eigengewicht der Faltelemente ist insbesondere das Öffnen
der Fahrzeugtür zügig möglich. Auch kann die Fahrzeugtür auch während der Fahrt oder
des Anfahrens bzw. Abbremsens geöffnet bzw. geschlossen werden, ohne dass sie eine
Gefahr für die Besatzung darstellt. Hierdurch kann die Besatzung sofort Absitzen,
wenn das Fahrzeug hält, bzw. Anfahren ohne darauf achten zu müssen, ob die Türen bereits
geschlossen wurden.
[0011] Zum Schließen der Fahrzeugöffnung können die Faltelemente entsprechend über eine
nach oben gerichtete Bewegung aus der Offenstellung in die Schließstellung gegeneinander
entfaltbar sein.
[0012] Das Schließelement kann mindestens eine Faltachse zum Falten der Faltelemente gegeneinander
aufweisen. Bevorzugt verläuft die Faltachse im Wesentlichen horizontal. Hierdurch
wird zum Öffnen und Schließen nur ein geringer Raum benötigt. Ein Faltmechanismus
ist zudem besonders robust und widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse, so dass die
Funktionsfähigkeit des Schließelements nicht gefährdet wird.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Schließelement
zum Öffnen der Fahrzeugöffnung gegenüber dem Fahrzeug um eine im Wesentlichen horizontale
Schwenkachse nach unten schwenkbar ist. Bevorzugt ist die Schwenkachse außenseitig
angeordnet. Durch eine gegenüber dem Schließelement nach Fahrzeugaußen versetzte Schwenkachse
wird dem Schließelement ein Umschwenken und flaches Anlegen an die Fahrzeugaußenkontur
ermöglicht.
[0014] Vorteilhaft ist es, wenn das Schließelement zum Öffnen nach außen faltet. Hierdurch
verbleibt das Schließelement auch im geöffneten Zustand dicht am Fahrzeug, so dass
außerhalb des Fahrzeugs nur wenig Raum benötigt wird.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Faltelemente plattenförmig
ausgebildet sind. Hierdurch können sich die Faltelemente in der Offenstellung flach
zusammenlegen. In der geschlossenen Stellung können die Faltelemente im Wesentlichen
in Fluchtung gebracht werden.
[0016] Die Fahrzeugtür kann einen Rahmen aufweisen, dessen Öffnung durch das Schließelement
in der Schließstellung zumindest teilweise verschlossen wird. Insbesondere bei einem
nach oben offenen oder teilweise offenen Fahrzeug ist es vorteilhaft, wenn der Rahmen
U-förmig ausgebildet ist.
[0017] Zusätzlich oder Alternativ kann der Rahmen einen Teil eines Basiselements bilden,
welches in oder an eine größere Fahrzeugöffnung montierbar ist. Als derartiges Türmodul
kann die Fahrzeugtür auch ein Nachrüstmodul für ein Fahrzeug mit offenen Ein- und
Ausstiegen bilden.
[0018] Mit einer geeigneten Anbindung des Schließelements am Fahrzeug bzw. am Türrahmen
kann ein sicheres Öffnen und Schließen des Schließelements gewährleistet werden. Bevorzugt
weist die Fahrzeugtür eine insbesondere vertikale Führung zum Führen der Faltbewegung
des Schließelements auf. Hierdurch wird eine sichere Funktion der Fahrzeugtür gewährleistet
und ein Verkanten des Schließelements verhindert. Bevorzugt ist die Führung am Rahmen
angeordnet. Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die Führung
von zwei Führungsschienen gebildet wird, welche an den Seiten der Türöffnung angeordnet
sind. Bevorzugt wird das Schließelement in der Führung über Eingreifelemente, z.B.
Zapfen, insbesondere Rollenzapfen geführt.
[0019] In einer Weiterbildung der Erfindung weist das Schließelement ein Oberteil und ein
Unterteil auf. Das Oberteil als erstes Faltelement kann an seinem oberen Ende Eingreifelemente
aufweisen, durch welche es in der Führung geführt ist. Bevorzugt ist das Oberteil
an seinem unteren Ende mit dem Unterteil über ein Scharnier verbunden. Unterteil als
zweites Faltelement kann an seinem oberen und an seinem unteren Ende ein Scharnier
aufweisen. Das Scharnier am oberen Ende dient zum Koppeln mit dem Oberteil und das
Scharnier am unteren Ende dient zum Koppeln mit dem Rahmen. Durch diese Ausgestaltung
ist das Schließelement flach zusammenlegbar. Bevorzugt weist das Schließelement zwei
Faltelemente auf, es kann jedoch auch weitere Faltelemente aufweisen.
[0020] Bevorzugt wird das Schließelement durch ein Verriegelungselement in der Schließstellung
gehalten. Das Verriegelungselement kann im Bereich der Faltachse, bevorzugt an der
Faltachse A, angreifen. Hierdurch kann ein Ausknicken der Fattelemente aus der Schließstellung
verhindert werden. Zusätzlich oder alternativ kann ein weiteres Verriegelungselement
zum Halten des Schließelements in der geöffneten Stellung vorgesehen sein. Bevorzugt
wird das Schließelement jedoch in der geöffneten Stellung ohne weitere Verriegelungselemente
durch ein Zugmittel und/oder einen Antrieb, insbesondere schwerkraftunterstützt, fixiert.
Die Verriegelungsmittel können federbelastet sein, um die Verriegelungsstellung zu
halten. Als Verriegelungsmittel kann beispielsweise mindestens ein Bolzen und/oder
mindestens ein Vorreiber verwendet werden.
[0021] Das Öffnen und/oder Schließen der Fahrzeugtür kann manuell erfolgen. Um das Öffnen
und/oder Schließen der Fahrzeugtür zur erleichtern, kann das Schließelement angetrieben
werden. Als besonders geeignet hat sich hierzu ein Motor- oder Federantrieb erwiesen,
insbesondere ein elektrischer Motor.
[0022] Insbesondere das Öffnen der Fahrzeugtür ist auch ohne Motorunterstützung möglich,
da sich die Fahrzeugtür bevorzugt auch rein durch die Schwerkraft schnell öffnen kann.
Bevorzugt erfolgt das Öffnen und/oder Schließen durch das Betätigen eines Betätigungselements.
Beispielsweise kann durch das Betätigungselement das Schließelement ausrasten oder
eine Verriegelung oder Selbsthemmung freigegeben werden, um die Tür zu öffnen.
[0023] Bevorzugt weist die Fahrzeugtür ein Auslöseelement zum Öffnen der Tür auf. Das Auslöseelement
kann eine Kulisse, ein Keil, ein Exzenter und/oder eine vorgespanntes Federpacket
umfassen. Durch das Auslöseelement kann der Öffnungsvorgang gestartet werden, indem
es die Faltelemente in ihrem Verbindungsbereich nach außen drückt, insbesondere die
Faltachse. Besonders bevorzugt schiebt sich beim Öffnen der Verriegelung eine Kulisse
zwischen den Rahmen und das Faltelement und gibt hierdurch die Faltrichtung vor. Ferner
kann auch ein vorgespanntes Federpacket den Faltvorgang auslösen und die Faltrichtung
vorgeben.
[0024] Zudem hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Verriegelungselemente zum Verriegeln
und/oder Entriegeln über Zugmittel, z.B. Bowdenzüge, zu koppeln und über ein zentrales
Bedienelement, beispielsweise einen Hebel, zu bedienen. Bevorzugt ist das Bedienelement
von außen und/oder innen bedienbar. Es kann aber auch jedem Verriegelungsmittel ein
eigenes Zugmittel und/oder Bedienelement zugewiesen sein.
[0025] Ein Öffnen ist in einer Zeit unter 10 Sekunden, bevorzugt unter 5 Sekunden möglich.
Das Öffnen kann durch den Antrieb unterstützt und/oder ausgelöst werden.
[0026] Zum Schließen bzw. Hochfahren der Fahrzeugtür ist ein Antrieb vorteilhaft. Das Schließen
kann in einer Zeit unter 20 Sekunden, bevorzugt unter 15 Sekunden erfolgen.
[0027] In einer besonders günstigen Ausgestaltung wird das Schließelement über Zugmittel
angetrieben. Bevorzugt greift hierzu das Zugmittel im oberen Bereich des Oberteils
an und überträgt die Kraft des Antriebs auf diese Weise auf das Schließelement. Das
Zugmittel kann beispielsweise ein Seil, insbesondere Drahtseil, ein Zahnriemen oder
eine Kette, z.B. eine Fahrradkette, sein.
[0028] Das Zugmittel kann umlaufend ausgebildet sein. Hierdurch ist sowohl das Öffnen als
auch das Schließen mit dem gleichen Zugmittel möglich. Bevorzugt greift das Zugmittel
mit beiden Enden zum Antreiben des Schließelements am Oberteil an. Besonders bevorzugt
greift das Zugmittel an den Eingreifetementen an, insbesondere der Achse des Rollzapfens
an der Oberkante des Oberteils.
[0029] Bevorzugt wird das Zugmittel im oberen und unteren Bereich durch Umlenkmittel umgelenkt.
Insbesondere erfolgt die Umlenkung in der Weise, dass das Zugmittel teilweise, insbesondere
hälftig, fahrzeuginnenseitig und teilweise, insbesondere hälftig, fahrzeugaußenseitig
verläuft. Fahrzeugaußenseitig verläuft das Zugmittel bevorzugt geschützt in der Führung
für das Schließelement. Als Umlenkmittel sind insbesondere Umlenkrollen im oberen
und unteren Bereich des Schließelements geeignet.
[0030] In vorteilhafter Weise ist je ein Zugmittel auf einer Seite des Schließelements bzw.
Rahmens angeordnet, besonders bevorzugt symmetrisch zueinander. Hierdurch ergibt sich
eine möglichst gleichmäßige Kraftübertragung auf das Schließelement. Ein Verkanten
des Schließelements beim Öffnen und Schließen wird wirksam verhindert.
[0031] Die unteren Umlenkmittel können zu beiden Seiten des Schließelements auf einer Welle
angeordnet sein. Diese kann durch einen Antrieb zum Öffnen und Schließen des Schließelements
angetrieben werden, so dass sich eine gleichmäßige Kraftübertragung auf das Schließelement
ergibt. Besonders bevorzugt greift der Antrieb direkt oder über ein Getriebe, insbesondere
Stirnrad- oder Zahnriemengetriebe, an der Welle an. Alternativ kann jedes Umlenkmittel
von einem Antrieb angetrieben werden.
[0032] In Weiterbildung der Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Antrieb
fahrzeuginnenseitig anzuordnen, bevorzugt im unteren Bereich der Fahrzeugöffnung,
insbesondere unterhalb derselben. Eine fahrzeuginnenseitige Anordnung der Welle unterhalb
der Fahrzeugöffnung ist ebenfalls zu bevorzugen. Antrieb und Welle sind dort besonders
gut gegen Umwelteinflüsse geschützt. Bevorzugt wird die Kraft vom Antrieb mittig auf
die Welle übertragen.
[0033] Um der Besatzung des Fahrzeugs auch während eines Gefechts eine möglichst zügiges
Auf- und Absitzen auf das Fahrzeug zu ermöglichen, insbesondere auch ohne ein Feuergefecht
kurzzeitig einstellen zu müssen, kann das Schließelement fernsteuerbar sein. Bevorzugt
kann das Schließelement somit per Knopfdruck geöffnet oder geschlossen werden. Ein
Schalter zum Öffnen und/oder Schließen kann im Fahrzeuginnenraum und/oder Fahrzeugaußen
angeordnet sein. Insbesondere kann das Schließelement jedoch auch schnurlos fernbedient
werden, beispielsweise über eine Funkfernbedienung, welche ein Besatzungsmitglied
auch außerhalb des Fahrzeugs mitführen kann.
[0034] Bevorzugt öffnet sich das Schließelement von einer geschlossenen in eine offene Stellung,
indem das Unterteil um die Schwenkachse nach unten schwenkt, während das Oberteil
in der Führung nach unten gleitet. Dabei bewegt sich das Gelenk zwischen Oberteil
und Unterteil vom Fahrzeug weg, bis das Unterteil eine Normale zur Fahrzeugöffnung
einnimmt, und danach wieder auf das Fahrzeug zu. In der Offenstellung kann das Oberteil
an dem Unterteil und das Unterteil an der Fahrzeugaußenwand anliegen. Das Oberteil
und das Unterteil sind in der Offenstellung des Schließelements bevorzugt auf die
Fahrzeugaußenwand gefaltet. Alternativ können Oberteil und Unterteil auch an ein Basiselement
und/oder den Rahmen der Fahrzeugtür gefaltet sein. Das Oberteil kann in der Offenstellung
wie auch in der geschlossenen Stellung mit seiner Außenseite nach Fahrzeugaußen weisen.
Das Unterteil weist dagegen bevorzugt mit seiner Außenseite in der Offenstellung zum
Fahrzeug hin. Bevorzugt liegen also die Innenseiten von Oberteil und Unterteil in
der Offenstellung aufeinander.
[0035] Bevorzugt ist die Fahrzeugtür gepanzert ausgebildet. Insbesondere kann das Schließelement
als ballistisches Schutzelement ausgebildet sein. Hierzu kann es beispielsweise aus
Stahl oder einem Kompositmaterial hergestellt sein.
[0036] Darüber hinaus wird bei einem Fahrzeug der eingangs genannten Art zur Lös u n g der
vorstehend genannten Aufgabe vorgeschlagen, das Fahrzeug mit einer vorstehend beschriebenen
Fahrzeugtür zu versehen. Bei einem solchen Fahrzeug werden die vorstehend genannten
Vorteile erreicht.
[0037] Das Fahrzeug kann einen geschlossenen Insassenraum aufweisen. Bevorzugt weist es
aber einen offenen Insassenraum auf. Es kann somit dachlos ausgebildet sein und keine
geschlossene Fahrzeugzelle aufweisen.
[0038] Bevorzugt handelt es sich bei der Fahrzeugtür um eine Ein-/Ausstiegstür für die Besatzung
des Fahrzeugs. Ferner hat sich die erfindungsgemäße Fahrzeugtür als seitliche Fahrzeugtür
als besonders geeignet erwiesen. Sie kann jedoch auch beispielsweise als Hecktür verwendet
werden.
[0039] Besonders bevorzugt verschließt die Fahrzeugtür die Fahrzeugöffnung nur teilweise.
Insbesondere bei offenen Fahrzeugen reicht sie bevorzugt nur bis in die Höhe der Frontscheibe
oder in den Bereich des Schulterbereichs eines sitzenden Insassen. Alternativ kann
die Fahrzeugtür jedoch auch die Fahrzeugöffnung vollständig verschließen und somit
einen Teil einer vollständig geschützten Kabine bilden.
[0040] Über den Austausch einer Fahrzeugschwenktür durch eine erfindungsgemäße Falttür kann
erreicht werden, dass das Fahrzeug auch beim Öffnen und Schließen der Tür bzw. bei
geöffneter Tür fahrbereit ist. Es besteht eine geringere Sicherheitsgefahr, dass eine
halb geöffnete Tür beim Anfahren oder Abbremsen des Fahrzeugs auf- oder zuschlägt.
Ferner kann das Öffnen der Tür selbst bei großen Fahrzeugöffnungen in beengter Umgebung
erfolgen, da die Falttür in geringerem Maße Platz neben dem Fahrzeug zum Öffnen benötigt.
[0041] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
eines Ausführungsbeispiels erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugs mit einer geschlossenen Fahrzeugtür;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugs mit einer geöffneten Fahrzeugtür;
- Fig. 3a
- eine Vorderansicht einer geschlossenen Fahrzeugtür von außen,
- Fig. 3b
- eine Seitenansicht einer geschlossenen Fahrzeugtür;
- Fig. 4a
- eine Vorderansicht einer teilweise geöffneten Fahrzeugtür von innen,
- Fig. 4b
- eine Seitenansicht einer teilweise geöffneten Fahrzeugtür;
- Fig. 5a
- eine perspektivische Ansicht einer geschlossenen Fahrzeugtür,
- Fig. 5b
- eine Seitenansicht einer geschlossenen Fahrzeugtür,
- Fig. 5c
- eine Vorderansicht einer geschlossenen Fahrzeugtür;
- Fig. 6a
- eine perspektivische Ansicht einer teilweise geöffneten Fahrzeugtür,
- Fig. 6b
- eine Seitenansicht einer teilweise geöffneten Fahrzeugtür,
- Fig. 6c
- eine Vorderansicht einer teilweise geöffneten Fahrzeugtür;
- Fig. 7a
- eine perspektivische Ansicht einer teilweise geöffneten Fahrzeugtür,
- Fig. 7b
- eine Seitenansicht einer teilweise geöffneten Fahrzeugtür,
- Fig. 7c
- eine Vorderansicht einer teilweise geöffneten Fahrzeugtür;
- Fig. 8a
- eine perspektivische Ansicht einer geöffneten Fahrzeugtür,
- Fig. 8b
- eine Seitenansicht einer geöffneten Fahrzeugtür,
- Fig. 8c
- eine Vorderansicht einer geöffneten Fahrzeugtür;
[0042] Die Fig. 1 und 2 zeigen eine perspektivische Ansicht eines gepanzerten Fahrzeugs
10, insbesondere eines Landfahrzeugs, mit einer erfindungsgemäßen Fahrzeugtür 1. In
der Fig. 1 ist das Fahrzeug 10 mit geschlossener Fahrzeugtür 1 dargestellt. In der
Fig. 2 ist das Fahrzeug 10 mit geöffneter Fahrzeugtür 1 dargestellt.
[0043] Bei dem Fahrzeug 10 handelt es sich um ein bewaffnetes militärisches Fahrzeug, welches
insbesondere von Spezialeinheiten eingesetzt wird. Für diese Fahrzeuge 10 ist eine
dauerhafte Einsatzbereitschaft von besonderer Wichtigkeit. Insbesondere das Auf- und
Absitzen auf das Fahrzeug 10 muss den Spezialeinheiten z.B. in Kampfsituationen besonders
zügig möglich sein. Das Fahrzeug weist hierfür einen nach oben offenen Innenraum für
die Besatzung auf.
[0044] Die dargestellte Fahrzeugfalttür 1 erlaubt der Besatzung ein besonders zügiges Auf-
und Absitzen und stellt trotzdem einen Schutz bereit.
[0045] Die Fahrzeugtür 1 weist ein faltbares Schließelement 2 zum Freigeben und Öffnen der
Fahrzeugöffnung 3 auf. Das Schließelement 2 weist zwei gepanzerte Faltelemente 4,
5 aus Panzerstaht auf, nämlich ein Oberteil 4 und ein Unterteil 5. Die Faltelemente
4, 5 sind gelenkig miteinander verbunden und plattenförmig ausgebildet. Zum Überdecken
der Schnittstelle zwischen den Faltetementen 4, 5 in der Schließstellung weist das
Schließelement 2 eine Überlappung 13 auf. Im Ausführungsbeispiel ist die Überlappung
13 am Oberteil 4 angeordnet, alternativ kann die Überlappung jedoch auch am Unterteil
5 angeordnet sein.
[0046] Zum Öffnen der Fahrzeugtür 1 wird das Schließelement 2 nach unten aus der Fahrzeugöffnung
3 weggefaltet, wie in Fig. 2 gezeigt.
[0047] Nachfolgend soll anhand der Fig. 3 und 4 der Aufbau der Fahrzeugtür 1 beschrieben
werden. Das Schließelement 2 wird durch die beiden Faltelemente 4 und 5 gebildet.
Das obere Faltelement 4 ist über nicht dargestellte Eingreifelemente in den Führungen
7 geführt. Die Eingreifelemente sind über Abstandshalter 20 mit dem Oberteil 4 verbunden.
Zudem schließt das Oberteil 4 am oberen Ende mit einer Reling 19 ab.
[0048] Das untere Ende des Oberteils 4 ist durch das Gelenk 11 mit dem Unterteil 5 schwenkbeweglich
verbunden. Die Schwenkachse des Gelenks 11 bildet die Faltachse A des Schließelements
2. Zum Öffnen des Schließelements 2 schwenkt das Schließelement 2 um die Schwenkachse
B und faltet sich dabei zusammen. Die Schwenkachse B wird durch das Gelenk 12 gebildet,
welches das Unterteil 5 und den Rahmen 6 schwenkbeweglich miteinander verbindet. Während
die Faltachse A bei geschlossener Fahrzeugtür 1 Fahrzeuginnen angeordnet ist, ist
die Schwenkachse B Fahrzeugaußen angeordnet.
[0049] Mit "Fahrzeuginnen" ist bei geschlossener Tür eine Position innerhalb der Hülle des
Fahrzeugs 10 gemeint, während mit "Fahrzeugaußen" eine Position außerhalb der Hülle
des Fahrzeugs gemeint ist.
[0050] Der Rahmen 6 bildet ein Basiselement. Der Rahmen 6 weist fahrzeugaußenseitig eine
Führung 7 für das Oberteil 4 auf. Beim Öffnen und Schließen der Fahrzeugtür 1 gleiten
oder rollen die Eingreifelemente des Oberteils 4 entlang dieser Führung. Im Ausführungsbeispiel
sind die Eingreifelemente als Zapfen, insbesondere Rollzapfen ausgebildet.
[0051] Zum Antreiben der Öffnungs- bzw. Schließbewegung des Schließelements 2 ist ein Antrieb
8 vorgesehen. Dieser greift über Zugmittel 14 an dem Schließelement 2 an und initiiert
die Bewegung desselben. Die Zugmittel 14 sind umlaufend ausgebildet und greifen am
Oberteil 4 an.
[0052] Das Zugmittel 14 ist teilweise fahrzeugaußenseitig in der Führung 7 geführt und teilweise
fahrzeuginnenseitig. Insofern bildet die Führung 7 einen Schutz für den fahrzeugaußenseitig
geführten Teil des Zugmittels. An dem oberen und unteren Ende der umlaufenden Zugmittelschlaufe
ist je ein Umlenkmittel 15, 16 angeordnet, vgl. Fig. 4b.
[0053] Wie der Fig. 4a zu entnehmen ist, ist im Ausführungsbeispiel je ein Zugmittelmechanismus
auf jeder Seite des Schließelements 2 angeordnet. Diese sind symmetrisch zueinander
ausgebildet. Angetrieben wird das Schließelement 2 über den Zugmittelmechanismus von
dem Antrieb 8. Dieser treibt über ein Getriebe 18 die Welle 17 an. Die Welle 17 überträgt
das Moment des Antriebs 8 über die unteren Umlenkmittel 16 auf die Zugmittel. In der
Fig. 4a ist das Getriebe 18 als Zahnriemengetriebe ausgebildet, es kann jedoch auch
ein Stirnradgetriebe verwendet werden. Der Antrieb 8, die Welle 17, das Getriebe 18
und die Umlenkmittel 16 sind fahrzeuginnen im Schutz des Rahmens 6 und des Schließelements
2 angeordnet.
[0054] Nachfolgend wird das Öffnen und Schließen der Fahrzeugtür 1 anhand der Fig. 5a bis
8c beschrieben.
[0055] In den Fig. 5a bis 5c ist die Fahrzeugtür geschlossen. Durch ein am Fahrzeug 10 außenseitig
geführtes Zugmittel 14 wird das Oberteil 4 zum Öffnen des Schließelements nach fahrzeugaußen
bewegt. Hierdurch bewegt sich das Gelenk 11 der Faltachse A nach fahrzeugaußen. Das
Unterteil 5 schwenkt um die Schwenkachse B ebenfalls nach fahrzeugaußen, wie in Fig.
6a bis 6c dargestellt. Das Oberteil 4 gleitet weiter nach unten und legt sich mit
dem Unterteil 5 flach auf das Basiselement, vgl. Fig. 8. Das Oberteil und das Unterteil
liegen gefaltet auf dem Basiselement unter der Fahrzeugöffnung auf. Die Fahrzeugtür
ist geöffnet.
[0056] Das Schließen das Fahrzeugtür 1 erfolgt in analog umgekehrter Weise.
[0057] Das Öffnen und Schließen der Fahrzeugtür kann mit einer nicht gezeigten Fernsteuerung
per Knopfdruck initiiert werden, sowohl aus dem Fahrzeuginneren wie von Fahrzeugaußen
aus.
[0058] Die vorstehend beschriebene Fahrzeugtür 1 wie auch das vorstehend beschriebene Fahrzeug
10 zeichnen sich dadurch aus, dass sie ein besonders schnelles Auf- und Absitzen der
Besatzung ermöglichen.
Bezugszeichen:
[0059]
- 1
- Fahrzeugtür
- 2
- Schließelement
- 3
- Fahrzeugöffnung
- 4
- Faltelement / Oberteil
- 5
- Faltelement / Unterteil
- 6
- Rahmen
- 7
- Führung
- 8
- Antrieb
- 9
- Besatzung Insassen
- 10
- Fahrzeug
- 11
- Scharnier, Gelenk
- 12
- Scharnier, Gelenk
- 13
- Überlappung
- 14
- Zugmittel
- 15
- Umlenkmittel
- 16
- Umlenkmittel
- 17
- Welle
- 18
- Getriebe
- 19
- Reling
- 20
- Abstandshalter
- A
- Faltachse
- B
- Schwenkachse
1. Fahrzeugtür mit einem insbesondere gepanzerten Schließelement (2), das zum Verschließen
einer Fahrzeugöffnung (3) aus einer Offenstellung in eine Schließstellung überführbar
ist und das mehrere Faltelemente (4, 5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltelemente (4, 5) zum Öffnen der Fahrzeugöffnung (3) über eine nach unten gerichtete
Faltbewegung aus der Schließstellung in die Offenstellung gegeneinander faltbar sind.
2. Fahrzeugtür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (2) mindestens eine Faltachse (A) zum Falten der Faltelemente
(4, 5) gegeneinander aufweist.
3. Fahrzeugtür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (2) zum Öffnen der Fahrzeugöffnung (3) gegenüber dem Fahrzeug
(10) um eine im Wesentlichen horizontale Schwenkachse (B) nach unten schwenkbar ist.
4. Fahrzeugtür nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (B) außenseitig angeordnet ist.
5. Fahrzeugtür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (2) zum Öffnen nach außen faltet.
6. Fahrzeugtür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltelemente (4, 5) plattenförmig ausgebildet sind.
7. Fahrzeugtür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugtür einen Rahmen (6) aufweist, dessen Öffnung durch das Schließelement
(2) in der Schließstellung zumindest teilweise verschlossen wird.
8. Fahrzeugtür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Führung (7) zum Führen der Faltbewegung des Schließelements (2).
9. Fahrzeugtür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (2) ein Oberteil (4) und Unterteil (5) aufweist.
10. Fahrzeugtür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (2) angetrieben ist.
11. Fahrzeugtür nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (8) fahrzeuginnenseitig angeordnet ist.
12. Fahrzeugtür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (2) fernsteuerbar ist.
13. Fahrzeug, insbesondere militärisches Fahrzeug, gekennzeichnet durch eine Fahrzeugtür (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.