[0001] Die Erfindung betrifft ein elektropneumatisches Feldgerät, wie einen elektropneumatischen
Umformer oder einen elektropneumatischen Stellungsregler, zum Ansteuern eines pneumatischen
Stellantriebs. Der Stellantrieb kann beispielsweise einen Prozessstrom einer prozesstechnischen
Anlage, wie einer Raffinerieanlage, einer Chemieanlage oder einer Anlage der Fabrikautomation,
einstellen, insbesondere regeln.
[0002] Ein elektropneumatisches Feldgerät gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist aus
DE 10 2010 054 878 A1 bekannt. Das pneumatische Feldgerät umfasst einen Energiewandler, der pneumatische
Energie in elektrische Energie umwandelt. Dafür hat der Energiewandler einen Schwingdauermagneten,
der als Läufer bei einer Hin- und Herbewegung eine elektrische Abgabespannung in einer
Spule induziert. Die Bewegung wird mittels eines Druckluftimpulses initiiert, wobei
eine Rückstellung mittels eines Dauermagneten in der Rückstellkammer realisiert ist.
Der Läufer umfasst eine Hülse, an deren von der Druckarbeitskammer abgewandten Seite
ein Dauermagnet angeordnet ist. An den Zylindergleitwandbereichen ist ein Druckluftzugang
vorgesehen, der bei Übereinstimmung einer Zuluftöffnung in der Läuferhülse eine Druckluftbeaufschlagung
der Arbeitskammer zulässt, wodurch der Magnetläufer in eine Richtung getrieben wird.
Vor allem bei längeren Stillstandzeiten zeigte sich, dass ein Initiieren der Hin-
und Herbewegung des Läufers auch aufgrund erhöhter Haftreibungskräfte erschwert war.
Auch ergaben sich Schwierigkeiten bei der Dichtigkeit des Läufers relativ zur Zylinderkammer,
wobei eine Dichtigkeit nur sowohl an dem Druckluftzugang sowie der Zugangsöffnung
als auch längs der Läuferflächen relevant ist.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden,
insbesondere ein elektropneumatisches Feldgerät mit einem Energiewandler zu verbessern,
bei dem mittels Druckluftimpuls ein Läufermagnet hin und her zu bewegen ist, wobei
eine sichere Funktionsweise selbst bei längeren Stillstandzeiten gewährleistet sein
soll und insbesondere Druckluftverluste innerhalb der Arbeitskammer soweit als möglich
zu vermeiden sind.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Danach ist ein elektropneumatisches
Feldgerät, wie ein elektropneumatischer Umformer oder eine elektropneumatischer Stellungsregler,
vorgesehen, der einen pneumatischen Stellantrieb ansteuern soll. Der pneumatische
Stellantrieb stellt oder regelt einen Prozessstrom einer prozesstechnischen Anlage,
indem ihm ein pneumatisches Stellsignal von dem elektropneumatischen Feldgerät zugeführt
wird. Das pneumatische Stellsignal wird mittels eines elektrischen Stellsignals durch
das elektropneumatische Feldgerät erzeugt. Das erfindungsgemäße elektropneumatische
Feldgerät umfasst einen Energiewandler, der anhand der vorhandenen Pneumatik, insbesondere
anhand einer insbesondere konstanten pneumatischen Energiequelle zum Betreiben des
Stellantriebs, elektrische Energie bereitstellt, die schließlich dazu verwendet werden
soll, selbst das elektropneumatische Feldgerät mit elektrischer Energie zu versorgen
und zu betreiben. Vorzugsweise wird ausschließlich die umgewandelte elektrische Energie
dazu verwendet, das erfindungsgemäße elektropneumatische Feldgerät zu betreiben. Weitere
elektrische Energieversorger sind vorzugsweise obsolet. Der Energiewandler umfasst
eine Arbeitskammer, in die ein pneumatischer Druckluftzugang mündet. Über den pneumatischen
Druckluftzugang ist ein Druckluftimpuls in Form einer Druckluftströmung insbesondere
taktweise in die Arbeitskammer einleitbar. Neben der Arbeitskammer hat der Energiewandler
eine Rückstellkammer, eine Spule und einen die Arbeitskammer und die Rückstellkammer
trennenden Läufer oder Kolbenläufer. Der Läufer ist für eine translatorische Hin-
und Herbewegung bei entsprechender Vergrößerung bzw. Verkleinerung der Arbeitskammer
bzw. der Rückstellkammer geführt und mit oder als Dauermagnet ausgebildet, so dass
bei der Hin-und Herbewegung elektrische Spannung in der Spule induziert wird. Die
Spule kann außerhalb der Rückstellkammer und/oder der Arbeitskammer oder innerhalb
einer Begrenzungswand der betreffenden Kammer angeordnet sein. Die Spule ist derart
zum magnetischen Läufer anzuordnen, dass die gewünschte Spannung in der Spule während
der Läuferbewegung induziert ist. Die Spule erstreckt sich im Wesentlichen längs der
gesamten Bewegungsamplitude des Läufers. In der Rückstellkammer kann beispielsweise
eine Rückstellfeder oder ein Dauermagnet angeordnet sein, um für die Hin- und Herbewegung
Rückstellkräfte auf den Läufer wirken zu lassen. Erfindungsgemäß ist der pneumatische
Druckluftzugang derart ausgestaltet, dass der den Druckluftzugang verlassende Druckluftimpuls
die Arbeitskammer mit einer Richtungskomponente erreicht, die parallel zur translatorischen
Bewegungsrichtung des Läufers ist und insbesondere auf den Läufer zu gerichtet ist,
damit die Druckluftimpulsströmung nach Eintritt in die Arbeitskammer gegen den Läufer
trifft. Beim Öffnen des Druckluftzugangs, wodurch der Eintritt des Druckluftimpulses
in die Arbeitskammer einhergeht, wird für die Hin- und Herbewegung nicht nur der pneumatische
Druck in der Arbeitskammer erhöht, sondern auch Druckimpulskräfte dem Läufer mitgeteilt,
um unterstützend diesen aus seiner Ruhestellung zum Ausführen der Hin- und Herbewegung
in Bewegung zu setzen. Auf diese Weise werden die an dem geführten Läufer wirkenden
Haftreibungskräfte leichter überwunden und der Energieerzeugungsprozess in dem Energiewandler
kann funktionssicher einsetzen. Solange der Druckluftzugang offen ist, wirkt der Druckluftimpuls
auf den Läufer, um ihn in eine distale Umkehrposition zu drücken. In der distalen
Umkehrposition sind die Rückstellkräfte, die innerhalb der Rückstellkammer erzeugt
sind, am höchsten und derart hoch, dass die Bewegung des Läufers umgekehrt wird und
der Läufer zurück in die proximale Umkehrposition gedrängt wird. Währenddessen ist
der Druckluftzugang geschlossen. Bei der Hin- und Herbewegung wird elektrische Spannung
in der dem Läufer benachbarten Spule induziert. Mit der Ausrichtung des die Arbeitskammer
erreichenden Druckluftimpulses in Bewegungsrichtung des Läufers besteht die Möglichkeit,
den Druckluftzugang von Gleitbereichen zwischen dem Läufer und der Läuferführung entfernt
anzuordnen, so dass Dichtigkeitsschwierigkeiten beim die Kammern trennenden Läufer
beseitigt sind.
[0005] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist ein Anteil der mit der axialen
Bewegungsrichtung zusammenfallenden Richtungskomponente der Einströmrichtung des Druckluftimpulses
im Vergleich zu der jeweiligen weiteren radialen Richtungskomponente der Einströmungsrichtung
größer als 20%. Vorzugsweise überwiegt die axiale Richtungskomponente der Einströmrichtung
gegenüber den radialen Richtungskomponenten der Einströmrichtung, so dass insbesondere
der Läufer während des gesamten Öffnungszeitraums des Druckluftzugangs mit dem Druckluftimpuls
beaufschlagt ist.
[0006] Bei einer Weiterbildung der Erfindung hat der Läufer im Wesentlichen eine in Bewegungsrichtung
erstreckende axiale, insbesondere zylindrische Führungsaußenseite, die für die geführte
Hin- und Herbewegung mit einer insbesondere zylindrischen Führungsinnenseite der Kammer
zusammenwirkt. Des Weiteren hat der Läufer wenigstens eine axiale Stirnseite, die
als pneumatische Wirkfläche fungiert und dem Druckluftzugang zugewandt ist und auf
die der Druckimpuls nach Eintritt in die Arbeitskammer trifft. Dabei stellt die Stirnseite
das erste Strömungshindernis für den Strömimpuls dar, nachdem er in die Arbeitskammer
gelangt ist. Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung hat die Arbeitskammer
eine insbesondere zylindrische Längswand, längs der der Läufer bei dessen Hin- und
Herbewegung entlang gleitet und geführt ist, und eine quer, insbesondere senkrecht,
zur Bewegungsrichtung verlaufende Stirnwand. Die Stirnwand liegt dem Läufer sowie
der Rückstellkammer diametral gegenüber. Die Längswand ist zumindest längs des Gleitwegs
des Läufers frei von jeglichem Druckluftzugang ausgeführt, so dass der Läufer im Verlauf
der Hin- und Herbewegung den Druckluftzugang weder verschließen noch freigeben kann,
sondern unbeeinflusst lässt. Vorzugsweise ist der Druckluftzugang in der Stirnwand
der Arbeitskammer eingebracht. Dabei kann der Druckluftzugang im Zentrum der Stirnwand
liegen.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung umfasst der Druckluftzugang einen
in die Arbeitskammer mündenden Eintrittskanal, dessen zylindrische Kanalwände sich
im Wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung erstrecken und/oder der koaxial zur
Bewegungsmittelachse des Läufers angeordnet ist. Auf diese Weise ist ein größter Anteil
der axialen Richtungskomponente für die Strömungsrichtung erreicht.
[0008] Bei einer Weiterbildung der Erfindung umfasst der Druckluftzugang eine Aufnahme für
einen Rückschlagkörper, wie eine Rückschlagkugel. Die Aufnahme kann stirnwandseitig
ausgeführt sein und hat vorzugsweise einen einstückig mit der Stirnwand in die Arbeitskammer
ragenden Hülsenvorsprung, wobei an dem Hülsenboden der Eintrittskanal ausgebildet
ist. Der in die Arbeitskammer ragende Hülsenvorsprung begrenzt einen ringförmigen
Freiraum in der Arbeitskammer, in dem bei Einnahme der proximalen Umkehrposition ein
hülsenförmiger Dauermagnetträger des Läufers insbesondere kontaktlos eingreifen kann.
[0009] In der Aufnahme kann der Rückschlagkörper beweglich geführt sein. Die Aufnahme bildet
einen Dichtungssitz insbesondere an dem aufnahmeseitigen Öffnungsrand des Eintrittskanals.
Der Rückschlagkörper kann den Druckluftzugang hermetisch abschließend dichten, wenn
der Rückschlagkörper an den Dichtungssitz anliegt. Sitzt der Rückschlagkörper an dem
Dichtungssitz, befindet er sich in einer Dichtungsposition.
[0010] Vorzugsweise ist der Rückschlagkörper mittels Federvorspannung und/oder Magnetismus
gegen den Dichtungssitz gedrückt. Der Rückschlagkörper kann sphärisch geformt sein.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Rückschlagkörper aus ferromagnetischem
Material gebildet, so dass der Dauermagnet des Läufers dem Rückschlagkörper eine magnetische
Anziehungskraft mitteilt, die dem Rückschlagkörper gegen den Dichtungssitz drückt.
Dabei nimmt die Anziehungskraft zu, wenn sich der Dauermagnet des Läufers dem Rückschlagkörper
nähert. Alternativ und zusätzlich kann in der Aufnahme eine Druckfeder angeordnet
sein, die den Rückschlagkörper gegen den Dichtungssitz drückt.
[0012] Vorzugsweise ist der Rückschlagkörper bei dessen Bewegung aus der und in die Dichtungsposition
im Wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung des Läufers geführt. Die Führung ist
derart ausgelegt, dass der Rückschlagkörper selbständig den Dichtungssitz findet,
wenn er in die Dichtungsposition gezwungen ist.
[0013] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ragt der Rückschlagkörper bei Einnahme der
Dichtungsposition derart in die Arbeitskammer, dass der Läufer bei der Annäherung
in die proximale Umkehrposition der Hin- und Herbewegung in Eingriff mit dem Rückschlagkörper
gelangt, um diesen bis zum Erreichen der proximalen Umkehrposition mitzunehmen und
aus der Dichtungsposition zu verdrängen. Kurz bevor der Läufer den Rückschlagkörper
mitnimmt, herrschen die größten magnetischen Anziehungskräfte auf den Rückschlagkörper.
Bei der Mitnahme des Rückschlagkörpers wird der Dichtungssitz von dem Rückschlagkörper
freigegeben. Die Freigabeamplitude entspricht dem Weg des Läufers nach Kontaktaufnahme
mit dem Rückschlagkörper bis zur endgültigen Umkehrposition. Durch Öffnung des Druckluftzugangs
gelangt eine Druckluftströmung in die Arbeitskammer und trifft direkt auf die pneumatische
Wirkfläche des Läufers, wodurch die Umkehrung der Bewegungsrichtung des Läufers eingeleitet
wird.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung hat der Energiewandler einen pneumatischen
Taktgeber oder Druckminderer, der insbesondere benachbart der Aufnahme angeordnet
ist. Der Taktgeber veranlasst eine getaktete pneumatische Beaufschlagung der Arbeitskammer,
insbesondere der Aufnahme.
[0015] Des Weiteren kann das Feldgerät einen Anschluss für eine vorzugsweise konstante Pneumatikquelle
aufweisen, an dem insbesondere sowohl der Druckminderer als auch ein I/P-Wandler angeschlossen
sind. Der I/P-Wandler empfängt vorzugsweise ein elektrisches Stellungssignal von einem
Prozessor des Feldgeräts oder einer übergeordneten Leitstelle der prozesstechnischen
Anlage. Das elektrische Stellungssignal wird in dem I/P-Wandler in ein pneumatisches
Stellsignal umgewandelt und an den Stellantrieb abgegeben. Der Prozessor des Feldgeräts
kann vorzugsweise ausschließlich von dem Energiewandler des Feldgeräts elektrisch
versorgt sein. Zudem kann das Feldgerät einen an den Energiewandler angeschlossenen
elektrischen Speicher, wie einen Kondensator, aufweisen, in dem die in der Spule induzierte
elektrische Energie zwischengespeichert wird.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung hat der Läufer eine Außenform, die
gemäß einer Spielpassung zu einer Innenkontur der Arbeitskammer und/oder der Rückstellkammer
ausgebildet sein kann. Vorzugsweise hat der Läufer einen insbesondere hülsenförmigen
Träger, an dem der Dauermagnet fest angebracht ist. Der Träger ist vorzugsweise aus
einem nicht-magnetischen Material gefertigt. Es sei klar, dass der Läufer auch ausschließlich
durch einen Dauermagneten gebildet sein kann.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Innenkontur der Arbeits- und/oder
Rückstellkammer von einer insbesondere zylindrischen Hülse gebildet, die insbesondere
aus einem nicht-magnetischen Material gefertigt ist. Vorzugsweise ist die zylindrische
Hülse der Innenkontur aus dem gleichen Material wie der nicht-magnetische Läufer gefertigt.
[0018] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0019] Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden durch die folgende
Beschreibung bevorzugter Ausführungen der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen
deutlich, in denen zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Feldgeräts in Kooperation
mit einem pneumatischen Stellantrieb einer prozesstechnischen Anlage;
- Figur 2a
- eine schematische Querschnittsansicht eines Energiewandlers für ein erfindungsgemäßes
Feldgerät bei einem druckluftfreien Betriebszustand;
- Figur 2b
- eine schematische Querschnittsansicht des Energiewandlers nach Figur 2a in einem mit
Druckluft beaufschlagten Betriebszustand;
- Figur 3a
- eine schematische Querschnittsansicht eines Energiewandlers in der Ausführung des
Feldgeräts nach Figur 1, wobei der druckluftfreie Betriebszustand dargestellt ist;
und
- Figur 3b
- eine schematische Querschnittsansicht des Energiewandlers nach Figur 3a in dem mit
Druckluft beaufschlagten Betriebszustand.
[0020] In Figur 1 ist das erfindungsgemäße elektropneumatische Feldgerät im Allgemeinen
mit der Bezugsziffer 1 versehen und umfasst als Hauptbestandteile einen Energiewandler
3, einen pneumatischen Druckminderer 5 sowie ein Verbrauchersystem 7. Der Energiewandler
3, der pneumatische Druckminderer 5 sowie das Verbrauchersystem 7 sind in einem gemeinsamen
Gehäuse 11 hermetisch abgedichtet untergebracht. Das Gehäuse 11 hat einen pneumatischen
Anschluss 13, über den der pneumatische Druckminderer 5 an eine pneumatische Energiequelle
15 angeschlossen ist. Die pneumatische Energiequelle 15 stellt einen konstanten, aber
einstellbaren pneumatischen Druck von beispielsweise 6 bar zur Verfügung. Der Druckminderer
5 hat die Aufgabe, einen Druckluftzugang 31 des Energiewandlers 3 entsprechend der
Funktionsweise des Energiewandlers 3 zu be- und entlüften, um eine Hin-und Herbewegung
eines Läufers 53 des Energiewandlers 3 zu veranlassen.
[0021] Die pneumatische Energiequelle 15 ist ebenfalls an einen elektropneumatischen Stellungsregler
17 über eine pneumatische Weiche 21 angeschlossen. Das Verbrauchersystem 7 kann entsprechend
der Patentanmeldung
DE 10 2010 054 878 A1 gemäß deren Ausführungen nach den Figuren 3 bis 5 realisiert sein. Beispielsweise
kann die elektrische Energie des Energiewandlers 3 dazu genutzt werden, den Stellungsregler
17, einen Stellungssensor, etc. zu betreiben. Das Verbrauchersystem 7 ist mit dem
Energiewandler 3 sowie mit dem Stellungsregler 17 elektrisch verbunden. Das Verbrauchersystem
dient hauptsächlich dazu, die erzeugte elektrische Energie aufzubereiten und entweder
zu speichern oder an einen Endverbraucher 17 abzugeben.
[0022] Der Stellungsregler 17 betätigt den pneumatischen Stellantrieb 23, der als Hubantrieb
realisiert ist. Eine an einer beweglichen Plattenmembrananordnung befestigte Stangenanordnung
ist mit einem Ventilglied eines Stellventils 25 gekoppelt, das einen nicht näher dargestellten
Stoffstrom einer prozesstechnischen Anlage einstellt, insbesondere regelt. Ein Positionssensor
27 ist dazu ausgelegt, die Position des Stellventils 25 zu erfassen und als Signal
an den Stellungsregler 17 weiterzuleiten.
[0023] Wie in Figur 1 dargestellt ist, kann das elektrische Verbrauchersystem 7 sowie auch
der Stellungsregler 17 elektrische Energie von dem Energiewandler 3 erhalten. Der
Stellungsregler 17 gibt ein pneumatisches Stellsignal über die Pneumatikleitung 33
an die pneumatische Antriebskammer 35 ab, wodurch die Stange des Stellantriebs 23
samt Ventilglied des Stellventils 25 angehoben werden kann.
[0024] Im Folgenden werden Details des Energiewandlers 3 anhand der Figuren 3a bis 3b und
Figur 1 erläutert.
[0025] Der Energiewandler 3 hat ein nicht-magnetisches Gehäuse 37, das im Wesentlichen eine
Zylinderform mit einem Innenraum aufweist, der eine Arbeitskammer 41 und eine Rückstellkammer
43 begrenzt. Die Rückstellkammer 43 hat eine Druckausgleichsöffnung 45 an einer dem
Druckminderer 5 abgewandten Stirnseite 47 des Gehäuses 37, so dass bei einer Verkleinerung
der Rückstellkammer 43 kein pneumatischer Überdruck in der Rückstellkammer 43 erzeugt
wird.
[0026] In dem Gehäuse 37 ist eine Spule 51 angeordnet, in der die zu erzeugende elektrische
Spannung induziert wird. Die Arbeitskammer 41 ist von der Rückstellkammer 43 durch
einen beweglichen Läufer 53 getrennt, der in Axialrichtung A beweglich angeordnet,
wobei magnetische Pole durch N und S angedeutet sind.
[0027] In der Rückstellkammer 43 befindet sich eine Rückstelldruckfeder 55, die den Läufer
53 in Axialrichtung A gegen die Stirnwand 57 drängt, die dem Druckminderer 5 benachbart
ist.
[0028] An der Stirnwand 57 ist der Druckluftzugang 61 ausgebildet, der eine in das Gehäuse
37 versenkte Aufnahme 63 aufweist, in der eine bewegliche Rückschlagkugel 65 angeordnet
ist. Die zylindrische Aufnahme 63 mündet in die Arbeitskammer 41 an einem Eintrittskanal
67, dessen zylindrischer Kanalwandverlauf sich im Wesentlichen in Axialrichtung A
erstreckt. Der Eintrittskanal 67 hat einen der Rückschlagkugel 65 zugewandten Öffnungsrand,
der einen Dichtungssitz bildet, den die Rückschlagkugel 65 belegt, um den Druckluftzugang
61 gegenüber der Arbeitskammer 41 zu verschließen, welcher Betriebszustand in Figur
3a dargestellt ist.
[0029] Der Läufer 53 kann in Axialrichtung A zwischen zwei Umkehrpositionen (distal und
proximal im Hinblick auf die Aufnahme 63) hin und her bewegt werden. Da sich die Rückschlagkugel
65 über den Eintrittskanal 67 hinaus in die Arbeitskammer 41 erstreckt, kommt der
Läufer 53 bei Erreichen seiner proximalen Umkehrposition, die annähernd in Figur 3b
dargestellt ist, in Eingriff mit der Rückschlagkugel 65 und drückt diese von dem Dichtungssitz
weg, so dass ein pneumatischer Druckluftimpuls, der durch die Pfeile 71 angedeutet
sein soll, in die Arbeitskammer 41 gelangen kann. Der Druckluftimpuls 71 ist dabei
derart gerichtet, dass er den Eintrittskanal 67 mit einer überwiegenden Richtungskomponente
verlässt, die im Wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung (Axialrichtung A) des
Läufers 53 ist und auf eine Wirkfläche 73 des Läufers 53 zu gerichtet ist.
[0030] Aufgrund des Druckluftimpulses 71 wird die Bewegungsrichtung des Läufers 53 umgekehrt,
und dieser entfernt sich in Axialrichtung A von dem Druckluftzugang 61 weg, wodurch
die Rückschlagkugel 65 den Dichtungssitz wieder abdichtend belegt.
[0031] Die Rückschlagkugel 65 ist aus einem ferromagnetischen Material, so dass magnetische
Anziehungskräfte von dem Läufer 53 auf die Rückschlagkugel 65 wirken. Sobald der Kontakt
zwischen der Rückschlagkugel und dem Läufer 53 besteht, wird die Rückschlagkugel 65
von dem Dichtungssitz weg mitgenommen und bei der Zurückbewegung des Läufers 53 wieder
hin zum Dichtungssitz zurück geleitet. Dabei haftet die Rückschlagkugel an dem dauermagnetischen
Läufer 53.
[0032] Sobald der Druckluftzugang 61 durch Belegung des Dichtungssitzes geschlossen ist,
wirkt die Rückstellfeder 55, um die Bewegung des Läufers 53 erneut umzukehren.
[0033] Aufgrund der dadurch initiierten und veranlassten axialen Hin- und Herbewegung des
Läufers 53 wird in der Spule 51 die gewünschte elektrische Spannung induziert, die
an das Verbrauchersystem 7 weitergegeben wird.
[0034] In den Figuren 2a und 2b ist eine weitere Ausführung eines Energiewandlers 3 dargestellt,
wobei zur besseren Lesbarkeit der Figurenbeschreibung identische Bezugsziffern für
gleiche oder identische Bauteile des Energiewandlers 3 nach Figur 3a und 3b herangezogen
sind.
[0035] Der Energiewandler 3 gemäß den Figuren 2a und 2b unterscheidet sich von dem Energiewandler
3 nach den Figuren 3a und 3b dadurch, dass der Läufer 53 neben dem Dauermagneten zusätzlich
eine Traghülse 81 aus nicht-magnetischem Material aufweist. An der Traghülse 81 ist
der Dauermagnet befestigt. Die Traghülse 81 umfasst einen umlaufenden Axialschenkel
83, dessen zylindrische Außenseite an die Zylinderform der Arbeitskammer 41 bzw. der
Rückstellkammer 43 angepasst ist. Die Traghülse 81 bewirkt eine geführte Verlagerbarkeit
des dauermagnetischen Läufers 53 längs der Axialrichtung A.
[0036] Eine Stirnseite 73 der Traghülse 81 kommt in Eingriff mit der Rückschlagkugel 65,
um diese aus und von dem Dichtungssitz weg zu verdrängen. Auf die Rückschlagkugel
65 wirken magnetische Anziehungskräfte, weil die Traghülse 81 aus nicht- magnetischem
Material gefertigt ist.
[0037] Die Traghülse 81 bietet den Vorteil einer vereinfachten Herstellbarkeit der Spielpassung
zwischen der zylindrischen Innenseite der Kammern und des Läufers 53.
[0038] Im Unterschied zu der Ausführung nach den Figuren 3a und 3b ist die Aufnahme 63 mit
einem größeren zylindrischen Wandfortsatz 85 ausgebildet, der weiter in die Arbeitskammer
41 hineinragt, wodurch ein ringförmiger Innenraum 87 gebildet ist, in der der umlaufende
Axialringschenkel 83 der Traghülse 81 eingreifen kann, wenn der Läufer 53 in der proximalen
Umkehrposition ist, die in Figur 2 dargestellt ist.
[0039] Befindet sich der Läufer 53 in der proximalen Umkehrposition, drückt dieser die Rückschlagkugel
65 von dem Dichtungssitz weg, wodurch der Druckimpuls 71 in die Arbeitskammer gegen
die Wirkfläche an der Stirnseite 73 der Traghülse 81 gelangen kann.
[0040] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung
der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- elektropneumatisches Feldgerät
- 3
- Energiewandler
- 5
- pneumatischer Druckminderer
- 7
- Verbrauchersystem
- 11
- Gehäuse
- 13
- pneumatischer Anschluss
- 15
- pneumatische Energiequelle
- 17
- elektropneumatischer Stellungsregler
- 21
- pneumatische Weiche
- 23
- pneumatischer Stellantrieb
- 25
- Stellventil
- 27
- Positionssensor
- 31
- Druckluftzugang
- 33
- Pneumatikleitung
- 35
- pneumatische Arbeitskammer
- 37
- Gehäuse
- 41
- Arbeitskammer
- 43
- Rückstellkammer
- 45
- Druckausgleichsöffnung
- 47
- Stirnseite
- 51
- Spule
- 53
- Läufer
- 57
- Stirnwand
- 61
- Druckluftzugang
- 63
- Aufnahme
- 65
- Rückschlagkugel
- 67
- Eintrittskanal
- 71
- Druckluftimpuls
- 73
- Stirnseite
- 81
- Traghülse
- 83
- Axialringschenkel
- 85
- Wandfortsatz
- 87
- Innenraum
- A
- Axialrichtung
- N, S
- Pole
1. Elektropneumatisches Feldgerät (1), wie elektropneumatischer Umformer oder elektropneumatischer
Stellungsregler (17), zum Ansteuern eines pneumatischen Stellantriebs (23), umfassend
einen Energiewandler (3), der pneumatische Energie insbesondere einer pneumatischen
Energiequelle (15) des Stellantriebs (23) in elektrische Energie umwandelt und eine
Arbeitskammer (41) mit einem pneumatischen Druckluftzugang (61), über den ein Druckluftimpuls
in die Arbeitskammer (41) einleitbar ist, eine Rückstellkammer (43), eine Spule (51)
und einen die Arbeitskammer (41) und die Rückstellkammer (43) trennenden Läufer (53)
aufweist, der für eine translatorische Hin- und Herbewegung bei entsprechender Vergrößerung
bzw. Verkleinerung der Arbeitskammer (41) bzw. der Rückstellkammer (43) geführt ist
und mit oder als ein Dauermagnet ausgebildet ist, so dass bei der Hin- und Herbewegung
elektrische Energie in der Spule (51) induziert wird, dadurch gekennzeichnet , dass der pneumatische Druckluftzugang (61) derart ausgestaltet ist, dass der den Druckluftzugang
(61) verlassende Druckluftimpuls die Arbeitskammer (41) mit einer Richtungskomponente
erreicht, die parallel zur translatorischen Bewegungsrichtung des Läufers (53) ist.
2. Elektropneumatisches Feldgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anteil der mit der axialen Bewegungsrichtung zusammenfallenden Richtungskomponente
der Einströmrichtung des Druckluftimpuls im Vergleich zu der jeweiligen weiteren radialen
Richtungskomponente der Einströmrichtung größer als 20% ist, vorzugsweise überwiegt.
3. Elektropneumatisches Feldgerät (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Läufer (53) im Wesentlichen eine in Bewegungsrichtung erstreckende axiale, insbesondere
zylindrische Führungsaußenseite, die für die geführte Hin- und Herbewegung mit einer
insbesondere zylindrische Führungsinnenseite zusammenwirkt, und wenigstens eine axiale
Stirnseite (47) aufweist, die dem Druckluftzugang (61) zugewandt ist und auf die der
Druckimpuls (71) nach Eintritt in die Arbeitskammer (41) trifft.
4. Elektropneumatisches Feldgerät (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass die Arbeitskammer (41) eine insbesondere zylindrische Längswand, längs der der Läufer
(53) bei dessen Hin- und Herbewegung entlang gleitet, und eine quer, insbesondere
senkrecht, zur Bewegungsrichtung verlaufende Stirnwand aufweist, wobei die Längswand
zumindest längs des Gleitwegs des Läufers (53) frei des Druckluftzugangs (61) ausgeführt
ist und/oder der Druckluftzugang (61) in der Stirnwand eingebracht ist.
5. Elektropneumatisches Feldgerät (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass der Druckluftzugang (61) einen in die Arbeitskammer (41) mündenden Eintrittskanal
(67) aufweist, dessen insbesondere zylindrische Kanalwände sich im wesentlichen parallel
zur Bewegungsrichtung erstrecken und/oder der koaxial zur Bewegungsmittelachse des
Läufers (53) angeordnet ist.
6. Elektropneumatisches Feldgerät (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftzugang eine Aufnahme für einen Rückschlagkörper, wie eine Rückschlagkugel
(65), aufweist, in der der Rückschlagkörper beweglich geführt ist, wobei die Aufnahme
einen Dichtungssitz bildet, in dem der Rückschlagkörper den Druckluftzugang (61) hermetisch
abschließend dichtend sitzen kann, wenn er in einer Dichtungsposition liegt.
7. Elektropneumatisches Feldgerät (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückschlagkörper mittels Federvorspannung und/oder Magnetismus gegen den Dichtungssitz
gedrückt ist und insbesondere sphärisch ist.
8. Elektropneumatisches Feldgerät (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückschlagkörper aus ferromagnetischem Material gebildet ist, so dass der Dauermagnet
des Läufers (53) dem Rückschlagkörper eine magnetische Anziehungskraft mitteilt, die
den Rückschlagkörper gegen den Dichtungssitz drückt, und/oder dass in der Aufnahme
eine Druckfeder angeordnet ist, die den Rückschlagkörper gegen den Dichtungssitz drückt.
9. Elektropneumatisches Feldgerät (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückschlagkörper bei dessen Bewegung aus der Dichtungsposition und in die Dichtungsposition
im Wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung des Läufers (53) geführt ist.
10. Elektropneumatisches Feldgerät (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückschlagkörper bei Einnahme der Dichtungsposition derart in die Arbeitskammer
(41) vorsteht, dass der Läufer (53) bei der Annäherung einer dem Rückschlagkörper
zugewandten Umkehrposition der Hin-und Herbewegung in Eingriff mit dem Rückschlagkörper
gelangt und diesen aus der Dichtungsposition verdrängt, um den Dichtungssitz von dem
Rückschlagkörper freizugeben.
11. Elektropneumatisches Feldgerät (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiewandler (3) einen pneumatischen Druckminderer aufweist, der eine getaktete
pneumatische Beaufschlagung der Arbeitskammer (41), insbesondere der Aufnahme, veranlasst,
wobei insbesondere das Feldgerät (1) einen Anschluss für eine vorzugsweise konstante
Pneumatikquelle aufweist, an dem insbesondere sowohl der Druckminderer als auch ein
i/p-Wandler angeschlossen sind, der vorzugsweise ein elektrisches Stellungssignal
von einem Prozessor des Feldgeräts (1) empfängt, um dieses in ein pneumatisches Stellsignal
umzuwandeln und an den Stellantrieb (23) abzugeben, wobei insbesondere der Prozessor
insbesondere ausschließlich von dem Energiewandler (3) elektrisch versorgt ist und
insbesondere einen elektrischen Speicher, wie einen Kondensator, zum Speichern der
in der Spule (51) induzierten elektrischen Energie aufweist.
12. Elektropneumatisches Feldgerät (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass der Läufer (53) eine Außenform aufweist, die gemäß einer Spielpassung zu einer Innenkontur
der Arbeitskammer (41) und/oder der Rückstellkammer (43) ausgebildet ist, und/oder
einen insbesondere hülsenförmigen Träger für den Dauermagneten aufweist, welcher Träger
insbesondere aus einem nicht-magnetischen Material gefertigt ist.
13. Elektropneumatisches Feldgerät (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Innenkontur der Arbeits- und/oder Rückstellkammer (43) von einer insbesondere
zylindrischen Hülse gebildet ist, die insbesondere aus einem nicht-magnetischen Material,
vorzugsweise aus dem gleichen Material wie der nicht-magnetische Läufer (53), gefertigt
ist.