[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Freiluftschaltschrank mit einem Gehäuse auf
einem in das Erdreich ragenden Sockel und mit einer Einrichtung zum Klimatisieren
des Gehäuses mit Hilfe einer Luftströmung, deren an wenigstens ein Gebläse angeschlossener
Strömungsweg einen Wärmetauscher zwischen dem Erdreich und der Luft umfasst.
[0002] Um Freiluftschaltschränke vor extremen Temperaturbelastungen zu schützen, ist es
bekannt, die Gehäuseluft mit Hilfe eines Gebläses im Kreislauf über einen Wärmetauscher
zu führen, der eine im Erdreich verlegte Rohrschleife für die aus dem Gehäuse abgesaugte
Gehäuseluft umfasst. In der kalten Jahreszeit kann somit das Gehäuseinnere mit Luft
beaufschlagt werden, die durch Erdwärme erwärmt wurde, während die Gehäuseluft in
der warmen Jahreszeit ihre Wärme zum Teil an das Erdreich abgeben kann. Nachteilig
ist allerdings neben dem mit der Verlegung der Rohrschleife verbundenen Bauaufwand
der Umstand, dass im Gehäuse des Freiluftschaltschranks zusätzlich Platz für das Gebläse
zur Kreislaufförderung der Luft geschaffen werden muss. Außerdem besteht die Gefahr
einer Verschmutzung des Gehäuses bei einem Leckwerden der Rohrschleife.
[0003] Ähnliche Nachteile treten bei einem Freiluftschaltschrank auf (
US 5 216 577 A), der nicht nur eine Umluftführung über einen Wärmetauscher mit im Erdreich verlegten
Rohrschleifen, sondern zusätzlich eine Belüftung mit Frischluft aufweist, wobei für
die Umluft randseitige Gehäuseteile vorgesehen sind, die einen mit Frischluft beaufschlagbaren
Kernraum umschließen und von diesem weitgehend abgegrenzt sind, sodass zwei voneinander
im Wesentlichen unabhängige Luftströmungen durch das Gehäuse geführt werden.
[0004] Schließlich ist es zur Verbesserung der Kühlung von im Freien aufgestellten Elektroschränken
bekannt (
WO 2007/134695 A1), das Gehäuse mit einer Einhausung zu versehen, zwischen der und dem Gehäuse zwei
voneinander getrennte Kühlkanäle gebildet werden, nämlich ein sich über die Gehäusedecke
erstreckender Kühlkanal und ein Kühlkanal, der sich entlang der Umfangswände des Gehäuses
erstreckt. Aufgrund der sich im Gehäuse ergebenden Konvektionsströmungen kann somit
die gegen die Gehäusedecke aufsteigende Wärme durch einen gesonderten Kühlluftstrom
abgeführt werden, der wie der Kühlluftstrom für die Kühlung der Umfangswände von außen
angesaugt und nicht über einen Wärmetauscher geführt wird.
[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Freiluftschaltschrank der eingangs
geschilderten Art so auszubilden, dass mit einfachen Konstruktionsbedingungen eine
Klimatisierung des Gehäuses erreicht werden kann, ohne einen zusätzlichen Gehäuseplatz
für ein Gebläse schaffen oder eine Verschmutzungsgefahr in Kauf nehmen zu müssen.
[0006] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass eine das Gehäuse und den Sockel
unter Ausbildung des Strömungswegs für eine Luftströmung umschließende Einhausung
als Wärmetauscher vorgesehen ist, der auf der Außenseite des Mantels der Einhausung
angeordnete, im bodenseitigen Bereich des Mantels mit dem Strömungsweg in Strömungsverbindung
stehende Zuluftkanäle aufweist.
[0007] Durch diese Maßnahmen wird zunächst erreicht, dass für den Wärmetauscher keine zusätzlichen
Erdarbeiten erforderlich werden und das Gehäuse durch die für seine Klimatisierung
vorgesehenen Maßnahmen unverändert bleibt. Da außerdem keine Luftströmung durch das
Gehäuse geführt wird, kann eine sonst mit einer solchen Luftführung verbundene Verschmutzung
des Gehäuses ausgeschlossen werden. Trotzdem wird die angestrebte Klimatisierung des
Gehäuses sichergestellt, weil sich einerseits durch die Einhausung eine Abschirmung
des Gehäuses gegenüber der jeweiligen Außentemperatur ergibt und anderseits die im
Wärmeaustausch mit der Erdwärme durch die Einhausung geführte, erwärmte oder gekühlte
Außenluft für eine entsprechende Temperaturbeaufschlagung des Gehäuses sorgt. Im Bereich
des vom Erdreich abgedeckten Abschnitts der Einhausung nimmt ja die über die Zuluftkanäle
angesaugt Außenluft Wärme aus dem Erdreich auf oder gibt Wärme an das Erdreich ab,
um mit der entlang der Strömungswege zwischen Gehäuse und Einhausung strömenden Luft
das Gehäuse entweder zu wärmen oder zu kühlen. Um Wärmeverluste über die Einhausung
zu vermeiden, kann dabei der Mantel der Einhausung oberhalb des Erdreichs mit einer
Wärmedämmung versehen sein.
[0008] Eine das Gehäuse des Freiluftschaltschranks von allen Seiten umschließende Einhausung
erschwert den Zugang zum Gehäuse, das üblicherweise auf einer Gehäuseseite eine sich
über die gesamte Gehäusewand erstreckende, ein- oder zweiflügelige Tür aufweist. Um
von einer entsprechenden Türanordnung in der Einhausung absehen zu können, kann der
Mantel der Einhausung das Gehäuse unter Freilassung der Türwand nur auf drei Seiten
umschließen. Die damit verbundene Beeinträchtigung der Gehäuseklimatisierung kann
im Hinblick auf die dadurch bedingte Konstruktionsvereinfachung in vielen Fällen in
Kauf genommen werden, insbesondere wenn die Türwand mit einer Wärmedämmung versehen
wird.
[0009] Um das Innere der Einhausung weitgehend vor Umwelteinflüssen schützen zu können,
sollte der Luftaustritt der durch die Einhausung strömenden Luft nicht nach oben erfolgen.
Aus diesem Grund kann die Einhausung im Deckenbereich eine mit wenigstens einer Durchtrittsöffnung
für die Luftströmung versehene Zwischendecke aufweisen, oberhalb der der Mantel der
Einhausung mit Luftaustrittsöffnungen versehen ist, sodass die aus der Durchtrittsöffnung
in der Zwischendecke austretende Luftströmung an der Decke der Einhausung umgelenkt
wird und zwischen der Decke und der Zwischendecke zu dem mit den Luftaustrittsöffnungen
versehenen Mantel der Einhausung strömt. Werden die Luftaustrittsöffnungen für die
Luftströmung im Mantel der Einhausung durch einen abgewinkelten Randsteg der Decke
der Einhausung mit Abstand von der jeweiligen Wand des Mantels übergriffen, so kann
für diese Luftaustrittsöffnungen ein weitgehender Spritzwasserschutz erreicht werden.
[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Freiluftschaltschrank in einem schematischen Schnitt durch
die Einhausung parallel zur Türwand des Gehäuses und
- Fig. 2
- einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
[0011] Der dargestellte Freiluftschaltschrank ruht in herkömmlicher Weise auf einer im Erdreich
1 auf einem Schotterbett verlegten Grundplatte 2 auf und bildet einen auf der Grundplatte
2 abgestützten Sockel 3, auf dem das Gehäuse 4 des Freiluftschaltschranks in üblicher
Art aufgesetzt ist. Die vordere Türwand 5 dieses Gehäuses 4 ist gemäß dem dargestellten
Ausführungsbeispiel mit einer zweiflügeligen Tür ausgerüstet, was jedoch nicht zwingend
ist.
[0012] Zum Unterschied zu herkömmlichen Freiluftschaltschränken dieser Art sind der Sockel
3 und das Gehäuse 4 von einer gemeinsamen Einhausung 6 umschlossen, die zwischen ihrem
Mantel 7 und dem Sockel 3 sowie dem Gehäuse 4 einen als Strömungsweg 8 für eine Luftströmung
nutzbaren Freiraum offen lässt. Der Zwischenraum zwischen der Decke 9 der Einhausung
6 und dem Gehäuse 4 ist durch eine Zwischendecke 10 unterteilt, die die entlang des
Strömungswegs 8 aufsteigende Luftströmung zu Gebläsen 11 umlenkt, um die angesaugte
Luftströmung, die mit Hilfe der in Durchtrittsöffnungen 12 in der Zwischendecke 10
angeordneten Gebläse 11 in den Zwischenraum zwischen der Zwischendecke 10 und der
Decke 9 geblasen wird, entlang der Decke 9 zu mit Schutzgittern versehenen Luftaustrittsöffnungen
13 zu fördern. Die Luftaustrittsöffnungen 13 werden dabei vorzugsweise durch abgewinkelte
Randstege 14 der Decke 9 mit Abstand übergriffen, um einen zusätzlichen Schutz der
Einhausung 6 vor Witterungseinflüssen zu erreichen.
[0013] Die Wände des Mantels 7 der Einhausung 6 sind auf ihrer Außenseite mit Zuluftkanälen
15 versehen, die im Bodenbereich der Einhausung 6 über Durchtrittsöffnungen 16 mit
dem Innenraum der Einhausung 6 in Strömungsverbindung stehen, sodass mit Hilfe der
Gebläse 11 über die Zuluftkanäle 15 Außenluft angesaugt werden kann, die im Bereich
der Hinterfüllung der Einhausung 6 einen Wärmeaustausch mit dem Erdreich 1 erfährt,
sodass der Mantel 7 der Einhausung 6 sowie die Zuluftkanäle 15 einen Wärmetauscher
zwischen dem Erdreich 1 und der angesaugten Außenluft bilden.
[0014] In der kalten Jahreszeit wird die angesaugte, kalte Außenluft über das Erdreich 1
erwärmt und gibt ihre aufgenommene Wärme entlang des Strömungswegs 8 an das Gehäuse
4 ab, bevor die Luftströmung über die Luftaustrittsöffnungen 13 wieder aus der Einhausung
6 austritt. In der warmen Jahreszeit kann aufgrund der Temperaturdifferenz die angesaugte
Außenluft einen Teil ihrer Wärme an das Erdreich 1 abgegeben, sodass die Luftströmung
entlang des Strömungswegs 8 eine Gehäusekühlung bewirkt. Der Grad des Wärmeaustausches
kann über die Förderleistung der Gebläse 11 an die jeweiligen Anforderungen angepasst
werden.
[0015] Um einen Wärmeaustausch über den Mantel 7 der Einhausung 6 oberhalb des Erdreichs
1 zu unterbinden, empfiehlt es sich, den Mantel 7 in diesem Bereich mit einer Wärmedämmung
17 auszustatten.
[0016] Obwohl es durchaus möglich ist, eine über die Türwand 5 des Gehäuses 4 durchgehende
Einhausung 6 vorzusehen, wird durch eine solche Einhausung 6 der Zugang zur Türwand
5 des Gehäuses 4 erschwert, weil zu diesem Zweck die Einhausung 6 selbst mit einer
Tür ausgerüstet werden muss. Um diesen Mehraufwand zu vermeiden, kann die Einhausung
6 das Gehäuse 4 unter einer Freilassung der Türwand 5 des Gehäuses 4 nur auf drei
Seiten umschließen, wie dies im Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Da in einem solchen
Fall eine Erwärmung oder Kühlung der Türwand 5 über eine im Wärmeaustausch mit dem
Erdreich 1 stehende Luftströmung entfällt, ergeben sich hinsichtlich der Klimatisierung
des Gehäuses 5 gewisse Einschränkungen, die jedoch im Allgemeinen nicht ins Gewicht
fallen, insbesondere dann nicht, wenn die Türwand 5 eine Wärmedämmung aufweist.
1. Freiluftschaltschrank mit einem Gehäuse (4) auf einem in das Erdreich (1) ragenden
Sockel (3) und mit einer Einrichtung zum Klimatisieren des Gehäuses (4) mit Hilfe
einer Luftströmung, deren an wenigstens ein Gebläse (11) angeschlossener Strömungsweg
(8) einen Wärmetauscher zwischen dem Erdreich (1) und der Luft umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass eine das Gehäuse (4) und den Sockel (3) unter Ausbildung des Strömungswegs (8) für
eine Luftströmung umschließende Einhausung (6) als Wärmetauscher vorgesehen ist, der
auf der Außenseite des Mantels (7) der Einhausung (6) angeordnete, im bodenseitigen
Bereich des Mantels (7) mit dem Strömungsweg (8) in Strömungsverbindung stehende Zuluftkanäle
(15) aufweist.
2. Freiluftschaltschrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (7) der Einhausung (6) oberhalb des Erdreichs (1) eine Wärmedämmung (17)
aufweist.
3. Freiluftschaltschrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (7) der Einhausung (6) das Gehäuse (4) unter Freilassung der Türwand (5)
auf drei Seiten umschließt.
4. Freiluftschaltschrank nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Türwand (5) des Gehäuses (4) bzw. die Türen der Türwand (5) eine Wärmedämmung
aufweisen.
5. Freiluftschaltschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einhausung (6) im Deckenbereich eine mit wenigstens einer Durchtrittsöffnung
(12) für die Luftströmung versehene Zwischendecke (10) aufweist, oberhalb der der
Mantel (7) der Einhausung (6) mit Luftaustrittsöffnungen (13) versehen ist.
6. Freiluftschaltschrank nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftaustrittsöffnungen (13) für die Luftströmung im Mantel (7) der Einhausung
(6) durch einen abgewinkelten Randsteg (14) der Decke (9) der Einhausung (6) mit Abstand
übergriffen sind.