[0001] Die Erfindung betrifft ein Mikrowellengerät mit einem drehbar antreibbaren Mikrowellenverteilungsmittel,
mittels welchem Mikrowellen in einem Garraum verteilbar sind.
[0002] Es sind Mikrowellengeräte bekannt, bei denen Mikrowellen mittels eines fest angeordneten
Mikrowelleneinkopplungsmittels in einen Garraum eingekoppelt werden. Zur gleichmäßigen
Bestrahlung von Gargut und somit für dessen gleichmäßige Erwärmung wird das Gargut
auf einem drehenden Teller abgelegt.
[0003] Es sind auch Mikrowellengeräte ohne Drehteller bekannt, bei denen ein Modenbild der
Mikrowellen im Inneren des Garraums über ein Mikrowellenverteilungsmittel in Form
einer sich drehenden Antenne oder eines sich drehenden Wobblers zur gleichmäßigen
Bestrahlung veränderlich verteilt wird. Es gibt auch Mikrowellengeräte mit Drehteller,
in denen eine drehende Antenne bzw. ein Wobbler verbaut sind, um den genannten Effekt
zu verstärken.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Mikrowellengerät so auszugestalten,
dass ein Betrieb mit reduziertem Energieverbrauch ermöglicht wird. Insbesondere soll
dies mit einfachen Mitteln realisierbar sein.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Mikrowellengerät mit einem drehbar antreibbaren
Mikrowellenverteilungsmittel, mittels welchem Mikrowellen in einem Garraum verteilbar
sind, wobei das Mikrowellengerät zumindest eine Betriebsart des Mikrowellenverteilungsmittels
aufweist, in welcher ein Drehwinkelbereich des Mikrowellenverteilungsmittels begrenzt
ist. Mit anderen Worten wird in dieser Betriebsart das Mikrowellenverteilungsmittel
(bzw. dessen drehbare Teile) nicht kontinuierlich bzw. nicht durchgehend gedreht.
Dadurch wird nicht wie bei einer durchgehenden Drehung der gesamte Garraum gleichmäßig
mit Mikrowellen beaufschlagt, sondern es werden bestimmte Regionen des Garraums, in
denen sich das insbesondere räumlich begrenzt ausdehnende Gargut befindet, stärker
mit Mikrowellen beaufschlagt als andere Regionen. Ausgenutzt wird dabei, dass sich
die Mikrowellen durch Interferenz abhängig von einer Drehstellung des Mikrowellenverteilungsmittels
in bestimmten Regionen besonders stark überlagern. Diese Überlagerungen werden durch
das Modenbild oder Interferenzbild der Mikrowellen an den Wänden des Garraums abhängig
von der Ausrichtung des Mikrowellenverteilungsmittels ändert.
[0007] So können bei gleichem Garergebnis ein Wirkungsgrad erhöht und/oder ein Energieverbrauch
verringert werden. Außerdem können bestimmte Lebensmittel oder Flüssigkeiten schneller
erhitzt werden.
[0008] Unter einem begrenzten Drehwinkelbereich mag insbesondere ein Drehwinkelbereich verstanden
werden, welche kleiner als 360° ist, also nicht vollständig durchfahrbar ist. Der
Drehwinkelbereich ist also insbesondere auf weniger als 360° begrenzt, insbesondere
auf weniger als 270°, insbesondere auf weniger als 180°, insbesondere auf weniger
als 90°.
[0009] Insbesondere abhängig von der Ausgestaltung und Dimensionierung des Geräts und seines
Garraums, abhängig von dem Strahlungsbereich des Mikrowellenverteilungsmittels und
abhängig von dem gewählten Gargut oder dessen Dimension innerhalb des Garraums usw.
können grundsätzlich beliebig begrenzte Winkelbereiche vorteilhaft einstellbar sein.
[0010] Das Mikrowellengerät mag insbesondere dazu ausgestaltet zu sein, den Drehwinkelbereich
des Mikrowellenverteilungsmittels in einer anderen Betriebsart nicht zu begrenzen
und das Mikrowellenverteilungsmittel wie bisher durchlaufen zu lassen.
[0011] Eine ist eine Ausgestaltung, dass das drehbar antreibbare Mikrowellenverteilungsmittel
eine drehbar antreibbare Antenne aufweist oder ist. Die drehbare Antenne verteilt
durch ihre Drehung nicht nur die Mikrowellenstrahlung in dem Garraum, sondern speist
sie unabhängig davon auch ein. Die Antenne kann also auch als kombiniertes Mikrowellen-Einspeisungs-
und Verteilungsmittel angesehen werden.
[0012] Es ist eine alternative Ausgestaltung dazu, dass das drehbar antreibbare Mikrowellenverteilungsmittel
einen drehbar antreibbaren Wobbler aufweist oder ist. Die Mikrowelleneinspeisung geschieht
über eine (zumeist nicht drehbare) Antenne, einen anderen zum Garraum offenen Hohlleiter
oder direkt aus einem die Mikrowellenstrahlung erzeugenden Magnetron.. Der Wobbler
hingegen bewirkt durch seine Drehung eine Änderung der Verteilung der bereits eingespeisten
Mikrowellen bzw. deren Interferenzbild in dem Garraum.
[0013] Beide Ausgestaltungen ermöglichen eine Begrenzung des Drehwinkelbereichs mit nur
geringen Anpassungen an vorhandene Mikrowellengeräte, welche bereits eine durchgehend
drehbare Antenne oder Wobbler aufweisen. Im einfachsten Fall ist technisch lediglich
eine Programmsteuerung vorzusehen, welche eine entsprechende Antriebseinheit für das
Mikrowellenverteilungsmittel nur über einen begrenzten Drehwinkelbereich oder nur
zu einer vorgegebenen Winkelposition dreht. Die Drehbewegung und deren Begrenzung
können allgemein durch eine entsprechende elektronische Ansteuerung und/oder mechanische
Mittel realisiert sein.
[0014] Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass das Mikrowellenverteilungsmittel in
zumindest einer seiner Betriebsarten in einem vorbestimmten (begrenzten) Drehwinkelbereich
drehbar antreibbar ist. Bevorzugt wird somit, dass sich das Mikrowellenverteilungsmittel
in dieser Betriebsart nur noch in diesem Winkelbereich dreht, insbesondere oszillierend
dreht. Es erfolgt somit insbesondere eine ständige Drehbewegung zwischen zwei Endwinkeln.
Entsprechend mag insbesondere mindestens ein Feldmaximum innerhalb des Garraums beschränkt
wandern bzw. sich wandeln. Diese Ausgestaltung ist besonders bevorzugt einsetzbar
zur Erwärmung von kleinem bis mittelgroßem Gargut, welches eine nur vergleichsweise
geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist. Die Änderung des Interferenzmusters in dem Garraum,
insbesondere die begrenzte Änderung der Position der Mikrowellenmaxima, erlaubt eine
gleichmäßige Bestrahlung und damit Aufwärmung des Garguts. Durch die Vermeidung des
nicht angefahrenen Drehwinkelbereichs wird hingegen ein Mikrowellenmuster in dem Garraum
vermieden, bei dem ein hoher Anteil der Mikrowellen nicht in das Gargut gelangt.
[0015] Es ist auch eine Ausgestaltung, dass das Mikrowellenverteilungsmittel in zumindest
einer Betriebsart in zumindest einer fest vorbestimmten Drehwinkelposition betreibbar
ist. Insbesondere bei kleinem (gering ausgedehntem) Gargut (z.B. einem Glas Wasser,
einem Babygläschen usw.) kann ein besonders ausgeprägtes Feldmaximum dauerhaft am
Ort des Garguts verharren und kann dieses dennoch durchgängig effektiv aufwärmen.
Auch mag so Flüssigkeit (Wasser, Suppe usw.) besonders effektiv aufgewärmt werden,
und zwar auch in größeren Mengen, z.B. bei einem Liter Wasser.
[0016] Es ist eine Weiterbildung, dass während eines Betriebsablaufs mehrere fest vorbestimmte
Drehwinkelpositionen vorgesehen sind, welche aufeinanderfolgend oder abhängig von
einer Art des Garguts oder einem Gargutgewicht aufeinanderfolgend angefahren werden
und in welchen das Mikrowellenverteilungsmittel für jeweils eine, gegebenenfalls auch
individuell vorbestimmte, Zeitdauer verharrt.
[0017] Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass das Mikrowellengerät dazu eingerichtet ist,
die Betriebsart und/oder den Drehwinkelbereich des Mikrowellenverteilungsmittels auf
Grundlage einer Art eines in dem Garraum befindlichen Garguts auszuwählen. Dadurch
kann eine durchgängige Erwärmung auch unterschiedlicher Arten von Gargut erreicht
werden. Beispielsweise mag thermisch gut leitendes Gargut (z.B. Suppe) mit einem geringeren
Drehwinkelbereich, ggf. auch bei einer fest vorbestimmten Drehwinkelposition, bestrahlt
werden, während thermisch weniger gut leitendes Gargut einen größeren Drehwinkelbereich
benötigt. Auch mag eine typische Form eines Garguts eine Rolle spielen: Während Pizza
üblicherweise flach und raumfüllend ist und daher ggf. eine kontinuierlich durchgehende
Drehung zweckmäßig ist, decken eine Babyflasche oder ein Braten im Garraum eher nur
einen zentralen Bereich ab und benötigen daher wahrscheinlich keine durchgehende Drehung.
[0018] Insbesondere kann eine solche Auswahl automatisch durchgeführt werden, nachdem ein
Benutzer beispielsweise ein bestimmtes Gargut, zum Beispiel Pizza, Babyflasche oder
Braten vorgegeben oder eingestellt hat.
[0019] Eine zusätzliche oder alternative Weiterbildung besteht darin, dass das Mikrowellengerät
dazu eingerichtet ist, die Betriebsart und/oder den Drehwinkelbereich des Mikrowellenverteilungsmittels
auf Grundlage eines Gewichts eines in dem Garraum befindlichen Garguts auszuwählen.
Dadurch kann ein Drehwinkelbereich des Mikrowellenverteilungsmittels auch abhängig
von einer typischerweise mit dem Gewicht korrelierten Größe eingestellt werden, was
eine weiter verbesserte durchgängige Aufwärmung bei geringerem Energieverbrauch bewirkt.
[0020] Insbesondere können die Betriebsart und der Drehwinkelbereich des Mikrowellenverteilungsmittels
unter Kenntnis sowohl der Art als auch des Gewichts des Garguts eingestellt werden.
So werden rein beispielhaft veranschaulichend 2 I dickbreiige Suppe eher den ganzen
Garraum einnehmen und eine kontinuierliche Drehung zweckmäßig erscheinen lassen, während
200 ml Babyflasche eher nur eine zentrale Position im Garraum einnehmen und daher
eine nur teilweise Drehung oder gar nur eine feste Winkelposition zweckmäßig erscheinen
lassen.
[0021] Eine allgemeine Ausgestaltung besteht darin, dass das Mikrowellengerät eine Programmautomatik
aufweist, welche dazu eingerichtet ist, die Betriebsart und/oder den Drehwinkelbereich
des Mikrowellenverteilungsmittels auf Grundlage eines gewählten Programms auszuwählen.
Dabei können insbesondere Erfahrungswerte oder aufgrund von Berechnungen oder Versuchen
bestimmte Werte der Betriebsart und/oder des Drehwinkelbereich herangezogen werden.
Gibt beispielsweise ein Benutzer eine Art des Garguts und einen bestimmten Gewichtswert
ein, so kann die Programmautomatik entscheiden, ob diese Betriebsart oder eine vergleichbare
Betriebsart anstelle einer kontinuierlichen Drehung ausgewählt wird.
[0022] Eine Weiterbildung besteht darin, dass das Mikrowellengerät ein Eingabemittel aufweist.
Das Eingabemittel kann gemäß einer Ausgestaltung ein Bedienfeld mit mindestens einem
Bedienelement und ggf. mindestens einer Anzeigeeinrichtung aufweisen. Das Eingabemittel
kann insbesondere zum Eingeben eines bestimmten Garguts und/oder eines Gewichts eines
Garguts oder zum Eingeben eines gewünschten Programms durch einen Benutzer ausgestaltet
sein.
[0023] Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass das Mikrowellengerät mindestens eine Drehwinkelbestimmungseinrichtung
aufweist. Eine Drehwinkelbestimmungseinrichtung ist insbesondere dazu ausgelegt, eine
momentane Winkelposition oder Drehlage des Mikrowellenverteilungsmittels an eine Steuereinrichtung
zurückzumelden. Die Drehwinkelbestimmungseinrichtung ist vorteilhaft, da mit ihr ein
bestimmter anzufahrender Drehwinkelbereich oder eine bestimmte anzufahrende Drehwinkelposition
eindeutig bestimmbar ist. So wird sichergestellt, dass sich das Mikrowellenverteilungsmittel
in einer gewünschten Position befindet oder in einem gewünschten Winkelbereich hin-
und herdreht.
[0024] Es ist noch eine Ausgestaltung, dass das drehbar antreibbare Mikrowellenverteilungsmittel
einen Antriebsmotor in Form eines BLDC-Motors aufweist. Insbesondere vorteilhaft einsetzbar
sind BLDC-Antriebsmotoren in Art von Schrittmotoren, welche gezielt bestimmte Winkelpositionen
oder Winkelbereiche anfahren lassen. Zugleich ist durch die Anzahl der Schritte auch
bestimmbar, welchen Winkelbereich bzw. welche Winkelposition der Antriebsmotor zu
einem bestimmten Betriebszeitpunkt angefahren hat.
[0025] Prinzipiell einsetzbar sind aber auch andere Arten von Antriebsmotoren, die dann
insbesondere auch in Verbindung mit einer Drehwinkelbestimmungseinrichtung eingesetzt
sind.
[0026] Das Mikrowellengerät besitzt insbesondere eine Steuereinrichtung zur Steuerung des
Betriebs des Mikrowellengeräts einschließlich von dessen Magnetron und einem Motor
bzw. Antrieb für das Mikrowellenverteilungsmittel, um dieses in eine Drehbewegung
zu versetzen. Insbesondere mag die Steuereinrichtung mit einer Drehwinkelbestimmungseinrichtung
gekoppelt sein, um jeweils eine definierte Position des Mikrowellenverteilungsmittels
ermitteln zu können. Jedoch können auch andere Verfahrensweisen vorgesehen sein, wie
beispielsweise das Drehen des Mikrowellenverteilungsmittels in eine Grundposition,
welche dann einen definierten Basiswert für den momentanen Winkel liefert, um anschließend
von diesem Winkelwert ausgehend bestimmte Winkelpositionen oder Winkelbereiche anzusteuern.
[0027] Das Mikrowellengerät kann insbesondere als ein Einzelgerät (Stand-Alone-Gerät; Mikrowellenofen)
oder als ein Kombinationsgerät, z.B. eine Mikrowellenofen/BackofenKombination, ausgebildet
sein.
[0028] Das Mikrowellengerät mag insbesondere ein Haushaltsgerät sein, insbesondere für einen
Privatnutzer, z.B. im Sinne einer "weißen Ware".
[0029] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung von Ausführungsbeispielen,
die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei können zur Übersichtlichkeit
gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sein.
- Fig.1
- zeigt in Schrägansicht ein Ausführungsbeispiel eines Mikrowellengeräts; und
- Fig.2
- zeigt in Schrägansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Mikrowellengeräts.
[0030] Fig.1 zeigt einen Ausschnitt eines Mikrowellengeräts 11. Das Mikrowellengerät 11
weist einen Garraum 12 und einen durch beispielsweise eine Metallwand davon getrennten
Betriebsraum 13 auf. In dem Betriebsraum 13 befinden sich insbesondere Komponenten
einer Mikrowelleneinrichtung 14, welche zur Erzeugung von Mikrowellen dient, die durch
eine Öffnung in den Garraum 12 eingespeist werden. Der Garraum 12 dient zur Aufnahme
eines Behältnisses 15 mit einem Gargut 16, welches beispielsweise aufzutauen, zu erwärmen
oder zu erhitzen ist.
[0031] Die Mikrowelleneinrichtung 14 weist insbesondere ein Mikrowellenverteilungsmittel
17 auf, welches beispielsweise in Art einer Antenne 18 Mikrowellen in den Garraum
12 leitet. Die Antenne 18 bzw. das Mikrowellenverteilungsmittel 17 ist über einen
Hohlleiter 19 mit einem Magnetron 20 gekoppelt, um im Magnetron 20 erzeugte Mikrowellen
über den Hohlleiter 19 und die Antenne 18 in den Garraum 12 zu leiten. Die Antenne
18 ist über eine drehbare Achse 21 an einen Antriebsmotor 22 gekoppelt. Der Antriebsmotor
22 ist hier ein bürstenloser Gleichstrommotor. Die Achse 21 ist mit dem Hohlleiter
19 gekoppelt und leitet Mikrowellen. In dem Magnetron 20 erzeugte Mikrowellen werden
also durch den Hohlleiter 19 und die drehbare Achse der Antenne 18 in den Garraum
12 eingeleitet. Je nach Winkel- oder Drehstellung der Antenne 18 ergibt sich in dem
Garraum ein anderes Interferenzbild mit typischerweise unterschiedlich positionierten
Intensitätsmaxima und Intensitätsminima.
[0032] In zumindest einer Betriebsart ist vorgesehen, dass der Antriebsmotor 22 die Achse
21 bzw. die Antenne 18 nur über einen insbesondere fest vorbestimmten Drehwinkelbereich
α dreht. Beispielhaft dargestellt ist ein Drehwinkelbereich α von etwa 90°. Bei dieser
beispielhaften Betriebsart dreht der Antriebsmotor 22 die Antenne 18 somit insbesondere
zwischen den beiden Grenzwinkeln des Drehwinkelbereichs α kontinuierlich hin und her.
Der Drehwinkelbereich α ist somit deutlich kleiner als 360°. Die Antenne 18 wird also
nicht in den dazu komplementären Drehwinkelbereich gedreht.
[0033] Gemäß einer weiteren beispielhaften Betriebsart kann der Antriebsmotor 22 die Antenne
18 jedoch auch in eine oder mehrere fest vorbestimmte Drehwinkelpositionen β1 bzw.
β2 drehen. Dort kann die Antenne 18 beispielsweise für eine vorbestimmte Zeitdauer
verharren, während die Mikrowellen in den Garraum 12 eingekoppelt werden.
[0034] Insbesondere sind solche Betriebsarten auch kombiniert ausführbar.
[0035] Insbesondere weist das Mikrowellengerät 11 eine Drehwinkelbestimmungseinrichtung
23 auf, welche zur Bestimmung einer momentanen Drehwinkelposition des Antriebsmotors
22, der Achse 21 und/oder der Antenne 18 bzw. des Mikrowellenverteilungsmittels 17
ausgestaltet ist. Beispielhaft dargestellt ist eine optische Drehwinkelbestimmungseinrichtung
23, welche eine Position eines Erfassungsmittels 24 ermittelt, das an der Achse 21
angeordnet ist und dessen Drehposition in festem Verhältnis zur momentanen Drehposition
der Achse 21 steht. Die Drehwinkelbestimmungseinrichtung 23 ist insbesondere mit einer
Steuereinrichtung 25 verbunden.
[0036] Die Steuereinrichtung 25 dient dazu, Funktionen des Mikrowellengeräts 11 anzusteuern.
Dies sind insbesondere ein Betrieb des Magnetrons 20 zur Erzeugung von Mikrowellen
und eine Ansteuerung des Antriebsmotors 22. Die Ansteuerung des Antriebsmotors 22
kann dabei insbesondere so erfolgen, dass das Mikrowellenverteilungsmittel 17 gemäß
zumindest einer Betriebsart in dem vorbestimmten Drehwinkelbereich α und/oder auf
fest vorbestimmte Drehwinkelpositionen β1, β2 gesteuert wird. Die Steuereinrichtung
25 kann aber auch insbesondere in Verbindung mit einem nicht dargestellten Eingabefeld
dazu dienen, bestimmte Benutzereingaben zu erfassen, wie beispielsweise eine Art eines
Garguts oder ein Gewicht eines Garguts.
[0037] Außerdem dargestellt ist ein Dom 26, welcher entsprechend in eine solche Ausgestaltung
mit eingebunden sein kann.
[0038] Fig. 2 zeigt analog zu Fig.1 einen Ausschnitt eines Mikrowellengeräts 31, das ähnlich
zu dem Mikrowellengerät 11 aufgebaut ist. Die Mikrowelleneinrichtung 14 weist nun
ein Mikrowellenverteilungsmittel 32 auf, welches einen drehbaren Wobbler 33 und einen
zur Mikrowelleneinleitung einen feststehenden Hohlleiter 34 aufweist. Der Hohlleiter
34 weist mit seinem offenen Ende 35 in den Garraum 12. Das offene Ende 35 kann auch
als Antenne angesehen werden.
[0039] Der Wobbler 33 ist über die drehbare Achse 21 an den Antriebsmotor 22 gekoppelt.
Der Antriebsmotor 22 ist auch hier ein bürstenloser Gleichstrommotor Durch das offene
Ende 35 wird in dem Magnetron 20 erzeugte und durch den Hohlleiter 34 geführte Mikrowellenstrahlung
in den Garraum 12 eingeleitet. Mittels einer Drehung des Wobblers 33 werden die zuvor
eingespeisten Mikrowellen im Garraum 12 verteilt / umlenkt, so dass sich das Interferenzbild
oder Modenbild der Mikrowellen in dem Garraum 12 ändert. Je nach Winkel- oder Drehstellung
des Wobblers 33 ergibt sich in dem Garraum 12 ein anderes Interferenzbild mit typischerweise
unterschiedlich positionierten Intensitätsmaxima und Intensitätsminima.
[0040] Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
[0041] So wurde beispielsweise davon ausgegangen, dass die Drehwinkelbestimmungseinrichtung
23 eine optische Drehwinkelbestimmungseinrichtung ist. Jedoch können auch beliebige
andere geeignete Komponenten und Verfahrensweisen eingesetzt werden, um einen Drehwinkelbereich
oder vorbestimmte Drehwinkelpositionen zu erfassen. Insbesondere kann das Drehen und
Winkelbestimmen kombiniert erfolgen, wenn der Antriebsmotor als ein Schrittmotor ausgestaltet
ist. Ein Schrittmotor lässt durch die Ansteuerung einer bestimmten Schrittzahl stets
auch einen bestimmten Drehwinkel der Achse und darüber des Mikrowellenverteilungsmittels
bestimmen. Einsetzbar sind beispielsweise auch mechanische Drehwinkelbestimmungseinrichtungen
oder auf anderen physikalischen Prinzipien aufbauende Drehwinkelbestimmungseinrichtungen.
Beispiele sind die Verwendung eines Schrittmotors, eines Reed-Relais, einer Lichtschranke
oder eines Kontaktschalters.
[0042] Anstelle oder zusätzlich zu der Eingabe von Werten durch einen Benutzer mittels eines
Eingabefeldes können auch Sensoren vorgesehen sein, welche eine automatische Bestimmung
ermöglichen. Beispielsweise kann so vorgesehen werden, dass automatisch eine Art eines
Garguts und/oder dessen Volumen oder Gewicht ermittelt wird, um zumindest ein geeignetes
Betriebsprogramm bzw. eine entsprechende Betriebsart anzusteuern. Insbesondere können
in der Betriebsart auch Erfahrungswerte oder in einer Entwicklungsphase ermittelte
Werte berücksichtigt werden. Beispielsweise können unterschiedlich große Wasserlasten
bzw. Wasservolumina zu unterschiedlichen festen Antennen- bzw. Wobbler-Winkelpositionen
definiert erhitzt werden. Daraus ist bestimmbar, für welche Wasserlast welche Winkelposition
optimal ist. Denkbar ist auch eine gemeinsame Winkelposition zu bestimmen, bei der
im Mittel alle Wasserlasten gut erwärmt werden. Aber auch eine mathematische Berechnung
von Feldmaxima abhängig von z.B. einer Geometrie und Größe des Garraums oder des Mikrowellenverteilungsmittels
ist einsetzbar, um solche Werte zur Steuerung zu bestimmen.
[0043] Insbesondere durch eine geeignete Programmsteuerung wird ermöglicht, dass im fertigen
Mikrowellengerät vom Benutzer je nach Lösungsvariante beispielsweise nur noch die
Leistung bzw. die Leistung und ein Gewicht des Garguts gewählt werden. Die Steuereinrichtung
fährt bzw. positioniert das Mikrowellenverteilungsmittel dann entsprechend in einem
vorbestimmten Drehwinkelbereich oder in fest vorbestimmten Drehwinkelpositionen anstelle
einer optional weiteren Betriebsart mit einem kontinuierlichen Drehbetrieb des Mikrowellenverteilungsmittels.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 11
- Mikrowellengerät
- 12
- Garraum
- 13
- Betriebsraum
- 14
- Mikrowelleneinrichtung
- 15
- Behältnis
- 16
- Gargut
- 17
- Mikrowellenverteilungsmittel
- 18
- Antenne
- 19
- Hohlleiter
- 20
- Magnetron
- 21
- Achse
- 22
- Antriebsmotor
- 23
- Drehwinkelbestimmungseinrichtung
- 24
- Erfassungsmittel
- 25
- Steuereinrichtung
- 26
- Dom
- 31
- Mikrowellengerät
- 32
- Mikrowellenverteilungsmittel
- 33
- Wobbler
- 34
- Hohlleiter
- 35
- offenes Ende des Wobblers
- α
- vorbestimmter Drehwinkelbereich
- β1, β2
- fest vorbestimmte Drehwinkelpositionen
1. Mikrowellengerät (11; 31) mit einem drehbar antreibbaren Mikrowellenverteilungsmittel,
mittels welchem Mikrowellen in einen Garraum (12) einkoppelbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Mikrowellengerät (11; 31) zumindest eine Betriebsart des Mikrowellenverteilungsmittels
(17; 32) aufweist, in welcher ein Drehwinkelbereich (α) des Mikrowellenverteilungsmittels
(17) begrenzt ist.
2. Mikrowellengerät (11; 31) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mikrowellenverteilungsmittel (17; 32) in zumindest einer seiner Betriebsarten
in einem vorbestimmten Drehwinkelbereich (α) drehbar antreibbar ist.
3. Mikrowellengerät (11; 31) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mikrowellenverteilungsmittel (17; 32) in zumindest einer Betriebsart in zumindest
einer fest vorbestimmten Drehwinkelposition (β1, β2) betreibbar ist.
4. Mikrowellengerät (11; 31) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mikrowellengerät (11; 31) dazu eingerichtet ist, die Betriebsart und/oder den
Drehwinkelbereich (α) auf Grundlage einer Art eines in dem Garraum (12) befindlichen
Garguts (16) auszuwählen.
5. Mikrowellengerät (11; 31) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mikrowellengerät (11; 31) dazu eingerichtet ist, die Betriebsart und/oder den
Drehwinkelbereich (α) auf Grundlage eines Gewichts eines in dem Garraum (12) befindlichen
Garguts (16) auszuwählen.
6. Mikrowellengerät (11; 31) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mikrowellengerät (11; 31) eine Programmautomatik aufweist, welche dazu eingerichtet
ist, die Betriebsart und/oder den Drehwinkelbereich (α) auf Grundlage eines gewählten
Programms auszuwählen.
7. Mikrowellengerät (11; 31) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mikrowellengerät (11; 31) mindestens eine Drehwinkelbestimmungseinrichtung (23)
aufweist.
8. Mikrowellengerät (11; 31) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das drehbar antreibbar Mikrowellenverteilungsmittel (17; 32) eine drehbar antreibbare
Antenne (18) oder einen drehbar antreibbaren Wobbler (33) aufweist.
9. Mikrowellengerät (11; 31) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das drehbar antreibbare Mikrowellenverteilungsmittel (17; 32) einen Antriebsmotor
(22) in Form eines BLDC-Motors aufweist.