[0001] Die Erfindung betrifft ein Fassadensystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Gattungsgemäße Fassadensysteme sind aus der Praxis bekannt. Die aus aufrechten Pfosten
und liegenden Riegeln bestehende Tragkonstruktion wird mit ihrer Rückseite an einem
Baukörper befestigt, nämlich an einer Gebäude-Außenwand. An der Vorderseite der Tragkonstruktion
werden Fassadentafeln befestigt, so dass der Baukörper durch die Fassade vor Witterungseinflüssen
geschützt ist. Eine Wärmedämmschicht kann zwischen den Fassadentafeln und dem Baukörper
vorgesehen sein und das Fassadensystem dient in diesem Fall auch dazu, das Dämmmaterial
vor Witterungseinflüssen zu schützen, beispielsweise vor Niederschlagsfeuchtigkeit,
welche den Dämmwert der Wärmedämmung beeinträchtigen können.
[0003] Die Arbeiten an der Fassade, beispielsweise die Montage der Fassadentafeln, erfolgen
mit Hilfe eines Gerüstes. Das Gerüst wird am Baukörper befestigt und zwar mit Hilfe
so genannter Gerüstanker. Die Gerüstanker werden dabei einerseits am Baukörper verankert
und weisen andererseits, an ihrem vom Baukörper entfernten Ende einen Anschlussabschnitt
auf, der beispielsweise eine Bohrung aufweisen kann, so dass das Gerüst mit Hilfe
von Laschen und Bolzen an dem Gerüstanker festgelegt werden kann und auf diese Weise
gegen Kräfte gesichert ist, die auf das Gerüst in einer Richtung einwirken, welche
vom Baukörper weg weist.
[0004] Die Montage eines Gerüstankers erfordert in der Praxis einen Zeitaufwand von etwa
15 bis 30 Min. Dabei muss protokolliert werden, an welchen Stellen des Baukörpers
ein solcher Gerüstanker gesetzt ist, damit Jahre später, bei eventuellen Revisionsarbeiten,
ein erneut aufzustellendes Gerüst montiert werden kann, ohne eigens neue Befestigungsstellen
für Gerüstanker am Baukörper schaffen zu müssen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Fassadensystem dahingehend
zu verbessern, dass die Montage der Fassade in kürzerer Zeit und somit wirtschaftlicher
ermöglicht wird und eine spätere erneute Montage eines Gerüstes vereinfacht und ebenfalls
wirtschaftlicher möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Fassadensystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, die Gerüstanker nicht unmittelbar am
Baukörper zu befestigen, sondern vielmehr mittelbar, indem nämlich die Gerüstanker
an der Tragkonstruktion des Fassadensystems festgelegt werden, welche ja ihrerseits
an dem Baukörper befestigt ist. Zu diesem Zweck weist die Tragkonstruktion Aufnahmekanäle
auf, die zur Vorderseite der Tragkonstruktion hin münden. Dabei verlaufen die Kanäle
parallel zur Gebäudewand, nämlich entweder in den Riegeln oder in den Pfosten der
Tragkonstruktion. Die Aufnahmekanäle weisen dabei eine grob angenähert Omega-förmig
zu beschreibende Kontur auf, also eine Mündungsöffnung, hinter der sich der Kanalquerschnitt
des Aufnahmekanals erweitert, so dass eine Hinterschneidung geschaffen wird. Die vorschlagsgemäß
zu verwendenden Gerüstanker erstrecken sich nicht bis in den Baukörper, also bis in
die erwähnte Gebäudewand, sondern vielmehr in den Aufnahmekanal, wobei dieser Abschnitt
eines Gerüstankers als Aufnahmeabschnitt bezeichnet ist. Gegenüber dem Aufnahmekanal
erstrecken sich die Gerüstanker weiter nach vorn, also weiter vom Baukörper weg, um
in an sich bekannter Weise außen vor der Tragkonstruktion den Anschluss eines Gerüstes
an den Gerüstanker zu ermöglichen. Zu diesem Zweck weist auch der vorschlagsgemäße
Gerüstanker dementsprechende Anschlussmittel auf, die den Anschluss eines Gerüstes
ermöglichen, so dass dieser vordere Abschnitt des Gerüstankers als Anschlussabschnitt
bezeichnet wird.
[0008] Die Halterung des Gerüstankers an der Tragkonstruktion erfolgt dadurch, dass der
Aufnahmeabschnitt des Gerüstankers einen grob vereinfacht etwa T-förmigen Haltekopf
aufweist, mit dem sich der Gerüstanker in den Hinterschnitt des Aufnahmekanals erstreckt,
so dass der Gerüstanker gegen Kräfte gesichert ist, die von dem Baukörper weg gerichtet
sind. Dabei wird die Montage des Gerüstankers dadurch vereinfacht, dass dieser nicht
etwa an einem der beiden Enden in den Aufnahmekanal eingeschoben und dann bis zu seiner
Bestimmungsstelle in dem Aufnahmekanal längs verschoben werden muss, vielmehr ist
der Aufnahmeabschnitt des Gerüstankers zweiteilig ausgestaltet, wobei jeder der beiden
Teile so schmal ist, dass er für sich genommen durch die Mündung in den Aufnahmekanal
eingeführt werden kann. Wenn nacheinander die beiden Teile des Gerüstankers in den
Aufnahmekanal eingeführt sind, werden sie gegeneinander verschoben, so dass sie aufeinander
aufliegen und in dieser Anordnung bilden beide Teile den erwähnten im Wesentlichen
T-förmigen Haltekopf des Gerüstankers, so dass nun der Gerüstanker gegen die erwähnten
nach vorn wirkenden Kräfte im Aufnahmekanal gesichert ist.
[0009] Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die beiden Teile des Gerüstankers jeweils
einen im Wesentlichen L-förmigen Querschnitt aufweisen. Auf diese Weise wird einerseits
eine möglichst gleichmäßige Belastung der beiden Ufer des Aufnahmekanals ermöglicht,
da sich der Gerüstanker nicht nur an einem Ufer in den Hinterschnitt des Aufnahmekanals
erstreckt. Weiterhin wird eine möglichst einfache Montage des Gerüstankers dadurch
unterstützt, dass dieser nicht in einer bestimmten Ausrichtung in den Aufnahmekanal
eingeführt werden muss, sondern, da beide Ufer des Aufnahmekanals symmetrisch belastet
werden, der Gerüstanker in einer beliebigen Ausrichtung, beispielsweise um 180° gedreht,
in den Aufnahmekanal eingeführt werden kann.
[0010] Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass der Gerüstanker über seine gesamte Länge zweiteilig
ausgestaltet ist. Der Gerüstanker erstreckt sich also von seinem Aufnahmeabschnitt
bis zu seinem Anschlussabschnitt geteilt, wobei diese beiden Teile des Gerüstankers
baugleich sind. Auf diese Weise wird eine einfache und problemlose, nahezu fehlersichere
Handhabung des Gerüstankers unterstützt, da keine unterschiedlichen Bauteile zu handhaben
sind. Zudem wird durch die entsprechend höhere Stückzahl die Fertigung des jeweiligen
Teiletyps wirtschaftlich vorteilhaft beeinflusst. Dadurch, dass die beiden Bauteile
gleich ausgestaltet sind und eben auch den Anschlussabschnitt des Gerüstankers bilden,
ist zudem sichergestellt, dass beim Anschluss eines Gerüstes an den Gerüstanker beide
Teile des Gerüstankers am Gerüst und aneinander festgelegt sind, so dass keine zusätzlichen
Montagevorgänge erforderlich sind, um die beiden Teile des Gerüstankers miteinander
zu verbinden. Auch hierdurch wird der Baufortschritt des Fassadensystems beschleunigt
und positiv beeinflusst.
[0011] Vorteilhaft kann der Gerüstanker plattenartig flach ausgestaltet sein und nicht etwa
als ein Drahtbiegeteil o. dgl. Die Länge dieses plattenartig flachen Gerüstankers
erstreckt sich also vom Aufnahmeabschnitt in dem Aufnahmekanal bis zum Anschlussabschnitt,
und die Breite dieser Platte erstreckt sich in Längsrichtung des Aufnahmekanals, so
dass dementsprechend durch die zu wählende Abmessung der Platte die aufzunehmenden
Haltekräfte beeinflusst werden können und durch eine entsprechend breite Ausgestaltung
des Gerüstankers eine zuverlässige Festlegung des Gerüstes an der Tragkonstruktion
des Fassadensystems gewährleistet werden kann. Wenn der Gerüstanker - wie weiter oben
beschrieben - zweiteilig und zwar symmetrisch ausgestaltet sein soll, bedeutet dies,
dass bei der erwähnten plattenartig flachen Ausgestaltung des Gerüstankers die Teilungsebene
der beiden Bauteile durch die Mitte der Plattendicke verläuft.
[0012] Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Anschlussmittel des Gerüstankers als Bohrung
ausgestaltet sind, so dass - wie weiter oben erwähnt - ein Gerüst mittels einer Lasche
und eines Bolzens am Gerüsthalter in an sich bekannter Weise festgelegt werden kann.
Dies bedeutet eine für den Arbeiter vertraute Vorgehensweise, so dass ein schneller
Baufortschritt unterstützt wird. Zudem wird durch die Verwendung eines Bolzens sichergestellt,
dass dieser die beiden Bauteile eines zweiteiligen Gerüstankers zuverlässig miteinander
verbindet, so dass auf diese Weise auch bei einem zweiteiligen Gerüstanker keine zusätzlichen
Maßnahmen mehr erforderlich sind, um die beiden Bauteile des Gerüstankers miteinander
zu verbinden. Vielmehr erfolgt diese Verbindung der beiden Bauteile miteinander dadurch,
dass die ohnehin erforderliche Befestigung des Gerüstes am Gerüstanker erfolgt.
[0013] Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Riegel und/oder die Pfosten der Tragkonstruktion
als Strangpressprofile ausgestaltet sind. Die Aufnahmekanäle sind in diesem Fall als
Teil der Profilgeometrie eines solchen Strangpressprofils ausgestaltet. Auf diese
Weise ist sichergestellt, dass über die gesamte Länge der Riegel bzw. der Pfosten
die Aufnahmekanäle zur Verfügung stehen. Auf diese Weise kann in nahezu jeder beliebigen
Höhe bzw. Breite des Fassadensystems ein Gerüstanker gesetzt werden, so dass es auch
für spätere Gerüstarbeiten nicht erforderlich ist, eine Dokumentation anzufertigen,
denn auch später, bei einem bereits bestehenden Fassadensystem, können die Gerüstanker
an nahezu jeder beliebigen Stelle an die Tragkonstruktion anschließen.
[0014] Dabei sind drei unterschiedliche Montagestellen denkbar, wo Gerüstanker gesetzt werden
können: Einerseits kann vorgesehen sein, dass Pfosten bzw. Riegel des Fassadensystems
hinter Fassadentafeln her verlaufen. Wenn diese von einer Fassadentafel verdeckten
Elemente der Tragkonstruktion zur Befestigung eines Gerüstankers verwendet werden
sollen, kann vorgesehen sein, eine Ausnehmung in die Fassadentafel einzubringen, beispielsweise
eine Bohrung und den Gerüstanker durch diese Ausnehmung in die Tragkonstruktion einzuführen.
Später, beim Abbau des Gerüstes und nach Entfernung des Gerüstankers kann ein Stopfen
vorgesehen sein, der dann in die Fassadentafel eingesetzt wird, um beispielsweise
das Eindringen von Niederschlägen hinter die Fassadentafel zu vermeiden oder auch
um aus optischen Gründen die zuvor geschaffene Ausnehmung in der Fassadentafel zu
verdecken.
[0015] Vorteilhafter gegenüber dieser erwähnten Montagemöglichkeit kann jedoch vorgesehen
sein, dass sich der Gerüstanker durch eine Fuge zwischen zwei Fassadentafeln erstreckt.
Die Fassadentafeln werden üblicherweise mit Halteklammern an der Tragkonstruktion
befestigt und die Montage der Pfosten und Pfeile der Tragkonstruktion erfolgt ohnehin
in Anpassung an die vorgesehenen Abmessungen der Fassadentafeln. Daher kann vorgesehen
sein, jeweils zwischen zwei benachbarten Fassadentafeln, wo eine Fuge in der Fassade
vorgesehen ist, den Aufnahmekanal der Tragkonstruktion verlaufen zu lassen, so dass
sich die Gerüstanker durch diese Fuge hindurcherstrecken. Dies ermöglicht einerseits,
zunächst die Fassade komplett zu errichten und sämtliche Fassadentafeln zu montieren,
bevor mit der Demontage des Gerüstes begonnen wird. Zudem ermöglicht es bei späteren
Gerüstarbeiten ein Gerüst zu montieren, ohne zuvor bestimmte Fassadentafeln entfernen
zu müssen, da auch neue Gerüstanker einfach in den Fugen zwischen zwei Fassadentafeln
montiert werden können.
[0016] Wenn die Aufnahmekanäle vor Niederschlägen geschützt werden sollen oder die durch
die Fugen hindurch sichtbaren Elemente der Tragkonstruktion aus optischen Gründen
verdeckt werden sollen, kann vorteilhaft ein Dichtungsstreifen vorgesehen sein, der
in die Fugen zwischen zwei benachbarten Fassadentafeln eingesetzt wird. Ein solcher
Dichtstreifen kann dann dementsprechend nach Entfernung des Gerüstankers in die Fuge
zwischen den beiden benachbarten Fassadentafeln eingesetzt werden, so dass nach Montage
des Dichtstreifens nicht mehr erkennbar ist, wo sich bei den Gerüstarbeiten die Gerüstanker
befanden.
[0017] Alternativ zu den beiden vorgenannten Montagearten kann vorgesehen sein, dass die
Gerüstanker an Stellen vorgesehen, die von Fassadentafeln verdeckt werden. Im Unterschied
zu der erstgenannten Montageart, bei welcher eine Ausnehmung in die betreffende Fassadentafel
eingebracht wird, kann vorgesehen sein, an den Stellen, an denen Gerüstanker vorgesehen
sind, zunächst noch keine Fassadentafeln zu montieren und vielmehr eine Leerstelle
in der Fassade zu belassen und lediglich die Fassadentafeln zu montieren, die rings
um die betreffende Fassadentafel vorgesehen sind. Wenn auf diese Weise die Fassade
nahezu vollständig montiert ist und das Gerüst nach und nach von oben demontiert wird,
kann jeweils nach Entfernung eines Gerüstankers die dort verbliebene Leerstelle durch
Montage einer Fassadenplatte ausgefüllt werden, so dass nun eine geschlossene Fassade
erstellt wird. Die nachträgliche Montage einer Fassadentafel innerhalb einer Umgebung
von bereits montierten Fassadentafeln ist in an sich bekannter Weise durch Verwendung
so genannter Reparaturhalter möglich, so dass mittels derartiger Reparaturhalter auch
bei später geplanten erneuten Gerüstarbeiten die Demontage einzelner Fassadentafeln
möglich ist, so dass die Stellen, an denen Gerüstanker an der Tragkonstruktion montiert
werden können, dann auch wieder zugänglich sind.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellungen
nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- einen Horizontalschnitt durch einen Pfosten eines Fassadensystems, mit eingesetztem
Gerüstanker, und
- Fig. 2
- eine Ansicht auf den Gerüstanker in perspektivischer Ansicht.
[0019] In Fig. 1 ist mit 1 ein Fassadensystem angedeutet, welches aufrechte Pfosten 2 sowie
liegend verlaufende Riegel 3 aufweist. Die Pfosten 2 sind mit Hilfe von Konsolen 4
an einer Gebäudewand 5 befestigt. Mit Hilfe von Halteklammern 6 sind Fassadentafeln
7 an der Vorderseite der durch die Pfosten 2 und Riegel 3 gebildeten Tragkonstruktion
gehalten. Die Halteklammern 6 sind dabei in Nuten 8 aufgenommen, wobei sowohl die
als Strangpressprofile ausgestalteten Pfosten 2 derartige Nuten 8 aufweisen als auch
aufrecht ausgerichtete Zusatzprofile 9, welche an den Pfosten 2 montiert sind.
[0020] Abgesehen von den erwähnten Nuten 8 weisen die Pfosten 2 auch jeweils einen Aufnahmekanal
10 auf, und auch das Zusatzprofil 9, welches als zweites Bauteil des insgesamt zweiteilig
ausgestalteten Pfostens angesehen werden kann, weist einen Aufnahmekanal 10 auf. Der
Aufnahmekanal 10 dient einerseits zur Aufnahme eines Dichtungsprofils 11, welches
die Fuge zwischen zwei benachbarten Fassadentafeln 7 niederschlags- und blickdicht
abdichtet, wobei das Dichtungsprofil 11 in Fig. 1 in seinem unverformten Zustand dargestellt
ist, so dass es sich bis in die Konturen der Fassadentafeln 7 hinein erstreckt. Aus
dieser Darstellung wird deutlich, dass das Dichtungsprofil 11 tatsächlich unter Spannung
zwischen den beiden Fassadentafeln 7 gehalten wird, so dass es einerseits besonders
zuverlässig an Ort und Stelle gehalten wird und andererseits besonders zuverlässig
gegen die Fassadentafeln 7 abdichtet.
[0021] In den Aufnahmekanal 10 des Pfostens 2 erstreckt sich ein Gerüstanker 12, der lediglich
illustrationshalber an dieser Stelle in Fig. 1 eingezeichnet ist. Der Gerüstanker
12 besteht aus zwei baugleichen Teilen 14 und ist - wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht
- im Wesentlichen plattenförmig flach ausgestaltet. Er weist einen hinteren Aufnahmeabschnitt
15 auf und einen vorderen Anschlussabschnitt 16, wobei der vordere Anschlussabschnitt
16 Anschlussmittel 17 in Form einer Bohrung aufweist, um an einem Gerüst einen Gerüstanker
12 anschließen zu können.
[0022] Der Aufnahmeabschnitt 15 ist L-förmig konturiert, wobei der L-förmige Vorsprung jeweils
eine Materialstärke aufweist, die etwa doppelt so groß ist wie die Materialstärke,
die jedes Teil 14 ansonsten aufweist. Hierdurch ist es möglich, die beiden Teile 14
übereinander jeweils in den Aufnahmekanal 10 einzustecken. Anschließend, wenn sich
die beiden L-förmigen Vorsprünge in den erweiterten inneren Querschnitt des Aufnahmekanals
10 erstrecken, können die beiden Teile 14 so verschoben werden, dass sie wie in Fig.
2 dargestellt aneinander anliegen, so dass jedes der beiden Teile 14 eine Sperre für
das jeweils andere Teil 14 darstellt, so dass sich diese beiden Teile 14 gegenseitig
blockieren und verhindern, dass der Gerüstanker 12 aus dem Aufnahmekanal 10 herausgezogen
werden kann.
[0023] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausgestaltung des Fassadensystems 1 kann vorgesehen
sein, zunächst die Gerüstanker 12 statt der Dichtungsprofile 11 im Aufnahmekanal 10
des Zusatzprofils 9 anzuordnen. Erst wenn das Gerüst nach und nach von oben nach unten
demontiert wird und die Gerüstanker 12 demontiert werden, werden die Dichtungsprofile
11 in die Aufnahmekanäle 10 des Fassadensystems 1 eingesetzt.
[0024] Alternativ könnte vorgesehen sein, die Gerüstanker 12, wie in Fig. 1 angedeutet,
unmittelbar an den Pfosten 2 zu befestigen, indem die am Pfosten 2 vorgesehenen Aufnahmekanäle
10 genutzt werden. In diesem Fall könnten zunächst die benachbarten Fassadentafeln
7 montiert werden und erst beim Rückbau des Gerüstes, nachdem die jeweiligen Gerüstanker
12 demontiert worden sind, könnten in den bislang frei gelassenen Leerstellen die
entsprechenden Fassadentafeln 7 montiert werden, beispielsweise die in Fig. 1 rechts
dargestellte Fassadentafel 7, wobei hierzu aus der Praxis bekannte so genannte Reparaturklammern
statt der in Fig. 1 dargestellten üblichen Halteklammern 6 verwendet werden können.
1. Fassadensystem (1),
mit einer Tragkonstruktion, die zu ihrer Rückseite hin an einer Gebäudewand (5) befestigbar
ist,
wobei die Tragkonstruktion aufrecht angeordnete Pfosten (2) und liegend angeordnete
Riegel (3) aufweist,
und mit Fassadentafeln (7), welche an der Vorderseite der Tragkonstruktion festgelegt
sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragkonstruktion Aufnahmekanäle (10) aufweist, welche parallel zur Gebäudewand
(5) verlaufen und zur Vorderseite der Tragkonstruktion hin münden, und welche einen
Kanalquerschnitt aufweisen, der breiter ist als die Mündungsöffnung,
und dass den Aufnahmekanälen (10) Gerüstanker (12) zugeordnet sind, die einen sich in einen
Aufnahmekanal (10) erstreckenden Aufnahmeabschnitt (15) sowie einen sich vor die Tragkonstruktion
erstreckenden Anschlussabschnitt (16) aufweisen,
wobei der Anschlussabschnitt (16) den Anschluss eines Gerüstes ermöglichende Anschlussmittel
(17) aufweist, und wobei der Aufnahmeabschnitt (15) zweigeteilt ist, derart, dass
jeder der beiden Teile (14) unabhängig von dem jeweils anderen Teil (14) von der Vorderseite
der Tragkonstruktion her in die Mündungsöffnung eines Aufnahmekanals (10) einführbar
ist und beide Teile (14), aufeinanderliegend angeordnet, einen im Wesentlichen T-förmigen
Haltekopf bilden, mittels welchem der Gerüstanker (12) gegen nach vorn wirksame Kräfte
gesichert in dem Aufnahmekanal (10) gehalten ist.
2. Fassadensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zwei Teile (14) des Gerüstankers (12) jeweils einen im Wesentlichen L-förmigen
Querschnitt aufweisen.
3. Fassadensystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gerüstanker (12) über seine gesamte Länge, die sich vom Aufnahmeabschnitt (15)
bis zum Anschlussabschnitt (16) erstreckt, zweiteilig ausgestaltet ist, derart, dass
durch den Anschluss eines Gerüstes an die Anschlussmittel (17) des Anschlussabschnitts
(16) beide Teile (14) des Gerüstankers (12) miteinander verbunden sind,
wobei die beiden Teile (14) des Gerüstankers (12) baugleich ausgestaltet sind.
4. Fassadensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gerüstanker (12) plattenartig flach ausgestaltet ist, wobei sich die Länge der
Platte vom Aufnahmeabschnitt (15) bis zum Anschlussabschnitt (16) erstreckt und die
Breite der Platte sich entlang des Aufnahmekanals (10) erstreckt.
5. Fassadensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlussmittel (17) des Anschlussabschnitts (16) des Gerüstankers (12) als Bohrung
ausgestaltet sind.
6. Fassadensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Riegel (3) und / oder die Pfosten (2) der Tragkonstruktion als Strangpressprofile
ausgestaltet sind und die Aufnahmekanäle (10) als Teil der Profilgeometrie ausgestaltet
sind.
7. Fassadensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gerüstanker (12) sich durch eine Fassadentafel (7) in den Aufnahmekanal (10)
der Tragkonstruktion erstreckt.
8. Fassadensystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Stopfen vorgesehen ist, der nach Entfernung des Gerüstankers (12) in die Fassadentafel
(7) einsetzbar ist.
9. Fassadensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gerüstanker (12) sich durch eine Fuge zwischen zwei Fassadentafeln (7) in den
Aufnahmekanal (10) der Tragkonstruktion erstreckt.
10. Fassadensystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Dichtungsstreifen (11) vorgesehen ist, der nach Entfernung des Gerüstankers (12)
in die Fuge zwischen den beiden benachbarten Fassadentafeln (7) einsetzbar ist.
11. Fassadensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gerüstanker (12) sich durch eine mittels einer noch nicht montierten Fassadentafel
(7) geschaffene Leerstelle zwischen zwei bereits montierten Fassadentafeln (7) in
den Aufnahmekanal (10) der Tragkonstruktion erstreckt.