[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schließkante für eine Innenschwenktür eines
Personenbeförderungsmittels gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Innenschwenktür
für ein Personenbeförderungsmittel gemäß Oberbegriff des Anspruchs 11, und ein Personenbeförderungsmittel
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 13.
[0002] Personenbeförderungsmittel, beispielsweise Omnibusse oder Stadtbusse, Waggons von
Straßenbahnen, U-Bahnen oder S-Bahnen, sind häufig für einen Ein- und Ausstieg der
Fahrgäste mit Innenschwenktüren versehen, wobei typischerweise in einem Einstiegsbereich
zwei relativ zueinander schwenkbare Innenschwenktüren derart angeordnet sind, dass
sie von einer geöffneten in eine geschlossene Position aufeinander zu- und bei einer
Verlagerung von der geschlossenen Position in die geöffnete Position voneinander wegschwenken.
Dabei ist jede der Innenschwenktüren in der geschlossenen Position im Wesentlichen
parallel zu einer Längsachse des Personenbeförderungsmittels ausgerichtet, während
sie in ihrer geöffneten Position im Wesentlichen senkrecht zu der Längsachse des Personenbeförderungsmittels
ausgerichtet ist. Bei dem Schließvorgang, beispielsweise wenn das Personenbeförderungsmittel
einen Haltepunkt verlassen soll, schwenken demnach die beiden Innenschwenktüren eines
Einstiegsbereichs aufeinander zu. Jede der Innenschwenktüren weist eine Schließkante
auf, die im Allgemeinen als Gummidichtung ausgebildet ist. An jeder Schließkante ist
eine Dichtlippe vorgesehen, wobei die Dichtlippen von zwei Innenschwenktüren eines
Einstiegsbereichs aneinander anliegen, wenn beide Innenschwenktüren in der geschlossenen
Position angeordnet sind. Hierdurch ist ein dichtes Schließen der Innenschwenktüren
gewährleistet. Jede Schließkante weist außerdem mindestens eine Luftkammer auf, die
- im Querschnitt gesehen - von einer Wandung umschlossen ist. Es ist mindestens ein
Drucksensor vorgesehen, der derart mit der mindestens einen Luftkammer in Wirkverbindung
steht, dass durch den Drucksensor eine Druckänderung in der Luftkammer erfassbar ist.
Stoßen die Dichtlippen beim Schließen der Innenschwenktüren gegeneinander, entstehen
Druckwellen in den Luftkammern, die mit Hilfe der Drucksensoren detektierbar sind,
so dass festgestellt werden kann, dass die Innenschwenktüren in ihrer geschlossenen
Position angelangt sind. Befindet sich beim Schließen der Innenschwenktür noch ein
Fahrgast in dem Einstiegsbereich, ist es möglich, dass die Innenschwenktür mit ihrer
Schließkante gegen den Fahrgast prallt. Auch in diesem Fall entsteht eine Druckwelle
in der Luftkammer, die von dem Drucksensor detektiert werden kann. Es ist dann möglich,
dass die Tür wieder öffnet. Im Allgemeinen wird aber unmittelbar auch ein erneuter
Schließvorgang ausgelöst. Dies ist für den Fahrgast unangenehm und auch gefährlich,
weil er gegebenenfalls von der Tür in nicht vorherbestimmter Weise mitbewegt werden
kann. Bekannte Innenschwenktüren verfügen über keinen inhärenten Mechanismus, um in
geöffnetem Zustand feststellen zu können, ob sich gerade ein Fahrgast in dem Einstiegsbereich
aufhält.
[0003] Die
EP 1 811 118 A2 zeigt eine Fingerschutzleiste an einer Innenschwenktür, wobei die Fingerschutzleiste
eine gummielastische Profilleiste mit einer an dieser angeordneten Dichtlippe aufweist
und wobei in der Profilleiste eine mit einer Druckerfassungseinrichtung zusammenwirkende
Hohlkammer vorgesehen ist.
[0004] Die
EP 2 270 300 A1 zeigt eine Fingerschutzeinrichtung mittels einer Profilleiste an einer Fahrzeugtür,
wobei die Profilleiste Verbindungskanäle für die Signalübertragung an eine Druckwellenschaltung
aufweist.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schließkante für eine Innenschwenktür
zu schaffen, mit Hilfe derer es möglich ist, in dem Einstiegsbereich befindliche Fahrgäste
zu erkennen, wobei diese Option in die Schließkante der Innenschwenktür integriert
sein soll, so dass es keiner externen Lösung wie beispielsweise einer Lichtschranke
bedarf. Weiterhin soll ein äußeres Erscheinungsbild der Innenschwenktür, an welcher
die Schließkante vorgesehen ist, nicht negativ verändert werden. Der Erfindung liegt
auch die Aufgabe zugrunde, eine Innenschwenktür und ein Personenbeförderungsmittel
zu schaffen, in welchen die genannten Vorteile realisiert werden.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst, indem eine Schließkante mit den Merkmalen des Anspruchs
1 geschaffen wird.
[0007] Eine Schließkante für eine Innenschwenktür eines Personenbeförderungsmittels umfasst
somit eine Wandung und mindestens eine Einrichtung zum Erfassen eines insbesondere
von einem Fahrgast auf die Wandung der Schließkante ausgeübten Drucks. Im Querschnitt
gesehen weist die Wandung an einer in geöffnetem Zustand einer an einem Personenbeförderungsmittel
bestimmungsgemäß montierten Innenschwenktür, an welcher die Schließkante bestimmungsgemäß
montiert ist, einem Einstiegsbereich des Personenbeförderungsmittels zugewandten Seite
einen Vorsprung auf.
[0008] Die Schließkante zeichnet sich dadurch aus, dass die Wandung - im Querschnitt gesehen-den
Vorsprung an einer in geöffnetem Zustand der Innenschwenktür einem Einstiegsbereich
des Personenbeförderungsmittels zugewandten Seite aufweist. Durch diese Positionierung
des Vorsprungs der Wandung an der dem Einstiegsbereich zugewandten Seite der Schließkante
ist er zugleich in der Nähe eines Türhaltegriffs angeordnet, den ein Fahrgast beim
Einstieg in das Personenbeförderungsmittel typischerweise erfasst. Dabei liegt ein
Unterarm des einsteigenden Fahrgasts nun an dem neu vorgesehenen Vorsprung an, wobei
die Wandung nach innen verformt wird. Dies betätigt die Druckerfassungseinrichtung.
Auf diese Weise ist ohne Weiteres mittels der Schließkante feststellbar, dass ein
Fahrgast den Einstiegsbereich des Personenbeförderungsmittels betritt. Es wird dann
vorzugsweise vorgesehen, dass die Innenschwenktür nicht schließt, wenn ein sich im
Einstiegsbereich aufhaltender Fahrgast mit Hilfe des Drucksensors erkannt wurde.
[0009] Die Schließkante ist vorzugsweise als Gummidichtung und besonders bevorzugt als Gummiprofil
ausgebildet, welches eine Längserstreckung aufweist, die an der Innenschwenktür in
vertikaler Richtung orientiert ist. Vorzugsweise ist die Schließkante einstückig als
Gummiprofil beziehungsweise Gummidichtung ausgebildet.
[0010] Es zeigt sich, dass die Wandung einer Schließkante, die den Vorsprung nicht aufweist,
in dem Bereich, in welchem der Unterarm eines Fahrgasts bei dessen Griff an den Türhaltegriff
angeordnet ist, von dem Unterarm beabstandet ist, so dass kein Kontakt mit diesem
stattfindet. Dementsprechend kann bei einer bekannten Schließkante nicht mit Hilfe
des mindestens einen Drucksensors festgestellt werden, ob sich gerade ein Fahrgast
in dem Einstiegsbereich aufhält. Dies wird erst möglich durch den Vorsprung, der senkrecht
zu einer Längserstreckung der Schließkante in den Einstiegsbereich vorsteht, und durch
den die Wandung erstmals in einem Bereich angeordnet ist, in dem eine Anlage mit dem
Unterarm eines Fahrgasts beim Ergreifen des Türhaltegriffs gewährleistet ist.
[0011] Es wird eine Schließkante bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, dass der Vorsprung
als Ausbeulung oder Wulst ausgebildet ist, wobei er sich vorzugsweise über eine gesamte
Längserstreckung der Schließkante erstreckt. Insbesondere erstreckt er sich damit
im Bereich der Innenschwenktür - in vertikaler Richtung - von einem oberen Ende derselben
bis zu deren unteren Ende. Alternativ ist vorgesehen, dass der Vorsprung lediglich
in einem Bereich entlang der Längserstreckung der Schließkante ausgebildet ist, in
welchem aufgrund der Anordnung des Türhaltegriffs ein Anlegen des Unterarms des Fahrgasts
erwartet wird.
[0012] Bei einer anderen Ausführung der erfindungsgemäßen Schließkante ist mindestens ein
dem Vorsprung benachbarter Abschnitt der Wandung im Winkel zur Oberfläche der Innenschwenktür
angeordnet, für die die Schließkante bestimmungsgemäß vorgesehen ist. Der Vorsprung
kann durch die Gestaltung der Innenwand und gegebenenfalls auch eines benachbarten
stirnseitigen Wandabschnitts gebildet sein. Der Winkel des mindestens einen Wandungsabschnitts
kann sich ergeben, indem ein Innenabschnitt der Wandung von dem Vorsprung aus in Richtung
des Befestigungsbereichs der Schließkante diese verjüngend ausgeführt ist, somit schräg
einwärts verläuft.
[0013] Die Einrichtung der Schließkante zur Druckerfassung kann vom pneumatischen Typ sein.
So kann die die Schließkante umschließende Wandung mindestens eine Luftkammer umschließen
und mit einem Drucksensor in Wirkverbindung stehen, wobei durch den Drucksensor eine
Druckänderung in der Luftkammer erfassbar ist. Kommt es zu einem Kontakt eines ein-
oder aussteigenden Fahrgasts mit dem Vorsprung der Schließkante, wird auf diese Druck
ausgeübt, und das Volumen der Luftkammer wird komprimiert. Hierdurch entsteht ein
Druckimpuls in der Luftkammer, der durch den mindestens einen Drucksensor erfassbar
ist.
[0014] Es wird auch eine Schließkante bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, dass der
Drucksensor einen Druckwellenschlauch umfasst. Dieser ist vorzugsweise in die Wandung
der Schließkante integriert und durch einen Wandungsbereich von der Luftkammer abgeteilt.
Dabei ist der Druckwellenschlauch vorzugsweise derart in die Wandung der Schließkante
integriert, dass die gesamte Schließkante einschließlich des Druckwellenschlauchs
einstückig als Gummiprofil ausgebildet ist. Der Druckwellenschlauch erstreckt sich
vorzugsweise entlang der Längserstreckung der Schließkante. Dabei ist es möglich,
dass der mindestens eine Drucksensor in einem oberen und/oder in einem unteren Bereich
der Schließkante vorgesehen ist, vorzugsweise an einem oberen und/oder unteren Ende
der Innenschwenktür. Alternativ ist es möglich, dass an dem oberen und/oder unteren
Ende der Schließkante mindestens eine Fluidverbindung zu einem weiteren Druckwellenschlauch
vorgesehen ist, der schließlich eine Fluidverbindung zu einem sensierenden Mittel
des mindestens einen Drucksensors ermöglicht. In diesem Fall kann das sensierende
Mittel von der Schließkante beabstandet vorgesehen sein. Jedenfalls durchsetzt der
Druckwellenschlauch vorzugsweise die gesamte Schließkante entlang von deren Längserstreckung.
[0015] Es wird auch eine Schließkante bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, dass die
Wandung einen zweiten, in die Luftkammer hineinragenden Vorsprung aufweist. Dieser
ist bevorzugt vorgesehen, um das Volumen der Luftkammer zu reduzieren, wodurch deren
Empfindlichkeit gegenüber Druckvariationen erhöht ist. Das Ansprechverhalten des mindestens
einen Drucksensors beziehungsweise des Systems aus der mindestens einen Luftkammer,
dem Druckwellenschlauch und dem sensierenden Mittel wird so dynamischer ausgestaltet,
beziehungsweise die Empfindlichkeit insbesondere auch gegenüber kleinen Druckschwankungen
steigt. Der zweite Vorsprung ist vorzugsweise als Ausbuchtung der Wandung der Luftkammer
vorgesehen, in dessen Bereich diese in die Luftkammer vorsteht. Wird die Empfindlichkeit
des Systems derart erhöht, bedarf es keines besonders ruckartigen Anlegens des Unterarms,
um einen für eine Fahrgasterkennung ausreichenden Druckimpuls in der Luftkammer zu
erzeugen. Ist andererseits das System weniger empfindlich ausgestaltet, so dass gegebenenfalls
ein nur zaghaft an den Vorsprung angelegter Unterarm eines Fahrgasts nicht zu einer
Erfassung desselben führt, wird ein entsprechender Druckimpuls in der Luftkammer spätestens
dann erzeugt, wenn die Innenschwenktür aus ihrer geöffneten Position leicht gegen
den Unterarm ausgelenkt wird. Aufgrund des Druckimpulses kann diese dann sofort wieder
geöffnet werden, wobei sie vorzugsweise eine nicht zu kurz bemessene Wartezeit in
ihrer geöffneten Position verharrt, bis auch ein beispielsweise aufgrund Alters oder
einer Körperbehinderung langsam einsteigender Passagier voraussichtlich den Einstiegsbereich
verlassen hat.
[0016] Mit dem zweiten Vorsprung ist das Volumen der Luftkammer reduziert.
[0017] Es wird auch eine Schließkante bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, dass mindestens
zwei Luftkammern vorgesehen sind. Vorzugsweise sind in diesem Fall auch mindestens
zwei Drucksensoren vorgesehen, wobei besonders bevorzugt jeder Luftkammer ein Drucksensor
zugeordnet ist. In diesem Fall ist es insbesondere möglich, eine Redundanz in der
Erkennung eines Fahrgasts zu ermöglichen, wodurch die Erkennung besonders sicher ausgestaltet
ist.
[0018] Alternativ ist es möglich, die zweite Luftkammer und den zweiten Drucksensor so vorzusehen,
dass mit deren Hilfe ein Erreichen einer Schließstellung der Innenschwenktür erkannt
werden kann. Dadurch können die Funktionen der Fahrgasterkennung einerseits und der
Schließerkennung andererseits voneinander separiert werden. Mit Hilfe einer geeigneten
Auswertung der durch die Drucksensoren erfassten Druckimpulse ist es dann für ein
Steuergerät ohne Weiteres möglich, die verschiedenen Ereignisse auseinanderzuhalten.
[0019] Statt einer Druckerfassungseinrichtung vom pneumatischen Typ, wie obenstehend beschrieben,
kann auch eine elektrische Schaltleiste vorgesehen sein, die durch das Ausüben eines
Drucks auf den Vorsprung der Schließkante betätigt wird. Diese kann auch mit einer
Druckerfassungseinrichtung vom pneumatischen Typ kombiniert werden, so dass es eine
elektrische Schaltleiste einerseits und zum Beispiel eine Luftkammer mit einem Drucksensor
andererseits gibt.
[0020] Die Aufgabe wird auch gelöst, indem eine Innenschwenktür für ein Personenbeförderungsmittel
mit den Merkmalen des Anspruchs 11 geschaffen wird. Diese zeichnet sich durch eine
Schließkante aus, die nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele ausgestaltet
ist. Damit verwirklichen sich in Zusammenhang mit der Innenschwenktür die gleichen
Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit der Schließkante beschrieben wurden.
[0021] Es wird eine Innenschwenktür bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, dass der Vorsprung
über eine dem Einstiegsbereich zugewandte Oberfläche der Innenschwenktür vorsteht.
Erfasst ein Fahrgast den Türhaltegriff, ist sein Unterarm typischerweise parallel
zu der dem Einstiegsbereich zugewandten Oberfläche der Innenschwenktür angeordnet
und liegt im Allgemeinen auch an dieser an. Steht nun der Vorsprung über diese Oberfläche
vor, ist gewährleistet, dass der an der Oberfläche anliegende Unterarm die Wandung
im Bereich des Vorsprungs verformt, so dass die Luftkammer komprimiert wird, wodurch
ein durch den mindestens einen Drucksensor erfassbarer Druckimpuls ausgelöst wird,
oder eine elektrische Schaltleiste betätigt wird. Bei bekannten Schließkanten und
bekannten Innenschwenktüren bleibt dagegen eine dem Einstiegsbereich zugewandte Oberfläche
der Schließkante hinter der dem Einstiegsbereich zugewandten Oberfläche der Innenschwenktür
zurück, so dass keine Anlage des Unterarms an der Schließkante hergestellt wird. Daher
ist eine Fahrgasterkennung in der hier vorgeschlagenen Weise bei bekannten Innenschwenktüren
mit bekannten Schließkanten nicht möglich.
[0022] Die Aufgabe wird auch gelöst, indem ein Personenbeförderungsmittel mit den Merkmalen
des Anspruchs 13 geschaffen wird. Diese zeichnet sich durch eine Innenschwenktür nach
einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele aus. Die Innenschwenktür ist dabei
aus einer geschlossenen Position in eine geöffnete Position schwenkbar, wobei sie
in der geschlossenen Position im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse des Beförderungsmittels
und insbesondere parallel und fluchtend mit einer Seitenwand des Personenbeförderungsmittels
ausgerichtet ist, wobei sie in der geöffneten Position im Wesentlichen senkrecht zu
der Längsachse des Personenbeförderungsmittels ausgerichtet ist und vorzugsweise auch
im Wesentlichen senkrecht zu der Seitenwand des Personenbeförderungsmittels orientiert
ist. Dementsprechend ist die Innenschwenktür zum Öffnen beziehungsweise Schließen
des Einstiegsbereichs um bevorzugt ungefähr 90° schwenkbar.
[0023] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Personenbeförderungsmittels zeichnet sich
dadurch aus, dass mindestens zwei der zuvor beschriebenen Innenschwenktüren in einem
Einstiegsbereich vorgesehen sind, wobei diese bei einer Verlagerung von der geöffneten
in die geschlossene Position aufeinander zuschwenken, und wobei sie bei einer Verlagerung
von der geschlossenen Position in die geöffnete Position voneinander wegschwenken.
Dabei liegen die beiden Innenschwenktüren mit ihren Dichtlippen aneinander an, wenn
beide Innenschwenktüren in der geschlossenen Position angeordnet sind. Das Erreichen
der Schließposition kann dabei auch mit den Schließkanten der hier beschriebenen Art
festgestellt werden, weil auch ein durch das Aufeinandertreffen der Dichtlippen in
den Luftkammern erzeugter Druckimpuls durch den mindestens einen Drucksensor erfassbar
ist. Es zeigt sich, dass die beiden Innenschwenktüren in geöffnetem Zustand - in Einstiegsrichtung
gesehen - links und rechts des Einstiegsbereichs angeordnet sind. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn beide Innenschwenktüren gemäß den hier beschriebenen Ausführungsbeispielen ausgestaltet
sind, weil so sowohl in einem linken als auch in einem rechten Bereich des Einstiegsbereichs
sich dort aufhaltende Fahrgäste erkannt werden können.
[0024] Schließlich wird ein Personenbeförderungsmittel bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet,
dass es als Bus, insbesondere als Omnibus oder Stadtbus, oder als Schienenfahrzeug
ausgebildet ist. In dem letzten Fall ist das Personenbeförderungsmittel besonders
bevorzugt als Waggon einer Straßenbahn, einer U-Bahn oder einer S-Bahn ausgebildet.
Insgesamt wird so die Sicherheit von Fahrgästen im öffentlichen Personennahverkehr
mit Hilfe der Schließkante, der Innenschwenktür und des entsprechenden Personenbeförderungsmittels
erhöht.
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt
die einzige Figur eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Schließkante im
Querschnitt.
[0026] Die Figur zeigt eine Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels einer Schließkante
1. Diese ist als Gummiprofil ausgebildet und einstückig aus einem Gummi- oder anderen
Elastomermaterial 3 hergestellt. Es ist ein Befestigungsbereich 5 vorgesehen, mit
dem die Schließkante 1 an einer Innenschwenktür befestigt werden kann. Dabei ist der
Befestigungsbereich 5 vorzugsweise genau gleich ausgebildet zu einem Befestigungsbereich
bekannter Schließkanten, so dass die hier beschriebene Schließkante 1 ohne Weiteres
bei bestehenden Innenschwenktüren eingesetzt und gegen herkömmliche Schließkanten
ausgetauscht werden kann, ohne dass es weiterer Maßnahmen bedarf. Insbesondere bedarf
es in diesem Fall keiner Veränderungen an der Innenschwenktür.
[0027] Eine Längsrichtung der Schließkante 1 erstreckt sich senkrecht zu der Bildebene der
Figur. Dies ist zugleich eine Richtung, die bei bestimmungsgemäß montierter Innenschwenktür
an einem Personenbeförderungsmittel in vertikaler Richtung angeordnet ist, sich also
von einem Bodenbereich des Personenbeförderungsmittels zu einem Dach desselben, mithin
von unten nach oben beziehungsweise umgekehrt, erstreckt.
[0028] An einer bei bestimmungsgemäßem Einbau einer Außenseite eines Personenbeförderungsmittel
zugewandten Seite der Schließkante 1 ist eine Dichtlippe 7 vorgesehen, die in geschlossenem
Zustand der Innenschwenktür mit einer weiteren Dichtlippe einer weiteren Schließkante
zusammenwirkt, die an einer zweiten, in dem Einstiegsbereich vorgesehenen Innenschwenktür
angeordnet ist. In geschlossenem Zustand liegen die Dichtlippen 7 der Innenschwenktüren
aneinander an, so dass der Einstiegsbereich dicht, insbesondere wind- und wasserdicht,
geschlossen ist.
[0029] Eine einstückig aus dem Gummimaterial 3 gebildete Wandung 9 umschließt bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel eine erste Luftkammer 11, wobei dieser unmittelbar benachbart
und durch einen Wandungsbereich 13 der einstückigen Wandung 9 von der Luftkammer 11
abgeteilt ein Druckwellenschlauch 15 vorgesehen ist, der mit einem nicht dargestellten,
sensierenden Mittel eines Drucksensors in Fluidverbindung steht.
[0030] Die Wandung 9 weist auf einer Seite 17, die in geöffnetem Zustand der Innenschwenktür
dem Einstiegsbereich des Personenbeförderungsmittels zugewandt ist, einen Vorsprung
19 auf. Dieser ist so vorgesehen, dass er über eine dem Einstiegsbereich zugewandte
Oberfläche der Innenschwenktür vorsteht, so dass ein Unterarm eines Fahrgasts, der
einen an der Innenschwenktür auf der Seite 17 vorgesehenen Türhaltegriff ergreift,
an dem Vorsprung 19 anliegt, wobei er die Wandung 9 im Bereich des Vorsprungs 19 -
in der Figur nach oben - verformt. Hierdurch wird das Volumen der Luftkammer 11 komprimiert,
so dass sich ein Druckimpuls ergibt, der durch den Druckwellenschlauch 15 zu dem sensierenden
Mittel des Drucksensors weitergeleitet wird. In diesem ist der Druckimpuls detektierbar,
so dass feststellbar ist, dass ein Fahrgast sich in dem Einstiegsbereich aufhält.
[0031] Beim veranschaulichten Ausführungsbeispiel ergibt sich der Vorsprung 19 durch die
Ausgestaltung der Innenseite der Wandung 9. Vom Befestigungsbereich 5 aus erstreckt
sich ein Innenabschnitt 10 der Wandung 9 in Richtung der Schließkantenstirnseite schräg
von der Türebene fort, womit sich das Schließkantenprofil verbreitert. Im Bereich
des Vorsprungs 19 vereinigt sich der Innenabschnitt 10 mit der schräg verlaufenden
Stirnseite 12 der Wandung 9. Die Stirnseite 12 und der Innenabschnitt 10 bilden einen
spitzen Winkel, womit sich der Vorsprung 19 ergibt.
[0032] Um das System zur Fahrgasterkennung sensibler und/oder dynamischer zu gestalten,
ist in der einstückigen Wandung 9 ein zweiter Vorsprung 21 vorgesehen, der in die
Luftkammer 11 hineinragt und deren Volumen verringert. Hierdurch verringert sich eine
Pufferwirkung der Luftkammer 11, so dass auch kleinere Druckimpulse effizient in den
Druckwellenschlauch 15 eingekoppelt werden und somit von dem Drucksensor detektierbar
sind.
[0033] Vorzugsweise erstrecken sich sowohl der erste Vorsprung 19 als auch der zweite Vorsprung
21 entlang der gesamten Längserstreckung der Schließkante 1.
[0034] Das dargestellte Ausführungsbeispiel weist eine zweite Luftkammer 23 auf, in deren
Bereich ebenfalls ein Druckwellenschlauch 25 abgeteilt durch einen Wandungsbereich
27 der einstückigen Wandung 9 vorgesehen ist. Der zweite Druckwellenschlauch 25 steht
in Fluidverbindung mit einem sensierenden Mittel eines zweiten Drucksensors, so dass
Druckimpulse in der zweiten Luftkammer 23 durch dieses detektierbar sind.
[0035] Es ist möglich, dass die zweite Luftkammer 23 vorgesehen ist, um eine Redundanz in
dem Fahrgasterkennungssystem zu implementieren. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist jedoch der Bereich des Vorsprungs 19 durch eine dritte Luftkammer 29 von dem Bereich
der zweiten Luftkammer 23 entkoppelt, so dass durch Fahrgäste ausgelöste Druckimpulse
wesentlich nur in der Luftkammer 11 erzeugt werden. Die zweite Luftkammer 23 ist dagegen
vorgesehen, um mit Hilfe des zweiten Druckwellenschlauchs 25 und des sensierenden
Mittels des zweiten Drucksensors Druckimpulse zu detektieren, die bei einem Schließen
der Innenschwenktür und einem Aufeinandertreffen der Dichtlippe 7 mit der Dichtlippe
der weiteren Innenschwenktür ausgelöst werden. Somit können die Funktionalitäten einer
Fahrgasterkennung einerseits und eine Schließerkennung der Innenschwenktüren andererseits
voneinander entkoppelt werden, wobei das sensierende Mittel des ersten Drucksensors,
das mit dem ersten Druckwellenschlauch 15 in Fluidverbindung steht, zumindest im Wesentlichen,
vorzugsweise vollständig zur Fahrgasterkennung verwendet wird, während das sensierende
Mittel des zweiten Drucksensors, das mit dem zweiten Druckwellenschlauch 25 in Fluidverbindung
steht, im Wesentlichen beziehungsweise vorzugsweise vollständig zur Schließerkennung
der Innenschwenktür verwendet wird. Hierdurch sind die beiden voneinander zu unterscheidenden,
gleichwohl jeweils Druckimpulse verursachenden Phänomene voneinander separierbar und
messtechnisch unterscheidbar. Dies ermöglicht es, Fehlauslösungen oder Fehlinterpretationen
der in dem Einstiegsbereich auftretenden Situationen zu vermeiden.
[0036] Obenstehend wurde eine getrennte Druckerfassung in den beiden Luftkammern 11, 23
mit jeweils einem Drucksensor beschrieben. Die Detektion der Druckimpulse in den beiden
Luftkammern kann z.B. unter Verwendung eines Y-Verbindungselements auch mit nur einem
Drucksensor durchgeführt werden, siehe
EP 1 111 633 B1.
[0037] Insgesamt zeigt sich, dass es mit Hilfe der Schließkante 1, der Innenschwenktür und
des Personenbeförderungsmittels möglich ist, mit nur geringem technischem Aufwand
und ohne große optische Veränderung des Einstiegsbereichs und der Innenschwenktür
eine sichere und effiziente Fahrgasterkennung inhärent in die Schließkante 1 zu implementieren.
Hierdurch wird die Sicherheit von Fahrgästen insbesondere im Bereich des öffentlichen
Personennahverkehrs gefördert.
1. Schließkante (1) für eine Innenschwenktür eines Personenbeförderungsmittels, wobei
die Schließkante eine Wandung (9) und mindestens eine Einrichtung zum Erfassen eines
auf die Wandung (9) der Schließkante ausgeübten Drucks umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung (9) - im Querschnitt gesehen - an einer in geöffnetem Zustand einer an
einem Personenbeförderungsmittel bestimmungsgemäß montierten Innenschwenktür, an welcher
die Schließkante (1) bestimmungsgemäß montiert ist, einem Einstiegsbereich des Personenbeförderungsmittels
zugewandten Seite (17) einen Vorsprung (19) aufweist.
2. Schließkante (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Erfassen eines auf die Wandung (9) ausgeübten Drucks mindestens
eine von der Wandung (9)-im Querschnitt gesehen - umschlossene Luftkammer (11, 23,
29) umfasst und mindestens ein Drucksensor vorgesehen ist, der derart mit der mindestens
einen Luftkammer (11, 23) in Wirkverbindung steht, dass durch den Drucksensor eine
Druckänderung in der Luftkammer (11, 23) erfassbar ist.
3. Schließkante (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Erfassen eines auf die Wandung (9) ausgeübten Drucks eine elektrische
Schaltleiste umfasst.
4. Schließkante (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dichtlippe (7) für ein dichtes Schließen der Innenschwenktür vorgesehen ist,
an welcher die Schließkante (1) bestimmungsgemäß vorgesehen ist.
5. Schließkante (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (19) als Ausbeulung oder Wulst ausgebildet ist, wobei sich der Vorsprung
(19) vorzugsweise über eine gesamte Längserstreckung der Schließkante (1) erstreckt.
6. Schließkante (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein dem Vorsprung (9) benachbarter Abschnitt (10) der Wandung (9) im Winkel
zur Oberfläche der Innenschwenktür angeordnet ist, für die die Schließkante bestimmungsgemäß
vorgesehen ist.
7. Schließkante (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucksensor einen Druckwellenschlauch (15, 25) umfasst, der bevorzugt in die
Wandung (9) der Schließkante (1) integriert und durch einen Wandungsbereich (13, 27)
von der Luftkammer (11, 23) abgeteilt ist, wobei sich der Druckwellenschlauch (15,
25) vorzugsweise entlang der Längsrichtung der Schließkante (1) erstreckt.
8. Schließkante (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung (9) einen zweiten, in die Luftkammer (11) hineinragenden Vorsprung (21)
aufweist, wodurch das Volumen der Luftkammer (11) reduziert ist.
9. Schließkante (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zwei Luftkammern und einen Drucksensor, der mittels eines Y-Verbindungselements mit
den Luftkammern verbunden ist.
10. Schließkante (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens zwei Luftkammern (11, 23) und vorzugsweise mindestens zwei Drucksensoren,
wobei bevorzugt jeder Luftkammer (11, 23) ein Drucksensor zugeordnet ist.
11. Innenschwenktür für ein Personenbeförderungsmittel, gekennzeichnet durch eine Schließkante (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
12. Innenschwenktür nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (19) über eine dem Einstiegsbereich zugewandte Oberfläche der Innenschwenktür
vorsteht.
13. Personenbeförderungsmittel, gekennzeichnet durch eine Innenschwenktür nach Anspruch 11 oder 12, wobei die Innenschwenktür aus einer
geschlossenen Position, in der sie im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse des
Personenbeförderungsmittels ausgerichtet ist, in eine geöffnete Position schwenkbar
ist, in der sie im Wesentlichen senkrecht zu der Längsachse des Personenbeförderungsmittels
ausgerichtet ist.
14. Personenbeförderungsmittel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Innenschwenktüren nach einem der Ansprüche 6 und 7 vorgesehen sind,
die bei einer Verlagerung von der geöffneten in die geschlossene Position aufeinander
zu- und bei einer Verlagerung von der geschlossenen Position die geöffnete Position
voneinander wegschwenken, wobei die beiden Innenschwenktüren mit ihren Dichtlippen
(7) aneinander anliegen, wenn beide Innenschwenktüren in der geschlossenen Position
angeordnet sind.
15. Personenbeförderungsmittel nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Personenbeförderungsmittel als Bus, insbesondere als Omnibus oder Stadtbus, oder
als Schienenfahrzeug, insbesondere als Waggon einer Straßenbahn, U-Bahn oder S-Bahn
ausgebildet ist.