[0001] Die Erfindung betrifft ein hydrostatisches Triebwerk, das als Verstellmaschine mit
einem stufenlos verstellbaren Verdrängervolumen ausgebildet ist und als Pumpe und
Motor betreibbar und mit einem Verbrennungsmotor trieblich verbunden ist, wobei das
Triebwerk im Pumpenbetrieb mit einer Saugseite Druckmittel aus einem Behälter ansaugt
und in eine zu mindestens einem Verbraucher geführte Förderleitung fördert und wobei
das Triebwerk im Motorbetrieb als hydraulischer Starter zum Starten des Verbrennungsmotors
ausgebildet ist, wobei dem Triebwerk im Motorbetrieb an der Saugseite Druckmittel
aus einem Druckmittelspeicher zuführbar ist.
[0002] Derartige hydrostatische Triebwerke, die im Pumpenbetrieb, in dem das Triebwerk von
dem laufenden Verbrennungsmotor angetrieben ist, zur Versorgung von mindestens einem
Verbraucher mit Druckmittel dienen, und im Motorbetrieb einen hydraulischen Starter
zum Starten des abgestellten Verbrennungsmotor dienen, werden in mobilen Arbeitsmaschinen,
insbesondere Flurförderzeuge, Landmaschinen, Forstmaschinen und Baumaschinen, beispielsweise
Bagger, Rad- und Teleskoplader, Schlepper, Mähdrescher, Feldhäcksler, Zuckerrüben-
oder Kartoffelroder, eingesetzt.
[0003] Um den Kraftstoffverbrauch während Arbeitspausen oder Arbeitsunterbrechungen zu verringern,
ist eine Start-Stopp-Funktion für den Verbrennungsmotor vorgesehen, bei der der unbelastete
Verbrennungsmotor in Arbeitspausen oder bei Arbeitsunterbrechungen abgeschaltet wird
und bei einer Drehmomentanforderung durch eine Arbeitsfunktion oder den Fahrantrieb
automatisch wieder gestartet wird. Mit einem hydraulischen Starter kann eine derartige
Start-Stopp-Funktion des Verbrennungsmotors in robuster und zuverlässiger Weise erzielt
werden.
[0004] Aus der
EP 2 308 795 A1 ist ein gattungsgemäßes hydrostatisches Triebwerk bekannt, das im Pumpenbetrieb,
wobei das von einem Verbrennungsmotor angetriebene Triebwerk mit einer Saugseite Druckmittel
aus einem Behälter ansaugt, zur Versorgung der Verbraucher einer Arbeitshydraulik
mit Druckmittel dient und in einem Motorbetrieb, wobei dem Triebwerk an der Saugseite
Druckmittel aus einem Druckmittelspeicher zugeführt wird und das Triebwerk von dem
aus dem Druckmittelspeicher zugeführten Druckmittel angetrieben wird, als hydraulischer
Starter zum Starten des abgestellten Verbrennungsmotors dient.
[0005] Sofern das Triebwerk als Verstellmaschine mit einem stufenlos verstellbaren Verdrängervolumen
ausgebildet ist, ist das Triebwerk für den Motorbetrieb auf eine Stellung mit maximalem
Verdrängervolumen zu verstellen, um die Abgabe eines Drehmoments zum Starten des Verbrennungsmotors
zu ermöglichen. Aus der
EP 2 308 795 A1 (Figur 2) ist hierzu bekannt, eine das Verdrängervolumen steuernde Verstellvorrichtung
des Triebwerks mit dem Druckmittelspeicher zu verbinden, so dass die Verdrängervolumenstelleinrichtung
des Triebwerks bei abgestelltem Verbrennungsmotor mit dem Druckmittel aus dem Druckmittelspeicher
betätigt werden kann. Hierzu ist der Druckmittelspeicher über ein Druckminderventil
mit einem Speisedruckkreis verbunden, der bei laufendem Verbrennungsmotor zur Versorgung
der Verstellvorrichtung des Triebwerks mit Druckmittel dient. Eine derartige Versorgung
der Verstellvorrichtung mit Druckmittel aus dem Druckmittelspeicher führt jedoch zu
einem hohen Bauaufwand. Der Speisedruckkreis ist stromab einer Ventileinrichtung,
die den Motorbetrieb des Triebwerks durch eine Verbindung des Druckmittelspeichers
mit der Saugseite des Triebwerks steuert, an den Druckmittelspeicher angeschlossen,
so dass die Verdrängervolumenstelleinrichtung zeitlich unmittelbar vor dem Startvorgang
des Verbrennungsmotors mit dem Druckmittel aus dem Druckmittelspeicher in die Stellung
mit maximalem Verdrängervolumen verstellt wird. Hierdurch ergibt sich jedoch durch
die Verstellung der
[0006] Verdrängervolumenstelleinrichtung zu Beginn des Startvorgangs eine zeitliche Verzögerung
beim Startvorgang des Verbrennungsmotors, die bei einer Start-Stopp-Funktion, in der
der Startvorgang des Verbrennungsmotos in einer kurzen Zeitspanne erfolgen soll, zu
Nachteilen führt.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hydrostatisches Triebwerk
der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, das bei geringem Bauaufwand
einen Start des Verbrennungsmotors im Motorbetrieb des Triebwerks in einer kurzen
Zeitspanne ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das als Motor und Pumpe betreibbare
Triebwerk mit einer Ausschwenkfeder versehen ist, mittels der bei abgestelltem Verbrennungsmotor
eine das Verdrängervolumen des Triebwerks steuernde Verdrängervolumenstelleinrichtung
in die Stellung mit maximalem Verdrängervolumen beaufschlagt ist, so dass bei der
Beaufschlagung der Saugseite des Triebwerks mit Druckmittel aus dem Druckmittelspeicher
ein direkter Startvorgang des Verbrennungsmotors durch den Motorbetrieb des Triebwerk
ohne zeitlich unmittelbar vorheriges Verstellen der Verdrängervolumenstelleinrichtung
des Triebwerks zu Beginn des Startvorgangs des Verbrennungsmotors erfolgt. Mit einer
derartigen Ausschwenkfeder wird mit geringem Bauaufwand erzielt, dass die Verdrängervolumenstelleinrichtung
des Triebwerks bei abgestelltem Verbrennungsmotor automatisch in die Stellung mit
maximalem Verdrängervolumen beaufschlagt ist. Bei einer Beaufschlagung der Saugseite
des Triebwerks mit Druckmittel aus dem Druckmittelspeicher zum Start des Verbrennungsmotors
wird somit erzielt, dass sich das Triebwerk mittels der Ausschwenkfeder zu Beginn
des Startvorgangs des Verbrennungsmotors bereits in der Stellung mit maximalem Verdrängervolumen
befindet, so dass der Startvorgang des Verbrennungsmotors unmittelbar erfolgen kann
und kein Verstellen der Verdrängervolumenstelleinrichtung auf das maximale Verdrängervolumen
zu Beginn des Startvorgangs erforderlich ist. In Verbindung mit der erfindungsgemäßen
Ausschwenkfeder wird somit auf einfache Weise und bei geringem Bauaufwand ein Startvorgang
des abgestellten Verbrennungsmotors im Motorbetrieb des Triebwerks in einer kurzen
Zeitspanne ermöglicht.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Triebwerk als einseitig
verstellbares Triebwerk ausgebildet und ist die Verdrängervolumenstelleinrichtung
des Triebwerks ausgehend von einer Stellung mit minimalem Verdrängervolumen in eine
Stellrichtung verstellbar. Derartige einseitig verstellbare Triebwerke werden im offenen
Kreislauf betrieben und ermöglichen bei geringem Bauaufwand und bei geringem Energieverbrauch
im Pumpenbetrieb eine Versorgung der angeschlossenen Verbraucher mit Druckmittel.
Mit der Ausschwenkfeder kann ein derartiges als einseitig verstellbare Pumpe ausgebildetes
Triebwerk auf einfache Weise als Motor betrieben werden, das an der Saugseite mit
Druckmittel aus dem Druckmittelspeicher angetrieben wird.
[0010] Hinsichtlich eines einfachen Aufbaus ergeben sich Vorteile, wenn gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltungsform der Erfindung die Ausschwenkfeder an einer mit der Verdrängervolumenstelleinrichtung
in Wirkverbindung stehenden Stellkolbeneinrichtung des Triebwerks angreift. Ein als
Verstellpumpe ausgebildetes hydrostatisches Triebwerk weist üblicherweise eine Stellkolbeneinrichtung
auf, mit der die Verdrängervolumenstelleinrichtung einstellbar ist und somit das Verdrängervolumen
veränderbar ist. Die erfindungsgemäße Ausschwenkfeder kann einer derartigen Stellkolbeneinrichtung
auf einfache Weise ergänzt werden.
[0011] Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltungsform der Erfindung ist die Stellkolbeneinrichtung
mittels eines Stellventils mit einem Stelldruck beaufschlagbar, wobei bei abgestelltem
Verbrennungsmotor die Stellkolbeneinrichtung von dem Stelldruck entlastet ist. Im
Pumpenbetrieb kann durch entsprechende Betätigung des Stellventils ein entsprechender
Stelldruck zur Beaufschlagung der Stellkolbeneinrichtung und somit zur entsprechenden
Einstellung des Verdrängervolumens erzeugt werden. Das Stellventil kann beispielsweise
als Load-Sensing-Regelventil ausgebildet sein, das von dem Lastdruck der angesteuerten
Verbraucher betätigt ist, oder als elektrisch ansteuerbares Steuer- bzw. Regelventil
ausgebildet sein.
[0012] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn der Verbraucher als Arbeitshydrauliksystem
einer Arbeitsmaschine ausgebildet ist und das Triebwerk im Pumpenbetrieb das Arbeitshydrauliksystem
mit Druckmittel versorgt. Die zur Versorgung des Arbeitshydrauliksystems vorhandene
Verstellpumpe kann somit auf einfache Weise als hydraulischer Starter zum Starten
des Verbrennungsmotors verwendet werden, um eine Start-Stopp-Funktion des Verbrennungsmotors
zu ermöglichen.
[0013] Bevorzugt ist das Triebwerk als Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise ausgebildet.
[0014] Die Erfindung betrifft weiterhin einen Antriebsstrang eines Fahrzeugs, insbesondere
einer mobilen Arbeitsmaschine, mit einem von einem Verbrennungsmotor angetrieben erfindungsgemäßen
hydrostatischen Triebwerk, wobei das Triebwerk im Motorbetrieb einen hydraulischen
Starter des Verbrennungsmotors bildet und im Pumpenbetrieb ein Arbeitshydrauliksystem
der Arbeitsmaschine mit Druckmittel versorgt. Mit dem erfindungsgemäßen hydrostatischen
Triebwerk kann bei einem Fahrzeug auf einfache
[0015] Weise eine Start-Stopp-Funktion gebildet werden, die eine kurze Startzeit des abgestellten
Verbrennungsmotors aufweist.
[0016] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in der schematischen
Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0017] In der Figur ist ein Antriebsstrang 1 einer nicht näher dargestellten mobilen Arbeitsmaschine,
beispielsweise eines Flurförderzeugs oder einer Bau- bzw. Landmaschine, mit einem
erfindungsgemäßen hydrostatischen Triebwerk 7 in einer Prinzipdarstellung dargestellt.
[0018] Der Antriebsstrang 1 besteht aus einem Verbrennungsmotor 2, beispielsweise einem
Dieselmotor, einem von dem Verbrennungsmotor 2 angetriebenen Fahrantrieb 3 des Fahrzeugs
sowie einem von dem Verbrennungsmotor 2 angetriebenen Arbeitshydrauliksystem 4 als
hydraulische Verbraucher V.
[0019] Der Fahrantrieb 3 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als hydrostatischer Fahrantrieb
ausgebildet, der aus einer im Fördervolumen verstellbaren Fahrpumpe 5 besteht, die
zum Antrieb mit einer Abtriebswelle 6 des Verbrennungsmotors 2 in trieblicher Verbindung
steht. Die Fahrpumpe 5 steht mit einem oder mehreren im Schluckvolumen festen oder
verstellbaren, nicht näher dargestellten Hydromotoren im geschlossenen Kreislauf in
Verbindung, die auf nicht mehr dargestellte Weise mit den angetriebenen Rädern der
Arbeitsmaschine in Wirkverbindung stehen.
[0020] Der Fahrantrieb 3 kann alternativ als elektrischer Fahrantrieb mit einem von dem
Verbrennungsmotor 2 angetriebenen elektrischen Generator und einem oder mehreren elektrischen
Fahrmotoren gebildet werden. Zudem kann als Fahrantrieb ein mechanischer Fahrantrieb
mit einem mechanischen Getriebe, beispielsweise einem Stufenschaltgetriebe oder einem
Leistungsverzweigungsgetriebe oder einem Drehmomentwandlergetriebe, vorgesehen werden.
[0021] Das Arbeitshydrauliksystem 4 umfasst Arbeitsfunktionen der Arbeitsmaschine, beispielsweise
bei einem Flurförderzeug eine Arbeitshydraulik zum Betätigen eines Lastaufnahmemittels
an einem Hubmast, bzw. bei einer beispielsweise als Bagger ausgebildeten Baumaschine
die Arbeitsfunktionen der von einer Schaufel ausgebildeten Arbeitsausrüstung.
[0022] Zur Versorgung des von dem Arbeitshydrauliksystems 4 gebildeten Verbrauchers V mit
Druckmittel ist das als Verstellmaschine mit einem stufenlos verstellbaren Verdrängervolumen
ausgebildete hydrostatische Triebwerk 7 vorgesehen, das bevorzugt als Axialkolbenmaschine
in Schrägscheibenbauweise ausgebildet ist. Das Triebwerk 7 ist im offenen Kreislauf
betrieben und steht zum Antrieb mit der Abtriebswelle 6 des Verbrennungsmotors 2 in
trieblicher Verbindung.
[0023] Das Triebwerk 7 steht eingangsseitig mit der Saugseite mittels einer Ansaugleitung
8 mit einem Behälter 9 in Verbindung. Eine ausgangsseitig mit der Förderseite des
Triebwerks 7 in Verbindung stehende Förderleitung 10 ist an eine nicht näher dargestellte
Steuerventileinrichtung angeschlossen, mittels der die nicht näher dargestellten hydraulischen
Verbraucher des Arbeitshydrauliksystems 4 steuerbar sind. Die Steuerventileinrichtung
umfasst bevorzugt ein oder mehrere Wegeventile zur Betätigung der Verbraucher. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel ist weiterhin ein Prioritätsventil 12 dargestellt,
mit dem die bevorzugte Versorgung eines von dem Triebwerk 7 versorgten Verbrauchers,
beispielsweise einer hydraulischen Lenkungseinrichtung, sichergestellt werden kann.
Das Prioritätsventil 12 ist eingangsseitig mit der Förderseite des Triebwerks 7 verbunden
und steht ausgangsseitig mit der zu dem Arbeitshydrauliksystem 4 geführten Förderleitung
10 sowie einer zu der Lenkungseinrichtung geführten Förderleitung 13 in Verbindung.
Das Prioritätsventil 12 ist von einer Feder 14 sowie dem in einer Lastdruckleitung
15 anstehenden Lastdruck der Lenkungseinrichtung gesteuert.
[0024] Der Antriebsstrang 1 umfasst weiterhin eine Speisepumpe 20, die zum Antrieb mit der
Abtriebswelle 6 in Verbindung steht. Die Speisepumpe 20 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
als Konstantpumpe mit einem konstanten Verdrängervolumen ausgebildet, die im offenen
Kreislauf betrieben ist. Die Speisepumpe 20 steht hierzu mit der Saugseite über eine
Ansaugleitung 21 mit dem Behälter 9 in Verbindung und fördert in eine an die Förderseite
angeschlossene Speisedruckleitung 22, an die die entsprechenden Verbraucher eines
Speisedruckkreises 23 angeschlossen sind, beispielsweise Verstelleinrichtungen zur
Verstellung des Verdrängervolumens der Fahrpumpe 5 und des Triebwerks 7, eine Einspeisevorrichtung
des hydrostatischen Fahrantriebs, eine Bremsanlage des Fahrzeugs und Vorsteuerventile
für die Steuerventile des Arbeitshydrauliksystems 4. Zur Absicherung des Speisedruckes
in dem Speisedruckkreis 23 ist der Speisedruckleitung 22 eine Druckbegrenzungseinrichtung
24, beispielsweise ein Druckbegrenzungsventil, zugeordnet.
[0025] Bei dem erfindungsgemäßen Antriebsstrang 1 ist das Triebwerk 7 des Arbeitshydrauliksystems
4 als Zweiquadrantentriebwerk ausgebildet, das bei gleicher Drehrichtung und gleicher
Durchflussrichtung des Druckmittels als Pumpe und Motor betreibbar ist.
[0026] Im Pumpenbetrieb saugt das Triebwerk 7 über die Ansaugleitung 8 Druckmittel aus dem
Behälter 9 an und fördert das Druckmittel über das Prioritätsventil 12 in die Förderleitung
10 des Arbeitshydrauliksystems 4 bzw. die Förderleitung 13 der Lenkungseinrichtung.
Im Motorbetrieb des Triebwerks 7, in der das Triebwerk 7 als hydraulischer Starter
einer Start-Stopp-Funktion zum Starten des Verbrennungsmotors 2 ausgebildet ist, wird
das Triebwerk 7 an der Saugseite mit Druckmittel aus einem Druckmittelspeicher 25
angetrieben.
[0027] Der Druckmittelspeicher 25 ist zum Laden mit Druckmittel an die zu dem Arbeitshydrauliksystem
4 geführte Förderleitung 10 des Triebwerks 7 mittels einer Verbindungsleitung 26 angeschlossen.
[0028] In der Förderleitung 10 ist ein elektrisch betätigbares Ladeventil 27 angeordnet,
das bei einer Ansteuerung in eine die Förderleitung 10 drosselnde Drosselstellung
zum Aufstauen eines Druckes betätigbar ist. Das Ladeventil 27 ist bevorzugt als Retarderventil
28 ausgeführt, das im Bremsbetrieb des Fahrzeugs in eine Drosselstellung betätigt
wird, um durch Aufstauen eines Druckes in der Förderleitung 10 ein zusätzliches, abbremsendes
Drehmoment an der von der Kurbelwelle gebildeten Abtriebswelle 6 aufzuprägen, welches
dem motorisch wirkenden Drehmoment an der Fahrpumpe 5 entgegenwirkt und so das Fahrzeug
abbremst. In einem derartigen Bremsbetrieb bei drosselndem Retarderventil 28 kann
zudem auf einfache Weise eine Energierückgewinnung erfolgen und der Druckmittelspeicher
25 geladen werden, so dass zum Laden des Druckmittelspeichers 25 die kinetische Energie
des Fahrzeugs während eines Bremsvorgangs dient. Die Verbindungsleitung 26 ist hierbei
stromauf des Ladeventils 27 und somit zwischen dem Ladeventil 27 und dem Prioritätsventil
12 an die Förderleitung 10 angeschlossen.
[0029] In der Verbindungsleitung 26 ist ein Sperrventil 30 angeordnet, das bevorzugt als
in Richtung zum Druckmittelspeicher 25 öffnendes Rückschlagventil 31 ausgebildet ist.
Weiterhin ist der Verbindungsleitung 26 zwischen dem Sperrventil 30 und dem Druckmittelspeicher
25 ein Druckbegrenzungsventil 32 zur Absicherung des Druckes in dem Druckmittelspeicher
25 zugeordnet. In der Verbindungsleitung 26 ist weiterhin zur Begrenzung des Ladevolumenstroms
des Druckmittelspeichers 25 eine Drosseleinrichtung 33 angeordnet, die als Blende
oder Drossel ausgeführt sein kann. Die Drosseleinrichtung 33 kann hierbei - wie dargestellt
- stromauf des Sperrventils 30 oder alternativ stromab des Sperrventils 30 angeordnet
sein.
[0030] Der Verbindungsleitung 26 zwischen dem Sperrventil 30 und dem Druckmittelspeicher
25 ist weiterhin ein Drucksensor 34 zugeordnet. Der Drucksensor 34 dient zur Überwachung
des Ladedruckes und somit des Ladezustands des Druckmittelspeichers 25.
[0031] Die Verbindung des Druckmittelspeichers 25 mit der Saugseite des Triebwerks 7 für
den Motorbetrieb des Triebwerks 7 ist mittels eines elektrisch betätigbaren Steuerventils
35 steuerbar. Das Steuerventil 35 weist eine Sperrstellung 35a und eine Durchflussstellung
35b auf, wobei die Sperrstellung 35a bevorzugt leckagedicht ausgeführt ist mit einem
in Richtung zum Triebwerk 7 sperrenden Sperrventil.
[0032] Das Steuerventil 35 ist in einer Zweigleitung 36 angeordnet, die von der Verbindungsleitung
26 zwischen dem Sperrventil 30 und dem Druckmittelspeicher 25 zu der zur Saugseite
des Triebwerks 7 geführten Ansaugleitung 8 geführt ist.
[0033] In der Ansaugleitung 8 des Triebwerks 7 ist ein in Richtung zum Behälter 9 sperrendes
Sperrventil 37 angeordnet, das bevorzugt als ein in Richtung zum Behälter sperrendes
Rückschlagventil 38 ausgebildet ist.
[0034] Eine elektronische Steuereinrichtung 40 steht eingangsseitig mit dem Drucksensor
34 in Verbindung und dient zur Ansteuerung des Ladeventils 27 sowie des Steuerventils
35.
[0035] Das als Verstellmaschine mit stufenlos veränderbarem Verdrängervolumen ausgebildete
Triebwerk 7 weist zur Einstellung des Verdrängervolumens eine Verdrängervolumenstelleinrichtung
50 auf, beispielsweise eine in der Neigung verstellbare Schrägscheibe einer Axialkolbenmaschine
in Schrägscheibenbauweise. Die Verdrängervolumenstelleinrichtung 50 ist mittels einer
Stellkolbeneinrichtung 51 betätigbar, die mit der Verdrängervolumenstelleinrichtung
50 in Wirkverbindung steht. Das erfindungsgemäße Triebwerk 7 ist als einseitig verstellbares
Triebwerk ausgebildet, bei dem die Verdrängervolumenstelleinrichtung 50 ausgehend
von einer Stellung mit minimalem Verdrängervolumen, bevorzugt einer Stellung mit Verdrängervolumen
Null, in eine Stellrichtung bzw. Schwenkrichtung auf eine Stellung mit maximalem Verdrängervolumen
verstellbar ist.
[0036] Die Stellkolbeneinrichtung 51 weist einen in Richtung des maximalen Verdrängervolumens
wirkenden Stelldruckraum 51a und einen in Richtung des minimalen Verdrängervolumens
wirkenden Stelldruckraum 51b auf, deren Beaufschlagung mit einem Stelldruck bzw. deren
Entlastung zu dem Behälter 9 mittels eines Stellventils 52 steuerbar ist. Das Stellventil
52 ist zur Versorgung mit Druckmittel und zur Erzeugung eines Stelldruckes in den
Stelldruckräumen 51a bzw. 51b über eine Zweigleitung 53 mit der Speisedruckleitung
22 und somit dem Speisedruckkreis 23 verbunden. Weiterhin weist das Stellventil 52
einen Anschluss an eine zu dem Behälter geführte Behälterleitung 54 auf. Das Stellventil
52 ist bevorzugt elektrisch ansteuerbar. Bei abgestelltem Verbrennungsmotor 2 sind
die Stelldruckraum 50a, 50b der Stellkolbeneinrichtung 50 entlastet. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist das Stellventil 52 als Regelventil ausgebildet, wobei eine
mechanische Rückmeldung und Rückführung 56 der Ist-Position der Verdrängervolumenstelleinrichtung
50 auf das Stellventil 52 vorgesehen ist.
[0037] Um bei abgestelltem Verbrennungsmotor 2 das Triebwerk 7 für den Motorbetrieb in die
Stellung mit maximalem Verdrängervolumen zu beaufschlagen, ist erfindungsgemäß eine
Ausschwenkfeder 55 vorgesehen, die mit der Stellkolbeneinrichtung 51 in Wirkverbindung
steht und die Verdrängervolumenstelleinrichtung 50 bei abgestelltem Verbrennungsmotor
2 in die Stellung mit maximalem Verdrängervolumen für den Motorbetrieb des Triebwerks
7 beaufschlagt. Die Ausschwenkfeder 55 kann hierzu in dem Stelldruckraum 51a der Stellkolbeneinrichtung
51 angeordnet werden.
[0038] Mit der Ausschwenkfeder 55 wird erzielt, dass das im Motorbetrieb als hydraulischer
Starter des Verbrennungsmotors 2 betriebene Triebwerk 7 bei abgestelltem Verbrennungsmotor
7 in die Stellung mit maximalem Verdrängervolumen verstellt ist. Für den Startvorgang
des Verbrennungsmotor 2 wird das Steuerventil 35 in die Durchflussstellung 35b betätigt,
so dass das aus dem mit Druckmittel geladenen Druckmittelspeicher 25 zur Saugseite
des Triebwerks 7 strömende Druckmittel aufgrund der bereits in der Stellung mit maximalem
Verdrängervolumen stehenden Verdrängervolumenstelleinrichtung 50 unmittelbar zu einem
Motorbetrieb und einer Drehmomentabgabe des als Motor betriebenen Triebwerks 7 in
den Antriebsstrang 1 führt. Ein dem Startvorgang des Verbrennungsmotors 2 unmittelbar
vorausgehendes Verstellen der Verdrängervolumenstelleinrichtung 50 des Triebwerks
7 auf das maximale Verdrängervolumen bzw. ein Verstellen der Verdrängervolumenstelleinrichtung
50 des Triebwerks 7 auf das maximale Verdrängervolumen zu Beginn des Startvorgangs
des Verbrennungsmotors 7 ist somit nicht erforderlich, so dass der Startvorgang des
Verbrennungsmotors 2 mit dem erfindungsgemäßen Triebwerk 7 in einer kurzen Zeitspanne
in einer Start-Stopp-Funktion erfolgt.
1. Hydrostatisches Triebwerk (7), das als Verstellmaschine mit einem stufenlos verstellbaren
Verdrängervolumen ausgebildet ist und als Pumpe und Motor betreibbar und mit einem
Verbrennungsmotor (2) trieblich verbunden ist, wobei das Triebwerk (7) im Pumpenbetrieb
mit einer Saugseite Druckmittel aus einem Behälter (9) ansaugt und in eine zu mindestens
einem Verbraucher (V) geführte Förderleitung (10) fördert und wobei das Triebwerk
(7) im Motorbetrieb als hydraulischer Starter zum Starten des Verbrennungsmotors (2)
ausgebildet ist, wobei dem Triebwerk (7) im Motorbetrieb an der Saugseite Druckmittel
aus einem Druckmittelspeicher (25) zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das als Motor und Pumpe betreibbare Triebwerk (7) mit einer Ausschwenkfeder (55)
versehen ist, mittels der bei abgestelltem Verbrennungsmotor (2) eine das Verdrängervolumen
des Triebwerks (7) steuernde Verdrängervolumenstelleinrichtung (50) in die Stellung
mit maximalem Verdrängervolumen beaufschlagt ist, so dass bei der Beaufschlagung der
Saugseite des Triebwerks (7) mit Druckmittel aus dem Druckmittelspeicher (25) ein
direkter Startvorgang des Verbrennungsmotors (7) durch den Motorbetrieb des Triebwerks
(7) ohne zeitlich unmittelbar vorheriges Verstellen der Verdrängervolumenstelleinrichtung
(50) des Triebwerks (7) erfolgt.
2. Hydrostatisches Triebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Triebwerk (7) als einseitig verstellbares Triebwerk ausgebildet ist und die Verdrängervolumenstelleinrichtung
(50) des Triebwerks (7) ausgehend von einer Stellung mit minimalem Verdrängervolumen
in eine Stellrichtung verstellbar ist.
3. Hydrostatisches Triebwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausschwenkfeder (55) an einer mit der Verdrängervolumenstelleinrichtung (50)
in Wirkverbindung stehenden Stellkolbeneinrichtung (51) des Triebwerks (7) angreift.
4. Hydrostatisches Triebwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellkolbeneinrichtung (51) mittels eines Stellventils (52) mit einem Stelldruck
beaufschlagbar ist, wobei bei abgestelltem Verbrennungsmotor (2) die Stellkolbeneinrichtung
(51) von dem Stelldruck entlastet ist.
5. Hydrostatisches Triebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbraucher (V) als Arbeitshydrauliksystem (4) einer Arbeitsmaschine ausgebildet
ist und das Triebwerk (7) im Pumpenbetrieb das Arbeitshydrauliksystem (4) mit Druckmittel
versorgt.
6. Hydrostatisches Triebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Triebwerk (7) als Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise ausgebildet ist.
7. Antriebsstrang eines Fahrzeugs, insbesondere einer mobilen Arbeitsmaschine, mit einem
von einem Verbrennungsmotor (2) angetrieben hydrostatischen Triebwerk (7) nach einem
der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Triebwerk (7) im Motorbetrieb einen hydraulischen
Starter des Verbrennungsmotors (2) bildet und im Pumpenbetrieb ein Arbeitshydrauliksystem
(4) der Arbeitsmaschine mit Druckmittel versorgt.