[0001] Der Inhalt der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2012 221 060.1 wird durch Bezugnahme hierin aufgenommen.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0003] Die
DE 10 2007 039 596 A1 beschreibt eine derartige Nähmaschine. Weitere Nähmaschinen sind bekannt aus der
DE 10 2010 043 906 A1, der
DE 10 2011 005 198 A1 und der
US 2,184,929. Eine derartige Nähmaschine ist auch durch offenkundige Vorbenutzung bekannt. Eine
Fadenweg-Vorgabeeinrichtung wird dabei durch eine in einer Haupt-Oberfaden-Führungsebene
verstellbare Fadenöse gebildet. Beim Nähen insbesondere mit dicken oder flachen Oberfäden
beziehungsweise von Oberfäden mit Verdreh-Neigung hat die bekannte Fadenweg-Vorgabeeinrichtung
Verbesserungsbedarf.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fadenweg-Vorgabeeinrichtung
einer Nähmaschine im Oberfadenweg vor dem Fadenhebel zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Nähmaschine mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen.
[0006] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass der Oberfadenweg in seiner Länge nicht nur in
der Haupt-Oberfaden-Führungsebene beeinflusst werden kann, sondern auch senkrecht
hierzu. Eine solche Beeinflussung stellt das Überstandselement der Fadenweg-Vorgabeeinrichtung
bereit. Der Oberfaden kann dann kontrolliert auf einem Weg geführt werden, der auch
bei schwierig zu nähenden Oberfäden mit ausreichendem Abstand zu anderen Nähmaschinenkomponenten
geführt ist. Eine unerwünschte Schlingenbildung, die zu einer Störung des Fadenlaufes
führen kann, wird wirkungsvoll vermieden. Die Fadenweg-Vorgabeeinrichtung kann benachbart
zu einem Bewegungsweg des Fadenhebels angeordnet sein. Dies kann die Wirksamkeit der
Fadenweg-Vorgabeeinrichtung erhöhen. Es können auch mehrere Überstandselemente an
verschiedenen Positionen des Oberfadenweges angeordnet sein. Mindestens ein weiteres
Überstandselement kann dann im Oberfadenweg nach dem Fadenhebel, insbesondere benachbart
zu diesem, angeordnet sein.
[0007] Ein verlagerbares Überstandselement nach Anspruch 2 kann an einen Vorgabewert für
eine Fadenlose des Oberfadens angepasst werden.
[0008] Eine Gestaltung des Überstandselements als Bügel nach Anspruch 3 hat sich als besonders
geeignet herausgestellt. Das Überstandselement kann kostengünstig gefertigt werden.
[0009] Alternativ ist es möglich, das mindestens eine Überstandselement als an das Gehäuse
angeformten Voll- oder Hohlkörper, insbesondere als Stegkörper, auszubilden.
[0010] Ein konvexer Bügelabschnitt nach Anspruch 4 führt zu einem kontrollierten Überstand.
Der konvexe Bügelabschnitt kann besonders einfach als abgerundeter Knick ausgeführt
sein.
[0011] Eine Gestaltung nach Anspruch 5 ist sicher.
[0012] Bei einer Gestaltung nach Anspruch 6 lässt sich insbesondere über die endseitige
Verstellbarkeit ein Überstand der Fadenweg-Vorgabeeinrichtung und damit eine Oberfaden-Weglänge
zwischen der vorgelagerten Oberfaden-Führungskomponente und dem Fadenhebel einstellen.
[0013] Rastmarken nach Anspruch 7 haben sich zur sicheren Einstellung verschiedener Überstandswerte
als besonders geeignet herausgestellt. Es können je nach Ausführung des Bügels auch
drei oder mehr Rastmarken vorhanden sein.
[0014] Rastmarken nach Anspruch 8 sind einfach.
[0015] Eine Anordnung nach Anspruch 9 führt zu einer vorteilhaften Integration verschiedener
Funktionskomponenten auf einem gemeinsamen Träger, was eine Fertigung und/oder eine
Montage der Nähmaschine vereinfacht.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- perspektivisch eine bedienerseitige Ansicht einer Nähmaschine zum Vernähen von schwerem
bzw. widerstandsfähigem Nähgut, wobei auch teilweise innenliegende Details einer Maschinenmechanik
wiedergegeben sind;
- Fig. 2
- einen Ausschnitt einer Seitenansicht der Nähmaschine nach Fig. 1 im Bereich eines
Nähmaschinenkopfes am Ende eines Arms der Nähmaschine;
- Fig. 3
- einen unterbrochenen Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 2;
- Fig. 4
- in einer zu Fig. 3 ähnlichen Darstellung eine Fadenweg-Vorgabeeinrichtung der Nähmaschine
in Form eines Draht-Bügels im Vergleich zur Stellung nach Fig. 3 in einer anderen
Relativposition eines Bügelendes zu einem Gehäuse der Nähmaschine; und
- Fig. 5 bis 9
- eine perspektivische Ansicht des Nähmaschinenkopfes in verschiedenen Armwellenposition
zur Verdeutlichtung einer Funktion der Fadenweg-Vorgabeeinrichtung.
[0017] Eine Nähmaschine 1 hat einen oberen Arm 2, einen vertikalen Ständer 3 und ein unteres
Gehäuse, das üblicherweise als Grundplatte 4 bezeichnet ist. Die Nähmaschine 1 ist
ausgelegt zum Vernähen von schwerem bzw. widerstandsfähigem Nähgut, z. B. von Leder
oder von Kunststoffplatten. Die Komponenten 2 bis 4, die ein Gehäuse der Nähmaschine
bilden, sind in der Fig. 1 lediglich, was ihre Konturen angeht, angedeutet.
[0018] Im Arm 2 ist eine Armwelle 5 drehbar an einem schematisch in der Fig. 1 angedeuteten
Rahmen 5a gelagert. Eines dieser Armwellenlager ist im Bereich eines ständerseitigen
Armwellenendes und ein anderes der Armwellenlager im Bereich eines gegenüberliegenden
Armwellenendes in einem Kopf 6 der Nähmaschine 1 angeordnet. Der Antrieb der Armwelle
5 und damit auch der wesentlichen Nähkomponenten der Nähmaschine 1 erfolgt über einen
schematisch in der Fig. 1 angedeuteten Hochleistungsmotor 7. Über die Armwelle 5 und
einen Kurbeltrieb 8 ist eine im Kopf 6 vertikal gelagerte Nadelstange 9 vertikal auf-
und abgehend antreibbar, die an ihrem unteren Ende eine Nadel 10 trägt.
[0019] Unterhalb der Nadelstange 9 ist in der Grundplatte 4 ein Barell-Greifer 11 um eine
Greifer-Schwingachse 12 einer Greifer-Schwingwelle 13 hin- und her schwingend angetrieben.
Der Barell-Greifer 11 wird auch als Barell-Schiffchen bezeichnet. Die Greifer-Schwingachse
12 verläuft horizontal und parallel zur Armwelle 5. Der Barell-Greifer 11 wirkt mit
der Nähnadel 10 zur Stich- und Nahtbildung im Nähgut zusammen. Der Barell-Greifer
11 und die Nähnadel 10 stellen Stichbildungswerkzeuge der Nähmaschine 1 dar. Anstelle
eines Barell-Greifers kann auch ein anderer Greifertyp zum Einsatz kommen.
[0020] Der Schwingantrieb des Barell-Greifers 11 erfolgt über einen Greiferantrieb 14. Der
Greiferantrieb 14 hat eine Antriebseinheit 15 zur Erzeugung einer Transmissions-Schwingbewegung
um eine Transmissions-Schwingachse 17.
[0021] Die Transmissions-Schwingachse 17 verläuft parallel zu den Wellen 5 und 13.
[0022] Als umlaufende Antriebswelle der Antriebseinheit 15 dient die Armwelle 5. Weiterhin
hat die Antriebseinheit 15 eine Kurbelstange 18. Ein Stangenende der Kurbelstange
18 ist als Stangenauge 19 ausgebildet, welches über eine Exzentereinheit mit der Antriebswelle
5 in Antriebsverbindung steht. Das andere Stangenende der Kurbelstange 18 ist ebenfalls
als Stangenauge ausgebildet und steht mit einem Transmissionsrad 22 über ein Axial-/Radiallager
23 in Transmissionsverbindung. Das Transmissionsrad 22 ist schwenkbar um die Transmissions-Schwingachse
17 an einer Lagerbuchse 23a gelagert.
[0023] Die Kurbelstange 18 steht mit dem Transmissionsrad 22 zum Hin- und Herschwenken von
diesem um die Transmissions-Schwingachse 17 in Transmissionsverbindung.
[0024] Über einen Außenumfang des Transmissionsrades 22 ist ein Zugmittel 25 eines Zugmittelgetriebes
26 des Greiferantriebs 14 geführt. Das Zugmittel 25 ist als Zahnriemen ausgeführt.
Dieser kämmt mit einer Außenverzahnung am Außenumfang des Transmissionsrades 22.
[0025] Das Zugmittelgetriebe 26 dient zur Übertragung der Transmissions-Schwingbewegung
des Transmissionsrades 22 um die Transmissions-Schwingachse 17 in eine Antriebs-Schwingbewegung
der Greifer-Schwingwelle 13.
[0026] Zur Stich- und Nahtbildung bewegt sich der Greiferkörper des Barell-Greifers 11 synchron
mit der Nadel 10 und ergreift eine Oberfaden-Schlinge, die mit der Nadel 10 durch
das Nähgut hindurchgeführt wird und verknotet diese, indem der Oberfaden während der
Bewegung des Greiferkörpers um ein Greifergehäuse herumgeführt und verknotet wird.
[0027] Zum Tragen von Komponenten der Nähmaschine 1 dient eine im Bereich des Kopfes 6 am
Gehäuse festgelegte, einstückige Tragplatte 27. Die Tragplatte 27 trägt unter anderem
Komponenten zur Führung eines Oberfadens 28 (vergleiche Fig. 5). Im Weg des Oberfadens
28 sind dies eine Oberfaden-Führungsöse 29, zwei Oberfaden-Spanneinrichtungen 30,
31, eine Fadenanzugsfeder 32, eine weitere Oberfaden-Führungsöse 33 im Oberfadenweg
vor einem Fadenhebel 34, eine weitere Oberfaden-Führungsöse 35 im Oberfadenweg nach
dem Fadenhebel 34, eine Oberfadenklemme 36 und zwei weitere Oberfaden-Führungsösen
37, 38 im Oberfadenweg nach der Oberfadenklemme 36.
[0028] Die Tragplatte 27 trägt Komponenten der Oberfaden-Spanneinrichtungen 30, 31, nämlich
Stellglieder zum Öffnen und Schließen von Spannkomponenten der Spanneinrichtungen
30, 31, wobei diese Stellglieder als Pneumatikzylinder ausgeführt sein können. Bei
den Spannungskomponenten kann es sich um Spannungsscheiben handeln. Die Spannungsscheiben
sind in der Fig. 3 bei 38a dargestellt. Die Tragplatte 27 trägt weiterhin zur mechanischen
Auslösung der Spanneinrichtungen 30, 31 ein schwenkbares Blech, das zwischen die Spannungsscheiben
38a geschwenkt werden kann.
[0029] Auf einer vom Betrachter zum Beispiel der Fig. 2 abgewandten Seite hat die Tragplatte
27 Kabelführungen, die als Kabelkanäle ausgeführt sein können, in denen sowohl Kabel
als auch Pneumatikleitungen der Nähmaschine 1 montiert sein können.
[0030] Die Tragplatte 27 kann über eine Steckverbindung mit einem entsprechenden Gegenkörper
am Gehäuse der Nähmaschine 1 verbunden sein. Hin zur Steckverbindung der Tragplatte
27 können dann alle zum Betrieb der von der Tragplatte 27 getragenen Komponenten erforderlichen
Versorgungsleitungen geführt sein. Eine Gegen-Steckverbindung am Gehäuse stellt über
sich hieran anschließende Versorgungs-Leitungsverbindungen dann den Anschluss der
von der Tragplatte 27 getragenen Komponenten sicher.
[0031] Der Fadenhebel 34 führt den Oberfaden 28. Der Fadenhebel 34 ist synchronisiert zu
den Stichbildungswerkzeugen 10, 11 angetrieben zwischen einem oberen Totpunkt und
einem unteren Totpunkt verlagerbar. Die Position "Fadenhebel oberer Totpunkt" ist
in der Fig. 6 dargestellt.
[0032] Neben diesen Komponenten trägt die Tragplatte 27 einen Fadenhebel-Schutzkörper 39,
der einen integrierten Bestandteil der Tragplatte 27 darstellt. Die Fig. 2 und 5 zeigen
zwei Ausführungen des Fadenhebel-Schutzkörpers 39. Bei der Ausführung nach Fig. 5
ist der Fadenhebel-Schutzkörper 39 ausschließlich als sich senkrecht zum Gehäusemantel
erstreckende Überstandsplatte ausgebildet, deren Außenkontur an einen Bewegungsweg
des Fadenhebels 34 angepasst ist. Bei der Ausführung nach Fig. 2 hat der Fadenhebel-Schutzkörper
39 zusätzlich noch eine Frontabdeckung 40, die den Bewegungsweg des Fadenhebels 34
stirnseitig, also zur Bedienperson hin, abdeckt.
[0033] Der Fadenhebel-Schutzkörper 39 kann eine Einfädelnut zur Erleichterung eines Einfädelns
des Oberfadens 28 im Bereich des Fadenhebels 34 aufweisen.
[0034] Weiterhin trägt die Tragplatte 27 Nähmaschinen-Bedienelemente einerseits in Form
eines Mehrtasten-Bedienfeldes 41 mit insgesamt sechs Bedientasten 42 und andererseits
in Form eines Bedientasters 43, dessen Funktion vorbelegt werden kann.
[0035] Weiterhin trägt die Tragplatte 27 eine Spuleinrichtung 44 zum Aufspulen einer Garnspule.
[0036] Weiterhin trägt die Tragplatte 27 eine Positionsvorgabeeinrichtung 45 in Form eines
Stellrades zur Positionsvorgabe einer Relativposition der Stichbildungswerkzeuge 10,
11, also zur Vorwahl einer Drehposition der Armwelle 5.
[0037] Weiterhin trägt die Tragplatte 27 eine Beleuchtungseinrichtung 46, die in der Fig.
2 schematisch dargestellt ist. Die Beleuchtungseinrichtung 46 dient zur Beleuchtung
eines Abschnitts eines Nähfeldes. Hierbei kann es sich um ein Näh-Vorfeld handeln,
welches einen Nähfeldbereich vor einem Einstichbereich der Nadel 10 in ein Nähgut
darstellt.
[0038] Schließlich trägt die Tragplatte 27 eine Fadenweg-Vorgabeeinrichtung 47 zur Beeinflussung
einer Länge eines Oberfadenweges zwischen der Oberfaden-Führungsöse 33 als im Oberfadenweg
vor dem Fadenhebel 34 vorgelagerten Oberfaden-Führungskomponente und dem Fadenhebel
34 selbst. Die Fadenweg-Vorgabeeinrichtung 47 wird nachfolgend noch näher beschrieben.
Die Fadenweg-Vorgabeeinrichtung 47 stellt sicher, dass bei einer gegebenen Materialstärke
des Nähguts bei der Schlingenbildung der Oberfaden 28 mit korrekter Spannung über
den Greifer läuft.
[0039] Die Tragplatte 27 trägt alle Fadenführungskomponenten der Nähmaschine 1 von der im
Oberfadenweg vorgelagerten tragplattenseitigen Oberfaden-Spanneinrichtung 30, 31 bis
zum Fadenhebel 34. Weiterhin trägt die Tragplatte 27 alle Fadenführungskomponenten
der Nähmaschine 1 im Oberfadenweg vom Fadenhebel 34 bis zur Nähnadel 10.
[0040] Der Oberfadenweg des Oberfadens 28 zwischen der Oberfaden-Führungsöse 29 und der
Oberfaden-Führungsöse 38 ist durch Wegmarken 47a auf der Tragplatte 27 vorgezeichnet.
Diese Wegmarken 47a sind durch erhaben oder vertieft in der Tragplatte 27 ausgeführte
Markierungen gestaltet. Die Wegmarken 47a erleichtern ein Einfädeln des Oberfadens
28 längs des Oberfadenweges.
[0041] Die Fadenweg-Vorgabeeinrichtung 47 hat ein Überstandselement, dass so angeordnet
ist, dass der Oberfaden 28 zwischen der Oberfaden-Führungsöse 33, die eine vorgelagerte
Oberfaden-Führungskomponente im Oberfadenweg vor dem Fadenhebel 34 darstellt, und
dem Fadenhebel 34 aus einer Haupt-Oberfaden-Führungsebene herausläuft. Diese Haupt-Oberfaden-Führungsebene
ist definiert durch die Oberfaden-Führungsöse 33, durch den Fadenhebel 34 und durch
die Oberfaden-Führungsöse 35 als nachgelagerte Oberfaden-Führungskomponente im Oberfadenweg
nach dem Fadenhebel 34. Die Haupt-Oberfaden-Führungsebene verläuft in etwa parallel
zur Zeichenebene der Fig. 2.
[0042] Das Überstandselement der Fadenweg-Vorgabeeinrichtung 47 ist als Bügel 48 ausgeführt.
Dieser Bügel erstreckt sich quer zum Oberfadenlauf zwischen der Oberfaden-Führungsöse
33 und dem Fadenhebel 34. Alternativ zu einem Bügel kann das Überstandselement 48
auch, vergleichbar wie der Fadenhebel-Schutzkörper 39 in der Ausführung nach Fig.
5, als Stegkörper gebildet sein.
[0043] Der Bügel 48 hat einen konvexen Bügelabschnitt 49, der einen Bereich großen Überstandes
des Überstandselements 48 über die Haupt-Oberfaden-Führungsebene vorgibt. Der konvexe
Bügelabschnitt 49 ist bei der dargestellten Ausführung als abgerundeter Knickabschnitt
des Bügels 48 ausgeführt.
[0044] Beide Enden 50, 51 des Bügels 48 sind am Gehäuse der Nähmaschine, nämlich an der
Tragplatte 27, fixiert. Ein in montierter Stellung oberes Ende 50 des Bügels 48 ist
um eine Schwenkachse 52 (vergleiche Fig. 2), die sich parallel zum Arm 2 erstreckt,
in einem Schwenk-Fixierlager 53 der Tragplatte 27 gelagert. Im Bereich dieses Endes
50 ist der Bügel 48 um 90° gegenüber seiner sonstigen Haupterstreckung parallel zu
einem Stirnplattenabschnitt 54 des Kopfes 6 abgeknickt.
[0045] Am anderen, in montierter Position unteren Ende 51 ist der Bügel 48 verstellbar am
Gehäuse der Nähmaschine, nämlich an der Tragplatte 27, angebracht. Im Bereich des
Bügelendes 51 ist der Bügel 48 wiederum um 90° abgebogen, wobei sich ein endseitiger
Bügelabschnitt bis zum Bügelende 51 hin senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 2 erstreckt.
[0046] Die Verstellbarkeit ist anschaulich in den Fig. 3 und 4 in zwei unterschiedlichen
Relativpositionen des Endes 51 des Bügels 48 gezeigt. Der Bügel 48 hat am verstellbaren
Ende 51 bei der dargestellten Ausführung insgesamt vier Rastmarken, die als im verstellbaren
Bügelende 51 angebrachte Rastnuten 55, 56, 57 und 58 ausgeführt sind. Die Rastnuten
55 bis 58 wirken mit einem Gegenkörper in Form einer Feder 59 der Tragplatte 27 zur
Vorgabe der jeweiligen Relativposition des verstellbaren Bügelendes 51 zum Gehäuse
zusammen. Fig. 3 zeigt die Position bei der der Gegenkörper 59 mit der am weitesten
vom verstellbaren Bügelende 51 entfernt angeordneten Rastnut 58 zusammenwirkt.
[0047] Die Relativposition nach Fig. 3 führt dazu, dass der konvexe Bügelabschnitt 49 vergleichsweise
nahe an die Tragplatte 27 heranrückt, dass also der Überstand des konvexen Bügelabschnitts
49 über die Tragplatte und damit auch über die Haupt-Oberfaden-Führungsebene minimiert
ist.
[0048] Fig. 4 zeigt die Relativposition des verstellbaren Bügelendes 51 zur Tragplatte 27,
bei der der Gegenkörper 59 mit der dem Bügelende 51 nächst benachbarten Rastnut 55
zusammenwirkt. In dieser Relativposition hat der Bügel 48 und insbesondere der konvexe
Bügelabschnitt 49 den größten Überstand zur Tragplatte 27 und damit auch zur Haupt-Oberfaden-Führungsebene.
Durch Zusammenwirken des Gegenkörpers 59 mit dem zwischenliegenden Rastnuten 56 oder
57 lassen sich entsprechend Überstände des konvexen Bügelabschnitts 49 über die Haupt-Oberfaden-Führungsebene
erzeugen, die zwischen dem maximalen Überstand nach Fig. 4 und dem minimalen Überstand
nach Fig. 3 liegen. Je nachdem, wie viel Fadenlose erzeugt wird, wird die Überstands-Position
des Bügels 48 am verstellbaren Bügelende 51 eingestellt. Eine große Fadenlose spielt
insbesondere bei dickem zu vernähenden Nähgut eine Rolle.
[0049] Im Verlauf zwischen dem konvexen Bügelabschnitt 49 und dem um 90° abgebogenen Ende
51 hat der Bügel 48 abschnittsweise einen gekrümmten Verlauf, um einen Mindestabstand
zur Fadenanzugsfeder 32 einzuhalten.
[0050] Die Fig. 5 bis 9 verdeutlichen die Funktion der Fadenweg-Vorgabeeinrichtung 47.
[0051] Fig. 5 zeigt eine Armwellenposition "0°", bei der die Nadel 10 am oberen Totpunkt
ihres Bewegungsweges ist. Der Fadenhebel 34 ist in der Armwellenposition nach Fig.
5 auf dem Weg nach oben.
[0052] Fig. 6 zeigt die Armwellenposition "60°" mit dem Fadenhebel 34 am oberen Totpunkt.
Der Oberfaden 28 ist zwischen der Fadenanzugsfeder 32 und dem Fadenhebel 34, insbesondere
zwischen der Oberfaden-Führungsöse 33 und dem Fadenhebel 34, gespannt und liegt am
Bügel 48 in einem Bereich zwischen dem konvexen Bügelabschnitt 49 und dem schwenkbaren
Ende 50 an.
[0053] Fig. 7 zeigt die Armwellenposition "160°", in der der Fadenhebel 34 vom oberen Totpunkt
aus auf dem Weg nach unten ist. Entsprechend ist der Oberfaden 28 im Fadenweg zwischen
der Oberfaden-Führungsöse 33 und dem Fadenhebel 34 nicht mehr gespannt, sondern locker.
Dies wird auch als "Fadenlose" bezeichnet. Die Fadenweg-Vorgabeeinrichtung 47 sorgt
dafür, dass der lose Oberfaden 28 zwischen der Oberfaden-Führungsöse 33 und dem Fadenhebel
34 einen definierten Verlauf hat. Der Oberfaden 28 liegt am Bügel 48 wiederum zwischen
dem konvexen Bügelabschnitt 49 und dem schwenkbaren Ende 50 an.
[0054] Fig. 8 zeigt die Armwellenposition "220°", bei der der Fadenhebel 34 auf seinem weiteren
Weg nach unten ist und in etwa auf Höhe des konvexen Bügelabschnitts 49 liegt. Der
Oberfaden 28, der jetzt noch weiter lose ist als bei der Armwellenposition nach Fig.
7, liegt am Bügel 48 im Bereich des konvexen Bügelabschnitts 49 an. Die Form des Bügels
48 erzwingt auch hier einen definierten Verlauf des Oberfadens 28 zwischen der Oberfaden-Führungsöse
33 und dem Fadenhebel 34. Es ist im Bereich der Armwellenpositionen zwischen den Stellungen
nach den Fig. 7 und 8 insbesondere verhindert, dass sich eine unkontrolliert große
Oberfadenschlaufe bildet.
[0055] Fig. 9 zeigt die Armwellenposition "270°", in der der Fadenhebel 34 im Bereich seines
unteren Totpunktes liegt. Der Oberfaden 28 liegt nun am Bügel 48 im Bereich zwischen
dem konvexen Bügelabschnitt 49 und dem verstellbaren Bügelende 51 an.
[0056] Ein weiteres Überstandselement nach Art des Überstandselements, das vorstehend im
Zusammenhang mit der Fadenweg-Vorgabeeinrichtung 47 beschrieben wurde, kann im Oberfadenweg
nach dem Fadenhebel 34 angeordnet sein. Insbesondere können die beiden Überstandselemente,
also beispielsweise der Bügel 48 und ein weiteres Überstandselement, das ebenfalls
in Form eines Bügels oder eines Voll- oder Hohlkörpers gestaltet sein kann, beiderseits
des Fadenhebels 34 und zu diesem benachbart angeordnet sein.
1. Nähmaschine (1)
- mit einem Gehäuse (2, 3, 4),
- mit Stichbildungswerkzeugen (10, 11) zur Nahtbildung einschließlich einer Nadelstange
(9) zur Halterung einer Nähnadel (10),
- mit einem Fadenhebel (34),
- - der einen Oberfaden (28) führt
- - und synchronisiert zu den Stichbildungswerkzeugen (10, 11) angetrieben zwischen
einem oberen Totpunkt und einem unteren Totpunkt verlagerbar ist,
- mit einer vorgelagerten Oberfaden-Führungskomponente (33) im Oberfadenweg vor dem
Fadenhebel (34),
- mit einer nachgelagerten Oberfaden-Führungskomponente (35) im Oberfadenweg nach
dem Fadenhebel (34),
- mit einer die Länge des Oberfadenwegs zwischen der vorgelagerten Oberfaden-Führungskomponente
(33) und dem Fadenhebel (34) beeinflussenden Fadenweg-Vorgabeeinrichtung (47), dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenweg-Vorgabeeinrichtung (47) mindestens ein Überstandselement (48) aufweist,
welches so angeordnet ist, dass der Oberfaden (28) zwischen der vorgelagerten Oberfaden-Führungskomponente
(33) und dem Fadenhebel (34) aus einer Haupt-Oberfaden-Führungsebene herausläuft,
die definiert ist durch die vorgelagerte Oberfaden-Führungskomponente (33), den Fadenhebel
(34) und die nachgelagerte Oberfaden-Führungskomponente (35).
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Überstandselement (48) relativ zum Gehäuse (27) verlagerbar ist zur Vorgabe einer
Oberfaden-Weglänge zwischen der vorgelagerten Oberfaden-Führungskomponente (33) und
dem Fadenhebel (34).
3. Nähmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Überstandselement (48) als Bügel gebildet ist, der sich quer zum Fadenlauf des
Oberfadens (28) zwischen der vorgelagerten Oberfaden-Führungskomponente (33) und dem
Fadenhebel (34) erstreckt.
4. Nähmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (48) einen konvexen Bügelabschnitt (49) aufweist.
5. Nähmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass beide Enden (50, 51) des Bügels (48) am Gehäuse (27) fixiert sind.
6. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (48) zumindest an einem Ende (51) verstellbar ist.
7. Nähmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (48) mindestens zwei Rastmarken (55 bis 58) aufweist, die mit einem am
Gehäuse (27) festgelegten Gegenkörper (59) zur Vorgabe jeweils einer Relativposition
des verstellbaren Bügelendes (51) zum Gehäuse (27) zusammenwirken.
8. Nähmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, das die Rastmarken (55 bis 58) als im verstellbaren Bügelende (51) angebrachte Rastnuten
ausgeführt sind.
9. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenweg-Vorgabeeinrichtung (47) und die beiden Oberfaden-Führungskomponenten
(33, 35) von einer gemeinsamen Tragplatte (27) getragen werden, die am Gehäuse (2
bis 4) festgelegt ist.