[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine, insbesondere eine fahrbare Maschine mit Ladeanlage,
die einen höhenverstellbaren Lastausleger mit einer Lastaufnahme zur Aufnahme einer
zu bewegenden Last aufweist, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Maschinen sind zum Beispiel als sogenannte Radlader oder Teleskoplader,
aber auch als Bagger, Kräne, usw. in Gebrauch. Abhängig von der Länge sowie der Neigung
des längen- und/oder höhenverstellbaren Lastauslegers kann es dabei zu instabilen
Situationen kommen, bei der die Maschine zu kippen droht.
[0003] Im Fahrbetrieb können beispielsweise aufgrund der Fahrdynamik, beispielsweise beim
Beschleunigen oder Verzögern, beim Fahren über Gefälle oder Unebenheiten, Situationen
auftreten, bei denen eine solche Instabilität droht. Auch im Stand sind durch das
Lastmoment vergrößernde Bewegungen der Ladeanlage derartige Instabilitäten möglich.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Maschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
vorzuschlagen, die eine verbesserte Sicherheit für die Bedienperson gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende
Merkmale gelöst. Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte
Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
[0006] Dementsprechend zeichnet sich eine erfindungsgemäße Maschine dadurch aus, dass eine
sensorische Erfassung der Bedienungsart eines Bedienelementes für die Ladeanlage und
eine Auswerteeinheit zur Erkennung einer Paniksituation einer die Bedieneinheit betätigenden
Bedienperson vorgesehen ist und dass bei Erkennung einer Paniksituation der Bedienperson
ein Notsteuermodus vorgesehen ist, der eine Betätigung der Ladeanlage beinhaltet.
[0007] Die Erfindung hat somit zum Gegenstand, in einer besonderen Situation, nämlich der
Paniksituation einer die Bedieneinheit betätigenden Bedienperson einen Notsteuermodus
zur Betätigung der Ladeanlage vorzusehen. Somit ist es möglich, bei einer auftretenden
Instabilität in Verbindung mit einer Paniksituation die Maschine und insbesondere
die Ladeanlage zum Beispiel durch Korrekturmaßnahmen zu stabilisieren. Hierbei können
auch Korrekturmaßnahmen vorgesehen sein, die im Normalbetrieb nicht vorgesehen und
daher bei Maschinen gemäß zum Stand der Technik nicht durchführbar sind.
[0008] Vorteilhafterweise wird die Paniksituation durch Erfassung einer Betätigungsgeschwindigkeit
an einem Bedienelement zur Betätigung der Ladeanlage und/oder die Erfassung der Krafteinwirkung
auf ein Bedienelement zur Betätigung der Ladeanlage vorgesehen.
[0009] Dieser Ausgestaltung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass im Falle einer instabilen
Situation die Bedienperson zunächst versuchen wird, die Maschine durch Maßnahmen an
der Ladeanlage, zum Beispiel durch schnelle Lastabsenkung zu stabilisieren. Infolgedessen
wird aufgrund der vorhandenen Paniksituation die Betätigung am Bedienelement mit entsprechender
Geschwindigkeit oder Krafteinwirkung vorgenommen werden, was erfindungsgemäß erfasst
und zum Auslösen des Notsteuermodus verwendbar ist.
[0010] Zur Erfassung der Krafteinwirkung oder der Betätigungsgeschwindigkeit an dem Bedienelement
wird bevorzugt ein Geschwindigkeitssensor und/oder ein Positionssensor und/oder ein
Beschleunigungssensor und/oder ein Kraftsensor an dem Bedienelement zur Betätigung
der Ladeanlage vorgesehen. Mit Hilfe derartiger Sensoren ist die Betätigungsgeschwindigkeit
und/oder die Krafteinwirkung auf das Bedienelement erfassbar.
[0011] In einer alternativen Ausführungsform oder als Ergänzung zu den genannten Sensoren
kann auch die Erfassung einer Auslöseposition und/oder einer Auslösekrafteinwirkung
zum Auslösen des Notsteuermodus an einem Bedienelement zur Betätigung der Ladeanlage
vorgesehen werden. So kann beispielsweise eine Auslösekraft durch Überwindung eines
Widerstandes oder einer Gegenkraft erforderlich sein, um in eine Auslöseposition des
Bedienelementes zu gelangen. Dies wäre eine Ausgestaltung, um sicherzustellen, dass
die Auslöseposition nur in Panikreaktion erreicht wird. Auch die Tatsache, dass eine
Auslösekraft, die oberhalb der üblichen Krafteinwirkung auf das Bedienelement einwirkt,
kann zum Auslösen des Notsteuermodus verwendet werden. Hierzu ist beispielsweise ein
Kraftsensor, wie zuvor beschrieben, verwendbar, wobei bei Übersteigen eines Schwellwertes
die Auslösekraft erreicht und somit der Notsteuermodus ausgelöst wird.
[0012] In einer weiteren alternativen Ausführungsform oder ergänzend zu den oben genannten
Maßnahmen zur Erkennung einer Paniksituation können auch Sensoren an Maschinenkomponenten
vorgesehen werden, die anhand der Betätigung des Bedienelementes zur Betätigung der
Ladeanlage eine sensierbare Zustandsänderung erfährt. Die Charakteristik einer solchen
Zustandsänderung kann wiederum Rückschlüsse auf die Bedienart und somit auf eine Paniksituation
zulassen.
[0013] So ist beispielsweise denkbar, dass eine für den Normalbetrieb atypische Betätigung
eines Bedienelementes sowie der Folgereaktionen an einer oder mehrerer Maschinenkomponente
einer Paniksituation zugeordnet wird und daraufhin der Notsteuermodus ausgelöst wird.
[0014] Die Erfassung wenigstens einer stabilitätsrelevanten Zustandsgröße an einer Maschinenkomponente
und/oder von Maschinenreaktionen auf die Bedienart kann somit Rückschlüsse auf eine
Paniksituation zulassen. Hierzu wird bevorzugt ein Beschleunigungssensor und/oder
ein Neigungssensor und/oder ein Ortungssensor und/oder ein Lastsensor und/oder ein
Drucksensor und/oder eine Kombination aus zwei oder mehreren solcher Sensoren an wenigstens
einer Maschinenkomponente vorgesehen, deren Zustandsänderung oder Reaktion auf Betätigung
eines Bedienelementes Rückschlüsse auf eine Paniksituation zulässt.
[0015] In einer entsprechenden Auswerteeinheit wird in dieser Ausführungsform durch eine
Auswertung der sensorisch erfassten Maschinenreaktion ein Rückschluss auf die Bedienart
des Bedienelementes vorgenommen und somit die Paniksituation erkannt.
[0016] Grundsätzlich ist es von Vorteil, wenn im Notsteuermodus Korrekturmaßnahmen durchführbar
sind, die im normalen Betriebsmodus nicht durchführbar sind.
[0017] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird weiterhin vorgesehen, dass im Notsteuermodus
eine Auslegerabsenkung und/oder eine Lastauslegerverkürzung als Korrekturmaßnahme
durchführbar ist.
[0018] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn in dem Notsteuermodus ein Lastabwurf als Korrekturmaßnahme
durchführbar ist. Ein solcher Lastabwurf ist mit gewissen Risiken für den Raum unterhalb
der Last verbunden, sodass im Normalbetrieb in der Regel sicherheitshalber ein Lastabwurf
nicht vorgesehen ist. Im Falle einer Maschineninstabilität, beispielsweise durch große
Last in Bezug auf die vorhandene Position und Länge der Ladeanlage, insbesondere in
Verbindung mit fahrdynamischen Situationen, die das Kippen des Fahrzeugs befürchten
lassen, ist jedoch ein Lastabwurf insofern akzeptabel, als auch beim Kippen des Fahrzeugs
die Last in diesem Bereich, in dem sie abgeworfen wird, gelangen kann, sodass durch
diese Maßnahme kein zusätzlicher Schaden entsteht.
[0019] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn im Notsteuermodus durch die Maschinensteuerung
Kombinationen von Korrekturmaßnahmen durchführbar sind. Diese Maßnahme hat zur Folge,
dass Korrekturmaßnahmen, die von Hand von der Bedienperson in Kombination nur schwer
oder gar nicht zu erwarten oder durchführbar sind, durch die Maschinensteuerung übernommen
werden.
[0020] Die Maschinensteuerung der Ladeanlage kann hydraulisch, hydraulisch-mechanisch, elektrisch
oder elektro-hydraulisch ausgebildet sein. In allen diesen Ausbildungen sind die Korrekturmaßnahmen
wie vorgeschrieben möglich.
[0021] Eine besonders einfache Ausführung der Erfindung besteht darin, dass bei Erkennung
einer Paniksituation eine Betätigungsmaßnahme zur Herbeiführung eines sicheren Zustands
durch eine rein hydraulisch-mechanische Steuerung, insbesondere durch die Überwindung
eines Druckpunktes im Bedienelement oder insbesondere durch die Überwindung eines
Widerstandes an einem ein Bedienelement umfassendes Steuerventil der Steuerung vorgesehen
wird. Die rein hydraulisch-mechanische Steuerung stellt ein besonders sicheres Mittel
dar, um zum einen die Paniksituation zu erkennen und zum anderen die erforderliche
Reaktionsmöglichkeit vorzusehen.
[0022] Bei bestimmten, in Gebrauch befindlichen Maschinen, insbesondere bei so genannten
Teleskopladern, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist bereits ein Notsteuermodus
vorgesehen, der die Ladeanlage blockieren kann. In diesem Fall wird die Maschinensteuerung
zusätzlich mit dem erfindungsgemäßen Notsteuermodus, im Folgenden als Paniksteuermodus
bezeichneten Notsteuermodus versehen, der gegenüber einem solchen, bereits vorhandenen
Notsteuermodus Vorrang hat, das heißt, diesen übersteuert.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand
der Figuren nachfolgend näher erläutert.
[0024] Im Einzelnen zeigen
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen verfahrbaren Maschine und
- Figur 2
- ein Blockdiagramm zur schematischen Veranschaulichung der Steueranlage.
[0025] Figur 1 zeigt schematisch ein als Teleskoplader 2 ausgeführte Maschinenfahrzeug 1.
In an sich bekannter Weise nimmt die als Tragrahmen 3 ausgeführte Tragstruktur 4 in
zentraler Position einen teleskopierbaren Hubarm 5 als Lastaufnahme auf, dem frontseitig
ein an sich bekannter Werkzeugadapter 6 als Lastaufnahme zugeordnet ist. Der Hubarm
5 wird in seinem rückwärtigen Bereich von zumindest einer in Stützflanschen 7 quer
zur Fahrtrichtung FR angeordnete Schwenkachse 8 schwenkbeweglich gelagert, wobei zur
Realisierung der Schwenkbewegung dem Hubarm 5 untenseitig ein oder mehrere Hubzylinder
9 zugeordnet sind, die durch Druckbeaufschlagung oder Druckentlastung bzw. durch Regulierung
des Ölvolumenstroms das Verschwenken des Hubarms 5 um die besagte Schwenkachse 8 ermöglichen.
Das teleskopartige Ein- und Ausfahren des Hubarms 5 wird in an sich bekannter und
deshalb nicht näher dargestellter Weise mittels weiterer Hubzylinder realisiert.
[0026] Wie anhand des Bezugszeichens 5' dargestellt ist, ist der Hubarm 5 der Länge nach
in Richtung T ausfahrbar, das heißt er ist in wenigstens zwei teleskopierbar ineinander
verfahrbaren Teilelementen aufgeteilt.
[0027] Der Hubarm 5 ist weiterhin um die Schwenkachse 8 in Richtung S verschwenkbar. Hierdurch
lässt sich ebenso wie durch den Auszug in Teleskoprichtung T die Höhe der von der
fahrbaren Maschine getragene Last verändern.
[0028] In Figur 2 ist die Steueranlage des Teleskopladers 2 schematisch dargestellt. Die
Steueranlage 10 umfasst einen Joystick 11 als Betätigungselement. Der Joystick 11
ist mit einem Sensorcontroller 12 verbunden. Weiterhin sind verschiedene Sensoren
mit dem Sensorcontroller 12 in Verbindung.
[0029] Die Betriebssteuerung wird von einer Versorgungseinheit 19 mit einem entsprechenden
Kraftmedium, beispielsweise im Falle einer hydraulischen Versorgungseinheit 19 mit
einer Hydraulikflüssigkeit versorgt. Im Falle einer elektrischen Maschinenausführung
könnte beispielsweise die Versorgung 19 auch als Stromversorgung ausgebildet sein.
[0030] Die Betriebssteuereinheit 13 ist weiterhin mit einer Ladeanlage 20 verbunden, die
durch die Betriebssteuereinheit 13 gesteuert wird. Im Normalbetrieb wird über die
Betriebssteuereinheit 13 die Ladeanlage 20 entsprechend den Betätigungssignalen des
Joysticks 11 betätigt. Die Sensoren 15 bis 18 überwachen dabei Maschinenkomponenten
und können beispielsweise dazu dienen, kritische Situationen zu erkennen. Dies kann
beispielsweise über einen Lastsensor 15 erfolgen, der eine Kraftmessung an der Hinterachse
durchführen kann. Die Sensoren 16 bis 18 können beispielsweise Drucksensoren in der
Steuerung der Ladeanlage 20 darstellen, um Aussagen über die Position und Belastung
auf die Maschine treffen zu können.
[0031] Die Sensoren 15 bis 18 oder entsprechende Sensoren an weiteren Maschinenteilen können
dazu herangezogen werden, um eine Paniksituation des Bedieners anhand von Maschinenreaktionen
zu detektieren.
[0032] In der dargestellten Ausführungsform ist hierzu ein zusätzlicher Paniksensor 21 am
Joystick 11 angebracht. Der Paniksensor 21 steht unmittelbar mit der Paniksteuereinheit
14 für den Paniksteuermodus in Verbindung.
[0033] Im Normalbetrieb bedient die Bedienperson die Ladeanlage 20 in üblicher Weise mittels
des Joysticks 11. Die Sensoren 15 bis 18 übermitteln dabei entsprechende Sensorsignale
an den Sensorcontroller 12 sowie die Betriebssteuerung 13. In bestimmten Fällen, zum
Beispiel bei einem Teleskoplader, wie dargestellt, kann eine weitere Notsteuereinheit
22 für einen weiteren Notsteuermodus vorgesehen sein.
[0034] Die Betriebssteuerung 13 kann eine solche weitere Notsteuereinheit 22 beinhalten,
die in den Steuerungsablauf der Betriebssteuerung 13 eingreift, wenn eine lastmomentvergrößernde
Bewegung in Längsrichtung des Fahrzeugs bzw. eine Verlängerung des Hubarms 5 eine
instabile Situation verursachen würde. Die weitere Notsteuereinheit 22 kann dann solche
lastmomentvergrößernden Bewegungen blockieren.
[0035] Sofern eine solche weitere Notsteuereinheit 22 aktiv ist, ist ein Zugriff auf die
Ladeanlage 20 über den Joystick gar nicht oder nur eingeschränkt möglich.
[0036] Mittels des Paniksensors 21, der beispielsweise die Geschwindigkeit der Betätigung
des Joysticks 11, das Überwinden eines Druckpunkts oder das Erreichen einer bestimmten
Auslöseposition, insbesondere in Verbindung mit dem Überwinden eines Druckpunktes
erfasst, wird nunmehr die Paniksteuereinheit 14 aktiviert, die im Diagramm 2 in einem
Bypass der Verbindungen zwischen Versorgung 19 und Ladeanlage 20 veranschaulicht ist
und die Steuerung der Ladeanlage 20 übernimmt.
[0037] Hierdurch sind beispielsweise eine Lastabsenkung, ein Lastabwurf oder vergleichbare
Reaktionen möglich. Die Paniksteuereinheit 14 kann auch Maschinenbewegungen oder Kombinationen
von Bewegungen ermöglichen, die im Normalbetrieb durch die Betriebssteuereinheit 13
nicht vorgesehen sind. Ist neben der Paniksteuereinheit 14 eine weitere
[0038] Notsteuereinheit 22 wie oben angegeben vorhanden, umgeht die Paniksteuereinheit 14
die weitere Notsteuereinheit 22, das heißt, die weitere Notsteuereinheit 22 wird durch
die Paniksteuereinheit 14 übersteuert bzw. die zweite Paniksteuereinheit 14 hat Vorrang
gegenüber der weiteren Notsteuereinheit 22.
[0039] Durch die erfindungsgemäße Paniksteuereinheit 14 in Verbindung mit der Panikerkennung,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel mittels des Paniksensors 21, ist somit eine instabile
Situation zu vermeiden oder zu beheben, selbst wenn eine gegebenenfalls vorhandene
weitere Notsteuereinheit 22 aktiviert ist.
[0040] Die erfindungsgemäße Paniksteuereinheit 14 ist im Panikfall auch dann zur Überbrückung
der normalen Betriebssteuereinheit aktiviert, wenn die weitere Notsteuereinheit noch
nicht aktiv oder keine weitere Notsteuereinheit vorgesehen ist. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn durch die Paniksteuereinheit 14 Maßnahmen oder Kombinationen
von Maßnahmen vorgesehen sind, die durch die normale Betriebssteuereinheit 13 nicht
durchführbar sind. Beispielsweise könnte ein Absenken des Hubarms 5 mit einem Einfahren
des Hubarms 5 verbunden werden. Gleichzeitig könnte beispielsweise eine Bremswirkung
des Fahrwerks der fahrbaren Maschine aufgehoben oder abgeschwächt werden. Je nach
Situation könnte auch eine Beschleunigung der fahrbaren Maschine vorgesehen werden,
um eine Kippbewegung nach vorne zu vermeiden.
[0041] Wie bereits oben mehrfach angeführt, kann eine Panikerkennung auch ohne eigens dafür
vorgesehene Paniksensoren wie zum Beispiel dem Paniksensor 21 am Bedienelement 11
vorgenommen werden. Auch die Signale der Sensoren 15 bis 18, die an Maschinenkomponenten
die Reaktionen dieser Maschinenkomponente auf Steuersignale durch den Joystick 11
erfassen, können zur Erfassung einer Paniksituation herangezogen werden.
[0042] In der dargestellten Ausführungsform kann die Paniksituation beispielsweise im Sensorcontroller
12 festgestellt werden, der anschließend ein entsprechendes Signal an die Notsteuereinheit
14 zur Aktivierung abgeben kann. Der Sensorcontroller 12 kann bei entsprechender Ausführungsform
auch die normale Betriebssteuereinheit 13 außer Kraft setzen.
[0043] Neben der dargestellten Ausführungsvariante sind noch vielfältige weitere Ausführungen
denkbar. Wesentlich ist, dass bei Erkennen einer Paniksituation der Bedienperson ein
Notsteuermodus gemäß dem Anspruch 1 vorgesehen ist.
[0044] Die Paniksteuereinheit 14 und gegebenenfalls die weitere Notsteuereinheit 22 müssen
nicht separat zur normalen Betriebseinheit ausgebildet sein, sondern können auch in
diese integriert sein. Wesentlich ist nur, dass die Maschinensteuerung insgesamt zum
erfindungsgemäßen Notsteuermodus in der Lage ist.
Bezugszeichenliste:
[0045]
- 1
- Maschinenfahrzeug
- 2
- Teleskoplader
- 3
- Tragrahmen
- 4
- Tragstruktur
- 5
- Hubarm
- 6
- Lastaufnahme
- 7
- Stützflansch
- 8
- Schwenkachse
- 9
- Hubzylinder
- 10
- Steueranlage
- 11
- Joystick
- 12
- Sensorcontroller
- 13
- Betriebssteuereinheit
- 14
- Paniksteuereinheit
- 15
- Sensor
- 16
- Sensor
- 17
- Sensor
- 18
- Sensor
- 19
- Versorgungseinheit
- 20
- Ladeanlage
- 21
- Paniksensor
- 22
- weitere Notsteuereinheit
1. Maschine mit Ladeanlage (20), die einen höhenverstellbaren Lastausleger (5) mit einer
Lastaufnahme (6) zur Aufnahme einer zu bewegenden Last aufweist, insbesondere Bagger,
Kran, Radlader, Teleskoplader oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, dass eine sensorische Erfassung der Bedienungsart eines Bedienelementes (11) für die Ladeanlage
(20) und eine Auswerteeinheit (12) zur Erkennung einer Paniksituation einer die Bedieneinheit
betätigenden Bedienperson vorgesehen ist und dass bei Erkennung einer Paniksituation
der Bedienperson ein Notsteuermodus vorgesehen ist, der eine Betätigung der Ladeanlage
beinhaltet.
2. Maschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sensoreinheit (12) zur Erfassung einer oder mehrerer stabilitatsrelevanter Zustandsgrößen
der Maschine wie die aufgenommene Last, die Beschleunigung einer Maschinenkomponente,
die Kraft- oder Drehmomenteinwirkung auf eine Maschinenkomponente oder dergleichen
zur Erkennung eines durch den Betrieb der Ladeanlage (20) beeinflussbaren instabilen
Maschinenstatus anhand der sensorisch erfassten Werte und eine Maschinensteuerung
(13) vorgesehen sind.
3. Maschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung der Betätigungsgeschwindigkeit an einem Bedienelement (11) zur Betätigung
der Ladeanlage (20) und/oder die Erfassung der Krafteinwirkung auf ein Bedienelement
(11) zur Betätigung der Ladeanlage (20) vorgesehen und/oder ein Geschwindigkeitssensor
und/oder ein Positionssensor und/oder ein Beschleunigungssensor und/oder ein Kraftsensor
an einem Bedienelement zur Betätigung der Ladeanlage (20) vorgesehen ist.
4. Maschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung einer Auslöseposition und/oder eine Auslösekrafteinwirkung an einem
Bedienelement (11) zur Betätigung der Ladeanlage (20) vorgesehen ist.
5. Maschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Sensoren (15, 16, 17, 18) an einer Maschinenkomponente vorgesehen sind, die anhand
der Betätigung eines Bedienelementes (11) zur Betätigung der Ladeanlage (20) eine
sensierbare Zustandsänderung erfährt, deren Charakteristik Rückschlüsse auf die Bedienart
und somit auf eine Paniksituation zulässt.
6. Maschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erfassung wenigstens einer stabilitätsrelevanten Zustandsgröße und/oder von Maschinenreaktionen
auf die Bedienart ein Beschleunigungssensor und/oder ein Neigungssensor und/oder ein
Ortungssensor und/oder ein Lastsensor und/oder ein Drucksensor und/oder eine Kombination
aus zwei oder mehreren solchen Sensoren an wenigstens einer Maschinenkomponente vorgesehen
ist.
7. Maschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Auswerteeinheit (12) die Auswertung sensorisch erfasster Maschinenreaktionen
auf die Bedienart des Bedienelementes zur Erkennung einer Paniksituation vorgesehen
ist.
8. Maschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Notsteuermodus eine Auslegerabsenkung und/oder eine Lastauslegerverkürzung als
Korrekturmaßnahme durchführbar ist.
9. Maschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Notsteuermodus ein Lastabwurf als Korrekturmaßnahmen durchführbar ist.
10. Maschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Notsteuermodus Korrekturmaßnahmen durchführbar sind, die im normalen Betriebsmodus
und/oder im ersten Notsteuermodus nicht durchführbar sind.
11. Maschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Maschinensteuerung (10) im Notsteuermodus Kombinationen von Korrekturmaßnahmen
durchführbar sind.
12. Maschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschinensteuerung (10) der Ladeanlage (20) hydraulisch, hydraulisch-mechanisch,
elektrisch oder elektro-hydraulisch ausgebildet ist.
13. Maschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erkennung einer Paniksituation eine Betätigung in den sicheren Zustand durch
eine rein hydraulisch-mechanische Steuerung, insbesondere durch die Überwindung eines
Druckpunktes im Bedienelement, insbesondere durch die Überwindung eines Widerstandes
an einem ein Bedienelement umfassendes Steuerventil der Steuerung gewährleistet wird.
14. Maschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Notsteuermodus als Paniksteuermodus gegenüber einem weiteren, die Ladeanlage
blockierenden Notsteuermodus Vorrang hat.