[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen,
wie es vorzugsweise zur Einspritzung von Kraftstoff unter hohem Druck in Brennräume
von schnelllaufenden, selbstzündenden Brennkraftmaschinen verwendet wird.
Stand der Technik
[0002] Kraftstoffeinspritzventile, wie sie zur Einspritzung von Kraftstoff direkt in Brennräume
von Brennkraftmaschinen verwenden werden, sind aus dem Stand der Technik bekannt,
die dabei Kraftstoff unter hohem Druck von derzeit bis zu 2500 bar ausspritzen können.
Hierbei weisen die Kraftstoffeinspritzventile ein Gehäuse auf, in dem eine längsverschiebbare
Düsennadel zum Öffnen und Schließen wenigstens einer Einspritzöffnung mit einem Düsensitz
zusammenwirkt. Die Steuerung der Düsennadel erfolgt zumeist servo-hydraulisch, das
heißt, dass ein Steuerraum vorgesehen ist, dessen hydraulischer Druck eine Schließkraft
auf die Düsennadel ausübt, während gleichzeitig ein öffnender Druck durch den anstehenden
hohen Kraftstoffdruck auf die Düsennadel in entgegengesetzter Richtung ausgeübt wird.
Zur Steuerung der Längsbewegung der Düsennadel und damit zum Öffnen und Schließen
der Einspritzöffnungen wird der Druck im Steuerraum mit Hilfe eines Steuerventils
reguliert, das den Steuerraum mit einem Niederdruckraum verbindet oder von diesem
trennt. Damit die Einspritzung in der richtigen Menge und zum genau richtigen Zeitpunkt
stattfindet, wobei jede Einspritzung noch in mehrere Teileinspritzungen unterteilt
sein kann, ist eine äußerst präzise Ansteuerung der Düsennadel notwendig.
[0003] Die verwendeten Steuerventile werden in der Regel entweder mittels eines Elektromagneten
oder eines Piezoaktors betätigt, wobei der benötigte Steuerstrom mit einem Steuergerät
erzeugt wird, das zur präzisen Ansteuerungen den genauen Zustand der Brennkraftmaschine
kennen muss. Darüber hinaus ist es auch zur Regulierung von Verschleiß und zum Ausgleich
von Bauteilunterschieden zwischen den Einspritzventilen sehr hilfreich, wenn bekannt
ist, zu welchem Zeitpunkt die Düsennadel öffnet und schließt, wenn ein bestimmter
Steuerstrom am Elektromagneten bzw. Piezoaktor angelegt wird. Zu diesem Zweck sind
eine ganze Reihe von Nadelhubsensoren entwickelt worden, die den Nadelhub entweder
direkt bestimmen oder aber indirekt, indem beispielsweise der Körperschall des Injektors
gemessen wird oder indem der Druck in bestimmten Bereichen des Einspritzventils detektiert
wird.
[0004] Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2009 046 332 A1 ist ein Kraftstoffeinspritzventil bekannt, bei dem das Steuerventil eine bewegliche
Steuerhülse in Form eines Magnetankers aufweist, der mittels eines Elektromagneten
bewegt wird. Das Steuerventilglied begrenzt dabei einen Druckraum, der mit dem eigentlichen
Steuerraum über eine Ablaufdrossel verbunden ist. Der Druckraum wird auch von einem
Druckstift begrenzt, der mit dem anderen Ende an einem Kraftsensor anliegt. Eine Änderung
des Drucks in diesem Druckraum ist korreliert mit der Druckänderung im Steuerraum
und lässt sich über die Kraft, die der Druckstift auf den Kraftsensor ausübt, messen.
Auf diese Weise lassen sich gewisse Parameter über die Bewegung der Düsennadel gewinnen,
obwohl der Druck im Druckraum, insbesondere bei geöffnetem Steuerventil, nicht gleich
dem Druck im Steuerraum ist und somit nur eine eingeschränkte Sicht auf die Bewegung
der Düsennadel erlaubt. Die verbleibende Unsicherheit bei der Detektion der Düsennadelbewegung,
vor allem der Nadelöffnungszeitpunkt, muss mit Hilfe von Rechenalgorithmen oder mit
Hilfe von Eichmessungen ausgeglichen werden.
Vorteile der Erfindung
[0005] Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil weist demgegenüber den Vorteil auf,
dass sich der Druck direkt im Steuerraum messen lässt und damit einen genaue Detektion
der Düsennadelbewegung unabhängig vom Schaltzustand des Steuerventils erlaubt, ohne
dass die Funktionsfähigkeit des Kraftstoffeinspritzventils eingeschränkt wird und
ohne dass gegenüber den früheren Bauformen wesentliche bauliche Änderungen vorgenommen
werden müssen. Zu diesem Zweck ist im Kraftstoffeinspritzventil ein Druckstift vorgesehen,
dessen Stirnseite den Steuerraum begrenzt und dessen dem Steuerraum abgewandte Stirnfläche
mit einem Kraftsensor zusammenwirkt. Da sich der Druckstift innerhalb des Kraftstoffeinspritzventils
nicht bewegt, beeinflusst der Druckstift die Funktionsweise des Steuerventils und
damit des gesamten Einspritzventils nicht, sodass es in der gewohnten Art und Weise
betrieben werden kann. Gleichzeitig kann über die genaue Analyse der Kraft auf den
Druckstift die Bewegung der Düsennadel sehr genau detektiert werden, insbesondere
der Öffnungs- und Schließzeitpunkt der Düsennadel, wobei diese Daten zur Steuerung
der genauen Einspritzmenge und des Einspritzzeitpunkts in dem Steuergerät verwendet
werden, das den Steuerstrom des elektromagnetischen oder piezoelektrischen Aktors
steuert.
[0006] In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung umfasst
das Steuerventil ein Steuerventilglied, das mit einem Ventilsitz zusammenwirkt und
damit eine hydraulische Verbindung zwischen dem Steuerraum und dem Niederdruckraum
öffnet und schließt. Diese hydraulische Verbindung umfasst in vorteilhafter Weise
eine Ablaufdrossel, sodass der Abfluss von Kraftstoff aus dem Steuerraum in den Niederdruckraum
genau dosiert geschieht. In vorteilhafter Weise ist dabei die Ablaufdrossel im Druckstift
ausgebildet, was große Vorteile hinsichtlich der Fertigung erbringt, da die Ablaufdrossel
eine Präzisionsbohrung darstellt, die an einem Druckstift separat gefertigt werden
kann, der während des Produktionsprozesses leicht zugänglich ist.
[0007] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Ablaufdrossel im Gehäuse ausgebildet.
In bestimmten Bauformen kann auch dies vorteilhaft sein, was auch den Vorteil hat,
dass ein und derselbe Druckstift in verschiedenen Injektoren eingesetzt werden kann,
ohne dass bauliche Änderungen vorgenommen werden müssen.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Steuerventilglied hülsenförmig
ausgebildet und umgibt den Druckstift. Dies erlaubt eine kompakte Bauweise des Steuerventils
und damit des Kraftstoffeinspritzventils, sodass keine oder nur unwesentliche bauliche
Änderungen des Kraftstoffeinspritzventils gegenüber den bekannten Bauformen notwendig
sind.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Vorsteuerraum vorgesehen, der
den Druckstift umgibt und der über das Steuerventil mit dem Niederdruckraum verbindbar
ist, wobei der Vorsteuerraum über die Ablaufdrossel mit dem Steuerraum verbunden ist.
Die Größe des Vorsteuerraums und dessen Form beeinflusst die Funktionsweise des Kraftstoffeinspritzventils,
da es insbesondere beim Schließen des Kraftstoffeinspritzventils zu einem Druckausgleich
zwischen dem Vorsteuerraum und dem Steuerraum kommt. Da die Ablaufdrossel zwischen
dem Vorsteuerraum und dem Steuerraum vorgesehen ist, lässt sich so auch ein Teil der
Druckschwingungen, die sich beim Schließen des Steuerventils bilden können, abbauen.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Druckstift dem Steuerraum zugewandt
in einer Führungsbohrung des Gehäuses geführt. Dies stellt sicher, dass der Druckstift,
der in Längsrichtung beweglich sein muss, in radialer Richtung unbeweglich bleibt
und die Kraft direkt auf den Kraftsensor am anderen Ende des Druckstifts übertragen
wird. Darüber hinaus ist es in vorteilafter Weise möglich, dass am Druckstift ein
oder mehrere Anschliffe ausgebildet sind, die die Ablaufdrossel bilden, sodass keine
weiteren Bohrungen innerhalb des Druckstifts oder im Gehäuse ausgebildet werden müssen,
die die Ablaufdrossel bilden.
[0011] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen sind der Beschreibung und der Zeichnung
entnehmbar.
Zeichnung
[0012] In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils
dargestellt. Es zeigt
- Figur 1
- in einer schematischen Darstellung im Längsschnitt ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspritzventil,
wobei nur die wesentlichen Komponenten des Kraftstoffeinspritzventils dargestellt
sind,
- Figur 2
- den zeitlichen Druckverlauf innerhalb des Steuerraums des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils
und im Vorsteuerraum,
- Figur 3
- eine vergrößerte Darstellung im Bereich des Steuerraums eines weiteren Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils, ebenso wie
- Figur 4,
- wobei Figur 4 zwei alternative Ausgestaltungen der Ablaufdrossel enthält, und
- Figur 5
- einen Querschnitt durch den dem Steuerraum zugewandten Endabschnitt des Druckstifts
eines weiteren Ausführungsbeispiels.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0013] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspritzventil im Längsschnitt schematisch
dargestellt, wobei nur die wesentlichen Komponenten des Kraftstoffeinspritzventils
dargestellt sind. Das Kraftstoffeinspritzventil weist ein Gehäuse 1 auf, das einen
Haltekörper 2 und einen Ventilkörper 3 umfasst, die mittels einer Spannmutter 4 gegeneinander
verspannt sind und so einen Niederdruckraum 18 begrenzen. Dem Brennraum zugewandt
beinhaltet das Gehäuse 1 darüber hinaus einen Düsenkörper 5, der mittels einer in
der Zeichnung nicht dargestellten Spannvorrichtung ebenfalls gegen den Haltekörper
2 verspannt ist.
[0014] Im Gehäuse 1 ist eine Düsennadel 8 längsverschiebbar angeordnet, die innerhalb einer
Bohrung 7 im Haltekörper 2 geführt ist und die mit ihrem brennraumseitigen Ende bis
in den Düsenkörper 5 ragt. Die Düsennadel 8 ist dabei von einem Druckraum 12 umgeben,
der über einen Hochdruckzulauf 14 mit Kraftstoff unter hohem Druck befüllbar ist.
Der Hochdruckzulauf ist bei einem sogenannten Common-Rail-Einspritzsystem mit einem
in der Zeichnung nicht dargestellten Hochdruckspeicher verbunden, der über eine Hochdruckpumpe
mit verdichtetem Kraftstoff befüllt ist. Die Düsennadel 8 wirkt mit ihrem brennraumseitigen
Ende mit einem Düsensitz 15 zusammen und verschließt oder öffnet dadurch eine oder
mehrere Einspritzöffnungen 16, die im Düsenkörper 5 ausgebildet sind und über die
Kraftstoff aus dem Druckraum 12 bei geöffneter Düsennadel 8 in einen Brennraum einer
Brennkraftmaschine strömen kann.
[0015] Durch die Bohrung 7 und eine dem Düsensitz 15 abgewandte Stirnfläche 108 der Düsennadel
8 wird ein Steuerraum 10 begrenzt, der über eine Zulaufdrossel 20 mit dem Druckraum
12 verbunden ist, sodass mit der gewünschten Drosselwirkung Kraftstoff unter hohem
Druck aus dem Druckraum 12 in den Steuerraum 10 strömen kann. Zur Steuerung des Kraftstoffdrucks
im Steuerraum 10 ist das Steuerventil 22 vorgesehen, das im Niederdruckraum 18 angeordnet
ist, der durch eine Aussparung im Haltekörper 2 bzw. dem Ventilkörper 3 gebildet wird.
Das Steuerventil 22 umfasst dabei einen Magnetanker 28, der auch das Steuerventilglied
des Steuerventils 22 bildet. Der Magnetanker 28 wird dabei in einer Führungshülse
30 radial geführt, sodass er sich nur in Längsrichtung bewegen kann, die durch die
Längsachse der Düsennadel 8 vorgegeben ist. Der Magnetanker 28 wird dabei mittels
eines Elektromagneten 25 bewegt, der innerhalb eines Magnetkerns 24 angeordnet ist
und durch eine Blattfeder 26 an einen entsprechenden Absatz im Ventilkörper 3 gedrückt
wird und so ortsfest verbleibt.
[0016] Das Steuerventilglied 28 weist eine Durchgangsbohrung 32 auf, in der ein Druckstift
33 aufgenommen ist. Der Druckstift 33 stützt sich der Düsennadel 8 abgewandt an einem
Kraftsensor 35 ab, der in einer Endplatte 6 des Ventilkörpers 3 angeordnet ist. Der
Kraftsensor 35 misst die Kraft auf den Druckstift 33 und leitet diesen Messwert an
eine Auswerteeinheit weiter. Der Druckstift 33 begrenzt mit seiner gegenüberliegenden
Stirnseite 133 den Steuerraum 10, sodass der Druck des Steuerraums 10 direkt auf diese
Stirnseite 133 wirkt und die dadurch verursachte Längskraft auf den Kraftsensor 35
übertragen wird.
[0017] Der Kraft des Elektromagneten 25 entgegengesetzt wirkt die Kraft einer Ventilfeder
29, die den Magnetanker 28 gegen einen Steuerventilsitz 31 drückt, der innerhalb der
Führungshülse 30 ausgebildet ist. Die Ventilfeder 29 umgibt dabei den Druckstift 33
und stützt sich mit einem Ende am Steuerventilglied 28 und mit dem anderen Ende an
der Endplatte 6 ab.
[0018] Zur Verbindung des Steuerraums 10 mit dem Niederdruckraum 18 ist innerhalb des Druckstifts
eine Ablaufdrossel 37 ausgebildet. Die Ablaufdrossel 37 besteht dabei aus einer Längsbohrung
und einer mit der Längsbohrung verbundenen Querbohrung, sodass eine hydraulische Verbindung
zwischen dem Steuerraum 10 und einem Vorsteuerraum 39, der durch eine Durchmesserverjüngung
des Druckstifts 33 auf Höhe des Steuerventilsitzes 31 ausgebildet ist. Der Vorsteuerraum
39 lässt sich durch das Steuerventil 22 mit dem Niederdruckraum 18 verbinden, indem
das Steuerventilglied 28 vom Steuerventilsitz 31 abhebt.
[0019] Die Funktionsweise des Steuerventils ist wie folgt: Zu Beginn der Einspritzung ist
das Steuerventil 22 geschlossen, d.h. das Steuerventilglied 28 befindet sich in Anlage
am Steuerventilsitz 31, sodass der Vorsteuerraum 39 vom Niederdruckraum 18 getrennt
ist. Wegen der Zulaufdrossel 20 herrscht im Steuerraum 10 der gleiche hohe Kraftstoffdruck
wie im Druckraum 12, sodass die Düsennadel 8 durch den hydraulischen Druck im Steuerraum
10 gegen den Düsensitz 15 gepresst wird und die Einspritzöffnungen 16 verschließt.
Zur Initiierung einer Einspritzung wird das Steuerventil 22 betätigt, indem ein Strom
durch den Elektromagneten 25 geleitet wird, sodass eine magnetische Kraft auf das
Steuerventilglied 28 ausgeübt wird und dieses vom Steuerventilsitz 31 wegzieht. Dadurch
wird eine hydraulische Verbindung zwischen dem Vorsteuerraum 39 und dem Niederdruckraum
18 aufgesteuert. Der Druck im Vorsteuerraum 39 fällt darauf hin instantan ab, was
wegen der Ablaufdrossel 37 mit einem leichten Zeitverzug auch zu einem Druckabfall
im Steuerraums 10 führt. Die Ablaufdrossel 37 ist dabei im Verhältnis zur Zulaufdrossel
20 so ausgelegt, dass bei geöffnetem Steuerventil 22 mehr Kraftstoff über die Ablaufdrossel
37 abfließt, als im gleichen Zeitraum über die Zulaufdrossel 20 zufließt.
[0020] Der verringerte Kraftstoffdruck im Steuerraum 10 bewirkt eine Minderung des hydraulischen
Drucks auf die Stirnfläche 108 der Düsennadel 8, sodass die Düsennadel 8, angetrieben
durch den hydraulischen Druck auf entsprechende Druckflächen innerhalb des Druckraums
12, vom Düsensitz 15 weggedrückt wird und die Einspritzöffnungen 16 freigibt. Dadurch
strömt Kraftstoff unter hohem Druck aus dem Druckraum 12 in die Einspritzöffnungen
16 und wird durch diese hindurch in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine eingespritzt.
Zur Beendigung der Einspritzung wird die Bestromung des Elektromagneten 25 unterbrochen,
sodass das Steuerventilglied 28 durch die Ventilfeder 29 zurück in seine Schließstellung
in Anlage an den Steuerventilsitz 31 gedrückt wird. Durch den nachströmenden Kraftstoff
über die Zulaufdrossel 20 baut sich im Steuerraum 10 sehr rasch wieder der ursprüngliche
hohe Kraftstoffdruck auf, der die Düsennadel 8 zurück in ihre Schließstellung in Anlage
an den Düsensitz 15 drückt. Dabei wird die Schließbewegung der Düsennadel in der Regel
noch durch in der Zeichnung nicht dargestellte Schließfeder unterstützt. Dadurch wird
die Einspritzung beendet, und das Kraftstoffeinspritzventil erreicht wieder seinen
ursprünglichen Zustand.
[0021] In Figur 2 ist der Druckverlauf innerhalb des Steuerraums 10 und im Vorsteuerraum
39 während eines Einspritzzyklus dargestellt. Der obere Teil des Diagramms zeigt den
Druckverlauf p
1 innerhalb des Steuerraums 10 und p
2 den Druck im Vorsteuerraum 39. Zum Zeitpunkt t
0 befindet sich das Einspritzventil in seiner Ausgangsstellung, d.h. das Steuerventil
22 ist geschlossen und die Düsennadel 8 ist in Anlage am Düsensitz 15. Zum Zeitpunkt
t
1 öffnet das Steuerventil, was zu einem sehr schnellen Druckabfall (gestrichelt dargestellter
Druckverlaufs p
2) innerhalb des Vorsteuerraums 39 führt, da der Druck im Vorsteuerraum 39 den Druck
des Niederdruckraums 18 annimmt. Der Druck im Steuerraum p
1 (durchgezogene Linie) fällt zum Zeitpunkt t
1 leicht ab bis zum Zeitpunkt t
2, wobei der Druckabfall nicht so rasch und nicht so tief abfällt wie im Vorsteuerraum
39, da über die Zulaufdrossel 20 beständig Kraftstoff aus dem Druckraum 12 nachströmt.
[0022] Das untere Diagramm zeigt den Hub h der Düsennadel 8, die zum Zeitpunkt t
2 den Düsensitz 15 verlässt und ihre Öffnungshubbewegung beginnt. Sobald die Düsennadel
8 vom Düsensitz 15 abgehoben hat, baut sich unter der Düsennadel 8 ein Druck auf und
der Druck im Steuerraum 10 sinkt nicht weiter, da die Düsennadel 8 nun den Kraftstoff
aus dem Steuerraum 10 verdrängt und über die Ablaufdrossel in den Vorsteuerraum 39
drückt. Dadurch kommt es trotz des geöffneten Steuerventils 22 zu einem Druckanstieg,
der sich bis zum Zeitpunkt t
3 fortsetzt. Zum Zeitpunkt t
3 schließt das Steuerventil 22 und die Düsennadel 8 befindet sich in ihrer maximalen
Öffnungsstellung. Der Druck im Vorsteuerraum 39 baut sich daraufhin wieder sehr rasch
auf den ursprünglichen Druck auf und folgt im weiteren Verlauf dem Druck p
1 im Steuerraum 10, da über die Ablaufdrossel 37 eine hydraulische Verbindung zwischen
beiden Räumen 10, 39. Der Druck p
1 im Steuerraum 10 beginnt etwa ab dem Zeitpunkt t
3 wieder zu fallen, da die Düsennadel 8 in ihre Schließstellung zurückgleitet und dabei
das Volumen des Steuerraums 10 vergrößert. Der so gewonnene Raum wird über die Zulaufdrossel
aufgefüllt, was effektiv zu einem in ungefähr konstanten Druck bis zum Zeitpunkt t
4 führt, zu dem die Düsennadel 8 wieder ihre Ausgangsstellung erreicht und zurück in
Anlage am Düsensitz 15 ist. Während der Schließbewegung bilden die hydraulischen Kräfte
auf die Stirnfläche 108 und auf die dem Düsensitz 15 zugewandte Fläche der Düsennadel
8 ein Kräftepaar, mit dem die Düsennadel 8 bewegt wird. Der Steuerraumdruck stellt
sich dabei so dein, dass sich ein Kräftegleichgewicht ausbildet. Wenn die Düsennadel
8 wieder geschlossen ist, steigt der Steuerraumdruck wieder auf den Druck im Druckraum
12, also auf das Ausgangsniveau, was zum Zeitpunkt t
5 erreicht ist.
[0023] Wird der Druck nur innerhalb des Vorsteuerraums 39 gemessen, so lässt sich, wie man
am Diagramm der Figur 2 erkennt, zwar das Nadelschließen zum Zeitpunkt t
4 erkennen, wenn ein entsprechender Algorithmus die Druck- bzw. Kraftdaten des Kraftsensors
35 analysiert. Jedoch könnte durch eine Druckmessung innerhalb des Vorsteuerraums
39 der Zeitpunkt, zu dem die Düsennadel 8 öffnet, nicht detektieren werden, da zum
Zeitpunkt t
2 keine signifikante Änderung des Druckverlaufs p
2 zu erkennen ist. Wird jedoch der Druck p
1 direkt im Steuerraum 10 gemessen, so lassen sich alle Bewegungen der Düsennadel 8
genau detektieren, insbesondere der genaue Öffnungs- und Schließzeitpunkt der Düsennadel
8, so dass die Einspritzung optimiert werden kann, beispielsweise um Verschleiß oder
sonstige Einflüsse, etwa durch Temperatur oder geänderte Kraftstoffqualität, auszugleichen.
[0024] In Figur 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils
dargestellt, wobei nur der Bereich um den Steuerraum 10 gezeigt ist. Der Druckstift
33 weist in diesem Ausführungsbeispiel im Bereich des Steuerraums 10 eine Durchmessererweiterung
auf, mit der er in einer Führungsbohrung 34 im Haltekörper 2 geführt ist. Die Ablaufdrossel
37 ist wie bei dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine Längsbohrung
und eine Querbohrung, in die die Längsbohrung mündet, gebildet. Der Steuerventilsitz
31 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Konus dargestellt, an den das Steuerventilglied
28 mit einer balligen Ventildichtfläche anliegt. Um ein entsprechendes Volumen des
Vorsteuerraums 39 zu erreichen, ist hier eine Durchmessererweiterung in Haltekörper
2 vorgesehen. Die Funktionsweise ist jedoch identisch zu der in Figur 1.
[0025] Die Ablaufdrossel 37 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch die Längsbohrung innerhalb
des Druckstifts 33 ausgebildet. Diese kann jedoch auch in anderer Weise ausgebildet
sein. Die Figur 5 zeigt dazu eine Schnittlinie entlang der Linie V-V der Figur 3 einer
alternativen Ausgestaltung. Die Ablaufdrossel 37 innerhalb des Druckstifts 33 ist
in diesem Ausführungsbeispiel ersetzt durch drei Anschliffe 40, die an der Außenseite
des Druckstifts 33 ausgebildet sind. Durch entsprechende Dimensionierung dieser Anschlüsse
40 lässt sich eine Ablaufdrossel 37" bilden, die die gewünschten Eigenschaften hat.
[0026] In Figur 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils
in derselben Darstellung wie Figur 3 gezeigt. Hier sind zwei alternative Ausführungsformen
der Ablaufdrossel 37 gezeigt. Zum einen ist die Ablaufdrossel 37 als schräg verlaufende
Bohrung innerhalb des Druckstifts 33 dargestellt, zum anderen ist die Ablaufdrossel
37' als Bohrung innerhalb des Haltekörpers 2 ausgebildet, wobei in diesem Fall die
Ablaufdrossel 37 innerhalb des Druckstifts 33 entfallen kann. Ist die Ablaufdrossel
im Haltekörper 2 ausgebildet, so kann der gleiche Druckstift 33 für verschiedene Einspritzventile
verwendet werden, da nur die Ablaufdrossel 37' an die jeweiligen Erfordernisse angepasst
werden muss, während der Druckstift 33 unverändert bleiben kann.
1. Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen mit einem Gehäuse (1), in dem eine
längsverschiebbare Düsennadel (8) zum Öffnen und Schließen wenigstens einer Einspritzöffnung
(16) mit einem Düsensitz (15) zusammenwirkt, wobei die Düsennadel (8) mit ihrer dem
Düsensitz (15) abgewandten Stirnfläche (108) einen im Gehäuse (1) ausgebildet Steuerraum
(10) begrenzt, der mit Kraftstoff unter hohem Druck befüllbar ist, wobei der Steuerraum
(10) über ein Steuerventil (22) mit einem Niederdruckraum (18) verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druckstift (33) vorgesehen ist, dessen Stirnseite (133) den Steuerraum (33) begrenzt
und dessen dem Steuerraum (33) abgewandte Stirnfläche mit einem Kraftsensor (35) zusammenwirkt.
2. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (22) ein Steuerventilglied (28) umfasst, das mit einem Steuerventilsitz
(31) zusammenwirkt und dadurch eine hydraulische Verbindung zwischen dem Steuerraum
(10) und dem Niederdruckraum (18) öffnet und schließt.
3. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulische Verbindung eine Ablaufdrossel (37) umfasst.
4. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufdrossel (37) im Druckstift (33) ausgebildet ist.
5. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufdrossel (37') im Gehäuse (1) ausgebildet ist.
6. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventilglied (28) hülsenförmig ausgebildet ist und den Druckstift (33) umgibt.
7. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vorsteuerraum (39) vorgesehen ist, der den Druckstift (33) umgibt und der über
das Steuerventil (22) mit dem Niederdruckraum (18) verbindbar ist, wobei der Vorsteuerraum
(39) über die Ablaufdrossel (37; 37') mit dem Steuerraum (10) verbunden ist.
8. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckstift (33) dem Steuerraum (10) zugewandt in einer Führungsbohrung (34) des
Gehäuses (1) geführt ist.
9. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem in der Führungsbohrung geführten Abschnitt des Druckstifts (33) einer oder
mehrere Anschliffe (40) ausgebildet sind, die die Ablaufdrossel (37") bilden.