(19)
(11) EP 2 743 193 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.06.2014  Patentblatt  2014/25

(21) Anmeldenummer: 13186448.0

(22) Anmeldetag:  27.09.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65B 35/58(2006.01)
B65B 63/04(2006.01)
B65B 25/06(2006.01)
B65G 15/22(2006.01)
B65G 47/252(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 12.12.2012 DE 102012222914

(71) Anmelder: Weber Maschinenbau GmbH Breidenbach
35236 Breidenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Gärber, Thomas
    35216 Biedenkopf (DE)
  • Klos, Ulrich
    35116 Hatzfeld (DE)

(74) Vertreter: Manitz, Finsterwald & Partner GbR 
Martin-Greif-Strasse 1
80336 München
80336 München (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Falten oder Wenden einer Scheibe oder einer Portion eines aufgeschnittenen Lebensmittelprodukts


(57) Bei einem Verfahren zum Falten oder Wenden einer Scheibe oder einer mehrere Scheiben (9) umfassenden Portion (7) eines, insbesondere mittels eines Hochgeschwindigkeitsslicers, aufgeschnittenen Lebensmittelprodukts, wird die Scheibe oder Portion (7) auf einer ersten, insbesondere oberen, Fördereinrichtung (3) liegend längs einer ersten Förderrichtung (I) transportiert, die Scheibe oder Portion wird von der ersten Fördereinrichtung (3) weg zu einer zweiten, insbesondere unterhalb der ersten Fördereinrichtung angeordneten, Fördereinrichtung (5) bewegt, auf der die Scheibe oder Portion abgelegt wird, und zum Falten oder Wenden der Scheibe oder Portion (7) wird die zweite Fördereinrichtung (5) während des Ablegens zumindest zeitweise in einer zweiten Förderrichtung (II) betrieben, die der ersten Förderrichtung (I) entgegengesetzt ist.













Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Falten oder Wenden einer Scheibe oder einer mehrere Scheiben umfassenden Portion eines, insbesondere mittels eines Hochgeschwindigkeitsslicers, aufgeschnittenen Lebensmittelprodukts.

[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung zum Wenden einer Scheibe oder Portion sind zwei einander gegenüberstehende Platten vorgesehen, zwischen denen die Scheibe oder Portion gehalten wird. Zum Wenden der Scheibe oder Portion werden die Platten zusammen mit der gehaltenen Scheibe oder Portion gewendet. Anschließend wird die Scheibe oder Portion von den Platten freigegeben, so dass sie weitertransportiert werden kann. Mit einer derartigen Wendevorrichtung kann nur ein geringer Durchsatz erreicht werden. Eine aus dem Stand der Technik bekannte Wendevorrichtung ist beispielsweise in der DE 10 2008 006 333 A1 beschrieben.

[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Falten oder Wenden einer Scheibe oder einer mehrere Scheiben umfassenden Portion bereitzustellen, die einfach und kostengünstig realisierbar sind und einen hohen Produktdurchsatz erlauben.

[0004] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen und Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

[0005] Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Falten oder Wenden einer Scheibe oder einer mehrere Scheiben umfassenden Portion eines, insbesondere mittels eines Hochgeschwindigkeitsslicers, aufgeschnittenen Lebensmittelprodukts bereitgestellt, bei dem die Scheibe oder Portion auf einer ersten, insbesondere oberen, Fördereinrichtung liegend längs einer ersten Förderrichtung transportiert wird, die Scheibe oder Portion von der ersten Fördereinrichtung weg zu einer zweiten, insbesondere unterhalb der ersten Fördereinrichtung angeordneten, Fördereinrichtung bewegt wird, auf der die Scheibe oder Portion, insbesondere mit ihrem vorderen Ende voran, abgelegt wird, und zum Falten oder Wenden der Scheibe oder Portion die zweite Fördereinrichtung während des Ablegens zumindest zeitweise in einer zweiten Förderrichtung betrieben wird, die der ersten Förderrichtung zumindest im Wesentlichen entgegengesetzt ist.

[0006] Mit entgegengesetzten Förderrichtungen ist gemeint, dass es genügt, wenn die erste Förderrichtung und die zweite Förderrichtung bezüglich zumindest einer Bewegungskomponente entgegengesetzt gerichtet sind, d.h. lediglich nicht exakt senkrecht zueinander verlaufen. Es ist also möglich und bevorzugt, aber nicht zwingend, dass die beiden Förderrichtungen antiparallel zueinander verlaufen. Insbesondere können die Förderrichtungen also einen von 180° verschiedenen Winkel einschließen.

[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt somit der Gedanke zugrunde, dass sich eine Scheibe oder Portion, die auf der zweiten Fördereinrichtung abgelegt wird, falten bzw. wenden lässt, wenn die zweite Fördereinrichtung während des Ablegens zumindest zeitweise entgegen der Förderrichtung der die Scheibe oder Portion heranliefernden ersten Fördereinrichtung bewegt wird.

[0008] Dabei lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren einfach implementieren, da abgesehen von einer entsprechenden Steuerung im Wesentlichen nur die beiden Fördereinrichtungen bereitgestellt werden müssen, die ohne Weiteres in eine einem Slicer nachgeordnete Förderstecke integriert werden können oder dort bereits vorhanden sind. Außerdem lassen sich hohe Durchsätze an gewendeten oder gefalteten Scheiben bzw. Portionen erreichen.

[0009] Bei einer gewendeten Scheibe oder Portion liegt die auf der ersten Fördereinrichtung unten liegende Seite nach dem Ablegen der Scheibe oder Portion auf der zweiten Fördereinrichtung oben. Bei einer gefalteten Scheibe oder Portion kommt ein Teil der Scheibe oder Portion auf einem anderen Teil der Scheibe oder Portion zu liegen.

[0010] Bevorzugt wird zum Falten der Scheibe oder Portion die Förderrichtung der zweiten Fördereinrichtung während des Ablegens wenigstens einmal von der ersten Förderrichtung in die zweite Förderrichtung, oder umgekehrt, geändert. Auf diese Weise kann die Scheibe oder Portion besonders einfach wenigstens einmal gefaltet werden.

[0011] Eine Mehrfachfaltung der Scheibe oder Portion kann insbesondere dadurch realisiert werden, dass die Förderrichtung der zweiten Fördereinrichtung während des Ablegens mehrfach geändert wird.

[0012] Vorzugsweise wird zum Falten der Scheibe oder Portion die zweite Fördereinrichtung zu Beginn des Ablegens solange in der zweiten Förderrichtung betrieben, bis ein auf der zweiten Fördereinrichtung abgelegter Teil der Scheibe oder Portion wenigstens annähernd gleich groß ist wie ein noch auf der ersten Fördereinrichtung liegender Teil der Scheibe oder Portion, und während des restlichen Ablegens wird die zweite Fördereinrichtung in der ersten Förderrichtung betrieben. Auf diese Weise kann besonders einfach die Scheibe oder Portion mittig gefaltet werden. Eine mittige Faltung ist aber nicht zwingend. Erfindungsgemäß kann die Position der "Falte" oder "Faltung" beliebig gewählt und auch von Scheibe zu Scheibe bzw. von Portion zu Portion unterschiedlich gewählt werden.

[0013] Die zweite Fördereinrichtung kann während des Ablegens zum Falten der Scheibe oder Portion auch zunächst in der ersten Förderrichtung und dann erst in der zweiten Förderrichtung betrieben werden. Es ist also nicht zwingend erforderlich, dass die zweite Fördereinrichtung zu Beginn des Ablegens der Portion oder Scheibe in der zweiten Förderrichtung betrieben wird. Vielmehr reicht es zum Falten der Scheibe oder Portion aus, wenn die zweite Fördereinrichtung während des Ablegevorgangs zeitweise in der zweiten Förderrichtung betrieben wird.

[0014] Bevorzugt wird zum Wenden der Scheibe oder Portion die zweite Fördereinrichtung während des gesamten Ablegevorgangs in der zweiten Förderrichtung betrieben. Die Scheibe oder Portion kann somit auf einfache Weise gewendet werden.

[0015] Nach Abschluss des Ablegens kann die Scheibe oder Portion entlang der ersten Förderrichtung abtransportiert werden. Die Scheibe oder Portion kann zum Beispiel einer der zweiten Fördereinrichtung nachgeordneten Verpackungseinrichtung zugeführt werden. Prinzipiell ist aber auch ein Abtransport in der zweiten Förderrichtung denkbar.

[0016] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden die erste Fördereinrichtung und die zweite Fördereinrichtung zumindest annähernd mit betragsmäßig gleichen Geschwindigkeiten betrieben. Dadurch kann verhindert werden, dass die Scheibe oder Portion durch unterschiedlich schnell betriebene Fördereinrichtungen auseinandergezogen wird. Insbesondere kann bezüglich einer Portion verhindert werden, dass die Portion unterteilt wird oder die die Portion bildenden Scheiben voneinander separiert werden. Alternativ kann aber eine unterschiedliche Geschwindigkeit der beiden Fördereinrichtungen auch gezielt eingesetzt werden, um bestimmte Scheiben- bzw. Portionsbilder zu erzielen.

[0017] Vorzugsweise wird die Scheibe oder Portion über ein freies Ende der ersten Fördereinrichtung hinaus transportiert, so dass sich die Scheibe oder Portion, insbesondere aufgrund der Wirkung der Schwerkraft, in Richtung der unterhalb der ersten Fördereinrichtung angeordneten zweiten Fördereinrichtung bewegt. Die Scheibe oder Portion kann somit unter Ausnutzung der Schwerkraft und/oder durch den Einsatz einer oder mehrerer zusätzlicher Hilfsförderer oder Umlenkeinrichtungen von der oberen, ersten Fördereinrichtung zur unteren, zweiten Fördereinrichtung bewegt werden.

[0018] Es nicht zwingend erforderlich, dass die zweite Fördereinrichtung unterhalb der ersten Fördereinrichtung angeordnet ist. Die zweite Fördereinrichtung kann auch oberhalb der ersten Fördereinrichtung vorgesehen sein, wobei geeignete Förder- oder Umlenkmittel vorgesehen sind, um die Scheibe oder Portion von der unteren Fördereinrichtung auf die obere Fördereinrichtung zu führen. Die Scheibe oder Portion kann dann z.B. mittels eines Förderers in Form eines Teil-Loopings von der ersten Fördereinrichtung nach oben auf die zweite Fördereinrichtung bewegt werden. Die Scheibe oder Portion vollführt hierdurch gewissermaßen eine Art teilweisen "Rückwärts-Salto" von der unteren auf die obere Fördereinrichtung.

[0019] Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum Falten oder Wenden einer Scheibe oder einer mehrere Scheiben umfassenden Portion eines, insbesondere mittels eines Hochgeschwindigkeitsslicers, aufgeschnittenen Lebensmittelprodukts, mit einer ersten, insbesondere oberen, Fördereinrichtung zum Transportieren der auf der ersten Fördereinrichtung liegenden Scheibe oder Portion längs einer ersten Förderrichtung, wobei die Scheibe oder Portion von der ersten Fördereinrichtung weg zu einer zweiten, insbesondere unterhalb der ersten Fördereinrichtung angeordneten, Fördereinrichtung bewegbar ist, auf der die Scheibe oder Portion abgelegt werden kann, und wobei die zweite Fördereinrichtung zum Falten oder Wenden der Scheibe oder Portion während des Ablegens zumindest zeitweise in einer zweiten Förderrichtung betreibbar ist, die der ersten Förderrichtung entgegengesetzt ist.

[0020] Die Erfindung wird nachfolgend rein beispielhaft unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen, jeweils schematisch,
Fig. 1 bis 4
den Ablauf eines von einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung an einer Portion durch-geführten Faltvorgangs,
Fig. 5
eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemaßen Vorrichtung,
Fig. 6 und 7
den Ablauf eines von einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung an einer Portion ausgeführten Faltvorgangs, und
Fig. 8
noch eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.


[0021] Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Vorrichtung 1 weist eine erste, obere Fördereinrichtung 3 und eine darunter angeordnete zweite, untere Fördereinrichtung 5 auf. Die erste Fördereinrichtung 3 ist einem nicht dargestellten Hochgeschwindigkeitsslicer nachgeordnet, der zum Aufschneiden eines Lebensmittelprodukts, wie etwa Käse oder Wurst, vorgesehen ist und der die beim Aufschneiden abgetrennten Scheiben einzeln oder in Form von mehrere geschindelt oder gestapelt angeordnete Scheiben umfassenden Portionen der Vorrichtung 1 bereitstellt.

[0022] Die erste Fördereinrichtung 3 weist in an sich bekannter Weise eine Auflagefläche 3a für die Scheiben oder Portionen auf. Die Auflagefläche 3a kann beispielsweise von mehreren parallel nebeneinander verlaufenden Förderriemen gebildet sein, die um eine erste und zweite Umlenkrolle 3b, 3c umlaufen. In der entsprechenden Weise weist die zweite Fördereinrichtung 5 in an sich bekannter Weise eine um erste und zweite Umlenkrollen 5b, 5c umlaufende Auflagefläche 5a auf, die wiederum von mehreren parallel nebeneinander verlaufenden Förderriemen gebildet sein kann.

[0023] Grundsätzlich können aber auch jeweils durchgehende Förderbänder anstelle von einzelnen, nebeneinander mit Abstand angeordneten Förderriemen vorgesehen sein.

[0024] In Fig. 1 ist eine auf der oberen Fördereinrichtung 3 liegende Portion 7 dargestellt, die aus mehreren geschindelten Scheiben 9 besteht. Die Portion 7 kann zum Beispiel vom Slicer her kommend längs einer ersten Fördereinrichtung I eingelaufen sein. Die Fördereinrichtung 3 transportiert die Portion 7 längs der ersten Förderrichtung I über ein freies Ende 11 der ersten Fördereinrichtung 3 hinaus. Dadurch bewegt sich die Portion 7 aufgrund der Wirkung der Schwerkraft nach unten in Richtung der zweiten Fördereinrichtung 5 (vgl. die Fig. 2 und 3), auf der die Portion 7 abgelegt wird (vgl. insbesondere Fig. 4).

[0025] Um die Portion 7 zu falten, wird die zweite Fördereinrichtung 5 zu Beginn des Ablegevorgangs zunächst in einer zweiten Förderrichtung II betrieben, die der ersten Förderrichtung I entgegengesetzt ist. Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, wird dabei der auf der zweiten Fördereinrichtung 5 einlaufende Anfang 13 der Portion 7 von der unteren Fördereinrichtung 5 in die zweite Förderrichtung II gefördert. Dabei wird der Portionsanfang 13 gewendet, da dessen bisherige Unterseite oben liegt, wenn der Portionsanfang 13 auf der zweiten Fördereinrichtung 5 zu liegen kommt.

[0026] Die untere Fördereinrichtung 5 wird solange in der zweiten Förderrichtung II betrieben, bis ein auf der zweiten Fördereinrichtung 5 abgelegter Teil 15 der Portion 7 wenigstens annähernd gleich groß ist wie ein noch auf der oberen Fördereinrichtung 3 liegender Teil 17 der Portion 7. Dann wird die Förderrichtung der zweiten Fördereinrichtung 5 umgekehrt und die zweite Fördereinrichtung 5 wird während des restlichen Ablegevorgangs in der ersten Förderrichtung I betrieben. Wie die Fig. 4 zeigt, werden der noch auf der ersten Fördereinrichtung 3 verbliebene Portionsteil 17 und der bereits auf der zweiten Fördereinrichtung 5 liegende Portionsteil 15 somit in die gleiche Förderrichtung bewegt. Dabei legt sich der Portionsteil 17, wie der Pfeil P andeutet, auf den Portionsteil 15, so dass eine in etwa mittig gefaltete Portion 7 auf der zweiten Fördereinrichtung 5 gebildet wird.

[0027] Anschließend wird die gefaltete Portion 7 längs der ersten Förderrichtung 1 weitergefördert und zum Beispiel einer nicht gezeigten, nachgeordneten Verpackungseinrichtung zugeführt.

[0028] Zum Falten der Portion 7 ist es nicht notwendig, dass die untere Fördereinrichtung 5 zu Beginn des Ablegens in die zweite Förderrichtung II betrieben wird. Vielmehr kann die zweite Fördereinrichtung 5 zu Beginn des Ablegens auch in der ersten Förderrichtung I betrieben werden, bis ein Teil der Portion 7 auf ihr abgelegt ist. Erst dann kann die Förderrichtung der unteren Fördereinrichtung 5 in die zweite Förderrichtung II umgekehrt werden, um die Portion 7 zu falten. Während des Ablegens der Portion 7 kann die Bewegungsrichtung der unteren Fördereinrichtung 5 auch mehrfach zwischen der ersten und zweiten Förderrichtung I, II umgekehrt werden, so dass auf der zweiten Fördereinrichtung 5 eine mehrfach gefaltete Portion 7 gebildet wird.

[0029] Die Vorrichtung 1 lässt sich nicht nur zum Falten, sondern auch zum Wenden der Portion 7 verwenden, indem die untere Fördereinrichtung 5 während des gesamten Ablegevorgangs in der zweiten Förderrichtung II betrieben wird. Nach Abschluss des Ablegens der Portion 7 auf der zweiten Fördereinrichtung 5 kann dann deren Förderrichtung zum Abtransport der gewendeten Portion 7 in die erste Förderrichtung I umgekehrt werden.

[0030] Auf das Wenden oder Falten der Portion 7 gemäß dem vorstehend beschriebenen Ablauf wirkt sich vorteilhaft aus, dass die die Portion 7 bildenden Scheiben 9, bei denen es sich insbesondere um Wurst- oder Käsescheiben handelt, normalerweise aufgrund ihrer Konsistenz aneinander haften, so dass sich die Scheiben 9 insbesondere während des Ablegevorgangs nicht voneinander separieren.

[0031] Im Unterschied zu der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Vorrichtung 1 weist die Vorrichtung 1' der Fig. 5 zusätzlich noch eine dritte Fördereinrichtung 19 auf, die in einem Abstand vor dem freien Ende 11 der oberen Fördereinrichtung 3 angeordnet ist. Dabei ist eine um Umlenkrollen 19b, 19c umlaufende Auflagefläche 19a vertikal ausgerichtet, so dass die über das freie Ende 11 hinaus geförderte Portion 7 gegen die Auflagefläche 19a stößt und nach unten umgelenkt bzw. gefördert werden kann, während die dritte Fördereinrichtung 19 mit nach unten gerichteter dritter Förderrichtung III betrieben wird. Die Vorrichtung 1' eignet sich besonders gut zum Wenden einer Scheibe oder Portion, wobei die zweite Fördereinrichtung 5 und die dritte Fördereinrichtung 19 vom Beginn bis zum Ende des Ablegevorgangs in der zweiten bzw. dritten Förderrichtung II, III betrieben werden.

[0032] Die dritte Fördereinrichtung 19 ist gegenüber der vorstehend beschriebenen Vorrichtung 1' bei der in den Fig. 6 und 7 dargestellten Vorrichtung 1" abgewandelt. Die dritte Fördereinrichtung 19 ist bei der Vorrichtung 1" in der ersten Förderrichtung I gesehen der unteren Fördereinrichtung 5 nachgeordnet, sodass eine auf der zweiten Fördereinrichtung 5 abgelegte gefaltete oder gewendete Portion 7 in Förderrichtung I an die dritte Fördereinrichtung 19 übergeben und von dieser in Förderrichtung I weitertransportiert werden kann (vgl. Fig. 7). Ein von der unteren Fördereinrichtung 5 abgewandtes Ende 21 der dritten Fördereinrichtung 19 kann um etwa 90° nach oben verschwenkt werden (vgl. Fig. 6), so dass sich die Fördereinrichtung 19 in der mit Bezug auf die Fig. 5 beschrieben Art und Weise einsetzen lässt.

[0033] Im Unterschied zu der Vorrichtung 1" der Fig. 6 und 7 teilen sich bei der in Fig. 8 gezeigten Vorrichtung 1"' die zweite Fördereinrichtung 5 und die dritte Fördereinrichtung 19 die Umlenkrolle 19c. Die die Auflagefläche 5a der zweiten Fördereinrichtung 5 bildenden Förderriemen und die die Auflagefläche 19a der dritten Fördereinrichtung 19 bildenden Förderriemen werden somit von derselben Umlenkrolle 19c umgelenkt, wodurch Bauraum eingespart werden kann.

[0034] Bevorzugt werden bei den beschriebenen Vorrichtungen 1, 1', 1" und 1"' die erste, zweite und, soweit vorhanden, dritte Fördereinrichtung 3, 5, 19 mit den betragsmäßig gleichen Geschwindigkeiten betrieben, wodurch ein "Zerfließen" einer Portion 7 in ihre Bestandteile, also ein Auseinanderdriften der einzelnen Scheiben 9, insbesondere während des Ablegevorgangs, verhindert wird.

[0035] Mit den beschriebenen Vorrichtungen 1, 1', 1" und 1"' können nicht nur Portionen, sondern auch einzelne Scheiben gefaltet oder gewendet werden.

Bezugszeichenliste



[0036] 
1
Vorrichtung
3
erste, obere Fördereinrichtung
3a
Auflagefläche
3b
erste Umlenkrolle
3c
zweite Umlenkrolle
5
zweite, untere Fördereinrichtung
5a
Auflagefläche
5b
erste Umlenkrolle
5c
zweite Umlenkrolle
7
Portion
9
Scheibe
11
freies Ende
13
Portionsanfang
15
Portionsteil
17
Portionsteil
19
dritte Fördereinrichtung
19a
Auflagefläche
19b
erste Umlenkrolle
19c
zweite Umlenkrolle
21
Ende der dritten Fördereinrichtung
I
erste Förderrichtung
II
zweite Förderrichtung
III
dritte Förderrichtung
P
Pfeil



Ansprüche

1. Verfahren zum Falten oder Wenden einer Scheibe oder einer mehrere Scheiben (9) umfassenden Portion (7) eines, insbesondere mittels eines Hochgeschwindigkeitsslicers, aufgeschnittenen Lebensmittelprodukts, bei dem
die Scheibe oder Portion (7) auf einer ersten, insbesondere oberen, Fördereinrichtung (3) liegend längs einer ersten Förderrichtung (I) transportiert wird,
die Scheibe oder Portion (7) von der ersten Fördereinrichtung (3) weg zu einer zweiten, insbesondere unterhalb der ersten Fördereinrichtung (3) angeordneten, Fördereinrichtung (5) bewegt wird, auf der die Scheibe oder Portion (7) abgelegt wird, und
zum Falten oder Wenden der Scheibe oder Portion (7) die zweite Fördereinrichtung (5) während des Ablegens zumindest zeitweise in einer zweiten Förderrichtung (II) betrieben wird, die der ersten Förderrichtung (I) zumindest im Wesentlichen entgegengesetzt ist.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Falten der Scheibe oder Portion (7) die Förderrichtung der zweiten Fördereinrichtung (5) während des Ablegens wenigstens einmal von der ersten Förderrichtung (I) in die zweite Förderrichtung (II), oder umgekehrt, geändert wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Falten der Scheibe oder Portion (7) die zweite Fördereinrichtung (5) zu Beginn des Ablegens solange in der zweiten Förderrichtung (II) betrieben wird, bis ein auf der zweiten Fördereinrichtung (5) abgelegter Teil (15) der Scheibe oder Portion (7) wenigstens annähernd gleich groß ist wie ein noch auf der ersten Fördereinrichtung (3) liegender Teil der Scheibe oder Portion (7), und dass die zweite Fördereinrichtung (5) während des restlichen Ablegens in der ersten Förderrichtung (I) betrieben wird.
 
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Wenden der Scheibe oder Portion (7) die zweite Fördereinrichtung (5) während des gesamten Ablegevorgangs in der zweiten Förderrichtung (II) betrieben wird.
 
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass nach Abschluss des Ablegens die Scheibe oder Portion (7) entlang der ersten Förderrichtung (I) abtransportiert wird.
 
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Fördereinrichtung (3) und die zweite Fördereinrichtung (5) zumindest annähernd mit betragsmäßig gleichen Geschwindigkeiten betrieben werden.
 
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe oder Portion (7) über ein freies Ende (11) der ersten Fördereinrichtung (3) hinaus transportiert wird, so dass sich die Scheibe oder Portion (7), insbesondere aufgrund der Wirkung der Schwerkraft, in Richtung der unterhalb der ersten Fördereinrichtung (3) angeordneten zweiten Fördereinrichtung (5) bewegt.
 
8. Vorrichtung (1, 1', 1", 1''') zum Falten oder Wenden einer Scheibe oder einer mehrere Scheiben (9) umfassenden Portion (7) eines, insbesondere mittels eines Hochgeschwindigkeitsslicers, aufgeschnittenen Lebensmittelprodukts, mit
einer ersten, insbesondere oberen, Fördereinrichtung (3) zum Transportieren der auf der ersten Fördereinrichtung liegenden Scheibe oder Portion (7) längs einer ersten Förderrichtung (I), wobei die Scheibe oder Portion (7) von der ersten Fördereinrichtung (3) weg zu einer zweiten, insbesondere unterhalb der ersten Fördereinrichtung (3) angeordneten, Fördereinrichtung (5) bewegbar ist, auf der die Scheibe oder Portion (7) abgelegt werden kann, und
wobei die zweite Fördereinrichtung (5) zum Falten oder Wenden der Scheibe oder Portion (7) während des Ablegens zumindest zeitweise in einer zweiten Förderrichtung (II) betreibbar ist, die der ersten Förderrichtung (I) zumindest im Wesentlichen entgegengesetzt ist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Förderrichtung bei der zweiten Fördereinrichtung (5) zum Falten der Scheibe oder Portion (7) während des Ablegens wenigstens einmal von der ersten Förderrichtung (I) in die zweite Förderrichtung (II), oder umgekehrt, geändert werden kann.
 
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Fördereinrichtung (5) zum Falten der Scheibe oder Portion (7) ab dem Beginn des Ablegens solange in der zweiten Förderrichtung (II) betreibbar ist, bis ein auf der zweiten Fördereinrichtung (5) abgelegter Teil (15) der Scheibe oder Portion (7) wenigstens annähernd gleich groß ist wie ein noch auf der ersten Fördereinrichtung (3) liegender Teil (17) der Scheibe oder Portion (7), und dass die zweite Fördereinrichtung (5) während des restlichen Ablegens in der ersten Förderrichtung (I) betreibbar ist.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Fördereinrichtung (5) zum Wenden der Scheibe oder Portion (7) während des gesamten Ablegevorgangs in der zweiten Förderrichtung (II) betreibbar ist.
 
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Fördereinrichtung (3, 5) mit zumindest annähernd betragsmäßig gleichen Geschwindigkeiten betreibbar sind.
 
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Fördereinrichtung (3) ein freies Ende (11) aufweist, über das hinaus die Scheibe oder Portion (7) transportierbar ist, so dass die Scheibe oder Portion (7), insbesondere aufgrund der Wirkung der Schwerkraft, nach unten in Richtung der unterhalb der ersten Fördereinrichtung (3) angeordneten zweiten Fördereinrichtung (5) bewegt wird.
 
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass eine dritte Fördereinrichtung (19) in einem Abstand vor dem freien Ende (11) der ersten Fördereinrichtung (3) angeordnet ist oder angeordnet werden kann, um die Scheibe oder Portion (7) von der ersten Fördereinrichtung (3) in Richtung der zweiten Fördereinrichtung (5) umzulenken.
 
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Fördereinrichtung (19) in der ersten Förderrichtung (I) gesehen der zweiten Fördereinrichtung (5) nachgeordnet ist, wobei ein von der zweiten Förderrichtung (5) abgewandtes Ende (11) der dritten Fördereinrichtung (19) noch oben verschwenkbar ist, und/oder dass die zweite Fördereinrichtung (5) und die dritte Fördereinrichtung (19) eine gemeinsame Umlenkeinrichtung (19a) für Förderriemen aufweisen.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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