[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung einer Front an einem Seitenteil
eines bewegbaren Möbelteils, mit einerseits der Front und andererseits dem Seitenteil
zugeordneten Kopplungsmitteln, die eine Befestigungslasche und ein Aufnahmeteil umfassen,
an dem die Befestigungslasche mittels wenigstens eines Verriegelungselementes derart
lösbar verriegelbar ist, dass das Verriegelungselement in eine Verriegelungsstellung
überführbar ist, in der es mittels einer von Beaufschlagungsmitteln ausgeübten Beaufschlagungskraft
gehalten ist, wobei das Verriegelungselement zum Lösen mittels einer gegen die Beaufschlagungskraft
wirkenden Gegenkraft aus der Verriegelungsstellung heraus in eine Lösestellung bewegbar
ist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 195 31 698 B4 bekannt. Die dort offenbarte Vorrichtung umfasst ein an der Front angeordnetes Halteteil,
das zweckmäßigerweise an der Schubladen-Innenfläche der Frontblende befestigt ist.
Das Halteteil besitzt einen laschenartigen Ansatz, der bei der Befestigung der Front
in ein an der Schubladen-Seitenwand befestigtes Aufnahmeteil einsteckbar ist und dort
über ein verschwenkbares Riegelelement verriegelt werden kann.
[0003] Zum Lösen des Riegelelementes ist es notwendig, dieses aktiv gegen die Beaufschlagungskraft
der Beaufschlagungsmittel insbesondere mit Hilfe eines Betätigungswerkzeugs zu betätigen,
so dass der laschenartige Ansatz aus dem Aufnahmeteil ausfahren kann. Wird das Betätigungselement
außer Eingriff des Verriegelungselements gebracht, so schnappt dieses wieder zurück
in seine Verriegelungsstellung. Insofern bereitet das Lösen der Front Schwierigkeiten,
da in der Regel zwei Verriegelungselemente an zwei Seitenteilen gleichzeitig in die
Lösestellung gebracht werden müssen, um die Front von der abnehmen zu können. Dies
bereitet Schwierigkeiten.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu
schaffen, mit der sich eine an einem Seitenteil befestigte Front in einfacher Weise
wieder von dem Seitenteil lösen lässt.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass Arretierungsmittel
vorgesehen sind, die eine Rückbewegung des Verriegelungselements in die Verriegelungsstellung
verhindern.
[0007] Dadurch ist es also nicht mehr notwendig, das Verriegelungselement beim Lösen der
Front ständig gegen die Beaufschlagungskraft der Beaufschlagungsmittel zu beaufschlagen,
um zu verhindern, dass das Verriegelungselement nicht wieder zurück in seine Verriegelungsstellung
schnappt. Bei einem als Schublade ausgebildeten Möbelteil sind in der Regel zwei Seitenteile
vorhanden, also ein linkes und ein rechtes Seitenteil. In diesem Fall sorgen die Arretierungsmittel
dafür, dass zunächst das Verriegelungselement der einen Seitenteil in seine Lösestellung
bewegt und dort über die Arretierungsmittel gehalten wird und danach das Verriegelungselement
an des anderen Seitenteils in identischer Weise ebenfalls in seine Lösestellung gebracht
werden kann. Danach können die Befestigungslaschen der außen zugeordneten Aufnahmeteile
an den Seitenteilen ausfahren, wodurch die Front in einfacher Weise und schnell von
dem Seitenteil gelöst werden kann. Das Arretieren des Verriegelungselements umfasst
alle Arten der Sicherung des Verriegelungselements gegen eine Rückbewegung in die
Verriegelungsstellung. Das Arretieren kann also beispielsweise durch einen Rast-,
Klemmvorgang oder dergleichen erfolgen. Als Seitenteile eines bewegbaren Möbelteils
können beispielsweise Zargen, Seitenwände oder Aufsätze eingesetzt werden.
[0008] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Arretierungsmittel wenigstens zwei
relativ zueinander bewegbare und lösbar in einer Arretierungsrichtung miteinander
arretierbare Arretierglieder auf. Es ist also beispielsweise möglich, dass eines der
Arretierglieder ortsfest angeordnet ist, während das andere Arretierglied relativ
zu diesem beweglich ist und beim Arretieren in Arretierungsrichtung in Richtung zu
diesem hin bewegt wird. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass beide Arretierglieder
beweglich gelagert sind.
[0009] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind die Arretierungsmittel derart ausgebildet,
dass sie das Verriegelungselement sichernd in der Lösestellung halten.
[0010] In besonders bevorzugter Weise ist wenigstens eines der Arretierglieder am Verriegelungselement
angeordnet. Vorzugsweise ist das Arretierglied am Verriegelungselement einstückig
in Form eines Arretierungsabschnitts mit diesem verbunden.
[0011] Besonders bevorzugt ist wenigstens eines der Arretierglieder am Aufnahmeteil befestigbar
oder befestigt.
[0012] Es ist möglich, dass das am Aufnahmeteil befestigbare oder befestigte Arretierglied
bügelartig ausgebildet ist, beispielsweise als Rastbügel ausgestaltet ist. Zweckmäßigerweise
besteht der Rastbügel aus Metalldraht.
[0013] Zweckmäßigerweise besitzt der Arretierungsabschnitt am Verriegelungselement eine
sich insbesondere zum Arretierungsabschnitts-Ende hin verjüngende Rastnase mit einem
quer zur Arretierungsrichtung verlaufenden Hinterschnittbereich.
[0014] Als Alternative zu dem bügelartigen Arretierglied ist es auch möglich, das am Aufnahmeteil
befestigbare oder befestigte Arretierglied als Formteil auszugestalten. Das Formteil
kann beispielsweise aus Kunststoff bestehen, wodurch beispielsweise eine Herstellung
mittels Kunststoffspritzgießen erfolgen kann, was relativ einfach und kostengünstig
ist.
[0015] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist wenigstens eines der Arretierglieder,
insbesondere das am Aufnahmeteil befestigbare oder befestigte, eine quer zur Arretierungsrichtung
verlaufende Führungsfläche für einen Führungsabschnitt des korrespondierenden Arretierglieds
auf, der derart ausgebildet ist, dass beim Lösen der seitenteil- und frontseitigen
Kopplungsmittel voneinander am Ende des Führungsabschnitts ein selbsttätiges Lösen
der Arretierung der beiden Arretierglieder ermöglicht ist. Ein solcher Führungsabschnitt
kann beispielsweise der Hinterschnittabschnitt der Rastnase am Arretierungsabschnitt
des Verriegelungselements sein.
[0016] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Beaufschlagungsmittel wenigstens
eine Feder auf, die mittels die Beaufschlagungskraft erzeugender Federkraft auf das
Verriegelungselement, dieses in Richtung der Verriegelungsstellung drückend, wirkt.
[0017] Zweckmäßigerweise ist das Verriegelungselement an der Befestigungslasche angeordnet
und dort insbesondere linear beweglich geführt.
[0018] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist das Verriegelungselement als Rastklinke
ausgebildet, mit einem Rastvorsprung, der beim Einführen des Aufnahmeteils selbsttätig
in eine dem Aufnahmeteil zugeordnete Raste einschnappt, wobei vorzugsweise der Rastvorsprung
an einem dem mit dem Arretierungsabschnitt ausgestatteten Ende des Verriegelungselements
entgegengesetzten Ende ausgebildet ist. Das Verriegelungselement kann also einenends
den Arretierungsabschnitt und andernends den Rastvorsprung aufweisen.
[0019] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist das Verriegelungselement einen Betätigungsabschnitt
zum Eingriff eines Betätigungswerkzeugs auf, mit dessen Hilfe sich das Verriegelungselement
gegen die Beaufschlagungskraft der Beaufschlagungsmittel aus der Verriegelungsstellung
so weit herausbewegen lässt, bis es mittels der Arretierungsmittel in der Lösestellung
arretiert ist.
[0020] Die Erfindung umfasst ferner noch ein Möbelteil, insbesondere Schublade, mit einer
Front und zwei Seitenteilen, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 12.
[0021] Schließlich umfasst die Erfindung noch ein Möbel, mit wenigstens einem Möbelteil,
insbesondere Schublade, das eine Front und zwei Seitenteile aufweist, gekennzeichnet
durch eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
[0022] Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung aus Figur in anderer Ansicht,
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht auf die Vorrichtung von Figur 3 in anderer Ansicht.
[0023] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
11, die zur Befestigung einer Front 12 an einem Seitenteil 13 dient.
[0024] Sowohl die Front 12, die im Beispielsfall als Frontblende ausgestaltet ist, als auch
das Seitenteil 13 sind Bestandteil einer Schublade beziehungsweise eines Schubkastens.
Daher ist die Front 12 an zwei spiegelbildlich zueinander angeordneten Seitenteilen
13, also an einem linken und rechten Seitenteil 13, zu befestigen. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung 11 kann daher im Beispielsfall auch identisch am anderen Seitenteil vorhanden
sein. Der im Folgenden beschriebene Aufbau und die Funktionsweise der Vorrichtung
11 treffen daher in gleicher Weise auch auf das andere Seitenteil 13 zu.
[0025] Das Seitenteil 13 kann als Hohlkammerzarge ausgestaltet sein. Eine solche Hohlkammerzarge
kann beispielsweise aus Metall, beispielsweise Stahl oder Aluminium bestehen. Die
Hohlkammerzarge besitzt, wie der Name bereits vermuten lässt, eine Hohlkammer, in
der die in den Figuren 1 und 2 gezeigten seitenteilseitigen Kopplungsmittel 14 untergebracht
werden können.
[0026] Wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt, sind die seitenteilseitigen Kopplungsmittel
14 zu einer modulartigen, vormontierbaren Baugruppe 15 zusammengefasst. Diese Baugruppe
15 lässt sich an ein Trägerteil 16 montieren, das seinerseits in die Hohlkammer der
Zarge eingeschoben oder an einem als Schubladen-Seitenwand ausgebildeten Seitenteil
und dort befestigt werden kann. Der Träger 16 besitzt im Beispielsfall zwei nach außen
umgebogene Befestigungslaschen 17a, 17b, die aus dem Material des Trägers 16 herausgebildet
sind. Bei dem Material des Trägers 16 handelt es sich in bevorzugter Weise um Metallmaterial.
Die Befestigungslaschen 17a, 17b sind jeweils winkelig abgebogen, wobei das freie
Ende jeweils im Wesentlichen parallel zum Rest des Trägers 16 ausgerichtet ist. Daher
ist zwischen den freien Enden der Befestigungslaschen 17a, 17b und dem Träger 16 ein
Zwischenraum gebildet, in dem ein Befestigungsabschnitt 18 der Baugruppe 15 der seitenteilseitigen
Kopplungsmittel 14 gelagert ist.
[0027] Der Hauptbestandteil der seitenteilseitigen Kopplungsmittel 14 ist ein Aufnahmeteil
19, das nach Art einer Kassette ausgestaltet ist und zur Aufnahme einer zu den frontseitigen
Kopplungsmitteln 20 zählenden Befestigungslasche 21 dient. Der Befestigungsabschnitt
18 der Baugruppe 15 ist zweckmäßigerweise einstückig an das Aufnahmeteil 19 angesetzt.
Das Aufnahmeteil 19 besitzt eine Einführöffnung 22, über die die Befestigungslasche
21 eingeführt werden kann. Das Aufnahmeteil 19 besitzt mehrere Seitenwände, von denen
eine Vorderwand 23a mit einer langlochartigen Ausnehmung 24 durchsetzt ist, die einen
Zugriff auf die in das Aufnahmeteil 19 eingeschobene Befestigungslasche 21 erlaubt.
Die Rückwand des Aufnahmeteils wird durch den Träger 16 gebildet. Es sind ferner noch
zwei einander im Wesentlichen parallel gegenüberliegende Seitenwände 23b, 23c vorgesehen,
von denen die untere Seitenwand 23c schräg nach unten ausgebogen ist und eine Anlaufschräge
25 bildet. Schließlich ist noch eine der Einführöffnung 22 entgegengesetzte letzte
Seitenwand 23d vorgesehen, die in einem Montageabschnitt 26 ausläuft, der seinerseits
eine Durchbrechung zur Durchführung einer Montageschraube aufweist, die mit dem Träger
16 verschraubt werden kann.
[0028] Die frontseitigen Kopplungsmittel 20 umfassen wie erwähnt eine Befestigungslasche
21, an der ein Verriegelungselement 27 in Form einer Rastklinke zwischen einer Verriegelungsstellung
und einer Lösestellung beweglich gelagert ist. Dabei wird die Rastklinke mittels Beaufschlagungsmitteln
in der Verriegelungsstellung gehalten. Die Beaufschlagungsmittel umfassen eine Feder,
insbesondere Druckfeder, die die Rastklinke ständig in die Verriegelungsstellung drückt
und dort hält. Folglich ist zum Einnehmen der Lösestellung eine Kraftbeaufschlagung
der Rastklinke entgegen der Federkraft der Druckfeder notwendig. Wird die entgegen
der Federkraft der Druckfeder entgegenwirkende Gegenkraft weggenommen, so schnappt
die Rastklinke in die Verriegelungsstellung zurück.
[0029] Das Verriegelungselement 27 in Form der Rastklinke hat mehrere Funktionsabschnitte
mit voneinander verschiedenen Funktionen.
[0030] Die Rastklinke ist riegelartig ausgebildet und besitzt an ihrem unteren Ende einen
Rastvorsprung mit einer Schräge, die beim Einführen in das Aufnahmeteil 19 mit der
Anlaufschräge 25 des Aufnahmeteils 19 in Kontakt kommt, wodurch die Rastklinke bei
der Weiterbewegung in Einführrichtung entgegen der Federkraft der Druckfeder in die
Lösestellung gedrückt wird. Dadurch kann die Befestigungslasche 18 ganz in das Aufnahmeteil
19 eingeschoben werden. An der unteren Seitenwand 23b des Aufnahmeteils befindet sich
zudem eine Raste (nicht dargestellt), in die der Rastvorsprung der Rastklinke einrasten
kann. Dadurch ist die Befestigungslasche 21 im Aufnahmeteil 19 gesichert und kann
nicht mehr ohne weiteres und ohne Zuhilfenahme eines Betätigungswerkzeugs aus dem
Aufnahmeteil herausgezogen werden. Die Front 12 ist also an dem Seitenteil 13 gesichert.
[0031] Die Rastklinke umfasst ferner einen Betätigungsabschnitt, der, wie in Figur 2 dargestellt,
beispielhaft als Zahnstangenabschnitt 31 dargestellt ist. Damit der Zahnstangenabschnitt
31 zugänglich ist, besitzt die Befestigungslasche eine Ausnehmung 32, die im verrasteten
Zustand der Befestigungslasche mit der langlochartigen Ausnehmung 24 im Aufnahmeteil
fluchtet, wodurch der Zahnstangenabschnitt 31 von außen mittels eines Betätigungswerkzeugs,
beispielsweise mit Hilfe eines Schraubendrehers, erreicht werden kann.
[0032] Zum Lösen der Front 12 von dem Seitenteil 13 wird das Betätigungswerkzeug an den
Zahnstangenabschnitt 31 herangeführt, so dass es zwischen zwei Zähne des Zahnstangenabschnitts
31 eingreift. Die Rastklinke kann dann mit Hilfe des Betätigungswerkzeugs entgegen
der Federkraft der Druckfeder in die Lösestellung verbracht werden, so dass der Rastvorsprung
aus der Raste ausrastet und die Befestigungslasche 21 aus dem Aufnahmeteil 19 ausfahren
kann.
[0033] Bei herkömmlichen Vorrichtungen ist es jedoch so, dass die Rastklinke sofort wieder
in ihre Verriegelungsstellung zurückschnappt, sobald das Betätigungswerkzeug außer
Eingriff des Zahnstangenabschnitts 31 gelangt. Da das Lösen, das heißt das Verbringen
der Rastklinke in die Lösestellung, an beiden Seitenteilen gleichzeitig erfolgen muss,
gestaltet sich dies als äußerst schwierig und ist von einer Bedienperson nicht durchführbar,
da gleichzeitig beide Rastklinken in der Lösestellung gehalten werden müssen und die
Front mitsamt den Befestigungslaschen aus den zugeordneten Aufnahmeteilen 19 herausgezogen
werden muss.
[0034] Um diesem Problem abzuhelfen, besitzt die Vorrichtung Arretierungsmittel 32, die
eine Rückbewegung des Verriegelungselements 27, also der Rastklinke, in die Verriegelungsstellung
verhindern.
[0035] Gemäß erstem Ausführungsbeispiel umfassen die Arretierungsmittel 32 zwei Arretierglieder
33, 34, von denen ein erstes Arretierglied 33 am Verriegelungselement 27 angeordnet
ist. Das Arretierglied 33 bildet in diesem Fall einen weiteren Funktionsabschnitt
der Rastklinke. Das Arretierglied 33 ist einstückig mit dem Rest der Rastklinke verbunden
und befindet sich an dem Ende, das dem mit dem Rastvorsprung ausgestatteten Ende der
Rastklinke entgegengesetzt ist. Das erste Arretierglied 33 ist also als Arretierungsabschnitt
an der Rastklinke ausgebildet, die ihrerseits eine sich insbesondere zum Arretierungsabschnitt-Ende
hin verjüngende Rastnase 35 mit einem quer zur Arretierungsrichtung verlaufenden Hinterschnittbereich
36 aufweist.
[0036] Das zweite Arretierglied 34 ist dem Aufnahmeteil 19 zugeordnet und dort in Form eines
Rastbügels lösbar befestigbar. Der Rastbügel ist charakteristisch ausgebildet und
besitzt einen Einhängeabschnitt 37, der im Wesentlichen senkrecht zu dem Träger 16
verläuft und in einen am Montageabschnitt 26 des Aufnahmeteils 19 ausgebildeten Einhängehaken
38 eingehängt ist. Der Rastbügel verläuft dann auf der oberen Seitenwand 23b und wird
dort durch einen aus dem Material des Befestigungsabschnitts 18 herausgeformten laschenartigen
Niederhalter 39 niedergehalten. An der oberen Seitenwand 23b des Aufnahmeteils befindet
sich ferner eine Aussparung, durch die die Rastnase 35 des ersten Arretierglieds 33
hindurchragt. Der Rastbügel ragt dort mit einem Führungsabschnitt 41 in etwa zur Hälfte
in die Aussparung hinein und ist schließlich nach oben abgewinkelt, wobei der nach
oben abgewinkelte Lagerabschnitt 42 in einem ebenfalls aus dem Material des Befestigungsabschnitts
herausgebildeten laschenartigen Lagerelement 43 gelagert ist.
[0037] Zum Lösen der Front 12 von dem Seitenteil 13 wird die Rastklinke also mit Hilfe eines
in den Zahnstangenabschnitt 31 eingreifenden Betätigungswerkzeugs entgegen der Federkraft
der Druckfeder nach oben gedrückt. Dabei gleitet die sich zum Ende hin verjüngende
Rastnase des ersten Arretierglieds 33 an dem Führungsabschnitt 41 des Rastbügels vorbei,
bis der Hinterschnittabschnitt 36 am Führungsabschnitt 41 einrastet. Nun ist die Rastklinke
gegen Rückbewegung in ihrer Verriegelungsstellung arretiert, auch dann, wenn das Betätigungswerkzeug
außer Eingriff des Zahnstangenabschnitts 31 gelangt. Dieselbe Aktion kann dann an
dem anderen Seitenteil 13 durchgeführt werden. Dadurch sind also beide Rastklinken
in ihrer Lösestellung gehalten und die Front kann gehandhabt werden, so dass die Befestigungslaschen
21 herausgezogen werden können, da die Rastvorsprünge nicht mehr in die zugeordneten
Rasten eingerastet sind. Um zu verhindern, dass die über die obere Seitenwand 23b
hinausragende Rastnase 35 an das Ende der Aussparung 40 anstößt, endet der Führungsabschnitt
41 in etwa mittig in Längsrichtung der Aussparung 40, so dass die Rastnase mit ihrem
Hinterschnittabschnitt beim Herausziehen der Befestigungslaschen aus den Aufnahmeteilen
selbsttätig vom Führungsabschnitt 41 heruntergleitet, wodurch die Rastnase und somit
die Rastklinke durch die Federkraft der Druckfeder wieder zurückschnappt. Jedoch kann
der am anderen Ende ausgebildete Rastvorsprung nicht mehr in eine Raste einrasten,
da diese schon überfahren ist, so dass der Rastvorsprung auf die untere Seitenwand
23c auftrifft. Die Befestigungslaschen 21 können somit vollständig aus den zugeordneten
Aufnahmeteilen 19 herausgezogen werden, so dass die Front 12 von den Seitenteilen
13 gelöst ist.
[0038] Die Figuren 3 und 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 11. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem zuvor beschriebenen
ersten Ausführungsbeispiel durch die andersartige Ausgestaltung des zweiten, also
dem Aufnahmeteil 19 zugeordneten Arretierglied 34. Im Gegensatz zur Ausgestaltung
als Rastbügel gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel ist dieses Arretierglied 34 als
Formteil ausgebildet, das zweckmäßigerweise aus Kunststoff besteht und als Kunststoffspritzgießteil
ausgestaltet ist. Das als Formteil ausgestaltete Arretierglied 34 hat einen ersten
Lagerabschnitt 44, der an einem Lagerbereich 45 am Aufnahmeteil, der von einer von
der oberen Seitenwand 23b gebildeten laschenartigen Verlängerung gebildet wird, gelagert
ist. Das entgegengesetzte Ende des Arretierglieds 34 wird durch einen aus dem Material
der oberen Seitenwand 23b heraus gebildeten, L-artig ausgestalteten Niederhalter 46
niedergehalten. Das Arretierglied 34 liegt also auf der oberen Seitenwand 23b des
Aufnahmeteils 19 auf und wird durch den Niederhalter 46 niedergehalten. Das Arretierglied
34 besitzt einen Arretierungsabschnitt 47, der zwei parallel zueinander ausgebildete,
in Vertikalrichtung verlaufende Wände aufweist, in deren Zwischenraum die Rastnase
von unten her einfahren kann. An den beiden einander gegenüberliegenden Innenflächen
der Wände befindet sich jeweils eine Stufe, die den Führungsabschnitt für den Hinterschnittabschnitt
an der Rastnase 35 bildet, das heißt, die Rastnase rastet mit ihrem Hinterschnittabschnitt
36 beim Hochstellen durch das Betätigungswerkzeug in den Führungsabschnitt ein. Der
Arretierabschnitt 47 endet ebenfalls in etwa auf der Hälfte der Länge der Aussparung
40, so dass der Hinterschnittabschnitt 36 von dem Führungsabschnitt heruntergleitet
und die Rastnase 35 wieder zurückschnappen kann, so dass die Befestigungslasche 21
dann in ähnlicher Weise wie zuvor beschrieben vollständig aus dem zugeordneten Aufnahmeteil
19 herausgezogen werden kann. Wie bereits beschrieben, ist das Einrasten der Rastnase
und das Zurückschnappen identischerweise an dem anderen Seitenteil 13 durchzuführen,
so dass auch hier die Front 12 bequem von dem Seitenteil 13 gelöst werden kann.
1. Vorrichtung zur Befestigung einer Front (12) an einem Seitenteil (13), mit einerseits
der Front (12) und andererseits dem Seitenteil (13) zugeordneten Kopplungsmitteln
(14, 20), die eine Befestigungslasche (21) und ein Aufnahmeteil (19) umfassen, an
dem die Befestigungslasche (21) mittels wenigstens eines Verriegelungselements (27)
derart lösbar verriegelbar ist, dass das Verriegelungselement (27) in eine Verriegelungsstellung
überführbar ist, in der es mittels einer von Beaufschlagungsmitteln ausgeübten Beaufschlagungskraft
gehalten ist, wobei das Verriegelungselement (27) zum Lösen mittels einer gegen die
Beaufschlagungskraft wirkenden Gegenkraft aus der Verriegelungsstellung heraus in
eine Lösestellung bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass Arretierungsmittel (32) vorgesehen sind, die eine Rückbewegung des Verriegelungselements
(27) in die Verriegelungsstellung verhindern.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierungsmittel (32) wenigstens zwei relativ zueinander bewegbare und lösbar
in einer Arretierungsrichtung miteinander arretierbare Arretierglieder (33, 34) aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierungsmittel (32) derart ausgebildet sind, dass sie das Verriegelungselement
(27) sichernd in der Lösestellung halten.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Arretierglieder (33) am Verriegelungselement (27) angeordnet
ist, insbesondere einstückig in Form eines Arretierungsabschnitts mit diesem verbunden
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Arretierglieder (34) am Aufnahmeteil (19) befestigbar oder befestigt
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das am Aufnahmeteil (19) befestigbare oder befestigte Arretierglied (34) bügelartig
ausgebildet ist, insbesondere als Rastbügel ausgestaltet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das am Aufnahmeteil (19) befestigbare oder befestigte Arretierglied (34) als Formteil
ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Arretierglieder (34), insbesondere das am Aufnahmeteil (19)
befestigbare oder befestigte, eine quer zur Arretierungsrichtung verlaufende Führungsfläche
für einen Führungsabschnitt (41), insbesondere Hinterschnittabschnitt (36) einer Rastnase
(35) des korrespondierenden Arretierglieds (33) aufweist, der derart ausgebildet ist,
dass beim Lösen der seitenteil- und frontseitigen Kopplungsmittel (14, 20) voneinander
am Ende des Führungsabschnitts (41) ein selbsttätiges Lösen der Arretierung der beiden
Arretierglieder (33, 34) erfolgt.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beaufschlagungsmittel wenigstens eine Feder aufweisen, die mittels die Beaufschlagungskraft
erzeugender Federkraft auf das Verriegelungselement (27), dieses in Richtung der Verriegelungsstellung
drückend, wirkt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (27) an der Befestigungslasche (21) angeordnet und dort
linear beweglich geführt ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (27) als Rastklinke ausgebildet ist, mit einem Rastvorsprung,
der beim Einführen in das Aufnahmeteil (19) selbsttätig in eine dem Aufnahmeteil (19)
zugeordnete Raste einschnappt, wobei vorzugsweise der Rastvorsprung an einem dem mit
dem Arretierungsabschnitt ausgestatteten Ende des Verriegelungselementes (27) entgegengesetzten
Ende ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (27) einen Betätigungsabschnitt zum Eingriff eines Betätigungswerkzeugs
aufweist, mit dessen Hilfe sich das Verriegelungselement (27) gegen die Beaufschlagungskraft
der Beaufschlagungsmittel aus der Verriegelungsstellung so weit herausbewegen lässt,
bis es mittels der Arretierungsmittel (32) in der Lösestellung arretiert ist.
13. Möbelteil, insbesondere Schublade, mit einer Front (12) und zwei Seitenteilen (13),
gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
14. Möbel, mit wenigstens einem Möbelteil, insbesondere Schublade, das eine Front (12)
und zwei Seitenteilen (13) aufweist, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 13.