(19)
(11) EP 2 743 223 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.06.2014  Patentblatt  2014/25

(21) Anmeldenummer: 12197512.2

(22) Anmeldetag:  17.12.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65H 54/28(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: SSM Schärer Schweiter Mettler AG
8810 Horgen (CH)

(72) Erfinder:
  • Leu Erwin
    8810 Horgen (CH)

(74) Vertreter: Kohler Schmid Möbus 
Patentanwälte Ruppmannstraße 27
70565 Stuttgart
70565 Stuttgart (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) Fadenführereinheit für eine Textilmaschine sowie Riemenantrieb


(57) Die Erfindung betrifft eine Fadenführereinheit (12) für eine Textilmaschine (10) umfassend:
- einen Fadenführer zum Führen eines Fadens; und
- einen Riemenantrieb (14)
mit einem Treibriemen (16), an dem der Fadenführer befestigt ist, mit einer ersten und mit einer zweiten Riemenscheibe (18, 20), um die der Treibriemen (16) geführt ist und
mit einem steuer- und/oder regelbaren Antriebsmotor (42) zum Antreiben einer beiden Riemenscheiben (18, 20).
Die beiden Riemenscheiben (18, 20) sind zur seitlichen Führung des Treibriemens (16) jeweils mit nur einer Bordscheibe (44) versehen. Erfindungsgemäß sind die beiden Riemenscheiben (18, 20) mit ihren Drehachsen (18a, 20a) relativ zum Lot (48) einer durch den Treibriemen (16) aufgespannten Riemenebene (E) derart gegensinnig verkippt angeordnet, dass der Treibriemen (16) im Betrieb der Fadenführereinheit (12) mit seiner einen Seitenflanke (16a) gegen die Bordscheiben (44) der beiden Riemenscheiben (18, 20) geführt ist. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Riemenantrieb (14) für eine solche Fadenführereinheit.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenführereinheit für eine Textilmaschine sowie einen Riemenantrieb für die Fadenführereinheit.

[0002] In der Praxis werden bei Textilmaschinen seit langem Fadenführereinheiten eingesetzt, um einen Faden während eines Auf- oder Umspulens des Fadens in schneller Folge hin- und her zu bewegen. Für derartige Changierbewegungen werden häufig Fadenführereinheiten mit einem Riemenantrieb eingesetzt. Der Riemenantrieb weist dabei einen Treibriemen auf, an dem der Fadenführer direkt befestigt sein kann. Der Treibriemen ist im konstruktiv einfachsten Fall um eine erste und eine zweite Riemenscheibe geführt. Üblicher Weise ist eine der beiden Riemenscheiben als Antriebsriemenscheibe ausgebildet. Die Changierbewegung des Fadenführers wird durch eine entsprechend schnelle Abfolge von Richtungswechseln einer Drehbewegung der Antriebsriemenscheibe bzw. eines der Antriebsriemenscheibe zugeordneten Antriebsmotors erzeugt. Derartige Riemenantriebe zeichnen sich nicht zuletzt aufgrund ihres konstruktiv einfachen Aufbaus durch eine lange Lebensdauer und einen geringen Wartungsaufwand aus. Dies ist für eine Fadenverlegung bei Textilmaschinen, wie beispielsweise Spul- oder auch Texturiermaschinen, wesentlich.

[0003] Die Fadenführereinheit muss angesichts der erforderlichen hochfrequenten Changierbewegung des Fadenführers eine möglichst geringe bewegte Masse aufweisen. Diese Restriktion bedingt, dass möglichst schmale und damit leichte Treibriemen zum Einsatz kommen.

[0004] In der Praxis werden schmale Treibriemen in der Regel gemeinsam mit Riemenscheiben eingesetzt, die zu beiden Seiten mit einer Bordscheibe versehen sind. Die Bordscheiben dienen dazu, ein unerwünschtes Abwandern des Treibriemens auf der Riemenscheibe zu verhindern. Bei der Montage des Treibriemens wir dieser üblicher Weise um die beiden Riemenscheiben geführt und nachträglich mittels einer Spannscheibe bzw. einer Spannrolle gespannt. Eine der beiden Bordscheiben kann an der Riemenscheibe lösbar befestigt sein, um die Montage des Treibriemens weiter zu erleichtern.

[0005] Derartige Riemenscheiben sind in ihrer Herstellung deutlich teurer als Riemenscheiben mit nur einer Bordscheibe, bei denen allerdings zusätzlich sogenannte Riemenleitbleche eingesetzt werden müssen, um den Treibriemen gegenüber einem Abrutschen von den Riemenscheiben zu sichern. Die Riemenleitbleche müssen einzeln justiert werden, was den Montage- und Wartungsaufwand der Fadenführereinheit der Praxis ungebührlich erhöht.

[0006] Die Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Fadenführereinheit sowie einen Riementrieb für eine Fadenführereinheit anzugeben, die den Einsatz eines schmalen Treibriemens erlauben und die dabei kostengünstiger zu fertigen sind sowie einen nur geringen Montage- und Wartungsaufwand aufweisen.

[0007] Die die Fadenführereinheit betreffende Aufgabe wird durch eine Fadenführereinheit mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Ein erfindungsgemäßer Riemenantrieb geht aus Patentanspruch 11 hervor.

[0008] Bei der erfindungsgemäßen Fadenführereinheit kann auch ein sehr schmaler Treibriemen im Verbund mit Riemenscheiben eingesetzt werden, die jeweils nur eine Bordscheibe aufweisen. Derartige Riemenscheiben sind, beispielsweise im Spritzgussverfahren, kostengünstig zu fertigen. Am Markt verfügbare Fadenführereinheiten weisen üblicher Weise Riemenantriebe auf, bei denen die Drehachsen der beiden Riemenscheiben parallel zueinander ausgerichtet und lotrecht zu der durch den Treibriemen (d.h., dessen zumindest zwei Trums) aufgespannten Riemenebene verlaufend angeordnet sind. Die beiden Riemenscheiben der erfindungsgemäßen Fadenführereinheit sind demgegenüber mit ihrer Drehachse relativ zum Lot der vorgenannten Riemenebene gegensinnig verkippt angeordnet. Die Drehachsen der beiden Riemenscheiben schneiden sich somit an einem hypothetischen Schnittpunkt, der in Lotrichtung auf der Seite der Bordscheiben beider Riemenscheiben von der Riemenebene beabstandet angeordnet ist. Insgesamt kann der laufende Treibriemen dadurch mit einer seiner Seiten gegen die Bordscheiben der Riemenscheiben geführt, d.h., in Richtung auf und gegen die Bordscheiben der beiden Riemenscheiben gezogen, werden. Einem Abrutschen des Treibriemens von den Riemenscheiben kann dadurch aktiv entgegengewirkt werden. Aufwendig zu justierende und daher kostenintensive (separate) Riemenleitbleche zum Führen des Treibriemens erübrigen sich. Dies ist insgesamt für den Montage- und Wartungsaufwand der Fadenführereinheit günstig. Aufgrund der mit nur einer Bordscheibe versehenen Riemenscheiben kann die erfindungsgemäße Fadenführereinheit darüber hinaus mit einer insgesamt verringerten bewegten Masse realisiert werden. Die Fadenführereinheit kann dadurch eine um 15-20% verringerte Massenträgheit aufweisen, wodurch selbst bei hochfrequenten und höchstfrequenten Changierbewegungen des Fadenführers eine nochmals verbesserte Steuerbarkeit der Fadenführereinheit ermöglicht ist. In der vorliegenden Patentanmeldung werden unter Riemenscheiben auch (Umlenk-) Rollen bzw. (Umlenk-) Räder verstanden, die auf den Einsatz von Treibriemen ausgelegt sind.

[0009] Erfindungsgemäß können die erste Riemenscheibe und die zweite Riemenscheibe mit Ihren Drehachsen gegenüber dem Lot der Riemenebene unterschiedlich stark verkippt angeordnet sein. In der Praxis weist die Antriebsriemenscheibe der Fadenführereinheit häufig einen größeren Durchmesser auf, als die andere der beiden Riemenscheiben. In diesem Fall hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die vom Antriebsmotor angetriebene Riemenscheibe mit ihrer Drehachse gegenüber dem Lot weniger stark verkippt angeordnet ist, als die jeweils andere der beiden Riemenscheiben. Durch einen auf den jeweiligen Durchmesser der Riemenscheibe ausgerichteten (Kipp-)Winkel der Drehachse gegenüber dem Lot der Riemenebene kann einem Abrutschen (Ablösen) des Treibriemens von der als Antriebsriemenscheibe ausgebildeten ersten Riemenscheibe besonders zuverlässig entgegengewirkt werden.

[0010] Die Drehachse der vom Antriebsmotor angetriebenen Riemenscheibe, d.h., der Antriebsriemenscheibe, schließt nach der Erfindung mit dem Lot bevorzugt einen ersten Winkel al mit 0,25 ≤ α1 ≤ 0,5 ° ein. Der erste Winkel α1 beträgt nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ungefähr 0,38°. Die Drehachse des jeweils anderen der beiden Riemenscheiben schließt mit dem Lot erfindungsgemäß einen zweiten Winkel (α2) mit 0,6° ≤ α2 ≤ 0,85°, insbesondere ungefähr 0,75°, ein. Dadurch kann eine hinreichend sichere Führung des Treibriemens auf den Riemenscheiben bei zugleich minimiertem Verschleiß des Treibriemens, beispielsweise durch dessen Reibung an den Bordscheiben, realisiert werden.

[0011] Besonders bevorzugt ist eine der beiden Riemenscheiben als Spannscheibe zum Spannen des Treibriemens ausgebildet. Dadurch kann einerseits die Montage des Treibriemens auf den beiden Riemenscheiben erleichtert werden. Andererseits kann der Treibriemen dadurch in einer für den Betrieb des Riemenantriebs optimalen Weise vorgespannt werden.

[0012] Nach einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die als Spannscheibe ausgebildete Riemenscheibe mit einem elastisch verformbaren Vorspannelement versehen, durch das die Spannscheibe in einer den Treibriemen spannenden Spannstellung überführbar bzw. gehalten ist. Einerseits kann dadurch eine Riemenspannung des Treibriemens auf einfache Weise auf einen vorgegebenen Wert eingestellt bzw. begrenzt werden. Einer übermäßigen Beanspruchung des Treibriemens kann dadurch zuverlässig entgegengewirkt werden. Andererseits kann dadurch die Montage des Treibriemens auf den Riemenscheiben erleichtert werden.

[0013] Die als Spannscheibe ausgebildete Riemenscheibe kann insbesondere über einen Schlitten an einem Lagerelement der Fadenführereinheit verschiebbar angeordnet sein. Bei dieser Ausführungsform greift das vorgenannte Vorspannelement vorzugsweise am Schlitten an. Der Schlitten kann zur einfachen Montage des Treibriemens in Richtung auf die jeweils andere Riemenscheibe gedrückt und der Riemen so vereinfacht um die beiden Riemenscheiben geführt werden.

[0014] Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Schlitten Arretiermittel auf, mittels derer der Schlitten an dem Lagerelement festsetzbar ist. Dadurch kann die Spannscheibe in ihrer den Treibriemen spannenden Spannstellung am Lagerelement (und relativ zur anderen Riemenscheibe) auf einfache Weise lagefixiert werden.

[0015] Der Treibriemen kann nach der Erfindung insbesondere ein Flachriemen oder ein Zahnriemen sein.
Der Treibriemen weist eine, über seine Längserstreckung vorzugsweise einheitliche, Breite von 3 mm bis ungefähr 10 mm, bevorzugt von ungefähr 3,5 mm, auf.

[0016] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstands der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.

[0017] Die Erfindung betrifft eine Fadenführereinheit für eine Textilmaschine umfassend:
  • einen Fadenführer zum Führen eines Fadens; und
  • einen Riemenantrieb
    mit einem Treibriemen, an dem der Fadenführer befestigt ist,
    mit einer ersten und mit einer zweiten Riemenscheibe, um die der Treibriemen geführt ist und
    mit einem steuer- und/oder regelbaren Antriebsmotor zum Antreiben einer beiden Riemenscheiben.


[0018] Die beiden Riemenscheiben sind zur seitlichen Führung des Treibriemens jeweils mit nur einer Bordscheibe versehen, so dass die Fadenführereinheit mit einer insgesamt verringerten Massenträgheit realisiert werden kann. Erfindungsgemäß sind die beiden Riemenscheiben mit ihren Drehachsen relativ zum Lot einer durch den Treibriemen aufgespannten Riemenebene derart gegensinnig verkippt angeordnet, dass der Treibriemen im Betrieb der Fadenführereinheit mit seiner einen Seitenflanke gegen die Bordscheiben der beiden Riemenscheiben geführt ist. Die beiden Drehachsen der Riemenscheiben schließen mit der Riemenebene somit einen Winkel von unter 90° ein. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Riemenantrieb für ein solche Fadenführereinheit.

[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert.

[0020] Die gezeigte und beschriebene Ausführungsform ist nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern hat vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.

[0021] Die Figuren der Zeichnung zeigen den erfindungsgemäßen Gegenstand stark schematisiert und sind nicht maßstäblich zu verstehen.

[0022] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1
eine Textilmaschine mit einer Fadenführereinheit, die einen Riemenantrieb mit einem um zwei Riemenscheiben geführten Treibriemen aufweist, wobei die Riemenscheiben jeweils mit nur einer Bordscheibe versehen sind und gegensinnig verkippte Drehachsen aufweisen, in einer Draufsicht; und
Fig. 2
die Fadenführereinheit aus Fig. 1, in Seitenansicht.


[0023] Fig. 1 zeigt eine Textilmaschine 10 mit einer Fadenführereinheit 12. Die Textilmaschine 10 ist aus Darstellungsgründen nur schematisch wiedergegebenen und kann beispielsweise als Fadenspulmaschine oder auch als Texturiermaschine ausgebildet sein. Die Fadenführereinheit 12 weist einen Riemenantrieb 14 mit einem Treibriemen 16 auf, der eine erste und eine zweite Riemenscheibe 18, 20 umschlingt. Der Treibriemen 16 ist vorliegend als Endlosriemen ausgeführt. Der Treibriemen 16 spannt mit seinen beiden Trums eine in Fig. 1 mit gestreichelter Linie verdeutlichte Riemenebene auf, die mit E bezeichnet ist. An dem Treibriemen 16 ist ein Fadenführer 22 zum Führen eines Fadens 24 befestigt. Die beiden Riemenscheiben 18, 20 sind um ihre jeweilige Drehachse 18a, 20a relativ zu einem Lagerelement 26 der Fadenführereinheit 12 in einander entgegengerichtete Drehrichtungen 28a, 28b verdrehbar gelagert. Das Lagerelement 26 ist vorliegend beispielhaft als Lagerplatte ausgebildet. Die erste Riemenscheibe 18 ist motorisch antreibbar und dient als Antriebsriemenscheibe des Treibriemens 16. Die zweite Riemenscheibe 20 ist als Spannscheibe ausgebildet und an einem Schlitten 30 montiert. Der Schlitten 30 ist entlang einer die beiden Drehachsen der Riemenscheiben verbindenden Bewegungsachse 32 am Lagerelement 26 verschiebbar gelagert. An dem Schlitten 30 greift ein elastisch verformbares Vorspannelement 34 an, das vorliegend beispielhaft als Druckfeder ausgebildet ist. Die Druckfeder ist am Lagerelement 26 abgestützt. Das Vorspannelement 34 übt auf den Schlitten eine definierte Vorspannkraft 36 aus, die in Richtung der Bewegungsachse 32 von der ersten Riemenscheibe 18 weg weist. Durch die Vorspannkraft 36 ist die zweite Riemenscheibe 20 in eine den Treibriemen 16 spannende Spannstellung überführbar. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, weist der Schlitten Arretiermittel 38 zum lösbaren Arretieren (Festlegen) des Schlittens 30 am Lagerelement 26 auf. Die als Spannscheibe ausgebildete zweite Riemenscheibe 20 ist dadurch in ihrer Spannstellung am Lagerelement 26 festlegbar.

[0024] Fig. 2 zeigt die Fadenführereinheit 12 aus Fig. 1 in einer Seitenansicht. Der Fadenführer (Fig. 1) ist nicht gezeigt. Die erste Riemenscheibe 18 ist auf der Antriebswelle 40 eines Antriebsmotors 42 befestigt, dessen Funktionen (Drehrichtung/Drehgeschwindigkeit/Beschleunigung) mittels einer nicht näher wiedergegebenen Steuereinrichtung steuer- und/oder regelbar ist. Der Antriebsmotor 42 ist als Elektromotor ausgebildet und im Wesentlichen unterhalb des Lagerelements 26 angeordnet. Die beiden Riemenscheiben 18, 20 weisen jeweils nur eine Bordscheibe 44 zur seitlichen Führung des Treibriemens 16 auf. Die Bordscheiben 44 bilden innenseitig Anlauf- bzw. Führungsflächen 46 für den Treibriemen 16 aus, um ein seitliches Abwandern des (laufenden) Treibriemens 16 von den Riemenscheiben 18, 20 zu vermeiden. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist die erste Riemenscheibe 18 mit ihrer Drehachse 18a unter einem ersten Winkel α1 relativ zum Lot 48 der durch den Treibriemen 16 aufgespannten Riemenebene E verkippt angeordnet.

[0025] Die zweite Riemenscheibe 20 ist mit ihrer Drehachse 20a gegensinnig zur Drehachse 18a der ersten Riemenscheibe 18 verkippt angeordnet und schließt mit dem Lot einen Winkel α2 ein. Der erste Winkel beträgt vorliegend ungefähr 0,38° und der zweite Winkel ungefähr 0,75°. Die beiden Drehachsen 18a, 20a sind somit in einer zur Riemenebene orthogonal ausgerichteten gemeinsamen Lotebene (nicht gezeigt) angeordnet und schneiden sich an einem nicht näher wiedergegebenen (hypothetischen) Schnittpunkt, der - von der Riemenebene E beabstandet - auf der Seite der Bordscheiben 44 der Riemenscheiben 18, 20 angeordnet ist.
Der im Betrieb der Fadenführereinheit hin- und her bewegte (laufende) Treibriemen 16 ist durch die verkippte Anordnung der beiden Drehachsen 18a, 20a mit seiner den beiden Bordscheiben 44 der beiden Riemenscheiben 18, 20 zuweisenden Seitenflanke 16a gegen die Bordscheiben 44 geführt und auf diese Weise vor einem unerwünschten Abrutschen von der/den Riemenscheiben 18, 20 gesichert.

[0026] Wie aus Fig. 2 hervorgeht, weisen die beiden Riemenscheiben 18, 20 umfangsseitig Vertiefungen 50 auf, in die der vorliegend als Zahnriemen ausgebildete Treibriemen 16 eingreift. Der Treibriemen 16 kann alternativ auch als Flachriemen ausgebildet sein.


Ansprüche

1. Fadenführereinheit (12) für eine Textilmaschine (10) umfassend:

- einen Fadenführer (22) zum Führen eines Fadens (24); und

- einen Riemenantrieb (14)
mit einem Treibriemen (16), an dem der Fadenführer (22) befestigt ist, mit einer ersten und mit einer zweiten Riemenscheibe (18, 20), um die der Treibriemen (16) geführt ist und
mit einem steuer- und/oder regelbaren Antriebsmotor (42) zum Antreiben einer der beiden Riemenscheiben (18, 20), wobei
die beiden Riemenscheiben (18, 20) zur seitlichen Führung des Treibriemens (16) jeweils mit nur einer Bordscheibe (44) versehen sind und wobei
die beiden Riemenscheiben (18, 20) mit ihren Drehachsen (18a, 20a) relativ zum Lot (48) einer durch den Treibriemen (16) aufgespannten Riemenebene (E) derart gegensinnig verkippt angeordnet sind, dass der Treibriemen (16) im Betrieb der Fadenführereinheit (12) mit seiner Seitenflanke (16a) gegen die Bordscheiben (44) der beiden Riemenscheiben (18, 20) geführt ist.


 
2. Fadenführereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Riemenscheiben (18, 20) mit ihren Drehachsen (18a, 20a) unterschiedlich stark relativ zum Lot (48) verkippt angeordnet sind.
 
3. Fadenführereinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Antriebsmotor (42) angetriebene Riemenscheibe (18, 20) mit ihrer Drehachse (18a, 20a) gegenüber dem Lot (48) weniger stark verkippt ist, als die jeweils andere Riemenscheibe (18, 20).
 
4. Fadenführereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (18a, 20a) der vom Antriebsmotor (42) angetriebenen Riemenscheibe (18, 20) mit dem Lot (48) einen ersten Winkel (α1) mit 0,25° ≤ α1 ≤ 0,5° und die Drehachse (18a, 20a) der anderen Riemenscheibe (18, 20) mit dem Lot (48) einen zweiten Winkel (α2) mit 0,6° ≤ α2 ≤ 0,85° einschließt.
 
5. Fadenführereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine der beiden Riemenscheiben (18, 20) als Spannscheibe zum Spannen des Treibriemens (16) ausgebildet ist.
 
6. Fadenführereinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die als Spannscheibe ausgebildete Riemenscheibe (18, 20) mit einem elastisch verformbaren Vorspannelement (34) versehen ist, durch das die Riemenscheibe (18, 20) in ihre den Treibriemen (16) spannende Spannstellung überführbar ist.
 
7. Fadenführereinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannscheibe an einem Schlitten (30) angeordnet ist, der an einem Lagerelement (26) der Fadenführereinheit (12) verschiebbar gelagert ist.
 
8. Fadenführereinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (30) Arretiermittel (38) zum Festlegen des Schlittens (30) am Lagerelement (26) aufweist.
 
9. Fadenführereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibriemen (16) ein Flachriemen oder ein Zahnriemen ist.
 
10. Fadenführereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibriemen (16) eine, vorzugsweise einheitliche, Breite (b) von 3 mm bis 10 mm aufweist.
 
11. Riemenantrieb (14) für eine Fadenführereinheit (12) nach einem der vorgehenden Ansprüche.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Fadenführereinheit (12) für eine Textilmaschine (10) umfassend:

- einen Fadenführer (22) zum Führen eines Fadens (24); und

- einen Riemenantrieb (14)
mit einem Treibriemen (16), an dem der Fadenführer (22) befestigt ist,
mit einer ersten und mit einer zweiten Riemenscheibe (18, 20), um die der Treibriemen (16) geführt ist und
mit einem steuer- und/oder regelbaren Antriebsmotor (42) zum Antreiben einer der beiden Riemenscheiben (18, 20),

dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Riemenscheiben (18, 20) zur seitlichen Führung des Treibriemens (16) jeweils mit nur einer Bordscheibe (44) versehen sind und wobei die beiden Riemenscheiben (18, 20) mit ihren Drehachsen (18a, 20a) relativ zum Lot (48) einer durch den Treibriemen (16) aufgespannten Riemenebene (E) derart gegensinnig verkippt angeordnet sind, dass der Treibriemen (16) im Betrieb der Fadenführereinheit (12) mit seiner Seitenflanke (16a) gegen die Bordscheiben (44) der beiden Riemenscheiben (18, 20) geführt ist.
 
2. Fadenführereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Riemenscheiben (18, 20) mit ihren Drehachsen (18a, 20a) unterschiedlich stark relativ zum Lot (48) verkippt angeordnet sind.
 
3. Fadenführereinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Antriebsmotor (42) angetriebene Riemenscheibe (18, 20) mit ihrer Drehachse (18a, 20a) gegenüber dem Lot (48) weniger stark verkippt ist, als die jeweils andere Riemenscheibe (18, 20).
 
4. Fadenführereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (18a, 20a) der vom Antriebsmotor (42) angetriebenen Riemenscheibe (18, 20) mit dem Lot (48) einen ersten Winkel (α1) mit 0,25° ≤ α1 ≤ 0,5° und die Drehachse (18a, 20a) der anderen Riemenscheibe (18, 20) mit dem Lot (48) einen zweiten Winkel (α2) mit 0,6° ≤ α2 ≤ 0,85° einschließt.
 
5. Fadenführereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine der beiden Riemenscheiben (18, 20) als Spannscheibe zum Spannen des Treibriemens (16) ausgebildet ist.
 
6. Fadenführereinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die als Spannscheibe ausgebildete Riemenscheibe (18, 20) mit einem elastisch verformbaren Vorspannelement (34) versehen ist, durch das die Riemenscheibe (18, 20) in ihre den Treibriemen (16) spannende Spannstellung überführbar ist.
 
7. Fadenführereinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannscheibe an einem Schlitten (30) angeordnet ist, der an einem Lagerelement (26) der Fadenführereinheit (12) verschiebbar gelagert ist.
 
8. Fadenführereinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (30) Arretiermittel (38) zum Festlegen des Schlittens (30) am Lagerelement (26) aufweist.
 
9. Fadenführereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibriemen (16) ein Flachriemen oder ein Zahnriemen ist.
 
10. Fadenführereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibriemen (16) eine, vorzugsweise einheitliche, Breite (b) von 3 mm bis 10 mm aufweist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht