[0001] Die Erfindung betrifft einen Rollladenkasten, insbesondere einen aus Kunststoffextrusions-
und/oder Kunststoffspritzteilen zusammengesetzten Rollladenkasten, mit Wänden wie
einer Vorderwand, einer Rückwand, einem Boden und einer Decke, sowie über eine Länge
des Rollladenkastens hintereinander angeordneten zwei Wickelwellen, die an aufeinander
zu gerichteten Enden in einem quer zu einer Längserstreckung des Rollladenkastens
ausgerichtet angeordneten, einen Rand aufweisenden Halterungsteil gehaltert sind und
das Halterungsteil mit der Vorderwand, der Rückwand, dem Boden und/oder der Decke
verbunden ist.
[0003] Aus der
DE 20 2004 005 205 U1 und der
DE 93 01459 U1 ist es bekannt, ein stirnseitiges Abschlussteil des Rollladenkastens mit sich in
Richtung der Länge des Rollladenkastens, quer zu einer Ebenenerstreckung der Stirnteile,
abstehenden Rastvorsprüngen auszubilden, die in entsprechende, sich ebenfalls in Längsrichtung
des Rollladenkastens erstreckende Rastausnehmungen zur Verbindung der Teile eingreifen.
[0004] Insbesondere bei vergleichsweise langen Rollladenkästen, also bei etwa sehr breiten
Fenstern, ist es aus der Praxis bekannt, den Rollladenpanzer nicht über die gesamte
Länge des Rollladenkastens einteilig auszubilden. Die für das Aufwickeln erforderlichen
Kräfte können sonst zu groß werden. Bei solchen Rollladenkästen ist es daher üblich,
die Wickelwelle zu teilen, d. h. über die Länge zwei oder mehr Wickelwellen vorzusehen,
die jeweils auch bevorzugt einen eigenen Antrieb aufweisen.
[0005] Derartige geteilte Wickelwellen werden in einem Doppelkopfstück gelagert, das entsprechend
in einem mittleren Bereich des Rollladenkastens, betrachtet über die Länge des Rollladenkastens,
angeordnet ist und beidseitig zur Lagerung einer jeweiligen Wickelwelle dienen kann.
[0006] Ein solches Doppelkopfstück wird bei bekannten Ausführungen in zugeordneten Wandbereichen
des Rollladenkastens durch Einschrauben, Einkleben oder Einführen in Längsnuten von
Profilteilen des Rollladenkastens befestigt.
[0007] Beim Einschrauben können Beschädigungen in der Rollladenkastenwandung auftreten bzw.
eine Schraube nicht richtig fassen. Zudem ist eine Schraubbefestigung im Zusammenhang
mit einem Rollladenkasten auch aufwendig. Beim Einkleben können unerwünschte Effekte
auftreten, etwa Herabtropfen von Klebstoff. Weiter ist der Ort, an dem zu verkleben
ist, nicht günstig vorgebbar. Auch ist in bestimmten Einbausituationen die Aufbringung
von Klebstoff aufwendig und schwierig. Beim Einführen von entsprechenden Vorsprüngen
in Längsnuten von Profilteilen des Rollladenkastens verbleibt zunächst eine Verschiebbarkeit
in Kastenlängsrichtung. Daher muss gegebenenfalls noch zusätzlich verschraubt und/oder
verklebt werden.
[0008] Ausgehend von dem genannten Stand der Technik beschäftigt sich die Erfindung mit
der Aufgabe, eine günstige Verbindung zwischen einem Halterungsteil für die Wickelwelle,
insbesondere einem Doppelkopfstück und einer Wandung des Rollladenkastens anzugeben.
[0009] Diese Aufgabe ist beim Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst, wobei darauf abgestellt
ist, dass das Halterungsteil mit einem oder mehreren pilzkopfartigen Rastteilen ausgebildet
ist, die zur Verbindung in Durchgangsöffnungen eingreifen, die in der Vorderwand,
der Rückwand, dem Boden und/oder der Decke den Rastteilen zugeordnet ausgebildet sind
und dass die Rastteile über den Rand des Halterungsteils vorragend in Durchgangsöffnungen
der Vorderwand, der Rückwand, des Boden und/oder der Decke eingreifen.
[0010] Bei dieser Verbindung des Halterungsteils mit den weiteren Teilen des Rollladenkastens
kann somit ohne weitere Hilfsmittel sogleich eine feste, bleibende Verbindung durch
Verrasten erreicht werden. Hilfsmittel wie Schrauben oder Klebstoff müssen nicht verwendet
werden. Die Rastteile sind bevorzugt einteilig, materialeinheitlich an dem Halterungsteil
angeformt.
[0011] Das Halterungsteil kann insbesondere als sogenanntes Doppelkopfstück ausgebildet
sein. Das heißt, es handelt sich um ein plattenartig ausgebildetes Teil, das im Wesentlichen
dem freien Innendurchmesser bzw. einer freien Innen-Querschnittskontur des Rollladenkastens
im Übrigen bezüglich seines Randverlaufs entspricht und das auf seinen beiden gegenüberliegenden,
jeweils in Längsrichtung des Rollladenkastens bzw. einer Wickelwelle weisenden Flachseiten
jeweils Ausformungen zur Halterung eines Ende einer zugeordneten Wickelwelle aufweist.
Im Wesentlichen plattenartig bedeutet insbesondere, dass eine Erstreckung des Halterungsteils
bzw. konkret des Doppelkopfstückes in Höhen-/oder Breitenrichtung des Rollladenkastens
einem Mehrfachen der Erstreckung in Längsrichtung des Halterungsteils entspricht.
Beispielsweise dem 10- bis 20-Fachen oder auch bis zum 50-Fachen.
[0012] Das Halterungsteil kann sogleich fertigungstechnisch so hergestellt werden, beispielsweise
im Kunststoffspritzverfahren, dass die Rastteile vorhanden sind, insbesondere vorzugsweise
einteilig angespritzt sind. Die entsprechenden Rastöffnungen können werkstattmäßig
in den Wandungsteilen des Rollladenkastens vorbereitet vorgesehen werden. Beispielsweise
durch Ausstanzen.
[0013] Die Rastteile sind in einer Ebenenerstreckung des Halterungsteils, d.h. in Plattenrichtung
sich erstreckend, vorgesehen.
[0014] Die Rastverbindung kann auch nur bei geöffnetem Rollladenkasten gegebenenfalls wieder
aufgehoben werden. Bei zu einem geschlossenen Profil zusammengesetzten Vorder- und
Rückwänden sowie Boden- und Deckenteil des Rollladenkastens ist die Ratsverbindung
nicht mehr aufhebbar, da die dafür notwendige Bewegung des Halterungsteils quer zur
Längserstreckung des Rollladenkastens entsprechend nicht mehr möglich ist.
[0015] Die Teile des Rollladenkastens wie Boden, Decke etc., können auch als doppelwandige
Teile ausgebildet sein. Hierbei kann vorgesehen sein, dass eine Durchgangsöffnung
in einem inneren, im Einbauzustand dem Halteteil zugewandten Wandteil ausgebildet
ist, nicht aber in dem in Rastrichtung weiteren Wandteil. Ein Rastteil befindet sich
danach im verrasteten Zustand mit seinem Rastkopf - nur - in einem Zwischenraum zwischen
dem inneren und dem äußeren Wandteil. Es ist somit in diesem Fall von außen nicht
sichtbar. Andererseits kann aber auch bei einem Teil des Rollladenkastens, der doppelwandig
ausgebildet ist, die Durchgangsöffnung beide Wandteile in Rastrichtung durchsetzen
und das Rastteil, der Kopf des Rastteils, mithin dann sich an dem äußeren, zweiten
Wandteil übergreifend hierzu im verrasteten Zustand abstützen. Hinsichtlich des bevorzugt
pilzkopfförmigen Rastteils kann es sich um ein solches handeln, das in Rastrichtung
geteilt ausgebildet ist. Somit können die Pilzkopfteile beim Einrasten gegeneinander
federn und sodann zurückschnappen, so dass die Rastverbindung einfach und günstig
herstellbar ist.
[0016] Hinsichtlich der Rastöffnungen in den Wandungsteilen des Rollladenkastens handelt
es sich bevorzugt um an einen (größten) Grundriss des Rastteiles angepasste Öffnungen.
Wenn das Rastteil beispielsweise, abgesehen von der gegebenenfalls mittig oder an
sonstiger Stelle gegebenen Beabstandungen zwischen Rastteilen, kreisförmig in seiner
größten Kontur gebildet ist, empfiehlt es sich, auch die Rastöffnungen in einem Wandungsteil
kreisförmig, es versteht sich mit einem geringeren Durchmesser als es der größten
Kontur des Rastteiles entspricht, auszubilden.
[0017] Nachstehend ist die Erfindung weiter anhand der beigefügten Zeichnung erläutert,
die aber lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellt. Hierbei zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Rollladenkastens von hinten, mit aufgebrochener
Decke und Rückwand;
- Fig. 2
- einen ausschnittsweisen Querschnitt durch den Gegenstand gemäß Figur 1, geschnitten
in der Ebene II - II; und
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung eines Doppelkopfstückes.
[0018] Dargestellt und beschrieben ist ein Rollladenkasten 1, der aus einer Rückwand 2,
einer Decke 3, einem oder mehreren Bodenteilen 4 und einer Vorderwand 5 zusammengesetzt
ist.
[0019] Bei den Wandteilen handelt es sich bevorzugt um Kunststoffextrusionsteile.
[0020] Bei dem dargestellten Rollladenkasten ist zur Lagerung von zwei über die Länge des
Rollladenkastens hintereinander angeordneten Wickelwellen 6 ein Doppelkopfstück 7
vorgesehen, in dem die Enden der zwei miteinander fluchtenden Wickelwellen 6 drehgelagert
sind.
[0021] Das Doppelkopfstück 7 ist quer zu einer Längserstreckung L des Rollladenkastens 1
angeordnet und ausgerichtet.
[0022] Das Doppelkopfstück 7 ist weiterhin, wie sich etwa auch aus einer Zusammenschau mit
den Figuren 2 und 3 ergibt, mittels pilzkopfartiger Rastteile 8 mit der Rückwand 2,
dem Boden 4 und der Vorderwand 5 rastverbunden. Die Rastteile 8 greifen in Durchgangsöffnungen
9 in der Rückwand, dem Boden und der Vorderwand ein. Die Durchgangsöffnungen 9 können
beispielsweise eingestanzt oder eingebohrt sein. Der Boden 4 kann, was im Einzelnen
nicht dargestellt ist, ein öffenbares Bodenklappenprofil aufweisen, wie etwa es aus
der
DE 10 2007 025 645 B4 bekannt ist. In dem Bereich des Bodenklappenprofils ist dann bevorzugt kein Rastteil
und entsprechend keine Rastverbindung, auch bevorzugt keine sonstige Verbindung, mit
dem Halterungsteil gegeben.
[0023] Das Halterungsteil selbst, beim Ausführungsbeispiel in Form eines Doppelkopfstückes
7, ist ersichtlich im Wesentlichen plattenartig gebildet. Es kann eine Dicke, in Längsrichtung
des Rollladenkastens gemessen, von beispielsweise 2 bis 10mm aufweisen, dagegen eine
Breite und Höhe, wie sie einer üblichen inneren lichten Breite und Höhe eines solchen
Rollladenkastens entspricht, also beispielsweise 100 bis 300mm in der Höhe und 150
bis 350mm in der Tiefe. Das Halterungsteil kann, bevorzugt radial von einem mittleren
Bereich ausgehend, Strukturierungen in Form von Wanddickenverminderungen aufweisen.
Diese können über den Umfang verteilt vorgesehen sein. Beispielsweise wie ersichtlich
in strahlenartiger Ausrichtung.
[0024] Bei der Ausführungsform der Fig. 3 ist an ein solches Doppelkopfstück, bevorzugt
auch beidseitig, nur eine Seite ist in der perspektivischen Wiedergabe sichtbar, ein
Einlaufteil mit angeformt. Dieses kann aber auch gesondert angebracht sein. Im Hinblick
auf die genannte, im Wesentlichen plattenartige Ausführung ist gedanklich dieses Einlaufteil
unberücksichtigt geblieben.
[0025] Die Rastteile 8 sind an Stirnflächen des plattenartigen Teils ausgebildet und stehen
in der Plattenebene gegenüber einem Rand 10 des Halterungsteils vor.
[0026] Das Halterungsteil, insbesondere das dargestellte Doppelkopfstück 7, kann als Kunststoffspritzteil
ausgebildet sein und die pilzkopfartigen Rastteile 8 können unmittelbar einteilig
hierbei angeformt sein.
[0027] Wie sich weiter aus Figur 2 ergibt, kann ein Rastteil 8 in Rastrichtung R längs geteilt
sein. Beim Ausführungsbeispiel sind zwei Rasteinzelteile 11, 12 ausgebildet, die bei
einem Einrastvorgang elastisch gegeneinander verschwenken können und dann im eingerasteten
Zustand mit den Hintergriffabschnitten 13, 14 einen Lochrand übergreifen (siehe ebenfalls
Fig. 2).
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Rollladenkasten
- 2
- Rückwand
- 3
- Decke
- 4
- Bodenteil
- 5
- Vorderwand
- 6
- Wickelwelle
- 7
- Doppelkopfstück
- 8
- Rastteil
- 9
- Durchgangsöffnung
- 10
- Rand
- 11
- Rasteinzelteil
- 12
- Rasteinzelteil
- 13
- Hintergriffabschnitt
- 14
- Hintergriffabschnitt
- L
- Längserstreckung
- R
- Rastrichtung
1. Aus Kunststoffextrusions- und/oder Kunststoffspritzteilen zusammengesetzter Rollladenkasten
(1), mit Wänden wie einer Vorderwand (5), einer Rückwand (2), einem Boden (4) und
einer Decke (3), sowie mit über eine Länge des Rollladenkastens hintereinander angeordneten
zwei Wickelwellen (6), die an aufeinander zu gerichteten Enden in einem quer zu einer
Längserstreckung (L) des Rollladenkastens (1) ausgerichtet angeordneten, einen Rand
aufweisenden Halterungsteil (7) gehaltert sind, und das Halterungsteil (7) mit der
Vorderwand (5), der Rückwand (2), dem Boden (4) und/oder der Decke (3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Halterungsteil (7) mit einem oder mehreren pilzkopfartigen Rastteilen (8) ausgebildet
ist, die zur Verbindung in Durchgangsöffnungen (9) eingreifen, die an der Vorderwand
(5), der Rückwand (2), dem Boden (4) und/oder der Decke (3) den Rastteilen (8) zugeordnet
ausgebildet sind, und dass die Rastteile über einen Rand des Halterungsteils vorragend
in Durchgangsöffnungen der Vorderwand, der Rückwand, des Bodens und/oder der Decke
eingreifen.
2. Rollladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastteile (8) einteilig an dem Halterungsteil (7) angeformt sind.
3. Rollladenkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Halterungsteil (7) im Wesentlichen plattenartig gebildet ist.
4. Rollladenkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halterungsteil ein Doppelkopfstück ist.
5. Rollladenkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halterungsteil (7) als Kunststoffspritzteil ausgebildet ist und dass ein pilzkopfartiges
Rastteil (8) einteilig angeformt mit dem Halterungsteil (7) ausgebildet ist.
6. Rollladenkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein pilzkopfartiges Rastteil (8) in Rastrichtung geteilt ausgebildet ist.