[0001] Die Erfindung betrifft eine Waschmaschine mit einer Frischwasserzuführung und einer
Dampferzeugungsvorrichtung über die Dampf in die Waschtrommel geleitet werden kann,
mit einem Speicherbehälter für die Zwischenspeicherung des für die Dampferzeugung
vorgesehenen Frischwassers und mit einer Pumpvorrichtung, die das Frischwasser in
die Dampferzeugungsvorrichtung befördert.
[0002] Bei Waschmaschinen ist es bekannt, zur Verbesserung der erzielbaren Behandlungsergebnisse
die zu behandelnde Wäsche mit Dampf zu beaufschlagen. Durch den Einsatz von Dampf
soll die Knitterbildung in der Wäsche verhindert werden oder es sollen am Ende des
Programms eventuell vorhandene Knitter aus der Wäsche entfernt werden.
[0003] Aus
EP 2 402 498 A1 ist es bekannt eine Dampferzeugungseinrichtung zu verwenden, die von der Frischwasserzuführung
gespeist wird und bei der das in einem Speicherbehälter zugeflossene Frischwasser
von einer Heizvorrichtung zwecks Erzeugung von Dampf aufgeheizt wird. Der dadurch
generierte Dampf wird anschließend in die Wäschetrommel eingeblasen, um auf die darin
befindliche Wäsche einwirken zu können.
[0004] Bekanntlich enthält das zur Verfügung stehende Frischwasser mehr oder weniger Anteile
von diversen Härtebildnern, insbesondere auch Kalk, die nach dem Aufheizen des Wassers
ausfallen und sich an Heizvorrichtungen und den mit dem Wasser in Berührung kommenden
Bauteilen niederschlagen. Deshalb besteht ein großes Problem bei der Dampferzeugung
in der vorgenannten Art darin, dass sich der Dampferzeuger im Laufe der Zeit mit Kalkrückständen
zusetzen kann. Die Entfernung dieser Kalkrückstände ist mit einem sehr hohen Aufwand
verbunden und kann oft nur vom fachmännischen Kundendienst durchgeführt werden.
[0005] Eine Entkalkung mit Hilfe einer Entkalkungslösung durchzuführen, weist ebenfalls
Nachteile auf. Es kann dabei zu korrosiven Beeinträchtigungen an den Bauteilen des
Dampferzeugungssystems kommen, außerdem reduzieren Entkalkungszyklen den Nutzungsgrad
des Gerätes und sind zeitaufwändig.
[0006] Von Geschirrspülmaschinen ist es bekannt, ein Enthärtersystem zu verwenden, bei dem
eine Tauschermasse aus Kunstharz verwendet wird, durch die das einlaufende Frischwasser
enthärtet wird. Da sich der Enthärter schnell erschöpft, muss er regelmäßig durch
die Zuleitung einer hochkonzentrierten Salzlösung regeneriert werden. Das bei Geschirrspülmaschinen
verwendete System, bestehend aus einem Enthärter mit Vorkehrungen zur automatischen
Regenerierung, lässt sich nicht so ohne weiteres auf die Dampferzeugungseinrichtung
in Waschmaschinen übertragen, da hier bautechnisch andere Verhältnisse vorliegen.
[0007] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, bei einer Waschmaschine der eingangs
genannten Art eine Lösung bereitzustellen, die sich bautechnisch einfach in ein Dampferzeugungssystem
integrieren lässt und durch die die Wartungsfreiheit sowie die Lebensdauer der verwendeten
Dampfeinheit verlängert wird.
[0008] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Waschmaschine gelöst, die mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 ausgebildet ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0009] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
das Vorschalten einer Entkalkungseinrichtung 3 vor der Dampfeinheit bei der Inbetriebnahme
zunächst enthärtetes Wasser zur Verfügung steht. Je nach Härtegrad des örtlichen Frischwassers
und Anzahl der durchgeführten Dampfzyklen in der Maschine kann dadurch der Dampferzeuger
eine längere Zeit von Kalkrückständen unbelastet bleiben. Erst wenn sich die Austauschermasse
im Enthärter erschöpft hat und nur noch nicht enthärtetes Wasser zugeführt wird, kann
der Verkalkungsprozess in der Dampfeinheit eintreten.
[0010] Insgesamt kann der Benutzer dadurch aber für einen beträchtlicher Zeitraum über ein
funktionsfähiges und wartungsfreies Dampfsystem verfügen. Dieser Zeitraum kann je
nach den vorliegenden Verhältnissen mehrere Jahre betragen.
[0011] In Gebieten mit relativ weichem Wasser kann sogar während der gesamten Lebensdauer
der Waschmaschine eine völlige Wartungsfreiheit der Dampfeinheit erreicht werden.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- Ausschnittsweise eine Prinzipskizze über den Bereich des Frischwasserzulaufs und der
Dampferzeugungsvorrichtung bei einer Waschmaschine,
- Figur 2
- Ausschnittsweise eine Prinzipskizze über den Bereich des Frischwasserzulaufs und der
Dampferzeugungsvorrichtung bei einer Waschmaschine mit einer alternativen Anordnung
der Pumpvorrichtung.
[0013] In der Figur 1 ist anhand eines Prinzipschaubildes in einem Ausschnitt der Frischwasserzuführungsbereich
einer Waschmaschine mit einer Dampferzeugungseinrichtung 5 dargestellt.
[0014] Das über den Waschmitteleinspülkasten 1 zulaufende Frischwasser gelangt zunächst
über die Verbindungsleitung 8 in den Speicherbehälter 2, in dem die Zwischenspeicherung
eines Wasservorrates erfolgt.
[0015] Von hier aus führt der Weg des Frischwassers über die Entkalkungseinrichtung 3 in
die Dampferzeugungsvorrichtung 5. Während einer programmgemäß durchgeführten Dampfbehandlung
wird der darin erzeugte Dampf über die Verbindungsleitung 9 und die Dampfdüse 11 in
die im Laugenbehälter 6 gelagerte Waschtrommel 7 eingeblasen.
[0016] In dem in der Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine Entkalkungseinrichtung
3 zwischen dem Speicherbehälter 2 und der Dampferzeugungsvorrichtung 5 angeordnet.
[0017] Die Entkalkungseinrichtung 3 besitzt einen Wasserzulaufbereich 31 und einen Wasserablaufbereich
32, die als Kammern zur Aufnahme einer bestimmten Wassermenge ausgebildet sind. Zwischen
diesen Kammern befindet sich die Tauschermasse 33 der Entkalkungseinrichtung 3. Bei
dieser Ausführungsform ist eine Pumpvorrichtung 4 zwischen der Entkalkungseinrichtung
3 und der Dampferzeugungsvorrichtung 5 vorgesehen, die als selbstansaugende Pumpe
ausgebildet ist.
[0018] Wenn ein Dampfzyklus durchgeführt werden soll, saugt die Pumpvorrichtung 4 eine vorbestimmte
Wassermenge aus dem Speicherbehälter 2 in die Kammer des Wasserzulaufbereichs 31 der
Entkalkungseinrichtung 3. Von hier aus wird das Wasser durch die Tauschermasse 33
gezogen und steigt hoch in den Wasserablaufbereich 32. Von hier aus wird das nunmehr
enthärtete Wasser durch die Pumpvorrichtung 4 in die Dampferzeugungsvorrichtung 5
befördert.
[0019] Ein vor dem Wasserzulaufbereich 31 angeordnetes Rücksperrventil 10 verschließt nach
dem Abschalten der Pumpvorrichtung 4 einen weiteren Zulauf von Frischwasser. Das in
der Kammer im Wasserzulaufbereich 31 verbleibende Restwasser steht für den nächsten
Dampfzyklus zur Verfügung.
[0020] Ein Vorteil der vorbeschriebenen Anordnung besteht darin, dass die selbstansaugende
Pumpvorrichtung 4 die Entkalkungseinrichtung 3 fluten und entlüften kann.
[0021] Die Menge und das Material für die Tauschermasse 33 wird so gewählt, dass eine vielfache
Anzahl an Dampfzyklen durchführbar ist, ohne dass sich die Tauschermasse 33 erschöpft.
Selbst wenn dies nach einiger Zeit der Fall sein sollte, unterbleibt zwar der Enthärtungseffekt,
aber das Dampferzeugungssystem bleibt noch eine längere Zeit voll funktionsfähig,
bevor z.B. Reinigungs- oder Entkalkungsmaßnahmen an der Dampferzeugungsvorrichtung
5 erfolgen müssen oder gar eine Neuinstallation durch den Kundendienst vorgenommen
werden muss.
[0022] Der Unterschied der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform besteht lediglich darin,
dass hier die Pumpvorrichtung 4 zwischen dem Speicherbehälter 2 und der Entkalkungseinrichtung
3 angeordnet ist. Die Pumpvorrichtung 4 saugt für einen Dampfzyklus Frischwasser aus
dem Speicherbehälter 2 an und pumpt das Frischwasser durch die Tauschermasse 33 der
Entkalkungseinrichtung 3. Durch den von der Pumpvorrichtung 4 aufgebrachten Druck
wird das enthärtete Wasser in die Dampferzeugungsvorrichtung 5 weitergeleitet.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Pumpvorrichtung 4 anstelle des Rücksperrventils
10 direkt vor die Entkalkungseinrichtung 3 angeschlossen werden und wäre dabei selbstansaugend
und rückwärtssperrend auszubilden. Dadurch könnte das Rücksperrventil 10 entfallen.
[0024] Eine vorteilhafte Ausführungsform wird darin gesehen, dass der Speicherbehälter 2,
die Entkalkungseinrichtung 3 und die Pumpvorrichtung 4 in einer Baueinheit zusammengefasst
werden.
[0025] Die Bauform der Entkalkungseinrichtung 3 und die Anordnung in der Waschmaschine ist
relativ frei wählbar, dies richtet sich nach den individuellen Platzverhältnissen
im Gehäuse der Waschmaschine.
[0026] Die Entkalkungseinrichtung 3 könnte auch auswechselbar als Austauschteil ausgebildet
sein. Wenn dies der Benutzer selbst vornehmen dürfte, müsste der Zugriff sicherheitstechnisch
natürlich unbedenklich möglich sein.
[0027] Als Tauschermasse 33 für die Entkalkungseinrichtung 3 kommt als vorteilhaftes Material
ein Granulat in Betracht, welches als Kationentauscher oder Anionentauscher oder auch
als Mix dieser Materialien (Mischbetttauscher) ausgeführt sein kann. In vorteilhafter
Ausgestaltung könnte ein so genannter Mischbetttauscher aus einem Anteil von 60% als
Kationentauscher und 40% als Anionentauscher ausgebildet sein.
[0028] Insgesamt kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn der Harzanteil in der Tauschermasse
so gering wie möglich gehalten werden könnte. Weiterhin wäre ein Harz von Vorteil,
welches entkarbonisierend (enthärtend und pH-Wert absenkend) wirkt und Ca++ und Mg++
tauscht. Damit kann ein höheres Ladungsequivalent und damit nahezu die doppelte Tauscherkapazität
realisiert werden.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1.
- Waschmitteleinspülkasten
- 2.
- Speicherbehälter
- 3.
- Entkalkungseinrichtung
31 Wasserzulaufbereich
32 Wasserablaufbereich
33 Tauschermasse
- 4.
- Pumpvorrichtung
- 5.
- Dampferzeugungsvorrichtung
- 6.
- Laugenbehälter
- 7.
- Wäschetrommel
- 8.
- Verbindungsleitung (Waschmitteleinspülkasten - Speicherbehälter)
- 9.
- Verbindungsleitung (Dampferzeugungsvorrichtung - Wäschetrommel)
- 10.
- Rücksperrventil
- 11.
- Dampfdüse
1. Waschmaschine mit einer Frischwasserzuführung und einer Dampferzeugungsvorrichtung
über die Dampf in die Waschtrommel geleitet werden kann, mit einem Speicherbehälter
für die Zwischenspeicherung des für die Dampferzeugung vorgesehenen Frischwassers
und mit einer Pumpvorrichtung, die das Frischwasser in die Dampferzeugungsvorrichtung
befördert,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Speicherbehälter (2) und der Dampferzeugungsvorrichtung (5) eine Entkalkungseinrichtung
(3) zur Enthärtung des in die Dampferzeugungsvorrichtung (5) zufließenden Frischwassers
angeordnet ist.
2. Waschmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entkalkungseinrichtung (3) einen Wasserzulaufbereich (31) und einen Wasserablaufbereich
(32) aufweist und das zwischen diesen Bereichen die Tauschermasse (33) des Ionenaustauschers
angeordnet ist.
3. Waschmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Dampferzeugungsvorrichtung (5) und der Entkalkungseinrichtung (3) eine
selbstansaugende Pumpvorrichtung (4) angeordnet ist, die das enthärtete Frischwasser
aus dem Wasserablaufbereich (32) der Entkalkungseinrichtung (3) ansaugt und in die
Dampferzeugungsvorrichtung (5) befördert.
4. Waschmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Speicherbehälter (2) und der Entkalkungseinrichtung (3) eine selbstansaugende
Pumpvorrichtung (4) angeordnet ist, die Frischwasser aus dem Speicherbehälter (2)
ansaugt und das Frischwasser durch die Entkalkungseinrichtung (3) pumpt
und dass das enthärtete Wasser durch den von der Pumpvorrichtung (4) aufgebrachten Druck in
die Dampferzeugungsvorrichtung (5) weitergeleitet wird.
5. Waschmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pumpvorrichtung (4) im Wasserzulaufbereich (31) der Entkalkungseinrichtung (3)
anschließbar ist und dabei selbstansaugend und rückwärtssperrend ausgebildet ist.
6. Waschmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Speicherbehälter (2), die Entkalkungseinrichtung (3) und die Pumpvorrichtung
(4) in einer Baueinheit zusammengefasst sind.
7. Waschmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entkalkungseinrichtung 3 in der Waschmaschine auswechselbar angeordnet ist.
8. Waschmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Tauschermasse (33) für die Entkalkungseinrichtung (3) ein Granulat verwendet
wird, welches als Kationentauscher oder Anionentauscher oder auch als Mischbetttauscher
ausgeführt ist.
9. Waschmaschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mischbetttauscher aus einem Anteil von 60% als Kationentauscher und 40% als Anionentauscher
besteht.