[0001] Die Erfindung betrifft ein Türband, insbesondere für Objekttüren, Wohnraumtüren und
Haustüren, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Der Begriff "Objekttür" umfasst
u. a. Wohnungsabschlusstüren, einbruchhemmende Türen, Schallschutztüren, Rauchschutztüren
und Brandschutztüren. Das Türband ist mit einem mechanischen Selbsteinzug ausgestattet,
der unter der Wirkung einer gespannten Feder den Schließvorgang unterstützt. Die Wirkung
des Selbsteinzuges ist auf einen Öffnungswinkel des Türflügels beschränkt, der in
Bezug auf den Schwenkwinkel, den der Türflügel beim Öffnen einer Tür ausführt, klein
ist.
[0002] Zum grundsätzlichen Aufbau des Türbandes gehören ein an einer Schmalseite eines Türflügels
befestigbares Flügelteil, das zwei miteinander fluchtende und durch einen Steg verbundene
Bandrollen aufweist, ein an einem Türrahmen befestigbares Rahmenteil, das eine zwischen
den Bandrollen drehbeweglich angeordnete Hülse sowie ein mit der Hülse verbundenes
und nach außen abstehendes Anschlusselement zur türrahmenseitigen Befestigung aufweist,
und eine Schließeinrichtung mit einer Spannfeder, die mittels einer Schwenkbewegung
des Flügelteils aus einer Schließstellung in einen Freilaufbereich spannbar ist und
im Freilaufbereich im gespannten Zustand verharrt. Das Flügelteil ist im Freilaufbereich
ohne Rückstellkraft relativ zum Rahmenteil verdrehbar und führt in einem Winkelbereich
zwischen der Schließstellung und dem Freilaufbereich unter der Rückstellkraft der
Spannfeder eine selbsttätige Schwenkbewegung in die Schließstellung aus. Der Steg
des Flügelteils ist als Winkelprofil ausgebildet und weist einen Montageschenkel auf,
der sich in der Schließstellung des Flügelteils in dieselbe Richtung erstreckt wie
das Anschlusselement des Rahmenteils. Ein Türband mit den beschriebenen Merkmalen
ist aus
DE 10 2009 033 222 B3 bekannt.
[0003] Aus der Kombination eines Freilaufes und eines Schließmechanismus resultiert eine
Verletzungsgefahr bei der Handhabung des Türbandes. Wenn das Türband beispielsweise
aus einer Verpackung entnommen wird oder ein Türflügel mit dem daran befestigten Türband
an einer Zarge montiert oder von der Zarge abgenommen wird, kann die Wirkung der Schließeinrichtung
unbeabsichtigt ausgelöst werden. Mit einer Schnappbewegung schlagen das Flügelteil
und das Rahmenteil dann aufeinander, wobei zwischen dem Montageschenkel des Flügelteils
und dem Anschlusselement des Rahmenteils große Klemm- und Quetschkräfte erzeugt werden.
Da das Flügelteil und das Rahmenteil im Freilaufbereich, der sich über einen großen
Winkelbereich erstreckt, frei und ohne Rückstellkräfte gegeneinander verdrehbar sind,
rechnet der Benutzer bei der Handhabung des Türbandes nicht mit der Wirkung der Schließeinrichtung,
und es ist für den Benutzer auch nicht vorhersehbar, in welcher Winkelstellung die
Wirkung der Schließeinrichtung einsetzt und das Türband zuschnappt. Für den Selbsteinzug
eines schweren Türflügels sind große Federkräfte notwendig und aufgrund der großen
Federkraft, für die die Spannfeder ausgelegt werden muss, resultiert eine erhebliche
Verletzungsgefahr für Gliedmaßen, wenn eine Schließbewegung aus den vorgenannten Gründen
unkontrolliert einsetzt und das Flügelteil sowie das Rahmenteil bei der Handhabung
oder Montage des Türbandes aufeinanderschlagen.
[0004] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Fingerklemm-
und -quetschgefahr zu beseitigen.
[0005] Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist ein Türband nach Anspruch
1.
[0006] Erfindungsgemäß weist der Steg eine die Schließbewegung des Flügelteils begrenzende
Anschlagkante auf, welche mit einem geringen Spalt an den Umfang der Hülse des Rahmenteils
so angrenzt, dass ein Fingereingriff in den Spalt ausgeschlossen ist und dass an der
engsten Stelle zwischen dem Anschlusselement des an der Anschlagkante abgestützten
Rahmenteils und dem Montageschenkel des Flügelteils ein Sicherheitsabstand bleibt,
der ausreichend groß ist, so dass Finger zwischen dem Montageschenkel und dem Anschlusselement
nicht gequetscht werden können. Ein Verletzungsrisiko bei der Handhabung des Türbandes
wird dadurch komplett ausgeschlossen, dass zwischen der zylindrischen Umfangsfläche
der Hülse und der Anschlagkante des Flügelteils kein Spalt vorhanden ist, in den versehentlich
ein Finger eingeführt werden kann, und dass in der Schließstellung ein ausreichender
Platz zwischen dem Montageschenkel des Flügelteils und dem Anschlusselement des Rahmenteils
verbleibt, so dass Gliedmaßen nicht verletzt werden können, wenn die Wirkung der Schließeinrichtung
einsetzt und das Flügelteil und das Rahmenteil aufeinanderschlagen. Die erfindungsgemäße
Lehre lässt eine Schnappbewegung der beweglichen Teile des Türbandes zu, stellt aber
sicher, dass von der Schnappbewegung kein Verletzungsrisiko ausgeht.
[0007] Der Steg des Flügelteils grenzt mit einem Spalt von weniger als 4 mm im Wesentlichen
tangential an die drehbewegliche Hülse des Rahmenteils an. Der Spalt beträgt vorzugsweise
maximal 2 mm.
[0008] Im Rahmen der Erfindung liegt es grundsätzlich, dass an die Hülse ein Vorsprung angeformt
ist, der an der Anschlagkante des Flügelteils anschlägt und die Ausrichtung des Flügelteils
und des Anschlusselementes in der Schließstellung des Türbandes festlegt. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt das Anschlusselement des Rahmenteils
jedoch in der Schließstellung unmittelbar an der Anschlagkante des Flügelteils an.
Die Anschlagkante ist schmal. Ihre Breite entspricht der Dicke des Bleches, aus dem
das Flügelteil gefertigt ist. Aufgrund der geringen Breite und der räumlichen Nähe
zum Umfang der Hülse des Rahmenteils geht von der Anschlagkante keine Quetschgefahr
aus. Die Anschlagkante und das Anschlusselement des Rahmenteils sind zweckmäßig so
zueinander ausgerichtet, dass der eingeschlossene Winkel zwischen dem an die Bandrollen
angrenzenden Steg des Flügelteils und dem Anschlusselement des an der Abschlagkante
abgestützten Rahmenteils mehr als 70° beträgt.
[0009] Der Sicherheitsabstand zwischen dem Montageschenkel und dem Anschlusselement muss
in der Schließstellung mindestens 4 mm betragen. Bevorzugt ist ein Sicherheitsabstand
von 8 mm oder mehr.
[0010] Das Anschlusselement des Rahmenteils ist in an sich bekannter Weise ausgebildet.
Es kann insbesondere aus einer Anordnung mit zwei Stiften oder einem Bandlappen bestehen,
wobei der Bandlappen für den Eingriff in eine Bandaufnahmetasche ausgebildet sein
kann.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Schließeinrichtung
in einer das Flügelteil mit dem Rahmenteil verbindenden mehrteiligen Drehachse integriert.
Die Drehachse kann beispielsweise einen aus
DE 10 2009 033 222 B3 bekannten Aufbau aufweisen.
[0012] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch
- Fig. 1
- ein Türband in einer perspektivischen Darstellung,
- Fig. 2
- eine stirnseitige Ansicht auf den in einer Schließstellung dargestellten Gegenstand
der Fig. 1.
[0013] Zum grundsätzlichen Aufbau des in den Figuren dargestellten Türbandes gehören ein
an einer Schmalseite eines Türflügels befestigbares Flügelteil 1, das zwei miteinander
fluchtende und durch einen Steg 2 verbundene Bandrollen 3 aufweist, sowie ein an einem
Türrahmen befestigbares Rahmenteil 4, das eine zwischen den Bandrollen 3 drehbeweglich
angeordnete Hülse 5 sowie ein mit der Hülse 5 verbundenes und nach außen abstehendes
Anschlusselement 6 zur türrahmenseitigen Befestigung aufweist. Das Anschlusselement
6 kann entsprechend dem Ausführungsbeispiel aus einer Anordnung mit zwei Stiften oder
alternativ auch aus einem in eine Bandaufnahmetasche einsteckbaren Bandlappen bestehen.
Das Flügelteil 1 und das Rahmenteil 4 sind durch eine Drehachse 7 verbunden, die als
mehrteilige Konstruktion mit einer Schließeinrichtung ausgestattet ist. Die nicht
dargestellte Schließeinrichtung weist eine Spannfeder auf, die mittels einer Schwenkbewegung
des Flügelteils 1 aus einer Schließstellung I in einen Freilaufbereich II spannbar
ist und im Freilaufbereich II im gespannten Zustand verharrt. Die konstruktive Ausgestaltung
einer solchen Drehachse mit integrierter Schließeinrichtung ist beispielsweise aus
DE 10 2009 033 222 B3 bekannt.
[0014] Das Flügelteil 1 ist gegenüber dem Rahmenteil 4 um einen Schwenkwinkel α von mehr
als 180° verdrehbar. Der Schwenkwinkelbereich α setzt sich aus dem Freilaufbereich
II und einem Winkelbereich β, in dem die Schließeinrichtung wirksam ist, zusammen.
Im Freilaufbereich II ist das Flügelteil 1 ohne Rückstellkraft relativ zum Rahmenteil
4 verdrehbar. In dem Winkelbereich β zwischen der Schließstellung I und dem Freilaufbereich
II führt das Flügelteil 1 unter der Rückstellkraft der Spannfeder eine selbststätige
Schwenkbewegung in die Schließstellung I aus.
[0015] Einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 ist zu entnehmen, dass der Steg
2 des Flügelteils 1 als Winkelprofil ausgebildet ist und einen Montageschenkel 8 aufweist,
der sich in der Schließstellung I des Flügelteils 1 in derselben Richtung erstreckt
wie das Anschlusselement 6 des Rahmenteils 4. Der Steg 2 des Flügelteils 1 weist eine
seine Schließbewegung begrenzende Anschlagkante 9 auf, die mit einem geringen Spalt
s an den Umfang der Hülse 5 des Rahmenteils 4 so angrenzt, dass ein Fingereingriff
in den Spalt s ausgeschlossen ist und dass an der engsten Stelle zwischen dem Anschlusselement
6 des an der Anschlagkante 9 abgestützten Rahmenteils 4 und dem Montageschenkel 8
des Flügelteils 1 ein Sicherheitsabstand A bleibt, der ausreichend groß ist, so dass
Finger zwischen dem Montageschenkel 8 und dem Anschlusselement 6 nicht gequetscht
werden können.
[0016] Der Steg 2 des Flügelteils 1 grenzt mit einem Spalt s von weniger als 4 mm im Wesentlichen
tangential an die drehbewegliche Hülse 5 des Rahmenteils 4 an. Vorzugsweise beträgt
der Spalt s maximal 2 mm.
[0017] Der Darstellung in Fig. 2 ist zu entnehmen, dass das Anschlusselement 6 des Rahmenteils
4 in der Schließstellung an der Anschlagkante 9 des Flügelteils 1 anschlägt. Der eingeschlossene
Winkel γ zwischen dem an die Bandrollen 3 angrenzenden Steg 2 des Flügelteils 1 und
dem Anschlusselement 6 des an der Anschlagkante 9 abgestützten Rahmenteils 4 beträgt
mehr als 70°. Der eingeschlossene Winkel γ sowie die Abmessungen des aus einem Winkelprofil
bestehenden Stegs 2 sind so gewählt, dass der Sicherheitsabstand A zwischen dem Montageschenkel
8 und dem Anschlusselement 6 in der Schließstellung mindestens 4 mm beträgt. Bevorzugt
ist ein Sicherheitsabstand A von mehr als 8 mm.
1. Türband mit
- einem an einer Schmalseite eines Türflügel befestigbaren Flügelteil (1), das zwei
miteinander fluchtende und durch einen Steg (2) verbundene Bandrollen (3) aufweist,
- einem an einem Türrahmen befestigbaren Rahmenteil (4), das eine zwischen den Bandrollen
(3) drehbeweglich angeordnete Hülse (5) sowie ein mit der Hülse (5) verbundenes und
nach außen abstehendes Anschlusselement (6) zur türrahmenseitigen Befestigung aufweist,
und
- einer Schließeinrichtung mit einer Spannfeder, die mittels einer Schwenkbewegung
des Flügelteils (1) aus einer Schließstellung (I) in einen Freilaufbereich (II) spannbar
ist und im Freilaufbereich (II) im gespannten Zustand verharrt,
wobei das Flügelteil (1) im Freilaufbereich (II) ohne Rückstellkraft relativ zum Rahmenteil
(4) verdrehbar ist und in einem Winkelbereich (β) zwischen der Schließstellung (I)
und dem Freilaufbereich (II) unter der Rückstellkraft der Spannfeder eine selbsttätige
Schwenkbewegung in die Schließstellung (I) ausführt und wobei der Steg (2) des Flügelteils
(1) als Winkelprofil ausgebildet und einen Montageschenkel (8) aufweist, der sich
in der Schließstellung (I) des Flügelteils (1) in dieselbe Richtung erstreckt wie
das Anschlusselement (6) des Rahmenteils (4),
dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (2) eine die Schließbewegung des Flügelteils (1) begrenzende Anschlagkante
(9) aufweist, welche mit einem geringen Spalt (s) an den Umfang der Hülse (5) des
Rahmenteils (4) so angrenzt, dass ein Fingereingriff in den Spalt (s) ausgeschlossen
ist und dass an der engsten Stelle zwischen dem Anschlusselement (6) des an der Anschlagkante
(9) abgestützten Rahmenteils (4) und dem Montageschenkel (8) des Flügelteils (1) ein
Sicherheitsabstand (A) bleibt, der ausreichend groß ist, so dass Finger zwischen dem
Montageschenkel (8) und dem Anschlusselement (6) nicht gequetscht werden können.
2. Türband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (2) des Flügelteils (1) mit einem Spalt (s) von weniger als 4 mm im Wesentlichen
tangential an die drehbewegliche Hülse (5) des Rahmenteils (4) angrenzt.
3. Türband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (s) maximal 2 mm beträgt.
4. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (6) des Rahmenteils (4) in der Schließstellung (I) an der Anschlagkante
(9) des Flügelteils (1) anschlägt.
5. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der eingeschlossene Winkel (γ) zwischen dem an die Bandrollen (3) angrenzenden Steg
(2) des Flügelteils (1) und dem Anschlusselement (6) des an der Anschlagkante (9)
abgestützten Rahmenteils (4) mehr als 70° beträgt.
6. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitsabstand (A) zwischen dem Montageschenkel (8) und dem Anschlusselement
(6) in der Schließstellung (I) mindestens 4 mm, vorzugsweise mehr als 8 mm, beträgt.
7. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (6) aus einer Anordnung mit zwei Stiften oder einem Bandlappen
besteht.
8. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließeinrichtung in einer das Flügelteil (1) mit dem Rahmenteil (4) verbindenden
mehrteiligen Drehachse (7) integriert ist.