[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zum Halten eines Folienkabels in einem
Steckverbinder, einen Steckverbinder, ein Folienkabel und ein Folienkabelsystem.
[0002] In Rede stehende Folienkabel dienen in der Regel der Übertragung von Informationssignalen
und werden derzeit millionenfach produziert und in nahezu allen Bereichen der Technik
eingesetzt. Lediglich beispielhaft seien Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte
und Kraftfahrzeuge genannt. Folienkabel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere
sogenannte FFC(Flat Flexible Cable)- oder FPC(Flat Printed Circuit)-Kabel. Solche
Folienkabel weisen an einem stirnseitigen Ende einen Kontaktierungsbart auf. Dort
sind die elektrischen Leiter des Kabels zugänglich und können kontaktiert werden.
Beim elektrischen Anschluss eines Folienkabels wird dieses mit dem Kontaktierungsbart
an ein entsprechendes Gegenstück angelegt dort elektrisch kontaktiert. Insbesondere
soll aber auch verhindert werden, dass sich das Folienkabel aus der Kontaktierung
wieder löst, also eine sogenannte Zugentlastung für das Kabel geschaffen werden.
[0003] Beispielsweise aus dem
US-Patent 4,172,626 ist es bekannt, ein Folienkabel elektrisch an auf einer Leiterplatte befindlichen
Pfostensteckern zu kontaktieren. Die Pfostenstecker werden von einem Steckverbinder
umgeben, welcher wiederum an der Platine befestigt ist. Zur Zugentlastung wird ein
Bügel vorgeschlagen, welcher unter Durchdringung des Folienkabels an diesem befestigt
wird und nach Einstecken des Kabels in den Steckverbinder an dieser verriegelt wird.
Bei der Durchdringung des Kabels besteht die Gefahr, die elektrischen Leiter zu verletzen.
[0004] In neuerer Zeit werden üblicherweise keine Pfostenstecker zur Kontaktierung mehr
benutzt, sondern auf einer Platine ein integraler Steckverbinder aufgebracht, welcher
seinerseits Kontaktierungselemente für den Kontaktierungsbart des Folienkabels enthält.
Ein derartiger Steckverbinder ist beispielsweise aus der Schrift
US 2007/0054544 A1 bekannt. Zur Zugentlastung wird unter Verwendung eines formschlüssigen Eingriffs
am Rand des Folienkabels zunächst ein mehrteiliges Steckelement befestigt. Das Folienkabel
wird zusammen mit dem Befestigungselement dann in den Steckverbinder zur elektrischen
Kontaktierung eingefügt. Ein am Befestigungselement befindlicher Haken rastet hierbei
in ein Strukturelement am Steckverbinder ein. Die bekannte Anordnung ist mehrteilig
und mechanisch aufwendig aufgebaut.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Halterung eines Folienkabels in einem
Steckverbinder zu verbessern.
[0006] Die Aufgabe wird hinsichtlich einer Haltevorrichtung gelöst durch eine solche gemäß
Patentanspruch 1. Die Haltevorrichtung dient zum Halten eines Folienkabels in einem
Steckverbinder. Das Folienkabel wird bei der Montage bzw. elektrischen Kontaktierung
entlang einer Einsteckrichtung in den Steckverbinder eingesteckt. Die Haltevorrichtung
enthält ein Halteelement, welches am Folienkabel anbringbar ist. Das Halteelement
weist ein erstes Verbindungselement auf. Die Haltevorrichtung umfasst auch ein zweites
Verbindungselement, welches am Steckverbinder anbringbar ist, wobei die Formulierung
"anbringbar" auch "angebracht" einschließt. Das zweite Verbindungselement ist mit
dem ersten Verbindungselement derart verriegelbar, dass eine Bewegung des Halteelements
relativ zum zweiten Verbindungselement entgegen einer Einsteckrichtung verhindert
ist. Da eine Bewegung zwischen Halteelement und zweitem Verbindungselement verhindert
ist und spätestens im Betrieb bzw. einem Montagezustand das Halteelement am Folienkabel,
und das zweite Verbindungselement am Steckverbinder tatsächlich angebracht ist, ist
auch eine Relativbewegung zwischen Steckverbinder und Folienkabel verhindert. Mit
anderen Worten verhindert die Haltevorrichtung eine Bewegung des Folienkabels zum
Steckverbinder im montierten Zustand, d. h. wenn das Folienkabel im Steckverbinder
elektrisch kontaktierend einliegt.
[0007] Das Halteelement ist an einer Flachseite des Folienkabels anbringbar Die Breite des
Halteelements ist zumindest annähernd gleich oder kleiner als die Breite des Folienkabels.
Die Verbindung an der Flachseite des Folienkabels bedeutet, dass das Halteelement
nur dort und nirgends sonst befestigt ist; insbesondere erfolgt die Befestigung also
ohne Durchdringung des Kabels nur an dessen Oberfläche und auch nicht durch wenigstens
teilweises Umgreifen von Seitenkanten des Folienkabels. Insbesondere ist dann auch
das gesamte Halteelement gänzlich auf einer Flachseite des Folienkabels gelegen, umgreift
dieses also auch nicht teilweise. Das Halteelement weist daher in der Regel eine Befestigungsfläche
für die Befestigung am Folienkabel auf. Die Befestigungsfläche ist beispielsweise
eine Klebe- Schweiß- oder sonstige Befestigungsfläche, wodurch z.B. Ankleben, Anschweißen
oder Anformen des Halteelements am Folienkabel möglich ist. Anformen geschieht z.B.
durch nachträgliches oder integrales Anspritzen nach oder bei der Herstellung des
Kabels.
[0008] Die Haltevorrichtung umfasst insbesondere keine weiteren, der Verriegelung dienenden
Elemente: Nur die genannten Elemente sind für die Verriegelung notwendig und auch
vorhanden. Insbesondere ist also das Halteelement nicht Teil eines weiteren, am Folienkabel
anbringbaren Elements. Insbesondere ist die Breite des Halteelements tatsächlich kleiner
oder gleich derjenigen des Folienkabels, mit anderen Worten existiert dann kein seitlicher
Überstand des Halteelements über das Folienkabel hinaus.
[0009] Das zweite Verbindungselement ist in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
an einer Umfangsfläche des Steckverbinders anbringbar. Die Umfangsflächen sind die
bezüglich der Achse der Einsteckrichtung in Umfangsrichtung liegenden Flächen eines
Steckverbinders, die also jedenfalls nicht senkrecht zur Einsteckrichtung verlaufen.
So kann ein entsprechender Steckverbinder trotz der Haltevorrichtung stehend oder
liegend auf einer Platine angeordnet werden.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Verbindungselemente Mittel einer
Rastverbindung auf. Die Rastverbindung ist eine solche, die beim Einstecken des Folienkabels
in den Steckverbinder einrastet und somit die oben genannte Verriegelung bewirkt.
Insbesondere handelt es sich hierbei um eine formschlüssig hintergreifende Rastverbindung.
Insbesondere erfolgt die Verriegelung automatisch beim Einstecken.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das erste Verbindungselement
eine Anschlagschulter, das zweite Verbindungselement enthält eine Rastnase, welche
bei der Verriegelung die Anschlagschulter hintergreift. Rastnase und Anschlagschulter
eignen sich besonders zur Herstellung einer oben genannten Rastverbindung. Insbesondere
wenn die Rastnase in bekannter Weise gefedert ist, kann diese federnd über die Anschlagschulter
gleiten und sich so eine automatisch beim Einstecken verriegelnde Verrastung ergeben.
[0012] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das erste Verbindungselement einstückig
mit dem Halteelement ausgeführt. Alternativ oder zusätzlich ist das zweite Verbindungselement
einstückig mit dem Steckverbinder ausgeführt. Insbesondere hier sind die erstes und
zweites Verbindungselement also an dem jeweiligen Gegenstück nicht im engen Sinne
anbringbar, sondern in der Regel bereits angebracht, d. h. angespritzt, angeformt
usw.. Der Steckverbinder oder das Halteelement weisen dann mit anderen Worten jeweils
einen Teil der Haltevorrichtung auf.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Halteelement blattförmig ausgebildet.
Das heißt, das Halteelement ist im Wesentlichen rein flächig bzw. beidseitig eben,
also beispielsweise band-, streifen- oder scheibenförmig ausgebildet.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Halteelement eine Durchbrechung
auf. Zumindest ein Teil der Durchbrechung bildet zumindest einen Teil des ersten Verbindungselements.
Insbesondere kann beispielsweise ein Randabschnitt der Durchbrechung die oben genannte
Anschlagschulter bilden.
[0015] Das Halteelement kann auch eine T-Form aufweisen, wobei ein Querschenkel des Halteelements
bzw. der T-Form eine Befestigungsfläche zur Befestigung am Folienkabel aufweist. Ein
Längsschenkel des Halteelements bzw. der T-Form weist dagegen das erste Verbindungselement
auf. Beispielsweise ist hier der Querschenkel so breit wie das Folienkabel ausgeführt,
der Längsschenkel allerdings schmäler. Die T-Form ist dann insbesondere in Einsteckrichtung
ausgerichtet, d. h. der Längsschenkel weist zum Steckverbinder hin.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Halteelement flexibel ausgebildet.
Die Flexibilität ist dahingehend zu verstehen, dass das Halteelement durch seine Verformung
einen Federweg für die Verriegelung der Verbindungselemente aufweist. Dies gilt insbesondere
für die oben genannte Rastverbindung mit einer starren Rastnase am starren Steckverbinder.
Das erste Verbindungselement in Form der Anschlagschulter federt dann flexibel mit
dem Halteelement beim Einsteckvorgang über die Rastnase, um anschließend hinter dieser
zurückzufedern und zu verrasten. Alternativ oder zusätzlich kann ein derartiger Federweg
auch durch eine Bewegung bzw. eine elastische Verbiegung des Folienkabels bereitgestellt
werden. Insbesondere sind bei den genannten Ausführungsformen dann keine separaten
beweglichen Teile wie Hebel, Federn oder ähnliches nötig. Die zur Verrastung notwendigen
Federwege werden allein durch die genannten Bauteile selbst dargestellt. Besonders
eignet sich der schmalere Längsschenkel der o.g. T-Form zur Ausbildung eines federnden
Elements, das dann das erste Verbindungselement trägt. Der breitere Querschenkel dagegen
ist mechanisch stabiler und dient der Befestigung am Folienkabel.
[0017] Hinsichtlich des Steckverbinders wird die Aufgabe der Erfindung durch einen Steckverbinder
gemäß Patentanspruch 9 gelöst, welcher das zweite Verbindungselement einer erfindungsgemäßen
Haltevorrichtung aufweist.
[0018] Hinsichtlich eines Folienkabels wird die Aufgabe der Erfindung durch ein Folienkabel
gemäß Anspruch 10 gelöst, an dem das Halteelement einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung
angebracht ist.
[0019] Hinsichtlich eines Folienkabelsystems wird die Aufgabe der Erfindung gelöst durch
ein Folienkabelsystem gemäß Patentanspruch 11. Dieses umfasst einen erfindungsgemäßen
Steckverbinder und ein erfindungsgemäßes Folienkabel und damit auch die erfindungsgemäße
Haltevorrichtung.
[0020] Für eine weitere Beschreibung der Erfindung wird auf die Ausführungsbeispiele der
Zeichnungen verwiesen. Es zeigen, jeweils in einer schematischen Prinzipskizze:
- Fig. 1
- ein Folienkabel mit einem Teil einer Haltevorrichtung
- Fig. 2
- das Folienkabel aus Fig. 1, eingesteckt in einen Steckverbinder, mit der gesamten
Haltevorrichtung
- Fig. 3
- eine alternative Ansicht zu Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch Fig. 3 entlang der Linie IV-IV,
- Fig. 5
- eine alternative Ansicht zu Fig. 4
[0021] Fig. 1 zeigt ein Folienkabel 2 umfassend einen Kabelkörper 4, der eine Reihe hier
nicht näher dargestellter, kunststoffvergossener elektrischer Leitungen - weiter unten
näher erläutert - enthält. Am in der Figur sichtbaren einen stirnseitigen Ende 6 des
Folienkabels 2 befindet sich ein Kontaktierungsbart 8, von welchem in Fig. 1 an der
sichtbaren Flachseite 12 des Folienkabels 2 eine hier aus einer Kunststoffplatte bestehende
Verstärkung 10 sichtbar ist. Blanke, elektrisch kontaktierbare Kontakte, an welcher
jede der elektrischen Leitungen endet, sind in Fig. 1 nicht sichtbar, da sie sich
auf der nicht sichtbaren anderen Seite des Kontaktierungsbartes 8 befinden.
[0022] An der Flachseite 12 des Folienkabels 2 ist ein Halteelement 14 angebracht. Das Halteelement
14 weist ein erstes Verbindungselement 16, hier in Form einer Anschlagschulter 18
auf. Das Halteelement 14 ist blattförmig ausgebildet, im Beispiel als dünner flacher
Kunststoffstreifen, und weist eine Durchbrechung 20 auf. Ein Teil 21 der Durchbrechung
20, nämlich hier deren zum Ende 6 hinweisender Randabschnitt 22 bildet das erste Verbindungselement
16. Das Halteelement 14 weist eine T-Form auf, wobei ein Querschenkel 24 der T-Form
eine in Fig. 1 gestrichelt angedeutete, der Flachseite 12 zugewandte Befestigungsfläche
26 enthält. Die Befestigungsfläche 26 ist hier eine Klebefläche, mittels der das Halteelement
14 am Folienkabel 2 bzw. Kabelkörper 4 befestigt, hier verklebt ist. Das erste Verbindungselement
16 ist dagegen an einem Längsschenkel 28 der T-Form bzw. des Halteelements 14 angeordnet.
[0023] Das Halteelement 14 weist eine Breite b1 auf, welche gleich der Breite b2 des Folienkabels
2 ist. So entsteht kein Überstand zwischen Halteelement 14 und Folienkabel 2. Im Ausführungsbeispiel
ist die Breite b1 nur für den Querschenkel 24 gegeben. Der Längsschenkel 28 weist
eine geringere Breite b3, im Beispiel etwa die Hälfte der Breite b1, auf. Das Halteelement
14 ist außerdem flexibel ausgebildet, so dass sich insbesondere der freie, nicht direkt
am Folienkabel 2 befestigte Längsschenkel 28, gelenkig von der Flachseite 12 abheben
kann. So stellt dieser einen Federweg F für eine weiter unten erläuterte Verriegelung
bereit. Der Federweg F ist in Fig. 1 durch einen Pfeil angedeutet.
[0024] Fig. 2 zeigt neben dem Folienkabel 2 aus Fig. 1 zusätzlich einen Steckverbinder 30,
in welchen - bzw. in dessen Einstecköffnung 31 - das Folienkabel 2 entlang einer Einsteckrichtung
32 eingesteckt wurde. Das Folienkabel 2 ist maximal weit in den Steckverbinder 30
eingesteckt, so dass ein Großteil des Kontaktierungsbartes 8 im Steckverbinder 30
einliegt. Damit ist eine sichere hier nicht sichtbare elektrische Verbindung zwischen
den elektrischen Leitungen des Folienkabels 2 und elektrischen Anschlüssen - erläutert
weiter unten - im Steckverbinder 30 hergestellt. Die in Fig. 2 nicht sichtbaren inneren
elektrischen Kontakte des Steckverbinders 30 sind auf elektrische Anschlüsse 38 des
Steckverbinders 30 nach außen zur weiteren elektrischen Kontaktierung geführt.
[0025] Am Steckverbinder 30 ist ein zweites Verbindungselement 34 angebracht, hier in Form
einer Rastnase 36, welches mit dem ersten Verbindungselement 16 verriegelt ist. Die
Verriegelung ist derart geschaffen, dass die Rastnase 36 formschlüssig die Anschlagschulter
18 hintergreift. Beide Verbindungselemente 16,34 bilden daher Mittel 17,35 eine Rastverbindung
37. Eine Bewegung des Halteelements 14 bezüglich des zweiten Verbindungselements 34
entgegen der Einsteckrichtung 32 ist damit verhindert. Da das Halteelement 14 außerdem
am Kabelkörper 4 und das zweite Verbindungselement 34 am Steckverbinder 30 befestigt
ist, ist auch eine Bewegung des Folienkabels 2 aus dem Steckverbinder 30 entgegen
der Einsteckrichtung 32 verhindert. Die o.g. sichere elektrische Verbindung bleibt
so erhalten. Das Halteelement 14 zusammen mit den beiden Verbindungselementen 16,34
bilden so zusammen eine Haltevorrichtung 43.
[0026] Fig. 3 zeigt die Situation aus Fig. 2 in alternativer Darstellung bzw. aus einer
anderen Perspektive. In Fig. 3 ist außerdem deutlich sichtbar, dass das zweite Verbindungselement
34 bezüglich der Einstreckrichtung 32 an einer Umfangsfläche 40 des Steckverbinders
30 angeordnet ist, und nicht an einer der Stirnflächen 42, die in etwa senkrecht zur
Einsteckrichtung 32 verlaufen. Fig. 3 verdeutlicht nochmals, wie die Verriegelung
von erstem Verbindungselement 16 und zweiten Verbindungselement 34 nach Art der Rastverbindung
37 ausgebildet ist. Diese rastet beim Einstecken des Folienkabels 2 in den Steckverbinder
30 in Einsteckrichtung 32 automatisch ein. Dies ist dadurch bewerkstelligt, dass der
Längsschenkel 28 über eine Anlaufschräge 44 der Rastnase 36 aufgleitet, bis die Durchbrechung
20 über der Rastnase 36 zu liegen kommt und einrastet. Hierzu wird die oben genannte
flexible Eigenschaft des Halteelements 14 genutzt, welches beim Einrastvorgang entsprechend
dem Federweg F mit seinem Längsschenkel 28 von der Flachseite 12 abhebt. Aufgrund
der hierbei entstehenden Federkraft K schnappt schließlich die Anschlagschulter 18
hinter die Rastnase 36 zurück. Dem Federweg F entspricht also eine Federkraft K, welche
den aufgefederten Längsschenkel 28 zum Folienkabel 2 bzw. dessen Flachseite 12 hin
zurück drängt.
[0027] Fig. 3 verdeutlicht, dass sowohl das erste Verbindungselement 16 einstückig mit dem
Halteelement 14 als auch das zweite Verbindungselement 34 einstückig mit dem Steckverbinder
30 bzw. dessen Gehäuse 46 ausgeführt ist. In Fig. 3 ist außerdem nochmals zu erkennen,
dass das Halteelement 14 blattförmig, also im Wesentlichen flächig bzw. T-Streifen-förmig,
ausgeführt ist. Fig. 3 zeigt außerdem alternativ zu Fig. 1 und 2, dass das Halteelement
14 eine Breite b1 aufweist, welche geringfügig größer als die Breite b2 des Folienkabels
2 ist. Dennoch sind die Breiten b1, b2 zumindest annähernd gleich, d.h. der Überstand
des Halteelements 14 über das Folienkabel 2 fällt nur gering aus.
[0028] An derjenigen Umfangsfläche 40, an welcher das zweite Verbindungselement 34 angebracht
ist, ist außerdem eine Auflaufschräge 52 vorgesehen. Dort ist der Steckverbinder 30
zur Einstecköffnung 31 hin abgeflacht bzw. verjüngt. Die Auflaufschräge 52 weist hier
in etwa die Breite b3 des Halteelements 14, bzw. hier des Längsschenkels 28 auf. Beim
Einstecken des Folienkabels 2 gleitet das Halteelement 14 auf die Auflaufschräge 52
auf und erreicht so leichter die Umfangsfläche 40 des Steckverbinders 30. Hierdurch
hebt auch der Längsschenkel 28 leichter bzw. beim Einstecken automatisch von der Flachseite
12 des Folienkabels 2 ab.
[0029] Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch die Anordnung aus Fig. 3 entlang der Linie IV-IV.
Im Detail sind hier nochmals die Rastnase 36 mit ihrer Anlaufschräge 44 sowie die
Anschlagschulter 18 zu erkennen. Außerdem zeigt Figur 4, wie die Anschlüsse 38 im
Inneren des Steckverbinders 30 auf elektrische Anschlüsse 48 geführt sind, die in
Form von Federkontakten den Kontaktierungsbart 8 des Folienkabels 2 elektrisch kontaktieren.
Zu erkennen ist hier auch in geschnittener Darstellung der Aufbau der o.g. elektrischen
Leitungen: Ein elektrischer Leiter 50 ist ringsum vom Kabelkörper 4 umhüllt. Im Bereich
des Kontaktierungsbartes 8 ist der Kabelkörper 4 an der von der Flachseite 12 abgewandten
Flachseite entfernt, um die elektrische Kontaktierung mit den Anschlüssen 48 zu ermöglichen.
Dort ist also der jeweilige elektrische Leiter 50 frei zugänglich.
[0030] Fig. 5 zeigt die Anordnung aus Fig. 4 in einer alternativen Ansicht. Insbesondere
ist hier nochmals deutlicher der Schichtaufbau des Folienkabels 2 und die Kontaktierung
des Leiters 50 durch den Anschluss 48 sichtbar. Folienkabel 2 und Steckverbinder 30
bilden zusammen ein Folienkabelsystem 54.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 2
- Folienkabel
- 4
- Kabelkörper
- 6
- Ende
- 8
- Kontaktierungsbart
- 10
- Verstärkung
- 12
- Flachseite
- 14
- Halteelement
- 16
- erstes Verbindungselement
- 17
- Mittel
- 18
- Anschlagschulter
- 20
- Durchbrechung
- 21
- Teil
- 22
- Randabschnitt
- 24
- Querschenkel
- 26
- Befestigungsfläche
- 28
- Längsschenkel
- 30
- Steckverbinder
- 31
- Einstecköffnung
- 32
- Einsteckrichtung
- 34
- zweites Verbindungselement
- 35
- Mittel
- 36
- Rastnase
- 37
- Rastverbindung
- 38
- Anschluss
- 40
- Umfangsfläche
- 42
- Stirnfläche
- 43
- Haltevorrichtung
- 44
- Anlaufschräge
- 46
- Gehäuse
- 48
- Anschluss
- 50
- Leiter
- 52
- Auflaufschräge
- 54
- Folienkabelsystem
- b1-3
- Breite
- F
- Federweg
- K
- Federkraft
1. Haltevorrichtung (43) zum Halten eines Folienkabels (2) in einem Steckverbinder (30),
- mit einem am Folienkabel (2) anbringbaren Halteelement (14), das ein erstes Verbindungselement
(16) aufweist,
- und mit einem am Steckverbinder (30) anbringbaren zweiten Verbindungselement (34),
das mit dem ersten Verbindungselement (16) derart verriegelbar ist, dass eine Bewegung
des Halteelements (14) relativ zum zweiten Verbindungselement (34) entgegen einer
Einsteckrichtung (32) des Folienkabels (2) in den Steckverbinder (30) verhindert ist,
gekennzeichnet dadurch, dass
- das Halteelement (14) an einer Flachseite (12) des Folienkabels (2) anbringbar ist
und dessen Breite (b1) zumindest annähernd gleich oder kleiner der Breite (b2) des
Folienkabels (2) ist.
2. Haltevorrichtung (43) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Verbindungselement (34) bezüglich der Einsteckrichtung (32) an einer Umfangsfläche
(40) des Steckverbinders (30) anbringbar ist.
3. Haltevorrichtung (43) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass erstes (16) und zweites Verbindungselement (34) Mittel (17,35) einer, beim Einstecken
des Folienkabels (2) in den Steckverbinder (30) einrastenden, die Verriegelung bewirkenden
Rastverbindung (37) aufweisen.
4. Haltevorrichtung (43) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verbindungselement (16) eine Anschlagschulter (18), und das zweite Verbindungselement
(34) eine bei der Verriegelung die Anschlagschulter (18) hintergreifende Rastnase
(36) enthält.
5. Haltevorrichtung (43) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verbindungselement (16) einstückig mit dem Halteelement (14) und/oder das
zweite Verbindungselement (34) einstückig mit dem Steckverbinder (30) ausgeführt ist.
6. Haltevorrichtung (43) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (14) blattförmig ausgebildet ist.
7. Haltevorrichtung (43) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (14) eine Durchbrechung (20) aufweist, und zumindest ein Teil (21)
der Durchbrechung (20) zumindest einen Teil des ersten Verbindungselements (16) bildet.
8. Haltevorrichtung (43) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (14) derart flexibel ausgebildet ist, dass es durch seine Verformung
einen Federweg (F) für die Verriegelung von erstem (16) und zweitem Verbindungselement
(34) aufweist.
9. Steckverbinder (30), an dem das zweite Verbindungselement (34) einer Haltevorrichtung
(43) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 angebracht ist.
10. Folienkabel (2), an dem das Halteelement (14) einer Haltevorrichtung (43) nach einem
der Ansprüche 1 bis 8 angebracht ist.
11. Folienkabelsystem (54) mit einem Steckverbinder (30) nach Anspruch 9 und einem Folienkabel
(2) nach Anspruch 10.