[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Schalen einer Innenecke eines Betonbaus
am Übergang von einer Wand zu einer Decke mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
[0002] Bislang ist es üblich, Decken erst zu Schalen, wenn die Wände betoniert und ausgeschalt
sind. Soll ein Betonbau monolithisch hergestellt, d. h. Wände und Decke gleichzeitig
betoniert werden, müssen Innenecken am Übergang von den Wänden zur Decke geschalt
werden. Dazu müssen obere Ränder von Wandschalungselementen mit Rändern von Deckenschalungselementen
verbunden werden. Schalungen zum gleichzeitigen Betonieren von Wänden und Decke können
auch als Raumschalung aufgefasst werden. Schalungselemente weisen üblicherweise einen
Rahmen aus Metall auf, auf dessen einer Seite Schalplatten angebracht sind, die eine
Schalhaut bilden. Beim Betonieren berührt der Beton die Schalhaut. Zum Verbinden eines
Wandschalungselements mit einem Deckenschalungselement ist es denkbar, ein Winkelschalungselement
zu verwenden, das für das Schalen einer Innenecke am Übergang zweiter winklig aufeinander
stoßender Wände verwendet wird. Beim Schalen einer Innenecke am Übergang von einer
Wand zu einer Decke ist die Schalung nach dem Betonieren vom Beton belastet. Weil
Beton beim Aushärten schrumpft und aufgrund des auflastenden Eigengewichts des Betons
werden Schalungselemente an Innenecken am Übergang von einer Wand zu einer Decke vom
Beton eingespannt. Ein Ausschalen ist deswegen mühsam, kraft- und zeitaufwendig und
durch die zum Ausschalen notwendige Gewalt werden Schalungselemente beschädigt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist eine Einrichtung zum Schalen einer Innenecke eines Betonbaus
am Übergang von einer Wand zu einer Decke vorzuschlagen, die das Ausschalen erleichtert.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
erfindungsgemäße Einrichtung weist ein absenkbares Auflager auf, das zum Schalen auf
einem oberen Rand eines Wandschalungselements angeordnet wird. Die Angabe "oben" bezieht
sich auf eine Lage des zum Betonieren aufgestellten Wandschalungselements. Auf das
Auflager wird ein Deckenschalungselement mit seinem Rand aufgelegt. Das Auflager ist
absenkbar, so dass nach dem Betonieren das Deckenschalungselement insgesamt oder an
seinem Rand absenkbar ist. Durch das Absenken wird die Einspannung der Schalungselemente
an der Innenecke des Betons am Übergang von der Wand zur Decke aufgehoben und die
Wandschalungselemente und Deckenschalungselemente können wie gewohnt einzeln entfernt,
d. h. ausgeschalt werden. Das Ausschalen einer monolithisch betonierten Innenecke
am Übergang von einer Wand zu einer Decke ist durch die erfindungsgemäße Einrichtung
nicht schwerer als das einzelne Ausschalen einer Wand oder einer Decke.
[0005] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Wippe vor, die auf dem oberen
Rand eines Wandschalungselements kippbar ist. Durch Kippen der Wippe ist das Auflager
absenkbar, so dass ein aufliegendes Deckenschalungselement absenkbar ist. Das Auflager
kann Teil oder ein Bereich der Wippe sein, es kann auch die Wippe insgesamt als Auflager
aufgefasst werden. Denkbar ist auch eine mehrteilige Ausbildung von Wippe und Auflager,
wobei das Auflager für das Deckenschalungselement durch das Kippen der Wippe absenkbar
ist. Die Wippe ermöglicht eine einfache und robuste Ausgestaltung der Erfindung, die
den Belastungen im Beton- und Schalungsbau und eines Baustellenbetriebs Stand hält.
Außerdem ermöglicht die Wippe eine einfache Ausgestaltung der Erfindung oder jedenfalls
des absenkbaren Auflagers aus einem Stück.
[0006] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Wippe selbsthaltend ist. Das
bedeutet, dass die Wippe, auch wenn sie nicht fixiert ist, nicht kippt, auch nicht,
wenn sie von einem aufliegenden Deckenschalungselement und auflastendem Beton belastet
ist. Die selbsthaltende Ausgestaltung lässt sich durch eine Geometrie der Wippe und
ggf. weiterer Teil der Einrichtung erreichen.
[0007] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Wippe kippfest auf einem oberen
Rand eines Wandschalungselements fixierbar ist. Durch die Fixierung wird ein Absenken
des Auflagers verhindert, die kippfest fixierte Wippe stützt ein mittel- oder unmittelbar
aufliegendes Deckenschalungselement gegen eine Belastung durch Beton ab.
[0008] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht ein Winkelelement vor, dessen einer Schenkel
auf dem oberen Rand eines Wandschalungselements anordenbar ist. Ein anderer Schenkel
des Winkelelements verlängert die Schalhaut des Wandschalungselements bündig nach
oben bis zur Decke. Das Winkelelement erleichtert das spätere Ausschalen des Wandschalungselements,
weil das Wandschalungselement nicht selbst an der Decke anliegt. Es ist nicht wesentlich,
dass das der nach oben stehende andere Schenkel des Winkelelements exakt mit der Schalhaut
fluchtet, eine Winkelabweichung und selbst ein Versatz zwischen der Schalhaut des
Wandschalungselements und dem nach oben stehenden einen Schenkel des Winkelelements
sind akzeptabel.
[0009] Zur Schalung einer Raumecke, damit ist hier der Übergang zweier in einem Winkel gegeneinander
stoßender Wände zu einer Decke gemeint, sind zwei Winkelelemente auf Gehrung geschnitten.
Sie werden auf zwei Wandschalungselementen und/oder einem Eckschalungselement angeordnet,
die in einem Winkel aneinander stoßen, so dass auch die Winkelelemente in dem Winkel
aneinander stoßen. Durch die Gehrung stoßen die beiden Winkelelemente spaltfrei aneinander.
Ein Deckenschalungselement wird mit zwei aneinander stoßenden seiner Ränder auf die
Auflager der beiden Winkelelemente gelegt. Nach dem Betonieren lässt sich die Schalung
durch den Gehrungsschnitt der beiden in einem Winkel aneinander stoßenden Winkelelemente
ohne Probleme ausschalen.
[0010] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Auflager, insbesondere die Wippe,
auf dem einen Schenkel des Winkelelements angeordnet ist, der beim Schalen auf dem
Wandschalungselement angeordnet wird. Der eine Schenkel des Winkelelements bildet
sozusagen eine Unterlage für das Auflager und ermöglicht eine zueinander passende
Ausgestaltung des Auflagers und des einen Schenkels des Winkelelements. Außerdem stellt
das Winkelelement einen Raum für die Unterbringung des Auflagers im Bereich der Innenecke
am Übergang von der Wand zur Decke und der vom Wandschalungselement und vom Deckenschalungselement
eingeschlossenen Innenecke zur Verfügung.
[0011] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Abwinklung des Winkelelements an einem
oberen Ende des die Schalhaut des Wandschalungselements bündig verlängernden Schenkels
vor. Diese Abwinklung ist bei fertiggestellter Schalung bündig mit einer Schalhaut
des Deckenschalungselements und bündig mit der zu betonierenden Decke. Die Abwinklung
ermöglicht einen spaltfreien Übergang zur Schalhaut des Deckenschalungselements. Außerdem
erleichtert die Abwinklung das Schalen und das Ausschalen des Deckenschalungselements,
weil dieses nicht an der Wand anliegt.
[0012] Eine deckenberührende Fläche des Winkelelements, insbesondere also die erläuterte
Abwinklung, ist vorzugsweise schmal. Das verringert eine Gewichtsbelastung des Wandschalungselements
durch die fertig betonierte Decke nach dem Absenken des Auflagers. Außerdem lässt
sich das Winkelelement leichter durch Kippen um seine an der Decke anliegende Fläche
ausschalen, wenn diese Fläche schmal ist. Beides erleichtert das Ausschalen des Winkelelements.
Vorzugsweise ist eine das Deckenschalungselement berührende Fläche des Winkelelements
schmal, was ein Absenken des Deckenschalungselements erleichtert, weil es nach kurzem
Absenkweg vom Winkelelement freikommt und eine Einspannung des Deckenschalungselements
zwischen dem Winkelement und einem nächsten Deckenschalungselement aufgehoben ist.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Fixierung des Auflagers, der
Wippe und/oder des Winkelelements auf dem oberen Rand des Wandschalungselements mit
einem Schalungsschloss vor, mit dem auch zwei Schalungselemente verbindbar sind. Solche
Schalungsschlösser verbinden Schalungselemente an ihren aneinander stoßenden Rändern,
wobei die Schalungsschlösser beispielsweise Rahmen der Schalungselemente hintergreifen
und gegeneinander spannen. Der Vorteil einer Fixierbarkeit des Auflagers, der Wippe
und/oder des Winkelelements auf dem oberen Rand eines Wandschalungselements mit einem
solchen Schalungsschloss ist, dass kein eigenes Bauelement zur Fixierung notwendig
ist, sondern ein vorhandenes Bauelement, nämlich ein vorhandenes Schalungsschloss
verwendbar ist.
[0013] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht ein Widerlager für ein auf dem
Auflager aufliegendes Deckenschalungselement vor. Das Widerlager greift beispielsweise
in einen Rahmen des Deckenschalungselements ein und verhindert ein Verschieben des
Deckenschalungselements von der zu betonierenden Wand weg. Diese Ausgestaltung der
Erfindung ermöglicht eine spaltfreie Schalung am Übergang vom Deckenschalungselement
zu beispielsweise dem Winkelelement oder einem Wandschalungselement.
[0014] Erfindungsgemäß können das Auflager, die Wippe und/oder das Winkelelement Profilteile
sein, die sich in einfacher Weise beispielsweise durch Strangpressen herstellen lassen.
Mit Profilteil ist ein Teil gemeint, das über seine gesamte Länge einen gleichbleibenden
Querschnitt aufweist. Das Profilteil kann lang gestreckt oder auch schmal sein. Beispielsweise
kann das Winkelement so lang wie ein Wandschalungselement breit und/oder wie ein Deckenschalungselement
lang oder breit ist sein, das Auflager und die Wippe können beispielsweise gleich
lang sein wie das Winkelelement, sie können allerdings auch als schmale Bauteile ausgeführt
sein, von denen vorzugsweise einige über eine Länge des oberen Rands des Wandschalungselements
gleich- oder ungleichmäßig verteilt angeordnet sind.
[0015] Zum Kippen der Wippe sieht eine Ausgestaltung der Erfindung eine Freischlagfläche
an der Wippe vor, die bei geschalter Innenecke gut für Hammerschläge zugänglich ist.
Durch einen Hammerschlag gegen die Freischlagfläche wird die Wippe gekippt und das
Auflager abgesenkt. Gut zugänglich bedeutet, dass die Freischlagfläche horizontal
oder schräg oder vertikal von unten zugänglich ist und Raum zum Ausholen mit einem
Hammer besteht.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Einrichtung in geschaltem Zustand;
- Figur 2
- die Einrichtung aus Figur 1 beim Ausschalen; und
- Figur 3
- die Einrichtung aus Figur 1 in Ansicht von oben.
[0017] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Einrichtung 1 zum Schalen einer Innenecke am
Übergang von einer Wand zu einer Decke eines nicht dargestellten Betonbaus. Die Einrichtung
1 verbindet ein vertikal stehendes Wandschalungselement 2 und ein horizontal angeordnetes
Deckenschalungselement 3. Die Schalungselemente 2, 3 sind Rahmenschaltafeln mit rechteckigen
Rahmen 4 aus Metall-Hohlprofilen, an deren einer Seite Holz- oder Kunststoffplatten
als Schalhäute 5 befestigt sind. Figur 3 zeigt die Einrichtung 1 von oben. Das Deckenschalungselement
3 ist in Figur 3 nicht gezeichnet, weil es einen auf dem oberen Rand des Wandschalungselements
2 angeordneten einen Schenkel 7 eines noch zu erläuternden Winkelelements 6 und eine
Wippe 10, die ebenfalls noch zu erläutern sein wird, verdecken würde.
[0018] Die Einrichtung 1 weist ein Winkelelement 6 auf, dessen einer Schenkel 7 auf einem
oberen Rand des Wandschalungselements 2 angeordnet ist. Dieser Schenkel 7 ist so breit
wie das Wandschalungselement 2 dick ist, d. h. der Schenkel 7 des Winkelelements 6
ist auf beiden Seiten bündig mit dem Wandschalungselement 2. Ein anderer Schenkel
8 des Winkelelements 6 ragt nach oben, er verlängert die Schalhaut 5 des Wandschalungselements
2 bündig und fluchtend nach oben. Der nach oben stehende Schenkel 8 des Winkelelements
6 ist ungefähr 1/4 bis 1/3 höher als das Deckenschalungselement 3 dick ist. An seinem
oberen, dem Wandschalungselement 2 fernen Ende weist das Winkelelement 6 eine schmale
Abwinklung 9 auf, die sich über einen Bruchteil der Dicke des Wandschalungselements
2 erstreckt, beispielsweise über weniger als 1/4 der Dicke des Wandschalungselements
2. Dadurch ist eine deckenberührende Fläche des Winkelelements 6, nämlich die Ober-
bzw. Außenseite der Abwinklung 9, die beim Betonieren die nicht dargestellte Decke
berührt, schmal. Die Abwinklung 9 ist dünn, so dass ihre Stirnfläche, die das Deckenschalungselement
3 berührt, schmal ist. Das Winkelelement 6 ist ein stranggepresstes Profilteil, das
beispielsweise so lang ist wie das Wandschalungselement 2 breit.
[0019] Auf dem einen Schenkel 7 des Winkelelements 6, der auf dem oberen Rand des Wandschalungselements
2 angeordnet ist, ist eine Wippe 10 angeordnet. Die Wippe 10 ist gekröpft, sie weist
einen streifenförmigen Fuß 11 und ein zum Fuß 11 parallel versetztes, ebenfalls streifenförmiges
Auflager 12 auf, die von einem ebenfalls streifenförmigen Steg 13 einstückig miteinander
verbunden sind, der abgewinkelt vom Fuß 11 absteht. Das Auflager 12 steht in entgegengesetzter
Richtung wie der Fuß 11 und wie gesagt parallel zum Fuß 11 vom Steg 13 ab. Vom Auflager
12, und zwar von dem Ende, das einstückig in den Steg 13 übergeht, steht ein ebenfalls
streifenförmiges Widerlager 14 schräg nach oben, d. h. weg vom Fuß 11 ab. Das Widerlager
14 ist ebenfalls einstückiger Bestandteil der Wippe 10. Die Wippe 10 wird so auf dem
oberen Rand des Wandschalungselements 2 angeordnet, dass der Fuß 11 auf dem oberen
Rand des Wandschalungselements 2 aufliegt. Das Auflager 12 befindet sich in dieser
Lage der Wippe 10 oberhalb des Fußes 11. Der Fuß 11 weist eine streifenförmige Erhöhung
23 auf, die in einer Nut des einen, auf dem oberen Rand des Wandschalungselements
2 aufliegenden Schenkels 7 des Winkelelements 6 einliegt, so dass die Wippe 10 quer
zum Winkelelement 6 gehalten ist.
[0020] Die Wippe 10 und das Winkelelement 6 sind mit einem Schalungsschloss 15 auf dem oberen
Rand des Wandschalungselements 2 fixiert. Das Schalungsschloss 15 hintergreift den
Fuß 11 der Wippe 10 und den Rahmen 4 des Wandschalungselements 2 nach Art einer Klammer,
es weist zwei gegeneinander verschiebbare Schenkel 16 auf, die mit eine Keil 17 gegeneinander
verschiebbar sind, so dass der Fuß 11 der Wippe 10 und der eine Schenkel 7 des Winkelelements
6, der sich zwischen dem Fuß 11 und dem Rahmen 4 am oberen Rand des Wandschalungselements
2 befindet, gegen den Rahmen 4 des Wandschalungselements 2 spannbar sind. Dadurch
werden die Wippe 10 und das Winkelelement 6 auf dem oberen Rand des Wandschalungselements
2 fixiert. Der Keil 17 verläuft senkrecht zur Zeichenebene und ist deswegen nicht
als Keil erkennbar. Die Schenkel 16 des Schalungsschloss 15 greifen mit Schrägflächen
18 an Gegenschrägen am Fuß 11 der Wippe 10 und an einer Innenseite des Rahmens 4 des
Wandschalungselements 2 an, wodurch ein Joch 19 des Schalungsschloss 15 gegen den
Rand des Wandschalungselements 2 und der Fuß 11 der Wippe 10 gegen das Joch 19 des
Schalungsschloss 15 gespannt werden. Über die Erhöhung 23 an der Unterseite des Fuß
11 der Wippe 10, die in der Nut im einen Schenkel 7 des Winkelelements 6 einliegt,
wird der eine Schenkel 7 des Winkelelements 6 ebenfalls gegen das Joch 19 des Schalungsschloss
15 gespannt. Auf diese Weise werden die Wippe 10 und das Winkelelement 6 am Joch 15
fluchtend zum Rahmen 4 des Wandschalungselements 2 ausgerichtet, wodurch zugleich
der andere, nach oben stehende Schenkel 8 des Winkelelements 6 fluchtend zur Schalhaut
5 des Wandschalungselements 2 ausgerichtet wird.
[0021] Das Deckenschalungselement 3 wird auf das Auflager 12 der Wippe 10 aufgelegt, der
Rahmen 4 an einem Rand des Deckenschalungselements 3 liegt auf dem Auflager 12 auf.
Das Widerlager 14 der Wippe 10 hintergreift den Rahmen 4 des Deckenschalungselements
3 an der Innenseite. Aufgrund seiner Schräge, das Widerlager 14 verläuft von oben
nach unten schräg in Richtung des Auflagers 12 und in Richtung des anderen, nach oben
stehenden Schenkels 8 des Winkelelements 6, bewegt das Auflager 12 das Deckenschalungselement
3 in Richtung des anderen Schenkels 8 des Winkelelements 6 und in Anlage an dessen
Abwinklung 9. Das Widerlager 14 hält das Deckenschalungselement 3 fugenlos in Anlage
an der Abwinklung 9 des Winkelelements 6 und verhindert ein Verschieben des Deckenschalungselements
3 weg vom Winkelelement 6.
[0022] Die Wippe 10 ist selbsthaltend: Durch die Anlage des Deckenschalungselements 3 an
der Abwinklung 9 kann sich das Deckenschalungselement 3 nicht in Richtung der zu betonierenden
Wand, in der Zeichnung nicht nach links verschieben. Der Hintergriff des Widerlagers
14 der Wippe 10 am Rahmen 4 des Deckenschalungselements 3 verhindert eine Bewegung
des Widerlagers 14 in Richtung des Rahmens 4 und verhindert damit eine Bewegung des
Widerlagers 14 ebenfalls in Richtung der zu betonierenden Wand, in der Zeichnung nach
links. Beim Kippen der Wippe 10 bewegt sich jedoch das Widerlager 14 in dieser Richtung,
was bedeutet, dass die Wippe 10 nicht von selbst kippt, sondern wie gesagt selbsthaltend
ist. Der Selbsthalt der Wippe 10 ist so groß, dass sie das Deckenschalungselement
3 mit auflastendem Beton in der angehobenen Stellung hält.
[0023] Die Wippe 10 ist ein stranggepresstes Profilteil, das sich beispielsweise über die
gleiche Länge wie das Winkelelement 6 erstrecken kann. Es ist auch möglich, mehrere
schmalere Wippen 10 an mehreren Stellen gleich- oder ungleichmäßig über die Länge
des Winkelelements 6 verteilt vorzusehen.
[0024] Die erfindungsgemäße Einrichtung 1 ermöglicht ein monolithisches Betonieren einer
Wand und einer Decke aus Beton. Zum Ausschalen wird das Spannschloss 15 gelöst und
abgenommen. Die Wippe 10 kann nun um eine Kante 20 am Übergang vom Fuß 11 zum Steg
13 gekippt werden, wodurch das Auflager 12 abgesenkt wird, d. h. sich dem oberen Rand
des Wandschalungselements 2 nähert. Diese gekippte Stellung der Wippe 10 ist in Figur
2 gezeichnet. Zum Kippen weist die Wippe 10 Vorsprünge 21 auf, die von ihrem Fuß 11
über eine Innenseite des Rahmens 4 des Wandschalungselements 2 überstehen. Eine Unterseite
der Vorsprünge 21 bildet Freischlagflächen 22, gegen die zum Kippen der Wippe 10 mit
einem Hammer geschlagen werden kann. Der Selbsthalt der Wippe 10 lässt sich auf diese
Weise überwinden. Durch Kippen der Wippe 10 und das dadurch bewirkte Absenken des
Auflagers 12 wird der Rand des Deckenschalungselements 5 abgesenkt, so dass es sich
wie üblich Ausschalen lässt. Durch das Absenken ist das Deckenschalungselement 5 frei
von Zwängungen oder Einspannungen, die die monolithisch mit der Wand betonierte Decke
auf das Deckenschalungselement 3 ausübt.
[0025] Nach dem Ausschalen des Deckenschalungselements 3 kann das Winkelelement 6 entfernt,
d. h. ebenfalls ausgeschalt werden. Aufgrund der schmalen Anlagefläche seiner Abwinklung
9 an der nicht gezeichneten betonierten Decke lässt sich das Winkelelement 6 zum Ausschalen
um die Abwinklung 9 kippen. Es lässt sich dadurch ebenfalls problemlos Ausschalen.
Zuletzt lässt sich das nunmehr freistehende Wandschalungselement 2 ausschalen. Zum
Ausschalen des Winkelelements 6 und des Wandschalungselements 2 kann auch das Wandschalungselement
2 am oberen Rand von der betonierten Wand wegbewegt werden, wodurch es und das Winkelelement
6 gegenläufig kippen und auseinander klaffen.
[0026] Haftet das Winkelelement 6 am Beton kann zum Ausschalen das Wandschalungselement
2 ausgeschwenkt werden, indem es unten vom Beton wegbewegt wird. Dadurch werden das
Wandschalungselement 2 und das Winkelelement 6 vom Druck des auflastenden Betons befreit,
wodurch sich der nach oben stehende Schenkel 8 des Winkelelements 6 elastisch dehnt
und dadurch vom Beton löst. Das Wandschalungselement 2 und das Winkelelement 6 können
jetzt leicht ausgeschalt werden.
[0027] An einer Raumecke, damit ist hier der Übergang zweier in einem Winkel gegeneinander
stoßender Wände zu einer Decke gemeint, sind die Winkelelemente 6 auf Gehrung geschnitten,
wie es in Figur 3 zu sehen ist. Im gezeichneten Ausführungsbeispiel sind die Winkelelement
6 nur in einem wandnahen Bereich auf Gehrung geschnitten, so dass sie fugenlos aneinander
stoßen. Die auf den oberen Rändern der Wandschalungselemente2 angeordneten einen Schenkel
7 der Winkelelemente 6 sind in einem spitzeren Winkel geschnitten, so dass hier eine
Lücke besteht. Die Lücke zwischen den beiden einen auf den oberen Rändern der Wandschalungselemente2
angeordneten Schenkeln 7 stellen das fugenlose aneinander stoßen der anderen Schenkel
8 sicher, die mit dem Beton in Berührung kommen.
[0028] Die Wippen 10 enden mit Abstand von der Innenecke der beiden aneinander stoßenden
Wände. Wie bereits erläutert können statt durchgehenden auch schmalere Wippen 10 verwendetet
werden, von denen einige über die Länge der Winkelelemente 6 verteilt angeordnet sind
(nicht dargestellt) oder die Wippen 10 werden an ihren Enden ebenfalls schräg geschnitten
(nicht dargestellt). Mit den auf Gehrung geschnittenen Winkelelementen 6 lässt sich
die Schalung auch in einer Raumecke nach dem Betonieren ohne Probleme ausschalen.
1. Einrichtung zum Schalen einer Innenecke eines Betonbaus am Übergang von einer Wand
zu einer Decke eines Betonbaus, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (1) ein absenkbares Auflager (12) aufweist, das auf einem Wandschalungselement
(2) anordenbar und auf dem ein Deckenschalungselement (5) anordenbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (1) eine Wippe (10) aufweist, die durch Kippen das Auflager (12)
absenkt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (10) selbsthaltend ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (10) kippfest auf einem oberen Rand des Wandschalungselements (2) fixierbar
ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (1) ein Winkelelement (6) aufweist, dessen einer Schenkel (7) auf
dem Wandschalungselement (2) anordenbar ist, so dass sein anderer Schenkel (8) eine
Schalhaut (5) des Wandschalungselements (2) bündig verlängert.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflager (12) auf dem einen Schenkel (7) des Winkelelements (6) angeordnet ist,
der auf dem Wandschalungselement (2) anordenbar ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Ende des Winkelelements (6) auf Gehrung geschnitten ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Winkelelement (6) eine Abwinklung (9) an einem oberen Ende des die Schalhaut
(5) des Wandschalungselements (2) bündig verlängernden Schenkels (8) aufweist, die
bündig zu einer Schalhaut (5) des Deckenschalungselements (3) ist, wenn das Deckenschalungselement
(3) auf dem Auflager (12) aufliegt und das Auflager (12) nicht abgesenkt ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine deckenberührende Fläche des Winkelelements (6) schmal ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine das Deckenschalungselement (3) berührende Fläche des Winkelelements (6) schmal
ist.
11. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflager (12), die Wippe (10) und/oder das Winkelelement (6) mit einem Schalungsschloss
(15) auf dem oberen Rand des Wandschalungselements (2) fixierbar ist, mit dem auch
zwei Schalungselemente (2, 3) verbindbar sind.
12. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (1) ein Widerlager (14) aufweist, das ein auf dem Auflager (12) angeordnetes
Deckenschalungselement (3) gegen Verschieben weg von der zu betonierenden Wand hält.
13. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflager (12), die Wippe (10) und/oder das Winkelelement (6) ein Profilteil ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (10) eine gut zugängliche Freischlagfläche (22) aufweist.