[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Herstellen eines
Polsterungserzeugnisses. Die Erfindung betrifft außerdem ein Polsterungserzeugnis
als solches. Das Polsterungserzeugnis wird dabei hergestellt aus einem flachen, länglichen
zwei- oder mehrlagigen Papierstreifen.
[0002] Aus der
EP 1 539 474 Bl ist ein Polsterungserzeugnis bekannt, das aus einem zweilagigen Papierschlauch geknüllt
ist. Aus dem benannten Dokument ist zudem eine Vorrichtung sowie in Verfahren bekannt,
mit denen aus dem länglichen Papierschlauch das dort offenbarte Polsterungserzeugnis
geknüllt wird.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt unter anderem die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren
zur Herstellung eines Polsterungserzeugnisses, das insbesondere zur Polsterung von
in Verpackungen befindlichen Gegenständen geeignet ist, bereitzustellen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst folgende Schritte:
- Bereitstellen eines flachen, länglichen, zwei- oder mehrlagigen Papierstreifens, wobei
die einzelnen Lagen des Papierstreifens in einem sich in Längsrichtung erstreckenden
mittleren Bereich wenigstens abschnittsweise miteinander verbunden sind und wobei
die einzelnen Lagen des Papierstreifens nicht miteinander verbundene Randbereiche
aufweisen,
- Aufschlagen des Papierstreifens an benachbarten Randbereichen zu einem im Querschnitt
sternartigen Papierstreifen,
- Knüllen des Papierstreifens entlang des mittleren Bereichs.
[0006] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird folglich ein flacher, länglicher, zwei-
oder mehrlagiger Papierstreifen bereitgestellt. Die einzelnen Lagen des Papierstreifens
sind dabei in dem sich in Längsrichtung erstreckenden mittleren Bereich wenigstens
abschnittsweise miteinander verbunden. Denkbar ist, dass das Verbinden form- oder
stoffschlüssig erfolgt. Insbesondere hat sich ein Verkleben der einzelnen Lagen im
mittleren Bereich als besonders bevorzugt herausgestellt. Die Klebeverbindung kann
dabei vorzugsweise entlang einer Linie, die sich in Längsrichtung erstreckt, verlaufen.
Die Klebeverbindung kann dabei nur abschnittsweise, beispielsweise punktweise, sein.
Die Klebeverbindung kann allerdings auch entlang einer geschlossenen Linie bereitgestellt
werden.
[0007] Die einzelnen Lagen des Papierstreifens weisen zudem nicht miteinander verbundene
Randbereiche auf. Im Ausgangszustand des Papierstreifens, der flach, insbesondere
flach gedrückt, sein kann, liegen benachbarte Randbereich vorzugsweise aneinander
an. Bei einem zweilagigen Papierstreifen, dessen mittlerer Bereich verbunden ist,
sind dann vorzugsweise vier Randbereiche vorhanden, wobei dann jeweils zwei Randbereiche
im flachen Zustand aneinander anliegen. Allerdings können auch drei oder mehr Lagen
vorgesehen sein. Dann sind drei oder mehr Randbereiche im flachen Zustand zueinander
benachbart vorgesehen. Ein Papierstreifen, der insbesondere zwei Lagen aufweist, ist
vergleichsweise einfach bereitzustellen. Dabei ist denkbar, dass erst bei Bereitstellung
des Papierstreifens die einzelnen Lagen miteinander im mittleren Bereich verbunden
werden oder dass bereits vor Bereitbestellung des Papierstreifens, also in einem davorliegenden
Arbeitsgang, der auch an einem anderen Ort erfolgen kann, die einzelnen Lagen im mittleren
Bereich miteinander verbunden werden.
[0008] Gemäß dem weiteren Verfahrensschritt der Erfindung werden die benachbarten, insbesondere
aneinander anliegenden Randbereiche zu einem im Querschnitt sternartigen Papierstreifen
aufgeschlagen. Bei einem zweilagigen Papierstreifen entsteht dann ein sternartiger
Papierstreifen mit insgesamt vier abstehenden "Strahlen", wobei diese im mittleren,
zentralen Bereich nach wie vor verbunden sind. Beim Vorsehen von drei Lagen, entsteht
dann insbesondere ein "Stern" mit sechs "Strahlen"; bei Vorsehen von mehr Lagen, ein
"Stern" mit entsprechend mehr "Strahlen".
[0009] Die jeweils benachbarten Strahlen schließen dabei vorzugsweise einen Winkel im Bereich
von 60° bis 120° und vorzugsweise im Bereich von 70° bis 100° und weiter vorzugsweise
im Bereich von 85° bis 95° ein.
[0010] Im nächsten Verfahrensschritt wird dann der Papierstreifen wenigstens entlang des
mittleren Bereichs geknüllt. Das Knüllen erfolgt dabei in Längsrichtung wenigstens
entlang des mittleren Bereichs derart, dass Abschnitte des mittleren Bereichs aufeinander
zu bewegt oder geschoben werden, so dass die Länge des Papierstreifens im geknüllten
Zustand, also des Polsterungserzeugnisses, kürzer ist als der Papierstreifen im ungeknüllten
Zustand. Dadurch ergibt sich auch eine größere Rückstellelastizität in Längsrichtung
des geknüllten Papierstreifens im Vergleich zum nicht geknüllten Papierstreifen.
[0011] Das Aufschlagen der benachbarten Randbereiche des Papierstreifens kann dabei vorzugsweise
über einen oder mehrere Aufschlagkerne erfolgen, über welche der Papierstreifen bewegt
wird. Das Bewegen des Papierstreifens über die Aufschlagkerne kann dabei vorzugsweise
maschinell mittels eines Antriebs erfolgen. Insbesondere ist denkbar, dass im mittleren
Bereich des Papierstreifens am Papierstreifen Antriebsrollen angreifen, die den Papierstreifen
bewegen.
[0012] Das Knüllen kann gemäß der Erfindung mit einem ersten Satz Antriebsrollen und einem
zweiten Satz Antriebsrollen derart erfolgen, dass sich der zweite Satz Antriebsrollen
mit einer Winkelgeschwindigkeit dreht, die geringer ist als die Winkelgeschwindigkeit
des ersten Satzes Antriebsrollen. Über derartige Antriebsrollen kann der Papierstreifen
nicht nur über Aufschlagkerne bewegt werden; auch ein Knüllen entlang der Längsrichtung
im mittleren Bereich kann dadurch bereitgestellt werden. Je nachdem, wie groß die
Differenz der Winkelgeschwindigkeiten der beiden Sätze von Antriebsrollen ist, kann
ein mehr oder weniger starkes Knüllen des Papierstreifens erfolgen.
[0013] Zur jeweiligen Einstellung einer vorgesehenen Länge des Polsterungserzeugnisses ist
vorteilhaft, wenn ein Abtrennen des Polsterungserzeugnisses in zwei Bereiche durch
Abbremsen oder Anhalten des ersten Satzes Antriebsrollen erfolgt, während der zweite
Satz Antriebsrollen weiter angetrieben wird. Vorteilhafterweise werden die beiden
Bereiche durch Auseinanderreißen voneinander getrennt. In diesem Zusammenhang ist
es vorteilhaft, wenn der Papierstreifen quer zur Längsrichtung verlaufende Solltrennstellen,
insbesondere in Form von Perforierungen, aufweist.
[0014] Die angesprochene Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung zur Herstellung eines
Polsterungserzeugnisses, insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
nach den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst. Eine derartige Vorrichtung umfasst einen
Eintrittsbereich für einen flachen, länglichen zwei- oder mehrlagigen Papierstreifen.
Der Papierstreifen als solcher ist dabei derart ausgebildet, dass die einzelnen Lagen
des Papierstreifens in einem sich in Längsrichtung erstreckenden mittleren Bereich
wenigstens abschnittsweise miteinander verbunden sind und die einzelnen Lagen des
Papierstreifens nicht miteinander verbundene Randbereiche aufweisen. Die Vorrichtung
sieht ferner vor einen Aufschlagkern zum Aufschlagen des flachen Papierstreifens entlang
benachbarter Randbereiche zu einem im Querschnitt sternartigen Papierstreifen. Die
Vorrichtung sieht weiterhin vor, einen Vorschubmechanismus zum Bewegen der Randbereiche
über den wenigstens einen Aufschlagkern und einen Knüllmechanismus zum Knüllen des
Papierstreifens entlang des mittleren Bereichs. Der Eintrittsbereich, der Aufschlagkern,
der Vorschubmechanismus und der Knüllmechanismus sind dabei vorzugsweise so ausgebildet,
dass das im Vorhergehenden beschriebene erfindungsgemäße Verfahren mit der Vorrichtung
durchführbar ist.
[0015] Vorteilhafterweise sieht die Vorrichtung wenigstens zwei einander gegenüberliegende
Aufschlagkerne vor, die in Querrichtung voneinander beabstandet sind, so dass der
mittlere Bereich des Papierstreifens zwischen den Aufschlagkernen hindurch bewegbar
ist. Hierdurch können die Randbereiche der Lagen aufgeschlagen werden, so dass ein
sternartiger Papierstreifen entsteht. Der mittlere Bereich des Papierstreifens, in
welchem die einzelnen Lagen miteinander verbunden sind, kann dennoch zwischen den
Aufschlagkernen hindurch bewegt werden.
[0016] Vorteilhafterweise sind die Aufschlagkerne so ausgebildet, dass sie im Querschnitt,
also quer zur Längsrichtung, aufeinander zu gerichtete Keilabschnitte aufweisen. Hierdurch
kann die Entstehung eines im Querschnitt sternartigen Papierstreifens gewährleistet
werden.
[0017] Ferner ist vorteilhaft, wenn die Aufschlagkerne im Längsschnitt, also in Längsrichtung,
hin zum Eintrittsbereich gerichtete keilförmige Aufschlagabschnitte vorsehen. Durch
diese Aufschlagabschnitte kann ein Aufschlagen des flachen Papierstreifens entlang
benachbarter Randbereich so erfolgen, dass die benachbarten Randbereiche voneinander
weg aufgeschlagen werden, so dass letztendlich ein im Querschnitt sternartiger Papierstreifen
entsteht. Aufschlagabschnitte dienen folglich den flach ausgebildeten Papierstreifen
in einen Papierstreifen zu überführen, der eine im Querschnitt sternartige Form aufweist.
[0018] Den Aufschlagkernen können dabei Trennelemente in Längsrichtung vorgelagert sein,
welche zwischen benachbarte Randabschnitte eingreifen. Die Trennelemente dienen folglich
dazu, in die benachbarten Randabschnitte, die insbesondere aufeinanderliegen, einzugreifen,
um dann ein prozesssicheres Aufschlagen der Randbereiche zu gewährleisten. Die Trennelemente
sind insbesondere dünn und flächig ausgebildet, und sind zudem, so wie die Aufschlagkerne,
voneinander in Querrichtung beabstandet, so dass zwischen ihnen der mittlere Bereich
des Papierstreifens, in dem die einzelnen Lagen miteinander verbunden sind, hindurchgeführt
werden kann. Die Trennelemente können insbesondere als Trennscheiben oder Bleche ausgebildet
sein und können zudem einstückig mit den Aufschlagkernen, insbesondere an den Keilspitzen
der Aufschlagabschnitte, ausgebildet sein.
[0019] Ferner ist vorteilhaft, wenn im Eintrittsbereich eine quer zur Längsrichtung verlaufende
Leitrolle angeordnet ist, über welche der flache Papierstreifen geleitet wird. Dies
ist dann vorteilhaft, wenn der Papierstreifen beispielsweise von einer Vorratsrolle
abgerollt oder von einem Vorratsstapel abgenommen wird.
[0020] Der Vorschubmechanismus zum Bewegen der Randbereiche über die vorzugsweise beiden
Aufschlagkerne kann von einem ersten Satz Antriebsrollen gebildet sein. Dieser erste
Satz Antriebsrollen kann zwei übereinander angeordnete Rollen umfassen, die jeweils
oberhalb und unterhalb des mittleren Bereichs des Papierstreifens in Längsrichtung
vor dem Aufschlagkeil am Papierstreifen angreifen. Die beiden Rollen können dabei
insbesondere so angeordnet sein, dass sie den Papierstreifen im Bereich zwischen den
Trennelementen angreifen.
[0021] Weiterhin ist vorteilhaft, wenn der Knüllmechanismus von einem mit dem ersten Satz
Antriebsrollen zusammenwirkenden zweiten Satz Antriebsrollen derart gebildet wird,
dass der zweite Satz Antriebsrollen mit einer Winkelgeschwindigkeit drehbar ist, die
geringer ist, als die Winkelgeschwindigkeit, mit der der erste Satz Antriebsrollen
drehbar ist. Damit kann über den ersten Satz Antriebsrollen der Papierstreifen bewegt
werden; mit dem zweiten Satz Antriebsrollen kann ein Knüllen des Papierstreifens erreicht
werden.
[0022] Der zweite Satz Antriebsrollen kann dabei zwei übereinander angeordnete Rollen umfassen,
die oberhalb und unterhalb des mittleren Bereichs des Papierstreifens in Längsrichtung
im Bereich zwischen oder nach den Aufschlagkeilen am Papierstreifen angreifen. Vorteilhaft
ist folglich, wenn der erste Satz Antriebsrollen im Bereich vor dem Aufschlagkeil
am Papierstreifen angreift und der zweite Satz Antriebsrollen im Bereich zwischen
oder nach den Aufschlagkeilen am Papierstreifen angreift.
[0023] Weiter ist vorteilhaft, wenn der erste Satz Antriebsrollen und der zweite Satz Antriebsrollen
derart antreibbar sind, dass zum Trennen des Polsterungserzeugnisse in zwei Bereich
der erste Satz Antriebsrollen abbremsbar oder anhaltbar ist und der zweite Satz Antriebsrollen
weiter antreibbar ist. Dadurch kann auf einfache Art und Weise ein Trennen des Polsterungserzeugnisses
durch die beiden Sätze von Antriebsrollen, die ein Knüllen bewerkstelligen, erzielt
werden.
[0024] Die eingangs genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Polsterungserzeugnis, das
insbesondere nach einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist und/oder das insbesondere
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellt ist. Ein derartiges Polsterungserzeugnis
ist hergestellt aus einem länglichen, zwei- oder mehrlagigen Papierstreifen, wobei
die einzelnen Lagen in einem sich in Längsrichtung erstreckenden mittleren Bereich
wenigstens abschnittsweise miteinander verbunden sind und wobei die einzelnen Lagen
nicht miteinander verbundene Randbereiche aufweisen, wobei die benachbarten Randbereiche
sternartig aufgeschlagen sind und der Papierstreifen zumindest entlang des mittleren
Bereichs geknüllt ist. Ein derartiger Papierstreifen lässt sich auf einfache Art und
Weise herstellen und weist dennoch positive Polsterungseigenschaften auf.
[0025] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung zu entnehmen, anhand derer ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
beschrieben und erläutert ist.
[0026] Es zeigen:
Figur 1 einen flachen Papierstreifen zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Polsterungserzeugnisses
in perspektivischer Ansicht;
Figur 2 den Papierstreifen nach Figur 1 in Draufsicht;
Figur 3 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Herstellen
eines Polsterungserzeugnisses;
Figur 4 die Vorrichtung nach Figur 3 in Seitenansicht;
Figur 5 die Vorrichtung nach Figur 3 und 4 im Schnitt entlang der Linie V in Figur
4 und
Figur 6 ein erfindungsgemäßes Polsterungserzeugnis.
[0027] Der in den Figuren 1 und 2 gezeigte Papierstreifen 10 weist zwei Lagen 12 und 14
auf. Die beiden Lagen 12, 14 liegen aufeinander und haben identische Außenkonturen.
Sie haben ein längliches Format, wobei deren Mittellängsachse mit dem Bezugszeichen
16 gekennzeichnet ist. Bei dem Papierstreifen 10 kann es sich um einen "endlos"-langen
Papierstreifen handeln, der beispielsweise von einer Rolle abrollbar ist oder von
einem Stapel abnehmbar ist.
[0028] Die beiden Lagen 12, 14 sind in ihrem mittleren Bereich 18, der bei dem in Figuren
1 und 2 dargestellten Papierstreifen entlang der Mittellängsachse 16 verläuft, miteinander
verbunden. Vorzugsweise sind die beiden Lagen 12, 14 entlang der Mittellängsachse
16 stoffschlüssig, insbesondere durch Kleben, miteinander verbunden.
[0029] Die beiden Lagen 12, 14 weisen zudem nicht miteinander verbundene Randbereiche 20,
21 und 22, 23 auf. Die Lage 12 weist also die beiden Randbereiche 20, 21 auf. Die
Lage 14 weist die beiden Randbereiche 22, 23 auf. Der Randbereich 20 der Lage 12 ist
dabei benachbart zum Randbereich 22 der Lage 14 angeordnet. Ebenso ist der Randbereich
21 der Lage 12 benachbart zum Randbereich 23 der Lage 14 angeordnet. In dem in Figur
1 und 2 gezeigten flachen Zustand des Papierstreifens 10 können sich die Randbereiche
20 und 22 sowie die Randbereiche 21 und 23 gegenseitig berühren. Diese Randbereiche
20, 21, 22, 23 werden dann, wie weiter unten beschrieben, zu Strahlen 26 aufgeschlagen.
Wie insbesondere aus Figur 2 deutlich wird, weist der Papierstreifen 10 quer zur Längsachse
16 verlaufende Solltrennbereiche 24 auf, die als in den Lagen 20 und 22 vorgesehene
Perforierungen ausgebildet sind. Hierdurch kann der Papierstreifen 10 in zwei Bereiche,
entlang einer Solltrennstelle 24, durch Abreißen in Längsrichtung getrennt werden.
[0030] In der Figur 3 ist der Papierstreifen 10 dargestellt, wie er zu einem Polsterungserzeugnis
umgeformt wird. Dazu findet die in Figur 3 dargestellte Vorrichtung 50 Verwendung.
Die Vorrichtung 50 umfasst einen Eintrittsbereich 52, in dem eine quer zur entlang
der Mittellängsachse 16 des Papierstreifens 10 verlaufenden Längsrichtung 54 angeordnete
Leitrolle 56 vorgesehen ist. Die Leitrolle 56 ist dabei um eine Drehachse 58 drehbar
angeordnet, und zwar derart, dass der endlose Papierstreifen 10 über die Leitrolle
56 im Betrieb der Vorrichtung 50 gelenkt wird.
[0031] Die Vorrichtung 50 umfasst ferner zwei Aufschlagkerne 58 zum Aufschlagen des flachen
Papierstreifens 10 zu einem im Querschnitt sternartigen Papierstreifen 10'. Die Vorrichtung
50 umfasst ferner einen Austrittsbereich 60, in dem der sternartig aufgeschlagene
Papierstreifen 10' deutlich zu erkennen ist.
[0032] Ferner umfasst die Vorrichtung 50 einen Vorschubmechanismus 62 zum Bewegen des Papierstreifens
10 in der Vorrichtung 50 sowie einen Knüllmechanismus 64 zum Knüllen des Papierstreifens
10 beziehungsweise 10' entlang des mittleren Bereichs 18.
[0033] Wie aus Figur 3 und 5 deutlich wird, liegen die Aufschlagkerne 58 einander gegenüber
und sind in Querrichtung, also senkrecht zur Längsrichtung 54, um das Maß a voneinander
beabstandet. Das Maß a ist dabei so gewählt, dass der mittlere Bereich 18 des Papierstreifens
10, also der Bereich in dem die beiden Lagen 12 und 14 miteinander verbunden sind,
zwischen den beiden Aufschlagkernen 58 hindurch bewegbar ist. Aus insbesondere Figur
5 wird deutlich, dass die beiden Aufschlagkerne 58 im Querschnitt aufeinander zu gerichtete
Keilabschnitte 66 aufweisen. Die beiden Keilabschnitte schließen dabei einen Winkel
von ca. 75° ein.
[0034] Aus Figur 3 und 4 wird zudem deutlich, dass die Aufschlagkerne 58 im Längsschnitt
hin zum Eintrittsbereich 52 keilförmig ausgebildete Aufschlagabschnitte 68 vorsehen.
Im Betrieb der Vorrichtung 50 wird der Papierstreifen 10 in den Randbereichen 20,
21, 22, 23 entlang den Aufschlagabschnitten 68 aufgeschlagen.
[0035] Um ein sicheres Aufschlagen der Randbereiche 20, 21, 22, 23 zu gewährleisten, sind
entgegen der Längsrichtung 54 den Aufschlagkernen 68 Trennelementen 70, die insbesondere
in Figur 3 und 4 deutlich zu erkennen sind, vorgelagert. Die Trennelemente 70 sind
als Trennbleche ausgebildet und sind bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel
einstückig mit den Aufschlagkernen 58 ausgebildet. An den den Aufschlagabschnitten
68 fern liegenden Endbereichen 72 greifen die Trennelemente 70 zwischen die einander
benachbarten Randbereiche 20 und 22 beziehungsweise 21 und 23 des Papierstreifens
10, so dass die Randbereiche 20, 21 und 22, 23 im Betrieb der Vorrichtung von den
Aufschlagkernen 58 sicher aufgeschlagen werden können. Der Vorschubmechanismus 62
umfasst einen ersten Satz Antriebsrollen 74, 76, die in Figur 3 und 4 deutlich dargestellt
sind. Die Antriebsrollen 74, 76 sind übereinander angeordnet und greifen jeweils oberhalb
und unterhalb des mittleren Bereichs 18 des Papierstreifens 10 am Papierstreifen 10
an. Bei der Ausführungsform gemäß den Figuren wird die Antriebsrolle 76 von einem
Motor 78 über einen Keilriemen 80 angetrieben. Die Rolle 74 ist unter geringer Vorspannung
gegen die Rolle 76 beaufschlagt, so dass diese von der Rolle 76 mit angetrieben wird.
Wie erwähnt, befindet sich zwischen den Rollen 74 und 76 der mittlerer Bereich 18
des Papierstreifens 10, was aus Figur 3 deutlich wird.
[0036] Zum Knüllen des Papierstreifens 10 entlang des mittleren Bereichs ist ein zweiter
Satz Antriebsrollen 82, 84 vorgesehen, der in Längsrichtung 54 dem ersten Antriebssatzrollen
74, 76 nachgelagert ist. Entsprechend dem ersten Satz Antriebsrolle 74, 76 ist beim
zweiten Satz Antriebsrollen 82, 84 ebenfalls die untere Rolle 84 über einen weiteren
Elektromotor 78 angetrieben und zwar über einen weiteren Keilriemen 80. Die obere
Rolle 82 ist unter Vorspannung gegen die untere Rolle 84 getrennt, so dass diese bei
Drehen der Rolle 84 mit dreht.
[0037] Wie aus insbesondere Figur 4 deutlich wird, befindet sich der erste Satz Antriebsrollen
74, 76 in Längsrichtung 54 vor den Aufschlagkernen 58, und zwar im Bereich zwischen
den beiden Trennelementen 70. Wie ebenfalls aus Figur 4 deutlich wird, befindet sich
der zweite Satz Antriebsrollen 82, 84 im Bereich zwischen den beiden Aufschlagkernen
54. Aus Figur 5 wird deutlich, dass die Antriebsrollen 82, 84, sowie die Antriebsrollen
74, 76 eine Breite b aufweisen die geringfügig kleiner ist als der Abstand a zwischen
den Aufschlagkernen 58.
[0038] Die Winkelgeschwindigkeit der Rollen 82, 84 des zweiten Antriebssatzes ist dabei
so wählbar, dass sie geringfügig geringer ist als die Winkelgeschwindigkeit der Antriebsrollen
74, 76 des ersten Satzes. Dadurch wird ein Knüllen des Papierstreifens 10 im mittleren
Bereich 18 in einer Knüllzone 86 bewirkt, wobei die Knüllzone 86 zwischen den beiden
Sätzen von Rollen 74, 76 und 82, 84 liegt. Der Papierstreifen 10 verlässt folglich
die Vorrichtung im Austrittsbereich 60 als Polsterungserzeugnis, das zum einen sternartig
aufgeschlagen ist und zum anderen insbesondere mittleren Bereich geknüllt ist. Anzumerken
ist, dass in Figuren 3 und 4 die Rollen 74, 76 und 82, 84 mit gleicher Winkelgeschwindigkeit
drehen, so dass der Papierstreifen 10' hier nicht geknüllt ist. Der die Vorrichtung
50 verlassende Papierstreifen 10' weist folglich den mittleren Bereich 18 auf, der
zwischen den Rollen 72, 74 und 82, 84 hindurch geführt wird. An diesem Bereich 18
schließen sich die mittels den Kernen 58 sternartig aufgeschlagene Randbereiche 20,
21, 22, 23, also die vier "Strahlen" 26 des aufgeschlagenen Papierstreifens 10', an.
Der mittlere Bereich 18 weist dabei eine Breite auf, die der Breite b entspricht.
Denkbar ist, die Breite b auf die ein sehr geringes Maß beziehungsweise eine Linie
zu reduzieren. Zum Knüllen wird, wie beschrieben, die Winkelgeschwindigkeit der Rollen
74, 76 erhöht beziehungsweise die der Rollen 82, 84 gesenkt.
[0039] Wie beschrieben, kann ein derartiges Polsterungserzeugnis auf einfache Art und Weise
hergestellt werden, wobei es zudem günstige Polsterungseigenschaften aufweist.
[0040] Obwohl in den Figuren ein Papierstreifen 10 dargestellt ist, der lediglich zwei Lagen
aufweist, ist denkbar, dass auch ein Papierstreifen Verwendung findet, der drei oder
mehr Lagen aufweist. Die drei oder mehr Lagen sind dann im mittleren Bereich 18, beziehungsweise
vorzugsweise im Bereich der Mittellängsachse 16, miteinander verbunden. Anstelle von
zwei einander gegenüberliegenden Aufschlagkernen 58 finden dann vorteilhafterweise
insgesamt vier oder mehr Aufschlagkerne Verwendung, die in die Zwischenräume zwischen
den jeweils benachbarten Randbereichen der jeweiligen Lagen eingreifen.
[0041] Zum Trennen des endlos langen Papierstreifens 10 in unterschiedliche Bereiche ist
vorteilhaft, wenn der erste Satz Antriebsrollen 74, 76 abgebremst wird, wobei der
zweite Satz Antriebsrollen 82, 84 weiter angetrieben wird, so dass ein Abreißen entlang
eines in Figur 1 und 2 dargestellten Solltrennbereichs erfolgt.
[0042] In Figur 6 ist ein mit der Vorrichtung 50 hergestellter geknüllter Papierstreifen
10", also das fertige Polsterungserzeugnis 88, gezeigt. Deutlich zu erkennen ist der
geknüllte mittlere Bereich 18 mit seiner Breite b, an den sich die Randbereiche 20,
21, 22, 23 beziehungsweise die Strahlen 26 anschließen.
1. Verfahren zum Herstellen eines Polsterungserzeugnisses (88), umfassend folgende Schritte:
- Bereitstellen eines flachen, länglichen, zwei oder mehrlagigen, Papierstreifens
(10), wobei die einzelnen Lagen (12, 14) des Papierstreifens (10) in einem sich in
Längsrichtung erstreckenden mittleren Bereich (18) wenigstens abschnittsweise miteinander
verbunden sind und wobei die einzelnen Lagen (12, 14) des Papierstreifens (10) nicht
miteinander verbundene Randbereiche (20, 21, 22, 23) aufweisen,
- Aufschlagen von benachbarten Randbereichen (20, 21, 22, 23) zu einem im Querschnitt
sternartigen Papierstreifen (10),
- Knüllen des Papierstreifens (10) entlang des mittleren Bereichs (18).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufschlagen derart erfolgt, dass der Papierstreifen (10) über einen oder mehrere
Aufschlagkerne (58) bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Knüllen mittels einem ersten Satz Antriebsrollen (74, 76) und einem zweiten Satz
Antriebsrollen (82, 84) derart erfolgt, dass sich der zweite Satz Antriebsrollen (84,
84) mit einer Winkelgeschwindigkeit dreht, die geringer ist als die Winkelgeschwindigkeit
des ersten Satzes (74, 76) Antriebsrollen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Trennen des Polsterungserzeugnisses (88) in zwei Bereiche durch Abbremsen oder
Anhalten des ersten Satzes Antriebsrollen (74, 76) erfolgt, während der zweiten Satz
Antriebsrollen (82, 84) weiter angetrieben wird.
5. Vorrichtung (50) zum Herstellen eines Polsterungserzeugnisses (88) mit einem Eintrittsbereich
(52) für einen flachen, länglichen, zwei oder mehrlagigen Papierstreifen (10), wobei
die einzelnen Lagen (12, 14) des Papierstreifens in einem sich in Längsrichtung erstreckenden
mittleren Bereich (18) wenigstens abschnittsweise miteinander verbunden sind und wobei
die einzelnen Lagen (12, 14) des Papierstreifens (10) nicht miteinander verbundene
Randbereiche (20, 21, 22, 23) aufweisen, mit wenigstens einem Aufschlagkern (58) zum
Aufschlagen des flachen Papierstreifens (10) entlang benachbarter Randbereiche (20,
21, 22, 23) zu einem im Querschnitt sternartigen Papierstreifen (10), mit einem Vorschubmechanismus
(62) zum Bewegen der Randbereiche (20, 21, 22, 23) über den wenigstens einen Aufschlagkern
(58), und mit einen Knüllmechanismus (64) zum Knüllen des Papierstreifens (10') entlang
des mittleren Bereichs (18).
6. Vorrichtung (50) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei einander gegenüber liegende Aufschlagkerne (58) vorgesehen sind,
die in Querrichtung voneinander beabstanden sind, so dass der mittlere Bereich (18)
des Papierstreifens (10) zwischen den Aufschlagkernen (58) hindurch bewegbar ist.
7. Vorrichtung (50) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Aufschlagkerne (58) im Querschnitt aufeinander zu gerichtete Keilabschnitte
(66) aufweisen.
8. Vorrichtung (50) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufschlagkerne (58) im Längsschnitt hin zum Eintrittsbereich (52) gerichtete
keilförmig Aufschlagabschnitte (68) vorsehen.
9. Vorrichtung (50) nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass den Aufschlagkernen (58) Trennelemente (70) vorgelagert sind, welche zwischen benachbarte
Randbereiche (20, 21, 22, 23) eingreifen.
10. Vorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Eintrittsbereich (52) eine quer zur Längsrichtung verlaufend angeordnete Leitrolle
(56) vorgesehen ist, über welche der Papierstreifen (10) geleitet wird.
11. Vorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorschubmechanismus (62) von einen ersten Satz Antriebsrollen (74, 76) gebildet
wird.
12. Vorrichtung (50) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, der erste Satz Antriebsrollen (74, 76) zwei übereinander angeordnete Rollen umfasst,
die jeweils oberhalb und unterhalb des mittleren Bereichs (18) des Papierstreifens
(10) in Längsrichtung vor dem wenigstens einen Aufschlagkeil (58) am Papierstreifen
(10) angreifen.
13. Vorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Knüllmechansimus (64) von einem mit dem ersten Satz Antriebsrollen (74, 76) zusammenwirkenden
zweiten Satz Antriebsrollen (82, 84) derart gebildet wird, dass der zweite Satz Antriebsrollen
(82, 84) mit einer Winkelgeschwindigkeit drehbar ist, die geringer ist als die Winkelgeschwindigkeit,
mit der der erste Satz Antriebsrollen (74, 76) drehbar ist.
14. Vorrichtung (50) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, der zweite Satz Antriebsrollen (82, 84) zwei übereinander angeordnete Rollen umfasst,
die oberhalb und unterhalb des mittleren Bereichs (18) des Papierstreifens in Längsrichtung
im Bereich zwischen oder nach den Aufschlagkeilen (58) am Papierstreifen (10) angreifen.
15. Vorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Satz Antriebsrollen (74, 76) und der zweite Satz Antriebsrollen (82, 84)
derart antreibbar sind, dass zum Trennen des Polsterungserzeugnisses (88) in zwei
Bereiche der erste Satz Antriebsrollen (74, 76) abbremsbar oder anhaltbar ist und
der zweite Satz Antriebsrollen (82, 84) weiter antreibbar ist.
16. Vorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 5 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 geeignet ist.
17. Polsterungserzeugnis (88), insbesondere hergestellt nach einem Verfahren der Ansprüche
1 bis 5 und/oder in einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, hergestellt
aus einem länglichen, zwei oder mehrlagigen, Papierstreifen (10), wobei die einzelnen
Lagen (12, 14) in einem sich in Längsrichtung erstreckenden mittleren Bereich (18)
wenigstens abschnittsweise miteinander verbunden sind und wobei die einzelnen Lagen
(12, 14) nicht miteinander verbundene Randbereiche (20, 21, 22, 23) aufweisen, wobei
die benachbarten Randbereiche (20, 21, 22, 23; 26) sternartig aufgeschlagen sind und
der Papierstreifen (10') entlang des mittleren Bereichs (18) geknüllt ist.