[0001] Die Erfindung betrifft eine Geldkassette, die einen Aufnahmebereich zur Aufnahme
eines Wertscheinstapels umfasst, wobei die Wertscheine dem Aufnahmebereich in eine
Ablagerichtung maschinell zuführbar sind. Ferner hat die Geldkassette eine in dem
Aufnahmebereich angeordnete, in Ablagerichtung und entgegen der Ablagerichtung bewegliche
Gegendruckeinheit zum Ausüben eine entgegen der Ablagerichtung gerichteten Gegendruckkraft
auf einen in dem Aufnahmebereich aufnehmbaren Wertscheinstapel. Darüber hinaus ist
ein elastisches Element vorgesehen, welches die Gegendruckeinheit entgegen der Ablagerichtung
zum Erzeugen der Gegendruckkraft vorspannt. Ferner betrifft die Erfindung eine solche
Gegendruckeinheit für Geldkassetten.
[0002] Die in Geldkassetten aufgenommenen Wertscheine werden in den Geldkassetten in Form
eines Wertscheinstapels aufgenommen, wobei sich die Wertscheine mit ihren Vorder-
und/oder Rückseiten flächig kontaktieren. Die Wertscheine werden hierbei mithilfe
von Zuführ- und/oder Entnahmemodulen von der Kopfseite der Geldkassette dem Aufnahmebereich
zugeführt und/oder entnommen. Hierbei werden neu zugeführte Wertscheine gegen die
Stirnseite des in der Geldkassette bereits aufgenommenen Wertscheinstapels gedrückt.
[0003] Um ein sicheres, zuverlässiges Ablegen der neu hinzuzuführenden Wertscheine zu ermöglichen,
ist es notwendig, dass die bereits aufgenommenen Wertscheine in der gestapelten Form
gehalten sind und nicht zueinander verrutscht oder umgekippt. Hierzu sind in bekannten
Geldkassetten häufig Gegendruckeinheit vorgesehen, mit deren Hilfe der bereits aufgenommene
Wertscheinstapel entgegen der Ablagerichtung, in die neu zuzuführende Wertscheine
zugeführt werden, vorgespannt ist, so dass der Wertscheinstapel stets von beiden Seiten
unter einem erforderlichen Druck gehalten ist, so dass die Wertscheine des Wertscheinstapels
gebündelt zusammengehalten sind.
[0004] Hierzu ist es notwendig, dass diese Gegendruckeinheit jeweils entsprechend der Menge
an aufgenommenen Wertscheinen in die Ablagerichtung bzw. entgegen der Ablagerichtung
bewegt wird. Eine bekannte Möglichkeit hierfür ist es, die Gegendruckeinheit mithilfe
einer Antriebseinheit, beispielsweise eines Motors, entsprechend in die Ablagerichtung
bzw. entgegen der Ablagerichtung zu verfahren. Nachteilig hieran ist, dass solche
Konstruktionen aufwendig sind und eine entsprechende Ansteuerung bedürfen. Darüber
hinaus benötigen solche über Antriebseinheiten bewegte Gegendruckeinheiten eine Vielzahl
von Sensoren und Aktoren, um die notwendige Gegendruckkraft zuverlässig aufzubringen.
Hierdurch ist die Herstellung kostenintensiv und aufwendig.
[0005] Darüber hinaus nimmt die durch den Wertscheinstapel auf die Gegendruckeinheit wirkende
Kraft zu, je mehr Wertscheine der Wertscheinstapel umfasst. Wird durch die Antriebseinheit
immer die gleiche Gegendruckkraft erzeugt, hat dies zur Folge, dass die Anpresskraft,
gegen die neu zuzuführende Wertscheine dem Wertscheinstapel zugeführt werden, um so
geringer ist, je mehr Wertscheine bereits in dem Aufnahmebereich aufgenommen sind.
[0006] Eine weitere Möglichkeit ist es, die Gegendruckeinheit über Druck oder Zugfedern
an einem Bodenelement der Geldkassette zu befestigen, so dass die Gegendruckkraft
über diese Zug- bzw. Druckfedern aufgebracht wird. Eine solche Geldkassette ist beispielsweise
aus der deutschen Patentanmeldung
10 2011 000 790.3 bekannt. Nachteilig hieran ist, dass diese bauraumintensiv und fehleranfällig ist,
da die offen in der Geldkassette angeordneten Druck- bzw. Zugfedern durch Kontakt
zu anderen in Bauteilen und/oder bei der Handhabung der Geldkassette aus ihrer vorbestimmten
Lage bewegt werden können.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Geldkassette und eine Gegendruckeinheit für Geldkassetten
anzugeben, mit deren Hilfe ein zuverlässiges, sicheres Ablegen von Wertscheinen in
der Geldkassette möglich ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Geldkassette mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
durch eine Gegendruckeinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Erfindungsgemäß umfasst das elastische Element eine Drehfeder, die an der Gegendruckeinheit
angeordnet ist. Dies hat zum einen den Vorteil, dass die Gegendruckkraft rein passiv
aufgebracht wird, d.h. dass weder eine Antriebseinheit noch Sensoren noch eine elektrische
Ansteuerung notwendig ist. Somit wird ein besonders kostengünstiger, platzsparender
und wartungsarmer Aufbau erreicht. Darüber hinaus hat eine solche Feder den Vorteil,
dass die von ihr aufgebrachte Gegendruckkraft umso größer wird, je mehr Wertscheine
der aufgenommene Wertscheinstapel umfasst, so dass das Ablegen der neu zugeführten
Wertscheine immer entgegen der gleichen Kraft erfolgt, so dass ein besonders sicheres,
zuverlässiges und gleichmäßiges Ablegen der Wertscheine in die Ablagerichtung gewährleistet
ist.
[0010] Gegenüber Druck- und Zugfedern hat das Vorsehen einer Drehfeder direkt an der Gegendruckeinheit
den Vorteil, dass ein besonders kompakter und platzsparender Aufbau erreicht ist.
Die Drehfeder wird hierbei immer zusammen mit der Gegendruckeinheit in die Ablagerichtung
bzw. entgegen der Ablagerichtung bewegt und ist nicht, wie Druck- oder Zugfedern,
nur mit einem Ende an der Gegendruckeinheit und mit dem anderen Ende an dem Gehäuse
befestigt. Somit wird auch die Fehleranfälligkeit reduziert.
[0011] Die Geldkassette umfasst insbesondere eine Zuführeinheit, über die in einer Zuführrichtung
der Geldkassette zugeführte Wertscheine in die Ablagerichtung dem Aufnahmebereich
zugeführt werden. Hierbei kann insbesondere über die Zuführeinheit auch eine Umlenkung
der Wertscheine von der Zuführrichtung in die eigentliche Ablagerichtung erfolgen.
Die Zuführeinheit ist insbesondere in einem Kopfbereich der Geldkassette angeordnet.
Die Gegendruckeinheit kann insbesondere im gesamten Aufnahmebereich, d.h. von der
Zuführeinheit bis hin zu einem der Zuführeinheit entgegengesetzten Gehäuseteil eines
Gehäuses der Geldkassette bewegt werden.
[0012] Die Gegendruckeinheit weist vorzugsweise mindestens eine Aussparung auf, in der die
Drehfeder zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig aufgenommen ist. Insbesondere
hat die Gegendruckeinheit ein Gehäuse, das die Drehfeder zumindest teilweise, vorzugsweise
vollständig umgibt. Somit wird jeweils eine sicherere Lagerung der Drehfeder erreicht
und vermieden, dass diese beim Bewegen der Gegendruckeinheit mit anderen Elementen
der Geldkassette und/oder Wertscheine in Kontakt kommt. Hierdurch wird verhindert,
dass die Drehfeder gestört werden könnte, so dass eine zuverlässige Funktionsweise
der Gegendruckeinheit gewährleistet ist.
[0013] Bei einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Drehfeder allseitig
von dem Gehäuse umschlossen, so dass sie durch das Gehäuse geschützt ist und somit
keinen Umwelteinflüssen ausgesetzt ist.
[0014] In dem Aufnahmebereich ist mindestens eine in Ablagerichtung verlaufende erste Zahnstange
angeordnet. Die Gegendruckeinheit hat mindestens ein erstes Zahnrad, dessen Zahnung
in die Zahnung der ersten Zahnstange eingreift und mit dessen Hilfe die Gegendruckeinheit
an der ersten Zahnstange gelagert ist.
[0015] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist in der Geldkassette mindestens
eine zweite Zahnstange vorgesehen, wobei die Gegendruckeinheit ein zweites Zahnrad
aufweist, das mit der Zahnung der zweiten Zahnstange und mit dem ersten Zahnrad kämmt.
Somit wird gewährleistet, dass die Gegendruckeinheit zum einen zuverlässig an dem
Gehäuse der Geldkassette gelagert ist, aber zum anderen auf einfache Weise in die
Ablagerichtung und entgegen der Ablagerichtung bewegbar ist.
[0016] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist in dem Aufnahmebereich an der
Seite, die der Seite, an der die erste Zahnstange angeordnet ist, gegenüberliegend
ist, mindestens eine in Ablagerichtung verlaufende dritte Zahnstange angeordnet. Die
Gegendruckeinheit umfasst mindestens ein drittes Zahnrad, dessen Zahnung in die Zahnung
der dritten Zahnstange eingreift und mit dessen Hilfe die Gegendruckeinheit an der
dritten Zahnstange gelagert ist.
[0017] Ferner können die Geldkassette eine vierte Zahnstange und die Gegendruckeinheit ein
viertes Zahnrad aufweisen, wobei das vierte Zahnrad mit der Zahnung der vierten Zahnstange
und mit dem dritten Zahnrad kämmt. Somit wird eine beidseitige Lagerung der Gegendruckeinheit
an den beiden Seitenwänden der Geldkassette erreicht, so dass die Gegendruckeinheit
gleichmäßig in die Ablagerichtung und entgegen der Ablagerichtung geführt ist und
insbesondere ein Verkippen und/oder Verkanten vermieden wird. Durch das Kämmen des
ersten Zahnrades mit dem zweiten Zahnrad und das Kämmen des dritten Zahnrades mit
dem vierten Zahnrad wird insbesondere sichergestellt, dass die kämmenden Zahnräder
gleichmäßig gedreht werden. Das zweite Zahnrad und das vierte Zahnrad sind insbesondere
über eine Welle miteinander verbunden, wobei die beiden Zahnräder jeweils drehfest
auf dieser Welle angeordnet sind. Somit sind alle vier Zahnräder miteinander in Eingriff,
so dass diese gleichmäßig gedreht werden und somit die Gegendruckeinheit durch die
Führung an den vier Zahnstangen in die Ablagerichtung und entgegen der Ablagerichtung
bewegt wird, ohne dass sie sich hierbei verkippen und/oder verdrehen kann.
[0018] Die Drehfeder ist insbesondere derart mit dem ersten Zahnrad gekoppelt, dass die
Drehfeder bei einer Drehung des ersten Zahnrades in eine erste Drehrichtung tordiert
wird. Hierdurch wird erreicht, dass die Drehfeder umso mehr tordiert wird, je mehr
das erste Zahnrad gedreht wird und somit je mehr die Gegendruckeinheit in die Ablagerichtung
bewegt wird. Somit nimmt die über die Drehfeder aufgebrachte Gegendruckkraft umso
mehr zu, umso mehr Wertscheine in dem Aufnahmebereich aufgenommen sind, so dass die
durch das Gewicht des Wertscheinstapels erzeugte Gewichtskraft ausgeglichen wird und
die Kraft, die zum Zuführen eines neuen Wertscheines aufgebracht werden muss, unabhängig
von der Anzahl der aufgenommenen Wertscheine immer in etwa gleich ist.
[0019] Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Drehfeder derart mit dem ersten Zahnrad gekoppelt
ist, dass die Drehfeder bei einer Drehung des ersten Zahnrades in eine der ersten
Drehrichtung entgegengesetzte zweite Drehrichtung entspannt wird. Die zweite Drehrichtung
ist hierbei insbesondere diejenige Drehrichtung, in die das Zahnrad gedreht wird,
wenn sich die Gegendruckeinheit entgegen der Ablagerichtung bewegt. Hierdurch wird
erreicht, dass, wenn ein Wertschein dem Wertscheinstapel entnommen wird, über die
durch die Drehfeder aufgebrachte Gegendruckkraft die Gegendruckeinheit entgegen der
Ablagerichtung zurückbewegt wird und somit der Wertscheinstapel entgegen der Ablagerichtung
angehoben wird, so dass jederzeit weitere Wertscheine entnommen oder mit der gleichen
Kraft zugeführt werden können.
[0020] Die erste Drehrichtung des Zahnrades ist diejenige Drehrichtung, in die das Zahnrad
gedreht wird, wenn ein Wertschein zugeführt wird. Beim Zuführen des Wertscheines wird
der Wertschein gegen die Stirnseite des bereits aufgenommenen Wertscheinstapels gedrückt.
Durch die hierbei aufgebrachte Kraft wird die Gegendruckeinheit in die Ablagerichtung
entgegen der Rückstellkraft der Drehfeder bewegt, so dass der Wertschein dem Aufnahmebereich
zuführbar ist. Über den Eingriff mit der ersten Zahnstange wird hierbei das Zahnrad
in die erste Drehrichtung bewegt.
[0021] Das erste Zahnrad steht insbesondere derart mit der ersten Zahnstange in Eingriff,
dass das erste Zahnrad beim Bewegen des Gegendruckelementes in die Ablagerichtung
in die erste Drehrichtung und beim Bewegen entgegen der Ablagerichtung in die zweite
Drehrichtung gedreht wird.
[0022] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Drehfeder einen gewickelten Draht mit einem ersten
Ende und einem zweiten Ende umfasst. Die Drehfeder stützt sich hierbei über das erste
Ende an dem Gehäuse ab und ist über das zweite Ende derart mit dem ersten Zahnrad
gekoppelt, dass das zweite Ende bei einer Drehung des ersten Zahnrades verdreht wird.
[0023] Das erste Zahnrad ist insbesondere drehfest auf einer Welle gelagert, wobei das zweite
Ende des Drahtes an dieser Welle befestigt ist, so dass bei einem Drehen des ersten
Zahnrades und somit einem Drehen der Welle das zweite Ende des Drahtes mitgedreht
wird, so dass die Drehfeder entsprechend tordiert wird und somit die Gegendruckkraft
erhöht wird. Somit ist ein besonders einfacher und dennoch zuverlässiger Aufbau gegeben.
[0024] Die Welle weist insbesondere ein Loch auf, in das das zweite Ende des Drahtes hineingesteckt
ist. Dies ermöglicht eine besonders einfache Montage der Gegendruckeinheit.
[0025] Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann auch das dritte Zahnrad
derart mit der Drehfeder gekoppelt sein, dass bei einem Drehen des dritten Zahnrades
in diejenige Richtung, in die das dritte Zahnrad beim Zuführen von Wertscheinen, d.h.
beim Bewegen der Gegendruckeinheit in die Ablagerichtung gedreht wird, die Drehfeder
ebenfalls tordiert wird und somit die Gegendruckkraft erhöht wird.
[0026] Bei einer weiteren alternativen Ausführungsform ist es auch möglich, dass mehrere
Drehfedern vorgesehen sind, wobei die Drehfedern jeweils mit einem der Zahnräder gekoppelt
sind.
[0027] Es wird insbesondere eine Drehfeder verwendet, deren Kennlinie derart ausgebildet
ist, dass die Zunahme der aufgebrachten Gegendruckkraft durch das Zuführen eines Wertscheins
in etwa der Gewichtskraft dieses Wertscheins entspricht, so dass die Kraft, die zum
Zuführen weiterer Wertscheine zu dem Aufnahmebereich aufgebracht werden muss, immer
in etwa dieselbe Kraft ist. Hiermit muss die Zuführeinheit die neu zuzuführenden Wertscheine
immer mit der gleichen Kraft gegen die Stirnseite des Wertscheinstapels drücken.
[0028] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Gegendruckeinheit für Geldkassetten,
die ein elastisches Element zum Vorspannen der Gegendruckeinheit entgegen einer Ablagerichtung
zum Erzeugen einer Gegendruckkraft, wenn die Gegendruckeinheit in einer Geldkassette
eingesetzt ist, aufweist. Das elastische Element umfasst mindestens eine an der Gegendruckeinheit
angeordnete Drehfeder.
[0029] Die Gegendruckeinheit kann insbesondere mit den zuvor im Zusammenhang mit der Gegendruckeinheit
der Geldkassette beschriebenen Merkmale weitergebildet werden.
[0030] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
die die Erfindung im Zusammenhang mit den beigefügten Figuren näher erläutert.
[0031] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische, perspektivische Darstellung einer Geldkassette;
- Figur 2
- eine schematische, perspektivische Darstellung eines Ausschnitts der Geldkassette
nach Figur 1;
- Figur 3
- eine schematische, perspektivische Darstellung eines weiteren Ausschnitts der Geldkassette
nach den Figuren 1 und 2;
- Figur 4
- eine schematische, perspektivische Darstellung einer Gegendruckeinheit;
- Figur 5
- eine schematische, perspektivische Darstellung der Gegendruckeinheit nach Figur 4
mit teilweise ausgeblendetem Gehäuse; und
- Figur 6
- eine schematische, perspektivische Darstellung eines Ausschnitts der Gegendruckeinheit
nach den Figuren 4 und 5.
[0032] In Figur 1 ist eine schematische, perspektivische Darstellung einer Geldkassette
10 zur Aufnahme von Wertscheinen dargestellt. Hierbei sind Teile des Gehäuses 12 der
Geldkassette 10 ausgeblendet, damit die innenliegenden Bauteile besser sichtbar sind.
[0033] Bei der in Figur 1 gezeigten Geldkassette 10 handelt es sich um eine reine Depositkassette,
d.h. dass die Geldkassette 10 ausschließlich zum Ablegen von Wertscheinen verwendet
wird und die abgelegten Wertscheine nicht wieder maschinell für eine Auszahlung der
Geldkassette 10 entnommen werden. Alternativ kann es sich bei der Geldkassette 10
aber auch um eine Recyclingkassette handeln, d.h. dass der Geldkassette 10 sowohl
Wertscheine zugeführt als auch wieder entnommen werden können. Ferner kann es sich
bei der Geldkassette 10 auch um eine reine Auszahlungsgeldkassette handeln, d.h. dass
die aufgenommenen Wertscheine ausschließlich entnommen aber keine neuen Wertscheine
maschinell zugeführt werden. Bei den Wertscheinen kann es sich sowohl um Banknoten
als auch um Schecks handeln, wobei die Größe der Geldkassette entsprechend an die
aufzunehmenden Wertscheine angepasst sein kann.
[0034] Die Geldkassette 10 umfasst eine Zuführeinheit 14, über die maschinell der Geldkassette
10 zugeführte Wertscheine einem Aufnahmebereich 16 der Geldkassette 10 zur Aufnahme
eines Wertscheinstapels zugeführt werden können. Die rein schematisch dargestellte
Zuführeinheit 14 ist hierbei derart ausgebildet, dass sie die Wertscheine in eine
Ablagerichtung P1 in den Aufnahmebereich 16 bewegt, wobei die Wertscheine hierbei
mit ihrer Vorder- oder Rückseite voraus in den Aufnahmebereich 16 bewegt werden, so
dass die Wertscheine bei einer betriebsmäßigen Anordnung der Geldkassette 10, wie
diese in Figur 1 gezeigt ist, mit ihren Vorder- bzw. Rückseiten aufeinander aufliegen.
Die Geldkassette 10 ist insbesondere für einen vertikalen Einsatz in einer Vorrichtung
zur Handhabung von Wertscheinen vorgesehen.
[0035] In dem Aufnahmebereich 16 ist eine Gegendruckeinheit 100 vorgesehen, wobei der in
dem Aufnahmebereich 16 aufgenommene Wertscheinstapel in dem Bereich zwischen dieser
Gegendruckeinheit 100 und der Zuführeinheit 14 aufgenommen ist. Durch die Gegendruckeinheit
100 wird, wie im Folgenden noch näher beschrieben wird, eine entgegen der Ablagerichtung
P1 gerichtete Gegendruckkraft auf den Wertscheinstapel ausgeübt. Die Zuführeinheit
14 übt dagegen eine in die Ablagerichtung gerichtete Zuführkraft auf die neu zugeführten
Wertscheine und somit den Wertscheinstapel aus, so dass die Gegendruckeinheit 100
beim Zuführen von Wertscheinen entgegen der durch ihr aufgebrachten Gegendruckkraft
umso weiter in die Ablagerichtung P1 bewegt wird, je mehr Wertscheine in dem Aufnahmebereich
16 aufgenommen sind.
[0036] Somit wird durch die durch die Gegendruckeinheit 100 aufgebrachte Gegendruckkraft
erreicht, dass die Wertscheine des Wertscheinstapels immer durch einem vorbestimmten
Anpressdruck zusammengehalten sind und somit ein Verrutschen der Wertscheine gegeneinander
und/oder ein Verkippen der Wertscheine vermieden wird. Somit wird sichergestellt,
dass neu zuzuführende Wertscheine über die Zuführeinheit 14 sicher zugeführt werden
können.
[0037] In den Figuren 2 und 3 ist jeweils schematische, perspektivische Darstellungen eines
Ausschnitts der Geldkassette 10 nach Figur 1 dargestellt. Hierbei sind Gehäuseteile
und auch weitere Elemente der Geldkassette 10 nicht dargestellt um die im Folgenden
beschriebene Lagerung der Gegendruckeinheit 100 an dem Gehäuse 12 der Geldkassette
10 besser sichtbar darzustellen.
[0038] Die Gegendruckeinheit 100 ist in Figur 4 isoliert dargestellt. Die Gegendruckeinheit
100 umfasst ein erstes Zahnrad 102 und ein zweites Zahnrad 104, die miteinander kämmen.
Ferner sind an einer derjenigen Seite, an der das erste Zahnrad 102 und das zweite
Zahnrad 104 angeordnet sind, gegenüberliegenden Seite ein drittes Zahnrad 106 und
mit dem dritten Zahnrad 106 kämmendes viertes Zahnrad 108 vorgesehen.
[0039] Die Geldkassette 100 umfasst eine erste Zahnstange 20, eine zweite Zahnstange 22,
eine dritte Zahnstange 24 und eine vierte Zahnstange 26, die parallel zueinander verlaufen.
Hierbei sind die Zahnstangen 20 bis 26 alle in die Ablagerichtung P1 gerichtet. Das
erste Zahnrad 102 ist mit der ersten Zahnstange 20, das zweite Zahnrad 104 mit der
zweiten Zahnstange 22, das dritte Zahnrad 106 mit der dritten Zahnstange 24 und das
vierte Zahnrad 108 mit der vierten Zahnstange 26 in Eingriff. Das zweite Zahnrad 104
und das vierte Zahnrad 108 sind jeweils drehfest auf einer gemeinsamen Welle 110 (Figur
5) gelagert, so dass alle vier Zahnräder 102 bis 108 miteinander in Eingriff stehen
und somit immer gleichmäßig gedreht werden. Somit wird sichergestellt, dass die Gegendruckeinheit
gleichmäßig in die Ablagerichtung P1 und entgegen der Ablagerichtung P1 bewegt wird
und sie nicht verkippen kann. Insbesondere wird somit erreicht, dass eine den Wertscheinstapel
kontaktierende Kontakteinheit 30 immer die gleiche Ausrichtung innerhalb der Geldkassette
10 hat, so dass ein sicheres Anliegen des Wertscheinstapels an der Kontakteinheit
30 und somit auch an der Gegendruckeinheit 100 gewährleistet ist. Die Kontakteinheit
30 ist hierbei insbesondere über eine Vielzahl von Druckfedern an der Gegendruckeinheit
100 befestigt und wird zusammen mit der Gegendruckeinheit 100 in die Ablagerichtung
P1 und entgegen der Ablagerichtung P1 bewegt.
[0040] Die Gegendruckeinheit 100 umfasst ein Gehäuse 112, das ein erstes Gehäuseteil 114
und ein zweites Gehäuseteil 116 hat. In Figur 5 ist das erste Gehäuseteil 114 ausgeblendet,
damit die innenliegenden Bauteile der Gegendruckeinheit 100, die durch das Gehäuse
112 geschützt werden, besser sichtbar sind.
[0041] In dem Gehäuse 112 ist eine Drehfeder 118 angeordnet, die einen gewickelten Draht
120 mit einem ersten Ende 122 und einem zweiten Ende 124 aufweist. Hierbei stützt
sich die Drehfeder 118 mit ihrem ersten Ende 122 an dem Gehäuse 112 ab, so dass dieses
erste Ende 122 der Drehfeder 118 drehfest relativ zum Gehäuse 112 gelagert ist.
[0042] Das erste Zahnrad 102 ist drehfest auf einer Welle 130 gelagert, so dass die Welle
130 bei einer Drehung des Zahnrades 104 entsprechend mitgedreht wird. Das zweite Ende
124 der Drehfeder 120 ist ebenfalls an der Welle 130 befestigt, indem es in ein Loch
132 der Welle 130 eingesteckt ist. In Figur 6 ist dieser Teilbereich der Gegendruckeinheit
100 detailliert vergrößert dargestellt.
[0043] Wird nun ein Wertschein durch die Zuführeinheit 100 in die Ablagerichtung P1 dem
bereits in dem Aufnahmebereich 16 aufgenommenen Wertscheinstapel zugeführt, so wird
dieser mit einer Zuführkraft gegen den der Zuführeinheit 14 zugewandten Wertschein
an der Stirnseite des Wertscheinstapels gedrückt. Hierdurch wird die auf die Gegendruckeinheit
100 ausgeübte Kraft erhöht, so dass diese ebenfalls in die Ablagerichtung P1 bewegt
wird. Durch den Eingriff des ersten Zahnrades 102 in die erste Zahnstange 20 bzw.
den Eingriff der anderen Zahnräder 104 bis 108 in die anderen Zahnstangen 22 bis 26
und den Eingriff der Zahnräder 102 bis 108 untereinander, wird das erste Zahnrad 102
in eine erste Drehrichtung P2 gedreht. Somit wird auch die Welle 130 in die zweite
Drehrichtung P2 gedreht, so dass die Drehfeder 118 tordiert wird. Durch diese Torsion
der Drehfeder 118 wird die für das sichere Ablegen der Wertscheine in dem Aufnahmebereich
16 benötigte Gegendruckkraft aufgebracht.
[0044] Je mehr Wertscheine bereits in dem Aufnahmebereich 16 aufgenommen sind, umso größer
ist die Gewichtskraft, die durch den Wertscheinstapel auf die Gegendruckeinheit 100
ausgeübt wird. Umgekehrt ist aber auch die Drehfeder 118 umso mehr tordiert, je mehr
Wertscheine in dem Aufnahmebereich 16 aufgenommen sind, da die Gegendruckeinheit 100
entsprechend weiter in die Ablagerichtung P1 bewegt ist. Somit ist auch die aufgebrachte
Gegendruckkraft umso größer, je mehr Wertscheine der aufgenommene Wertscheinstapel
umfasst. Die Kennlinie der Drehfeder 118 ist insbesondere derart gewählt, dass die
durch das Zuführen neuer Wertscheine zusätzlich einwirkende Gewichtskraft durch die
entsprechend größere Gegendruckkraft aufgrund der weiteren Tordierung der Drehfeder
118 in etwa ausgeglichen wird, so dass die von der Zuführeinheit 14 aufzubringende
Zuführkraft unabhängig von der Anzahl der bereits aufgenommenen Wertscheine in etwa
gleich ist.
[0045] Ferner hat die zuvor beschriebene Ausführungsform mit einer Drehfeder 118 den Vorteil,
dass die Gegendruckkraft rein passiv aufgebracht wird, d.h. dass keine Antriebseinheit
zum Bewegen der Gegendruckeinheit 100 notwendig ist. Das Bewegen der Gegendruckeinheit
100 in die Ablagerichtung P1 erfolgt ausschließlich über die durch die Zuführeinheit
14 aufgebrachte Kraft, das Bewegen entgegen der Zuführrichtung P1 durch die über die
Drehfeder 118 aufgebrachte Gegendruckkraft, sofern Wertscheine entnommen werden und
somit die auf die Gegendruckeinheit 100 wirkende Kraft reduziert wird.
[0046] Da die Drehfeder 118 vollständig in dem Gehäuse 116 aufgenommen ist, ist sichergestellt,
dass sie nicht mit anderen Bauteilen der Geldkassette 100 oder mit den Wertscheinen
in Kontakt kommt, so dass ein besonders einfacher, platzsparender und zuverlässiger
Aufbau gegeben ist.
[0047] Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung können auch mehr als eine Drehfeder
118 vorgesehen sein. Insbesondere können zwei Drehfedern 118 vorgesehen sein, wobei
die eine Drehfeder 118 mit dem ersten Zahnrad 102 und die andere Drehfeder 118 mit
dem dritten Zahnrad 106 verbunden ist.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 10
- Geldkassette
- 12
- Gehäuse
- 14
- Zuführeinheit
- 16
- Aufnahmebereich
- 20 bis 26
- Zahnstange
- 30
- Kontakteinheit
- 100
- Gegendruckeinheit
- 102 bis 104
- Zahnrad
- 112
- Gehäuse
- 114, 116
- Gehäuseteil
- 118
- Drehfeder
- 120
- Draht
- 122, 124
- Ende
- 130
- Welle
- 132
- Loch
- P1
- Ablagerichtung
- P2
- Drehrichtung
1. Geldkassette,
mit einem Aufnahmebereich (16) zur Aufnahme eines Wertscheinstapels, wobei Wertscheine
dem Aufnahmebereich (16) in eine Ablagerichtung (P1) maschinell zuführbar sind,
einer in dem Aufnahmebereich (16) angeordneten, in Ablagerichtung (P1) und entgegen
der Ablagerichtung (P1) beweglichen Gegendruckeinheit (100) zum Ausüben einer entgegen
der Ablagerichtung (P1) gerichteten Gegendruckkraft auf einen in dem Aufnahmebereich
(16) aufnehmbaren Wertscheinstapel, und
mit einem elastischen Element, welches die Gegendruckeinheit (100) entgegen der Ablagerichtung
(P1) zum Erzeugen der Gegendruckkraft vorspannt,
dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element mindestens eine an der Gegendruckeinheit (100) angeordnete
Drehfeder (118) umfasst.
2. Geldkassette (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegendruckeinheit (100) eine Aussparung aufweist, in der die Drehfeder (118)
zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, aufgenommen ist.
3. Geldkassette (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegendruckeinheit (110) ein Gehäuse (112) umfasst, und dass die Drehfeder (118)
zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, innerhalb dieses Gehäuses (112) angeordnet
ist.
4. Geldkassette (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehfeder (118) allseitig von dem Gehäuse (112) umschlossen ist.
5. Geldkassette (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Aufnahmebereich (16) mindestens eine in Ablagerichtung (P1) verlaufende erste
Zahnstange (20) angeordnet ist, und dass die Gegendruckeinheit (100) mindestens ein
erstes Zahnrad (102) umfasst, dessen Zahnung in die Zahnung der ersten Zahnstange
(20) eingreift und mit dessen Hilfe die Gegendruckeinheit (100) an der ersten Zahnstange
(102) gelagert ist.
6. Geldkassette (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Geldkassette (10) eine in Ablagerichtung (P1) verlaufende zweite Zahnstange (22)
aufweist, dass die Gegendruckeinheit (100) ein zweites Zahnrad (104) aufweist, das
mit der Zahnung der zweiten Zahnstange (22) und mit dem ersten Zahnrad (102) kämmt.
7. Geldkassette (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Aufnahmebereich (16) an der Seite, die der Seite, an der die erste Zahnstange
(20) angeordnet ist, gegenüberliegt, mindestens eine in Ablagerichtung (P1) verlaufende
dritte Zahnstange (24) angeordnet ist, und dass die Gegendruckeinheit (100) mindestens
ein drittes Zahnrad (106) umfasst, dessen Zahnung in die Zahnung der dritten Zahnstange
(24) eingreift und mit dessen Hilfe die Gegendruckeinheit (100) an der dritten Zahnstange
(24) gelagert ist.
8. Geldkassette (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Geldkassette (10) eine in Ablagerichtung (P1) verlaufende vierte Zahnstange (26)
aufweist, dass die Gegendruckeinheit (100) ein viertes Zahnrad (108) aufweist, das
mit der Zahnung der vierten Zahnstange (26) und mit dem dritten Zahnrad (106) kämmt.
9. Geldkassette (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehfeder (118) derart mit dem ersten Zahnrad (102) gekoppelt ist, dass die Drehfeder
(118) beim einer Drehung des ersten Zahnrades (102) in einer erste Drehrichtung (P2)
tordiert wird.
10. Geldkassette (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehfeder (118) derart mit dem ersten Zahnrad (102) gekoppelt ist, dass die Drehfeder
(118) beim einer Drehung des ersten Zahnrades (102) in eine der ersten Drehrichtung
(P2) entgegengesetzten zweite Drehrichtung entspannt wird.
11. Geldkassette (10) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zahnrad (102) derart mit der ersten Zahnstange (20) in Eingriff steht,
dass das ersten Zahnrad (102) beim Bewegen der Gegendruckeinheit in die Ablagerichtung
(P1) in die erste Drehrichtung (P2) und beim Bewegen entgegen der Ablagerichtung (P1)
ist die zweite Drehrichtung gedreht ist.
12. Geldkassette (10) zu einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehfeder(118) einen gewickelten Draht (120) mit einem ersten Ende (122) und
einem zweiten Ende (124) umfasst, dass sich die Drehfeder (118) über das erste Ende
(122) an dem Gehäuse (112) abstützt, und dass das zweite Ende (124) derart mit dem
ersten Zahnrad (102) gekoppelt ist, dass es bei einer Drehung des ersten Zahnrades
(102) gedreht wird.
13. Geldkassette (10) nach einem Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zahnrad (102) auf einer Welle (130) drehfest gelagert ist, und dass das
zweite Ende (124) des Drahtes (120) an der Welle (130) befestigt ist.
14. Geldkassette nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (130) ein Loch (132) aufweist, in dass das zweite Ende (124) des Drahtes
(120) hineingesteckt ist.
15. Gegendruckeinheit für Geldkassetten,
mit einem elastischen Element zum Vorspannen der Gegendruckeinheit entgegen einer
Ablagerichtung (P1)zum Erzeugen einer Gegendruckkraft, wenn die Gegendruckeinheit
(100) in eine Geldkassette (10) eingesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element mindestens eine Drehfeder (118) umfasst.