Stand der Technik
[0001] Möbelausschübe wie beispielsweise Schubladen und dergleichen bzw. entsprechende Möbel
mit einem verschiebbaren Möbelausschub, der über Führungsmittel an einem Möbelkorpus
des Möbels angeordnet ist, sind bekannt. Bei Küchenmöbeln können Schubladen benachbart
zu Kücheneinrichtungen wie zum Beispiel unterhalb von Kochstellen angeordnet sein.
[0002] Die Führungsmittel wie beispielsweise als Voll- oder Teilauszug ausgebildete Führungen
mit zueinander teleskopierbaren Schienenelementen können als Unterflurführungen unterhalb
an dem Möbelausschub positioniert sein.
[0003] Zwischen seitlich den Möbelausschub begrenzenden Seitenwänden und oberhalb eines
Ausschubbodens wird innerhalb des Möbelausschubs ein Nutzvolumen zur Unterbringung
von Gegenständen im Möbelausschub bereitgestellt.
[0004] Das Nutzvolumen hängt von den Abmaßen des Ausschubs bzw. von dem zur Verfügung stehenden
Platzangebot für die Anordnung des Möbelausschubs ab.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Möbelausschübe bzw.
[0006] Möbel mit Möbelausschüben bereitzustellen, welche im Hinblick auf ein bereitstellbares
Nutzvolumen verbessert sind, insbesondere um einen möglichst hohen Ausnutzungsgrad
eines zur Verfügung stehenden Raumangebotes zu erreichen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0008] Die abhängigen Ansprüche thematisieren zweckmäßige und vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung.
[0009] Die Erfindung geht zunächst aus von einem Möbelausschub wie eine Schublade und dergleichen
für eine verschiebbare Anordnung über Führungsmittel relativ zu einem Möbelkorpus,
wobei die Führungsmittel im montierten Zustand unterhalb an dem Möbelausschub positioniert
sind und der Möbelausschub seitlich eine erste Seitenwand und eine zweite Seitenwand
umfasst, die sich in Ausschubrichtung des Möbelausschubs erstrecken, zwischen denen
Gegenstände im Möbelausschub Platz finden. Insbesondere sind Anordnungen betroffen,
bei welchen der Möbelausschub über eine sogenannte Unterflurführung am Möbelkorpus
verschiebbar aufgenommen ist. Damit lässt sich eine vergleichsweise geringere Breite
des Möbelausschubs samt Führungsmittel gegenüber seitlich außen an dem Möbelausschub
vorhandenen Führungsmitteln realisieren.
[0010] Der wesentliche Aspekt der Erfindung liegt darin, dass an der ersten Seitenwand und
an der zweiten Seitenwand jeweils an einem der anderen Seitenwand zugewandten Innenabschnitt
ein Bodenabschnitt ausgebildet ist, der sich in Richtung zum jeweils anderen Innenabschnitt
der gegenüberliegenden Seitenwand in einer Weise erstreckt, dass quer zur Ausschubrichtung
ein von Material der Bodenabschnitte freibleibender Zwischenraum zwischen den Bodenabschnitten
verbleibt, wobei eine Aufnahmeanordnung im Bereich des Zwischenraums anordenbar ist,
so dass mit der angeordneten Aufnahmeanordnung ein Gegenstand im Möbelausschub im
Bereich des von der Aufnahmeanordnung überbrückten Zwischenraums unterbringbar ist.
Der Zwischenraum ist insbesondere als Loch bzw. als komplett durchgängige Öffnung
zu verstehen, von der eine lediglich vertieft vorhandene Ausnehmung bzw. nutartige
Einsenkung in einem Boden des Möbelausschubs zu unterscheiden ist. Erfindungsgemäß
kann zum Beispiel bei fester Vorgabe einer Höhenabmessung des Möbelausschubs bzw.
bei einem für die Unterbringung des Möbelausschubs samt Führungsmittel vorgegebenem
bzw. zur Verfügung stehendem Höhenmaß ein Nutzvolumen des Möbelausschubs vorteilhaft
maximiert werden. Anders betrachtet, kann bei vergleichbarem Nutzvolumen des Möbelausschubs
eine Höhe des Möbelausschubs samt Führungsmitteln verringert werden. Denn das Nutzvolumen
des erfindungsgemäßen Möbelausschubs vergrößert sich gegenüber bekannten Möbelausschüben,
indem es bis in einen Bereich reicht, der ansonsten durch vorhandenes Material des
Ausschubbodens eingenommen wird. Dieser Volumeneffekt ist insbesondere bei breiten
Möbelausschüben und/oder vergleichsweise dicken Ausschubböden von Bedeutung. Dabei
ist es insbesondere vorteilhaft, dass eine Wand- und/oder Materialstärke bzw. Bodendicke
der Aufnahmeanordnung geringer insbesondere deutlich geringer ist verglichen mit der
Dicke des Ausschubbodens, der bei bekannten Ausschüben dort vorhanden ist, wo sich
erfindungsgemäß der bodenmaterialfreie Zwischenraum erstreckt.
[0011] Mit der erfindungsgemäßen Anordnung lässt sich insbesondere auch ein Volumenanteil,
der benachbart zum Möbelausschub existiert, dem Nutzvolumen zuschlagen, der bisher
bei bekannten Anordnungen mit Unterflurführungen unterhalb des Ausschubbodens materialfrei
vorhanden ist. Dieser Volumenanteil ist bestimmt durch den Überstand der Führungsmittel
nach unten, bezogen auf eine Ausschubboden-Unterseite beispielsweise zwischen zwei
gegenüberliegenden Unterflurführungen an einem Möbelausschub. Dieser freie Raum ist
bislang ungenutzt, was eine Unterbringung von Gegenständen angeht. Gemäß der Erfindung
ist nun auch dieser Raum Teil des Nutzvolumens, wobei die Aufnahmeanordnung durch
die im Zwischenraum im Boden des Möbelausschubs vorhanden Öffnung reicht und sich
nach unten in den anschließenden Bereich hineinerstreckt.
[0012] Insbesondere wird mit der nach unten im Zwischenraum muldenartigen Aufnahmeanordnung
das Volumen für die Aufnahme von Gegenständen im Möbelausschub vergrößert bereitgestellt.
[0013] Mit der Durchgangsöffnung bzw. dem Zwischenraum zwischen den Bodenabschnitten zusammen
mit der dort hineinreichenden Aufnahmeanordnung steht das nahezu gesamte vertikale
Außenmaß bzw. die komplette Höhe innerhalb des Möbelausschubs bis zum nächsten darunterliegenden
Möbelausschub für die Bereitstellung des Nutzvolumens des Möbelausschubs zur Verfügung.
[0014] Die Erfindung lässt sich insbesondere vorteilhaft für Sonderfälle mit einer die zur
Verfügung stehende Bauhöhe betreffenden Platzproblematik anwenden, wie z.B. der Anordnung
eines Möbelausschubs unterhalb von Kochflächen, wo regelmäßig ein nur vergleichsweise
geringes Höhenmaß für die Unterbringung des Möbelausschubs samt Führungsmittel vorhanden
ist.
[0015] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Aufnahmeanordnung und/oder die Bodenabschnitte
derart abgestimmt sind, dass die angeordnete Aufnahmeanordnung über zumindest wesentliche
Bereiche des Zwischenraums mit einer Außenseite eines Bodens der Aufnahmeanordnung
in einem Oberstandsmaß nach unten über die Bodenabschnitte übersteht, dass die Führungsmittel
im montierten Zustand innerhalb des Überstandsmaßes unter den Bodenabschnitten unterbringbar
sind. Insbesondere ist im montierten Zustand die Unterseite der Führungsmittel zumindest
annähernd bündig zur Unterseite der Aufnahmeanordnung im Bereich des Zwischenraums,
wobei die Aufnahmeanordnung sich auch an keiner anderen Stelle tiefer als die Unterseite
der Führungsmittel nach unten erstreckt. Die Anordnung der Führungsmittel, die zur
Gesamtbreite des Möbelausschubs nur einen geringen Teil beitragen, erfolgt bevorzugt
derart, dass die Führungsmittel insbesondere nicht von der Seite in den mittleren
bodenmaterialfreien Zwischenraum hineinragen, sodass vorteilhaft über die gesamte
Breite des Zwischenraums die Aufnahmeanordnung hineinragen kann. Die Führungsmittel
sind vielmehr innerhalb der Breite des jeweiligen Bodenabschnitts und unterhalb derer
positioniert.
[0016] Die Bodenabschnitte sind vorteilhafterweise an der jeweiligen Seitenwand zu einer
Seitenwand-Unterkante nach oben versetzt vorhanden bzw. die jeweilige Seitenwand steht
an den Bodenabschnitten nach unten vorteilhaft in einem Maß über, welches zumindest
annähernd einem Höhenmaß der Führungsmittel entspricht. In dem gebildeten Winkelbereich
können die Führungsmittel platziert werden. Das Höhenmaß der Führungsmittel ergibt
sich insbesondere aus dem Abstand einer im montierten Zustand vertikal betrachtet
unten liegenden Unterseite der Führungsmittel und einer vertikal oben liegenden Oberseite.
Die Unter- und die Oberseite der Führungsmittel sind bevorzugt flach ausgebildet und
montagebezogen horizontal ausgerichtet.
[0017] Unterhalb der Führungsmittel bzw. der Aufnahmeanordnung kann mit einem vergleichsweise
sehr geringen Abstand von z. B. wenigen Millimetern beispielsweise ein darunterliegender
Möbelausschub oder ein Korpusboden benachbart und kompakt angeordnet sein, womit ein
maximaler Raumnutzungsgrad mit dem Möbelausschub realisiert ist.
[0018] Auch ist es vorteilhaft, dass ein Überstandsmaß der Außenseite des Bodens der Aufnahmeanordnung
nach unten über die Bodenabschnitte derart gewählt ist, dass im montierten Zustand
der Führungsmittel deren Unterseite zumindest annähernd mit der Außenseite des Bodens
der Aufnahmeanordnung bündig ist.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
dass sich die Aufnahmeanordnung an zumindest einem der Bodenabschnitte abstützt, die
an der ersten und der zweiten Seitenwand vorhanden sind. Die Aufnahmeanordnung stützt
sich insbesondere an dem zumindest einem Bodenabschnitt auf dessen Oberseite ab, bevorzugt
auf den jeweiligen Oberseiten von gegenüberliegenden Bodenabschnitten, wobei ein Bodenabschnitt
an der ersten Seitenwand und der gegenüberliegende Bodenabschnitt an der zweiten Seitenwand
vorsteht.
[0020] Auch ist es von Vorteil, dass in Richtung quer zur Ausschubrichtung des Möbelausschubs
betrachtet eine Breite eines Bodenabschnitts auf eine Breite der Führungsmittel abgestimmt
ist. Die Breite der Führungsmittel bezieht sich dabei quer zu der mit den Führungsmitteln
bereitgestellten Auszugrichtung bzw. ist bezogen auf einen montierten Zustand der
Führungsmittel an dem Möbelausschub.
[0021] Vorteilhafterweise sind die beiden Bodenabschnitte gleichartig streifenförmig ausgebildet.
Dies ist insbesondere im Hinblick auf eine einfache Herstellung mit wenigen Herstellschritten
vorteilhaft. Die Bodenabschnitte sind insbesondere im Querschnitt rechteckig bzw.
weisen insbesondere eine rechteckige Grundform auf.
[0022] Des Weiteren ist es von Vorteil, dass ein Bodenabschnitt in einem mittleren Bereich
an der dazugehörigen Seitenwand vorhanden ist, bezogen auf eine Höhe der Seitenwand.
Die Bodenabschnitte an gegenüberliegenden Innenseiten der Seitenwände sind bevorzugt
auf gleicher vertikaler Höhe bzw. fluchtend zueinander gegenüberliegend positioniert.
Mit dem nach unten zu dem Bodenabschnitt überstehenden Teil der Seitenwand können
die unterhalb des Bodenabschnitts angebrachten Führungsmittel von der Seite aus betrachtet
verdeckt bleiben, was insbesondere aus optischen Gründen vorteilhaft ist.
[0023] Auch ist es vorteilhaft, dass die Aufnahmeanordnung einen vertieft ausgebildeten
mittleren Aufnahmebereich aufweist, welcher zur passenden Positionierung im Zwischenraum
zwischen den gegenüberliegenden Bodenabschnitten abgestimmt ist. Die Aufnahmeanordnung
kann insbesondere passend ausgebildet sein, um den materialfreien Zwischenraum zwischen
den Bodenabschnitten vollständig auszufüllen. Mit der eingesetzten Aufnahmeanordnung
wird die mit dem Zwischenraum gebildete Durchgangsöffnung nach unten am Möbelauszug
komplett geschlossen bzw. überdeckt.
[0024] Eine weitere vorteilhafte Variante der Erfindung sieht vor, dass die Aufnahmeanordnung
einen in Ausschubrichtung seitlich vorhandenen Aufnahmebereich derart umfasst, dass
der seitlich vorhandene Aufnahmebereich oberhalb eines dazugehörigen Bodenabschnitts
positionierbar ist. In der Regel sind zwei seitlich vorhandene Aufnahmebereiche beidseitig
des vertieft ausgebildeten mittleren Aufnahmebereichs vorhanden, die jeweils auf einem
Bodenabschnitt aufliegen.
[0025] Auch ist es von Vorteil, dass die Aufnahmeanordnung einen in Ausschubrichtung verlaufenden
seitlich vorhandenen Aufnahmebereich derart umfasst, dass der seitlich vorhandene
Aufnahmebereich sich nach oben zumindest annähernd bis an ein oberes Ende der Seitenwand
erstreckt. Dies bezieht sich auf die Seitenwand, zu welcher der betrachtete seitlich
vorhandene Aufnahmebereich benachbart ist. Die beiden seitlichen Aufnahmebereiche,
die insbesondere oberhalb der beiden Bodenabschnitte aufliegen, reichen bevorzugt
bis innen an die jeweiligen Seitenwände heran und verlängern sich nach oben, maximal
bis an einen oberen Rand der betreffenden Seitenwand. Gegebenenfalls ist die Aufnahmeanordnung
so ausgeformt, dass sich Außenseiten der Aufnahmeanordnung an Gegenabschnitten des
Möbelausschubs anschmiegen, insbesondere an die jeweilige Oberseite der Bodenabschnitte
und die jeweilige Innenseite der Seitenwände. Die Aufnahmeanordnung kann den Möbelausschub
innen zumindest nahezu komplett auskleiden. Die Aufnahmeanordnung ist beispielsweise
aus einem zum restlichen Möbelausschub separaten Teil gebildet bzw. einstückig geformt
aus z. B. einem Kunststoffmaterial, das in den vorproduzierten Grundkörper des Möbelausschubes
austauschbar einlegbar und befestigbar ist oder lose aber verrutschsicher an den Bodenabschnitten
aufliegt bzw. in den Zwischenraum eingesetzt ist und so zusätzlich lagefixiert ist.
[0026] Schließlich ist es auch von Vorteil, dass die Aufnahmeanordnung genau zwei in Ausschubrichtung
seitlich vorhandene Aufnahmebereiche derart umfasst, dass die seitlich vorhandenen
Aufnahmebereiche oberhalb der Bodenabschnitte an den beiden Seitenwänden positionierbar
sind. Dadurch kann über die gesamte Breite innerhalb der beiden Seitenwände des Möbelausschubs
Raum für die Unterbringung von Gegenständen bereitgestellt werden. Die Aufnahmeanordnung
weist innen insbesondere eine vorbereitete Kontur bzw. ein Raster auf, zum Beispiel
bei Küchenschubladen zur Unterbringung von Gegenständen wie Besteck und/oder Geschirr,
um die Gegenstände in gewünschter Ausrichtung bzw. platzsparend in dem Möbelausschub
unterzubringen.
[0027] Die Erfindung betrifft außerdem ein Möbel mit einem Möbelausschub, der über Führungsmittel
relativ zu einem Möbelkorpus verschiebbar ist, insbesondere über eine Unterflurführung,
wobei der Möbelausschub entsprechend einer der oben genannten Varianten ausgebildet
ist. Auf diese Weise können die oben erläuterten Vorteile bei einem erfindungsgemäßen
Möbel mit einem über eine Unterflurführung geführten Möbelausschub verwirklicht werden.
Figurenbeschreibung:
[0028] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind anhand eines stark schematisiert
dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0029] Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht schräg von oben auf einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen
Anordnung und
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Anordnung, gemäß Figur 1.
[0030] Figur 1 zeigt einen als Schublade 1 ausgebildeten erfindungsgemäßen Möbelausschub
ohne ein Frontelement, wobei in Figur 1 der hintere Teil der Schublade 1 nicht gezeigt
ist. Das nicht dargestellte Frontelement kann beispielsweise eine an den vorderen
Stirnseiten von Seitenwänden 2 und 3 der Schublade 1 anbringbare Frontplatte sein.
Die erste Seitenwand 2 und die zweite Seitenwand 3 erstrecken sich beidseitig in Längsrichtung
der Schublade 1 parallel ausgerichtet zueinander und sind im nicht gezeigten hinteren
Teil der Schublade 1 über eine Rückwand der Schublade miteinander verbunden.
[0031] Die mit einer Gesamthöhe H ausgestaltete Schublade 1 weist jeweils innen an den Seitenwänden
2 und 3 etwa auf deren halber Höhe gegenüberliegend einen jeweiligen Bodenabschnitt
4 bzw. 5 auf. Die Bodenabschnitte 4 und 5 sind gleichartig gestaltet und rechtwinklig
zur jeweiligen Innenseite der Seitenwände 2 und 3 ausgerichtet, so dass eine Oberseite
und eine Unterseite von jedem Bodenabschnitt 4, 5 flächig und im rechten Winkel zu
der Innenseite der dazugehörigen Seitenwand 2 bzw. 3 verläuft.
[0032] Die Schublade 1 ist mit einer sogenannten Unterflurführung ausgestattet zur verschieblichen
Relativbewegung gemäß des Doppelpfeils P1 in Verschieberichtung der Schublade 1 gegenüber
einem nicht dargestellten Möbelkorpus eines Möbels, an dem die Schublade 1 über die
Unterflurführung aufgenommen ist.
[0033] Die Unterflurführung umfasst unterhalb des Bodenabschnitts 4 eine erste Führungsschiene
6 und unterhalb des Bodenabschnitts 5 eine zweite Führungsschiene 7, wobei die beiden
Führungsschienen 6, 7 identisch aufgebaut sind, zum Beispiel als Vollauszug mit drei
zueinander teleskopierbaren Schienen, von denen eine Korpusschiene dem Möbelkorpus
und eine Schubladenschiene der Schublade 1 zugeordnet ist, mit einer zwischen der
Korpusschiene und der Schubladenschiene wirkenden Mittelschiene. Die einzelnen Schienen
sind nicht im Detail gezeigt, insbesondere nicht die Korpusschiene, welche mit einem
zum Beispiel flachen Blechabschnitt unterhalb der Seitenwände 2, 3 bis außerhalb der
Seitenwände 2, 3 reicht und dort mit einem nach oben abgewinkelten Anbringwinkel zur
Anbringung an einer Innenseite einer Möbelkorpusseitenwand ausgebildet ist.
[0034] Quer zur Verschieberichtung P1 ist die Breite der Bodenabschnitte 4 bzw. 5 etwas
größer als die Breite der jeweiligen Führungsschiene 6 bzw. 7, Die Breite der Bodenabschnitte
4 bzw. 5 im Vergleich zur Breite der jeweiligen Führungsschiene 6 bzw. 7 kann aber
auch anders gewählt sein, insbesondere können diese die gleiche Breite aufweisen.
[0035] Zwischen den Bodenabschnitten 4 und 5 ist in Verschieberichtung P1 über die gesamte
Schubladenlänge oder über eine wesentliche Teillänge der Schublade 1 ein Zwischenraum
8 bzw. eine öffnung vorhanden. Der Zwischenraum 8 kann auf unterschiedliche Weise
bereitgestellt werden. Beispielsweise kann zunächst auf bekannte Weise eine Grundform
einer Schublade aus zumindest zwei Seitenwänden und einem durchgehenden Schubladenboden
ggf. zusätzlich mit einer Rückwand und/oder einem Frontelement hergestellt werden.
Anschließend wird Material des komplett geschlossenen Schubladenbodens weggenommen,
beispielsweise eine rechteckförmige Öffnung aus dem Schubladenboden mittig herausgesägt,
wenn es sich um einen Schubladenboden aus Holz handelt.
[0036] Alternativ können an den Seitenwänden jeweils streifenförmige Bodenabschnitte bzw.
die Bodenabschnitte 4 bzw. 5 zum Beispiel mit Befestigungswinkeln, mit Zapfen und
dazu passenden Zapflöchern oder anders angebracht werden.
[0037] Der Zwischenraum 8 wird bei der fertigen Schublade 1 im Nutzungszustand durch einen
Teil einer Aufnahmeanordnung 9 ausgefüllt. Die Aufnahmeanordnung 9 ist beispielsweise
als separates Einsetzteil aus Kunststoff gebildet und kann in die wie oben erläutert
vorbereitete Grundform der Schublade 1 eingesetzt und ggf. fixiert werden. Dazu ist
die Aufnahmeanordnung 9 passend auf die Grundform der Schublade 1 abgestimmt gestaltet.
Die Aufnahmeanordnung 9 ist hier als muldenartige Einsetzwanne ausgebildet und für
die Unterbringung von Gegenständen in der Schublade 1 mit einem mittleren tieferen
Hauptaufnahmebereich bzw. einem Hauptstauraum 10 und jeweils seitlich dazu gleichartigen
Seitenbereichen bzw. kanalartigen Nebenstauräumen 11 und 12 versehen. Dabei liegt
der Nebenstauraum 11 oberhalb des Bodenabschnitts 4 und der Nebenstauraum 12 oberhalb
des Bodenabschnitts 5. Die Nebenstauräumen 11 bzw. 12 weisen neben einem flachen Boden
jeweils beidseitig nach oben bis zu einem oberen Rand der Seitenwände 2, 3 sich erstreckende
Wandungen 11a, 11b bzw. 12a, 12b zur sicheren Aufnahme von z. B. Besteck auf. Entsprechend
ist der gegenüber den Nebenstauräumen 11 bzw. 12 vertikal ca. 2 bis 3-fach höhere
Hauptstauraum 10 mit einem Stauraumboden 10a und den seitlichen Wandungen 10b, 10c
ausgebildet. Der Hauptstauraum 10 bzw. dessen Wandungen 10b, 10c weisen eine vertikale
Höhe h auf, die zumindest nahezu der Gesamthöhe H der Schublade 1 bzw. der Seitenwände
2 bzw. 3, entspricht. Damit lässt sich ein vergleichsweise großer Anteil eines von
der Schublade 1 eingenommenen Volumens als Nutzvolumen bereitstellen bzw. für die
Unterbringung von Gegenständen nutzen.
[0038] Innerhalb des Hauptstauraum 10 kann zum Beispiel Geschirr untergebracht werden, dann
sind bevorzugt entsprechende Stützkonturen (nicht dargestellt) für die sichere bzw.
gleichartige Positionierung der Geschirrteile innen am Stauraumboden 10a ausgeformt.
[0039] Gegenüber bekannten Schubladen mit üblichem Boden wird mit der erfindungsgemäßen
Schublade 1 das Nutzvolumen um einen Anteil vergrößert, die sich durch das Volumen
gemäß der zusätzlichen Höhe h1 des Hauptstauraums 10 ergibt, wobei sich die Höhe h1
aus dem vertikalen Abstand zwischen dem Stauraumboden 10a und den Oberseiten der beiden
Bodenabschnitte 4 und 5 ableitet. Die Höhe h1 setzt sich damit insbesondere aus einer
Höhe der Führungsschiene 6 bzw. 7 und einer Höhe des Bodenabschnitts 4 bzw. 5 zusammen,
womit bei bekannten Anordnungen dazugehörige Bereiche für das Nutzvolumen nicht zugänglich
sind. Die demgegenüber erfindungsgemäß zusätzlich für das Nutzvolumen zur Verfügung
stehende Höhe h1, mit der in Verschieberichtung P1 betrachteten Länge eines Innenraums
der Schublade 1 und der Breite des Stauraumbodens 10a multipliziert, ergibt einen
Volumenzugewinn des Nutzvolumens der Schublade 1 verglichen mit einer Schublade mit
normalem bzw. zwischen den Bodenabschnitten 4 und 5 geschlossenen Boden.
[0040] Lediglich die beiden Nebenstauräume 11 und 12 weisen ein entsprechend bekannten Schubladen
bereitgestelltes Nutzvolumen auf. Dieser Volumenanteil der Nebenstauräume 11 und 12
ist ausgehend von deren Breite bezogen auf die gesamte Breite des Innenraums der Schublade
1 aber vergleichsweise von geringerer Bedeutung.
[0041] Insgesamt ist es vorteilhaft, dass eine Außenseite 13 des Stauraumbodens 10a bündig
oder in etwa bündig mit einer Unterseite 6a bzw. 7a der Führungsschiene 6 bzw. 7 ist.
Würde der Stauraumboden 10a sich weiter nach unten erstrecken, könnte ein ggf. darunterliegender
Bereich, in dem z. B. eine weitere Schublade vorhanden ist, entsprechend nur mit geringerer
Höhe ausgebildet werden, so dass das mit der größeren Tiefe des Hauptstauraums 10
hinzugewonnene Nutzvolumen entsprechend bei dem darunterliegenden bereitstellbaren
Nutzvolumen nicht zur Verfügung stünde, also in der Zusammenschau kein Nutzvolumenzugewinn
möglich wäre. Die erfindungsgemäße Anordnung wirkt sich insbesondere bei vergleichsweise
breiten Möbelausschüben bzw. Schubladen vorteilhaft aus.
[0042] Figur 2 zeigt die Anordnung gemäß Figur 1 von oben. Deutlich erkennbar sind die merklich
geringeren Breiten der beiden seitlichen Nebenstauräume 11 und 12 im Vergleich zur
Breite des Hauptstauraums 10, wobei die Breite der Nebenstauräume 11 und 12 im Breitenmaß
der Seitenwände 2, 3 liegt. Die Breite des Hauptstauraums 10 ist hier etwa viermal
größer als die Breite eines einzelnen Nebenstauraums 11 oder 12. Daraus folgt auch,
dass die Breite des Zwischenraums 8 quer zur Verschieberichtung P1 etwa das vierfache
der Breite eines einzelnen Bodenabschnitts 4 bzw. 5 beträgt bzw. bei entsprechend
breiten Führungsschienen 6, 7 zum Beispiel vierbis fünfmal größer ist als eine einzelne
Führungsschiene 6, 7.
Bezugszeichenliste:
[0043]
- 1
- Schublade
- 2
- Seitenwand
- 3
- Seitenwand
- 4
- Bodenabschnitt
- 5
- Bodenabschnitt
- 6
- Führungsschiene
- 6a
- Unterseite
- 7
- Führungsschiene
- 7a
- Unterseite
- 8
- Zwischenraum
- 9
- Aufnahmeanordnung
- 10
- Hauptstauraum
- 10a
- Stauraumboden
- 10b, 10c
- Wandung
- 11
- Nebenstauraum
- 11a, 11b
- Wandung
- 12
- Nebenstauraum
- 12a, 12b
- Wandung
- 13
- Außenseite
1. Möbelausschub wie eine Schublade (1) und dergleichen für eine verschiebbare Anordnung
über Führungsmittel (6, 7) relativ zu einem Möbelkorpus, wobei die Führungsmittel
(6, 7) im montierten Zustand unterhalb an dem Möbelausschub positioniert sind und
der Möbelausschub seitlich eine erste Seitenwand (2) und eine zweite Seitenwand (3)
umfasst, die sich in Ausschubrichtung des Möbelausschubs erstrecken, zwischen denen
Gegenstände im Möbelausschub Platz finden, dadurch gekennzeichnet, dass an der ersten Seitenwand (2) und an der zweiten Seitenwand (3) jeweils an einem der
anderen Seitenwand zugewandten Innenabschnitt ein Bodenabschnitt (4, 5) ausgebildet
ist, der sich in Richtung zum jeweils anderen Innenabschnitt der gegenüberliegenden
Seitenwand so weit erstreckt, dass quer zur Ausschubrichtung ein von Material der
Bodenabschnitte (4, 5) freibleibender Zwischenraum (8) zwischen den Bodenabschnitten
(4, 5) verbleibt, wobei eine Aufnahmeanordnung (9) im Bereich des Zwischenraums (8)
anordenbar ist, so dass mit der angeordneten Aufnahmeanordnung (9) ein Gegenstand
im Möbelausschub im Bereich des von der Aufnahmeanordnung (9) überbrückten Zwischenraums
(8) unterbringbar ist.
2. Möbelausschub nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeanordnung (9) und/oder die Bodenabschnitte (4, 5) derart abgestimmt sind,
dass die angeordnete Aufnahmeanordnung (9) über zumindest wesentliche Bereiche des
Zwischenraums (8) mit einer Außenseite (13) eines Bodens (10a) der Aufnahmeanordnung
(9) in einem Überstandsmaß nach unten über die Bodenabschnitte (4, 5) übersteht, dass
die Führungsmittel (6, 7) im montierten Zustand innerhalb des Überstandmaßes unterbringbar
sind.
3. Möbelausschub nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Überstandsmaß der Außenseite (13) des Bodens (10a) der Aufnahmeanordnung (9)
nach unten über die Bodenabschnitte (4, 5) derart gewählt ist, dass im montierten
Zustand der Führungsmittel (6, 7) deren Unterseite zumindest annähernd mit der Außenseite
(13) des Bodens (10a) der Aufnahmeanordnung (9) bündig ist.
4. Möbelausschub nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass sich die Aufnahmeanordnung (9) an zumindest einem der Bodenabschnitte (4, 5) abstützt,
die an der ersten Seitenwand (2) und der zweiten Seitenwand (3) vorhanden sind.
5. Möbelausschub nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass in Richtung quer zur Ausschubrichtung des Möbelausschubs betrachtet eine Breite eines
Bodenabschnitts (4, 5) auf eine Breite der Führungsmittel (6, 7) abgestimmt ist.
6. Möbelausschub nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Bodenabschnitte (4, 5) gleichartig streifenförmig ausgebildet sind.
7. Möbelausschub nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass ein Bodenabschnitt (4, 5) in einem mittleren Bereich an der dazugehörigen Seitenwand
(2, 3) vorhanden ist, bezogen auf eine Höhe der Seitenwand (2, 3).
8. Möbelausschub nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeanordnung (9) einen vertieft ausgebildeten mittleren Aufnahmebereich
(10) aufweist, welcher zur passenden Positionierung im Zwischenraum (8) zwischen den
gegenüberliegenden Bodenabschnitten (4, 5) abgestimmt ist.
9. Möbelausschub nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeanordnung (9) einen in Ausschubrichtung seitlich vorhandenen Aufnahmebereich
(11, 12) derart umfasst, dass der seitlich vorhandene Aufnahmebereich (11, 12) oberhalb
eines dazugehörigen Bodenabschnitts (4, 5) positionierbar ist.
10. Möbelausschub nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeanordnung (9) einen in Ausschubrichtung verlaufenden seitlich vorhandenen
Aufnahmebereich (11, 12) derart umfasst, dass der seitlich vorhandene Aufnahmebereich
(11, 12) sich nach oben zumindest annähernd bis an ein oberes Ende der Seitenwand
(2, 3) erstreckt.
11. Möbelausschub nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeanordnung (9) genau zwei in Ausschubrichtung seitlich vorhandene Aufnahmebereiche
(11, 12) derart umfasst, dass die seitlich vorhandenen Aufnahmebereiche (11, 12) oberhalb
der Bodenabschnitte (4, 5) an den beiden Seitenwänden (2, 3) positionierbar sind.
12. Möbel mit einem Möbelausschub, der über Führungsmittel (6, 7) relativ zu einem Möbelkorpus
des Möbels verschiebbar ist, wobei der Möbelausschub nach einem der vorhergehenden
Ansprüche ausgebildet ist.