[0001] Die Erfindung betrifft eine Gehäusewandung für eine Vorrichtung zum Zerkleinern von
in einem Substrat vorhandenen Feststoffen, insbesondere zum Feinstzerkleinern von
in einem Biogassubstrat vorhandenen Feststoffen, wobei die Gehäusewandung hohlzylinderförmig
ausgebildet ist und im Zerkleinerungsbetriebszustand der Vorrichtung von einer um
die Längsachse der Gehäusewandung drehbar anordbaren Welle radial abstehend angeordnete
Zerkleinerungsorgane der Vorrichtung radial umgibt.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Zerkleinern von in einem
Substrat vorhandenen Feststoffen, insbesondere zum Feinstzerkleinern von in einem
Biogassubstrat vorhandenen Feststoffen, aufweisend eine hohlzylinderförmig ausgebildete
Gehäusewandung und eine Zerkleinerungseinrichtung, wobei die Zerkleinerungseinrichtung
eine antreibbare Welle umfasst, welche um die Längsachse der Gehäusewandung drehbeweglich
anordbar ist und die wenigstens zwei im Wesentlichen in zumindest einer senkrecht
zur Längserstreckung der Gehäusewandung angeordneten Ebene radial von der Welle abstehende
Zerkleinerungsorgane aufweist, wobei die Zerkleinerungsorgane im Zerkleinerungsbetriebszustand
der Vorrichtung radial von der Gehäusewandung umgeben sind.
[0003] Zur Effizienzsteigerung von Biogasanlagen ist es bekannt, in wässrigen Substraten
vorhandene Feststoffe zu Zerkleinern, um zur Steigerung des Gasertrags eine größere
Oberfläche zu schaffen, an der die gasbildenden Bakterien anhaften können. Durch eine
entsprechende Zerkleinerung von Feststoffen, welche auch als Desintegration bekannt
ist, findet zudem eine Homogenisierung des Substrates statt, was sich ebenfalls positiv
auf die Biogaserzeugung auswirkt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die Effizienz der Zerkleinerung von in, insbesondere
wässrigen, Substraten vorhandenen Feststoffen zu verbessern.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch eine Gehäusewandung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 3.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, die
jeweils für sich genommen oder in Kombination miteinander einen Aspekt der Erfindung
darstellen können.
[0006] Gemäß Patentanspruch 1 ist an der den Zerkleinerungsorganen zugewandten Innenseite
der Gehäusewandung zumindest in dem Bereich der Längserstreckung der Gehäusewandung,
in dem die Zerkleinerungsorgane in dem Zerkleinerungsbetriebszustand angeordnet sind,
wenigstens ein schraubenlinienförmig ausgebildetes Leitprofil angeordnet.
[0007] Durch eine Drehung der Welle der Zerkleinerungseinrichtung um die Längsachse der
Gehäusewandung werden die an der Welle angeordneten Zerkleinerungsorgane ebenfalls
um die Längsachse der Gehäusewandung gedreht. In Kontakt mit den Zerkleinerungsorganen
kommende Feststoffe in dem Substrat werden aufgrund der durch die Drehung erzeugten
Zentrifugalkräfte in Richtung der Gehäusewandung gedrängt, und zwar um so stärker,
je größer die Feststoffe sind. Dort treffen diese Feststoffe auf das Leitprofil. Nachfolgende
Feststoffe drängen die vorangegangenen Feststoffe gegen die Innenseite der Gehäusewandung
und gegen wenigstens eine Führungsfläche des Leitprofils. Hierdurch werden die vorangehenden
Feststoffe zwangsgeführt, und zwar derart, dass sie sich von dem dichteren Teil des
Substrates, in dem weniger Feststoffe vorhanden sind, in Richtung eines weniger dichten
Teils des Substrates bewegen, in dem noch eine größere Menge von Feststoffen vorhanden
ist. Von dort aus werden die Feststoffe dann durch weiteres sich in Richtung der Zerkleinerungsorgane
bewegendesSubstrat mitgenommen und erneut zu den Zerkleinerungsorganen gedrängt. Dort
werden die Feststoffe einem weitergehenden Zerkleinerungsschritt unterworfen. Die
Feststoffe durchlaufen diesen Kreislauf so oft, bis die Feststoffe in dem Substrat
eine gewünschte Größe aufweisen und nicht mehr über die Innenseite der Gehäusewandung
und das dort angeordnete Leitprofil zwangsgeführt werden können. Es lässt sich mit
der erfindungsgemäßen Gehäusewandung ein gewünschtes Zerkleinerungsergebnis sehr genau
realisieren, was insbesondere auch eine entsprechende Feinstzerkleinerung von Feststoffen
möglich macht.
[0008] Ragen die Zerkleinerungsorgane ausreichend nah an das Leitprofil heran, wirken die
Zerkleinerungsorgane mit dem Leitprofil derart zusammen, dass Feststoffe, welche sowohl
mit einem Schneidorgan als auch mit dem Leitprofil in Kontakt kommen, durch diese
Kontakte zerkleinert werden. Dem Leitprofil kann somit neben der oben beschriebenen
Leitfunktion auch eine Zerkleinerungsfunktion zukommen, falls eine entsprechende Vorrichtung
auf eine hierzu geeignete Art und Weise ausgebildet ist.
[0009] Es zeigt sich somit, dass mit der erfindungsgemäßen Gehäusewandung die Effizienz
der mit einer entsprechend ausgestatteten Vorrichtung durchführbaren Zerkleinerung,
insbesondere Feinstzerkleinerung, von in, insbesondere wässrigen, Substraten vorhandenen
Feststoffen gegenüber bekannten Zerkleinerungsmethoden deutlich verbessert werden
kann.
[0010] Die Formgebung und die Steigung des schraubenlinienförmig ausgebildeten Leitprofils
kann an den jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden. Hierbei sind insbesondere
die Eigenschaften des jeweilig zu zerkleinernden Substrates bzw. der in dem Substrat
enthaltenen Feststoffe zu berücksichtigen. Es kann auch vorgesehen sein, eine entsprechend
ausgestattete Vorrichtung mit mehreren gegeneinander austauschbaren Gehäusewänden
zu betreiben, so dass auch eine solche Vorrichtung an unterschiedliche Anwendungsfälle
auf einfache Art und Weise anpassbar ist.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Leitprofil bezüglich der Drehrichtung
der Welle eine positive Steigung auf. Hierdurch wird der oben beschriebene Effekt
der erfindungsgemäßen Gehäusewandung weiter verbessert, da durch die Drehung der Welle
und der daran angeordneten Zerkleinerungsorgane auch das Substrat, und hierdurch die
darin enthaltenen Feststoffe, zumindest geringförmig in die Drehrichtung der Welle
bewegt wird und so eine Bewegung entlang einer Führungsfläche des Leitprofils ausführt.
Durch diese Relativbewegung zwischen Feststoffen und Leitprofil wird die oben beschriebene
Bewegung der Feststoffe entlang des Leitprofils unterstützt.
[0012] Die obige Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass diese Vorrichtung mit einer Gehäusewandung gemäß einer der oben
beschriebenen Ausgestaltungen oder einer Kombination derselben ausgebildet ist. Damit
sind die oben genannten Vorteile verbunden. Vorzugsweise handelt es sich bei der Vorrichtung
um eine solche, welche von einem Substrat auch dann durchflossen werden kann, wenn
sich die Vorrichtung nicht im Zerkleinerungsbetrieb befindet. Insbesondere ist es
möglich, die Vorrichtung verfahrenstechnisch zwischen zwei Fermentationsstufen anzuordnen.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung stehen in wenigstens zwei senkrecht zur Längserstreckung
der Gehäusewandung und beabstandet voneinander angeordneten Ebenen Zerkleinerungsorgane
radial von der Welle ab. Durch eine solche Anordnung von Zerkleinerungsorganen in
mehreren Ebenen erfolgt eine Zerkleinerung der Feststoffe in dem Substrat in mehreren
aufeinanderfolgenden Stufen, was die Effektivität der insgesamt erreichbaren Zerkleinerung
erhöht. Die Anzahl der jeweilig verwendeten Zerkleinerungsebenen kann vorzugsweise
an verschiedene Anwendungsfälle angepasst werden, wobei hierbei die Eigenschaften
des jeweilig zu zerkleinernden Substrates bzw. der darin enthaltenen Feststoffe zu
berücksichtigen sind. Auch die Anzahl der Zerkleinerungsorgane pro Zerkleinerungsebene
kann an den jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Längsachse
der Gehäusewandung bei bestimmungsgemäßer Anordnung der Vorrichtung vertikal ausgerichtet
ist. Hierbei wird das zu zerkleinernde Substrat vorzugsweise in einem oberen Bereich
der Gehäusewandung in den von der Gehäusewandung umgebenen Raum eingebracht und in
einem unteren Bereich der Gehäusewandung aus diesem Inneren ausgebracht. Durch die
erfindungsgemäße Ausgestaltung der Gehäusewandung werden in dem Substrat enthaltene
Feststoffe über das Leitprofil entgegen der Schwerkraft vertikal nach oben transportiert
und anschließend, wie oben beschrieben, einem erneuten Zerkleinerungsschritt zugeführt.
[0014] Es wird weiter als vorteilhaft erachtet, wenn die Vorrichtung einen fluiddicht mit
der Gehäusewandung verbindbaren Gehäusedeckel aufweist, wobei die Welle ausschließlich
drehbar an dem Gehäusedeckel gelagert ist, und wobei die Welle unter Ausbildung eines
freien Wellenendes senkrecht von dem Gehäusedeckel absteht. Bei vertikal ausgerichteter
Gehäusewandung schließt der Gehäusedeckel die Gehäusewandung an deren oberen Ende
fluiddicht ab. Der Gehäusedeckel kann beispielsweise über eine Flanschverbindung an
der Gehäusewandung festlegbar sein. An dem Gehäusedeckel ist wenigstens ein Lager
angeordnet, über das die Welle der Zerkleinerungseinrichtung drehbeweglich an dem
Gehäusedeckel gelagert ist. Da die Welle ein freies Wellenende aufweist und somit
kein Lager zur drebeweglichen Lagerung der Welle in dem das Substrat aufnehmenden
Inneren der Gehäusewandung vorhanden ist, kann es auch nicht zu einem Schaden an einem
solchen Lager kommen, welcher insbesondere über den Kontakt mit dem zu behandelnden
Substrat entstehen könnte.
[0015] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Welle an ihrem bei im Zerkleinerungsbetriebszustand
der Vorrichtung nicht von der Gehäusewandung umgebenden Ende drehfest mit einer Antriebswelle
einer Antriebseinrichtung verbunden ist. Die Verbindung zwischen der Welle und der
Antriebswelle kann beispielsweise über eine geeignete mechanische Kupplung hergestellt
werden, wodurch ein Austausch einer Welle einfach möglich ist. Auch ist es möglich,
dass die Welle zusätzlich zu dem wenigstens einen Lager am Gehäusedeckel über ein
weiteres Lager an der Antriebswelle oder ein gemeinsames Lager gelagert ist, was die
Robustheit der Vorrichtung erhöht.
[0016] Vorzugsweise ist die Ausgangsleistung der Antriebseinrichtung variierbar. Hierdurch
kann eine Variation der Drehgeschwindigkeit der Welle und folglich der daran angeordneten
Zerkeinerungsorgane erfolgen, um die Vorrichtung an unterschiedliche Anwendungsfälle
auf einfache Art und Weise anpassen zu können. Hierbei werden vorzugsweise die Eigenschaften
des jeweilig zu behandelnden Substrates berücksichtigt. Zur Variation der Ausgangsleistung
der Antriebseinrichtung kann beispielsweise ein mit einem Drehstrom-Antriebsmotor
gekoppelter Frequenzumrichter eingesetzt werden. Gemäß dieser Ausgestaltung lässt
sich auch die Energieeffizienz einer entsprechend ausgestatteten Vorrichtung optimieren.
Durch eine hohe Drehgeschwindigkeit der Welle wirken das zu zerkleinernde Substrat
und insbesondere die darin enthaltenen Feststoffe aufgrund ihrer Trägheit als Gegenzerkleinerungsorgan,
welches mit den Zerkleinerungsorganen zusammenwirkt.
[0017] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die Zerkleinerungsorgane zerstörungsfrei
auswechselbar an der Welle angeordnet. Hierdurch kann die Vorrichtung einfach an verschiedene
Anwendungsfälle angepasst werden, indem geeignete Zerkleinerungsorgane an der Welle
angeordnet werden. Zudem ist durch diese Ausgestaltung eine schnelle und einfache
Reparatur der Vorrichtung möglich, falls ein Zerkleinerungsorgan beschädigt ist.
[0018] Ferner wir es als vorteilhaft erachtet, wenn die Zerkleinerungsorgane als Schneidmesser
ausgebildet sind. Insbesondere bei hohen Drehgeschwindigkeiten der Welle kommt es
beim Einsatz von Schneidmessern zu Kavitationen im zu behandelnden Substrat, was wiederum
im Falle von Biogassubstrat zu einem Zellaufschluss führt. Der durch Kavitation bedingte
Wechsel von kurzzeitigem Druck und Vakuum auf engstem Raum lässt dabei die Zellwände
zerplatzen. Durch diesen Vorgang kann beispielsweise zusätzliche Biomasse für die
Fermentation aufgeschlossen werden.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Figuren anhand
bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten
Merkmale sowohl jeweils für sich genommen als auch in Kombination miteinander einen
Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen
Figur 1: eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für die erfindungsgemäße
Vorrichtung,
Figur 2: eine schematische Darstellung eines Details der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung,
Figur 3: eine Konstruktionszeichnung eines weiteren Ausführungsbeispiels für die erfindungsgemäße
Vorrichtung in ihrem Zerkleinerungsbetriebszustand, und
Figur 4: eine Konstruktionszeichnung eines weiteren Ausführungsbeispiels für die erfindungsgemäße
Vorrichtung in einem Ruhezustand.
[0020] Figur 1 zeigt schematisch und perspektivisch ein Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße
Vorrichtung 1. Die Vorrichtung 1 weist eine Trägerplatte 2 auf, über die die Vorrichtung
1 an einem gewünschten Ort festgelegt werden kann. An der Trägerplatte 2 ist ein Fuß
3 der Vorrichtung 1 unter Zwischenschaltung von Dämpfungselementen 4 befestigt. Der
Fuß 3 umfasst einen eben ausgebildeten Teil 5 und einen sich oben daran anschließenden
hohlzylinderförmig ausgebildeten Teil 6. Mit dem hohlzylinderförmig ausgebildeten
Teil 6 ist eine hohyzylinderförmig ausgebildete Gehäusewandung 7 fluiddicht verbunden,
in die das zu behandelnde Substrat eingebracht werden kann und deren Längsachse L
vertikal ausgerichtet ist. In einem oberen Bereich der Gehäusewandung 7 ist ein seitlicher
Zulauf 8 angeordnet, über den zu behandelndes Substrat in das Innere der Gehäusewandung
7 einbringbar ist. In einem unteren Bereich der Gehäusewandung 7 ist ein Ablauf 9
angeordnet, über den behandeltes Substrat aus dem Inneren der Gehäusewandung 7 ausgebracht
werden kann. Oben ist die Gehäusewandung 7 mittels eines Gehäusedeckels 10 fluiddicht
verschlossen. An dem Gehäusedeckel 10 ist eine antreibbare Welle 11 über wenigstens
ein nicht näher dargestelltes Lager drehbar gelagert. Die Welle 11 ist Teil einer
Zerkleinerungseinrichtung der Vorrichtung 1 und um die Längsachse L der Gehäusewandung
7 drehbeweglich angeordnet. In drei entlang der Welle 11 vorgesehenen und senkrecht
zur Längserstreckung der Gehäusewandung angeordneten Zerkleinerungsebenen sind jeweils
mehrere Zerkleinerungsorgane 12 angeordnet, welche radial von der Welle 11 abstehen.
Die Zerkleinerungsorgane 12 sind als Schneidmesser ausgebildet und im gezeigten Zerkleinerungsbetriebszustand
der Vorrichtung 1 radial von der Gehäusewandung 7 umgeben. Die Welle 11 ist ausschließlich
drehbar an dem Gehäusedeckel 10 gelagert und steht unter Ausbildung eines freien Wellenendes
13 senkrecht von dem Gehäusedeckel 10 ab. Die Welle 11 ist an ihrem bei im gezeigten
Zerkleinerungsbetriebszustand der Vorrichtung 1 nicht von der Gehäusewandung 7 umgebenden
Ende über eine Kupplung 19 drehfest mit einer Antriebswelle 14 einer Antriebseinrichtung
verbunden. Die Antriebseinrichtung umfasst einen Antriebsmotor 15 mit variierbarer
Ausgangsleistung.
[0021] Figur 2 zeigt schematisch ein Detail der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung 1.
Zu sehen ist eine Draufsicht auf einen Abschnitt der Innenseite der Gehäusewandung
7, an dem ein schraubenlinienförmig ausgebildetes Leitprofil 16 angeordnet ist. Mit
den Pfeilen 17 soll die Richtung angedeutet sein, in der sich das zu behandelnde Substrat
während seiner Behandlung mittels der Vorrichtung 1 im Wesentlichen bewegt. Die Pfeile
18 sollen hingegen zeigen, in welche Richtung sich Feststoffe in dem Substrat bewegen,
welche durch Zentrifugalkräfte gegen die Innenseite der Gehäusewandung 7 gedrängt
werden und dort mittels des Leitprofils 16 nach oben zwangsgeführt werden, um anschließend
erneut von oben den Zerkleinerungsorganen 12 zugeführt zu werden.
[0022] Figur 3 zeigt eine Konstruktionszeichnung eines weiteren Ausführungsbeispiels für
die erfindungsgemäße Vorrichtung 1. Das in Figur 3 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von dem in Figur 1 gezeigten insbesondere dadurch, dass die Vorrichtung einen
Hubmast 20 umfasst, über den der Gehäusedeckel 10 zusammen mit der Antriebseinrichtung
und der Welle 11 in eine Stellung anhebbar ist, wie sie in Figur 4 gezeigt ist. Ansonsten
sind Bauteile der in Figur 3 gezeigten Ausführungsbeispiels, die mit den Bauteilen
des in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiels übereinstimmen, mit denselben Bezugszeichen
gekennzeichnet. In Figur 3 befindet sich der Ablauf 9 nicht an der Gehäusewandung
7 sondern an einem die Gehäusewandung von unten fluiddicht verschließenden weiteren
Gehäusedeckel 21. An dem Hubmast 20 ist ein Schlitten 22 in vertikaler Richtung bewegbar
gelagert, der fest mit dem oberen Gehäusedeckel 10 verbunden ist, so dass eine Bewegung
des Schlittens 22 eine entsprechend gerichtete Bewegung des oberen Gehäusedeckels
10 bewirkt, jedoch erste, wenn die Befestigung zwischen oberem Gehäusedeckel 10 und
Gehäusewandung 7 gelöst worden ist, welche gemäß Figur 3 als Flanschverbindung ausgebildet
ist. Der Schlitten 22 ist über ein Seil 23, welches über eine am oberen Ende des Hubmastes
20 angeordnete Umlenkrolle 24 geführt ist, mit einer Seilwinde 25 verbunden, die über
eine Kurbel 26 betätigbar ist, um die beschriebenen Bewegungen des Schlittens 22 zu
bewirken. Der Schlitten 22 ist über Rollen 27 einer Rollenführung linear beweglich
an dem Hubmast 20 gelagert. Des Weiteren ist in Figur 3 die Kupplung 19 dargestellt,
über die die Welle 11 mit der Antriebswelle 14 der Antriebseinrichtung verbunden ist.
Die Gehäusewandung 7 ist über eine Halterungen 31 an dem Hubmast 20 aufgehängt. Des
Weiteren der untere Gehäusedeckel 21 über eine Halterung 32 an dem Hubmast 20 befestigt.
An der dem Hubmast 20 abgewandten Seite ist der untere Gehäusedeckel 21 und/oder die
Gehäusewandung 7 über wenigstens ein Bein 33 gegenüber dem Boden abgestützt. An dem
oberen Gehäusedeckel 10 ist eine Lagereinheit 34 angeordnet, welche zwei Lager 35
und 36 umfasst, über die die Welle 11 drehbar an dem Gehäusedeckel 10 angeordnet ist.
[0023] Im Gegensatz zu Figur 3, in der das weitere Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 in ihrem Zerkleinerungsbetriebszustand gezeigt ist, zeigt Figur 4 dieses
Ausführungsbeispiel in einem Ruhezustand, in dem der obere Gehäusedeckel 10 mitsamt
der Antriebseinrichtung und der Welle 11 mittels des Schlittens 22 nach oben verlagert
worden ist, bi die Welle sich außerhalb des Inneren der Gehäusewandung 7 befindet.
Diese Stellung der Vorrichtung 1 kann beispielsweise dann herbeigeführt werden, wenn
die Vorrichtung 1 durch Austausch der Welle 11, der Schneidorgane 12 und/oder der
Gehäusewandung 7 an unterschiedliche Anwendungsfälle angepasst werden soll. Des Weiteren
ist in dem in Figur 4 gezeigten Zustand der Vorrichtung 1 eine einfache Reparatur
an der Welle und/oder den Schneidorganen 12 möglich. Wie in Figur 4 gut zu erkennen
ist, sind die Schneidorgane 12 über Halter 29 mit der Welle 11 verbunden, wobei die
Verbindung zwischen Schneidorganen 12 und dem jeweiligen Halter 29 über Verschraubungen
30 hergestellt wird. Die Einheiten aus einem Halter 29 und daran angeordneten Schneidorganen
12 kann als Ganzes von der Welle 11 entfernt werden, so dass die Vorrichtung 1 auch
bezüglich der Anzahl an vorhandenen Zerkleinerungsebenen an unterschiedliche Anwendungsfälle
einfach angepasst werden kann. Vorzugsweise sind an jedem Halter 29 sechs Schneidorgane
12 sternförmig angeordnet.
1. Gehäusewandung (7) für eine Vorrichtung (1) zum Zerkleinern von Substrat, insbesondere
zum Feinstzerkleinern von Biogassubstrat, wobei die Gehäusewandung (7) hohlzylinderförmig
ausgebildet ist und im Zerkleinerungsbetriebszustand der Vorrichtung (1) von einer
um die Längsachse (L) der Gehäusewandung (7) drehbar anordbaren Welle (11) radial
abstehend angeordnete Zerkleinerungsorgane (12) der Vorrichtung (1) radial umgibt,
dadurch gekennzeichnet, dass an der den Zerkleinerungsorganen (12) zugewandten Innenseite der Gehäusewandung (7)
zumindest in dem Bereich der Längserstreckung der Gehäusewandung (7), in dem die Zerkleinerungsorgane
(12) in dem Zerkleinerungsbetriebszustand angeordnet sind, wenigstens ein schraubenlinienförmig
ausgebildetes Leitprofil (16) angeordnet ist.
2. Gehäusewandung (7) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitprofil (16) bezüglich der Drehrichtung der Welle (11) eine positive Steigung
aufweist.
3. Vorrichtung (1) zum Zerkleinern von Substrat, insbesondere zum Feinstzerkleinern von
Biogassubstrat, aufweisend eine hohlzylinderförmig ausgebildete Gehäusewandung (7)
und eine Zerkleinerungseinrichtung, wobei die Zerkleinerungseinrichtung eine antreibbare
Welle (11) umfasst, welche um die Längsachse (L) der Gehäusewandung (7) drehbeweglich
anordbar ist und die wenigstens zwei im Wesentlichen in zumindest einer senkrecht
zur Längserstreckung der Gehäusewandung (7) angeordneten Ebene radial von der Welle
(11) abstehende Zerkleinerungsorgane (12) aufweist, wobei die Zerkleinerungsorgane
(12) im Zerkleinerungsbetriebszustand der Vorrichtung (1) radial von der Gehäusewandung
(7) umgeben sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusewandung (7) gemäß Anspruch 1 oder 2 ausgebildet ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens zwei senkrecht zur Längserstreckung der Gehäusewandung (7) und beabstandet
voneinander angeordneten Ebenen Zerkleinerungsorgane (12) radial von der Welle (11)
abstehen.
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse (L) der Gehäusewandung (7) bei bestimmungsgemäßer Anordnung der Vorrichtung
(1) vertikal ausgerichtet ist.
6. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, gekennzeichnet durch einen fluiddicht mit der Gehäusewandung (7) verbindbaren Gehäusedeckel (10), wobei
die Welle (11) ausschließlich drehbar an dem Gehäusedeckel (10) gelagert ist, und
wobei die Welle (11) unter Ausbildung eines freien Wellenendes (13) senkrecht von
dem Gehäusedeckel (10) absteht.
7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (11) an ihrem bei im Zerkleinerungsbetriebszustand der Vorrichtung (1)
nicht von der Gehäusewandung (7) umgebenden Ende drehfest mit einer Antriebswelle
(14) einer Antriebseinrichtung verbunden ist.
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsleistung der Antriebseinrichtung variierbar ist.
9. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerkleinerungsorgane (12) zerstörungsfrei auswechselbar an der Welle (11) angeordnet
sind.
10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerkleinerungsorgane (12) als Schneidmesser ausgebildet sind.