[0001] Die Erfindung betrifft ein Lichtmodul für einen Scheinwerfer eines Kraftfahrzeugs,
mit einer Lichtquelle, die Licht emittiert, und mit wenigstens einem optischen Element,
das einen Teil des Lichtes in einen hellen Bereich einer von dem Scheinwerfer in seinem
Vorfeld erzeugten Abblendlicht-Lichtverteilung überführt, die von einer Hell-Dunkel-Grenze
begrenzt wird, die als Bild einer den Strom des von der Lichtquelle erzeugten Lichtes
räumlich begrenzenden Kante erzeugt wird. Ein solches Lichtmodul wird hier als per
se bekannt vorausgesetzt.
[0002] Es ist anzumerken, dass sich im nachfolgenden Text alle Bezeichnungen, die eine Orientierung
im Raum betreffen, wie oben, unten, horizontal, vertikal etc., auf eine Orientierung
des Lichtmoduls im Raum beziehen, die sich bei einer bestimmungsgemäßen Verwendung
des Lichtmoduls in einem in ein Kraftfahrzeug eingebauten Scheinwerfer eines Kraftfahrzeuges
auf ebener Fahrbahn oder Standfläche ergibt.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind sogenannte Projektionslichtmodule bekannt, bei denen
eine oder mehrere Primäroptiken eine oder mehrere Lichtquellen auf eine Brennfläche
abbilden. Dadurch entsteht in der Brennfläche eine erste Lichtverteilung, die von
einer Sekundäroptik in eine zweite, im Vorfeld des Kraftfahrzeugs liegende Lichtverteilung
abgebildet wird. Die Hell-Dunkel-Grenze wird durch die Kante einer Blende erzeugt.
Liegt die Kante in der Brennfläche der Sekundäroptik, wird sie von dieser als scharfe
Hell-Dunkel-Grenze in die zweite Lichtverteilung abgebildet. Weil die Sekundäroptik
die in der Brennfläche generierte erste Lichtverteilung auf dem Kopf stehend und seitenverkehrt
abbildet, wird Licht, das oberhalb einer optischen Achse der Sekundäroptik durch die
Brennfläche tritt, unterhalb der optischen Achse abgebildet. Umgekehrt wird Licht,
das unterhalb der optischen Achse durch die Brennfläche tritt, oberhalb der optischen
Achse abgebildet. Dadurch erhält die zweite Lichtverteilung einen helleren Bereich
unterhalb der Hell-Dunkel-Grenze, der die Fahrbahn ausleuchtet, und einen dunkleren
Bereich, oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze, der eine Blendung des Gegenverkehrs vermeidet.
Somit stellt die zweite Lichtverteilung eine regelkonforme Abblendlicht-Lichtverteilung
dar.
[0004] Bekannt sind auch sogenannte direkt abbildende Systeme, bei denen eine Abbildungsoptik
eine Lichtquelle direkt durch eine klare Abdeckscheibe des Scheinwerfers in das Vorfeld
des Kraftfahrzeugs abbildet.
[0005] Aus der
EP 1 193 440 A1 ist eine spiegelnde Blende bekannt. Die Blende ist als im Lichtmodul horizontal liegende
Fläche ausgeführt, die eine spiegelnde Oberfläche aufweist. Licht, welches normalerweise
von einer vertikal angeordneten Blende abgeschattet werden würde, trifft auf die spiegelnde
Oberfläche und wird von dieser nach oben reflektiert. Das reflektierte Licht tritt
oberhalb einer optischen Achse durch die Brennfläche und wird deshalb von der Sekundäroptik
in den helleren Bereich unterhalb der Hell-Dunkel-Grenze abgebildet. Das von der Blendenoberfläche
reflektierte Licht steigert die Effizienz des Lichtmoduls.
[0006] Der Gesetzgeber schreibt vor, dass ein bestimmter Bereich, der im dunkleren Bereich
der Abblendlichtverteilung und damit oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze liegt, mit einer
gewissen Mindestbeleuchtungsstärke ausgeleuchtet werden soll. Dieser Bereich, auch
Overheadbereich genannt, dient beispielsweise dazu, oberhalb der Fahrbahn angeordnete
Verkehrsschilder zu beleuchten. Eine regelkonforme Overheadlichtverteilung muss so
beschaffen sein, dass sie eine ausreichende Lichtstärke in einem beschränkten Winkelbereich
oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze besitzt, wobei gleichzeitig die Blendung des Gegenverkehrs
vermieden wird.
[0007] Aus der
DE 10 2008 015 510 ist bekannt, eine Overheadlichtverteilung zu erzeugen, indem eine teilverspiegelte
Blende Licht durch einen unverspiegelten Teilbereich der Blende passieren lässt. Das
Licht tritt dann unterhalb der optischen Achse durch die Brennfläche der Abbildungsoptik
und wird deshalb von dieser in einen Bereich oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze der Abblendlichtverteilung
umgelenkt, um eine Overheadlichtverteilung zu erzeugen. Alternativ können zur Erzeugung
der Overheadlichtverteilung auch lichtdurchlässige Ausnehmungen in eine vollverspiegelte
Blende eingebracht sein.
[0008] Viele Projektionslichtmodule sind auf vertikal sehr schmale Lichtverteilungen ausgelegt
oder weisen aus Gründen der Effizienz eine erste Lichtverteilung auf, die hauptsächlich
aus Strahlenbündeln gebildet wird, die direkt aus der Lichtquelle stammen und nur
wenige oder keine reflektierten Anteile aufweisen.
[0009] Bei diesen Systemen ist es oft nicht möglich, ein Strahlenbündel zu finden, das einem
Overheadlichtstrahlengang folgt und das beim Durchtritt durch einen lichtduchlässigen
Teil der Blende von der Sekundäroptik so abgebildet wird, dass die gesetzlichen Anforderung
an die Overheadlichtverteilung erfüllt werden.
[0010] Ferner findet man auch Strahlenbündel, die zwar einem Overheadlichtstrahlengang folgen,
jedoch zur Blendung des Gegenverkehrs oder Überschreitung der maximal zulässigen Beleuchtungsstärke
für die Overheadbeleuchtung führen.
[0011] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung in der Angabe eines Lichtmoduls
der eingangs genannten Art, mit dem sich eine regelkonforme Overheadlichtverteilung
darstellen lässt.
[0012] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei unterscheidet
sich die Erfindung von dem eingangs als per se bekannt vorausgesetzten Stand der Technik
dadurch, dass ein weiterer Teil des Lichtes an einer ersten Reflexionsfläche in einen
Overhead-Strahlengang umgelenkt wird und als Overhead-Licht in einen jenseits der
Hell-Dunkel-Grenze liegenden weniger hell erleuchteten Bereich der zweiten Lichtverteilung
überführt wird, in dem ein regelkonformes Abblendlicht lokal vorbestimmte Helligkeitswerte
erreichen muss, wobei in dem Overhead-Strahlengang wenigstens eine zweite Umlenkung
des Overhead-Lichtes an einer zweiten Reflexionsfläche erfolgt.
[0013] Durch die erste der beiden Umlenkungen wird das Overhead-Licht von dem übrigen Licht,
das die Abblendlichtverteilung erzeugt, getrennt. Die zweite Umlenkung erlaubt eine
individuelle Beeinflussung des abgetrennten Lichtes mit dem Ziel der Erzeugung einer
regelkonformen Overheadbeleuchtung.
[0014] Die nachfolgend beschriebenen Ausgestaltungen beziehen sich auf Projektionslichtsysteme,
bei denen eine Primäroptik zunächst eine Lichtmodul-interne erste Lichtverteilung
erzeugt, die von einer Abbildungsoptik in das Vorfeld des Scheinwerfers projiziert
wird. Die Erfindung lässt sich aber auch leicht auf direkt abbildende Systeme übertragen,
bei denen z.B. eine Lichtaustrittsfläche einer Halbleiterlichtquelle durch Projektion
abgebildet wird.
[0015] Eine bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass das Lichtmodul wenigsten
eine Primäroptik, eine Abbildungsoptik und eine Blende aufweist, wobei die Primäroptik
von der Lichtquelle emittiertes Licht sammelt und daraus eine erste Lichtverteilung
erzeugt, die in einer Brennfläche der Abbildungsoptik liegt, wobei die Abbildungsoptik
dazu eingerichtet ist, die erste Lichtverteilung in eine in einem Vorfeld des Lichtmoduls
liegende zweite Lichtverteilung abzubilden, und wobei die Blende die optisch wirksame
Kante aufweist und wobei die Kante in der Brennfläche liegt und die erste Lichtverteilung
begrenzt und somit als Hell-Dunkel-Grenze in die zweite Lichtverteilung abgebildet
wird, und wobei die Blende eine Ausnehmung aufweist, die durch die erste Reflexionsfläche
und die zweite Reflexionsfläche begrenzt wird, wobei eine als erste Reflexionsfläche
ausgestaltete Begrenzungsfläche der Ausnehmung der Lichtquelle und der zweiten Reflexionsfläche
zugewandt ist, so dass sie von der Lichtquelle auf sie einfallendes Licht zur zweiten
Reflexionsfläche umlenkt und wobei die als zweite Reflexionsfläche ausgestaltete Begrenzungsfläche
der Ausnehmung der ersten Reflexionsfläche und der Sekundäroptik zugewandt ist und
von der ersten Reflexionsfläche her einfallendes Licht auf die Sekundäroptik richtet.
[0016] Durch diese Merkmale werden die oben genannten Nachteile einer Nichterfüllung der
Anforderungen an die Overheadbeleuchtungsintensität bei einer Blende mit einer für
die Erzeugung der Overheadbeleuchtung vorgesehenen Ausnehmung vermieden. Dies gelingt
durch die zweifache Umlenkung, die eine gezielte Richtungsbeeinflussung des zur Erzeugung
des Overheadlichtes verwendeten Lichtes erlaubt. Bevorzugt ist auch, dass die Blende
ein einstückig-stoffschlüssig zusammenhängendes Kunststoffspritzgussteil ist, das
ohne Hinterschnitt entformbar ist. Dies ist eine besonders kostengünstige Alternative.
[0017] Bevorzugt ist auch, dass die Blende ein die vordere Blendenkante bildendes Blechteil
aufweist, das mit Kunststoff umspritzt oder mit einem Kunststoffteil verbunden ist,
wobei die Öffnung in dem Kunststoffteil angeordnet ist. Dies ist eine thermisch vergleichsweise
hoch belastbare Alternative für Einsatzgebiete mit starker Sonneneinstrahlung.
[0018] Ferner ist bevorzugt, dass die Blende aus Metall gefertigt ist. Dies ist eine ebenfalls
thermisch hoch belastbare Ausgestaltung. In diesem Fall ist es nicht unbedingt notwendig,
die Reflexionsflächen spiegelnd zu beschichten oder zu polieren, vielmehr ist es ausreichend,
mehr oder weniger polierte Werkzeugoberflächen abzuformen. So werden die Kosten für
zusätzliche Arbeitsschritte wie Beschichten oder Polieren der Reflexionsflächen eingespart.
[0019] Bevorzugt ist auch, dass die Blende eine durch Stanzen oder Schneiden erzeugte Ausnehmung
aufweist, wobei sich die Ausnehmung als Ergebnis einer zusammenhängenden Durchtrennung
des Blendenmaterials an drei Seiten der Ausnehmung und einer über eine vierte Seite
der Ausnehmung nach unten erfolgenden Umbiegung der resultierenden Zunge ergibt, wobei
eine Oberfläche der umgebogenen Zunge die zweite Reflexionsfläche bildet. Damit lässt
sich die Erfindung einfach und kostengünstig realisieren.
[0020] Bevorzugt ist auch, dass die erste Reflexionsfläche und/oder die zweite Reflexionsfläche
in ihrer vertikalen Ausdehnung jeweils eine ebene Fläche ist. Diese Ausgestaltung
hat den Vorteil, dass die Form (Divergenz) des reflektierten Strahlenbündels nicht
verändert wird. Stattdessen wird lediglich die Richtung des Lichtes und/oder sein
Abstand zur optischen Achse verändert. Senkrecht zur optischen Achse angeordnete Reflexionsflächen
sorgen zum Beispiel für eine Parallelverschiebung des reflektierten Lichtes. Das parallel
verschobene Licht tritt als Folge der Parallelverschiebung und des größeren Abstandes
zur optischen Achse auf stärker gekrümmte Bereiche der Abbildungsoptik und erfährt
dort entsprechend eine stärkere Ablenkung. Durch eine Verkippung von einer Reflexionsfläche
oder von beiden Reflexionsflächen kann das Licht gezielt auf Bereiche der Sekundäroptik
gerichtet werden, die eine für die gewünschte Overheadbeleuchtung erforderliche Richtungsänderung
bewirken.
[0021] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die erste Reflexionsfläche
und/oder die zweite Reflexionsfläche in ihrer vertikalen Ausdehnung konvex gekrümmt
ist. Die konvexe Krümmung der Reflexionsflächen führt dazu, dass ein Strahlenbündel
bei der Reflexion vertikal aufgeweitet wird. Dadurch entsteht eine vertikal breite
erste Lichtverteilung in der Brennfläche, die von der Sekundäroptik in eine vertikal
breite zweite Lichtverteilung abgebildet wird. Auf diese Weise wird es möglich, mit
Hilfe der konvexen Reflexionsflächen einen in vertikaler Richtung größeren Winkelbereich
zu beleuchten als mit ebenen Reflexionsflächen. Weil jedoch die eingestrahlte Lichtmenge
auf einen größeren Bereich verteilt wird, nimmt die Beleuchtungsstärke dieses Bereichs
ab.
[0022] Ergänzend wird vorgeschlagen, dass die erste Reflexionsfläche und/oder die zweite
Reflexionsfläche in ihrer vertikalen Ausdehnung konkav gekrümmt ist. Die konkave Krümmung
der Reflexionsflächen führt dazu, dass ein Strahlenbündel bei der Reflexion vertikal
fokussiert wird. Dadurch entsteht eine vertikal schmale erste Lichtverteilung in der
Brennfläche, die von der Sekundäroptik in eine vertikal schmale zweite Lichtverteilung
abgebildet wird. Auf diese Weise wird ein in vertikaler Richtung schmalerer Winkelbereich
beleuchtet als mit ebenen Reflexionsflächen. Weil jedoch die eingestrahlte Lichtmenge
auf einen kleineren Bereich verteilt wird, nimmt die Beleuchtungsstärke dieses Bereichs
zu.
[0023] Günstig ist ferner, dass die erste Reflexionsfläche und/oder die zweite Reflexionsfläche
in ihrer horizontalen Ausdehnung konvex gekrümmt sind. Die konvexe Krümmung der Reflexionsflächen
führt dazu, dass ein Strahlenbündel bei der Reflexion horizontal aufgeweitet wird.
Dadurch entsteht eine horizontal breite erste Lichtverteilung in der Brennfläche,
die von der Sekundäroptik in eine horizontal breite zweite Lichtverteilung abgebildet
wird. Auf diese Weise wird es möglich, mit Hilfe der konvexen Reflexionsflächen einen
in horizontaler Richtung größeren Winkelbereich zu beleuchten als mit ebenen Reflexionsflächen.
Weil jedoch die eingestrahlte Lichtmenge auf einen größeren Bereich verteilt wird,
nimmt die Beleuchtungsstärke dieses Bereichs ab.
[0024] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die erste Reflexionsfläche und/oder die zweite
Reflexionsfläche in ihrer horizontalen Ausdehnung konkav gekrümmt sind. Die konkave
Krümmung der Reflexionsflächen führt dazu, dass ein Strahlenbündel bei der Reflexion
horizontal fokussiert wird. Dadurch entsteht eine horizontal schmale erste Lichtverteilung
in der Brennfläche, die von der Sekundäroptik in eine horizontal schmale zweite Lichtverteilung
abgebildet wird. Auf diese Weise wird ein in horizontaler Richtung kleinerer Winkelbereich
beleuchtet als mit ebenen Reflexionsflächen. Weil jedoch die eingestrahlte Lichtmenge
auf einen kleineren Bereich verteilt wird, nimmt die Beleuchtungsstärke dieses Bereichs
zu.
[0025] Selbstverständlich sind auch alle möglichen Kombinationen aus den vier voranstehend
beschriebenen Ausgestaltungen der Reflexionsflächen denkbar, wenn sie der Darstellung
der regelkonformen Overheadlichtverteilung dienen. Die Erfindung erlaubt mit ihren
Ausgestaltungen jeweils eine Einstellung der Intensität und der Lage der Overheadlichtverteilung
durch eine gezielte Festlegung der Geometrie der beiden Reflexionsflächen, weil diese
Geometrie die Richtung und Divergenz (Öffnungswinkel) des jeweils reflektierten Lichtbündels
determiniert.
[0026] Bevorzugt ist auch, dass die erste Reflexionsfläche und/oder die zweite Reflexionsfläche
gegen die Brennfläche gekippt sind. Bevorzugt wird eine oder beide Reflexionsflächen
bezüglich der Brennfläche so geneigt, dass das an ihnen zweifach reflektierte Licht
an der gleichen Stelle durch die Brennfläche tritt, wie das Licht, welches die Ausnehmung
direkt passiert. Weil das an den geneigten Reflexionsflächen zweifach reflektierte
Licht an einer Stelle durch die Abbildungsoptik tritt, die näher an der optischen
Achse liegt, kann eine Abbildungsoptik mit geringerer vertikaler Ausdehnung eingesetzt
werden, sofern es die sonstigen Strahlengänge zulassen. Kleinere Abbildungsoptiken,
sind an sich günstiger herzustellen und führen zu einer Reduzierung der Baugrößen
bei den Lichtmodulen. Außerdem tragen sie aufgrund ihres geringeren Gewichts zu einer
Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs bei.
[0027] Bei einer weitgehend parallelen Anordnung der beiden Reflexionsflächen zueinander
beziehungsweise zur Brennfläche ergibt sich eine Umkehr der Lichtrichtung zwischen
dem Flächen. Es ist auch denkbar, die Neigung der beiden Reflexionsflächen gegen die
Brennfläche zu vergrößern und die Anordnung der Reflexionsflächen so zu verändern,
dass die Umkehr der Lichtrichtung entfällt. Die Neigung der Reflexionsflächen gegen
die Brennfläche beziehungsweise gegeneinander, sowie eine Verschiebung der Reflexionsflächen
gegeneinander oder gegenüber der Brennfläche kann dabei in vertikaler und/oder horizontaler
Ebene erfolgen. Dadurch können bauliche Beschränkungen im Strahlengang und/oder bei
der Abbildungsoptik ausgeglichen werden.
[0028] Insbesondere können die beiden Reflexionsflächen auch unabhängig von einer Ausnehmung
in der Blende angeordnet sein. Unter Umständen ist es dann vorteilhaft, wenn die Abbildungsoptik
eine spezielle Zone, ähnlich einer Gleitsicht- oder Zwei-Stärken-Brille, aufweist,
durch die das an den beiden Reflexionsflächen reflektierte Licht in einen regelkonformen
Overhead-Bereich umgelenkt wird.
[0029] Andererseits ist es auch denkbar, eine Ausnehmung in der Blende entsprechend dem
Stand der Technik zu verwenden und die beiden für die Erzeugung des Overhead-Lichtes
erforderlichen Reflexionsflächen als von der Blende separate Strukturen zu verwirklichen.
[0030] Eine Ausgestaltung mit von der Blende separaten Reflexionsflächen lässt sich auch
mit einer Blende kombinieren, die keine Ausnehmung aufweist.
[0031] Alle voranstehend genannten Varianten der Anordnung und Form der Reflexionsflächen
können auch dazu genutzt werden, einen Teil des Lichts zur Erzeugung der regelkonformen
Overheadlichtverteilung an der Abbildungsoptik vorbei zu führen.
[0032] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0033] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen, jeweils in schematischer
Form:
- Figur 1
- eine Schnittdarstellung eines bekannten Scheinwerfers mit einem Projektionslichtmodul
als technisches Umfeld der Erfindung;
- Figur 2
- schematische Darstellungen einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 3
- eine Seitenansicht eines Schnittes durch den Gegenstand der Fig. 2 zur Erläuterung
der Funktionsweise;
- Figur 4
- eine Schnittdarstellung einer Blende, die eine Ausgestaltung der Erfindung darstellt;
- Figur 5
- eine Schnittdarstellung einer Blende einer weiteren Ausgestaltung;
- Figur 6
- eine Schnittdarstellung wesentlicher Elemente einer weiteren Ausgestaltung;
- Figur 7
- Messwerte einer Abblendlichtverteilung und einer Overheadlichtverteilung, die mit
einer Blende erzeugt wurden, die dem Stand der Technik entspricht; und
- Figur 8
- Messwerte einer Abblendlichtverteilung und einer erfindungsgemäß erzeugten Overheadlichtverteilung.
[0034] Es werden für funktionsäquivalente Elemente und Größen in allen Figuren auch bei
unterschiedlichen Ausführungsformen die gleichen Bezugszeichen verwendet.
[0035] Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Lichtmodul 10 für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer
1, mit einer Lichtquelle 12, einem Licht 14 der Lichtquelle 12 sammelnden Element
16, auch Primäroptik genannt, einer Blende 18, die eine Blendenkante 20 aufweist,
und einer Abbildungsoptik 22, die auch als Sekundäroptik bezeichnet wird. Die genannten
Elemente 12, 16, 18 und 22 sind längs einer optischen Achse 24 des Lichtmoduls 10
so angeordnet, dass das Element 16 von der Lichtquelle 12 stammendes Licht 14 bündelt
und auf die Blendenkante 20 richtet, so dass sich an der Blendenkante 20 eine von
der Blendenkante 20 begrenzte erste Lichtverteilung 23 einstellt. Die Lichtquelle
ist dazu in einem ersten Brennpunkt der Primäroptik angeordnet. Die Blendenkante ist
in einem zweiten Brennpunkt der Primäroptik angeordnet, so dass die Primäroptik von
der Lichtquelle ausgehendes Licht in den zweiten Brennpunkt an der Blendenkante bündelt.
Das Lichtmodul 10 ist in einem Gehäuse 2 angeordnet, das eine Lichtaustrittsöffnung
aufweist, die von einer transparenten Abdeckscheibe 3 abgedeckt wird. Die Blende kann
gerade oder gekrümmt sein.
[0036] Die Abbildungsoptik 22 ist dazu eingerichtet und so angeordnet, dass sie die erste
Lichtverteilung 23 als zweite Lichtverteilung 26 in ein Vorfeld des Lichtmoduls 10
abbildet, wobei die Blendenkante 20 in der zweiten Lichtverteilung 26 als Hell-Dunkel-Grenze
28 zwischen einem vergleichsweise helleren Bereich 30 und einem vergleichsweise dunkleren
Bereich 32 der zweiten Lichtverteilung 26 abgebildet wird.
[0037] Die Abbildungsoptik 22 ist in einer Ausgestaltung eine Sammellinse, die so angeordnet
ist, dass ihr reflektorseitiger Brennpunkt im Bereich der ersten Lichtverteilung an
der Blendenkante 20 liegt. Die Blendenkante 20 wird dann als scharfe Hell-Dunkel-Grenze
28 in der zweiten Lichtverteilung 26 in das Vorfeld des Kraftfahrzeugs abgebildet.
[0038] Die Abbildung erfolgt dabei so, dass die Blende 18 auf dem Kopf stehend und seitenverkehrt
in das Vorfeld des Kraftfahrzeugs abgebildet wird. Der hellere Bereich 30 liegt daher
bei einem Projektionsscheinwerfer 10, der eine Abblendlichtfunktion erfüllen soll,
unter dem Horizont. Dadurch, dass der dunklere Bereich 32 über dem Horizont liegt,
wird eine Blendung des Gegenverkehrs vermieden oder zumindest verringert. Die derart
erzeugte zweite Lichtverteilung 26 stellt somit die regelkonforme Abblendlichtverteilung
dar.
[0039] In der Regel ist die Blendenkante 20 asymmetrisch ausgeführt und besitzt zum Beispiel
einen von der optischen Achse 24 aus zur Seite um einen Winkel von 15° abfallenden,
Abschnitt, der als ansteigende Kante in der zweiten Lichtverteilung 26 abgebildet
wird. Dadurch kann bekanntlich die dem Gegenverkehr nicht zugewandte Fahrbahnseite
weitreichender ausgeleuchtet werden. Diese Asymmetrie tritt in einer zur Zeichnungsebene
und zur optischen Achse senkrechten Ebene auf und ist daher in der Fig. 1 nicht erkennbar.
[0040] Die Lichtquelle 12 ist in einer ersten Ausgestaltung eine Glühlampe oder eine Gasentladungslampe.
Bei dieser Ausgestaltung ist das Licht sammelnde optische Element 16 bevorzugt ein
Polyellipsoid-Reflektor, der eine ellipsoide Grundform besitzt. Die Lichtquelle 12
ist bevorzugt in dem einen Brennpunkt des ellipsoiden Reflektors angeordnet. In dem
anderen Brennpunkt des ellipsoiden Reflektors ist die Blendenkante 20 angeordnet.
Das von der Lichtquelle 12 isotrop abgestrahlte Licht wird von dem Reflektor 16 in
den zweiten Brennpunkt gerichtet, so dass dort eine stark gebündelte erste Lichtverteilung
entsteht, die von der Blendenkante 20 begrenzt wird.
[0041] In einer alternativen Ausgestaltung ist die Lichtquelle 12 eine Halbleiterlichtquelle
oder eine Anordnung von Halbleiterlichtquellen. Halbleiterlichtquellen, insbesondere
Leuchtdioden, sind in der Regel Halbraumstrahler und unterscheiden sich insofern von
Glühlampen und Gasentladungslampen, die näherungsweise als isotrop abstrahlende Lichtquellen
12 betrachtet werden können. Aus diesem Grund wird für die Ausgestaltung mit Halbleiterlichtquellen
als Lichtquelle 12 ein anderes Licht sammelndes Element 16 verwendet.
[0042] Im Unterschied zu einem Polyellipsoid-Reflektor, der die Lichtquelle 12 mehr oder
weniger umgibt, ist für den Fall von Halbleiterlichtquellen als Lichtquellen 12 nur
ein halbseitig geschlossener Reflektor 16 erforderlich, der auch eine ellipsoide Grundform
besitzen sollte. Übertragen auf die Darstellung der Figur 1 bedeutet dies, dass die
untere Hälfte des dort dargestellten Reflektors 16 weggelassen werden könnte.
[0043] Alternativ zu einem solchen Halbschalenreflektor als Licht sammelndes optischen Element
16 könnte für eine als Halbleiterlichtquelle oder als Anordnung von Halbleiterlichtquellen
realisierte Lichtquelle 12 auch eine Vorsatzoptik aus Licht leitendem Material verwendet
werden, die das Licht 14 der Lichtquelle 12 aufnimmt und durch Brechung an der Lichteintrittsfläche
und der Lichtaustrittsfläche sowie durch im Inneren des Licht leitenden Materials
erfolgende interne Totalreflexionen an seitlichen Grenzflächen bündelt und auf die
Blendenkante 20 richtet. Eine solche Ausgestaltung ist in den Fig. 2 bis 6 abgebildet.
[0044] Weiterhin ist anzumerken, dass die nachstehend beschriebene Erfindung auch für sogenannte
direkt abbildende Scheinwerfersysteme denkbar ist, bei denen Licht reflektierende
und/oder Licht brechende Optiken als lichtsammelnde Elemente 16 das Licht 14 der Lichtquelle
12 direkt durch eine klare Abdeckscheibe des Scheinwerfers in das Vorfeld des Kraftfahrzeugs
lenken. Die erste Lichtverteilung ist in diesem Fall zum Beispiel eine optisch wirksame
Lichtaustrittsfläche einer Anordnung von Leuchtdioden (LEDs). Im Kraftfahrzeugbereich
werden z.B. LEDs mit rechteckigen oder quadratischen Lichtaustrittsflächen von 0,3
bis zu 2 mm Kantenlänge verwendet, aus denen sich größere Lichtaustrittsflächen mosaikartig
zusammensetzen lassen. Wesentlich ist auch bei solchen Ausgestaltungen, dass das Licht
14 der Lichtquelle 12 durch eine Brennfläche der Abbildungsoptik 22 tritt. Die Kante
kann in einer solchen Ausgestaltung eine Kante der Lichtaustrittsfläche oder eine
Kante einer zusätzlichen Blende sein, die in unmittelbarer Nähe der Lichtaustrittsfläche
angeordnet ist.
[0045] Fig. 2a zeigt eine Seitenansicht einer Anordnung aus Lichtquelle 12 mit Primäroptik
16, Blende 18 und Abbildungsoptik 22. Die Blende 18 ist bei der Erfindung im Unterschied
zum Gegenstand der Fig. 1 eine im Wesentlichen waagerecht liegende, insbesondere eine
waagerecht liegende Blende mit einer spiegelnden Oberfläche, die mit Licht der Lichtquelle
12 beleuchtet wird. Die Lichtquelle 12 ist hier eine Halbleiterlichtquelle, insbesondere
eine Leuchtdiode oder eine Anordnung aus mehreren Leuchtdioden. Die Erfindung ist
aber auch unter Verwendung anderer Lichtquellen verwirklichbar. Die lichtsammelnde
Primäroptik 16 ist hier eine Vorsatzoptik aus einem transparenten Material wie Glas.
Eine solche Vorsatzoptik besitzt wenigstens eine der Lichtquelle zugewandte Lichteintrittsfläche,
eine der Blende zugewandte Lichtaustrittsfläche und wenigstens eine zwischen der Lichteintrittsfläche
und der Lichtaustrittsfläche liegende und diese beiden Flächen verbindende seitliche
Grenzfläche. Die seitliche Grenzfläche ist bevorzugt dazu eingerichtet, von der Lichteintrittsfläche
her einfallendes Licht durch interne Totalreflexionen auf die Lichtaustrittsfläche
zu richten. Die bündelnde Wirkung einer solchen Vorsatzoptik ergibt sich durch die
genannten Totalreflexionen sowie durch die Lichtbrechung an der Lichteintrittsfläche
und der Lichtaustrittsfläche. Die Vorsatzoptik ist dazu eingerichtet, das von der
Lichtquelle ausgehende Licht zu sammeln und so auf die Blende zu richten, wie es oben
in Verbindung mit der Fig. 1 beschrieben worden ist. Daher kann die lichtsammelnde
Primäroptik auch ein Hohlspiegelreflektor sein. Alternativ kann die lichtsammelnde
Primäroptik auch eine Sammellinse sein.
[0046] Die Vorderkante 20 der Blende liegt hierbei in einer Lichtquellen-seitigen Brennfläche
40 der Abbildungsoptik 22, und die spiegelnde Oberfläche erstreckt sich von der Blendenkante
ausgehend nach hinten auf die Lichtquelle zu. Licht 23, das die Brennfläche der Abbildungsoptik
ohne vorherige Reflexion an der spiegelnden Oberfläche oberhalb der optischen Achse
24 passiert, wird durch die Abbildungsoptik unterhalb des Horizontes abgebildet. Licht
25, welches die Brennfläche 40 bei nicht vorhandener Blende unterhalb der optischen
Achse passieren würde, würde dann oberhalb der optischen Achse abgebildet werden.
Durch die spiegelnde Blende wird auch dieses Licht unterhalb des Horizontes abgebildet,
was sich aus dem nach unten geneigten Verlauf des zugehörigen Lichtbündels 25 ergibt,
das aus der Abbildungsoptik (nach links) austritt. Diese Forderung bestimmt auch den
erlaubten Grad der Abweichung von einer waagerechten Lage. Die Blende ist in jedem
Fall so angeordnet, dass an ihrer außerhalb der Ausnehmung liegenden spiegelnden Oberfläche
reflektiertes Licht so auf die Abbildungsoptik gerichtet wird, dass diese es in den
hellen Bereich unterhalb der Hell-Dunkel-Grenze umlenkt. Zusammen ergeben diese zwei
Lichtbündel eine Lichtverteilung mit Hell-Dunkel-Grenze und verbesserter Effizienz
gegenüber nicht spiegelnden Blenden. Dies ist soweit bekannt. Neu ist, dass auch Begrenzungsflächen
einer Overheadlicht aus dem Lichtstrom der Lichtquelle 12 ausblendenden Ausnehmung
in der Blende zur Erzeugung und/oder Beeinflussung des Overheadlichts genutzt werden.
Dabei besitzt die Erfindung des besonderen Vorteil, dass sie dieses Licht so aus dem
Lichtstrom der Lichtquelle abzweigt, dass die Lichtintensität an der Hell-Dunkel-Grenze
nicht beeinträchtigt wird. Wie die Begrenzungsflächen zur Erzeugung und/oder beeinflussung
des Overheadlichtes genutzt werden, wird im Detail weiter unten unter Bezug auf die
Fig. 3 erläutert. Zunächst wird jedoch die Fig. 2b erläutert.
[0047] Die Figur 2b zeigt die Anordnung der Lichtquelle 12, der Primäroptik 16, der Blende
18 und der Abbildungsoptik 22 aus der Fig. 2a in isometrischer Darstellung. Die Blende
18 weist eine Ausnehmung 34 auf. Die Ausnehmung 34 ist in einer bevorzugten Ausgestaltung
rechteckig. Die Ausnehmung ist durch eine zwischen ihr und der Blendenkante 20 liegende
Teilfläche der Blende von der Blendenkante getrennt. Der Abstand der Ausnehmung von
der Blendenkante beträgt bevorzugt mindestens das Doppelte, bevorzugt mehr als das
Dreifache der Dicke der Blende. Das hat den technischen Effekt, dass die Ausnehmung
kein Licht aus einem unmittelbar an der Blendenkante liegenden Bereich der spiegelnden
Blendenfläche ausblendet. Dieser Bereich beeinflusst die Intensität des Lichtes unmittelbar
an der Hell-Dunkel-Grenze. Intensitätsverluste würden an dieser Stelle die Reichweite
des Abblendlichtes verkleinern. Dieser unerwünschte Effekt wird durch die genannten
Ausgestaltungen vermieden. In der dargestellten Ausgestaltung wird die Ausnehmung
34 in quer zur optischen Achse 24 liegenden Richtungen durch zwei Flächen begrenzt,
die bevorzugt als Reflexionsflächen 36, 38 ausgestaltet sind. Eine als erste Reflexionsfläche
36 ausgestaltete Begrenzungsfläche der Ausnehmung ist der Lichtquelle 12 und der zweiten
Reflexionsfläche 38 zugewandt. Sie wird entsprechend von der Lichtquelle 12 beleuchtet
und lenkt auf sie einfallendes Licht zur zweiten Reflexionsfläche 38 um. Die als zweite
Reflexionsfläche 38 ausgestaltete Begrenzungsfläche der Ausnehmung ist der ersten
Reflexionsfläche und der Sekundäroptik 22 zugewandt. Die erste Reflexionsfläche 36
und die zweite Reflexionsfläche 38 sind vorzugsweise spiegelnd reflektierend ausgeführt.
[0048] Grundsätzlich besteht die Möglichkeit bei der Entwicklung der Primäroptik einen gewissen
Anteil des Lichts beispielsweise mit einer Facette in der Austrittsoptik der Primäroptik
zu der Öffnung zu lenken. Alternativ dazu wird jedoch das Licht, das einfach auf die
Blende fällt, genutzt. Die Größe der offenen Fläche in der Blende stellt einen wesentlichen
Parameter zur Steuerung des Lichtstroms dar. Dabei kann eine einzelne große Öffnung
oder mehrere kleine Einzelöffnungen mit entsprechenden Flächen gewählt werden. Die
mehreren Flächen sind im Wesentlichen nebeneinander angeordnet. Abhängig von den optischen
Gegebenheiten kann eine Anordnung von mehreren Einzelöffnungen mit jeweils gleichem
Abstand von der Blendenkante sein. Bei der Verwendung mehrerer LED Module bestehend
aus je einer Lichtquelle 12 und einer Vorsatzoptik(Primäroptik 16 kann verschiedenen
Modulen je eine Öffnung zugeordnet werden.
[0049] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Blende 18 ein einstückig-stoffschlüssig
zusammenhängendes Kunststoffspritzgussteil, das ohne Hinterschnitt entformbar ist.
In einer alternativen Ausgestaltung ist die Blende 18 ein Metallteil. Die Ausnehmung
34 wird in diesem Fall zum Beispiel durch Stanzen oder Schneiden erzeugt, wobei das
Blendenmaterial an drei Seiten der Ausnehmung 34 durchtrennt und über eine vierte
Seite nach unten umgebogen wird. Das Durchtrennen und Umbiegen erfolgt bevorzugt so,
dass eine Oberfläche des umgebogenen Materials zur zweiten Reflexionsfläche 38 wird.
[0050] Bei dieser Ausgestaltung ergibt sich die Ausnehmung als Ergebnis der zusammenhängenden
Durchtrennung des Blendenmaterials an drei Seiten der Ausnehmung und der über die
vierte Seite der Ausnehmung nach unten erfolgenden Umbiegung der resultierenden Zunge,
wobei eine Oberfläche der umgebogenen Zunge die zweite Reflexionsfläche bildet.
[0051] In einer weiteren Ausgestaltung bildet ein Teil aus Blech die vordere Blendenkante.
Dieses Blechteil wird mit Kunststoff umspritzt oder mit einem Kunststoffteil verbunden,
zum Beispiel durch Clips. Die Öffnung 34 ist bevorzugt in dem Kunststoffteil angeordnet.
Dadurch wird erreicht, dass der Blendenrand beispielsweise nicht durch Sonnenlicht
beschädigt wird, das durch die Sekundäroptik auf die Blendenkante gebündelt wird.
Die Blendenkante wird dadurch im Vergleich zum Rest der Blende thermisch besonders
stark belastet. Metall hält diese Belastungen besser aus als Kunststoff.
[0052] Figur 3 zeigt in schematischer Darstellung den Einfluss der Ausnehmung 34 und der
ersten Reflexionsfläche 36 sowie der zweiten Reflexionsfläche 38 auf das propagierende
Licht. Die in der Fig. 3 dargestellte Anordnung aus der Lichtquelle 12 mit der Primäroptik
16, der Blende 20 und der Abbildungsoptik 22 entspricht der Anordnung dieser Komponenten
aus der Fig. 2. Im Unterschied zur Fig. 2 zeigt die Fig. 3 im Übrigen Strahlengänge
von Licht, das durch die Ausnehmung 34 hindurchtritt. Die Blende 18 ist insbesondere
so angeordnet, dass die Blendenkante 20 in der Lichtquellen-seitigen Brennfläche 40
der Abbildungsoptik 22 liegt.
[0053] Ein erstes Strahlenbündel 42 des Lichts 14 der Lichtquelle 12 tritt in die Ausnehmung
34 ein und trifft auf die erste Reflexionsfläche 36. Von dieser ersten Reflexionsfläche
36 wird das erste Strahlenbündel 42 durch eine erste Reflexion in Richtung zur zweiten
Reflexionsfläche 38 reflektiert. Dort, also an der zweiten Reflexionsfläche 38, wird
das Strahlenbündel 42 ein zweites Mal reflektiert und bildet ein Strahlenbündel 44.
Das in diesem Strahlenbündel 44 propagierende Licht passiert die Lichtquellen-seitige
Brennfläche 40 der Abbildungsoptik 22 unterhalb der optischen Achse 24 und wird durch
die Abbildungsoptik 22 in die zweite Lichtverteilung 26 oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze
28 umgelenkt, wobei es nach dem Austreten aus der Abbildungsoptik 22 ein nach vorn
und oben gerichtetes Overhead-Lichtbündel 46 bildet.
[0054] Somit wird das im ersten Strahlenbündel 42 propagierende Licht in ein Overhead-Lichtbündel
46 gelenkt, in dem Licht 14 in einen oberhalb der jenseits der Hell-Dunkel-Grenze
28 liegenden weniger hell erleuchteten Bereich 32 der Abblendlicht-Lichtverteilung
26 überführt wird, in welchem Bereich 32 ein regelkonformes Abblendlicht lokal vorbestimmte
Overhead-Helligkeitswerte erreichen muss.
[0055] In der Ausgestaltung, die in den Fig. 2a und 3 dargestellt ist, sind die erste Reflexionsfläche
36 und die zweite Reflexionsfläche 38 eben und stehen parallel zueinander. Dadurch
wird die Form des ersten Strahlenbündels 42 beibehalten. Es wird also weder aufgeweitet
noch gebündelt. Seine Divergenz bleibt bei der zweifachen Umlenkung erhalten. Das
zweifach reflektierte Strahlenbündel 44 wird im Vergleich zu einem direkten Strahlenbündel
47, das die Ausnehmung 34 passiert, ohne dabei an der ersten Reflexionsfläche umgelenkt
zu werden, nach unten, also von der optischen Achse 24 weg, versetzt. Das zweifach
reflektierte Strahlenbündel 44 wird durch den gegenüber dem direkten Strahlenbündel
47 längeren Laufweg parallel nach unten und damit von der optischen Achse 24 weg verschoben
und passiert die Brennfläche 40 tiefer. Dadurch wird es von der Abbildungsoptik 22
stärker aufwärts gebrochen und letztlich höher als das im Strahlengang 47 propagierende
Licht oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze 28 in das Vorfeld des Kraftfahrzeugs umgelenkt.
Dort trägt es zu einer Bildung einer regelkonformen Overhead-Beleuchtung bei.
[0056] Fig. 4 zeigt einen längs der optischen Achse verlaufenden Vertikalschnitt durch eine
Blende 18, die eine erste Reflexionsfläche 36 und eine zweite Reflexionsfläche 38
aufweist. Die erste Reflexionsfläche 36 und die zweite Reflexionsfläche 38 sind in
dieser Ausgestaltung in vertikaler Richtung jeweils konvex gekrümmt ausgebildet. Auch
hier liegt die Blendenkante 20 in einer Lichtquellen-seitigen Brennfläche der 40 der
Abbildungsoptik 22. Das einfallende erste Strahlenbündel 42, trifft auf die konvexe
erste Reflexionsfläche 36 und wird von dieser zur zweiten Reflexionsfläche 38 reflektiert
und dabei in vertikaler Richtung aufgeweitet. Die zweite Reflexionsfläche 38 ist ebenfalls
konvex geformt. Das bei der zweiten Reflexion an der zweiten Reflexionsfläche 38 reflektierte
Licht wird daher nochmals in vertikaler Richtung aufgeweitet. Dadurch entsteht in
der Brennfläche 40 eine erste Lichtverteilung, die im Vergleich zu der mit den ebenen
Reflexionsflächen 36 und 38 erzeugten ersten Lichtverteilung eine größere vertikale
Ausdehnung aufweist. Diese aufgeweitete erste Lichtverteilung wird durch die Abbildungsoptik
22 in die zweite Lichtverteilung abgebildet. Die vertikale Ausdehnung des resultierenden
Overhead-Licht-Anteils an der zweiten Lichtverteilung ist größer als die vertikale
Ausdehnung des Overhead-Lichtanteils an der zweiten Lichtverteilung, die sich für
den Fall mit ebenen Reflexionsfläche 36 und 38 ergibt. Bei vergleichbaren Lichtstromstärken
der jeweils auf die erste Reflexionsfläche 36 einfallenden Lichtbündel 42 geht die
Aufweitung des Overhead-Licht-Anteils mit einer Verringerung der Beleuchtungsstärke
innerhalb des Overhead-Lichtanteils in der zweiten Lichtverteilung 26 einher, da der
gleiche Lichtstrom bei konvexen Reflexionsflächen 36, 38 auf einen größeren Raumwinkel
verteilt wird.
[0057] Fig. 5 zeigt einen längs der optischen Achse verlaufenden Vertikalschnitt durch eine
Blende 18, die eine erste Reflexionsfläche 36 und eine zweite Reflexionsfläche 38
aufweist. Die erste Reflexionsfläche 36 und die zweite Reflexionsfläche 38 sind in
dieser Ausgestaltung in vertikaler Richtung jeweils konkav gekrümmt ausgebildet. Auch
hier liegt die Blendenkante 20 in einer Lichtquellen-seitigen Brennfläche der 40 der
Abbildungsoptik 22. Das einfallende erste Strahlenbündel 42, trifft auf die konkave
erste Reflexionsfläche 36 und wird von dieser zur zweiten Reflexionsfläche 38 reflektiert
und dabei in vertikaler Richtung gebündelt. Die zweite Reflexionsfläche 38 ist ebenfalls
konkav geformt. Das bei der zweiten Reflexion an der zweiten Reflexionsfläche 38 reflektierte
Licht wird daher nochmals in vertikaler Richtung gebündelt. Dadurch entsteht in der
Brennfläche 40 eine erste Lichtverteilung, die im Vergleich zu der mit den ebenen
Reflexionsflächen 36 und 38 erzeugten ersten Lichtverteilung eine kleinere vertikale
Ausdehnung aufweist und daher schmaler ist. Diese schmalere erste Lichtverteilung
wird durch die Abbildungsoptik 22 in die zweite Lichtverteilung abgebildet. Die vertikale
Ausdehnung des resultierenden Overhead-Licht-Anteils an der zweiten Lichtverteilung
ist kleiner als die vertikale Ausdehnung des Overhead-Lichtanteils an der zweiten
Lichtverteilung, die sich für den Fall mit ebenen Reflexionsfläche 36 und 38 ergibt.
Bei vergleichbaren Lichtstromstärken der jeweils auf die erste Reflexionsfläche 36
einfallenden Lichtbündel 42 geht die Bündelung des Overhead-Licht-Anteils mit einer
Vergrößerung der Beleuchtungsstärke innerhalb des Overhead-Lichtanteils in der zweiten
Lichtverteilung 26 einher, da der gleiche Lichtstrom bei konvexen Reflexionsflächen
36, 38 auf einen kleineren Raumwinkel verteilt wird.
[0058] Die voranstehende Beschreibung der Figuren 4 und 5 gilt für die Form der ersten Reflexionsfläche
36 und der zweiten Reflexionsfläche 38 in der Zeichnungsebene. Änderungen der Krümmung
der Reflexionsflächen in dieser Ebene beeinflussen jeweils die vertikale Lichtverteilung.
[0059] Weitere Ausgestaltungen zeichnen sich dadurch aus, dass die Reflexionsflächen 36,
38 alternativ oder ergänzend in einer zur Zeichnungsebene und zur optischen Achse
senkrechten Ebene eben oder konvex gekrümmt oder konkav gekrümmt sind. Unterschiedliche
Krümmungen in einer solchen Ebene bilden sich in unterschiedlichen horizontalen Lichtverteilungen
ab. Eine Krümmungsebene der ersten Reflexionsfläche 36 und der zweiten Reflexionsfläche
38 ist dabei jeweils identisch mit einer Ebene, in der das reflektierte Strahlenbündel
44 aufgeweitet oder fokussiert wird. Dabei wird unter einer Krümmungsebene eine gedachte
Ebene verstanden, welche die Reflexionsfläche schneidet und in welcher die resultierende
Schnittkurve eine Krümmung aufweist. Ist eine Reflexionsfläche beispielsweise in ihrer
horizontalen Ausdehnung konvex gekrümmt, wird das an ihr reflektierte Strahlenbündel
in der Horizontalen aufgeweitet. Ist die Reflexionsfläche beispielsweise in ihrer
horizontalen Ausdehnung konkav gekrümmt, wird das an ihr reflektierte Strahlenbündel
in der Horizontalen fokussiert. Für in ihrer vertikalen Ausdehnung konkav beziehungsweise
konvex gekrümmte Flächen gilt, dass das an ihnen reflektierte Strahlenbündel, in der
Vertikalen fokussiert beziehungsweise aufgeweitet werden.
[0060] Folglich weiten beziehungsweise fokussieren Reflexionsflächen, die in ihrer horizontalen
und in ihrer vertikalen Ausdehnung konvex beziehungsweise konkav gekrümmt sind, das
an ihnen reflektierte Strahlenbündel sowohl in der Horizontalen, als auch in der Vertikalen.
Eine Aufweitung beziehungsweise eine Fokussierung der Overheadlichtverteilung erreicht
man folglich durch konvexe beziehungsweise durch konkave Reflexionsflächen 36 und
38.
[0061] Die Ebene, in der die Reflexionsflächen gekrümmt sind, bestimmt dabei die Richtung,
in der die Aufweitung oder Fokussierung erfolgt. Um die Vertikale herum gekrümmte
Reflexionsflächen 36, 38 erzeugen eine Ausweitung oder Fokussierung der Overheadlichtverteilung
in der Horizontalen. Sind die Reflexionsflächen 36 und oder 38 dagegen um die Horizontale
herum gekrümmt, wird die Overheadlichtverteilung in der Vertikalen aufgeweitet, beziehungsweise
fokussiert.
[0062] Die Fig. 6 zeigt in schematischer Darstellung die Lichtquelle 12 mit daran angeordneter
Primäroptik 16, sowie die Blende 18 mit der Ausnehmung 34, und die Sekundäroptik 22.
Die Blendenkante 20 liegt auch hier in der Lichtquellen-seitigen Brennfläche 40 der
Abbildungsoptik 22. Im Gegensatz zum Gegenstand der Figur 3 ist die zweite Reflexionsfläche
38 gegenüber der ersten Reflexionsfläche 36 gekippt angeordnet. In der dargestellten
Ausgestaltung liegt die erste Reflexionsfläche 36 parallel zu Brennfläche 40, während
die zweite Reflexionsfläche 38 nicht parallel zur Brennfläche 40 liegt. In der dargestellten
Ausgestaltung liegt das in der Figur untere Ende der zweiten Reflexionsfläche 38 näher
an der Brennfläche 40 als das obere, der waagerechten Spiegelfläche der Blende näher
liegende Ende der zweiten Reflexionsfläche 38.
[0063] An der damit schräg nach vorn unten geneigten zweiten Reflexionsfläche 38 wird das
dort einfallende Strahlenbündel 42 nach der an der ersten Reflexionsfläche 36 erfolgten
ersten Reflexion ein zweites Mal reflektiert und tritt an derselben Stelle 48 durch
die Brennfläche 40 wie das unbeeinflusste Strahlenbündel 47, dass die Ausnehmung 34
direkt und ohne dort reflektiert zu werden durchläuft. Aufgrund der zweifachen Reflexion
an den Flächen 36 und 38 und der Neigung der zweiten Reflexionsfläche 38 tritt das
zweifach reflektierte Strahlenbündel 44 mit kleinerem Abstand zur optischen Achse
24 durch die Abbildungsoptik 22 als das Strahlenbündel 47. Dadurch wird die vertikale
Breite der zweiten Lichtverteilung 26 gegenüber der Verwendung von Blenden 20 mit
Ausnehmungen 34 ohne Reflexionsflächen 36 und 38 nicht verändert. Dies zeigt, dass
es durch Kippen der Reflexionsflächen 36 und/oder 38 möglich ist, Abbildungsoptiken
22 mit geringerer vertikaler Ausdehnung zu verwenden um eine zweite Lichtverteilung
26 mit einer Breite zu erhalten, wie sie mit Ausnehmungen 34 ohne erste Reflexionsflächen
36 und zweite Reflexionsflächen 38 zustande kommen würde.
[0064] In der Figur 6 ist nur die Verkippung der zweiten Reflexionsfläche 38 um eine erste
Achse dargestellt, die senkrecht zur optischen Achse 24 steht und in die Zeichenebene
hineinweist. Denkbar ist auch eine Verkippung der Reflexionsfläche um eine zweite
Achse, die zur ersten Achse und zur optischen Achse weder parallel noch antiparallel
ist.
[0065] Die voranstehend beschriebenen Figuren 3 bis 6 zeigen Ausgestaltungen, bei denen
die erste Reflexionsfläche 36 und die zweite Reflexionsfläche 38 jeweils paarweise
eben, konkav, konvex oder relativ zu Brennfläche 40 geneigt sind. Selbstverständlich
sind ebenso alle beliebigen Kombinationen der voranstehend beschriebenen Anordnungen
oder Ausformungen der Reflexionsflächen 36 oder 38 denkbar, die der Erzeugung einer
regelkonformen Overheadlichtverteilung dienen.
[0066] Aus den Zeichnungen, insbesondere aus der Fig. 3 und der Fig. 6 ist zu entnehmen,
dass das Overheadlicht 46 aus einem direkten und einem reflektierten Anteil besteht.
Das bedeutet aber auch , dass die beiden Teillichtbündel ähnliche Öffnungswinkel aufweisen
müssen und die Öffnung in die annähernd gleiche Richtung verlassen. Die Erfüllung
dieser Bedingungen ist erforderlich, damit sich die beiden Lichtbündel zu einer Lichtverteilung
überlagen können. In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die beiden Spiegelflächen
gerades so ausgestaltet, dass das reflektierte Lichtbündel die Bedingungen für die
Überlagerung der beiden Bündel erfüllt.
[0067] Die Figuren 7 und 8 zeigen experimentell ermittelte zweite Lichtverteilungen 26 für
eine Blende 18, die eine Ausnehmung 34 aufweist. Dabei betrifft die Fig. 7 eine Blende
18, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist, und die Fig. 8 betrifft eine Ausgestaltung
mit einer Blende 18, die eine Ausnehmung 34, eine erste Reflexionsfläche 36 und eine
zweite Reflexionsfläche 38 aufweist, wobei die erste Reflexionsfläche 36 und die zweite
Reflexionsfläche 38 im wesentlichen parallel zur Lichtquellen-seitigen Brennfläche
40 der Abbildungsoptik 22 angeordnet sind. Mit anderen Worten: Fig. 7 zeigt eine Lichtverteilung,
die mit einem bekannten Lichtmodul mit einer Spiegelblende mit einfacher Ausnehmung
aufweist, während die Fig. 8 eine durch Doppelreflexion verschobene und verformte
Lichtverteilung zeigt, wie sie mit einer Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Lichtmoduls
erzeugt wurde, das sich nur durch die Ausführung der Spiegelblende mit den zwei zusätzlich
reflektierenden Flächen 36 und 38 von dem bekannten Lichtmodul unterscheidet.
[0068] In beiden Figuren 7 und 8 sind auf den Abszissen jeweils die horizontalen Winkel
der Lichtverteilung 26 angeben. Die Ordinaten-Achsen geben die vertikalen Winkel wieder.
Die H = 0 Linie markiert die Lage des Horizonts vor dem Fahrzeug. Die V = 0 Linie
markiert eine Geradeaus-Richtung. Der H-V-Schnittpunkt liegt in einer Verlängerung
der optischen Achse 24 vor dem Scheinwerfer. Über dem Horizont liegende Messpunkte
50, an denen die Overheadlichtverteilung gesetzlich vorgegebene Beleuchtungsstärken
annehmen muss, sind in den Figuren 7 und 8 durch Kreuze gekennzeichnet. In beiden
Figuren 7 und 8 ist die Hell-Dunkel-Grenze 28 deutlich zu erkennen, die entsprechend
den gesetzlichen Anforderungen etwa 1° unter der Horizontalen (0°-Linie im Diagramm)
liegen muss. Unterhalb der Hell-Dunkel-Grenze 28 befindet sich der hellere Bereich
30, der der sogenannten Abblendlichtverteilung 26 entspricht. Eine Overheadlichtverteilung
52 liegt oberhalb der Horizontalen. Die geschlossenen Kurvenzüge sind dabei jeweils
Isolux-Linien, also Linien gleicher Beleuchtungsstärke, wobei die Beleuchtungsstärke
von Linie zu Linie von außen nach innen zunimmt.
[0069] Aus Figur 7 wird ersichtlich, dass die Blende 18 mit der Ausnehmung 34 ohne zusätzliche
Reflexionsflächen 36 und 38 nicht ausreicht, um die gesetzlichen Anforderungen zu
erfüllen. Dies zeigt sich darin, dass dort in den oberen Messpunkten 50 die gesetzlich
geforderten Beleuchtungsstärken nicht erreicht werden, beziehungsweise darin, dass
die gesamte Overheadlichtverteilung 52 zu nahe an der Hell-Dunkel-Grenze 28 liegt.
Eine solche Overhead-Beleuchtung erfüllt ihren Zweck einer Beleuchtung von oberhalb
der Straße angeordneten Verkehrsschildern nicht in ausreichender Weise.
[0070] Demgegenüber zeigt die Figur 8, deren Lichtverteilung mit einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung erzeugt wurde, eine Overheadlichtverteilung 52 mit ausreichenden Beleuchtungsstärken
in den gesetzlich vorgeschriebenen Messpunkten 50.
1. Lichtmodul (11) für einen Scheinwerfer eines Kraftfahrzeugs, mit einer Lichtquelle
(12), die Licht (14) emittiert, und mit wenigstens einem optischen Element (22), das
einen Teil des Lichtes (14) in einen hellen Bereich (30) einer von dem Scheinwerfer
in seinem Vorfeld erzeugten Abblendlicht-Lichtverteilung (26) überführt, die von einer
Hell-Dunkel-Grenze (28) begrenzt wird, die als Bild einer den Strom des von der Lichtquelle
erzeugten Lichtes räumlich begrenzenden Kante (20) erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiterer Teil des Lichtes (14) an einer ersten Reflexionsfläche (36) in einen
Overhead-Strahlengang (46) umgelenkt wird und als Overhead-Licht in einen jenseits
der Hell-Dunkel-Grenze (28) liegenden weniger hell erleuchteten Bereich (32) der zweiten
Lichtverteilung (26) überführt wird, in dem ein regelkonformes Abblendlicht lokal
vorbestimmte Helligkeitswerte erreichen muss, wobei in dem Overhead-Strahlengang (46)
wenigstens eine zweite Umlenkung des Overhead-Lichtes an einer zweiten Reflexionsfläche
(38) erfolgt.
2. Lichtmodul (11) nach vorangehendem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtmodul wenigsten eine Primäroptik (16), eine Abbildungsoptik (22) und eine
Blende (18) aufweist, wobei die Primäroptik von der Lichtquelle (12) emittiertes Licht
(14) sammelt und daraus eine erste Lichtverteilung erzeugt, die in einer Brennfläche(40)
der Abbildungsoptik (22) liegt, wobei die Abbildungsoptik (22) dazu eingerichtet ist,
die erste Lichtverteilung in eine in einem Vorfeld des Lichtmoduls (11) liegende zweite
Lichtverteilung (26) abzubilden, und wobei die Blende (18) die optisch wirksame Kante
(20) aufweist und wobei die Kante (20) in der Brennfläche (40) liegt und die erste
Lichtverteilung begrenzt und somit als Hell-Dunkel-Grenze (28) in die zweite Lichtverteilung
(26) abgebildet wird, und wobei die Blende (18) eine Ausnehmung (34) aufweist, die
durch die erste Reflexionsfläche (36) und die zweite Reflexionsfläche (38) begrenzt
wird, wobei eine als erste Reflexionsfläche (36) ausgestaltete Begrenzungsfläche der
Ausnehmung der Lichtquelle (12) und der zweiten Reflexionsfläche (38) zugewandt ist,
so dass sie von der Lichtquelle (12) auf sie einfallendes Licht zur zweiten Reflexionsfläche
(38) umlenkt und wobei die als zweite Reflexionsfläche (38) ausgestaltete Begrenzungsfläche
der Ausnehmung der ersten Reflexionsfläche und der Sekundäroptik (22) zugewandt ist
und von der ersten Reflexionsfläche her einfallendes Licht auf die Sekundäroptik richtet.
3. Lichtmodul (11) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende 18 ein einstückig-stoffschlüssig zusammenhängendes Kunststoffspritzgussteil
ist, das ohne Hinterschnitt entformbar ist.
4. Lichtmodul nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende (18) ein die vordere Blendenkante bildendes Blechteil aufweist, das mit
Kunststoff umspritzt oder mit einem Kunststoffteil verbunden ist, wobei die Öffnung
(34) in dem Kunststoffteil angeordnet ist.
5. Lichtmodul (11) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende (18) aus Metall gefertigt ist.
6. Lichtmodul nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende (18) eine durch Stanzen oder Schneiden erzeugte Ausnehmung (34) aufweist,
wobei das Blendenmaterial an drei Seiten der Ausnehmung (34) durchtrennt wird, wobei
sich die Ausnehmung (34) als Ergebnis einer zusammenhängenden Durchtrennung des Blendenmaterials
an drei Seiten der Ausnehmung (34) und einer über eine vierte Seite der Ausnehmung
nach unten erfolgenden Umbiegung der resultierenden Zunge ergibt, wobei eine Oberfläche
der umgebogenen Zunge die zweite Reflexionsfläche (38) bildet.
7. Lichtmodul (11) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Reflexionsfläche (36) und/oder die zweite Reflexionsfläche (38) in ihrer
vertikalen Ausdehnung jeweils eine ebene Fläche ist.
8. Lichtmodul (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Reflexionsfläche (36) und/oder die zweite Reflexionsfläche (38) in ihrer
vertikalen Ausdehnung konvex gekrümmt ist.
9. Lichtmodul (11), nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Reflexionsfläche (36) und/oder die zweite Reflexionsfläche (38) in ihrer
vertikalen Ausdehnung konkav gekrümmt sind.
10. Lichtmodul (11) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Reflexionsfläche (36) und/oder die zweite Reflexionsfläche (38) in ihrer
horizontalen Ausdehnung jeweils eine ebene Fläche ist.
11. Lichtmodul (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Reflexionsfläche (36) und/oder die zweite Reflexionsfläche (38) in ihrer
horizontalen Ausdehnung konvex gekrümmt ist.
12. Lichtmodul (11) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Reflexionsfläche (36) und/oder die zweite Reflexionsfläche (38) in ihrer
horizontalen Ausdehnung konkav gekrümmt sind.
13. Lichtmodul (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Reflexionsfläche (36) und/oder die zweite Reflexionsfläche (38) gegen die
Brennfläche (40) verkippt ist.