[0001] Die Erfindung betrifft eine Spulvorrichtung für eine Arbeitsstelle einer Kreuzspulen
herstellenden Textilmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Spulvorrichtungen von Textilmaschinen, die zur Herstellung von Kreuzspulen dienen,
müssen bekanntlich wenigstens zwei Grundbedingungen erfüllen.
Zum einen müssen solche Spulvorrichtungen eine Einrichtung aufweisen, die es ermöglicht,
eine Hülse bzw. eine Kreuzspule in Rotation zu versetzen, das heißt, so zu rotieren,
dass ein Faden aufgewickelt werden kann; zum anderen muss eine Einrichtung vorhanden
sein, die es erlaubt, den Faden während des Aufwickelns ständig zu traversieren -
das bedeutet, den Faden ständig zwischen den Spulenseiten der Auflaufspule zu changieren.
[0003] Derartig ausgebildete Spulvorrichtungen sind im Textilmaschinenbau seit langem in
verschiedenen Ausführungsformen bekannt und in der Patentliteratur in zahlreichen
Schriften relativ ausführlich beschrieben.
[0004] Im Zusammenhang mit Kreuzspulautomaten sind beispielsweise seit langem Spulvorrichtungen
bekannt, bei denen die Hülse oder die Kreuzspule mittels einer sogenannten Nuttrommel
reibschlüssig angetrieben wird.
Bei diesen zum Beispiel in der
DE 195 46 539 A1 beschriebenen Spulvorrichtungen liegt die in einem Spulenrahmen rotierbar gehalterte
Kreuzspule mit ihrer Oberfläche auf einer antreibbaren Nuttrommel auf und wird von
dieser während des Spulbetriebs über Reibschluss mitgenommen. Eine in die Nuttrommel
eingelassene Fadenführungsnut sorgt dabei gleichzeitig dafür, dass der Faden vorschriftsmäßig
zwischen den beiden Spulenseiten der Auflaufspule changiert wird.
Nachteilig bei diesen an sich bewährten Spuleinrichtungen ist allerdings, dass mit
solchen Spuleinrichtungen ausschließlich Kreuzspulen in der Wickelungsart wilde Wicklung
erstellt werden können, da bei diesen Spulvorrichtungen stets ein festes Verhältnis
zwischen der Geschwindigkeit der Oberfläche der Kreuzspule und der Geschwindigkeit
der Fadenchangiereinrichtung gegeben ist.
Auch relativ große Schleppfehler sind mit solchen Nuttrommeln während des Spulvorganges
nicht vermeidbar. Das heißt, bei derartigen Nuttrommeln entstehen während des Spulvorganges,
insbesondere im Bereich der Spulenflanken der zu wickelnden Kreuzspule, zwischen den
Fadenführungspunkten in der Fadenführungsnut der Nuttrommel und den nacheilenden Auflaufpunkten
des Fadens auf die Oberfläche der Kreuzspule stets relativ große Fadenlängen, die
so genannten Schleppfehler, die, wenn keine speziellen Maßnahmen ergriffen werden,
zu unschönen Materialanhäufungen und einem schlechten Ablaufverhalten der Kreuzspule
führen.
[0005] Zur Erstellung von Kreuzspulen in den Wicklungsarten Präzisionswicklung oder Stufen-Präzisionswicklung
sind in der Vergangenheit des Weiteren bereits Spuleinrichtungen entwickelt worden,
die eine separat ansteuerbare Antriebseinrichtung für die Rotation der Kreuzspule
und eine separat ansteuerbare Antriebseinrichtung für die Fadenchangierung aufweisen.
Insbesondere bezüglich der Ausbildung der Fadenführer der Fadenchangiereinrichtungen
sind dabei verschiedene Ausführungsformen bekannt und in der Patentliteratur beschrieben.
[0006] In der
DE 198 58 548 A1 ist beispielsweise eine Spulvorrichtung beschrieben, deren Fadenchangiereinrichtung
einen fingerartig ausgebildeten Fadenführer mit einer endseitig angeordneten Führungsgabel
zur Traversierung des Fadens besitzt.
Der Fadenführer ist um eine im Wesentlichen senkrecht zur Kreuzspulenachse orientierte
Drehachse schwenkbar und wird durch einen elektromechanischen Einzelantrieb beaufschlagt.
Die Rotation der Kreuzspule erfolgt bei dieser bekannten Spulvorrichtung entweder
reibschlüssig über eine einzelmotorisch beaufschlagbare Antriebswalze oder über eine
nicht näher beschriebene Antriebseinrichtung, bei der ein Einzelantrieb in den Spulenrahmen
integriert ist. Das heißt, der Einzelantrieb beaufschlagt einen der Hülsenteller,
zwischen denen die Kreuzspule gelagert ist, im Sinne rotieren.
[0007] Durch die
DE 10 2005 012 014 A1 ist Spulvorrichtung bekannt, bei der eine in einem Spulenrahmen drehbar gehalterte
Kreuzspule auf einer Antriebswalze aufliegt und von dieser während des Spulvorganges
reibschlüssig rotiert wird.
[0008] Als Fadenchangiereinrichtung ist ein Fadenführer mit Bandantrieb vorgesehen, das
heißt, ein changierbarer Fadenführer ist über ein endliches, flexibles Verbindungsmittel
an einen elektromotorischen Einzelantrieb angeschlossen. Das endliche, flexible Verbindungsmittel
ist dabei so ausgebildet, dass es sowohl Zug- als auch Druckkräfte übertragen kann.
[0009] Des Weiteren sind in der Praxis seit längerem Spulvorrichtungen im Einsatz, bei denen
eine in einem Spulenrahmen drehbar gehalterte Kreuzspule durch eine Antriebswalze
reibschlüssig antreibbar ist und die Fadenchangierung während des Spulvorganges über
einen Fadenführer erfolgt, der an ein Endlosriemchen angeschlossen ist.
Bei diesen beispielsweise in der
EP 0 453 622 B1 relativ ausführlich beschriebenen Fadenchangiereinrichtungen erfolgt die Traversierung
des auf die Kreuzspule auflaufenden Fadens durch einen changierbaren Fadenführer,
der über das Endlosriemchen an einen reversibel antreibbaren elektromotorischen Einzelantrieb
angeschlossen ist.
[0010] Auch Spulvorrichtungen, bei denen die Kreuzspule, wie vorstehend beschrieben, während
des Spulprozesses mittels einer Antriebswalze reibschlüssig rotiert und der auflaufende
Faden gleichzeitig durch einen separat angetriebenen Fadenführer zwischen den beiden
Spulenseiten traversiert wird, weisen allerdings den Nachteil auf, dass bei derartigen
Spulvorrichtungen während des Wickelprozesses relativ große Schleppfehler unvermeidbar
sind. Das heißt, der durch die Antriebswalze bedingte, relativ große Abstand zwischen
dem Fadenführer und dem Auflaufpunkt des Fadens auf die rotierende Oberfläche der
Kreuzspule führt dazu, dass während des Spulprozesses der Fadenauflaufpunkt stets
deutlich hinter der Position des Fadenführers zurückbleibt.
Diese sich zwischen dem Umlenkpunkt des Fadens am Fadenführer und dem Auflaufpunkt
des Fadens auf die rotierende Oberfläche der Kreuzspule ergebende Fadenlänge wird,
wie vorstehend bereits erläutert, in Fachkreisen in der Regel als Schleppfehler bezeichnet.
In der Praxis führen solche Schleppfehler, insbesondere wenn sie relativ groß sind,
dazu, dass, um eine Kreuzspule mit einer vorgegebenen Spulenbreite herstellen zu können,
der Fadenführer zur Kompensation des Schleppfehlers im Bereich der beiden Spulenseiten
jeweils über die eigentliche Spulenbreite hinaus verlagert werden muss. Eine solche
Vorgehensweise führt allerdings, wie vorstehend bereits im Zusammenhang mit Nuttrommeln
angedeutet, dazu, dass es, wenn keine weiteren zusätzlichen Maßnahmen, wie beispielsweise
variable Kantenverlegung, getroffen werden, im Bereich der Spulenseiten der Kreuzspule
zu Materialansammlungen kommt, was sich sehr nachteilig auf das Ablaufverhalten derartiger
Kreuzspulen auswirkt.
[0011] Um das Auftreten solcher großer, nachteiliger Schleppfehler zu vermeiden, ist deshalb
bereits vorgeschlagen worden, auf den Einsatz von Antriebswalzen, die die Kreuzspule
reibschlüssig antreiben und aufgrund ihres verhältnismäßig großen Durchmessers zu
einem großen Abstand zwischen der Fadenchangiereinrichtung und dem Fadenauflaufpunkt
führen, zu verzichten und die Kreuzspule statt dessen direkt anzutreiben.
[0012] Solche Spulvorrichtungen, bei denen die Kreuzspule direkt angetrieben wird, das heißt,
bei denen einer der beiden an den Spulenrahmenarmen des Spulenrahmens drehbar gelagerten
Hülsenaufnahmeteller direkt mit einem drehzahlregelbaren Antrieb verbunden ist, sind
beispielsweise in der
DE 43 10 905 A1 oder in der
DE 43 30 647 A1 be-schrieben.
[0013] Bei diesen bekannten Spulvorrichtungen liegt die Kreuzspule während des Spulvorganges
jeweils auf einer relativ leichten und bezüglich ihres Durchmessers verhältnismäßig
kleinen Stütz- und Klemmwalze auf, die während des Spulprozesses von der Kreuzspule
über Reibschluss mitgenommen wird.
Mit solchen Einrichtungen gelingt es zwar, die während des Spulprozesses auftretenden
Schleppfehler etwas zu verkleinern; eine entscheidende Verbesserung des anstehenden
Problems ist mit diesen bekannten Einrichtungen allerdings nicht möglich. Nachteilig
bei diesen bekannten Spulvorrichtungen ist außerdem, dass die Stütz- und Klemmwalze,
wenn die Kreuzspule, zum Beispiel im Falle eines Fadenbruches oder eines kontrollierten
Fadenschnittes von der Stütz- und Klemmwalze abgehoben und in den Stillstand gebremst
wird, eine gewisse Zeit unkontrolliert nachläuft.
Dieses unkontrollierte Nachlaufen der Stütz- und Klemmwalze birgt stets die Gefahr
in sich, dass der Unterfaden von der Stütz- und Klemmwalze erfasst wird und sich dann
ein störender Fadenwickel bildet.
[0014] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die bekannten Spulvorrichtungen so zu verbessern, dass während des Spulprozesses auf
relativ einfache Weise eine deutliche Verminderung der Größe des auftretenden Schleppfehlers
erzielbar ist.
[0015] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Spulvorrichtung gelöst, wie sie im
Anspruch 1 beschrieben ist.
[0016] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0017] Bei der erfindungsgemäßen Spulvorrichtung ist die Spulenhülse einer Kreuzspule zwischen
den Spulenaufnahmetellern eines Spulenrahmens fixiert, wobei einer der Spulenaufnahmeteller
durch eine zum Beispiel in den Spulenrahmen integrierte Antriebseinrichtung beaufschlagbar
ist. Der Spulenrahmen ist außerdem mit einer definiert ansteuerbaren, einzelmotorisch
beaufschlagbaren Spulenrahmen-Positioniereinrichtung ausgestattet.
Diese Spulenrahmen-Positioniereinrichtung sorgt dafür, dass die im Spulenrahmen gehalterte
Kreuzspule während des Spulprozesses in einer Schwebestellung beabstandet zur Fadenchangiereinrichtung
positioniert ist. Das heißt, die Spulenrahmen-Positionier-einrichtung gewährleistet
während der gesamten Spulenreise der Kreuzspule einen konstanten Abstand a zwischen
der Fadenchangiereinrichtung und der Oberfläche der Kreuzspule, was insbesondere den
Vorteil hat, dass auf den bislang notwendigen Einsatz einer Stützwalze oder dgl. vollständig
verzichtet werden kann.
Das bedeutet, der aufgrund des Einsatzes der erfindungsgemäßen Spulenrahmen-Positioniereinrichtung
mögliche Verzicht auf eine Stützwalze oder dgl. erlaubt es, die Fadenchangiereinrichtung
deutlich näher an der Oberfläche der Kreuzspule zu positionieren, was dazu führt,
dass erfindungsgemäß ausgebildete Spulvorrichtungen mit deutlich minimierten Schleppfehlern
arbeiten.
Mit den erfindungsgemäßen Spulvorrichtungen können folglich auf relativ einfache und
kostengünstige Weise qualitativ hochwertige Kreuzspulen hergestellt werden.
[0018] Gemäß Anspruch 2 ist in vorteilhafter Ausführungsform des Weiteren vorgesehen, dass
zwischen dem changierbaren Fadenführer und der Oberfläche der rotierbaren Kreuzspule
eine Fadenleitkontur angeordnet ist, deren lichter Abstand zur Kreuzspule dem Abstand
a entspricht.
Der Abstand a muss einerseits groß genug sein, um den Kontakt der bewegten Spulenoberfläche
zur Leitkontur zu vermeiden, andererseits aus den zuvor genannten Gründen so klein
sein, so dass er in Abhängigkeit von den Spulparametern vorteilhaft zwischen 0,5 und
3 mm liegen sollte.
[0019] Durch eine solche Fadenleitkontur, die wie im Anspruch 3 beschrieben, vorzugsweise
am Gehäuse der Fadenchangiereinrichtung befestigt ist und eine konvexe Fadenleitfläche
aufweist, kann während des Fadenchangierens eine relativ gute Gleichmäßigkeit der
Fadenlaufgeschwindigkeit beim Aufwickeln des Fadens auf die Kreuzspule erreicht werden.
Das heißt, durch die konvexe Fadenleitfläche der Fadenleitkontur können Schwankungen
der Fadenlaufgeschwindigkeit, wie sie bei der Traversierung eines auf eine Kreuzspule
auflaufenden Fadens auftreten, wenigstens teilweise ausgeglichen und dadurch das Auftreten
von Fadenspannungsspitzen während des Spulvorganges weitestgehend vermieden werden.
[0020] Um einen ordnungsgemäßen Betrieb der erfindungsgemäßen Spulvorrichtung zu gewährleisten,
ist allerdings der Einsatz einer entsprechenden Fadenleitkontur nicht zwingend erforderlich.
Grundsätzlich ist, bei entsprechender Modifizierung des Fadenführers, ein Betrieb
der erfindungsgemäßen Spulvorrichtung.auch ohne eine solche Fadenleitkontur möglich.
[0021] Wie im Anspruch 4 beschrieben, ist die Fadenchangiereinrichtung in vorteilhafter
Aus-führungsform so angeordnet, dass zu Beginn der Spulenreise einer Kreuzspule, in
Seitenansicht der Spulvorrichtung betrachtet, zwischen der Ebene des changierbaren
Fadenführers und den Ebenen der Spulenrahmenarme ein Winkel gegeben ist, dessen Wert
zwischen + 10° und - 10° liegt.
Praktische Versuche haben dabei ergeben, dass eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
dann gegeben ist, wenn, wie im Anspruch 5 dargelegt, die Fadenchangiereinrichtung
so angeordnet ist, dass zu Beginn der Spulenreise einer Kreuzspule die Ebene des changierbaren
Fadenführers zu den Ebenen der Spulenrahmenarme parallel verläuft.
[0022] Eine solche Einbaulage der Fadenchangiereinrichtung stellt sicher, dass während der
gesamten Spulenreise einer Kreuzspule zwischen dem Fadenführer und dem Auflaufpunkt
des Fadens auf die Oberfläche der rotierenden Kreuzspule gleiche, vorteilhafte Bedingungen
gegeben sind.
[0023] Gemäß Anspruch 6 ist außerdem vorgesehen, dass die Spulenrahmen-Positioniereinrichtung
über ein in das Arbeitsstellengehäuse einer Arbeitsstelle integriertes, durch einen
ansteuerbaren Schrittmotor beaufschlagbares Untersetzungsgetriebe verfügt. Ein solches
durch einen Schrittmotor beaufschlagbares Untersetzungsgetriebe ist im Zusammenhang
mit Spulvorrichtungen, bei denen der Auflagedruck einer in einem Spulenrahmen gehalterten,
auf einer Spulenantriebswalze aufliegenden Kreuzspule konstant gehalten werden soll,
in vergleichbarer Ausführungsform grundsätzlich bekannt und beispielsweise in der
DE 100 60 237 A1 beschrieben.
Bei der erfindungsgemäßen Spulenrahmen-Positioniereinrichtung wurde das Untersetzungsgetriebe
gegenüber der bekannten Einrichtung allerdings etwas modifiziert, das heißt, es wurde
beispielsweise auf den Einsatz von Federelementen als Drehmomentgeber verzichtet und
stattdessen das Untersetzungsgetriebe direkt auf die Schwenkachse des Spulenrahmens
geschaltet.
Eine solchermaßen ausgebildete Spulenrahmen-Positioniereinrichtung ermöglicht während
des Spulprozesses auf einfache Weise ein sehr exaktes Positionieren des Spulenrahmens
und damit während des gesamten Spulvorganges ein genaues Einhalten eines zwischen
dem Fadenführer der Fadenchangiereinrichtung und der Oberfläche der Kreuzspule gewünschten,
relativ kleinen Abstandes.
[0024] In den Ansprüchen 7 - 9 sind weitere vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Spulvorrichtung beschrieben.
[0025] Im Bereich der Spulvorrichtung ist, beabstandet zur Fadenchangiereinrichtung, beispielsweise
eine Druckrolle installiert, die so angeordnet ist, dass die schwebende Kreuzspule
während der Spulenreise mit einer vorgebbaren Andruckkraft beaufschlagt werden kann
(Anspr.7).
Bezüglich der Lagerung einer solchen Druckrolle sind dabei sehr verschiedene Ausführungsformen
möglich.
[0026] Die Druckrolle kann beispielsweise über einen Lagerarm so an eine am Spulenrahmen
angeordnete Einstelleinrichtung angeschlossen sein, dass bei Bedarf über diese Einstelleinrichtung
eine optimale Einstellung der Andruckkraft der Druckrolle möglich ist. Mittels einer
solchen Einstelleinrichtung kann dann die Andruckkraft dieser Druckrolle auch während
der Spulenreise der Kreuzspule, zum Beispiel abhängig vom jeweils vorliegenden Spulendurchmesser,
eingestellt und auf diese Weise während des Spulvorganges die Dichte der Kreuzspule
positiv beeinflusst werden.
[0027] Die Druckrolle ist vorzugsweise auf der der Fadenchangiereinrichtung gegenüberliegenden
Seite der Kreuzspule angeordnet (Anspr.8).
Durch eine solche Anordnung kann nicht nur relativ problemlos verhindert werden, dass
es im Bereich der Fadenchangiereinrichtung zu Behinderungen kommt, sondern eine solche
Anordnung bietet auch ausreichend Raum für eine (nicht näher dargestellte) separate
Druckrollen-Anlage- bzw. -beaufschlagungseinrichtung.
Über eine solche Druckrollen-Anlage- bzw. -beaufschlagungseinrichtung, die beispielsweise
eine Druckrollenlagerung aufweisen kann, die mit Druckfedern oder dgl. ausgestattet
ist, deren Federkraft einstellbar ist, kann zum Beispiel die Kraft, mit der die Druckrolle
während des Spulprozesses auf die Kreuzspule einwirkt, relativ genau eingestellt werden.
[0028] Die Druckrolle kann außerdem zur Ermittlung der Rotationsgeschwindigkeit der Druckrolle
eine Sensoreinrichtung aufweisen (Anspr.9).
Mittels des bekannten Durchmessers der Druckrolle sowie der ermittelten Rotationsgeschwindigkeit
der Druckrolle, die reibschlüssig an der Oberfläche der Kreuzspule anliegt, können
dann, vorzugsweise mittels eines Arbeitsstellenrechners, problemlos der aktuelle Kreuzspulendurchmesser
ermittelt und entsprechend die Spulenrahmen-Positioniereinrichtung angesteuert werden.
[0029] Wie in den Ansprüchen 10 - 12 beschrieben, kann die Fadenchangiereinrichtung, die
während des Spulprozesses den auflaufenden Faden zwischen den Spulenseiten der Kreuzspule
traversiert, verschiedene Ausführungsformen aufweisen.
[0030] Gemäß Anspruch 10, ist in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen, dass die Fadenchangiereinrichtung
beispielsweise mit einem Fingerfadenführer ausgestattet ist.
Mit solchen in der Textilindustrie an sich bekannten und bewährten Fingerfadenführern
lassen sich nicht nur relativ hohe Changiergeschwindigkeiten realisieren, sondern
solche Fingerfadenführer sind im Zusammenhang mit Spulvorrichtungen auch sehr flexibel
einsetzbar. Das heißt, mit solchen Fingerfadenführern lassen sich beispielsweise problemlos
Kreuzspulen unterschiedlicher Breite und/oder mit unterschiedlichen Formen, zum Beispiel
gerade, konische oder bikonische Kreuzspulen herstellen.
[0031] Alternative Ausführungsformen für den Fadenführer einer Fadenchangiereinrichtung
sind die in den Ansprüchen 11 und 12 beschriebenen Ausführungsformen.
[0032] Gemäß Anspruch 11 weist die Fadenchangiereinrichtung einen reversibel antreibbaren
Fadenführer auf, der an ein endliches, flexibles Verbindungsmittel angeschlossen ist,
das sowohl Zug- als auch Druckkräfte übertragen kann. Das heißt, an einem endlichen,
flexiblen Verbindungsmittel, beispielsweise einem Federstahlband, das durch einen
reversiblen elektromotorischen Antrieb beaufschlagbar und im Changierbereich linear
geführt ist, ist ein Fadenführer befestigt, der während des Spulprozesses einen Abstand
a zur Oberfläche einer rotierenden Kreuzspule aufweist.
[0033] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 12 weist die Fadenchangiereinrichtung einen
Fadenführer auf, der, wie an sich seit langem bekannt, an ein Endlosriemchen angeschlossen
ist, das seinerseits mit einem reversiblen elektromotorischen Antrieb in Verbindung
steht. Auch der Fadenführer gemäß Anspruch 12 weist während des Spulprozesses einen
Abstand a zur Oberfläche einer rotierenden Kreuzspule auf.
[0034] Wie im Zusammenhang mit Fingerfadenführern (Anspr.10) bereits beschrieben, lassen
sich auch mit Fadenführern, wie sie in den Ansprüchen 11 und 12 beschrieben sind,
relativ problemlos Kreuzspulen unterschiedlicher Breite und/oder mit unterschiedlichen
Formen Kreuzspulen herstellen.
[0035] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0036] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine
mit einer erfindungsgemäßen Spulvorrichtung,
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße Spulvorrichtung in einem größeren Maßstab,
- Fig. 3
- Details zu einer ersten Ausführungsform einer Fadenchangiereinrichtung einer erfindungsgemäßen
Spulvorrichtung,
- Fig. 4
- schematisch eine weitere Ausführungsform der Fadenchangiereinrichtung einer erfindungsgemäßen
Spulvorrichtung,
- Fig. 5
- schematisch eine dritte Ausführungsform einer Fadenchangiereinrichtung einer erfindungsgemäßen
Spulvorrichtung.
[0037] In Figur 1 ist in Seitenansicht schematisch eine Arbeitsstelle 2 einer Kreuzspulen
her-stellenden Textilmaschine 1, im vorliegenden Fall eines sogenannten Kreuzspulautomaten,
dargestellt.
Solche Kreuzspulautomaten 1 weisen, wie bekannt, zwischen ihren (nicht dargestellten)
Endgestellen jeweils eine Vielzahl baugleicher Arbeitsstellen 2 auf.
Auf diesen Arbeitsstellen 2, die oft auch als Spulstellen bezeichnet werden, werden,
wie ebenfalls bekannt und daher nicht näher erläutert, die vorzugsweise auf einer
Ringspinnmaschine produzierten Spinnkopse 3 zu großvolumigen Kreuzspulen 5 umgespult,
die nach ihrer Fertigstellung mittels eines (nicht dargestellten) Serviceaggregates,
beispielsweise eines Kreuzspulenwechslers, auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung
7 übergeben und zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenverladestation oder
dergleichen transportiert werden.
[0038] Solche Kreuzspulautomaten 1 weisen außerdem oft eine Logistikeinrichtung in Form
eines Spulen- und Hülsentransportsystems 6 auf, in dem, in der Regel auf Transporttellern
11, die Spinnkopse 3 beziehungsweise die abgespulten Leerhülsen umlaufen. Von einem
solchen Spulen- und Hülsentransportsystem 6 sind in Figur 1 lediglich die Kopszuführstrecke
24, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 25, eine der zu den Spulstellen 2
führenden Quertransportstrecken 26 sowie die Hülsenrückführstrecke 27 dargestellt.
Die einzelnen Arbeitsstellen 2 verfügen des Weiteren, wie bekannt und daher nur angedeutet,
jeweils über verschiedene Einrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Betrieb derartiger
Arbeitsstellen 2 ermöglichen.
Diese Einrichtungen sind beispielsweise ein Unterfadensensor 40, der über eine Signalleitung
41 an einen Arbeitsstellenrechner 28 angeschlossen ist, ein Fadenreiniger 22, der
über eine Steuerleitung 29 mit dem Arbeitsstellenrechner 28 in Verbindung steht, eine
im Bereich eines Fadenreinigers 22 angeordnete Fadenschneideinrichtung 23, die vom
Arbeitsstellenrechner 28 über eine Leitung 30 ansteuerbar ist, ein Fadenzugkraftsensor
20, der über eine Signalleitung 21 mit dem Arbeitsstellenrechner 28 verbunden ist
sowie und eine Paraffiniereinrichtung 33.
Der Arbeitsstellenrechner 28 ist seinerseits, wie in Fig.1 angedeutet, beispielsweise
über eine Busverbindung 31, an die Zentralsteuereinheit 32 des Kreuzspulautomaten
1 angeschlossen.
Jede der Arbeitsstellen 2 weist außerdem, wie üblich, eine Saugdüse 35, ein sogenanntes
Greiferrohr 37 sowie eine pneumatische Fadenspleißeinrichtung 36 auf.
[0039] Des Weiteren verfügen derartige Arbeitsstellen 2 jeweils über eine insgesamt mit
der Bezugszahl 4 gekennzeichnete Spulvorrichtung, die unter anderem einen um eine
Schwenkachse 12 beweglich gelagerten Spulenrahmen 8 aufweist.
Im Spulenrahmen 8 ist zwischen den Spulenrahmenarmen 9 bzw. den Hülsenaufnahmetellern
15 eine Spulenhülse einer Kreuzspule 5 gehaltert. Außerdem ist, wie in den Figuren1
und 2 lediglich gestrichelt angedeutet, in den Spulenrahmen 8 eine Antriebseinrichtung
19 integriert, die während des Spulprozesses die Kreuzspule 5 rotiert. Das heißt,
der Antrieb der Kreuzspule 5 erfolgt über eine drehzahlregelbare Antriebseinrichtung
19, beispielsweise einen elektronisch kommutierbaren Gleichstrommotor, der direkt
am Spulenrahmen 8 angeordnet, beziehungsweise in einen der Spulenrahmenarme 9 eingebaut
ist.
Die Traversierung des während des Spulprozesses auf die Kreuzspule 5 auflaufenden
Fadens 16 erfolgt mittels einer Fadenchangiereinrichtung 10.
[0040] Eine solche nachfolgend anhand der Figuren 2 bis 5 näher erläuterte Fadenchangiereinrichtung
10 kann verschiedene Ausführungsformen aufweisen.
[0041] Die Fadenchangiereinrichtung 10 kann beispielsweise, wie in den Figuren 2 und 3 in
einem größeren Maßstab dargestellt, in vorteilhafter Ausführungsform über einen Fingerfadenführer
13 verfügen, der, durch einen elektromotorischen Antrieb 14 beaufschlagt, den Faden
16 zwischen den beiden Stirnseiten der im Spulenrahmen 8 gehalterten und durch den
Antrieb 19 rotierten Kreuzspule 5 traversiert.
Der elektromotorische Antrieb 14 ist dabei über eine Steuerleitung 18 mit dem Arbeitsstellenrechner
28 verbunden.
Vorzugsweise gleitet der Faden 16 während seiner Traversierung durch die Fadenchangiereinrichtung
10 außerdem über eine Fadenleitkontur 34. Das heißt, der Faden 16 läuft, bevor er
die Oberfläche 39 der Kreuzspule 5 berührt, über eine Fadenleitkontur 34, die in Fadenlaufrichtung
F dicht hinter dem Fingerfadenführer 13 der Fadenchangiereinrichtung 10 angeordnet
ist und deren Mittelbereich eine konvexe Fadenleitfläche 42 aufweist.
[0042] Die Spulvorrichtung 4 ist des Weiteren mit einer so genannten Spulenrahmen-Positioniereinrichtung
38 ausgestattet, die dafür sorgt, dass zwischen der Oberfläche 39 der rotierbaren
Kreuzspule 5 bzw. deren Spulenhülse und vorzugsweise einer Fadenleitkontur 34 stets
ein konstanter, kleiner Abstand a von 0,5 bis 3mm gegeben ist und dass dieser Abstand
a auch erhalten bleibt, wenn der Durchmesser der Kreuzspule 5 im Laufe der Spulenreise
größer wird.
[0043] Die Fig.2 zeigt eine erfindungsgemäß ausgestattete Spulvorrichtung 4 in einem größeren
Maßstab.
Wie ersichtlich, gleitet ein von einem Spinnkops 3 abgezogener Faden 16, bevor er
auf eine in einem Spulenrahmen 8 gehalterte und durch einen Spulenrahmenantrieb 19
direkt angetriebene Kreuzspule 5 aufgewickelt wird, über eine im Abstand a zur Oberfläche
39 der Kreuzspule 5 angeordnete Fadenleitkontur 34. Der Faden 16 wird dabei außerdem
durch den Fingerfadenführer 13 einer Fadenchangiereinrichtung 10 zwischen den Spulenseiten
der Kreuzspule 5 traversiert.
[0044] Wie vorstehend bereits erwähnt, ist der Spulenrahmen 8 außerdem mit einer Spulenrahmen-Positioniereinrichtung
38 ausgestattet.
Diese Spulenrahmen-Positioniereinrichtung 38, die mit einer an sich bekannten Einrichtung
zum Konstanthalten des Auflagedruckes einer auf einer Spulenantriebswalze aufliegenden
Kreuzspule, wie sie in der
DE 100 60 237 A1 beschrieben ist, vergleichbar ist, und wie diese einen ansteuerbaren Schrittmotor
46 sowie ein zwischen Schrittmotor 46 und Spulenrahmen-Schwenkachse 12 eingeschaltetes
Untersetzungsgetriebe 50 aufweist, ermöglicht während des Spulprozesses ein sehr exaktes
Positionieren des Spulenrahmens 8 und damit ein genaues Einhalten eines zwischen der
Fadenchangier-einrichtung 10 bzw. der Fadenleitkontur 34 und der Oberfläche 39 der
Kreuzspule 5 eingestellten, relativ kleinen Abstandes a.
Das bedeutet, die Spulenrahmen-Positioniereinrichtung 38 sorgt dafür, dass zwischen
der Oberfläche 39 der rotierbaren Kreuzspule 5 bzw. deren Spulenhülse und der Fadenleitkontur
34 stets ein kleiner Abstand a gegeben ist und dass dieser Abstand a auch erhalten
bleibt, wenn der Durchmesser der Kreuzspule 5 im Laufe der Spulenreise ständig größer
wird.
[0045] Zu Beginn der Spulenreise einer Kreuzspule 5 ist zwischen der Ebene 43 des changierbaren
Fadenführers und der Ebene 44 der Spulenrahmenarme 9 ein Winkel α gegeben ist, dessen
Wert zwischen + 10° und - 10° liegt.
Praktische Versuche haben dabei ergeben, dass eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
dann gegeben ist, wenn die Fadenchangiereinrichtung 10 so angeordnet ist, dass zu
Beginn der Spulenreise einer Kreuzspule 5 die Ebene 43 des changierbaren Fadenführers
zu der Ebene 44 der Spulenrahmenarme 9 parallel verläuft. Dies entspricht der Figur
2, wobei dort der Winkel, der mit α bezeichnet ist, bereits einen Spulfortschritt
verkörpert und deshalb von 0 abweicht.
Eine solche Einbaulage der Fadenchangiereinrichtung 10 stellt sicher, dass während
der gesamten Spulenreise einer Kreuzspule zwischen dem Fadenführer 13 respektive einer
Fadenleitkontur 34 und dem Auflaufpunkt des Fadens 16 auf die Oberfläche der rotierenden
Kreuzspule 5 gleiche, vorteilhafte Bedingungen gegeben sind.
[0046] Wie aus Fig.2 weiter ersichtlich, ist die Spulvorrichtung 4 des Weiteren mit einer
Druckrolle 47 ausgestattet, die beabstandet zu der Fadenchangiereinrichtung 10 angeordnet
ist und die, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel angedeutet, mit einer Andruckkraft
K auf die Kreuzspule 5 einwirkt und zum Beispiel über einen Lagerarm sowie eine Einstelleinrichtung
53 an den Spulenrahmen 8 angeschlossen ist.
Bezüglich der Lagerung der Druckrolle 47, die vorzugsweise außerdem mit einer Sensoreinrichtung
48 zum Erfassen der Rotationsgeschwindigkeit der Druckrolle 47 und damit zum Ermitteln
des augenblicklichen Durchmessers der Kreuzspule 5 ausgestattet ist, sind allerdings
zahlreiche weitere Lagerarten möglich.
[0047] Die Druckrolle 47 könnte beispielsweise auch in einer (nicht dargestellten) separaten
Lagereinrichtung angeordnet und dabei ebenfalls so gelagert sein, dass während der
Spulenreise der Kreuzspule 5 jederzeit eine definierte Einstellung der Andruckkraft
K möglich ist.
[0048] Die Fig.3 zeigt eine der jeweils im Bereich der Spulvorrichtung 4 einer Arbeitsstelle
2 angeordneten, mit einem Fingerfadenführer 13 ausgerüsteten Fadenchangiereinrichtung
10 im Detail.
Wie ersichtlich, ist am Gehäuse 49 des Fingerfadenführerantriebs 14 eine der Fadenchangiereinrichtung
10 zugehörige Fadenleitkontur 34 befestigt, die bezüglich der Oberfläche 39 einer
im Spulenrahmen 8 gehalterten und durch einen in den Spulenrahmen 8 integrierten Antrieb
19 direkt angetriebenen Kreuzspule 5 einen Abstand a aufweist. Die Fadenleitkontur
34, die in ihrem Mittelbereich eine konvexe Fadenleitfläche 42 aufweist, ist dabei
stationär zwischen dem während des Spulprozesses traversierenden Fingerfadenführer
13 und der in Richtung R rotierenden Oberfläche 39 der Kreuzspule 5 angeordnet.
[0049] Die Fig.4 zeigt eine Spulvorrichtung 4, die eine Antriebseinrichtung 19 zum direkten
Rotieren einer Kreuzspule 5 während des Spulprozesses sowie eine Fadenchangiereinrichtung
10 aufweist, deren Fadenführer 13A mittels eines so genannten Bandantriebes angetrieben
wird. Das heißt, an einen elektromotorischen Antrieb 14 ist über einen schwenkbar
gelagerten Antriebshebel 54 ein endliches, flexibles Antriebsmittel 51, zum Beispiel
ein Federstahlband, angeschlossen, das seinerseits mit einem Fadenführer 13A ausgestattet
und so in einer linearen Führung 55 gelagert ist, dass der Fadenführer 13A in einem
kleinen Abstand a vor der Oberfläche 39 der Kreuzspule 5 traversiert werden kann.
Durch das Rotieren der Kreuzspule 5 wird in Verbindung mit dem Traversieren des Fadenführers
13A dafür gesorgt, dass während des Spulprozesses ein mit einem Vorlagekops verbundener
Faden ordnungsgemäß auf die Oberfläche 39 der Kreuzspule 5 aufgewickelt wird.
In Fig.4 wurde auf die Darstellung einer Fadenleitkontur 34 verzichtet. Es soll allerdings
ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass der Einsatz einer Fadenleitkontur 34
durchaus vorteilhaft sein kann und die Fadenleitkontur 34, dann, ähnlich wie in Fig.3
dargestellt, zwischen dem Fadenführer 13A und Oberfläche 39 der Kreuzspule 5, in einem
Abstand a von der Oberfläche 39 der Kreuzspule 5, positioniert ist.
[0050] In Fig.5 zeigt eine Spulvorrichtung 4, die eine Antriebseinrichtung 19 zum direkten
Rotieren einer Kreuzspule 5 sowie eine weitere Ausführungsform einer möglichen Fadenchangiereinrichtung
10 aufweist. Die dargestellte Fadenchangiereinrichtung 10 ist mit einem Fadenführer
13B ausgestattet, der im Ausführungsbeispiel an ein Endloszugmittel 52 angeschlossen
ist. Das heißt, an zum Beispiel einem Endloszahnriemen 52, der über Umlenkrollen 56
sowie eine mittels eines Antriebs 14 beaufschlagbare Antriebsrolle 57 läuft, ist ein
Fadenführer 13B befestigt, dessen Fadenführungsgabel 58 bezüglich der Oberfläche 39
der Kreuzspule 5 einen Abstand a aufweist.
Auch im Zusammenhang mit der in Fig.5 dargestellten Ausführungsform einer Fadenchangiereinrichtung
10 ist selbstverständlich der Einsatz einer Fadenleitkontur 34 möglich. Auch in einem
solchen Fall muss die Fadenleitkontur 34 dann zwischen dem Fadenführer 13B und Oberfläche
39 der Kreuzspule 5, in einem Abstand a von der Oberfläche 39 der Kreuzspule 5, positioniert
werden.
1. Spulvorrichtung (4) für eine Arbeitsstelle (2) einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine
mit einem Spulenrahmen (8) zum Haltern einer Hülse einer Kreuzspule (5) zwischen Hülsenaufnahmetellern
(15), einer in den Spulenrahmen integrierten, drehzahlregelbaren Antriebseinrichtung
(19), die an einen der Hülsenaufnahmeteller angeschlossen ist sowie einer einen separaten
Antrieb (14) aufweisenden Fadenchangiereinrichtung (10),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spulvorrichtung (4) eine definiert ansteuerbare, einzelmotorisch beaufschlagte
Spulenrahmen-Positioniereinrichtung (38) aufweist, die eine im Spulenrahmen (8) gehalterte
Kreuzspule (5), beabstandet zu der Fadenchangiereinrichtung (10), in einer Schwebestellung
hält, so dass während der Spulenreise der Kreuzspule (5) ein vorgebbarer Abstand a
zwischen der Oberfläche (39) der Kreuzspule (5) und der Fadenchangiereinrichtung (10)
konstant gehalten wird.
2. Spulvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Fadenführer (13, 13A, 13B) der Fadenchangiereinrichtung (10) und der
Oberfläche (39) der rotierbaren Kreuzspule (5) eine Fadenleitkontur (34) angeordnet
ist und der Abstand a durch den lichten Abstand der Fadenleitkontur (34) zur Ober-fläche
(39) gebildet wird.
3. Spulvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenleitkontur (34) am Gehäuse (42) des Antriebs (14) der Fadenchangiereinrichtung
(10) befestigt ist und eine konvexe Fadenleitfläche (42) aufweist.
4. Spulvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenchangiereinrichtung (10) so angeordnet ist, dass zu Beginn der Spulenreise
einer Kreuzspule (5) zwischen der Ebene (43) des changierbaren Fadenführers (13) und
der Ebene (44) der Spulenrahmenarme (9) ein Winkel (α) gegeben ist, dessen Wert zwischen
+ 10° und - 10° liegt.
5. Spulvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenchangiereinrichtung (10) so angeordnet ist, dass zu Beginn der Spulenreise
einer Kreuzspule (5) die Ebene (43) des changierbaren Fadenführers (13) zu der Ebene
(44) der Spulenrahmenarme (9) parallel verläuft.
6. Spulvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenrahmen-Positioniereinrichtung (38) über ein in das Arbeitsstellengehäuse
(45) einer Arbeitsstelle (2) integriertes, durch einen ansteuerbaren Schrittmotor
(46) beaufschlagbares Untersetzungsgetriebe (50) verfügt.
7. Spulvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Spulvorrichtung (4) beabstandet zum Fadenführer (13, 13A, 13B) eine
Druckrolle (47) angeordnet ist, die die schwebende Kreuzspule (5) während der Spulenreise
mit einer vorgebbaren Andruckkraft (K) beaufschlagt.
8. Spulvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckrolle (47) auf der der Fadenchangiereinrichtung (10) gegenüberliegenden
Seite der Kreuzspule (5) angeordnet ist.
9. Spulvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckrolle (47) eine Sensoreinrichtung (48) zur Ermittlung der Rotationsgeschwindigkeit
der Druckrolle (47) aufweist.
10. Spulvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführer der Fadenchangiereinrichtung (10) als Fingerfadenführer (13) ausgebildet
ist.
11. Spulvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführer der Fadenchangiereinrichtung (10) als ein durch ein endliches, flexibles
Antriebsmittel (51) reversibel antreibbarer Fadenführer (13A) ausgebildet ist.
12. Spulvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführer der Fadenchangiereinrichtung (10) als ein an ein antreibbares Endlosriemchen
(52) angeschlossener Fadenführer (13B) ausgebildet ist.