Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Es ist bereits eine Schließvorrichtung für eine Kraftfahrzeugschiebetür, mit einem
Türschloss, das eine Vorraststellung und eine Hauptraststellung aufweist, und mit
einer Zuziehhilfe, die dazu vorgesehen ist, in einem Schließvorgang ausgehend von
einer manuell eingestellten Türposition die Schiebentür vollständig zu schließen,
und die eine Hauptstufe aufweist, die dazu vorgesehen ist, in dem Schließvorgang ausgehend
von der Vorraststellung selbstständig die Hauptraststellung einzustellen, bekannt.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, eine gattungsgemäße Schließvorrichtung
mit verbesserten Eigenschaften hinsichtlich eines Bedienkomforts bereitzustellen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst,
während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen
entnommen werden können.
Vorteile der Erfindung
[0004] Die Erfindung geht aus von einer Schließvorrichtung für eine Schiebetür, insbesondere
für eine Kraftfahrzeugschiebetür, mit zumindest einem Türschloss, das eine Vorraststellung
und eine Hauptraststellung aufweist, und mit einer Zuziehhilfe, die dazu vorgesehen
ist, in einem Schließvorgang ausgehend von einer manuell eingestellten Türposition
die Schiebetür vollständig zu schließen, und die eine Hauptstufe aufweist, die dazu
vorgesehen ist, in dem Schließvorgang ausgehend von der Vorraststellung selbstständig
die Hauptraststellung einzustellen.
[0005] Es wird vorgeschlagen, dass die Zuziehhilfe eine in dem Schließvorgang der Hauptstufe
vorgeschaltete Vorstufe aufweist, die dazu vorgesehen ist, ausgehend von der manuell
eingestellten Türposition selbstständig die Vorraststellung einzustellen. Dadurch
kann eine von der Vorraststellung verschiedene, manuell einstellbare Türposition,
ausgehend von der die Zuziehhilfe die Schiebetür selbstständig schließt, bereitgestellt
werden, wodurch ein Bediener zum vollständigen Schließen der Schiebetür lediglich
eine Türposition einstellen muss, die in dem Schließvorgang vor der Vorraststellung
liegt. Dadurch kann die Schiebetür mit einem geringen Kraftaufwand seitens des Bedieners
in die Vorraststellung des Türschlosses bewegt werden, wodurch der durch den Bediener
notwendige Kraftaufwand zum Schließen der Schiebtür reduziert werden kann. Weiter
kann eine halbautomatisch schließende Schiebetür bereitgestellt werden, die im Vergleich
zu vollautomatisch schließenden Schiebetüren preiswerter und hinsichtlich eines Verletzungsrisikos
durch ein Einklemmen beim Schließen der Schiebetür sicherer ist. Es kann eine zweiphasige
Zuziehhilfe bereitgestellt werden, die in einer ersten Phase die Schiebetür selbstständig
in die Vorraststellung und in einer zweiten Phase selbstständig in die Hauptraststellung
bewegt. Dadurch kann der Schließvorgang der Schiebetür vereinfacht werden, wodurch
eine kostengünstige Schließvorrichtung mit verbesserten Eigenschaften hinsichtlich
eines Bedienkomforts bereitgestellt werden kann.
[0006] Unter einer "Vorraststellung" soll insbesondere eine Position verstanden werden,
in der eine Schlossmechanik des Türschlosses die Schiebetür erfasst hat, wobei die
Schiebetür noch unvollständig geschlossen ist, aber das Türschloss ein Aufziehen der
Schiebetür bereits verhindert. Unter einer "Hauptraststellung" soll insbesondere eine
Endposition verstanden werden, in der die Schiebetür vollständig geschlossen ist und
die Schlossmechanik des Türschlosses die Schiebetür vorzugsweise verriegelt. Unter
"die Vorraststellung einstellen" und "die Hauptraststellung einstellen" soll insbesondere
verstanden werden, dass die Schiebetür von der Zuziehhilfe in der Art bewegt wird,
dass die jeweilige Stellung des Türschlosses eingestellt wird. Unter "vorgesehen"
soll insbesondere speziell programmiert, ausgelegt, ausgestattet und/oder angeordnet
verstanden werden.
[0007] Um die Vorraststellung vorteilhaft einzustellen, wird weiter vorgeschlagen, dass
die Vorstufe dazu vorgesehen ist, die Schiebetür von der manuell eingestellten Türposition
selbstständig in die Vorraststellung zu bewegen, wodurch auf ein manuelles, kraftaufwendiges
Bewegen der Schiebetür zur Einstellung der Vorraststellung verzichtet werden kann.
[0008] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Schließvorrichtung zumindest ein zur Führung
der Schiebetür vorgesehenes Führungselement umfasst, das wenigstens an einem Ende
eine Krümmung aufweist, die zumindest im Wesentlichen durch die Vorstufe überwindbar
ist, wodurch ein besonders kraftaufwendiger Teil des Führungselements selbstständig
durch die Zuziehhilfe überwunden werden kann. Unter einer "Krümmung" soll insbesondere
ein Teil des Führungselements verstanden werden, der dazu vorgesehen ist, die Schiebetür
parallel und senkrecht zu einer Öffnungsebene, in der eine Öffnung, die durch die
Schiebetür verschließbar ist, angeordnet ist, zu führen. Unter "von der Vorstufe überwindbar"
soll insbesondere verstanden werden, dass in dem Schließvorgang eine Bewegung der
Schiebetür entlang der Krümmung von der Vorstufe durchgeführt wird. Unter "zumindest
im Wesentlichen" soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass
mindestens 50%, vorteilhaft mindestens 80% und besonders vorteilhaft mindestens 90%
der Krümmung durch die Vorstufe überwunden wird.
[0009] Um in dem Schließvorgang die Krümmung und damit einen gekrümmten Teil des Führungselements
zu überwinden, ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die Vorstufe dazu vorgesehen
ist, die Schiebetür zumindest im Wesentlichen entlang der Krümmung zu bewegen. Dadurch
kann realisiert werden, dass der Bediener beim Schließen die Schiebetür im Wesentlichen
entlang der parallelen Führung bewegen muss, wodurch auf einen erhöhten Krafteinsatz
durch den Bediener am Ende des Schließvorgangs, das durch die Krümmung des Führungselements
gekennzeichnet ist, verzichtet werden kann. Es kann realisiert werden, dass beim Schließvorgang
diejenige Bewegung der Schiebetür mittels der Zuziehhilfe selbstständig durchgeführt
wird, die am kraftintensivsten ist.
[0010] Um die manuell einstellbare Türposition, ausgehend von der die Zuziehhilfe die Schiebetür
in die Vorraststellung bewegt, zu definieren, ist es weiter vorteilhaft, wenn die
Vorstufe zumindest zwei Formschlusselemente aufweist, die in der manuell eingestellten
Türposition in eine Öffnungsrichtung der Schiebetür lösbar ineinandergreifen, wodurch
ein selbstständiges Schließen und ein manuelles Öffnen der Schiebetür ermöglicht werden
kann. Dadurch, dass die zwei Formschlusselemente in die Öffnungsrichtung der Schiebetür
lösbar ineinandergreifen, kann die Schiebetür, da in die Öffnungsrichtung ein Formschluss
zwischen den Formschlusselementen fehlt, besonders schnell und einfach zum Öffnen
bewegt werden. Dadurch kann das Verletzungsrisiko durch das Einklemmen beim Schließen
der Schiebetür reduziert werden, wodurch eine Kundenakzeptanz erhöht werden kann.
Unter einer "Öffnungsrichtung" soll insbesondere eine Richtung verstanden werden,
durch die die Schiebetür zum Öffnen bewegt werden muss. Unter "in eine Öffnungsrichtung
der Schiebetür lösbar ineinandergreifen" soll insbesondere verstanden werden, dass
die Formschlusselemente in der Art ausgebildet und/oder angeordnet sind, dass bei
einem ineinandergreifen ein Formschluss in die Öffnungsrichtung der Schiebetür fehlt
und/oder ein Kontakt zwischen den Formschlusselementen bei der Bewegung der Schiebetür
in die Öffnungsrichtung verhindert oder überdrückbar ist. Dabei greifen die Formschlusselemente
in der manuell eingestellten Türposition vorzugsweise in der Art ineinander, dass
zumindest ein Formschluss in eine Schließrichtung der Schiebetür, insbesondere in
eine senkrecht zur Öffnungsebene orientierte Schließrichtung, hergestellt ist. Unter
einer "Schließrichtung" soll insbesondere eine Richtung verstanden werden, durch die
die Schiebetür zum Schließen bewegt werden muss.
[0011] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Vorstufe zumindest einen Motor aufweist, der
dazu vorgesehen ist, die Vorraststellung ausgehend von der manuell eingestellten Türposition
motorisch einzustellen, wodurch die Vorraststellung besonders zuverlässig und reversibel
eingestellt werden kann. Vorzugsweise weist die Vorstufe eine Steuer-und/oder Regeleinheit
auf, die dazu vorgesehen ist, bei Erreichen der manuell eingestellten Türposition
die Einstellung der Vorraststellung automatisch auszulösen und/oder durchzuführen.
[0012] In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung weist die Vorstufe ein Getriebe
auf, das dazu vorgesehen ist, eine Drehbewegung in eine Linearbewegung der Schiebetür
umzusetzen, wodurch die Vorstufe besonders kompakt ausgebildet werden kann. Unter
einem "Getriebe" soll insbesondere eine Einheit verstanden werden, die dazu vorgesehen
ist, Drehzahlen, Drehrichtungen, Drehmomente und/oder Kräfte mechanisch zu übertragen
und zu wandeln.
[0013] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Hauptstufe und die Vorstufe getrennt voneinander
angeordnet sind, wodurch besonders einfach realisiert werden kann, dass die Hauptstufe
und die Vorstufe nacheinander ausgelöst werden. Vorzugsweise werden die Hauptstufe
und die Vorstufe bei unterschiedlichem Fortschritt des Schließvorgangs ausgelöst.
[0014] Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Hauptstufe in dem Türschloss integriert
und die Vorstufe getrennt von dem Türschloss angeordnet ist, wodurch eine Montage
der Zuziehhilfe vereinfacht werden kann.
[0015] Weiter ist es vorteilhaft, wenn die Vorstufe dazu vorgesehen ist, die Schiebetür
um einige Zentimeter entlang der Krümmung zu bewegen, wodurch ein besonders hoher
Bedienkomfort realisiert werden kann. Unter "um einige Zentimeter" soll insbesondere
um zumindest zwei Zentimeter verstanden werden. Grundsätzlich kann die Vorstufe die
Schiebetür auch entlang eines geraden Abschnitts des Führungselements bewegen.
Zeichnungen
[0016] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung. In den Figuren
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Figuren, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisiert ein Kraftfahrzeug mit einer Schließvorrichtung für eine Schiebetür des
Kraftfahrzeugs und
- Fig. 2
- schematisch die Schließvorrichtung in einer Draufsicht.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0018] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Kraftfahrzeug mit einer Schließvorrichtung, die zum
Verschließen einer seitlich am Kraftfahrzeug angeordneten Öffnung 58 vorgesehen ist.
Die Öffnung 58 stellt dabei einen Zugang in einen Fahrzeuginnenraum 54 bereit. Die
Schließvorrichtung weist eine als Kraftfahrzeugschiebetür ausgebildete Schiebetür
10 auf, die in eine Öffnungsrichtung 36 und in eine Schließrichtung 42 beweglich an
einer Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Die Schiebetür 10 ist an einer
Fahrzeugseite des Kraftfahrzeugs angeordnet. Dabei ist die Schiebetür 10 im Wesentlichen
parallel zu einer Öffnungsebene der Öffnung 58 verschiebbar und am Ende eines Schließvorgangs
senkrecht zur Öffnungsebene in Richtung des Fahrzeuginnenraums 54 hineinkippbar. Das
Kraftfahrzeug ist als ein Wohnmobil ausgebildet.
[0019] Zur Verriegelung der Schiebetür 10 weist die Schließvorrichtung ein Türschloss 12
auf, das eine Drehfalle 44 und einen Schließbolzen 46 aufweist. Die Drehfalle 44 ist
in der Schiebetür 10 und der Schließbolzen 46 in einer Kraftfahrzeugwandung 48 angeordnet.
Die Drehfalle 44 dient dabei zur Fixierung des Schließbolzens 46. Die Drehfalle 44
umschließt in ihrer geschlossenen Stellung teilweise den Schließbolzen 46. In dieser
geschlossenen Stellung liegt eine nicht dargestellte Hauptrastklinke des Türschlosses
12 an einer nicht dargestellten Hauptrast der Drehfalle 44 an. Diese geschlossene
Stellung ist als eine Hauptraststellung des Türschlosses 12 ausgebildet, in der die
Schiebetür 10 vollständig geschlossen ist. In der Hauptraststellung kann die Drehfalle
44 zur Verriegelung der Schiebetür 10 verriegelt werden. Die Drehfalle 44 weist neben
ihrer offenen Stellung und der geschlossenen Stellung noch eine als Vorraststellung
des Türschlosses 12 ausgebildete Zwischenstellung auf. Bei der Vorraststellung ist
der Schließvorgang des Türschlosses 12 und der Schiebetür 10 unvollständig abgeschlossen.
In der Vorraststellung ist die Drehfalle 44 bewegungsblockiert und verhindert, dass
der Schließbolzen 46 freigegeben wird. In der Vorraststellung greift eine nicht dargestellte
Vorrastklinke des Türschlosses 12 in die Drehfalle 44 und kontaktiert formschlüssig
eine nicht dargestellte Vorrast der Drehfalle 44.
[0020] Zur Unterstützung des Schließvorgangs, in dem die Schiebetür 10 ausgehend von einem
geöffneten Zustand in einen geschlossenen Zustand bewegt wird, weist die Schließvorrichtung
eine Zuziehhilfe 14 auf. Die Zuziehhilfe 14 schließt ausgehend von einer durch einen
Bediener manuell eingestellten Türposition selbstständig und automatisch die Schiebetür
10. Durch die Zuziehhilfe 14 erfolgt der Schließvorgang halbautomatisch. Dabei muss
der Bediener zum Auslösen der Zuziehhilfe 14 eine bestimmte, manuell einstellbare
Türposition einstellen. Diese bestimmte, manuell einstellbare Türposition ist als
eine die Zuziehhilfe 14 auslösende Türposition ausgebildet.
[0021] Zur Bereitstellung von zwei Schließphasen weist die Zuziehhilfe 14 eine Hauptstufe
16 und eine in dem Schließvorgang der Hauptstufe 16 vorgeschaltete Vorstufe 18 auf.
Die Vorstufe 18 stellt dabei in dem Schließvorgang ausgehend von der manuell eingestellten
Türposition selbstständig und automatisch die Vorraststellung und die Hauptstufe 16
ausgehend von der Vorraststellung selbstständig und automatisch die Hauptraststellung
ein. Somit ist die manuell einstellbare und die Zuziehhilfe 14 auslösende Türposition
entlang eines Schließwegs der Schiebetür 10 vor der Vorraststellung angeordnet. Die
bestimmte, manuell einstellbare Türposition löst dabei die Vorstufe 18 und die Vorstufe
18 anschließend die Hauptstufe 16 aus.
[0022] Zur Einstellung der Vorraststellung bewegt die Vorstufe 18 die Schiebetür 10 von
der manuell eingestellten Türposition selbstständig in die Vorraststellung. Die Vorstufe
18 bewegt die Schiebetür 10 selbstständig von der manuell eingestellten Türposition
in die Schließrichtung 42 bis die Vorraststellung des Türschlosses 12 eingestellt
ist. Zur Einstellung der Hauptraststellung bewegt die Hauptstufe 16 die Schiebetür
10 anschließend von der Vorraststellung selbstständig in die Hauptraststellung. Die
Hauptstufe 16 bewegt die Schiebetür 10 selbstständig von der Vorraststellung in die
Schließrichtung 42 bis die Hauptraststellung des Türschlosses 12 eingestellt ist.
Die Hauptstufe 16 und die Vorstufe 18 sind getrennt voneinander angeordnet. Sie werden
in dem Schließvorgang bei Erreichen unterschiedlicher Türpositionen der Schiebetür
10 und damit bei unterschiedlichem Fortschritt des Schließvorgangs nacheinander ausgelöst.
Die Hauptstufe 16 ist in dem Türschloss 12 integriert und die Vorstufe 18 getrennt
von dem Türschloss 12 angeordnet.
[0023] Zur Führung und Aufnahme der Schiebetür 10 weist die Schließvorrichtung drei Führungselemente
20, 22, 60 auf. Das erste Führungselement 20 ist an der im hinteren Bereich des Kraftfahrzeugs
angeordneten Kraftfahrzeugwandung 48 angeordnet. Das erste Führungselement 20 ist
entlang einer Fahrzeuglängsrichtung 66 oberhalb von Hinterrädern 68 angeordnet. Das
zweite Führungselement 22 ist an einem Fahrzeugdach und damit im Bereich einer Oberkante
der Schiebetür 10 angeordnet. Das dritte Führungselement 60 ist an einem Fahrzeugboden
und damit im Bereich einer Unterkante der Schiebetür 10 angeordnet. Das zweite Führungselement
22 und das dritte Führungselement 60 sind entlang der Fahrzeuglängsrichtung 66 zwischen
den Hinterrädern 68 und nicht dargestellten Vorderrädern angeordnet. Bezüglich einer
Schwerkraftrichtung 70 ist das erste Führungselement 20 zwischen dem zweiten Führungselement
22 und dem dritten Führungselement 60 angeordnet.
[0024] Die Schließvorrichtung umfasst weiter einen Führungsschlitten 50, der gelenkig an
der Schiebetür 10 befestigt und in dem ersten Führungselement 20 geführt ist, einen
Halter 72, der an der Schiebetür 10 befestigt und in dem zweiten Führungselement 22
geführt ist, und einen nicht dargestellten Halter, der an der Schiebetür 10 befestigt
und in dem dritten Führungselement 60 geführt ist. Dabei ist der Führungsschlitten
50 an einem hinteren Bereich der Schiebetür 10 und die Halter 72 an einem vorderen
Bereich der Schiebetür 10 befestigt. Die Schiebetür 10 ist durch eine Drei-Punkt-Lagerung
gelagert.
[0025] Die Führungselemente 20, 22, 60 weisen jeweils an einem in Vorwärtsfahrtrichtung
52 des Kraftfahrzeugs gerichteten Ende 24, 26, 62 eine Krümmung 28, 30, 64 auf, so
dass die Schiebetür 10, wenn sie sich einem Deckungszustand zur Öffnung 58 annähert,
senkrecht zur Öffnungsebene zum Fahrzeuginnenraum 54 hingeführt wird. Durch die Krümmung
28, 30, 64 sind die Führungselemente 20, 22, 60 an dem jeweiligen Ende 24, 26, 62
in Richtung des Fahrzeuginnenraums 54 gebogen, wodurch die Schiebetür 10 beim Überwinden
der Krümmungen 28, 30, 64 gegen die Karosserie des Kraftfahrzeugs gedrückt wird. Die
Krümmungen 28, 30, 64 sind dabei durch die Vorstufe 18 überwindbar. Die Vorstufe 18
ist zur Überwindung der Krümmungen 28, 30, 64 der Führungselemente 20, 22, 60 vorgesehen.
Die Vorstufe 18 bewegt die Schiebetür 10 entlang der Krümmungen 28, 30, 64. Sie bewegt
die Schiebetür 10 zumindest um einen Zentimeter entlang der Krümmungen 28, 30, 64.
In diesem Ausführungsbeispiel bewegt die Vorstufe 18 die Schiebetür 10 um einige Zentimeter
entlang der Krümmungen 28, 30, 64. Die Führungselemente 20, 22, 60 sind jeweils als
eine Führungsschiene ausgebildet.
[0026] Die Vorstufe 18 weist zwei Formschlusselemente 32, 34 auf, die die bestimmte, die
Vorstufe 18 auslösende Türposition definieren oder vorgeben. Die Formschlusselemente
32, 34 greifen in der manuell eingestellten Türposition, d.h. in der die Vorstufe
18 auslösenden Türposition, ineinander. Dabei greifen die Formschlusselemente 32,
34 in die Öffnungsrichtung 36 der Schiebetür 10 lösbar und in die Schließrichtung
42 der Schiebetür 10 formschlüssig ineinander. Die Formschlusselemente 32, 34 greifen
somit in der manuell eingestellten Türposition in der Art ineinander, so dass in die
Öffnungsrichtung 36 ein Formschluss zwischen ihnen fehlt und sich in die Schließrichtung
42 ein Formschluss einstellt. Dadurch ist die Schiebetür 10 ausgehend von der manuell
eingestellten Türposition in die Öffnungsrichtung 36 verschiebbar, ohne dass ein Formschluss
zuerst gelöst werden muss. Um die Schiebetür 10 ausgehend von der manuell eingestellten
Türposition selbstständig zu schließen, greifen die zwei Formschlusselemente 32, 34
in der manuell eingestellten Türposition zusätzlich Richtung dem Fahrzeuginnenraum
54 formschlüssig ineinander. Die Formschlusselemente 32, 34 greifen somit in der manuell
eingestellten Türposition in der Art ineinander, so dass sich in Richtung des Fahrzeuginnenraums
54 ein Formschluss zwischen ihnen einstellt.
[0027] Das erste Formschlusselement 32 ist als ein hakenförmiger Fangarm ausgebildet. Es
weist ein freies Ende auf, das dem Fahrzeugboden zugewandt ist. Dabei ist das erste
Formschlusselement 32 an der Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordnet. Das erste Formschlusselement
32 ist drehbar an der Karosserie befestigt, wobei eine Drehachse 74 des ersten Formschlusselements
32 parallel zur Fahrzeuglängsrichtung 66 orientiert ist. Das erste Formschlusselement
32 ist in dem Schließvorgang zum Fangen des zweiten Formschlusselements 34 vorgesehen.
Das zweite Formschlusselement 34 ist als ein Haken ausgebildet. Es weist ein freies
Ende auf, das in die Schließrichtung 42 der Schiebetür 10 zeigt. Das zweite Formschlusselement
34 ist an der Schiebetür 10 befestigt.
[0028] Um die Vorraststellung selbstständig einzustellen, weist Vorstufe 18 einen als Elektromotor
ausgebildeten Motor 38 auf, der die Vorraststellung ausgehend von der manuell eingestellten
Türposition motorisch einstellt. Der Motor 38 ist antriebstechnisch an das erste Formschlusselement
32 angebunden. Er beaufschlagt das erste Formschlusselement 32 mit einer Drehbewegung.
[0029] Zum automatischen Einstellen der Vorraststellung, weist die Vorstufe 18 eine Steuer-
und Regeleinheit 56 auf, die den Motor 38 bestromt, wenn die bestimmte Türposition
eingestellt ist. Die Steuer- und Regeleinheit 56 ist steuerungstechnisch an den Motor
38 angebunden. Die Steuer- und Regeleinheit 56 bestromt den Motor 38, wenn der Bediener
durch manuelles Bewegen der Schiebetür 10 in Schließrichtung 42 die Formschlusselemente
32, 34 der Vorstufe 18 in Eingriff bringt. Dies erkennt die Steuer- und Regeleinheit
56 durch einen Impuls, der durch einen Kontakt der Formschlusselemente 32, 34 beim
Ineinandergreifen entsteht. Der Impuls löst die Vorstufe 18 aus, wodurch die Vorraststellung
ausgehend von der manuell eingestellten Türposition selbstständig eingestellt wird.
Dabei löst die Steuer- und Regeleinheit 56 die Vorstufe 18 zeitlich versetzt aus,
d.h. die Steuer- und Regeleinheit 56 löst die Vorstufe 18 erst aus, nachdem eine bestimmte,
in der Steuer- und Regeleinheit 56 hinterlegte Zeit nach einem Erkennen der bestimmten,
die Vorstufe 18 auslösenden Türposition abgelaufen ist. Durch die zeitlich versetzte
Auslösung der Vorstufe 18 kann ein Verletzungsrisiko durch Einklemmen reduziert werden.
Grundsätzlich kann die Vorstufe 18 mit Hilfe einer geeigneten Sensorik, durch die
eine Türposition erfassbar ist, ausgelöst werden. Die Sensorik kann die Türposition
beispielsweise mittels einer Induktion, einer Kapazität, einer Lichtreflektion oder
dergleichen erfassen. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass die Vorstufe 18 einen
Schalter aufweist, der bei der manuell eingestellten Türposition betätigt wird, wodurch
die Vorstufe 18 ausgelöst wird. Weiter ist es grundsätzlich denkbar, dass die Vorstufe
18 direkt nach dem Erkennen der bestimmten Türposition ausgelöst wird.
[0030] Um eine linear auf die Schiebetür 10 wirkende Kraft bereitzustellen, weist die Vorstufe
18 ein Getriebe 40 auf, das die Drehbewegung des ersten Formschlusselements 32 in
eine Linearbewegung des zweiten Formschlusselements 34 und damit der Schiebetür 10
in Richtung Fahrzeuginnenraum 54 umsetzt. Das Getriebe 40 ist durch die zwei Formschlusselemente
32, 34 ausgebildet. Durch die Drehbewegung des in das zweite Formschlusselement 34
eingreifenden ersten Formschlusselements 32 zieht das erste Formschlusselement 32
das zweite Formschlusselement 34 in Richtung Fahrzeuginnenraum 54, wodurch die Schiebetür
10 zur Überwindung der Krümmungen 28, 30, 64 entlang den Krümmungen 28, 30, 64 bewegt
und die Vorraststellung eingestellt wird.
[0031] Um die Hauptraststellung selbstständig einzustellen, weist die Schließvorrichtung
ferner einen nicht näher dargestellten Motor auf, der separat zu dem für die Vorraststellung
vorgesehen Motor 38 ausgebildet ist. Erkennt eine Steuer- und Regeleinheit, die separat
zu der Steuer- und Regeleinheit 56 der Vorstufe 18 ausgebildet sein kann, dass die
Vorraststellung eingestellt ist, bestromt sie den für die Hauptraststellung vorgesehenen
Motor. Der für die Hauptraststellung vorgesehene Motor stellt dann motorisch die Hauptraststellung
ein. Der für die Hauptraststellung vorgesehene Motor treibt die Drehfalle 44 um seine
Drehachse an, wodurch die Schiebetür 10 senkrecht zur Öffnungsebene der Öffnung 58
in Richtung des Fahrzeuginnenraums 54 gedrückt wird. Dabei wird die Schiebetür 10
gegen eine nicht dargestellte Türdichtung und damit gegen einen Druck der Türdichtung
gedrückt, wodurch hohe Dichtkräfte in der Hauptraststellung bereitgestellt werden.
Die Drehachse der Drehfalle 44 ist dabei senkrecht zur Drehachse 74 des ersten Formschlusselements
32 orientiert. Zur Erkennung der Vorraststellung weist die Hauptstufe 16 einen nicht
näher dargestellten Schalter auf, der bei der Vorraststellung betätigt wird, wodurch
die Hauptstufe 16 ausgelöst wird. Grundsätzlich kann die Hauptstufe 16 mit Hilfe einer
geeigneten Sensorik, durch die die Vorraststellung erfassbar ist, ausgelöst werden.
[0032] In einem Schließvorgang, in dem der Bediener die Schiebetür 10 ausgehend von einer
komplett offenen Stellung manuell in die Türposition, in der die zwei Formschlusselemente
32, 34 ineinander greifen, bewegt, kontaktieren sich die Formschlusselemente 32, 34.
Die Steuer- und Regeleinheit 56 erkennt den dadurch entstandenen Impuls und bestromt
den für die Vorraststellung vorgesehenen Motor 38, wodurch das erste Formschlusselement
32 gedreht wird. Durch die Drehung des in das zweite Formschlusselement 34 eingreifenden
ersten Formschlusselements 32 wird das zweite Formschlusselement 34 mit einer in Richtung
Fahrzeuginnenraum 54 gerichteten Kraft beaufschlagt und damit von dem ersten Formschlusselement
32 zu dem Fahrzeuginnenraum 54 hingezogen. Dadurch wird die Schiebetür 10 in Richtung
Fahrzeuginnenraum 54 gezogen und dadurch die Krümmungen 28, 30, 64 überwunden, bis
die Vorraststellung eingestellt ist. Wenn die Vorraststellung eingestellt ist, wird
der für die Hauptraststellung vorgesehene Motor bestromt, wodurch die Hauptraststellung
motorisch eingestellt wird. Dabei wird die Schiebetür 10 ebenfalls mit einer in Richtung
Fahrzeuginnenraum 54 gerichteten Kraft beaufschlagt. Wenn die Hauptraststellung eingestellt
ist, ist der Schließvorgang abgeschlossen und die Schiebetür 10 vollständig geschlossen.
1. Schließvorrichtung für eine Schiebetür (10), insbesondere für eine Kraftfahrzeugschiebetür,
mit zumindest einem Türschloss (12), das eine Vorraststellung und eine Hauptraststellung
aufweist, und mit einer Zuziehhilfe (14), die dazu vorgesehen ist, in einem Schließvorgang
ausgehend von einer manuell eingestellten Türposition die Schiebetür (10) vollständig
zu schließen, und die eine Hauptstufe (16) aufweist, die dazu vorgesehen ist, in dem
Schließvorgang ausgehend von der Vorraststellung selbstständig die Hauptraststellung
einzustellen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zuziehhilfe (14) eine in dem Schließvorgang der Hauptstufe (16) vorgeschaltete
Vorstufe (18) aufweist, die dazu vorgesehen ist, ausgehend von der manuell eingestellten
Türposition selbstständig die Vorraststellung einzustellen.
2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorstufe (18) dazu vorgesehen ist, die Schiebetür (10) von der manuell eingestellten
Türposition selbstständig in die Vorraststellung zu bewegen.
3. Schließvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
zumindest ein zur Führung der Schiebetür (10) vorgesehenes Führungselement (20, 22,
60), das wenigstens an einem Ende (24, 26, 62) eine Krümmung (28, 30, 64) aufweist,
die zumindest im Wesentlichen durch die Vorstufe (18) überwindbar ist.
4. Schließvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorstufe (18) dazu vorgesehen ist, die Schiebetür (10) zumindest im Wesentlichen
entlang der Krümmung (28, 30, 64) zu bewegen.
5. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorstufe (18) zumindest zwei Formschlusselemente (32, 34) aufweist, die in der
manuell eingestellten Türposition in eine Öffnungsrichtung (36) der Schiebetür (10)
lösbar ineinander greifen.
6. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorstufe (18) zumindest einen Motor (38) aufweist, der dazu vorgesehen ist, die
Vorraststellung ausgehend von der manuell eingestellten Türposition motorisch einzustellen.
7. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorstufe (18) ein Getriebe (40) aufweist, das dazu vorgesehen ist, eine Drehbewegung
in eine Linearbewegung der Schiebetür (10) umzusetzen.
8. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hauptstufe (16) und die Vorstufe (18) getrennt voneinander angeordnet sind.
9. Schließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hauptstufe (16) in dem Türschloss (12) integriert und die Vorstufe (18) getrennt
von dem Türschloss (12) angeordnet ist.
10. Schließvorrichtung zumindest nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorstufe (18) dazu vorgesehen ist, die Schiebetür (10) um einige Zentimeter entlang
der Krümmung (28, 30, 64) zu bewegen.