[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Herstellung einer Crimpverbindung gemäss
dem Oberbegriff von Anspruch 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung einer Crimpverbindung.
[0002] Unter Crimpen versteht man die Herstellung einer nicht lösbaren elektrischen und
mechanischen Verbindung (nachfolgend "Crimpverbindung") durch plastische Deformation
zwischen einem Leiter und einem Crimpkontakt. Einrichtungen und Verfahren zum Konfektionieren
von elektrischen Kabeln, bei welchen die Kabel abisoliert und dann in einer Crimppresse
ein Crimpkontakt auf das abisolierte Leiterende des Kabels gebracht wird, sind seit
längerem bekannt und gebräuchlich. In der industriellen Fertigung ist es üblich, beim
Crimpprozesss Kontaktstreifen mit aneinander gereihten Crimpkontakten zu verarbeiten,
wobei der Kontaktstreifen auf eine Vorratsrolle gewickelt ist. Häufig ist der Kontaktstreifen
mit einem Trägerstreifen beispielsweise aus Papier versehen, der die einzelnen Lagen
der Kontaktstreifen mit den Crimpkontakten im aufgewickelten Zustand voneinander trennt.
[0003] Aus der
EP 1 341 269 A1 ist eine als Rundtischpresse ausgestaltete Crimppress-Station bekannt geworden. Die
Crimppress-Station verfügt über eine Crimppresse und einen drehbaren, scheibenförmigen
Werkzeugtisch, an dem drei Werkzeugstationen angeordnet sind. Je Werkzeugstation ist
eine Vorratsrolle mit Crimpkontakten und ein Aufwickler, zum Aufnehmen der vom Kontaktstreifen
entfernten Trägerbänder, vorgesehen. Mit dieser Anordnung können unterschiedliche
Crimpkontakte verarbeitet werden und sie bietet die Möglichkeit, in kurzen Stillstandzeiten
unterschiedliche Kontaktarten nacheinander zu fahren. Die Anordnung ist allerdings
komplex aufgebaut und vergleichsweise teuer.
[0004] Eine weitere Anordnung zur Herstellung einer Crimpverbindung ist in der
DE 20 2006 020927 U1 gezeigt. Die Anordnung weist eine Crimppress-Station auf, an die eine Kontaktzuführ-Einheit
mit einer Vorratsrolle für den Kontaktstreifen mit den Crimpkontakten und ein Papierstreifenabwickler
angedockt werden kann. In einem separaten Ablagegestell können mehrere Kontaktzuführ-Einheiten
gelagert werden. Die einzelnen Kontaktzuführ-Einheiten müssen vom Ablagegestell entnommen
werden und dann in die Crimppress-Station eingesetzt werden. Der Auswechselvorgang
oder das Umrüsten der Maschine mit anderen Crimpkontakten ist schwierig und erfordert
einiges Geschick beim Bediener der Maschine. Weiterhin ergeben sich längere Stillstandzeiten
die sich negativ auf die Produktivität auswirken.
[0005] Eine gattungsmässig vergleichbare Anordnung ist aus der
US 8,176,626 B2 bekannt geworden. Diese Anordnung umfasst eine Versorgungseinheit zum Bevorraten
und Zuführen von Crimpkontakten zu einer Crimppress-Station, die mittels Transporträdern
einfach durch Schieben oder Ziehen bewegt werden kann. Die mobile Versorgungseinheit
weist voneinander beabstandete vertikale Seitenwände auf, zwischen welchen eine Vorratsrolle
und ein Papieraufwickler jeweils drehbar gelagert sind. In der Praxis hat sich gezeigt,
dass diese Anordnung hinsichtlich Effizienz und Produktivität höheren Ansprüchen nicht
genügt. Längere Stillstandszeiten können sich beispielsweise ergeben, wenn eine Vorratsrolle
mit den Crimpkontakten leerläuft. In diesem Fall muss die alte bzw. leere Vorratsrolle
herausgenommen und eine neue bzw. volle Vorratsrolle montiert werden. Der Kontaktstreifen
muss neu eingefädelt werden. Das zuvor aufgewickelte Trägerstreifen-Papier muss entfernt
und der Papierstreifen der neuen Vorratsrolle wird an einen neuen Aufwickler fixiert.
Mit der Vorratsrolle muss immer auch die Achse ausgebaut werden Ein weiterer Nachteil
besteht in der schlechten Zugänglichkeit des Aufwicklers für den Trägerstreifen.
[0006] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung der eingangs genannten
Art zu schaffen, welche einfach handhabbar ist und einen effizienten Betrieb insbesondere
im Hinblick auf die Stillstandzeiten ermöglicht. Diese Aufgaben werden mit einer Anordnung
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Da die Versorgungseinheit mobil ausgestaltet ist, kann sie einfach zur Crimppress-Station
bewegt werden, wobei die Versorgungseinheit bevorzugt verfahrbar ausgestaltet ist.
Bei Nichtgebrauch könnte sie in einem separaten Stellplatz abgestellt werden. Für
die Mobilität kann die Versorgungseinheit Transportrollen oder -räder aufweisen. Die
Räder oder Rollen sind dabei vorzugsweise frei drehbar gelagert, so dass ein Bediener
die Versorgungseinheit durch Schieben oder Stossen in alle Richtungen verfahren kann.
Denkbar wäre aber auch eine Variante, bei der die Transportmittel motorisch antreibbar
sind, wodurch die Versorgungseinheit ohne den Einsatz von Muskelkraft verfahrbar wäre.
Die Transportmittel wie etwa die Transportrollen oder -räder können integrierender
Bestandteil der Versorgungseinheit sein. Alternativ wäre es aber auch denkbar, die
Versorgungseinheit zweiteilig auszugestalten, wobei die Versorgungseinheit in diesem
Fall aus einem verfahrbaren, die Transportmittel enthaltenden separaten Fahrgestell
und einer darauf aufsetzbaren Teil bestehen würde. Zum effizienten Abwickeln oder
Abziehen des Kontaktstreifens mit den Crimpkontakten sind die Vorratsrollen bevorzugt
unabhängig voneinander drehbar in der Versorgungseinheit gelagert.
[0008] Die mobile Versorgungseinheit kann jeder Vorratsrolle zugeordnete Kupplungsmittel
zum Andocken an die Crimppress-Station aufweisen. Somit lassen sich mit der Versorgungseinheit
auf einfache Art und Weise zwei Andockstellungen erreichen. Die Anordnung minimiert
die Maschinen-Stillstandzeit beim Kontaktmaterialwechsel. Wenn beispielsweise die
Vorratsrollen unterschiedliche Crimpkontakten enthalten, ist eine besonders einfache
Umrüstung erreichbar. Diese Anordnung macht es somit möglich, dass wenigstens zwei
Andockstellungen gewählt werden können und so wahlweise von einer der wenigstens zwei
Vorratsrollen Crimpkontakte zur Crimppress-Station zuführbar sind. Eine Kontaktzuführung
wird in der laufenden Crimppress-Station verwendet, während die andere durch den Bediener
vorbereitet bzw. nachbereitet werden kann, ohne dass die Crimppress-Station stillstehen
muss.
[0009] In einer Ausführungsform kann die mobile Versorgungseinheit wenigstens zwei Rollenaufnahmen
zur vorzugsweise unabhängig voneinander drehbaren Lagerung der Vorratsrollen aufweisen,
von denen jeweils Crimpkontakte oder Kontaktstreifen mit den Crimpkontakten abziehbar
sind. Die mobile Versorgungseinheit kann beispielsweise Lagerzapfen als Rollenaufnahmen
aufweisen, in die die Vorratsrollen jeweils seitlich aufsteckbar sind. Die Vorratsrollen
können zu den Lagerzapfen komplementär ausgestaltete Lager aufweisen. Selbstverständlich
wäre es aber auch denkbar, alternativ die Vorratsrollen mit Lagerzapfen zu versehen.
In diesem Fall würde die mobile Versorgungseinheit Lager aufweisen, in die die der
Vorratsrollen zugeordneten Lagerzapfen einsteckbar wären. Da die Versorgungseinheit
von unterschiedlichen Seiten her mit Vorratsrollen beladbar ist, wird die Handhabbarkeit
und Produktivität der Anordnung nochmals weiter verbessert.
[0010] Die mobile Versorgungseinheit kann ein sich in vertikaler Richtung erstreckendes
Trägerelement aufweisen. Dabei können die Rollenaufnahme, beispielsweise die vorerwähnten
Lagerzapfen, an einander gegenüberliegenden Seitenwänden des Trägerelements angeordnet
sein. Die Lagerzapfen würden somit in entgegengesetzte Richtungen verlaufen bzw. voneinander
weg ragen.
[0011] Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn die mobile Versorgungseinheit wenigstens
zwei mittels Motoren antreibbare Aufwickler zum Aufwickeln eines vom Kontaktstreifen
entfernten Trägerstreifens aufweist. Dabei kann je Vorratsrolle oder je Rollenaufnahme
zur Lagerung einer Vorratsrolle jeweils ein Aufwickler zugeordnet bzw. vorgesehen
sein. Die Aufwickler können jeweils seitlich in entsprechende Lageraufnahmen aufsteckbar
sein, wodurch ein einfaches und schnelles Entnehmen und Beladen der Versorgungseinheit
mit Aufwicklern sichergestellt ist.
[0012] Die mobile Versorgungseinheit kann je Vorratsrolle oder je Rollenaufnahme zur Lagerung
einer Vorratsrolle jeweils eine Kupplungseinrichtung aufweisen, über die die Versorgungseinheit
temporär mit der Crimppress-Station in einer Andockstellung andockbar oder anschliessbar
ist. Mit wenigstens zwei derartigen Kupplungsmitteln ist die mobile Versorgungseinheit
vielseitig einsetzbar.
[0013] Besonders bevorzugt weist die mobile Versorgungseinheit zwei in einer Draufsicht
einander gegenüberliegende Kupplungseinrichtungen auf. Mit dieser Ausgestaltung muss
die mobile Versorgungseinheit im Wesentlichen lediglich um 180° gedreht oder verfahren
werden, um von der ersten Andockstellung in die zweite Andockstellung zu gelangen.
Ein weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung besteht in der besonders guten Zugänglichkeit
für das Umrüsten und andere Arbeiten im Bereich mit der nicht für das Crimpen verwendeten
Vorratsrolle.
[0014] Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die mobile Versorgungseinheit
jeweils mittels einer Schnellkupplung an die Crimppress-Station andockbar oder anschliessbar
ist, wobei die Schnellkupplung wenigstens eine Klinkenmechanik oder eine Mechanik
zum Erstellung einer Rastverbindung aufweisen kann. Alternativ kann die mobile Versorgungseinheit
jeweils mittels einer Schnellkupplung reibschlüssig und/oder formschlüssig mit der
Crimppress-Station verbindbar sein. Auf diese Weise lässt sich die mobile Versorgungseinheit
einfach und zugleich sicher an die Crimppress-Station andocken.
[0015] Vorzugsweise kann die Schnellkupplung eine unter Federvorspannung stehende Klinkenmechanik
mit wenigstens einer Sperrklinke aufweisen, die gegen eine Vorspannkraft hinter korrespondierende
Widerlager einrastbar ist. Alternativ oder sogar zusätzlich kann die Schnellkupplung
wenigstens ein unter Federvorspannung stehendes und vorzugsweise zwischen einer Offenstellung
und einer Schliesstellung bewegbares Klemmelement aufweisen, das in der Schliesstellung
ein Gegenstück festhält und die mobile Versorgungseinheit so lagemässig in der Andockstellung
sichert. Die Zunge kann wenigstens eine Hinterschneidung aufweisen. In diesem Fall
kann es vorteilhaft sein, wenn das wenigstens eine Klemmelement in der Schliesstellung
in die Hinterschneidung greift, wodurch eine besonders sichere Verbindung zwischen
Versorgungseinheit und Crimppress-Station in der Andock-Stellung erzielbar ist.
[0016] Die Crimppress-Station kann über einen Entriegelungshebel verfügen, der mit den wenigstens
zwei Vorratsrollen zugeordneten Kupplungseinrichtungen in Wirkverbindung steht und
mit dem die jeweiligen Andockstellungen gelöst werden können. Selbstverständlich wäre
es an sich auch vorstellbar, die Entriegelungsmittel der mobilen Versorgungseinheit
zuzuordnen. In diesem Fall könnte zum Beispiel jede Kupplungseinrichtung jeweils einen
Entriegelungshebel zum Lösen der jeweiligen Andockstellung aufweisen.
[0017] Die Kupplungseinheiten sind vorteilhaft in der Höhe verstellbar, um verschiedene
Höhen von Maschinentischen der Crimppress-Stationen ausgleichen zu können.
[0018] Die mobile Versorgungseinheit kann je Vorratsrolle für Kontaktstreifen mit aneinander
gereihten Kontakten oder je Rollenaufnahme zur Lagerung einer Vorratsrolle Führungsmittel
zum geführten Wegführen des Kontaktstreifens von den Vorratsrollen umfassen. Dabei
können die jeweils einer Vorratsrolle zugeordneten Führungsmittel derart in der Versorgungseinheit
angeordnet sein, dass die Kontaktstreifen der Seitenwechsel der Vorratsrollen in entgegengesetzte
Förderrichtungen abziehbar sind.
[0019] Die mobile Versorgungseinheit kann wenigstens zwei Werkzeugstellplätze zum Platzieren
eines Crimpwerkzeugs in einer Parkposition umfassen, wobei jeder Werkzeugstellplatz
jeweils eine Vorratsrolle oder jeweils einer Rollenaufnahme zur Lagerung einer Vorratsrolle
zugeordnet ist. Zum Crimpen müsste das entsprechende Crimpwerkzeug in die Crimppress-Station
(in eine Arbeitsposition) eingesetzt werden.
[0020] Die Crimppress-Station kann zwei Crimppressen umfassen und derart ausgestaltet sein,
dass an die Crimppress-Station wenigstens zwei mobile Versorgungseinheiten andockbar
sind. Dabei ist je Crimppresse jeweils eine Versorgungseinheit andockbar. Mit einer
derartigen Anordnung lässt sich die Produktivität der erfindungsgemässen Anordnung
nochmals erheblich steigern.
[0021] Die einzelnen Vorratsrollen können mit einer manuell oder von der Maschine lesbaren
Identifikationsnummer oder mit einem Datenspeicher versehen sein, wodurch das gerüstete
Material jederzeit identifiziert und nachverfolgt werden kann und Verwechslungen zwischen
den Zuführungen einer mobilen Versorgungseinheit oder zwischen verschiedenen mobilen
Versorgungseinheiten können vermieden werden. Von der Anordnung können diese Informationen
ausgelesen werden. Bei abweichenden Daten oder Identität kann die Crimppress-Station
eine Warnung ausgeben und/oder die Produktion blockieren.
[0022] Die Erfindung kann ebenfalls auf eine mobile Versorgungseinheit für die vorgängig
beschriebene Anordnung zur Herstellung einer Crimpverbindung gerichtet sein. Eine
solche Versorgungseinheit könnte unter Umständen bei bereits bestehenden, konventionellen
Crimppress-Stationen eingesetzt werden. So könnte etwa die vorgängig beschriebene
mobile Versorgungseinheit auch in Kombination mit beispielsweise der in der
DE 20 2006 020927 U1 beschriebenen Crimpmaschine als Crimppress-Station vorteilhaft sein.
[0023] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Crimpverbindung,
insbesondere unter Verwendung der vorgängig beschriebenen Anordnung. Das Verfahren
umfasst im Wesentlichen folgende Schritte: Andocken einer mobilen Versorgungseinheit
zum Bevorraten und Zuführen von Crimpkontakte an eine Crimppress-Station in einer
ersten Andockstellung; Verbinden von Leiterenden von Kabeln mit Crimpkontakten in
der Crimppress-Station, wobei die Crimpkontakte von einer ersten Vorratsrolle der
mobilen Versorgungseinheit als Kontaktstreifen mit aneinander gereihten Crimpkontakten
zur Crimppress-Station geführt werden; Bestücken oder Beladen der mobilen Versorgungseinheit
mit einer zweiten Vorratsrolle; und - beispielsweise bei einer leeren Vorratsrolle
oder für einen Wechsel auf ein anderes Crimpmaterial - Abkoppeln der mobilen, in der
ersten Andockstellung befindlichen Versorgungseinheit von der Crimppress-Station und
Andocken derselben mobilen Versorgungseinheit an die Crimppress-Station in einer zweiten
Andockstellung. Danach werden Leiterenden von Kabeln mit von der zweiten Vorratsrolle
zugeführten Crimpkontakte in der Crimppress-Station verbunden. Zum Überführen der
Versorgungseinheit von der ersten Andockstellung in die zweite Andockstellung wird
die mittels Transporträdern oder anderen Transportmitteln mobil ausgestaltete Versorgungseinheit
lediglich bewegt werden.
[0024] Bei einem Materialwechsel kann der Bediener das erste Crimpwerkzeug der Crimppresse
entnehmen und es auf dem zugehörigen Werkzeugstellplatz deponieren. Anschliessend
kann er beispielsweise mit dem Entriegelungshebel die Schnellkupplung öffnen, die
Versorgungseinheit zurück ziehen, sie um 180 Grad drehen und dann zum Erstellen der
zweiten Andockstellung mit der Schnellkupplung an die Crimppress-Station fixieren.
Beim zweiten Crimp-werkzeug ist der Kontaktstreifen bevorzugt bereits eingefädelt
und der Papier- oder Trägerstreifen im Papieraufwickler eingespannt. Der Bediener
muss also lediglich das neue Crimpwerkzeug in die Crimppresse stellen und bevorzugt
zum Sichern verriegeln. Dadurch wird die Stillstandzeit beim Wechsel des Crimpmaterials
auf das Entnehmen des alten bzw. ersten Crimpwerkzeugs aus der Crimppresse und das
Laden des neuen bzw. zweiten Crimpwerkzeuges in die Crimppresse reduziert, alle anderen
Schritte können an der inaktiven Zuführung bei laufender Maschine (Crimppress-Station)
durchgeführt werden.
[0025] Wenn die mobile Versorgungseinheit zwei in der Draufsicht einander gegenüberliegende
Kupplungseinrichtungen aufweist, kann die mobile Versorgungseinheit durch eine 180°-Drehung
einfach von der ersten Andockstellung in die zweite Andockstellung (oder umgekehrt)
überführt werden.
[0026] Weitere Vorteile und Einzelmerkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Ausführungsbeispiele und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Anordnung zum Herstellen
einer Crimpverbindung mit einer Crimppress-Station und einer angedockten, mobilen
Versorgungseinheit,
- Figur 2
- die Anordnung aus Fig. 1 jedoch mit einer von der Crimppress-Station abgekoppelten
und leicht wegbewegten mobilen Versorgungseinheit,
- Figur 3
- eine Seitenansicht der mobilen Versorgungseinheit aus Fig. 1,
- Figur 4
- einen Querschnitt durch die Vorratsrollen der mobilen Versorgungseinheit (Schnitt
B-B aus Fig. 3),
- Figur 5
- eine Querschnittsdarstellung durch die Aufwickler der mobilen Versorgungseinheit (Schnitt
A-A aus Fig. 3),
- Figur 6
- die Anordnung aus Fig. 1 mit einer Schutzabdeckung, und
- Figur 7
- eine Draufsicht auf eine weitere erfindungsgemässe Anordnung.
[0027] Figur 1 zeigt eine insgesamt mit 1 bezeichnete Anordnung zur Herstellung einer Crimpverbindung
mit einer Crimppress-Station 2 und einer von dieser abkoppelbaren mobilen Versorgungseinheit
3 zum Bevorraten und Zuführen von Crimpkontakten 21 zur Crimppress-Station 2. Die
Crimppress-Station 2 umfasst eine auf einem Maschinentisch 27 aufgebaute Crimppresse
10, mit der ein abisoliertes Leiterende eines Kabels mit einem Crimpkontakt verbunden
werden kann. Der Maschinentisch 27 ist beispielsweise über eine (nicht dargestellten)
Stützkonstruktion auf einem Boden fest verankert, wodurch die Crimppress-Station 2
ortsfest ist. In der Crimppress-Station 2 können bereits abisolierte Kabel verarbeitet
werden. Die Crimppress-Station kann jedoch auch Bestandteil einer Maschine zum Konfektionieren
von elektrischen Kabeln sein, die neben der Crimppress-Station auch eine Abisolier-Station
umfasst. Beim Crimpvorgang wird der vorderste Crimpkontakt des Kontaktstreifens abgetrennt
und mit dem Leiterende des Kabels verpresst. Die Crimppresse 10 weist einen mittels
eines Motors 28 antreibbaren und in vertikaler Richtung auf- und abbewegbaren Werkzeughalter
29 auf. Zwischen dem Werkzeughalter 29 und einer Konsole der Crimppresse ist ein Crimpwerkzeug
8 eingesetzt. Das Crimpwerkzeug 8 enthält einen Amboss und einen Crimpstempel zum
Erstellen der Crimpverbindung. Derartige oder vergleichbare Crimppressen und Crimpwerkzeuge
sind dem Fachmann an sich bekannt. Hinsichtlich des Aufbaus und der Wirkungsweise
von Crimppresse und Crimpwerkzeugen wird beispielhaft auf die
EP 1 341 269 A1 verwiesen. Die vorliegende Anordnung zeichnet sich insbesondere durch die vorteilhafte
Versorgungseinheit 3 zum Bevorraten und Zuführen von Crimpkontakten 21 zur Crimppress-Station
2 und durch eine spezielle Schnittstelle zwischen Versorgungseinheit und Crimppress-Station
aus, welche nachfolgend im Detail beschrieben werden.
[0028] Die mobile Versorgungseinheit 3 kann von der ortsfesten Crimppress-Station 2 abgekoppelt
und wegbewegt werden. Das sich in Fig. 1 in einer Arbeitsposition befindliche Crimpwerkzeug
8 wird vorzugsweise vor dem Wegbewegen aus der Crimppresse 10 entnommen und auf einen
der mobilen Versorgungseinheit 3 zugeordneten Werkzeugstellplatz 13 in eine Parkstellung
platziert (vgl. dazu auch nachfolgende Fig. 2). Die Mobilität der Versorgungseinheit
3 ist durch ein Transporträder 15 aufweisendes Fahrgestell sichergestellt. Auflagefläche
für die Transporträder 15 bildet der Boden beispielsweise einer Maschinenhalle. Die
vier Transporträder 15 sind an einer Unterseite an einer Grundplatte 17 befestigt,
an dem ein sich in vertikaler Richtung erstreckendes Trägerelement 16 anschliesst.
Am zentralen Trägerelement 16 sind jeweils seitlich zwei Vorratsrollen 4, 5 angeordnet,
die über Rollenaufnahmen 33 unabhängig voneinander drehbar gelagert sind. Die Vorratsrollen
4, 5 enthalten Kontaktstreifen 20 mit aneinandergereihten Crimpkontakten 21. Von der
in Fig. 1 mit 4 bezeichneten Vorratsrolle wird der Kontaktstreifen 20 vorbei an Führungsmitteln
18, 19, 31 zur Crimppresse 10 mit dem darin eingesetzten Crimpwerkzeug 8 geführt.
Beim Abziehen des Kontaktstreifens 20 wird der Trägerstreifen 22 von einem motorisch
angetriebenen Aufwickler 6 aufgewickelt. Die zweite Vorratsrolle 5 befindet sich in
einer Wartestellung. Für einen effizienten Betrieb der Anordnung und insbesondere
für möglichst kurze Umrüstzeiten wurde der Kontaktstreifen 24 der Vorratsrolle 5 bereits
zum zweiten Crimpwerkzeug 9 geführt, das sich in einer Parkstellung auf dem mit 14
bezeichneten zweiten Werkzeugstellplatz 14 befindet. Die Vorratsrolle 5 kann im Vergleich
zur ersten Vorratsrolle 4 mit gleichen oder anderen Crimpkontakten befüllt sein. Da
der Kontaktstreifen 24 bereits eingefädelt ist, müsste bei einem Crimpkontakt-Wechsel
das Crimpwerkzeug 9 lediglich in die Crimppresse der Crimppress-Station eingesetzt
werden. Der gegenüberliegende Bereich mit der zweiten Vorratsrolle 5 und den der zweiten
Vorratsrolle zugeordneten Bauteilen wie Aufwickler und Crimpwerkzeug 9 kann - da inaktiv
- gefahrlos und einfach im Hinblick auf einen bevorstehenden Materialwechsel vorbereitet
werden.
[0029] Mit der mobilen Versorgungseinheit 3 sind also zwei je einer Vorratsrolle zugeordnete
Andockstellungen erreichbar. Um von in der Fig. 1 gezeigten ersten Andockstellung
in die zweite Andockstellung zu gelangen, muss die Versorgungseinheit 3 abgekoppelt,
wegbewegt und um 180° um die vertikale Achse verfahren werden. Zum Erstellen der zweiten
Andockstellung weist die mobile Versorgungseinheit 3 eine Kupplungseinrichtung 11
auf, die gleichartig wie die gegenüberliegende der ersten Vorratsrolle 4 zugeordnete
Kupplungseinrichtung zum Ankoppeln an die Crimppress-Station ausgestaltet ist. Zum
Andocken der mobilen Versorgungseinheit 3 weist die Crimppress-Station 2 zwei unter
einer Federvorspannung stehende undüber einen Entriegelungshebel zwischen einer Offenstellung
und einer Schliessstellung bewegbare Klemmelemente 46 auf. Diese Klemmelemente 46
wirken zum Sichern der Andockstellung auf ein der mobilen Versorgungseinheit 3 zugeordnetes
Gegenstück ein. Ein solches freiliegendes Gegenstück in Form einer Zunge ist in Bezug
auf die zweite Vorwärtsrolle 5 erkennbar und mit 32 bezeichnet. Die Zunge 32 weist
ersichtlicherweise im hinteren Teil auf beiden Seiten eine je eine Hinterschneidung
bildende Verjüngung auf. Die Klemmelemente 46 umgreifen in der Schliessstellung die
Zunge 32 im Bereich der Hinterschneidungen und verunmöglichen auf diese Weise ein
unbeabsichtigtes Entfernen der mobilen Versorgungseinheit von der Crimppress-Station.
Anstatt der beispielhaft gezeigten und beschriebenen Schnellkupplung mit den in der
Schliessstellung die Zunge seitlich umgreifenden Klemmelementen wären auch andere
Verbindungsvarianten vorstellbar. So könnte die Schnellkupplung zum Erstellen einer
Rastverbindung wenigstens eine unter Federvorspannung stehende Sperrklinke aufweisen,
die mit einem Widerlager (z.B. Rastnase) der Kupplungseinrichtung der mobilen Versorgungseinheit
zusammenwirken würde. Die Klinkenmechanik hätte den Vorteil, dass lediglich durch
Einschieben eine sichere Andockstellung erreichbar wäre. In Frage kommen auch reibschlüssige
Verbindungen. Zum Beispiel könnte die Zunge sandwichartig zwischen zwei relativ zueinander
beweglichen Klemmteilen eingeklemmt werden. Die mobile Versorgungseinheit weist zwei
in der Draufsicht einander gegenüberliegende, gleichartig ausgestaltete Kupplungseinrichtungen
11 auf, wobei jede Kupplungseinrichtung 11 zum Erstellen einer Andockstellung jeweils
einer Vorratsrolle 4, 5 zugeordnet ist. Die beiden als Schnellkupplungen ausgeführten
Kupplungseinrichtungen liegen in der Draufsicht einander gegenüber.
[0030] Oberhalb der Zunge 32 ist ein Steckerteil 12 angeordnet zum Erstellen einer elektrischen
Verbindung zwischen Crimppress-Station und Versorgungseinheit 3 zum Betreiben des
Aufwicklers und der nachfolgend näher erläuterten Lichtschranke. Diese elektrische
Verbindung ermöglicht neben der Übertragung der Steuersignale und der Speisung der
Motoren für die Aufwickler auch die Identifikation der Versorgungseinheiten. Die Anordnung
1 bietet damit die Möglichkeit, mit minimalen Stillstandszeiten mehrere unterschiedliche
Arten von Crimpkontakten nacheinander zu fahren. Bei grossen Chargen der gleichen
Kontaktart kann am Ende des Crimpkontaktvorrats einer Vorratsrolle rasch auf den neuen
Kontaktvorrat der gegenüberliegenden Vorratsrolle gewechselt werden. Die Anordnung
kann über die Schellkupplungs-Verbindung überwachen, ob tatsächlich Crimpkontakte
zur Crimppress-Station zugeführt werden oder nicht. Daraus lässt sich schliessen,
ob ein Materialwechsel ansteht, worauf die Crimppress-Station vom Benutzer entsprechende
Massnahmen beispielsweise durch Übermittlung visueller oder akustischer Signale anfordern
kann, wie etwa die Verifikation der Barcodes der Vorratsrolle oder ein neues Einlernen
der Crimppresse, wobei beim Einlernen eine neue Kalibrierung der Crimpkraftüberwachung
nach einem Vorratsrollenwechsel vorgenommen wird.
[0031] Figur 2 zeigt die Anordnung 1 mit einer abgekoppelten und etwas weggeschobenen mobilen
Versorgungseinheit 3. Erkennbar ist beispielsweise eine Steckerbuchse 23, in die zum
Erstellen einer elektrischen Steckverbindung die jeweiligen Steckerteile 12 der mobilen
Versorgungseinheit 3 einführbar sind. In der hier gezeigten Anordnung 1 sind beide
Crimpwerkzeuge 8, 9 jeweils auf den Werkzeugstellplätzen 13, 14 positioniert. Die
Werkzeugstellplätze 13, 14 sind mit Kragen versehen, die das Herunterfallen der Crimpwerkzeuge
8, 9 verhindern. Zu diesem Zweck können die Werkzeugstellplätze auch mit Magneten
ausgerüstet sein. Durch Verfahren der mobilen Versorgungseinheit 3 in mit einem Pfeil
e angedeuteten Verschieberichtung könnte die Versorgungseinheit in die erste Andockstellung
überführt werden. Zum Herstellen der Crimpverbindungen müsste das Crimpwerkzeug 8
nur noch auf die Konsole 30 der Crimppresse 10 gestellt werden. Die mobile Versorgungseinheit
3 lässt sich um 180° drehen und dann in analoger Weise in einer zweiten Andockstellung
ankoppeln. Die Drehbewegung ist mit einem Pfeil f angedeutet. In der zweiten Andockstellung
würden dann Kontaktstreifen 24 der zweiten Vorratsrolle 5 abgezogen und der Crimppresse
10 zugeführt.
[0032] Die Anordnung 1 lässt sich im Wesentlichen wie folgt betreiben: Zuerst wird die mobile
Versorgungseinheit 3 an die Crimppress-Station 2 angedockt (erste Andockstellung).
Danach können die Leiterenden der Kabel mit Crimpkontakten 21 in der Crimppress-Station
2 verbunden werden. Dabei werden die Crimpkontakte von einer ersten Vorratsrolle 4
als Kontaktstreifen 20 mit aneinander gereihten Crimpkontakten zur Crimppress-Station
2 mit der Crimppresse 8 geführt. Vorher oder während des erwähnten ersten Crimpprozesses
unter Verwendung der Crimpkontakte der ersten Vorratsrolle 4 wird die mobile Versorgungseinheit
3 mit der zweiten Vorratsrolle 5 bestückt. Wenn beispielsweise die erste Vorratsrolle
4 leer ist, wird die mobile Versorgungseinheit 3 von der Crimppress-Station 2 abgekoppelt,
leicht zurück verfahren und dann um 180° gedreht, worauf die mobile Versorgungseinheit
3 an die Crimppress-Station 2 zum Erstellen der zweiten Andockstellung angedockt wird.
Dank der Schnellkupplung können die Andockstellungen einfach gesichert werden. Danach
können die Leiterenden der Kabel wieder mit Crimpkontakten in der Crimppress-Station
2 verbunden werden, wobei nun die Crimpkontakte von der zweiten Vorratsrolle 5 stammen.
[0033] In Figur 3 ist eine Seitenansicht der mobilen Versorgungseinheit 3 zum Bevorraten
und Zuführen von Crimpkontakten zur Crimppress-Station dargestellt. Von der Crimppress-Station
sind lediglich die Gegenkopplungsmittel mit de Klemmelementen 46 zum Andocken der
mobilen Versorgungseinheit dargestellt. Figur 3 zeigt andeutungsweise die erste Andockstellung,
in der die Kupplungseinrichtung 11 der Versorgungseinheit 3 von den Kopplungsmitteln
der Crimppress-Station erfasst sind. Von den maschinenseitigen Kopplungsmitteln ist
insbesondere das Klemmelement 46 erkennbar. Die Zunge 32 der Kupplungseinrichtung
11 ist in eine mit de unter Federvorspannung stehenden Klemmelementen 46 ausgerüsteten
Aufnahme einführbar.
[0034] Die Kontaktstreifenführung verfügt über fest montiere Leitbleche 18, 19 und eine
um eine Drehachse bewegliche Wippe 31. Die Wippe 31 wird durch den Kontaktstreifen
gegen die Kraft einer Zugfeder bewegt und erlaubt so ein gesteuertes Abrollen des
Kontaktstreifens. Dazu wird eine Bremse an der Rollenaufnahme vorzugsweise derart
eingestellt, dass die durch den Kontaktvorschub des Crimpwerkzeuges ausgeübte Zugkraft
die Kontaktrolle nicht zu drehen vermag (vgl. dazu nachfolgende Fig. 4). Folglich
wird der Kontaktstreifen mit jedem erfolgten Crimpvorgang etwas mehr gespannt und
die Wippe 31 entsprechend bewegt. Erkennt ein beispielsweise als Lichtschranke ausgeführter
Sensor 34, dass die Wippe eine vorgegebene Stellung erreicht hat, wird der Antrieb
des Aufwicklers eingeschaltet, bis sich der Kontaktstreifen wieder entspannt. Mit
einem zweiten (hier nicht dargestellten) Sensor kann erkannt werden, dass der Kontaktstreifen
nächstens aufgebraucht ist. Die Wippe 31 bewegt sich in diesem Fall durch die Federwirkung
bis zu einem Anschlag, da der Kontaktstreifen aus der leeren Vorratsrolle gelaufen
ist und die Bremse der Rollenaufnahme nicht mehr wirken kann.
[0035] Konstruktive Details zur Ausgestaltung der drehbaren Lagerung der Vorratsrollen 4,
5 in der mobilen Versorgungseinheit 3 sind aus Figur 4 entnehmbar. Die mobile Versorgungseinheit
3 weist zwei Rollenaufnahmen 33 zur unabhängig voneinander drehbaren Lagerung der
Vorratsrollen 4, 5 auf, von denen jeweils Kontaktstreifen abziehbar sind. Jede der
beiden Rollenaufnahmen 33 weist einen als Haltebolzen ausgestalteten Lagerzapfen 37
auf, auf den die jeweilige Vorratsrolle seitlich aufsteckbar ist. Das sich in vertikaler
Richtung erstreckende Trägerelement 16 weist einander gegenüberliegende Seitenwände
35, 37 auf, an denen die voneinander weg ragenden Lagerzapfen 37 befestigt sind. Ein
mit Federkraft an die Vorratsrolle gedrückter Bremsflansch 39 stellt jeweils sicher,
dass der Kontaktstreifen beim Abziehen straff bleibt. Durch Drehen einer Stellschraube
41 kann der Gegenflansch 40 und eine Haltehülse 38 in Achsrichtung des Haltebolzens
37 bewegt werden, um die Lage des Trägerstreifens relativ zum Kontaktvorschub des
Crimpwerkzeuges genau einstellen zu können. Die Zugänglichkeit der Vorratsrollen von
unterschiedlichen Seiten her stellt sicher, dass während einem laufenden Crimpvorgang
auf der nichtaktiven Seite einfach und ohne Maschinenstillstand eine neue Vorratsrolle
montiert werden kann.
[0036] Die mobile Versorgungseinheit 3 ermöglicht sowohl ein lokales Rüsten (d.h. die Crimpkontaktzuführung,
welche nicht im Einsatz ist, wird an der Maschine umgerüstet) wie auch ein Vorbereiten
einer neuen mobile Versorgungseinheit an einem separaten Rüstplatz (z.B. Rüstzimmer).
Die Anordnung kann mechanisch (z.B. durch eine Abdeckung der aktiven Kontaktzuführung)
derart ausgestaltet sein, dass das Wechseln der Crimpkontakte nur bei der inaktiven
Kontaktzuführung möglich ist. Damit kann sichergestellt werden, dass die Maschine
durch Überwachen der Schnellkupplung jeden Wechsel der Vorratsrolle erkennt.
[0037] Mit Hilfe des maschinenseitigen Entriegelungshebels 26 lässt sich die Beaufschlagung
der Zunge der Kupplungseinrichtung durch die Schnellkupplung aufheben und so die Versorgungseinheit
abkoppeln.
[0038] Aus der Querschnittsdarstellung gemäss Figur 5 sind Details zum Aufbau der beiden
Aufwickler 6, 7 entnehmbar, wobei jeder Aufwickler jeweils einer Vorratsrolle 4, 5
zugeordnet ist. Der Aufwickler 6 (Aufwickler 7 ist gleichartig aufgebaut) weist einen
konischen Aufwickelkörper 42 auf, der durch einen Elektromotor antreibbar ist. Die
beiden Aufwickler 6, 7 zum Aufwickeln der Trägerstreifen aus z.B. Papier werden von
Elektromotoren 47 angetrieben, wobei die Steuerung der Motoren 47 durch eine Sensorik
der Kontaktstreifenüberwachung sichergestellt ist. Die beiden Motoren sind jeweils
derart ansteuerbar, dass das Abrollen des Kontaktstreifens durch den Zug auf den Papierstreifen
erfolgt. Die dazu notwendige Steuerungselektronik ist bevorzugt in der Crimppresse
oder der Basismaschine verbaut. Es wäre aber auch möglich, diese Steuerungselektronik
in der mobilen Versorgungseinheit zu integrieren. Der Papierstreifen wird auf den
Aufwickelkörper 42 aufgewickelt, der zum Einspannen des Papierstreifens über einen
(nicht dargestellten) Schlitz verfügt. Ein aufgesteckter Deckel 49 kann zum Entfernen
des Papiers einfach entfernt werden. Die Aufwickler sind derart gelagert, dass sie
- etwa analog wie die Crimpkontakt-Vorratsrollen - jeweils seitlich aufsteckbar sind.
[0039] Zum Personenschutz sind die Anordnungen in der Regel mit Abdeckungen zu sichern.
Figur 6 zeigt eine derartige Anordnung 1 mit einer Schutzabdeckung 48. Ansonsten entspricht
die Anordnung 1 derjenigen aus dem Ausführungsbeispiel gemäss Figur 1. Die spezielle
Ausgestaltung der mobilen Versorgungseinheit gewährleistet ersichtlicherweise, dass
auch in einer Betriebsphase, in der Crimpverbindung unter Verwendung der Crimpkontakte
21 aus der Vorratsrolle 4 hergestellt werden, nach wie vor an der gegenüberliegenden,
der Vorratsrolle 5 zugeordneten Seite gearbeitet werden kann. Ein Bediener kann so
beispielsweise den Kontaktstreifen 24 der Vorratsrolle 5 in das frei zugängliche Crimpwerkzeug
9 einfädeln. Auf diese Art und Weise lassen sich die Umrüstarbeiten stark vereinfachen
und die Umrüstzeiten erheblich reduzieren.
[0040] Fig. 7 zeigt eine Kabelverarbeitungsanlage mit einem beispielhaft als Bandantrieb
ausgestalteten Fördermittel 41 für den Kabelvorschub, einer Abisoliereinheit 45 zum
Abisolieren eines Kabels, zwei Schwenk- und Abzugsvorrichtungen 44, 44' und zwei Crimppressen
3, 3'. Die Funktionsweise der Gesamtanordnung ist beispielsweise in
EP 2 442 413 A1 genauer beschrieben. Die beiden mobilen Versorgungseinheiten 3, 3' sind so angeordnet,
dass die nicht für das Crimpen verwendeten Crimpwerkzeuge 9, 9' und Vorratsrollen
5, 5' ausserhalb der Schutzabdeckung 48, 48' liegen und somit für den Bediener bei
laufender Maschine 10, 10' zugänglich sind.
[0041] Die Crimppress-Station 2 gemäss Figur 7 umfasst zwei Crimppressen 10, 10'. An die
Crimppress-Station können zwei mobile Versorgungseinheiten 3, 3' angedockt werden,
wobei jede Versorgungseinheit 3, 3' jeweils einer Crimppresse 10, 10' zugeordnet ist.
Anhand der Darstellung der Draufsicht gemäss Figur 7 ist weiter erkennbar, dass die
Kontaktstreifen von den Vorratsrollen 4, 5 bzw. 4', 5' jeweils in entgegengesetzte
Förderrichtungen abziehbar sind. Wie aus Figur 7 weiter hervorgeht, kann die Anordnung
1 neben der Crimppress-Station 2 auch eine Abisoliereinheit 45 enthalten. Die Anordnung
1 verfügt über Crimppress-Station 2 mit zwei Crimppressen 10, 10'.
1. Anordnung zur Herstellung einer Crimpverbindung mit einer Crimppress-Station (2) zum
Verbinden eines Leiterendes eines Kabels mit einem Crimpkontakt (21) und wenigstens
einer Versorgungseinheit (3, 3') zum Bevorraten und Zuführen von Crimpkontakten (21)
zur Crimppress-Station (2), wobei die Crimpkontakte (21) von einer Vorratsrolle (4,
5; 4', 5') entnehmbar sind und wobei die Versorgungseinheit (3, 3') mobil ausgestaltet
ist und an die Crimppress-Station (2) andockbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Versorgungseinheit (3, 3') wenigstens zwei Vorratsrollen (4, 5; 4', 5')
umfasst oder dass in der mobilen Versorgungseinheit (3, 3') wenigstens zwei Vorratsrollen
(4, 5; 4', 5') aufnehmbar sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Versorgungseinheit (3, 3') wenigstens zwei Rollenaufnahmen (33) zur drehbaren
Lagerung der Vorratsrollen (4, 5; 4', 5') aufweist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Versorgungseinheit (3, 3') wenigstens zwei Lagerzapfen (37) aufweist,
in die die Vorratsrollen (4, 5; 4', 5') jeweils seitlich aufsteckbar sind.
4. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Versorgungseinheit (3, 3') ein Trägerelement (16) aufweist, wobei die
Rollenaufnahmen (33) oder Lagerzapfen (37) auf einander gegenüberliegenden Seitenwänden
(35, 36) des Trägerelements (16) angeordnet sind.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Versorgungseinheit (3, 3') wenigstens zwei mittels Motoren (47) antreibbare
Aufwickler (6, 7) zum Aufwickeln eines vom Kontaktstreifen entfernten Trägerstreifens
(20, 24) aufweist, wobei je Vorratsrolle (4, 5; 4', 5') oder je Rollenaufnahme (33)
zur Lagerung einer Vorratsrolle (4, 5; 4', 5') ein Aufwickler (6, 7) zugeordnet ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Versorgungseinheit (3, 3') je Vorratsrolle (4, 5; 4', 5') oder je Rollenaufnahme
(33) zur Lagerung einer Vorratsrolle (4, 5; 4', 5') jeweils eine Kupplungseinrichtung
(11) aufweist, über die die Versorgungseinheit (3, 3') mit der Crimppress-Station
(2) in einer Andockstellung andockbar oder anschliessbar ist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Versorgungseinheit (3, 3') zwei in einer Draufsicht einander gegenüberliegende
Kupplungseinrichtungen (11) aufweist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Versorgungseinheit (3, 3') jeweils mittels einer Schnellkupplung (11)
an die Crimppress-Station (2) andockbar oder anschliessbar ist, wobei mit der Schnellkupplung
(11) die Versorgungseinheit (3, 3') mit der Crimppress-Station (2) reibschlüssig und/oder
formschlüssig verbindbar ist oder wobei die Schnellkupplung (11) wenigstens eine Klinkenmechanik
oder eine andere Mechanik zum Erstellen einer Rastverbindung aufweist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnellkupplung (11) wenigstens ein unter Federvorspannung stehendes Klemmelement
(46) aufweist, das in einer Andockstellung durch die Federbelastung ein Gegenstück
(32) beaufschlagen und lagemässig sichern kann oder dass die Schnellkupplung eine
unter Federvorspannung stehende Klinkenmechanik mit wenigstens einer Sperrklinke aufweist,
die gegen eine Vorspannkraft hinter korrespondierende Widerlager einrastbar ist.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Crimppress-Station (2) über einen den wenigstens zwei Vorratsrollen (4, 5; 4',
5') gemeinsam zugeordneten Entriegelungshebel (26) verfügt, der mit den wenigstens
zwei Vorratsrollen (4, 5; 4', 5') zugeordneten Kupplungseinrichtungen (11) in Wirkverbindung
steht.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Versorgungseinheit (3, 3') je Vorratsrolle (4, 5; 4', 5')oder je Rollenaufnahme
Führungsmittel (18, 19, 31) zum geführten Wegführen des Kontaktstreifens (20, 24)
von der Vorratsrolle (4, 5; 4', 5') vorgesehen sind, wobei die jeweils einer Vorratsrolle
(4, 5; 4', 5') zugeordneten Führungsmittel (18, 19, 31) derart angeordnet sind, dass
die Kontaktstreifen (20, 24) der Vorratsrollen (4, 5; 4', 5') in entgegengesetzte
Förderrichtungen abziehbar sind.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Versorgungseinheit (3, 3') wenigstens zwei Werkzeugstellplätze (13, 14)
zum Platzieren eines Crimpwerkzeugs (8, 9) in einer Parkposition umfasst, wobei jeder
Werkzeugstellplatz (13, 14) jeweils einer Vorratsrolle (4, 5; 4', 5') oder jeweils
einer Rollenaufnahme (33) zur Lagerung einer Vorratsrolle zugeordnet ist.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Crimppress-Station (2) wenigstens zwei Crimppressen (10, 10') umfasst und dass
an die die Crimppress-Station (2) wenigstens zwei Versorgungseinheiten (3, 3') andockbar
sind, wobei je Crimppresse (10, 10') eine Versorgungseinheit (3, 3') zugeordnet ist.
14. Verfahren zur Herstellung einer Crimpverbindung insbesondere unter Verwendung einer
Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, mit folgenden Schritten:
a. Andocken einer mobilen Versorgungseinheit (3) zum Bevorraten und Zuführen von Crimpkontakten
(21) an eine Crimppress-Station (2) in einer ersten Andockstellung,
b. Verbinden von Leiterenden von Kabeln mit Crimpkontakten (21) in der Crimppress-Station
(2), wobei die Crimpkontakte (21) von einer ersten Vorratsrolle (4) der mobilen Versorgungseinheit
(3) als Kontaktstreifen (20) mit aneinander gereihten Crimpkontakten (21) zur Crimppress-Station
(2) geführt werden,
c. Bestücken der mobilen Versorgungseinheit (3) mit einer zweiten Vorratsrolle (5),
und
d. Abkoppeln der mobilen, in der ersten Andockstellung befindlichen Versorgungseinheit
(3) von der Crimppress-Station (2), Andocken der mobilen Versorgungseinheit (3) an
die Crimppress-Station (2) in einer zweiten Andockstellung und Verbinden von Leiterenden
von Kabeln mit von der zweiten Vorratsrolle (5) zugeführten Crimpkontakten (21) in
der Crimppress-Station (2).
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zum Überführen der mobilen Versorgungseinheit (3) von der ersten Andockstellung in
die zweite Andockstellung die mittels Transporträdern (15) oder anderen Transportmitteln
mobil ausgestaltete Versorgungseinheit (3) bewegt wird.