[0001] Die Erfindung betrifft ein Gebäude mit einer Zwangslüftungseinrichtung und mindestens
einem mittels dieser zwangsbelüfteten Raum sowie mit einem Wandaufbau des zwangsbelüftetem
Raumes umfassend eine Außenwand mit wenigstens zwei aneinandergrenzenden Bauteilen,
insbesondere einem eine Wandlaibung bereitstellenden Bauteil und wenigstens einem
Rahmenprofil, wobei zwischen den beiden Bauteilen eine Fuge ausgebildet ist, und mit
wenigstens einem Dichtungsband, welches zur Abdichtung der Fuge in dieser zwischen
den beiden Bauteilen, insbesondere zwischen dem Rahmenprofil und der Wandlaibung,
komprimiert angeordnet ist, wobei das Dichtungsband einen Korpus aus komprimierbarem
und vorzugsweise verzögert rückstellfähigem Schaumstoff umfasst sowie zwei gegenüberliegende
Breitseiten, welche jeweils an eine Anlagefläche der beiden Bauteile anlegbar sind,
wobei vorzugsweise eine erste der Breitseiten mit einem Befestigungsmittel versehen
ist, mittels welchem das Dichtungsband an der korrespondierenden Anlagefläche des
Bauteils befestigbar oder anhaftbar ist, und zwei gegenüberliegenden, sich quer zu
den Breitseiten erstreckenden Schmalseiten, nämlich einer zur Raumaußenseite und einer
zur Rauminnenseite gerichteten Schmalseite.
[0002] Zur Abdichtung einer Fuge wird ein Dichtungsband zumeist im komprimierten Zustand
in die Fuge eingebracht, so dass dieses nach seiner Entspannung die Fuge ausfüllt.
Hierbei kann sich das Dichtungsband jeweils nur über einen Teil oder die gesamte Fugentiefe
erstrecken, also beispielsweise die außenseitige oder innenseitige Abdichtung der
Fuge ausbilden oder beides.
[0003] Das Dichtungsband soll hierbei einerseits eine Zugluftabdichtung der Fuge bilden
und andererseits bei raumaußenseitiger Anordnung eine ausreichende Wasserdichtigkeit,
z.B. eine Schlagregenabdichtung, der Fuge gewährleisten. Ferner soll das Fugendichtungsband
auch eine ausreichende UV-Beständigkeit aufweisen, um auch bei längerer Sonnenbestrahlung
eine ausreichende Fugendichtigkeit bezüglich Zugluft und Schlagregen aufzuweisen.
[0004] Die derzeit beabsichtigte erneute Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV)
bringt den Aspekt der gezielten Be- und Entlüftung von Gebäuden ein. Um eine geregelte
und sichergestellte Belüftung von Räumen insbesondere mit Personenaufenthalt wie Wohn-
oder Büroräumen zu erreichen, werden Lüftungsanlagen (Zwangslüftung) vorgesehen. Diese
saugen aus verschiedenen Räumen, beispielsweise solchen mit üblicherweise höherer
Luftfeuchte (Schlafzimmer) und/oder Gerüchen (Toilette, Küche) die Luft gezielt ab.
Über andere Räume wird Außenluft den Räumlichkeiten zugeführt. Dabei wird die zuströmende
Luft zumeist über einen Wärmetauscher mit der abgesaugten Luft angewärmt. Die Dichtungsbänder
sollen hierbei einerseits trotz Zwangsbelüftung den Lufteintritt durch die mittels
Dichtungsband abgedichteten Fugen gering halten, andererseits weisen die Dichtungsbänder
eine gewisse Luftdurchlässigkeit auf, auch da diese zumeist aus einem zumindest teilweise
offenzelligen Schaumstoffmaterial bestehen, z.B. um eine Imprägnierung wie eine Imprägnierung
zur verzögerten Rückstellung zu ermöglichen.
[0005] Die Dichtungsbänder sollen ferner diese Bedingungen zuverlässig erfüllen, andererseits
aber kostengünstig bereitgestellt werden können und vielfältig einsetzbar sein.
[0006] Weiterhin sind Dichtungsbänder für Gebäude bekannt, bei denen jedoch keine Zwangbelüftung
erfolgt. Diese Dichtungsbänder sind derart ausgerüstet, dass sie im komprimierten
Zustand, d.h. im abdichtenden Einbauzustand in der Fuge, rauminnenseitig einen höheren
Wasserdampfdiffusionswiderstand (WDD-Widerstand) aufweisen als raumaußenseitig ("innen
dichter als außen"). Hierzu können diese Dichtungsbänder bspw. einen Bereich größerer
Profilhöhe des Schaumstoffmaterials, einen an dem Dichtungsband befestigten Zusatzstreifen,
eine an der raumaußenseitigen Dichtungsbandschmalseite angebrachte Folie, eine Seitenflächenbeschichtung
oder dgl. aufweisen. Auf die
EP 1811111 A2,
EP 1936246 A1,
DE 4307528 A1,
DE 102008020955 A1,
DE 200 09 674 U1 oder
DE 19641415 C2 sei hierzu beispielhaft verwiesen. Diese Bänder weisen in der Regel eine gewisse
Luftdurchlässigkeit auf, da sie meist auf Basis eines mindestens teilweise offenzelligen
Schaums hergestellt sind, insbesondere um eine Imprägnierung wie bspw. verzögerten
Rückstellung zu ermöglichen. Eine derartige Fugenabdichtung ist im vorliegenden Fall
jedoch nicht relevant, da es aufgrund der Zwangsbelüftung und einer damit verbundenen
Lüftströmung durch das Dichtungsband von raumaußenseitig nach rauminnenseitig nicht
auf eine Fugenabdichtung mit zielgerichtet von innen nach außen erfolgender Wasserdampfdiffusion
ankommt. Ferner weisen diese Dichtungsbänder raumaußenseitig nicht, es sei denn durch
besondere zusätzliche Maßnahmen, eine erhöhte Schlagregendichtigkeit und UV-Beständigkeit
auf.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines gattungsgemäßen Gebäudes
mit Zwangsbelüftung, bei welchem der Wandaufbau mit Dichtungsband, welches eine Fugenabdichtung
einer Außenwand bereitstellt, eine erhöhte Schlagregendichtigkeit und/oder erhöhten
UV-Schutzes auf der Außenseite des Wandaufbaus und des Dichtungsbandes aufweist, und
wobei der Wandaufbau mit Abdichtung kostengünstig bereitstellbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Gebäude nach Anspruch 1 gelöst. Das abdichtend in der
Fuge angeordnete Dichtungsband weist hierbei an dem der Raumaußenseite zugewandten
Schmalseitenbereich eine höhere Wasserdampfdampfbremswirkung auf als an dem gegenüberliegenden
der Rauminnenseite zugewandten Schmalseitenbereich. Durch diese Maßnahme weist der
der Raumaußenseite zugewandte Schmalseitenbereich des Dichtungsbands eine höhere Schlagregendichtigkeit
und/oder höhere UV-Beständigkeit auf, insbesondere auch verglichen mit dem gegenüberliegenden,
rauminnenseitigen Schmalseitenbereich. Das Dichtungsband ist dementsprechend ausgebildet.
Die höhere Schlagregendichtigkeit und/oder höhere UV-Beständigkeit wird somit durch
eine Ausrüstung des Dichtungsbandes an dem raumaußenseitigen Schmalseitenbereich erzielt,
welcher in Einbaulage des Bandes in der Fuge bei einer Kompression des Bandes auf
30 % dessen Ausgangshöhe einen höheren WDD-Widerstand aufweist, als der rauminnenseitige
Schmalseitenbereich. Der Schmalseitenbereich mit höherem WDD-Widerstand weist zumeist
auch eine höhere Luftdichtigkeit auf als der gegenüberliegende rauminnenseitige Schmalseitenbereich.
Als "Ausgangshöhe" sei immer die Dichtbandhöhe bei vollständig frei entspanntem Dichtband
verstanden, in Richtung Breitseite-Breitseite.
[0009] Die Vorgabe "innen dichter als außen" in Bezug auf den WDD-Widerstand wird bei dem
erfindungsgemäßen Gebäude somit aufgegeben und umgekehrt. Die dafür vorher auf unterschiedliche
Weise vorgenommenen Maßnahmen zur Erzielung eines erhöhten WDD-Widerstandes wie Materialanhäufungen,
Anordnung eines Zusatzprofils oder Zusatzstreifens, Beschichtungen oder Umhüllungen
an der Rauminnenseite des Dichtungsbandes werden jetzt nach raumaußenseitig verlegt
und verstärken die Eigenschaften Schlagregendichtigkeit und/oder UV-Schutz. Zugleich
wird erschwert, dass Luft durch die Zwangslüftung von außen in den raumaußenseitigen
Dichtungsbandbereich gesaugt wird und dort abkühlt oder gar Wasserdampf kondensiert.
Die vorher gezielt - in Bezug WDD-Widerstand und die zu dessen Erzielung vorgenommene
Maßnahme der Dichtungsbandausgestaltung - schwächer ausgeprägte Raumaußenseite des
Dichtungsbandes wird jetzt zur Rauminnenseite hin verlegt und kann darüber hinaus
ggf. weiter geschwächt werden, da nur noch die Funktion der thermischen Isolierung
verlangt wird (die Wärmeleitfähigkeit des imprägnierten Dichtungsbandes nimmt mit
abnehmender Dichte/abnehmender Kompression in der Fuge ab).
[0010] Gleichzeitig kann das erfindungsgemäß eingesetzte Dichtungsband jeweils in einem
Wandaufbau bzw. Gebäude, welches insbesondere keine Zwangslüftung aufweist, zur Fugenabdichtung
zwischen den beiden Bauteilen, insbesondere Wandungsteil und Rahmenbauteil, in einer
Einbaulage eingesetzt werden, in welcher der WDD-Widerstand rauminnenseitig höher
ist als raumaußenseitig, wie oben beschrieben. Dies bezieht sich insbesondere auf
eine (reale oder fiktive) Einbaulage mit einer Kompression des Dichtungsbandes auf
30 % seiner Ausgangshöhe (Höhe bei vollständig freier Entspannung des Dichtbandes).
Auf das Untenstehende zu dem WDD-Widerstandswert (Sd-Wert) sei verwiesen. Hierzu ist
das Dichtungsband nur - in Bezug auf die Einbaulage des erfindungsgemäßen Gebäudes
- seitenverkehrt in der Fuge einzubauen. Die Breitseite mit Befestigungsmittel kann
auch hier der Befestigung des Dichtungsbandes an dem Rahmenbauteil dienen.
[0011] Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung des Dichtungsbands zur Abdichtung wenigstens
einer Fuge in einem Gebäude mit Zwangslüftung, insbesondere einem beheizbaren Gebäude,
sowie ein Verfahren zur Zwangslüftung dieses Gebäudes. Die Ausführungen im Rahmen
der Erfindung gelten jeweils unabhängig voneinander auch hierfür.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0013] Das erfindungsgemäße Gebäude mit Zwangslüftungseinrichtung weist mindestens einen
an dieser angeschlossenen oder im Zwangslüftungsaustausch stehenden Raum mit erfindungsgemäß
ausgebildeter Fugenabdichtung auf, ggf. bezieht sich dies auf sämtliche mit Zwangslüftung.
Die Verwendung des vorgenannten Wandaufbaus bzw. des Dichtungsbandes erfolgt vorzugsweise
in einem beheizbaren Gebäude, insbesondere mit Zentralheizung zur Beheizung mindestens
eines oder sämtlicher zwangsbelüfteter Räume. Vorzugsweise sind wenigstens eine oder
sämtliche Wände des Gebäudes erfindungsgemäß ausgebildet. Die Raumtemperatur kann
im Bereich von 10-30°C oder höher liegen.
[0014] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Zwangslüftung eines erfindungsgemäßen
Gebäudes, wobei der Luftdurchtritt durch wenigstens eine mit dem Dichtungsband abgedichtete
Fuge nach DIN 18542 maximal 100 Liter pro Meter Fugenlänge und Stunde extrapoliert
auf 10 Pa Druckdifferenz beträgt.
[0015] Die Ausrüstung des Dichtungsbandes mit raumaußenseitig erhöhtem WDD-Widerstand bzw.
die Ausbildung des entsprechenden WDD-Bremsmittels kann durch an sich bekannte Maßnahmen
erfolgen, wie sie auch bei der Ausrüstung von Dichtungsbändern vorgenommen werden,
bei welchen der WDD-Widerstand rauminnenseitig höher als raumaußenseitig ist.
[0016] Die WDD-Ausrüstung bzw. das WDD-Bremsmittel kann ausgebildet sein als Materialanhäufung
und/oder Beschichtung auf der Dichtungsbandaußenseite und/oder Zusatzstreifen und/oder
vorzugsweise luftundurchlässige Profilleiste und/oder Zwischenlage im Dichtungsbandquerschnitt
beabstandet von den Seitenflächen, ohne hierauf beschränkt zu sein.
[0017] Zur Ausbildung einer Materialanhäufung kann das Dichtungsband eine Querschnittsprofilierung
zumindest einer oder genau einer Breitseite aufweisen, bspw. als wellen-, bogen-,
keil- oder stufenförmige Profilierung aufweisen, allgemein einen Höhenbereich, welcher
im Bereich oder an der außenseitigen Schmalseite angeordnet ist. Das Profil kann stetig,
monoton oder streng monoton ansteigend sein oder ggf. Zwischenerhebungen und/oder
Zwischensenken aufweisen.
[0018] Zur Ausbildung einer Materialanhäufung kann das Dichtungsband einen oder mehrere
umklappbare Bereiche aufweisen, welche unter Umklappen die Dichtungsbandhöhe erhöhen.
[0019] Das WDD-Bremsmittel, welches die Schlagregendichtigkeit und/oder UV-Beständigkeit
erhöht kann alternativ oder zusätzlich ausgebildet sein als
- Bandteil des Dichtungsbandes mit höherer Dichte (Raumgewicht)
- Seitenflächenbeschichtung (werksseitig oder baustellenseitig aufgebracht)
- teilweise oder vollständiges Umschließen des Dichtungsbandes mit vorzugsweise witterungsbeständiger
Folie, wobei die Folie die außenseitige Schmalseite in Einbaulage (z.B. Kompression
auf 30% der Höhe) zumindest teilweise oder vorzugsweise vollständig außenseitig bedeckt
- getrennte Bandteile des Dichtungsbandes mit unterschiedlicher Höhe (auf gemeinsamem
Träger)
- Dichtungsband mit Sperrschicht (z.B. in Form einer Zwischenfolie oder Beschichtung)
in einem Dichtungsbandeinschnitt, wobei die Sperrschicht vorzugsweise nahe der äußeren
Dichtungsbandschmalseite platziert ist.
[0020] Auf eine Ausrüstung bzgl. der Wasserdampfdiffusionswiderstandes gemäß der
EP 1811111 A2,
EP 1936246 A1 (an Dichtungsbandseitenfläche angeordnete Folie),
DE 4307528 A1 (Seitenflächenbeschichtung),
DE 102008020955 A1,
DE 102009013107 A1,
DE 200 09 674 U1,
DE 202010000317 (mehrteiliges Profil mit mehreren Schaumstoffstreifen nebeneinander),
DE 19641415 C2 (Sperrschicht) und/oder
DE 20009674 U1 (Einsatz unterschiedlicher Schaumstoffmaterialien),
DE201020008330U1 (mäanderförmig abgelegtes bzw. umgefaltetes Band), deren Offenbarung hiermit explizit
miteinbezogen wird, sei ausdrücklich verwiesen. Nach der Lehre dieser Druckschriften
ist das Dichtungsband durch das jeweilige Mittel in der Fuge rauminnenseitig mit einem
höheren WDD-Widerstand als rauminnenseitig, gemäß der vorliegenden Erfindung dient
dieses Mittel jeweils bei umgekehrter Einbaulage in der Fuge jeweils zur Erhöhung
der Schlagregendichtigkeit und/oder der UV-Beständigkeit. Dies umfasst, dass das Dichtungsband
jeweils auf herkömmliche Weise, wie in den Druckschriften beschrieben, bei diffusionsgesteuerter
Wasserdampfabfuhr aus der Fuge einsetzbar ist. Dasselbe Dichtungsband ist somit in
anderer Einbausituation für andere Zwecke einsetzbar.
[0021] Ein weiterer Vorteil ist hierbei, dass aufgrund der Dichtigkeit außen das Band auf
der Innenseite stärker expandiert (dünner) ausgeführt werden kann, was zu einer besseren
Wärmeisolationswirkung bzw. besseren Wärmedämmung führt.
[0022] Bevorzugt ist auf der Dichtungsbandaußenseite in Einbaulage die Materialanhäufung
und/oder Beschichtung und/oder Folie, insbesondere Materialanhäufung und/oder Beschichtung,
stärker ausgebildet als an der Innenseite, bedingt also in Einbaulage einen höheren
WDD-Widerstand und auch eine höhere UV-Beständigkeit und Schlagregendichtigkeit. "In
Einbaulage" bezieht sich im Rahmen der Erfindung immer, sofern aus dem Zusammenhang
im Einzelnen nichts anderes hervorgeht, auf eine Kompression des Dichtungsbandes auf
30% seiner Ausgangshöhe in vollständig frei (außerhalb der Fuge) entspanntem Zustand.
Diese Einbausituation wird hier als Standard verstanden, im jeweiligen Anwendungsfall
kann hiervon ggf. abgewichen werden.
[0023] Das in der Fuge angeordnete Dichtungsband kann auf 30% seines Ausgangsvolumens bei
vollständig entspanntem Zustand (also vollständig frei außerhalb der Fuge entspanntem
Zustand) komprimiert sein, bei Anordnung zwischen 2 planparallelen Ebenen. Die Kompression
erfolgt jeweils in Richtung Breitseite-Breitseite, so dass komprimierte Schmalseiten
vorliegen. Die Erfindung bezieht sich ferner jeweils auf eine Anordnung, insbesondere
bei angegebenen physikalischen Parametern des Dichtungsbandes in Einbaulage wie z.B.
WDD-Widerstand, bei welcher das Dichtungsband (fiktiv bzw. skaliert) auf 30% seines
frei entspannten Ausgangsvolumens komprimiert ist. Das Dichtungsband kann ggf. auch
im Rahmen der Erfindung in der Fuge auf 20-50% oder 25-40% der Ausgangshöhe komprimiert
sein, bei abdichtender Anlage an die Fugenflanken.
[0024] Bei dem Dichtungsband in Einbaulage kann das Verhältnis des Komprimierungsgrades,
als prozentuale Komprimierung in Einbaulage in Bezug auf den völlig frei entspanntem
Ausgangszustand, des rauminnenseitig angeordneten Dichtbandabschnittes zu dem raumaußenseitig
angeordnetem Dichtbandabschnitt, ≥ 1,5 - 2 oder ≥ 2,5 - 3 betragen. Das Verhältnis
kann ggf. auch ≥ 3,25 - 3,5 oder ≥ 4 betragen, bspw. bis zu 5-6 oder höher, wobei
sicherzustellen ist, dass beide Abschnitte abdichtend an beiden Fugenflanken abdichtend
anliegen. Durch ein hohes Verhältnis und somit geringe Kompression des rauminnenseitigen
Dichtbandabschnittes liegt kann dieser Abschnitt eine vergleichsweise hohe Wärmedämmung
aufweisen.
[0025] Das Dichtungsband umfasst vorzugsweise einen Streifen aus komprimierbarem und rückstellfähigem
Weichschaumstoff, der im vollständig frei rückgestelltem Zustand (außerhalb der Fuge)
eine Dicke a aufweist.
[0026] Zur Erhöhung der Materialdichte des Dichtungsbandes in Einbaulage kann in dem Schmalseitenbereich
des Dichtungsbands, der der Raumaußenseite zugewandt ist und durch die erhöhte Materialdichte
eine höhere Luftdichtigkeit und/oder höhere Dampfbremswirkung aufweist, ein weiteres
Material (Zusatzmaterial) in dem Schaumstoffstreifen eingelassen oder aufgesetzt sein.
Das Zusatzmaterial kann teilweise oder vollständig in den Schaumstoffstreifen eingelassen
sein. Ist das Zusatzmaterial vollständig in dem Schaumstoffstreifen eingelassen, so
weist dieses eine andere Luftdurchlässigkeit (vorzugsweise eine geringere) und/oder
einen anderen WDD-Widerstand (vorzugsweise einen höheren) auf als das Material des
Schaumstoffstreifens (jeweils für einen nicht druckbelasteten Zustand). Ist das Zusatzmaterial
auf dem Schaumstoffstreifen aufgesetzt, so weist das Zusatzmaterial vorzugsweise eine
andere Luftdurchlässigkeit und/oder einen anderen WDD-Widerstand auf als das des Schaumstoffstreifens,
jeweils unabhängig voneinander vorzugsweise eine geringere Luftdurchlässigkeit und
einen höheren WDD-Widerstand, gegebenenfalls können Luftdurchlässigkeit und/oder WDD-Widerstand
derselbe sein wie der des Schaumstoffstreifens, z.B. im Bereich von ± 10-20% oder
± 25-30% des Wertes der Luftdurchlässigkeit bzw. des WDD-Widerstandes desselben. Das
eingelassene Material erstreckt sich bevorzugt über die gesamte Länge des Streifens
und mit der Höhe h, wobei h von 1/10 a bis 1/2 a oder bis ¼ a betragen kann, ohne
hierauf beschränkt zu sein. Das weitere Material kann nach einer Alternative unter
Anwendungsbedingungen, auch bei Einbau des Dichtungsbandes in der Fuge, komprimierbar
sein, vorzugsweise mit einer höheren Steifigkeit als das Material des Schaumstoffstreifens.
Nach einer anderen Alternative ist das weitere Material nicht komprimierbar, bspw.
als massive Leiste ausgeführt. Das (teilweise) eingelassene oder aufgesetzte Zusatzmaterial
ist vorzugsweise als Streifen ausgeführt, welcher sich über die Dichtbandlänge erstreckt.
[0027] Besonders bevorzugt ist das Material des Dichtungsbandes, welches beim komprimierten
Dichtungsband eine erhöhte Materialansammlung ergibt, als Profilbereich des Dichtungsbandes
ausgebildet. Der Profilbereich ist also als einstückig an dem Dichtungsband angeformter
Bereich desselben ausgebildet. Das Dichtungsband in völlig frei entspanntem Zustand
weist also ein Höhenprofil auf. Der einen Höhenbereich des Dichtungsbandes ausbildende
Profilbereich bildet somit bei Kompression des Dichtungsbandes in der Fuge einen Bereich
mit erhöhtem WDD-Widerstand einerseits und mit erhöhter Schlagregendichtigkeit und
UV-Beständigkeit und/oder verminderter Luftdurchlässigkeit andererseits aus. Der Profilbereich
kann im Querschnitt an zumindest einer (oder genau einer) Breitseite wellenförmig,
keilförmig, stufenförmig, bogenförmig oder auf andere Weise ausgebildet sein. Der
Höhenbereich des Profils ist an der raumaußenseitigen Schmalseite angeordnet, der
Niederbereich an der rauminnenseitigen Schmalseite. Das Profil kann vorzugsweise stetig
von einer zur anderen Schmalseite zunehmen oder ggf. im mittleren Bereich eine (oder
ggf. mehrere) Senke(n) aufweisen.
[0028] Alternativ oder zusätzlich ist das Wasserdampfdiffusions(WDD)-Bremsmittel, welches
hier raumaußenseitig angeordnet eine erhöhte Schlagregendichtigkeit und/oder UV-Beständigkeit
des Dichtungsstreifens bewirkt, als Zusatzstreifen ausgebildet, beispielsweise aus
einem Kunststoffmaterial, welcher mittels einer (Selbst)Klebeschicht an dem Dichtungsband
angehaftet ist. Der Zusatzstreifen kann eine geringere Kompressibilität bzw. Steifigkeit
und/oder höheren Wasserdampfdiffusionswiderstandskoeffizienten aufweisen, als das
Schaumstoffmaterial des Dichtungsbands, ggf. kann der Zusatzstreifen aber auch aus
dem selben Material bestehen wie das Dichtungsband, beispielsweise wenn der Zusatzstreifen
unter Erhöhung der Profilhöhe des Dichtungsbands auf einen Basisstreifen aufgeklebt
ist. Die Eigenschaften des Zusatzstreifens können hierdurch besonders einfach an die
jeweiligen Erfordernisse angepasst werden. Der Zusatzstreifen kann aus geschäumten
oder nicht-geschäumten Material bestehen. Der Zusatzstreifen kann zur verzögerten
Rückstellung ausgebildet, insbesondere imprägniert, sein, gegebenenfalls ist dies
nicht der Fall. Weist das Basis-Streifenmaterial eine bestimmte Offenporigkeit auf,
so kann der Zusatzstreifen im Wesentlichen dieselbe oder eine vorzugsweise geringere
Offenporigkeit aufweisen wie das Schaumstoffmaterial oder im Wesentlichen geschlossenporig
ausgebildet sein. Der Zusatzstreifen kann auch aus einem massiven, vorzugsweise porenfreien,
Material bestehen, welches ggf. unter den im Einbauzustand vorliegen Druckkräften
nicht deformierbar sein kann. Der Zusatzstreifen kann elastisch deformierbar sein.
Vorzugsweise weist das Dichtungsband eine nur so hohe Biegesteifigkeit auf, dass das
Dichtungsband als Rolle konfektioniert werden kann, vorzugsweise mit vorkomprimiertem
Dichtungsband in aufgerolltem Zustand.
[0029] Der Zusatzstreifen und/oder der Profilbereich erstreckt sich vorzugsweise nur über
einen Teil der Breite des Dichtungsbands, ggf. auch über dessen gesamte Breite, dann
bei geeigneter Profilierung. Die Breite des Zusatzstreifens oder des Profilbereichs
kann ≤ ⅓ bis 1/2 oder ≤ 1/4 bis

oder ≤

der Breite des Dichtungsbands betragen. Der Zusatzstreifen oder der Profilbereich
kann sich über eine Höhe von 5-95% der Höhe des Dichtungsbands im vollständig dekomprimierten
Zustand erstrecken, z.B. 5-50% oder 10-25% der Höhe desselben.
[0030] Die Materialanhäufung kann bevorzugt kontinuierlich zur Außenseite zunehmen, ggf.
auch mit einer Senke in der Mitte, z.B. entsprechend der
DE 10 2008 020 955 A1, solange außen eine stärkere Ausführung des Dichtungsbandes oder -streifens als innen
gewährleistet ist.
[0031] Alternativ oder gegebenenfalls zusätzlich zu einem anderen WDD-Bremsmittel, insbesondere
einer Profilierung, Zusatzstreifen oder Seitenflächenbeschichtung, weist nach einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform das Dichtungsband vorzugsweise einen umklappbaren
Bereich auf, welcher auf den Korpus des Dichtungsbandes zurück umklappbar ist, um
eine Materialanhäufung zu ergeben, welche in Einbaulage zu einer Erhöhung der Schlagregendichtigkeit
und/oder UV-Beständigkeit des Dichtungsbandes führt. Das Dichtungsband kann ein- oder
mehrfach, bspw. 2- oder 3-fach zusammenklappbar sein, also bspw. einen, zwei oder
drei Abschnitte aufweisen, welche auf den Grundkorpus (die nach dem Umklappen bestehende
breitere Basis des Schaumstoffkorpus, welche die Dichtungsbandbreite in Einbaulage
definiert) aufweisen. Die Umklappung ist jeweils vorzugsweise durch geeignet positionierte
Dichtungsbandeinschnitte unter Verbleib von Verbindungsstegen erleichtert. Der Korpus
des Dichtungsbandes oder der bestehen bleibende Grundkorpus und/oder die Umklappbereiche
können jeweils unabhängig voneinander rechteckig oder profiliert ausgebildet sein,
bspw. keil-, bogen- oder wellenförmig, vorzugsweise unter Verstärkung der Materialanhäufung
zu der raumaußenseitigen Schmalseite hin. Mehrere oder sämtliche Abschnitte des Korpus
oder der Grundkorpus können rechteckig ausgebildet sein, insbesondere mit gleicher
Höhe.
[0032] Der materialangehäufte Bereich des Dichtungsbandes kann im völlig frei entspannten
Zustand desselben eine um den Faktor ≥ 1,5 oder ≥ den Faktor 1,75 oder mindestens
doppelt oder dreifach so große Höhe als der Grundkorpus aufweisen, vorzugsweise auch
Faktor ≥ 3,25 - 3,5 oder mehr oder ≥ 4 -6 dessen Höhe, gegebenenfalls nur bis zum
4-4,5-fachen oder nur 3,3-3,5 fachen derselben. Dies kann insbesondere bei Ausbildung
mit Profilierung, Zusatzstreifen oder Umklappung gegeben sein. Hierdurch ist der Grundkorpus
bzw. nicht materialangehäufte Bereich in der Fuge relativ stark entspannt - gleichwohl
abdichtend an den Fugenwandungen anliegend - so dass sich hier aufgrund der geringen
Materialansammlung eine erhöhte Wärmedämmwirkung bzw. geringere Wärmeleitungskoeffizient
als im materialangehäuften, schlagregendichten Bereich.
[0033] Das Dichtungsband weist in Einbaulage in dem rauminnenseitig angeordneten Abschnitt
vorzugsweise eine Komprimierung von ≤ 25 % der raumaußenseitigen Komprimierung auf,
bezogen auf den frei expandierten Zustand des Dichtungsbandes, bei abdichtender Anlage
des Dichtungsbandes an den beiden Fugenflanken von Rahmenprofil und Laibung in dem
Abschnitt geringerer Kompression. Die Komprimierung des weniger komprimierten Abschnittes
kann auch ≤ 20-22% oder ≤ 18-20% der des höher komprimierten Abschnittes betragen,
gegebenenfalls auch ≤ 12-15% desselben. Durch die sehr geringe Kompression weist der
Dichtungsbandabschnitt eine geringere Wärmeleitfähigkeit und damit höhere Wärmedämmung
auf. Dies wird dadurch ermöglichst, dass dieser Abschnitt rauminnenseitig angeordnet
ist und eine ausreichende Schlagregendichtigkeit durch den raumaußenseitigen Abschnitt
hoher Kompression bereitgestellt wird. Der Bereich mit höherer Kompression ist der
oben genannte Bereich mit 30% Kompression als (fiktiver) Normwert.
[0034] Besonders bevorzugt weist das Dichtungsband auf der außenseitigen Schmalseite eine
Beschichtung auf, welche den WDD-Widerstand erhöht. Die rauminnenseitige Beschichtung
kann einen WDD-Widerstand im Bereich von 0,05 bis 20 m aufweisen. Der WDD-Widerstand
und die Schlagregendichtigkeit sowie UV-Beständigkeit der raumaußenseitigen Beschichtung
ist höher als die der rauminnenseitigen Beschichtung. Zwar hat die rauminnenseitige
Beschichtung in Bezug auf den WDD-Widerstand oder die Schlagregendichtigkeit in Einbausituation
bei einem zwangsbelüfteten Raum keine besondere Funktion, es ermöglicht jedoch, dasselbe
Dichtungsband auch bei einem nicht zwangsbelüftetem Gebäude bzw. Raum einzusetzen,
so dass der WDD-Widerstand des Dichtungsbandes rauminnenseitig in Einbausituation
(30% Kompression unter obigen Bedingungen) größer ist als raumaußenseitig, wie bspw.
zu der
EP 1 811 111 A1 beschrieben. Die Beschichtung kann jeweils die eines Polymermaterials wie Latex oder
eines Acrylatpolymers sein. Die Beschichtung kann ein als Schmelze aufgebrachtes Kunststoffmaterial
sein, insbesondere ein Schmelzeacrylat. Das Kunststoffmaterial, insbesondere Schmelzeacrylat
kann bei 160°C eine Viskosität von 0,005 bis 25 Pa s aufweisen oder im Bereich von
0,01 bis 15 Pa s, ohne hierauf beschränkt zu sein (Viskosität gemessen mit Brookfield
Platte-Kegel-Messgerät Brookfield Typ CAP 2000, 100 Umdrehungen /Minute, 250 Sekunden.
Das Kunststoffmaterial kann einen Erweichungsbereich, bei welchem das Material als
Schmelze aufbringbar ist, bei Temperaturen im Bereich von 60-250°C oder 80-225°C aufweisen.
[0035] Das Dichtungsband kann an der raumaußenseitig anzuordnenden Schmalseite eine im Wesentlichen
wasserdichte Imprägnierung oder Beschichtung oder an dieser angeordnete Folie aufweisen.
[0036] Alternativ oder zusätzlich zu einem anderen WDD-Bremsmittel, welches vorzugsweise
zugleich die Schlagregendichtigkeit und/oder die UV-Beständigkeit erhöht, kann eine
Sperrschicht in dem Dichtungsbandquerschnitt, also beabstandet von beiden Schmalseiten,
in dem Dichtungsband vorgesehen sein. Als Sperrschicht sei hier insbesondere eine
Lage eines Materials verschieden von dem Schaumstoffmaterial verstanden, welches vorzugsweise
ähnlich einem Beschichtungsmaterial in flüssiger oder pastöser Form auf den entsprechenden
Dichtungsbandabschnitt aufbringbar und zur Aushärtung in seinen Sperrzustand bringbar
ist, wobei die Aushärtung unter Trocknung, Reaktion mit einem Härter einschließlich
Sauerstoff oder Luftfeuchtigkeit und Strahlung bringbar ist. Derartige Materialien,
insbesondere Kunststoffharze, sind an sich bekannt und können Klebemittel umfassen.
[0037] Die Sperrschicht oder Folie kann unter Durchtrennung des Dichtungsbandes sich über
dessen gesamte oder einen Teil der Höhe desselben erstrecken, oder in einem Einschnitt
desselben angeordnet sein unter Verbindung der beiden gegenüberliegenden Dichtungsbandbereiche
durch einen Verbindungssteg des Schaumstoffmaterials.
[0038] Vorteilhafterweise ist die Folie oder die Sperrschicht nahe der raumaußenseitigen
Schmalseite angeordnet, um bezüglich der Einflüsse Schlagregen und/oder UV-Strahlung
einen möglichst oberflächennahen Schutz des Dichtungsbandes zu ergeben. Die Folie
oder Sperrschicht kann in einem Abstand von 1/3 - 1/15 der Dichtungsbandbreite oder
1/4 - 1/10 derselben zu der äußeren Schmalseite angeordnet sein, oder weniger.
[0039] Alternativ kann eine Folie oder Beschichtung auch außenseitig an der Dichtungsbandschmalseite
angeordnet sein.
[0040] Die Folie kann jeweils eine Kunststofffolie oder ggf. Metallfolie sein.
[0041] Die Sperrschicht oder Folie besteht vorzugsweise zumindest teilweise aus einem seinen
Wasserdampfdiffusionswiderstand (WDD-Widerstand) mit der Luftfeuchtigkeit reversible
änderndem Material (die Sperrschicht/Folie erhöht also den WDD-Widerstand gegenüber
dem Schaumstoffmaterial, ist hierbei aber immer noch wasserdampfdiffusionsdurchlässig).
Vorzugsweise besteht die Sperrschicht bzw. Folie zumindest teilweise aus einem Material,
welches mit zunehmender Luftfeuchtigkeit seinen WDD-Widerstand verringert. Der Bereich
der Sperrschicht bzw. Folie, welcher aus dem reversibel seinen WDD-Widerstand mit
der Luftfeuchtigkeit ändernden Material (rev.WDD-Material) besteht, ist den Wasserdampfdiffusionspfad
teilweise oder vorzugsweise vollständig durchsetzend angeordnet. Der s
D-Wert (Wasserdampfdiffusionswert bezogen auf eine Luftschichtdicke in Metern) der
Sperrschicht bzw. Folie bei 25% einerseits und bei 72,5% relativer Luftfeuchtigkeit
andererseits (jeweils bei 20°C) unterscheidet sich vorzugsweise um einen Faktor von
≥ 1,1-1,2, vorzugsweise ≥ 1,5-2, gegebenenfalls bis zu einem Faktor von 3 bis 5 oder
bis 10 bis 20 oder auch bis 50 oder bis 100 oder 250 oder darüber hinaus, wodurch
die Abhängigkeit der Wasserdampfdiffusion der Sperrschicht bzw. Folie von der Luftfeuchtigkeit
definiert wird. Die Differenz beider s
D-Werte der Sperrschicht bei den beiden angegebenen relativen Luftfeuchtigkeiten kann
≥ 0,25 m oder ≥ 0,5 m oder vorzugsweise ≥ 0,75-1 m betragen, beispielsweise bis zu
5-10 m oder bis zu 20-25 m oder darüber hinaus. Vorzugsweise besteht die Sperrschicht
bzw. Folie zumindest teilweise aus einem synthetischen, wasserquellbaren Polymer als
rev.WDD-Material. Besonders bevorzugt besteht die Sperrschicht oder Folie bzw jeweils
eine Lage derselben zumindest teilweise aus einem Ionomer-Material als rev.WDD-Material.
Unter "Ionomermaterial" sei ein polymeres Material verstanden, bei welchem das Polymermaterial
ionische Gruppen aufweist, insbesondere Acrylat- oder Metacrylatgruppen, welche jeweils
durch chemische Valenzbindungen mit Seitenketten oder dem Grundgerüst des polymeren
Materials verbunden sind. Das Polymergerüst ist somit vorzugsweise negativ geladen.
Die Gegenkationen zu dem Polymergerüst sind vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe
Ammonium, Lithium, Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium oder Zink oder Mischungen derselben,
besonders bevorzugt Natrium und/oder Kalium, insbesondere bevorzugt Natrium. Nach
einer anderen bevorzugten Ausführungsform besteht das rev.WDD-Material der Sperrschicht
oder Folie aus einem Polyamidmaterial oder aus EVOH (Ethylen-Vinylalkohol), auch wenn
Ionomer-Materialien zumeist bevorzugt sind. Das rev.WDD-Material bildet vorzugsweise
jeweils eine Lage der Sperrschicht oder Folie aus, vorzugsweise eine durchgehende
Lage, in Bezug auf die Flächenestreckung der Sperrschicht bzw. Folie. Gegebenenfalls
bestehen Sperrschicht bzw. Folie aus einem Material, dessen WDD-Widerstand sich mit
sich ändernder Luftfeuchtigkeit praktisch nicht ändert, z.B. bei einer Änderung bei
25% einerseits und bei 72,5% relativer Luftfeuchtigkeit andererseits (jeweils bei
20°C) um weniger als 10% oder weniger als 2-5 % (Bezugspunkt: 25% Luftfeuchtigkeit).
[0042] Die Sperrschicht oder Folie kann sich teilweise oder vollständig über die Fläche
der raumaußenseitigen Dichtungsbandschmalseite bzw. Dichtungsbandhöhe erstrecken,
bspw. über ≥ 50-75% oder ≥ 80-85% der Fläche derselben, oder ≥ 90-95% oder praktisch
100% derselben (jeweils bezogen auf die Einbaulage, 30% Kompression). Die Folie kann
an der Schmalseite oder an einer oder beiden Breitseiten des Dichtungsbandes befestigt
sein. Die Sperrschicht oder Folie kann eine Dicke im Bereich von 5-1000 µm oder 5-500
µm oder 10-200 µm aufweisen. Die Folie ist vorzugsweise biegeschlaff. Die Folie oder
Sperrschicht sind jeweils vorzugsweise nicht eigensteif also biegsam, so dass diese
eine Rückstellung bzw. Kompression des Dichtungsbandes nicht oder nicht nennenswert
beeinflussen.
[0043] Durch das rev.WDD-Material wird der Wasserdampfdiffusionspfad vorzugsweise überwiegend,
d.h. zu ≥ 50-75% oder ≥ 80-90% oder besonders bevorzugt ≥ 95% bis zu 100% in seinem
Querschnitt durchsetzt (ggf. auch zu ≥ 20-35%).
[0044] Das WDD-Bremsmittel, welches die Schlagregendichtigkeit des Dichtungsbandes außenseitig
erhöht, wie bspw. Materialanhäufung, Beschichtung, Sperrschicht oder dergl., ist vorzugsweise
derart ausgebildet, dass dieses zugleich die Schlagregendichtigkeit des Dichtungsbandes
um zumindest 50 Pascal (Pa) oder um zumindest 100 Pascal erhöht, im speziellen um
zumindest 150 oder 200 Pascal erhöht. Hierdurch kann auch bei vergleichsweise luftdurchlässigen
und somit vergleichsweise wenig schlagregendichten Korpusschaumstoffmaterialien eine
deutlich verbesserte Schlagregendichtigkeit des Dichtungsbandes insgesamt erzielt
werden. Das Dichtungsband insgesamt weist vorzugsweise außenseitig eine Schlagregendichtigkeit
von zumindest 300 Pascal oder mindestens 600 Pascal auf. Die Angaben zur Schlagregendichtigkeit
und deren Bestimmung beziehen sich jeweils auf DIN EN 1027. Die Schlagregendichtigkeit
von zumindest 300 oder zumindest 600 Pascal bezieht sich jeweils auf die Einbaulage
des Dichtungsbandes, also bei einer Kompression auf 30 % des Ausgangsvolumens des
ohne äußere Krafteinwirkung vollständig frei entspannten Dichtungsbandes. Hierdurch
kann das Dichtungsband eine ausreichende Schlagregendichtigkeit aufweisen. Diese schlagregendichte
Beschichtung weist zugleich einen WDD-Widerstand auf, so dass der WDD-Widerstand an
dem Dichtungsband raumaußenseitig höher als rauminnenseitig ist. Rauminnenseitig kann
ebenfalls eine die Schlagregendichtigkeit des Dichtungsband erhöhende Beschichtung
vorgesehen sein, welche die Schlagregendichtigkeit des Dichtungsbandes um zumindest
50 Pascal (Pa) oder um zumindest 100 Pascal erhöht, im speziellen um zumindest 150
erhöht, wobei die Schlagregendichtigkeit rauminnenseitig zumindest 300 oder zumindest
600 Pascal in Einbaulage des Dichtungsbandes, also bei einer Kompression auf 30 %
des Ausgangsvolumens des ohne äußere Krafteinwirkung vollständig frei entspannten
Dichtungsbandes, beträgt.
[0045] Das Schaumstoffmaterial des Dichtungsbandes (vor dessen Imprägnierung, z.B. zur verzögerten
Rückstellung) kann eine Luftdurchlässigkeit im Bereich von 10 - 1000 l/m
2s oder 25 - 1000 l/m
2s oder auch 40 - 800 l/m
2s aufweisen, sodass sich in Kombination mit der erfindungsgemäßen Beschichtung in
Bezug auf die Fugenabdichtung eine vorteilhafte Ausbildung ergibt, insbesondere auch
bei Imprägnierung des Korpusmaterials. Allgemein im Rahmen der Erfindung bezieht sich
die jeweils angegebene Luftdurchlässigkeit auf die Normbedingungen eines 10 mm dicken
Schaumstückes (vollständig entspannt) bei einem Mess-Unterdruck von 0,5 mbar, Prüffläche
100cm2; Frank-Gerät 21443; DIN EN ISO 9237. Nach einer bevorzugten Variante beträgt
die Luftdurchlässigkeit des genannten Schaumstoffmaterials ≤ 125-150 l/m
2s oder vorzugsweise ≤ 75-100 l/m
2s, gegebenenfalls auch ≤ 40-50 l/m
2s oder ≤ 20-25 l/m
2s. Hierdurch liegt ein Dichtungsband vor, welches sowohl bei erfindungsgemäßer Einbaulage
und Anwendung als auch bei Anwendung nach dem Prinzip eines WDD-Widerstandes innen
dichter als außen besonders bevorzugt einsetzbar ist, wobei eine an sich bereits sehr
geringe Luftdurchlässigkeit und/oder hoher Wasserdampfdiffusionswiderstand des Bandes
durch das WDD-Bremsmittel weiter gezielt eingestellt werden kann. Ferner ist das Band
vorzugsweise verzögert rückstellfähig imprägniert, also gezielt in der Fuge rückstellbar.
Nach einer anderen bevorzugten Variante beträgt die Luftdurchlässigkeit des genannten
Schaumstoffmaterials ≤ 600-800 l/m
2s oder vorzugsweise ≤ 350-500 l/m
2s. Die Luftdurchlässigkeit des Schaumstoffmaterials kann hier bspw. im Bereich von
100-1000 l/m
2s liegen oder vorzugsweise im Bereich von 150 - 800 l/m
2s oder 200-600 l/m
2s.
[0046] Der Schaumstoffkorpus ist vorzugsweise einstückig ausgebildet, aus also durchgehend
nahtstellenfrei.
[0047] Gegebenenfalls kann das Dichtungsband rauminnenseitig eine Zone oder Ausrüstung aufweisen,
welche ebenfalls eine lokale Erhöhung des WDD-Widerstandes und/oder der Luftdichtigkeit
bewirkt, aber geringer als an der Raumaußenseite.
[0048] Der Wasserdampfdiffusionswiderstand der raumaußenseitigen Zone des Dichtungsbands
kann im Einbauzustand desselben geringer sein als die rauminnenseitige Zone desselben.
Der Wasserdampfdiffusionswiderstandswert - auch S
d - Wert - kann den 1,5 bis 10.000-fachen Wert oder größer des Wasserdampfdiffusionswertes
des die raumaußenseitige Dampfbremswirkung definierenden Dichtungsbandbereichs entsprechen.
Beispielsweise kann das genannte Verhältnis der S
d - Werte rauminnenseitig zu raumaußenseitig im Bereich von 1,5 bis 5.000 liegen, beispielsweise
Wasserdampfdiffusionsbremsmittel ≤ 2.000-3.000 oder ≤ 1.000-1.500 sein. Das Verhältnis
der S
d - Werte kann insbesondere im Bereich von 2 bis 150 liegen, beispielsweise im Bereich
von 2 bis 50. Die rauminnenseitige Zone, Folie oder Beschichtung kann auch wasserdampfdiffusionsdicht
ausgebildet sein. Dies kann sich insbesondere jeweils auf ein Dichtungsband mit 30%
Kompression auf sein Ausgangsvolumen des vollständig entspannten Dichtungsbandes beziehen.
[0049] Das Dichtungsband kann allgemein eine Breite von ≥ 3 cm der ≥ 5 cm aufweisen, beispielsweise
bis ca. 15 oder 20 cm oder darüber hinaus, so dass das Dichtungsband angepasst ist,
um eine zugeordnete Fuge über deren gesamte Tiefe abzudichten, also sowohl die rauminnenseitige
als auch raumaußenseitige Abdichtung auszubilden.
[0050] Allgemein kann eine erste der Breitseiten des Dichtungsbands mit einem Befestigungsmittel
versehen sein, mittels welchem das Dichtungsband an der korrespondierenden Anlagefläche
von Rahmenprofil oder Wandlaibung befestigbar oder anhaftbar ist. Ein solches Befestigungsmittel
ist beispielsweise ein Klebestreifen oder eine Klebeschicht, einschließlich Selbstklebeschicht.
Die Befestigungsmittel des Dichtungsbands an dem Rahmenprofil können auch auf andere
geeignete Weise ausgeführt sein, beispielsweise als Kraft- und/oder Formschlussmittel,
welche mit korrespondieren Befestigungsmitteln des Rahmenprofils zusammenwirken können.
[0051] Allgemein im Rahmen der Erfindung kann das Befestigungsmittel des Dichtungsbands
an einer Breitseiten, beispielsweise auch in Ausgestaltung als (Selbst)Klebeschicht,
sich nur über einen Teil oder die gesamte Breite des Dichtungsbands erstrecken oder
mehrere entlang der Breitseite benachbart angeordnete Befestigungsmittel umfassen,
welche auch seitlich beabstandet zueinander angeordnet sein können. Das Befestigungsmittel
kann auf Höhe des Bremsmittels angeordnet sein (also diesem gegenüberliegend) und/oder
seitlich benachbart hierzu. Das Befestigungsmittel kann sich auch über die gesamte
Breitseite des Dichtungsbands erstrecken.
[0052] Besonders bevorzugt ist das Dichtungsband angepasst oder ausgebildet, insbesondere
mit dem Dichtungsband zugeordnetem Rahmenprofil oder mit an dem Rahmenprofil angebrachtem
Dichtungsband, dass das Dichtungsband sowohl eine rauminnenseitige Abdichtung als
auch eine raumaußenseitige Abdichtung des Rahmenprofils ausbildet. Weitere Abdichtmittel
in der Fuge zwischen Rahmenprofil und Laibung müssen dann nicht vorgesehen sein.
[0053] Vorzugsweise erstreckt sich das Dichtungsband über zumindest nahezu oder die gesamte
Fensterrahmenbreite, so dass das Dichtungsband die rauminnenseitige und raumaußenseitige
Abdichtung der Fuge am Rahmenprofil ergibt. Der Schaumstoffkorpus des Dichtungsbandes
ist hierbei vorzugsweise in der Richtung rauminnenseitig-raumaußenseitig durchgehend
einteilig oder insgesamt einteilig ausgebildet.
[0054] Im Rahmen der Erfindung wird der Begriff "Breitseite" in dem Sinne verstanden, dass
dies die dem Rahmenprofil oder Fensterrahmen zugewandte Seite des Dichtungsbands bzw.
die dieser oder diesem gegenüberliegende Seite ist. Die beiden Schmalseiten des Dichtungsbands
sind hierbei der Raumaußenseite bzw. Rauminnenseite zugewandt.
[0055] Das Dichtungsband kann allgemein mindestens eine Zone aufweisen, welche bei bestimmungsgemäßer
Montage des Dichtungsbands in der Fuge als Wärmedämmschicht fungiert.
[0056] Vorzugsweise ist die Breite der Breitseite des Dichtungsbandes bei Kompression auf
30% des Ausgangsvolumens des Dichtungsbandes (ausgehend von dem vollständig expandierten
Zustand des freien Dichtungsbandes außerhalb der Fuge; entsprechend dem Einbauzustand)
größer als die Höhe einer oder beider der Schmalseiten. Im Einbauzustand beträgt das
Verhältnis der Erstreckungen von Breitseite zu Schmalseite des Dichtungsbandes mindestens
1:1, vorzugsweise ≥ 1,25:1 oder ≥ 1,5:1, das Verhältnis kann bis zu 10:1 oder bis
15:1 oder bis 20:1 betragen, ohne hierauf beschränkt zu sein.
[0057] Das Dichtungsband stellt vorzugsweise einen Schaumstoffstreifen dar oder umfasst
einen solchen (vorzugsweise zu ≥ 50-75 Vol.-% oder ≥ 85-95 Vol.-% des Dichtungsbandes
insgesamt), welcher aus offen- oder geschlossenzelligem Schaumstoffmaterial oder gemischt
aus teilweise offen- und teilweise geschlossenzelligem Material bestehen kann und
den Dichtungsbandkorpus bildet. Das Dichtungsband kann auch Zonen unterschiedlicher
Materialien umfassen, z.B. solche aus offenzelligem und solche aus geschlossenzelligem
Material. Der Schaumstoffstreifen ist vorzugsweise elastisch komprimierbar. Das Dichtungsband
bzw. das Schaumstoffmaterial desselben ist vorzugsweise elastisch rückstellfähig ausgeführt.
Das Dichtungsband kann mit einem Mittel imprägniert sein, um eine oder mehrere seiner
Eigenschaften wie beispielsweise den Wasserdampfdiffusionswiderstand, die Wasser-
und/oder Luftdichtigkeit und/oder die Rückstelleigenschaften des Schaumstoffmaterials
nach einer Kompression desselben einzustellen, insbesondere die Rückstelleigenschaften
in Bezug auf eine verzögerte Rückstellung. Das Schaumstoffmaterial kann hierzu an
einer Schmalseite und/oder einen Volumenbereich, welcher sich vorzugsweise an eine
Schmalseite anschließt, imprägniert sein, oder aber homogen über das gesamte Volumen
des Dichtungsbands. Hierzu können an sich bekannte Kunststoffharze, insbesondere Acrylate,
im speziellen als Dispersionen, eingesetzt werden. Die Imprägnierung zur verzögerten
Rückstellung kann derart erfolgen, dass nach maximaler Kompression die vollständige
Rückstellung erst nach ≥ 0,25-0,5 Stunden, ≥ 1-2 Stunden oder ≥ 5-10 Sunden erfolgt,
vorzugsweise ≤ 48-72 Stunden oder ≤ 24 Stunden oder maximal nach einer Zeit wie sie
der vollständigen Tränkung (maximale Imprägnataufnahme) des Schaumstoffmaterials entspricht.
Diese Angaben beziehen sich jeweils auf 20°C und 50% relative Luftfeuchtigkeit. Das
Imprägnat kann wie üblich weitere Komponenten wie Flammschutzkomponenten enthalten.
[0058] Der Schaumstoffstreifen kann sich vorzugsweise einteilig zumindest in einzelnen Querschnittsbereichen
des Dichtungsbands über zumindest nahezu die gesamte Breite und/oder Höhe des Dichtungsbands
erstrecken. Gegebenenfalls kann das Dichtungsband zwei oder mehr getrennte Bereiche
an Schaumstoffmaterial aufweisen, vorzugsweise einen einteilig zusammenhängenden Bereich.
Allgemein kann das Dichtungsband in seiner Einbausituation gegenüber dem vollständig
dekomprimierten Zustand auf eine Dicke von 7-40% der Dicke im dekomprimierten Zustand
komprimiert sein bzw. komprimierbar sein, vorzugsweise auf eine Dicke im Bereich von
10-30% oder 10-20%. Das Dichtungsband kann im vollständig dekomprimierten Zustand
eine Höhe (Länge der Schmalseite) von ≥ 1-2 cm oder ≥ 3-5 cm aufweisen.
[0059] Die erfindungsgemäß abgedichtete Fuge kann eine Luftdurchlässigkeit von ≤ 0,2-0,3
m
3/[Stunde x Meter (daPa) Exp. 2/3] oder vorzugsweise ≤ 0,1-0,15 m
3/[Stunde x Meter (daPa) Exp. 2/3] aufweisen, bestimmt nach DIN EN 1026. Diese Werte
können unabhängig hierfür auch für den Dichtbandbereich mit höherem WDD-Widerstand
gelten. Der Dichtbandbereich mit niedrigerem WDD-Widerstand kann eine um ≥ 20-30%
oder ≥ 40-50 % höhere Luftdurchlässigkeit aufweisen, als der Bereich mit höherem WDD-Widerstand
(der Bereich mit höherem WDD-Widerstand als Basis mit 100%). Die Luftdurchlässigkeit
des Dichtbandbereiches mit niedrigerem WDD-Widerstand kann eine um bis zu dem Faktor
3 bis 4 oder bis zu dem Faktor 5 bis 6 oder größer höher sein als die des Bereichs
mit höherem WDD-Widerstand.
[0060] Vorzugsweise weist das Schaumstoffmaterial des Dichtbandes (im imprägnierten Zustand)
eine Luftdurchlässigkeit von bis zu 800-1000 l/m
2s auf, beispielsweise im Bereich von 25 bis 800 l/m
2s oder 50 bis 800 l/m
2s, vorzugsweise im Bereich von 75 bis 600 l/m
2s oder auch 100-600 l/m
2s, beispielsweise im Bereich von 50 bis 400 l/m
2/s. Dies versteht sich jeweils und auch allgemein im Rahmen der Erfindung unter den
Prüfbedingungen Frank-Prüfgerät Nr. 21443, 100 cm
2 Probendurchmesser, 1 cm Probenstärke, 0,5 mbar Differenzdruck, entspannter Zustand,
DIN EN ISO 9237.
[0061] Das Dichtband kann jeweils über seine Länge einen gleichbleibenden Querschnitt aufweisen.
[0062] Das Gebäude kann insbesondere ein Wohn- und/oder Bürogebäude sein. Der mittels des
Dichtungsbandes abgedichtete und zwangsbelüftete Raum kann ein Wohn- und/oder Büroraum
sein. Die Temperatur in dem Gebäude oder Raum kann im Jahresmittel 14°C-35°C oder
16°C bis 30°C betragen.
[0063] Die Zwangslüftung kann durch eine geeignete Lüftungsanlage, insbesondere ein Lüftungsgebläse
oder eine Klimaanlage, bewirkt werden. Die Zwangslüftung dient der Frischluftzufuhr
in die Räume und der Feuchtigkeitsabfuhr aus den Räumen angesichts einer zumindest
weitestgehend dichten Gebäudehülle.
[0064] Durch die Zwangslüftung kann insbesondere eine Lüftung mit dem vorgeschriebenen Maximalwert
des Luftdurchtrittes durch die Fuge erreicht werden, d.h. nach DIN 18 542 maximal
100 Liter pro Meter Fugenlänge und Stunde extrapoliert auf 10 Pa Druckdifferenz, gegebenenfalls
auch maximal 200 Liter pro Meter oder vorzugsweise maximal 75-90 Liter pro Meter unter
den genannten Bedingungen. Hierdurch weist die Fuge eine ausreichende Dichtigkeit
auf.
[0065] Durch die Zwangslüftung kann jedoch beispielsweise aufgrund einer gegebenen Porosität
des Dichtungsbandes ein signifikanter Luftdurchtritt durch die Fuge bewirkt werden.
Der Luftdurchtritt nach DIN 18 542 kann hierbei ≥ 3-5 Liter pro Meter Fugenlänge und
Stunde extrapoliert auf 10 Pa Druckdifferenz, gegebenenfalls auch ≥ 10-20 Liter pro
Meter unter den genannten Bedingungen betragen. Dies führt dazu, dass aufgrund der
Luftströmung eine Diffusion von Wasserdampf von innen nach außen in Bezug auf den
jeweiligen Raum nicht mehr stattfindet bzw. nicht mehr relevant ist. Das Dichtungsband
mit über dessen Breite zu einer Schmalseite hin zunehmendem WDD-Widerstand in Einbaulage
ist aus den genannten Gründen jedoch auch hierbei vorteilhaft einsetzbar, nämlich
um eine erhöhte UV-Beständigkeit und/oder Schlagregendichtigkeit zu erzielen.
[0066] Das Rahmenprofil kann insbesondere ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus Fensterrahmen,
Türrahmen und Rahmen und Umschließungen von Luken.
[0067] Das Gebäude kann insbesondere, ohne hierauf beschränkt zu sein, ein Passiv- oder
Niedrigenergiehaus sein.
[0068] Unter einem Passivhaus wird im Rahmen der Erfindung ein Gebäude verstanden, welches
aufgrund seiner guten Wärmedämmung keine klassische Gebäudeheizung aufweisen muss
oder nicht aufweise, dennoch eine zum Daueraufenthalt von Personen ausreichende Innentemperatur
aufweist, insbesondere im Jahresmittel. Das Passivhaus kann insbesondere einen maximalen
Heizwärmebedarf von 15 Kilowattstunden, pro Quadratmeter in einem Jahr nicht übersteigen,
vorzugsweise nach den derzeit geltenden Zertifizierungskriterien des Passivhausinstituts
Darmstadt. Gegebenenfalls kann der maximalen Heizwärmebedarf 20-30 Kilowattstunden,
pro Quadratmeter in einem Jahr betragen. Der Primärenergiebedarf des Hauses kann maximal
von 120-150 kWh/(m2*a) betragen, insbesondere maximal 120 kWh/(m2*a). Die Anforderungen
an Luftdichtheit und/oder der minimalen Wirkungsgrade werden vorzugsweise erfüllt.
[0069] Die durch die Zwangsbelüftung aus dem jeweiligen Raum abgeführte Abluft wird in der
Regel einem Wärmetauscher zugeführt, zumeist einem Luft-Luft-Wärmetauscher, welcher
an oder in dem Gebäude vorgesehen sein kann, um mittels dieser die dem Raum zugeführte
Zuluft zu erwärmen.
[0070] Zumeist nur bei extrem niedrigen Außentemperaturen wie beispielsweise unterhalb 10°C
oder unterhalb 0°C oder sogar erst unterhalb -10°C oder -15°C wird ein Teil des Heizbedarfs
durch eine Heizungsanlage wie eine ortsfest installierte Zentralheizung des Gebäudes,
welche den jeweiligen oder mehrere derartige Räume beheizt. Die Heizung kann eine
Zentralheizung sein. Die Heizung kann durch gängige Energieträger wie eine Fernwärme,
Gas- oder Öl, regenerativer Materialien wie Holz oder einer solartechnischen oder
durch Wärmetauscher einschließlich Erdwärme betrieben werden. Gebäude umfasst daher
allgemein vorzugsweise eine derartige ortsfeste Heizungsanlage.
[0071] Die Erfindung ist nicht nur auf Passivhäuser beschränkt sondern umfasst auch andere
Gebäude mit Zwangslüftung, bspw. entsprechende Niedrigenergiehäuser. Die Gebäude weisen
zumeist eine wenig luftdurchlässige Gebäudehülle auf. Durch die eingebaute, eine Zwangsbelüftung
bewirkende Lüftungsanlage wird der Abtransport von verbrauchter Luft und Wasserdampf
aus dem jeweiligen Raum, dessen Wand mit erfindungsgemäßen Wandaufbau ausgerüstet
ist, gewährleistet und bewirkt. Um Wärmeverluste durch die Lüftung zu minimieren erfolgt
zumeist eine Wärmerückgewinnung aus der Abluft, so dass das Gebäude allgemein vorzugsweise
eine Wärmerückgewinnungsanlage zur Wärmegewinnung aus der Abluft durch Wärmetausch
aufweist, zumeist unter Wärmeübertragung auf die Zuluft. Die Zwangsbelüftungsanlage
ist vorzugsweise derart ausgelegt oder eingestellt, dass diese innerhalb von maximal
48 Stunden oder maximal 12 bis 24 Stunden, vorzugsweise maximal 8 bis 6 Stunden, zumeist
ca. alle 1 bis 4 Stunden, die gesamte Luft des Gebäudes austauscht ("Gebäude" bezieht
sich hier auf die zwangsbelüfteten Räume, also insbesondere alle diejenigen, welche
mit Luftzufuhr und Luft- abfuhr beaufschlagt werden und die dazwischen liegenden Räume
mit Luftaustausch zu diesen, insbesondere durch Luftumlenkeinrichtungen wie Überströmeinrichtungen
oder Überströmöffnungen. Die Luftwechselrate (Gesamtluftaustausch der zwangsgelüfteten
Räume des Gebäudes je Stunde) kann on 0,4/h bis 1,0/h oder von 0,2/h bis 2,0/h betragen,
gegebenenfalls von 0,1/h bis 4,0/h oder 0,025 bis 4,0/h oder 0,025 bis 2,0/h.
[0072] Vorzugsweise ist die Lüftungsanlage derart ausgebildet, dass diese frische Zuluft,
vorzugsweise gefilterte und vorgewärmte Zuluft, bestimmten Räumen wie den Wohn- und
Schlafräumen eines Wohngebäudes zuführt und aus anderen Räumen Abluft abführt, insbesondere
unter Absaugung, wie bspw. aus Küche, Bad, Toilette und dergleichen, vorzugsweise
also aus Räumen, in welchen Dämpfe und/oder Gerüche bzw. Belastungen der Luft entstehen,
welche ggf. für die Gebäudebenutzer unerwünscht sein können. Die Zuluft ist also zumeist
Außenlust, die Lüftungsanlage ist entsprechend ausgerüstet. Die Zuluft kann von den
Räumen mit Luftzufuhr durch geeignete Luftumlenkeinrichtungen wie Überstromöffnungen
in die Räume mit Abluft oder in dazwischen liegende Räume überführt werden. Die Abluft
wird vorzugsweise dem genannten Wärmetauscher zugeführt.
[0073] Die erfindungsgemäß eingesetzten Dichtungsbänder können in jedem der genannten Räume
unabhängig voneinander in Fugen von Außenwänden, insbesondere jeweils zwischen Laibung
und einem Rahmenbauteil wie Fenster- oder Türrahmen einer Außenwand eingesetzt sein.
Dies kann jeweils für die Räume mit Luftzufuhr gelten. Dies kann zusätzlich oder alternativ
für die Räume mit Überströmeinrichtung gelten. Dies kann zusätzlich oder alternativ
für die Räume mit Abluftabfuhr aus dem Raum, welche dem Wärmetauscher zugeführt wird,
gelten. Dies kann für Kombinationen oder sämtliche der genannten Räume gelten. Gegebenenfalls
kann das Gebäude weitere Räume aufweisen, welche nicht an die Zwangslüftung angeschlossen
sind, wie Keller- oder Abstellräume.
[0074] Vorzugsweise ist in Bezug auf das Gebäude:
- Energiekennwert Heizwärme max. 15 kWh/(m2a) oder Heizwärmelast max. 10 W/m2
- Drucktestluftwechsel n50 max. 0,6 h-1
- Energiekennwert der gesamten Primärenergie max. 120 kWh/(m2a) inkl. Haushaltsstrom.
[0075] Gegebenenfalls ist in Bezug auf das Gebäude:
- Energiekennwert Heizwärme max. 20-30 kWh/(m2a) oder Heizwärmelast max. 15-20 W/m2
- Drucktestluftwechsel n50 max. 0,8-1,2 h-1
- Energiekennwert der gesamten Primärenergie max. 180 kWh/(m2a).
[0076] Für Nichtwohngebäude kann jeweils gelten:
- Energiekennwert Nutzkälte max. 15 kWh/(m2a) oder max 20-30 kWh/(m2a).
[0077] Die Angabe zu dem Drucktestluftwechsel kann jeweils unabhängig von den anderen Parametern
der jeweiligen Beispiele gelten.
[0078] Insbesondere kann als für das Gebäude gelten, dass die thermische Behaglichkeit (ISO
7730) allein durch Nachheizen des Frischluftvolumenstroms, der für ausreichende Luftqualität
(DIN 1946) erforderlich ist, gewährleistet wird - ohne dazu zusätzlich Umluft zu verwenden.
[0079] Das Gebäude kann hochwärmegedämmt sein, bspw. mit einem Wärmedämmverbundsystem. Die
Wärmedämmung der Gebäudehülle insgesamt kann im Mittel über die Gebäudehülle einer
Wärmedämmung mit einer Stärke von 15-20 cm oder größer mit einer Wärmeleitfähigkeit
des Dämmmaterials von ≤ 0,08 W/mK entsprechen.
[0080] Das Gebäude kann die DIN 4108 erfüllend ausgebildet sein.
[0081] Gemäß Druckdifferenzverfahren kann die Gebäudehülle, wobei sämtliche oder sämtliche
oberhalb Erdniveau angeordneten Dichtungen nach der Erfindung ausgebildet sind, hinsichtlich
ihrer Luftdichtigkeit überprüft werden. Genormt ist das Differenzdruckverfahren in
der ISO 9972:1996 und der darauf aufbauenden EN 13829
Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden - Bestimmung der Luftdurchlässigkeit von Gebäuden.
Differenzdruckverfahren, dt. Übernahme DIN EN 13829:2001-02. Diesen Normen entspricht vorzugsweise auch ein
erfindungsgemäßes Gebäude.
[0082] Aus den gesamten Ergebnissen des Über- und Unterdruckes des Gebäudes wird die mittlere
Luftwechselrate (n50-Wert) errechnet (Blower-Door-Test). Diese gibt an, wie oft sich
die Luft in dem gemessenen Gebäude durch Luftleckagen bei einem Referenzdruck von
50 Pa erneuert. Ein n50-Wert = 2,5 h
-1 bedeutet, dass die Luft in dem Gebäude bei einer Druckdifferenz von 50 Pa in einer
Stunde 2,5 mal durch Luftundichtigkeiten austauscht wird. Der genaue Ablauf der Messung
ist in DIN EN 13829 geregelt. Bei der Messung geht es um zwei Ziele. Erstens darf
die Luftmenge, die der Ventilator fördert und die durch unvermeidliche Fugen usw.
entweicht, höchstens 3,0 mal in der Stunde die Luft im Gebäude austauschen (Vorgabe
durch die deutsche Energieeinsparverordnung - EnEV, bei Gebäuden mit Lüftungsanlagen
höchstens 1,5 mal) und zweitens sollten bei Durchführung des Messung, auch die Fehlstellen
lokalisiert werden.
[0083] Typische Luftwechselraten als Ergebnis der Gebäude-Dichtheitsmessung sind: Bei undichten
Altbauten 4 bis 12 h
-1; bei Neubauten ohne besondere Sorgfalt 3 bis 7 h
-1; bei Niedrigenergiehäusern 1 bis 2 h
-1 und bei Passivhäusern 0,1 bis 0,6 h
-1. In Passivhäusern ist die Luftdichtheit besonders wichtig, daher ist dort ein Grenzwert
von 0,6 h
-1 vorgegeben (gemessen jeweils bei 50 Pa).
[0084] Die Zwangslüftung des Gebäudes kann so eingestellt oder einstellbar sein, dass in
dem zwangsbelüftetem Raum ein Unterdruck von mindestens 1 bis 1,25 Pa oder mindestens
1,5 bis 2 Pa herrscht, so dass ein deutlicher Luftdurchtritt durch die Fuge gegeben
ist und die erfindungsgemäße Fugenabdichtung besonders vorteilhaft ist. Der Unterdruck
kann ≤ 3-4 Pa (insbesondere bei raumluftabhängigen Feuerstätten) oder ≤ 7-8 Pa (insbesondere
bei raumluftunabhängigen Feuerstätten) betragen.
[0085] Sämtliche in Zusammenhang mit der Erfindung genannten Normen, insbesondere DIN-Normen,
beziehen sich auf die im Zeitpunkt des Anmeldetages des prioritätsbegründenden Schutzrechtes
(
DE 20 2012 104 454; Anmeldetag: 19.11.2012) zuletzt gültigen Fassung, ohne Berücksichtigung von Normentwürfen.
[0086] Die Erfindung wir beispielhaft anhand der Figuren erläutert:
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Gebäudes mit Zwangslüftungseinrichtungen
und einem Wandaufbau mit erfindungsgemäß angeordnetem Dichtungsband;
Figur 2 zeigt eine Detailansicht von Figur 1 mit Wandaufbau und Rahmenprofil im Querschnitt;
Figur 3 zeigt drei Ausführungsformen von erfindungsgemäß eingesetzten Dichtungsbändern
gemäß den Figuren 1 und 2 (Figur 3A-13) ;
Figur 4 zeigt eine weitere Variante eines erfindungsgemäß eingesetzten Dichtungsbandes
(Figur 4A) mit Abwandlung (Figur 4B) und in Einbausituation (Figur 4C);
Figur 5 zeigt eine weitere Variante eines erfindungsgemäß eingesetzten Dichtungsbandes
in drei Abwandlungen (Figur 5A-5C);
Figuren 6, 7 sowie Figur 8A, 8B zeigen weitere Varianten von erfindungsgemäß eingesetzten
Dichtungsbändern im Querschnitt.
[0087] Figur 1 zeigt schematisch im Querschnitt ein erfindungsgemäß ausgebildetes Gebäude
1 mit einer Zwangslüftungseinrichtung 2 und mindestens einem mittels dieser zwangsbelüftetem
Raum 3. Der Wandaufbau 4 des zwangsbelüftetem Raumes umfasst eine Außenwand 4a mit
wenigstens zwei aneinandergrenzenden Bauteilen 5a, 5b wie einem Bauteil 5a mit Wandlaibung
und wenigstens einem Rahmenprofil 5b. Zwischen den beiden Bauteilen ist eine Fuge
ausgebildet und mit wenigstens einem Dichtungsband 10 abgedichtet, durch komprimierte
Anordnung des Dichtungsbandes zwischen den beiden Bauteilen. Das Gebäude kann ein
Niedrigenergie- oder Passivhaus sein und eine integrierte Heizungsanlage als Gebäudeheizung
aufweisen. Insbesondere bei beheizten Gebäuden ist zur Lüftung zumeist eine Zwangslüftung
vorzusehen, so dass die Erfindung besonders vorteilhaft ist. Die Zwangslüftung ist
hier so eingestellt ist, dass der Luftdurchtritt durch die mit dem Dichtungsband abgedichtete
Fuge nach DIN 18542 im Bereich von 1 bis 100 Liter pro Meter Fugenlänge und Stunde
extrapoliert auf 10 Pa Druckdifferenz beträgt, beispielsweise im Bereich von 5 bis
90 Liter pro Meter unter den genannten Bedingungen. Hierdurch wird auch eine Luftströmung
durch das Dichtungsband bewirkt, und zwar mit Strömungsrichtung von der Raumaußenseite
zur Rauminnenseite, so dass aufgrund der Strömung eine Wasserdampfdiffusion nicht
mehr vorliegt bzw. in Bezug auf eine Feuchtigkeitsabfuhr aus dem Rauminneren nicht
mehr relevant ist. Im Rauminneren kann beispielsweise gegenüber der Außenumgebung
des Gebäudes ein Unterdruck von ≥ 1-2 Pa vorliegen, bspw. bis zu 4 Pa oder auch bis
zu 8 Pa vorliegen.
[0088] Gemäß Figur 2 weist das Dichtungsband 10 (entsprechend auch untenstehend zu den Ausführungsformen
30, 31, 32, 40, 41, 50, 51, 52, 60, 70, 80, 81) jeweils eine erste Breitseite B1 und
eine zweite, gegenüberliegende Breitseite B2 auf. Die beiden Breitseiten sind jeweils
an eine Anlagefläche der beiden Bauteile 5a, 5b anlegbar. Der zwischen den beiden
Breitseiten angeordnete Schaumstoffkorpus SchK besteht jeweils aus einem komprimierbaren
und rückstellfähigem Schaumstoff, insbesondere jeweils PU-Schaum. Der Schaumstoffkorpus
weist jeweils einen zwischen den beiden Breitseiten B1 und B2 durchgehenden Wasserdampfdiffusionspfad
WP auf sowie ferner jeweils zwei gegenüberliegende, sich quer zu den beiden Breitseiten
erstreckende Schmalseiten S1 und S2, zwischen welchen sich der Wasserdampfdiffusionspfad
WP erstreckt, und welche zur Raumaußenseite RA und zur Rauminnenseite RI hin gerichtet
angeordnet sind.
[0089] Das Dichtungsband weist im Bereich beider Schmalseiten S1, S2 bei in der Fuge komprimiert
angeordnetem Zustand unterschiedliche Wasserdampfdiffusionswiderstände auf. Der der
Raumaußenseite zugewandte Schmalseitenbereich S1 des Dichtungsbands weist eine höhere
Dampfbremswirkung (S
d-Wert) auf als der gegenüberliegende, der Rauminnenseite zugewandte Schmalseitenbereich
S2, bspw. um den Faktor 5-10. Der Sd-Wert das Dichtungsbandschmalseite mit höherer
Dampfbremswirkung im Bereich von 0,5 bis 50 m liegt, bspw. im Bereich 1-25 m. Die
höhere Dampfbremswirkung kann nach den Ausführungsbeispielen durch ein Dampfbremsmittel
wie eine erhöhte Materialdichte oder Materialanhäufung erzeugt sein, wie unten beschrieben,
welche auch einen Bereich des Korpus mit erhöhter Kompression aufweisen kann.
[0090] Das Schaumstoffmaterial des Dichtungsbandes kann nach den Ausführungsbeispielen eine
Luftdurchlässigkeit im Bereich von 10-250 l/m2s oder 25-500 l/m2s aufweisen, ohne
hierauf beschränkt zu sein. Das Schaumstoffmaterial des Dichtungsbandes kann jeweils
zur verzögerten Rückstellung imprägniert sein, vorzugsweise mit einem Acrylharz, insbesondere
aus einer Acrylatdispersion oder Acrylatlösung, so dass das Dichtungsband im komprimierten
Zustand in die Fuge eingebracht werden und sich dort zurückstellend die Fuge abdichtend
auszufüllen kann.
[0091] Das Dichtungsband weist eine geringfügige Luftdurchlässigkeit auf, meist auf Basis
eines zumindest teilweise offenzelligen Schaums, insbesondere PU-Schaums.
[0092] Das Dichtungsband weist jeweils einen zumindest einer Breitseite B1, gegebenenfalls
auch an beiden gegenüberliegenden Breitseiten B1, B2 ein Befestigungsmittel zur Befestigung
des Dichtungsbandes an einer der Anlageflächen des Rahmenprofils und oder der Mauerwerkslaibung
auf, das Befestigungsmittel Bf kann jeweils als Selbstklebeschicht SK mit abziehbarer
Abdecklage ausgebildet sein oder auf andere geeignete Weise, beispielsweise als form-
und/oder kraftschlüssig an dem Rahmenprofil festlegbares Befestigungsmittel. Allgemein
im Rahmen der Erfindung kann das Dichtungsband an der dem Befestigungsmittel, insbesondere
Selbstklebeschicht, gegenüberliegenden Breitseite eine Ausrüstung aufweisen, welche
in Einbaulage des Dichtungsbandes einer Erhöhung des Wasserdampfdiffusionswiderstandes
bewirkt, wobei diese Ausrüstung insbesondere im Bereich einer Schmalseite bzw. der
in Einbaulage raumaußenseitigen Schmalseite, angeordnet ist. Dieses Ausrüstungsmittel
kann jeweils einstückig an dem Dichtungsbandkorpus angebracht sein bzw. ein Teil desselben
sein wie beispielsweise eine Profilierung des Dichtungsbandkorpus, das Ausrüstungsmittel
kann gegebenenfalls auch an dem Schaumstoffkorpus befestigt sein wie beispielsweise
eine Beschichtungslage eines geeigneten Materials wie Kunststoffmaterials oder Folie,
eine zusätzliche Leiste oder ein Schaumstoffstreifen aus dem gleichen oder anderem
Schaumstoffmaterial als das des Korpus.
[0093] Gemäß Figur 3 weist das Dichtungsband bzw. der Schaumstoffkorpus SchK eine Materialanhäufung
auf, welche im komprimierten Zustand des Dichtungsbandes zwischen planparallelen Ebenen,
beispielsweise bei Kompression des Dichtungsbandes auf 30 % seines Ausgangsvolumens,
im Bereich der Schmalseite, an welcher die Materialhäufung angeordnet ist, einen erhöhten
Wasserdampfdiffusionswiderstand bewirkt. Die Materialanhäufung kann sich jeweils unmittelbar
an die jeweilige Schmalseite anschließen, was für die gezeigten Ausführungsbeispiele
gemäß Figur 3 oder allgemein im Rahmen der Erfindung gelten kann. Die den Dichtungsbandquerschnitt
erhöhende Profilierung bewirkt in Einbaulage eine höhere Komprimierung des Dichtungsbandes
in diesem Bereich, und damit einen erhöhten Wasserdampfdiffusionswiderstand.
[0094] Gemäß Figur 3A ist die Profilierung P als Wellenform ausgebildet, der Wellenberg
ist im Bereich der raumaußenseitigen Schmalseite S1 oder unmittelbar an dieser angeordnet.
Das Wellental ist an der gegenüberliegenden, rauminnenseitigen Schmalseite S2 angeordnet,
wodurch der Dichtungsbandquerschnitt von der einen zur anderen Schmalseite S1, S2
kontinuierlich zunimmt. Gegebenenfalls kann ein Wellental auch in einem mittleren
Bereich des Dichtungsbandes angeordnet sein, so dass sich dort eine Senke ergibt,
wobei nach wie vor die Dichtungsband höher an der raumaußenseitigen Schmalseite S1
höher ist als die an der rauminnenseitigen Schmalseite S2.
[0095] Figur 3B zeigt ein Dichtungsband entsprechend Figur 3A, jedoch mit keilförmigem statt
wellenförmigem Profil. Die Breitseite B2 erstreckt sich hier geradlinig und mit konstanter
Steigung. Die höhere Schmalseite S1 ist raumaußenseitig und die niedrigere Schmalseite
S2 ist in Einbaulage rauminnenseitig angeordnet. Der Schaumstoffkorpus nach den Ausführungsbeispielen
der Figuren 3A und 3B ist kann jeweils einteilig ausgeführt sein.
[0096] Gemäß Figur 3C ist der Querschnitt des Dichtungsbandes stufenförmig ausgebildet.
Die obere Stufe St weist hier ein Rechteckprofil auf, die seitlichen Flanken der Stufe
und/oder die Stufenoberseite und/oder die Übergangsbereiche der Stufe zu dem Grundkorpus
des Dichtbandes können unabhängig voneinander jeweils auch bogenförmig oder anders
profiliert ausgestaltet sein. Die Stufe St kann teilweise oder vorzugsweise vollständig
aus einem Materialstreifen (Zusatzstreifen) bestehen, welcher auf den Dichtungsbandkorpus
aufgesetzt und an diesem angebracht ist, beispielsweise mittels einer Klebeschicht
wie Selbstklebeschicht. Der Grundkorpus kann hierdurch ebenfalls rechteckig ausgebildet
sein. Es versteht sich, dass sich hier der Schaumstoffkorpus auf den Gesamtkorpus
des Dichtungsbandes bezieht, also Grundkorpus GK plus Stufe St. Die Stufe St kann
aus demselben oder einem unterschiedlichen Material ausgebildet sein wie der Grundkorpus
GK, also der Schaumstoffkorpus insgesamt aus einem einheitlichen Material. Das Schaumstoffmaterial
der Stufe kann insbesondere eine geringere Luftdurchlässigkeit aufweisen als das Schaumstoffmaterial
des Grundkorpus, beispielsweise geschlossenzelliger oder geschlossenzelliger ausgebildet
sein, die Stufe St kann anders imprägniert sein als der Grundkorpus GK oder ein anderes
Raumgewicht, insbesondere höheres Raumgewicht, aufweisen.
[0097] Gemäß Figur 4 ist das Dichtungsband ausgebildet, um durch ein- oder mehrfaches Umklappen
desselben aufeinander eine Materialanhäufung zu ergeben, so dass in Einbaulage des
Dichtungsbandes die Materialanhäufung einen erhöhten Wasserdampfdiffusionswiderstand
bewirkt. Der materialangehäufte Bereich des Dichtungsbandes ist im Bereich der in
Einbaulage dann außenseitigen Schmalseite S1 angeordnet. Durch das Umklappen des Dichtungsbandes
ergibt sich ein stufenförmiges Dichtungsprofil, ähnlich dem gemäß Figur 3C. Das Umklappen
des Dichtungsbandbereiches DB1 auf den Grundkorpus GK wird durch einen Einschnitt
E erreicht, welcher das Dichtungsband teilweise durchtrennt. Durch den Verbindungssteg
VS ist das Dichtungsband immer noch einstückig ausgebildet, gegebenenfalls können
auch zwei Schaumstoffteile durch eine Klebeschicht miteinander verbunden sein, um
eine entsprechende Struktur zu ergeben. Durch den Einschnitt E wird zudem auch das
Befestigungsmittel zur Festlegung des Dichtungsbandes an dem Rahmenprofil wie die
Selbstklebeschicht SK durchtrennt oder aber das Befestigungsmittel erstreckt sich
an dem Grundkorpus nur bis zu dem Einschnitt. An dem Dichtungsbandbereich, an welchem
der umgekehrte Bereich DB1 mit dem Grundkorpus GK zur vorzugsweise flächigen Anlage
kommt kann ebenfalls eine Klebeschicht bzw. Selbstklebeschicht zur Anhaftung der beiden
Dichtungsbandbereiche vorgesehen sein. In der Figur 4A sind zwei derartige Klebeschichten
dargestellt, es versteht sich, dass nur eine der beiden vorhanden sein kann. Durch
das Umklappen des Bandabschnittes ist also bei dem Dichtungsband in Einbaulage das
Verhältnis des Komprimierungsgrades des rauminnenseitig angeordneten Dichtbandabschnittes
zu dem raumaußenseitig angeordnetem Dichtbandabschnitt ca.
2: 1. Beträgt die Bandhöhe im völlig frei entspannten Zustand 100%, ist der zusammengeklappte
Bereich z.B. von 200% auf 30% seines Ausgangsvolumens komprimiert, der Bandbereich
einfacher Höhe von 100% auf 30%.
[0098] Figur 4B zeigt eine Weiterbildung des Dichtungsbandes gemäß Figur 4A, bei welchem
das Dichtungsband zweifach umklappbar ausgebildet ist. An den Grundkorpus GK schließen
sich hierbei zwei Dichtungsbandabschnitte DB1 und DB2 an, welche jeweils durch Einschnitte
E1 und E2 voneinander getrennt sind, jeweils unter Belassung von Verbindungsstegen
VS1 und VS2. Auf das oben gesagte wird entsprechend verwiesen. Es versteht sich, dass
hier eine weitere Klebeschicht (Selbstklebeschicht) vorgesehen sein kann, um im zusammengeklappten
Zustand den Dichtungsbandabschnitt DB2 an dem Dichtungsbandabschnitt DB1 festzulegen.
Die beiden Abschnitte die DB1 und DB2 können jeweils dieselbe Breite aufweisen, so
dass sich ebenfalls ein Stufenprofil entsprechend Figur 3C ergibt, oder aber unterschiedliche
Breiten aufweisen.
[0099] Figur 4C zeigt ein Dichtungsband gemäß Figur 4B in Einbauzustand. Der Bereich des
Grundkorpus GK, welcher keine Lagenvervielfachung des Dichtungsbandes aufweist, weist
hier ein Drittel der Kompression des Dichtungsbandes in dem lagenvervielfachten Abschnitt
LA auf, ausgehend von einem Dichtungsband gemäß Figur 4B, von 33 % oder bei Abwandlung
von bspw. 20%. Es versteht sich, dass durch weitere Lagenvervielfachung und/oder Profilierung
des Grundkorpus, beispielsweise durch Bereitstellung eines Grundkorpus geringerer
Dicke oder durch andere Profilierung, bei welcher der Grundkorpus GK an seiner rauminnenseitigen
Schmalseite eine geringere Höhe aufweist, als an seiner Raum außenseitigen Schmalseite,
eine weiter verringerte Kompression des Grundkorpus GK gegenüber dem lagenvervielfachten
Bereich LA aufweisen kann. Beispielsweise kann hierzu der Grundkorpus keil- oder wellenförmig
ausgebildet sein, beispielsweise entsprechend den Figuren 3A oder 3B.
[0100] Der Dichtbandbereich mit niedrigerem WDD-Widerstand ist hier der einlagige Bereich
des Dichtbandes. Dieser kann nach dem Beispiel bei Kompression in der Fuge auf 30%
seiner Ausgangshöhe bei völlig freier Entspannung (außerhalb der Fuge) eine Luftdurchlässigkeit
von ca. 0,13 m
3/[Stunde x Meter (daPa) Exp. 2/3] (a-Wert) aufweisen. Der einfach umgeklappte Bereich
(doppellagiges Dichtband) nach Fig. 4a in Einbaulage weist dann eine Luftdurchlässigkeit
von ca. 0,08 m
3/[Stunde x Meter (daPa) Exp. 2/3] auf. Der zweifach umgeklappte Bereich (dreilagiges
Dichtband) nach Fig. 4b in Einbaulage weist dann eine Luftdurchlässigkeit von ca.
0,05 m
3/[Stunde x Meter (daPa) Exp. 2/3] auf. Dies kann entsprechend auch für die anderen
Ausführungsbeispiele gelten.
[0101] Figur 5 zeigt ein Dichtungsband mit Schaumstoffkorpus SchK unter einem das Querschnittsprofil
des Schaumstoffkorpus verengenden Profilleiste PL, welche aus einem Material mit höherem
Wasserdampfdiffusionswiderstand besteht als das Schaumstoffmaterial. Die Profilleiste
PL kann unter Anwendungsbedingungen, d.h. in Einbaulage des Dichtungsbandes, nicht
komprimierbar ausgebildet sein, beispielsweise eine massive Leiste oder ein ausreichend
stabiles Hohlkammerprofil ausbilden. Insbesondere kann die Profilleiste PL luftundurchlässig
sein. Die Profilleiste PL weist hier einen rechteckigen Querschnitt auf. Die Profilleiste
PL ist gemäß Figur 5 Art vollständig in den Schaumstoffkorpus (bzw. ggf. Grundkorpus
GK) eingesetzt, so dass die Breitseite B1 eben ausgebildet ist. Gemäß Figur 5B ist
die Profilleiste PL auf den Schaumstoffkorpus SchK aufgesetzt, unter Ausbildung eines
Stufenprofils oder eines anderen Profils, mit Profilerhöhung im Bereich der Profilleiste
PL. Gemäß Figur 5C ist die Profilleiste PL teilweise in den Schaumstoffkorpus eingesenkt.
Die Figuren 5A bis 5C, wie auch die übrigen Figuren der Ausführungsbeispiele 3-8 stellen
jeweils das Dichtungsband in vollständig frei entspanntem Zustand dar. Gemäß den Ausführungsbeispielen
der Figuren 5A bis 5C schließt die Profilleiste PL an der raumaußenseitigen Schmalseite
S2 bündig mit dem Schaumstoffkorpus SchK ab, so dass die Schmalseite S2 eben ausgebildet
ist. Das eingelassene Material erstreckt sich jeweils über die gesamte Länge des Streifens
und mit der Höhe h, wobei die Höhe des Dichtbandes a ist.
[0102] Figur 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Dichtungsbandes mit Schaumstoffkorpus
SchK und Befestigungsmittel Bf, insbesondere in Form einer Selbstklebeschicht mit
Abdecklage, entsprechend Figur 3. Das Dichtungsband weist hier einen rechteckigen
Querschnitt auf, gegebenenfalls kann dieses auch eine Profilausgestaltung aufweisen,
wie in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3. Zur Erhöhung der Wasserdampfdiffusion
auf der raumaußenseitigen Schmalseite S1 und damit auch der Schlagregendichtigkeit
und/oder der UV-Beständigkeit des Dichtungsbandes, ist an der raumaußenseitigen Schmalseite
S1 eine Beschichtungslage BS angeordnet. Diese Beschichtungslage kann aus einem Kunstharz
oder einem filmbildenden Kunststoffmaterial bestehen, beispielsweise einem Acrylatharz,
Latex oder dergleichen. Die Beschichtungslage BS kann beispielsweise eine Schichtdicke
von 10-100 oder ca. 20 µm aufweisen.
[0103] Gemäß Figur 7 ist der Schaumstoffkorpus SchK von einer Folienumhüllung F umgeben,
welche als Aufreißumhüllung ausgebildet ist. Hierzu können die beiden Folienenden
F1 und F2 miteinander trennbar verbunden sein, wobei durch die Folienumhüllung das
Dichtungsband in komprimierten Zustand zusammengehalten wird. Die Folienumhüllung
dient hier als Rückstellverhinderung. Durch Auslösung der Aufreißumhüllung expandiert
sich das Dichtungsband unter abdichtender Ausfüllung der Fuge. Hierbei kann ein Bereich
der Folienumhüllung F3 an dem Dichtungsbandaufbau verbleiben, beispielsweise an dem
Befestigungsmittel angehaftet sein. Um eine derartige Anordnung auszubilden, kann
die Aufreißumhüllung entsprechend angeordnete Schwächungszonen aufweisen. Gegebenenfalls
kann auch die raumaußenseitige Schmalseite S1 entsprechend den Figuren 3-6 oder auch
8 ausgebildet sein.
[0104] Figur 8 zeigt ein weiteres Dichtungsband für den erfindungsgemäßen Einbau in einem
Gebäude entsprechend der Erfindung, wie auch bei den Dichtungsbändern der Figuren
3-7. Das Dichtungsband gemäß Figur 8 weist eine in einem Querschnittsbereich desselben
angeordnete Materiallage Ml auf, welche sich zumindest im Wesentlichen in der Richtung
Breitseite-Breitseite erstreckt. Die Materiallage ist nach der Darstellung in einem
Einschnitt E des Schaumstoffkorpus angeordnet, wobei der Schaumstoffkorpus durch einen
Verbindungssteg VS einstückig zusammengehalten wird. Gegebenenfalls kann die Materiallage
Ml sich auch durchgehend über den Querschnitt des Dichtungsbandes erstrecken und die
beiden gegenüberliegenden Dichtungsbandabschnitte DB3, DB4 miteinander verbinden.
Die Materiallage Ml besteht aus einem Material, welches gegenüber dem Material des
Schaumstoffkorpus einen erhöhten Wasserdampfdiffusionswiderstand aufweist. Durch die
Materiallage Ml wird zugleich auch die Schlagregendichtigkeit des Dichtungsbandes
an der Raumaußenseite erhöht, bei Anordnung nahe der raumaußenseitigen Schmalseite
S1 auch die UV-Beständigkeit des Dichtungsbandes. Die Materiallage kann beispielsweise
aus einem Kunststoffmaterial, einem anorganischen Material oder einem metallischen
Material bestehen, beispielsweise in Form einer Kunststofffolie oder Metallfolie.
Figur 8B zeigt die sich über den gesamten Dichtungsbandquerschnitt erstreckende Materiallage.
[0105] Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt
ist und allgemein sich auf Dichtungsbänder bezieht, bei welchen der raumaußenseitige
Schmalseitenbereich S1 durch eine geeignete Ausbildung des Dichtungsbandes einen höheren
Wasserdampfdiffusionswiderstand aufweist, als der rauminnenseitige Bereich der Schmalseite
S1, wobei durch diese Ausgestaltung des Dichtungsbandes zugleich eine erhöhte Schlagregendichtigkeit
und/oder UV-Beständigkeit des Dichtungsbandes erzielt wird, wie beispielsweise durch
eine Materialanhäufung, eine Beschichtungslage, eine Materiallage Z. B. In Form einer
Folienschicht oder dergleichen.
[0106] Nach den Ausführungsbeispielen oder allgemein im Rahmen der Erfindung erstreckt sich
das Dichtungsband jeweils über zumindest nahezu oder die gesamte Fensterrahmenbreite,
so dass das Dichtungsband die rauminnenseitige und raumaußenseitige Abdichtung der
Fuge am Rahmenprofil ergibt. Der Schaumstoffkorpus des Dichtungsbandes ist hierbei
vorzugsweise in der Richtung rauminnenseitig-raumaußenseitig durchgehend einteilig
oder insgesamt einteilig ausgebildet.
[0107] Die raumaußenseitige angeordnete Ausrüstung wie insbesondere Materialansammlung,
Zusatzstreifen, Profilerhöhung, Zusatzprofil, Beschichtung, Folie, Zwischenlage nach
den Ausführungsbeispielen weist jeweils eine derartige Materialstärke bzw. Höhe auf,
dass diese die Schlagregendichtigkeit des Dichtungsbandes um zumindest 50 oder zumindest
100 Pascal, vorzugsweise mindestens 150 Pa, erhöht, im Vergleich zu der Schlagregendichtigkeit
des Schaumstoffkorpus ohne bzw. neben der genannten Ausrüstung. Das Dichtungsband
insgesamt weist an der raumaußenseitigen Schmalseite eine Schlagregendichtigkeit von
mindestens 300 Pascal oder mindestens 600 Pascal auf, unter den genannten Bedingungen.
Durch die genannte Ausrüstung wird jeweils die UV-Beständigkeit des Dichtungsbandes
raumaußenseitig erhöht. Die genannte Ausrüstung führt jeweils auch zu einem erhöhten
Wasserdampfdiffusionswiderstand raumaußenseitig gegenüber rauminnenseitig. Das Dichtungsband
weist eine Luftdurchlässigkeit im Bereich von 25 bis 1000 l/m
2s aufweist, gemäß DIN EN ISO 9237, bspw. 25-250 l/m
2s. Dies gilt jeweils unabhängig voneinander für die Dichtungsbänder 10, 30, 31, 32,
40, 41, 50, 51, 52, 60, 70, 80, 81.
1. Gebäude mit einer Zwangslüftungseinrichtung und mindestens einem mittels dieser zwangsbelüftetem
Raum sowie mit einem Wandaufbau des zwangsbelüftetem Raumes umfassend eine Außenwand
mit wenigstens zwei aneinandergrenzenden Bauteilen, insbesondere einem eine Wandlaibung
bereitstellenden Bauteil und wenigstens einem Rahmenprofil, wobei zwischen den beiden
Bauteilen eine Fuge ausgebildet ist, und mit wenigstens einem Dichtungsband, welches
zur Abdichtung der Fuge in dieser zwischen den beiden Bauteilen, insbesondere zwischen
dem Rahmenprofil und der Wandlaibung, komprimiert angeordnet ist, wobei das Dichtungsband
einen Korpus aus komprimierbarem und rückstellfähigem Schaumstoffmaterial umfasst
und das Dichtungsband zwei gegenüberliegende Breitseiten aufweist, welche jeweils
an eine Anlagefläche der beiden Bauteile anlegbar sind, wobei vorzugsweise eine erste
der Breitseiten mit einem Befestigungsmittel versehen ist, mittels welchem das Dichtungsband
an der korrespondierenden Anlagefläche des Bauteils befestigbar oder anhaftbar ist,
und wobei zwei gegenüberliegenden, sich quer zu den Breitseiten erstreckenden Schmalseiten
vorgesehen sind, nämlich eine zur Raumaußenseite und eine zur Rauminnenseite gerichtete
Schmalseite, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass das Dichtungsband derart ausgebildet ist, dass beide Schmalseitenbereiche bei in
der Fuge komprimiert angeordnetem Dichtungsband unterschiedliche Wasserdampfdiffusionswiderstände
aufweisen und dass der der Raumaußenseite zugewandte Schmalseitenbereich des Dichtungsbands
eine höhere Dampfbremswirkung aufweist als der gegenüberliegende, der Rauminnenseite
zugewandte Schmalseitenbereich, und dass das den Wasserdampfdiffusionswiderstand erhöhende
Mittel eine erhöhte Schlagregendichtigkeit und/oder UV-Beständigkeit und/oder eine
verringerte Fugenluftdurchlässigkeit gegenüber der gegenüberliegenden Dichtungsbandschmalseite
bewirkt.
2. Gebäude gemäß Anspruch 1 oder 2, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass das Gebäude ein Niedrigenergiehaus oder Passivhaus ist.
3. Gebäude gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass das Gebäude eine integrierte Heizungsanlage als Gebäudeheizung aufweist.
4. Gebäude gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass die Zwangslüftung so eingestellt ist, dass der Luftdurchtritt durch die mit dem Dichtungsband
abgedichtete Fuge nach DIN 18542 maximal 100 Liter pro Meter Fugenlänge und Stunde
extrapoliert auf 10 Pa Druckdifferenz beträgt, vorzugsweise maximal 90 Liter pro Meter
Fugenlänge und Stunde extrapoliert auf 10 Pa Druckdifferenz.
5. Gebäude gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass die Zwangslüftung so eingestellt oder einstellbar ist, dass in dem zwangsbelüftetem
Raum ein Unterdruck von mindesten 1 Pa und/oder von maximal 8 Pa vorliegt.
6. Gebäude gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass die Zwangslüftung so eingestellt ist, dass der Luftdurchtritt durch die mit dem Dichtungsband
abgedichtete Fuge nach DIN 18542 mindestens 1-2 Liter pro Meter Fugenlänge und Stunde
extrapoliert auf 10 Pa Druckdifferenz beträgt.
7. Gebäude gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass das Dichtungsband in der Fuge eine Schlagregendichtigkeit von ≥ 600 Pa aufweist.
8. Gebäude gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der raumaußenseitige, eine erhöhte Dampfbremswirkung bewirkende Dichtungsbandbereich
die Schlagregendichtigkeit der außenseitigen Schmalseite um zumindest 50-100 Pa gegenüber
der rauminnenseitigen Schmalseite erhöht.
9. Gebäude gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass die höhere Dampfbremswirkung durch einen Wasserdampfdiffusionswiderstandswert (Sd-Wert) definiert ist, der dem 1,5 - bis 500-Fachen, bevorzugt dem 2 bis 150-fachen
Wasserdampfdiffusionswiderstandswertes des Sd-Wertes des gegenüberliegenden Schmalseitenbereiches beträgt.
10. Gebäude gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der Sd-Wert das Dichtungsbandschmalseite mit höherer Dampfbremswirkung im Bereich
von 0,5 bis 50 m liegt.
11. Gebäude gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der Dichtbandbereich mit niedrigerem WDD-Widerstand eine um ≥ 20 % höhere Luftdurchlässigkeit
aufweist, als der Bereich mit höherem WDD-Widerstand, bestimmt jeweils nach DIN EN
1026.
12. Gebäude gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der Schaumstoff in dem Schmalseitenbereich, der die höhere Dampfbremswirkung aufweist,
eine erhöhte Materialdichte aufweist, welche über die Breite des Streifens von der
der Rauminnenseite zugewandten Schmalseite zu der der Raumaußenseite zugewandten Schmalseite
zunimmt.
13. Gebäude gemäß Anspruch 12,
DADURCH GEKENNZEICHNET,
(i) dass die erhöhte Materialdichte durch eine Materialanhäufung erzeugt ist oder
(ii) dass die höhere Materialdichte bewirkt wird durch ein weiteres Material mit einer gegenüber
dem Schaumstoffmaterial höheren spezifischen Dichte im entspannten Zustand des Dichtungsbandes,
wobei das weitere Material in Art eines Zusatzstreifens sich über die gesamte Länge
des Streifens erstreckt und vorzugsweise ganz oder teilweise über dessen Höhe, bevorzugt
in einem Bereich der Höhe (h), die kleiner als die Dicke (a) des Streifens aus komprimierbarem
und rückstellfähigem Schaumstoff ist, oder
(iii)dass die höhere Materialdichte bewirkt wird durch ein weiteres Material welches ein geschlossenporiger
Schaumstoff und/oder eine massiv ausgebildete Leiste ist.
14. Gebäude gemäß Anspruch 13, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass die Materialanhäufung des Schaumstoffmaterials des Korpus im Bereich der außenseitigen
Schmalseite bezogen auf das Schaumstoffgewicht des montierten Dichtungsbandes um mehr
als den Faktor 1,5 höher ist als auf der rauminnenseitigen Dichtungsbandschmalseite.
15. Gebäude gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14,
DADURCH GEKENNZEICHNET,
(i) dass die höhere Dampfbremswirkung durch eine Beschichtung in dem Schmalseitenbereich,
der die höhere Dampfbremswirkung aufweist, oder durch eine die Dichtungsbandschmalseite
außenseitig überdeckende Folie erzeugt ist, oder
(ii) dass die höhere Dampfbremswirkung durch eine in einem Einschnitt oder Durchtrennung des
Querschnittsbereiches des Dichtungsbandes angeordnete Folie oder Beschichtungslage
erzielt ist.
16. Gebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Dichtungsband in Einbaulage das Verhältnis des Komprimierungsgrades, als
prozentuale Komprimierung in Einbaulage in Bezug auf den völlig frei entspanntem Ausgangszustand,
des rauminnenseitig angeordneten Dichtbandabschnittes zu dem raumaußenseitig angeordnetem
Dichtbandabschnitt ≥ 1,5 beträgt.
17. Gebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsband eine Luftdurchlässigkeit von 10 bis 1000 l/m2s aufweist, gemäß DIN EN ISO 9237.