[0001] Die Erfindung betrifft ein Kühlelement für metallurgische Öfen, insbesondere Schachtöfen,
beispielsweise Hochöfen, gemäß den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Kühlelemente werden verwendet, um die Wand des Ofens, beispielsweise eines Hochofens
vor Überhitzung zu schützen, ebenso wie vor abrasivem Verschleiß, thermomechanischen
und thermochemischen Angriffen. Der Einbau von Kühlelementen am Inneren der Ofenwand
reduziert oder verhindert gar solche Angriffe.
[0003] Es sind punktuell wirkende Kühlelemente bekannt, z. B. zylindrische oder ovale Kühlrohre.
Es zählen sogenannte Kühlkästen oder Kühlplatten ebenso zum Stand der Technik, wie
flächendeckende Kühlelemente, sogenannte Staves, die aus verschiedenen metallischen
Werkstoffen, vorzugsweise Stahl, Grauguss und Kupfer bestehen. Auch sind Kombinationen
aus punktuellen und flächendeckenden Kühlelementen bekannt.
[0004] Zum Schutz der Kühlelementoberflächen sind Schutzschichten vorgesehen. Diese dienen
als Verschleiß- bzw. Anfahrschutz. Sie bestehen aus feuerfesten, ungeformten und geformten
keramischen Materialien in unterschiedlichen Dicken bis circa 250 mm.
[0005] Feiner sind Einsätze in Aufnahmen, die auf der dem Ofeninneren zugewandten Heißseite
der Kühlplatte angeordnet sind, bekannt. Die Aufnahmen sind zumeist Nuten mit einer
Hinterschneidung. In der Regel sind es schwalbenschwanzähnliche Nuten, die sowohl
ungeformte als auch geformte, feuerfeste Werkstoffe, Grafit, Stahl, Stahlguss oder
Graugussarten aufnehmen.
[0006] Bei metallurgischen Prozessen besteht ein hoher Kostendruck bedingt durch wechselnde
Rohstoffqualitäten und somit den Bedarf an flexiblen, prozess- und verfahrenstechnischen
Betriebsweisen der metallurgischen Öfen, um zu wettbewerbsfähigen Gestehungspreisen
pro Tonne erschmolzenen Roheisens zu kommen. Daher werden zukünftig Schachtöfen mit
weiter steigenden spezifischen Leistungen einerseits, und/oder abnehmender Erz,- Koks-
und Möllerqualität andererseits, betrieben. Diese Betriebsbedingungen sind nicht förderlich
für die bisher bekannten Kühlelemente, insbesondere nicht für die flächendeckend eingesetzten
ungeschützten Staves aus Kupfer im kohäsiven Bereich von Schachtöfen, denn sie werden
verstärktem Verschleiß ausgesetzt.
[0007] Stark mittengängige Betriebsweisen eines Hochofens zur Erzielung höherer spezifischer
Leistungen führen beispielsweise zu Temperaturdefiziten an der inneren Hochofenperipherie,
d. h. an den Kühlelementen aus Kupfer. Dies führt zum Vordringen von teilweise unreduzierten
Erzen und Möllerstoffen an die Wand des Schachtofens bis in den kohäsiven Bereich
z. B. von Hochöfen. Damit geht eine signifikante Steigerung des Verschleißes einher,
bedingt durch Abrieb an den Kühlelementen.
[0008] Die eigentliche Aufgabe der Kühlelemente, nämlich das Anfrieren einer Verschleißschutzschicht
durch hohe Wärmeleitfähigkeit von >300W/mK, ist bei teilweise unreduzierten Möllerstoffen
an der Kühlelement-Heißseite im Bereich der kohäsiven Zone eines Hochofens nicht mehr
möglich. Aufgrund der nur geringen Abriebfestigkeit von gegossenen oder gewalzten
Kühlelementen aus Kupfer kann es bereits früh zu einem voreilenden Verschleiß der
Kühlplatten kommen, mit der Folge, dass kühlmittelführende Kanäle Leckagen erleiden.
[0009] Bemühungen durch Variation der Einsätze in den Aufnahmen von Kühlelementen, sowohl
in der Geometrie als auch in der Werkstoffwahl, sind bisher erfolglos geblieben. Beispielsweise
wurden Einsätze aus Grafit, Stahl, Stahl- und Grauguss oder feuerfesten, grobkeramisch
amorphen, ungeformten und geformten Erzeugnissen der unterschiedlichen Rohstoffe verwendet.
[0010] All diese Werkstoffe haben gegenüber Kupfer eine vergleichsweise geringe Wärmeleitfähigkeit
und sind deshalb nicht in der Lage, eine Schutzschicht an der Oberfläche des Kühlelements
anzufrieren. Eine Steigerung der Abriebfestigkeit durch verschiedene Einsätze in den
Aufnahmen der Kühlplatte oder eine Veränderung der Beschichtung an den Kühlelementoberflächen
für sich genommen hat sich als nicht zielführend herausgestellt. Speziell im unteren
Bereich der kohäsiven Zone eines Schachtofens, der sogenannten Metallisierungszone,
wo teilweise sehr hohe Prozess- und Betriebstemperaturen sowie hohe Wärmeströme mit
überlagerten Temperatur- und Wärmestromwechsel herrschen, konnte die Abriebfestigkeit
nicht hinreichend gesteigert werden.
[0011] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde ein Kühlelement aufzuzeigen,
welches die Fähigkeit besitzt, Schutzschichten anzufrieren und zu erhalten und gleichzeitig
eine erhöhte Abriebfestigkeit besitzt.
[0012] Diese Aufgabe ist bei einem Kühlelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0013] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Das erfindungsgemäße Kühlelement zeichnet sich dadurch aus, dass es wenigstens ein
Profilbauteil umfasst, das in die Aufnahmen an der Heißseite der Kühlplatte form-,
kraftschlüssig oder stoffschlüssig eingesetzt ist. Ein Profilbauteil besteht zumindest
teilweise aus einer Hochleistungskeramik auf Basis nicht-oxidkeramischer Werkstoffe.
[0015] Die sogenannten hochleistungskeramischen Werkstoffe im Sinne der Erfindung sind Werkstoffe
gemäß der Norm DIN ENV 12212 (wie z. B. Silizium infiltriertes, reaktionsgebundenes
Siliziumcarbid, Kürzel SBSiC). Mit diesen Werkstoffen ist es möglich, die vorgenannte
Aufgabe zu lösen. Insbesondere ist es möglich, dass der Betreiber eines metallurgischen
Ofens, insbesondere eines Hochofens, nicht gezwungen wird, bewährte Betriebsweisen,
z. B. mittengängige Fahrweisen mit höheren spezifischen Roheisenerzeugungsraten, zugunsten
von höheren Standzeiten der Kühlelemente aufzugeben bzw. zu verändern.
[0016] Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kühlelemente in ihrem grundsätzlichen Aufbau ebenfalls
nicht verändert werden müssen. Es kommen vielmehr neuartige Profilbauteile aus zumindest
teilweise, Insbesondere außenseitig, hochleistungskeramischen Werkstoffen zum Einsatz.
Diese Werkstoffe können im Stranggussverfahren hergestellt werden. Vorzugsweise besitzen
sie eine Wärmeleitzahl von mehr als 120 W/mK. Die Wärmeleitzahl liegt insbesondere
in einem Bereich von 120 bis 150 W/mk. Zudem zeichnen sie sich durch hohe Feuerfestigkeit
bis 1550° C aus. Gleichzeitig sind sie extrem temperaturwechseibeständig. Die Abriebfestigkeit
liegt bevorzugt in einem Bereich < 0,5 cm
3 (ASTM C 704).
[0017] Die Summe dieser Haupteigenschaften der Hochleistungskeramik ist erforderlich, um
Kühlelemente aus Kupfer, insbesondere im Bereich der kohäsiven Zone von Schachtöfen,
beispielsweise von Hochöfen, einerseits unempfindlich gegen abrasiven Verschleiß zu
machen und andererseits, um die Fähigkeit zu erhalten, natürliche Schutzschichten
als Selbstschutz aufgrund der hohen Wärmeleitzahlen anzufrieren.
[0018] Die besagten Profilbauteilen aus zumindest teilweise hochleistungskeramischen Werkstoffen
können nicht nur bei Kühlelementen aus gewalzten Werkstoffen, sondern auch bei gegossenen
Kühlelementen zum Einsatz kommen.
[0019] Die hochleistungskeramischen Werkstoffe gehören zur Gruppe der nichtoxidkeramischen
Werkstoffe auf SiC-Basis.
[0020] Bei den Profilbauteilen kann es sich um Voll- oder offene Profile handeln.
[0021] Vorzugsweise handelt es sich um Hohlprofile. Ein Hohlprofil im Sinne der Erfindung
ist insbesondere ein umfangsseitig geschlossenes Hohlprofil.
[0022] Derartige Hohlprofile lassen sich im Stranggussverfahren einfach und dabei auch materialsparend
herstellen. Es ist daher möglich, Hohlprofile zu verwenden, die innenseitig zusätzlich
mit einem feuerfesten Werkstoff versehen sind. Bei dem feuerfesten Werkstoff handelt
es sich insbesondere um eine selbstfließende, amorph-keramische, ungeformte feuerfeste
SiC-Masse, insbesondere der zementarmen Gruppe, sogenannte LCC-Betone (LCC = low cement
castables).
[0023] Die Masse ist ebenfalls verschleißresistent und als selbstfließender Werkstoff leicht
verarbeitbar, sodass Hohlräume innerhalb des Profilbauteils vollständig ausgegossen
bzw. gefüllt werden können. Die Masse wird nach dem Vergießen ausgehärtet.
[0024] Im Rahmen der Erfindung ist es aber auch möglich, mehrere Profile ineinandergeschachtelt
anzuordnen. Sollte das äußere Hohlprofil beschädigt werden, tritt der verschleißfeste
feuerfeste Werkstoff in Kontakt mit dem Inneren des Hochofens. Ein weiteres Profil
innenseitig des äußeren Hohlprofils kann hier unterstützend wirken. Es kann die positiven
Materialeigenschaften des äußeren Hohlprofils besitzen und insbesondere vor abrasivem
Verschleiß schützen, aber gleichzeitig vorzugsweise die sehr hohe Wärmeleitzahl und
besagte Feuerfestigkeit besitzen. In diesem Sinne können mehrere Profile ineinander
geschachtelt angeordnet sein. Hierbei muss es sich nicht bei allen Profilen um Hohlprofile
handeln, Denkbar ist aber, dass alle Profile, die ineinandergeschachtelt angeordnet
sind, in ihrer Querschnittsfläche kongruent ausgebildet sind. Innere Profile können
bevorzugt aus demselben Werkstoff hergestellt sein, wie das äußere Hohlprofil.
[0025] Selbstverständlich ist es möglich, dass es sich bei dem inneren Profil auch um ein
Bauteil ohne Hohlstruktur handelt. Eine Hohlstruktur im Sinne der Erfindung bezieht
sich auf eine umfangsseitig offene oder geschlossene Kontur. Selbstverständlich können
auch U-förmig, Z-förmig, S-förmig oder in anderer Art und Weise mehrarmige Profile
vorgesehen sein. Derartige, mit Armen versehene Profile können auch mit einem Hohlprofil
kombiniert werden, beispielsweise indem ein kreisförmiger oder mehreckiger Kern als
Hohlprofil ausgebildet ist, an den außenseitig quasi radial abstehende Arme angeordnet
sind. Die Arme erstrecken sich dann in Richtung zu dem äußeren Hohlprofil, Auch die
umgekehrte Anordnung ist denkbar, nämlich das Arme vom äußeren Hohlprofil zum Inneren
des Hohlprofils ragen. Arme im Sinne der Erfindung sind Stege oder durchgehende Vorsprünge,
wie sie mit dem Stranggussverfahren leicht hergestellt werden können. Die Wanddicke
der Profile oder Hohlprofile kann über den Umfang eines Profils stark variieren. Die
Erfindung ist mithin nicht auf eine bestimmte Profilgeomtrie beschränkt. Maßgeblich
ist, dass das Profilbauteil insgesamt eine sehr hohe Wärmeleitzahl besitzt und vor
abrasivem Verschleiß schützt.
[0026] Wenn mehrere ineinandergeschachtelte Profile vorhanden sind, ist vorgesehen, dass
die Zwischenräume zwischen den Profilen und dem Hohlprofil durch einen feuerfesten
Werkstoff gefüllt sind, so dass der gesamte von dem äußeren Hohlprofil umgebende Innenraum
ausgefüllt ist.
[0027] Auch ein Spalt zwischen der Aufnahme und dem Profilbauteil kann mit dem feuerfesten
Werkstoff gefüllt sein. Hierdurch wird der Wärmeübergang zwischen dem Profilbauteil
und der Aufnahme zusätzlich verbessert.
[0028] Der feuerfeste Werkstoff in oder zwischen den Profilen ist insbesondere ein nicht-oxidkeramischer
Werkstoff. Wie vorstehend beschrieben handelt es sich bei den feuerfesten Werkstoffen
zum Ausfüllen von Spalten und Zwischenräumen um einen selbstfließenden, also gießfähigen,
amorphkeramischen, ungeformten, feuerfesten SiC-Werkstoff, vorzugsweise der Gruppe
LCC (low cement castable). Durch diesen Werkstoff werden die verschiedenen Profile
miteinander verbunden und verankert.
[0029] Der feuerfeste, ungeformte Werkstoff kann auch aus einem Gemisch von recycelter Hochleistungskeramik,
insbesondere RBSiC-Hochleistungskeramik und einer feuerfesten, nicht oxidkeramischen
SiC-Masse bestehen, die insbesondere zementarm ist (Gruppe LLC).
[0030] Dahingegen besteht wenigstens eines der Profilen vorzugsweise aus einem feuerfesten
Werkstoff der Gruppe HA65. Dieser Werkstoff ist beispielsweise ein hochtonerdehaltiger,
feuerfester Werkstoff mit mindestens 65 % Al2O3-Gehalt.
[0031] Das Profilbauteil, das mit der Aufnahme der Kühlplatte in Kontakt kommt, ist vorzugsweise
trapezförmig im Querschnitt. Es kann dabei ein Stück aus dem Kühlelement vorstehen.
Das äußere Profilbauteil kann in seinem aus der Aufnahme der Kühlplatte vorstehenden
Bereich eine Hinterschneidung besitzen. Diese Hinterschneidung kann dazu dienen, eine
formschlüssige Verankerung einer feuerfesten Verschleißschutzschicht zu schaffen.
Diese kann werkseitig aufgetragen werden oder sich auch im laufenden Betrieb bilden,
so dass auch für sich bildende, angefrorene Verschleißschutzschichten eine Verankerung
bereitgestellt wird.
[0032] Zusätzlich können in den Aufnahmen abwechselnd andere Werkstoffe eingesetzt werden,
wie beispielsweise vollkeramische Einsätze. Diese können abwechselnd mit den erfindungsgemäßen
Profilbauteilen verwendet werden, wobei nicht zwingend die gleiche Subfolge von abwechselnden
Profilbauteilen über das gesamte Kühlelement eingehalten werden muss. Die Subfolgen
von Profilbauteilen und keramischen Einsätzen können variieren.
[0033] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch ein Kühlelement in Form eines Kupferstaves mit teilweise
eingesetzten Profilbauteilen;
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Kühlelements in Form eines
Gussstaves mit teilweise eingesetzten Profilbauteilen;
- Figur 3
- ein Profilbauteil im Querschnitt;
- Figur 4
- eine weitere Ausführungsform eines Profilbauteils im Querschnitt;
- Figur 5
- eine weitere Ausführungsform eines Profilbauteils im Querschnitt;
- Figur 6
- eine weitere Ausführungsform eines Profilbauteils im Querschnitt;
- Figur 7
- eine weitere Ausführungsform eines Profilbauteils im Querschnitt;
- Figur 8
- eine weitere Ausführungsform eines Profilbauteils im Querschnitt;
- Figur 9
- einen Teilschnitt durch ein Kühlelement einer weiteren Ausführungsform mit verankerter
Verschleißschutzschicht;
- Figur 10
- einen weiteren Teilschnitt durch ein Kühlelement mit verankerter Verschleißschutzschicht;
- Figur 11
- einen Teilschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Kühlelements mit eingesetzten
Profilbauteilen;
- Figur 12
- einen Teilschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Kühlelements mit eingesetzten
Profilbauteilen und Befestigungselementen und
- Figur 13
- einen Teilschnitt durch ein Kühlelement mit einem offenen Profil eines Profilbauteils.
[0034] Figur 1 zeigt ein Kühlelement 1 a, das an einer Wand, dem sogenannten Panzer 2 eines
nicht näher dargestellten metallurgischen Ofens, insbesondere eines Schachtofens,
wie z. B. eines Hochofens, befestigt ist. Das Kühlelement 1 a umfasst eine Kühlplatfie
3a, mit im Inneren verlaufenden Kühlmittelkanälen 4, die über Kühlmittelanschlüsse
5, 6 auf einer Kaltseite der Kühlplatte 3a in nicht näher dargestellter Weise mit
Kühlmittel gespeist werden. Die Kühlmittelanschlüsse 5, 6 durchsetzen die Wand 2.
Ein Befestigungselement 7 dient zur Fixierung des Kühlelements 1 a an dem Panzer 2.
[0035] Auf der dem ofeninneren zugewandten Heißseite, das heißt in der Bildebene rechts,
befinden sich auf der Kühlplatte 3a nutenförmige Aufnahmen 8, die jeweils von Stegen
9 begrenzt werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel verlaufen die nutenförmigen Aufnahmen
8 horizontal. Die nutenförmigen Aufnahmen 8 besitzen vorzugsweise einen schwalbenschwanzförmigen
Querschnitt.
[0036] Die nutenförmigen Aufnahmen 8 dienen zur Aufnahme von Proflbauteilen 10a. Die Profilbauteile
10a sind im Stranggussverfahren hergestellt. Sie bestehen aus einer Hochleistungskeramik.
Sie sind In ihrem Querschnitt an die Kontur der Aufnahme 8 angepasst und sind formschlüssig
in der Aufnahme 8 gehalten. Die Profilbauteile 10a stehen ein kleines Stück über die
Heißseite der Stege 9 vor, so dass die gegenüber den Profilbauteilen 10a zurückversetzte
Oberfläche 11 der Kühlplatte 3a vor abrasivem Verschleiß geschützt wird.
[0037] Figur 2 zeigt eine weitere Ausführungsform beispielsweise eines Gußstave-Kühlelements
1b mit Profilbauteilen 10b, die in nutenförmigen Aufnahmen 8 einer Kühlplatte 3b angeordnet
sind. Beispielsweise besteht das Kühlelement 1b aus Grauguss. Hinsichtlich der Anordnung
der Nuten 8, 9 sowie die Geometrie der Profilelemente 10b wird auf die Ausführungen
zu Figur 1 Bezug genommen. Identische Komponenten wurden mit den bereits eingeführten
Bezugszeichen versehen.
[0038] Das Besondere an den Kühlelementen 1 a und 1 b der Figuren 1 und 2 sind die dort
eingesetzten Profilbauteile 10a, 10b. Figur 3 zeigt in einer Einzeldarstellung die
Grundform eines solchen Profilbauteils 10a. Das Profilbauteil 10a besitzt einen mehrteiligen
Aufbau. Es umfasst ein Hohlprofil 12. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist es im Querschnitt
trapezförmig. Das Hohlprofil 12 ist umfangsseitig geschlossen. Es besitzt eine Füllung
aus einem feuerfesten Werkstoff 13.
[0039] Das Profilelement 10a besteht mithin aus zwei verschiedenen Werkstoffen. Das im Stranggussverfahren
gefertigte Hohlprofil 12 aus hochleistungskeramischen Werkstoffen zeichnet sich durch
extrem hohe Abriebfestigkeit und sehr hohe Wärmeleitzahlen von bis zu 150 W/mK und
zudem durch extrem hohe Feuerfestigkeiten bis 1550° C sowie hohe Temperaturwechselbeständigkeit
aus. Es besteht aus einem hochleistungskeramischen Werkstoff, beispielsweise siliziuminfiltriertes,
rekristallisiertes Siliziumnitrid.
[0040] Der feuerfeste Werkstoff 13 besteht aus einem im Verarbeitungszustand selbstfließenden,
amorph-keramischen, ungeformten, feuerfesten Werkstoff. Diese SiC-Masse zählt zur
Gruppe LCC (low cement castable). Dieser feuerfeste Werkstoff 13 kann auch genutzt
werden, um weitere Profile, die innerhalb des äußeren Hohlprofils 12 angeordnet sind,
zu verankern.
[0041] Figur 4 zeigt ein Profilbauteil 10c, dass wiederum das von Figur 3 bekannte äußere
Hohlprofil 12 umfasst, aber zusätzlich ein weiteres, innenliegendes Profil 14 aufweist.
Das innenliegende, hohle Profil 14 kann eine geringere Wandstärke besitzen und weist
zusätzlich Arme 15 auf, die von den Ecken des im Wesentlichen rechteckig bzw. trapezförmig
konfigurierten inneren Profils 14 zu den Ecken des äußeren Hohlprofils 12 weisen.
Die Zwischenräume sind wiederum mit dem feuerfesten Werkstoff 13 ausgegossen, wie
es auch in Figur 3 dargestellt ist. Hierdurch wird der Kern, d. h. das Innere des
Profilbauteils 10c zusätzlich noch verschleißfester und noch wärmeleitfähiger ausgebildet.
[0042] Figur 5 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Profilbauteils 10d. Abweichend
von der Ausführungsform der Figur 4 besitzt das innere Profil 16 zusätzlich zu den
Armen 15 in den Ecken weitere Arme 17 im Bereich der oberen und unteren Längsseite
des als Hohlprofil ausgestalteten Profils 16. Alle verbleibenden Zwischenräume werden
wiederum mit dem feuerfesten Werkstoff 13 verfüllt.
[0043] Die Ausführungsform der Figur 6 zeigt ein Profilbauteil 10e, welches wiederum das
äußere Hohlprofil 12 umfasst und zusätzlich ein inneres Profil 18. Sie sind beide
trapezförmig im Querschnitt, sodass das innere Profil 18 im Wesentlichen äquidistant
zu den Wänden des äußeren Profils 12 verläuft. Die Zwischenräume sind wiederum mit
dem feuerfesten Werkstoff 13 verfüllt, ebenso wie der Innenraum des inneren Profils
18.
[0044] Figur 7 zeigt eine Ausführungsform eines Profilbauteils 10f, das im Unterschied zu
der Ausführungsform der Figur 6 noch ein drittes Profil 19 umfasst, das wiederum von
den dem mittleren Profil 18 und dem äußeren Hohlprofil 12 umgeben ist. Die Profile
12, 18, 19 sind äquidistant beabstandet, so dass sich eine mehrfache Verschachtelung
ergibt. Auf die Erläuterung der Figur 12 wird Bezug genommen. Zwischenräume sind wiederum
mit dem feuerfesten Werkstoff 13 verfüllt, ebenso wie der Innenraum des inneren Profils
19.
[0045] Figur 8 zeigt eine Variante eines Profilbauteils 10g, bei welcher das äußere Hohlprofil
12 ein inneres Profil 20 aufnimmt, das anders als bei allen vorherigen Ausführungsformen
kein Hohlprofil ist. Es umfasst einen Horizontalsteg. Von dem Horizontalsteg gehen
nach oben und unten jeweils drei Querstege ab, so dass sich die Form zweier nebeneinander
stehender Buchstaben H ergibt. Die Zwischenräume sind wiederum mit dem feuerfesten
Werkstoff verfüllt. Die äußeren Stege des Profils 20 sind etwas gegenüber der Vertikalrichtung
des mittleren Stegs geneigt, so dass sich im Bereich der äußeren Stege ein gleichbleibender
Abstand zu dem äußeren Hohlbauteil 12 ergibt.
[0046] Figur 9 zeigt einen Anwendungsfall, bei welchem ein Kühlelement 1 c im Teilschnitt
dargestellt ist. Das Besondere bei diesem Kühlelement 1c ist, dass zwei unterschiedliche
Arten von Profilbauteilen 10a, 10h im Wechsel zum Einsatz kommen. Das Profilelement
10h steht weiter über die Heißseite der Kühlplatte 3c vor, so dass es in eine Verschleißschutzschicht
21 fasst und diese an der Heißseite der Kühlplatte 3c verankert. Hierzu besitzt das
Profilbauteil 10h beidseitige Hinterschneidungen, die sich in der Darstellung der
Figur 9 in die Bildebene hinein erstrecken. Mit anderen Worten wird das Profilbauteil
10h vom Nutgrund zur Nutmündung her in Anpassung an die Schwalbenschwanzform der Nut
jünger und verbreitert sich in gleicher Weise und im gleichen Abstand von der Nut
wieder. Dadurch entsteht eine sanduhrförmige Einschnürung, hinter welche sich die
Verschleißschutzschicht 21 formschlüssig verkrallen kann. Auch das Profilbauteil 10h
ist mit dem feuerfesten Werkstoff 13 ausgefüllt, so wie es auch bei den vorstehenden
Ausführungsformen der Fall ist.
[0047] Die Ausführungsform der Figur 10 unterscheidet sich von der vorhergehenden dadurch,
dass an Stelle der Profilbauteile 10a massive, amorph-keramische, abriebfeste, geformte
feuerfeste Profilbauteile 22 der Werkstoffgruppe HA65 oder nichtoxidkeramische SiC-Sorten
alternierend zu den Profilbauteilen 10a in die Nuten der Kühlplatte 3d eingesetzt
sind. Auch bei dieser Ausführungsform befindet sich eine Verschleißschutzschicht 21
auf der Heißseite der Kühlplatte 3d. Darüber hinaus wird auf die Erläuterung der Figur
9 Bezug genommen.
[0048] Figur 11 zeigt eine Ausführungsform eines Kühlelements 1e, das sich von demjenigen
der Figur 1 dadurch unterscheidet, dass in die Kühlplatte 3e im Querschnitt etwas
kleinere Profilbauteile 10i eingesetzt sind, die aber dennoch formschlüssig in den
schwalbenschwanzförmig hinterschnittenen Aufnahmen 8 gehalten sind. Der entstehende
Spalt zwischen den Profilbauteilen 10i und den Aufnahmen 8 ist mit einem feuerfesten
Klebe-Werkstoff 24 gefüllt. Man kann hier von einer Hochtemperatur-Klebetechnik sprechen.
Der temperaturbeständige Keramik-Klebewerkstoff ist auf polymerer Basis aufgebaut.
[0049] Figur 12 zeigt schließlich in Ergänzung zu Figur 11, das rückseitig der Kühlplatte
3f Befestigungselemente 23 eingesetzt sind, welche in Richtung der Heißseite der Kühlplatte
3f weisen und die Profilbauteile 10i in den Aufnahmen 8 zusätzlich verankern. Es handelt
sich bei diesem Ausführungsbeispiel um Schraubverbindungen, die jeweils hinter einer
der Aufnahmen 8 mittig oder außermittig angeordnet sind, so dass jedes einzelne Profilbauteil
10i verankert ist.
[0050] Selbstverständlich lassen sich auch alle anderen der vorstehend beschriebenen Profilbauteile
auf diese Art und Weise zusätzlich an der Kühlplatte verankern, so dass eine kraftschlüssige,
formschlüssige und auch stoffschlüssige Verankerung mit dem Kühlelement möglich ist.
Alternativ kann jede der Verankerungsformen einzeln realisiert sein.
[0051] Figur 13 zeigt ein offenes Profilbauteil 10j, das anders als die geschlossenen Profilbauteile
10a - i nicht ausschließlich zwischen den Stegen 9 angeordnet ist, sondern jeweils
einen Steg 9 umgreift. Die Stege 9 besitzen beiderseits Hinterschneidungen, wobei
das offene Profilbauteil 10j in die Hinterschneidungen fasst und dadurch formschlüssig
an dem jeweils umgriffenen Steg 9 gehalten ist. Die Stege 9 sind im Querschnitt trapezförmig,
so dass auch die Profilbauteile 10j bei konstanter Wanddicke trapezförmig sind.
Bezugszeichen:
[0052]
- 1a -
- Kühlelement
- 1b -
- Kühlelement
- 1c -
- Kühlelement
- 1d -
- Kühlelement
- 1e -
- Kühlelement
- 1f -
- Kühlelement
- 2 -
- Panzer
- 3a -
- Kühlplatte
- 3b -
- Kühlplatte
- 3c -
- Kühlplatte
- 3d -
- Kühlplatte
- 3e -
- Kühlplatte
- 3f -
- Kühlplatte
- 4 -
- Kühlmittelkanal
- 5 -
- Kühlmittelanschluss
- 6 -
- Kühlmittelanschluss
- 7 -
- Befestigungselement
- 8 -
- nutförmige Aufnahme
- 9 -
- Steg
- 10a -
- Profilbauteil
- 10b -
- Profilbauteil
- 10c -
- Profilbauteil
- 10d -
- Profilbauteil
- 10e -
- Profilbauteil
- 10f -
- Profilbauteil
- 10g -
- Profilbauteil
- 10h -
- Profilbauteil
- 10i -
- Profilbauteil
- 10j -
- Profilbauteil
- 11 -
- Oberfläche
- 12 -
- geschlossenes Hohlprofil
- 13-
- feuerfester Werkstoff
- 14 -
- Profil
- 15 -
- Arm
- 16 -
- Profil
- 17 -
- Arm
- 18 -
- Profil
- 19 -
- Profil
- 20 -
- Profil
- 21 -
- Verschleißschutzschicht
- 22 -
- Profilbauteil
- 23 -
- Befestigungselement
- 24 -
- keramischer Klebewerkstoff
1. Kühlelement für metallurgische Öfen, mit einer Kühlplatte (3a - f), an welcher feuerfeste
Profilbauteile (10a - j, 22) befestigt sind, die in Aufnahmen (8) fassen, die auf
der dem Inneren des Ofens zugewandten Heißseite der Kühlplatte (3a - f) angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Profilbauteil (10a - j) zumindest teilweise aus einer Hochleistungskeramik
auf Basis nicht-oxidkeramischer Werkstoffe, vorzugsweise siliziuminfiltriertes, rekristallisiertes
Siliziumnitrid, besteht.
2. Kühlelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochleistungskeramik zum Anfrieren einer Schutzschicht eine Wärmeleitzahl von
mindestens 120 W/mK besitzt und eine Feuerfestigkeit bis 1550 °C aufweist.
3. Kühlelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitzahl in einem Bereich von 120 bis 150 W/mK liegt.
4. Kühlelement nach einem der Ansprüche 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Profilbauteil (10a - i) wenigstens ein Hohlprofil (12) umfasst.
5. Kühlelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil (12) aus der abriebfesten, hochwärmeleitfähigen Hochleistungskeramik
besteht.
6. Kühlelement nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Hohlprofils (12) ein feuerfester Werkstoff (13) angeordnet ist.
7. Kühlelement nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass mehrerer Profile (14, 16, 18-20) und Hohlprofile (12) ineinander geschachtelt angeordnet
sind.
8. Kühlelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (14, 16, 18 - 20) aus der abriebfesten, hochwärmeleitfähigen Hochleistungskeremik
bestehen.
9. Kühlelement nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der inneren Profile (14, 16, 18, 19) ein Hohlprofiil ist.
10. Kühlelement nach einem der Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstes eines der Profile (14, 16, 20) Arme (15, 17) besitzt, die sich von der
Wand des einen Profils (14, 16, 20) in Richtung zur Wand eines anderen Profils (14,
16, 20) oder Hohlprofils (12) erstrecken.
11. Kühlelement nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in den Zwischenräumen zwischen ineinander geschachtelten Profilen (12, 14, 16, 18
- 20) ein feuerfester Werkstoff (13) angeordnet ist, so dass der gesamte von dem äußeren
Hohlprofil (12) umgebene Innenraum ausgefüllt ist.
12. Kühlelement nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der feuerfeste Werkstoff (13) in oder zwischen den Profilen (14, 16, 18 - 20) und
dem Hohlprofil (12) ein nicht-oxidkeramischer Werkstoff ist.
13. Kühlelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spalt zwischen der nutförmigen Aufnahme (8) und dem Profilbauteil (10i, j) mit
einem feuerfesten Keramikklebstoff (24) gefüllt ist.
14. Kühlelement nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilbauteil (10a - j) einen trapezförmigen Querschnitt besitzt.
15. Kühlelement nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilbauteil (10i) in seinem aus der nutförmigen Aufnahme (8) der Kühlplatte
(3c) vorstehenden Bereich eine Hinterschneidung besitzt, zur formschlüssigen Verankerung
einer feuerfesten Verschleißschutzschicht (21).
16. Kühlelement nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass in den nutförmigen Aufnahmen (8) abwechselnd Profilbauteile (10a - i) mit Hohlprofilen
und die vollkeramischen Profilbauteile (22) angeordnet sind.
17. Kühlelement nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilbauteile (101) über zusätzliche Befestigungselemente (23) formschlüssig
an der Kühlplatte (3f) verankert sind.
18. Kühlelement nach einem der Ansprüche 6 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der feuerfeste, ungeformte Werkstoff (13) aus einem Gemisch von recycelter RBSiC-Hochleistungskeramik
und einer feuerfesten, nicht oxid keramischen SiC-Masse besteht.
19. Kühlelement nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochleistungskeramik eine Abriebfestigkeit gemäß ASTM C 704 von < 0,5 cm3 besitzt.