[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe,
insbesondere einer Strömungspumpe für Kühlmittelkreisläufe, die von einem elektrischen
Antriebsmotor angetrieben wird, wobei zur Überwachung des Trockenlaufes ein Drehzahlerfassungssensor
genutzt wird.
[0002] Förderpumpen werden vielfältig eingesetzt, z.B. um Wasser von einem Niveau auf ein
Höheres zu heben, von einem Behälter in einen Anderen zu fördern oder in einem geschlossenen
System zirkulieren zu lassen, Strömungspumpen für Kühlmittelkreisläufe dienen allgemein
der Förderung eines flüssigen Kühlmittels zur Kühlung eines Verbrennungsmotors.
[0003] Förderpumpen, wie sie in Kühlmittelkreisläufen verwendet werden, sind solche, die
saugseitig und druckseitig in eine Rohrleitung eingebaut werden. Förderpumpen sind
nicht selbst-ansaugend, daher müssen die Saugleitungen stets mit Flüssigkeit gefüllt
sein, bzw. ein hinreichend großes Flüssigkeitsvolumen vor dem eigentlichen Pumpen-Einlass
vorhanden sein. Derartige Förderpumpen sind deshalb sehr anfällig gegen auch nur kurzzeitigen
Trockenlauf, da sich beispielsweise der elektrische Antriebsmotor oder eine Dichtungsanordnung
überhitzen kann, so dass es zu Spannungsrissen, dadurch zu Undichtigkeiten und sogar
zu Beschädigungen bzw. Ausfall des elektrischen Antriebsmotors kommen kann. Des Weiteren
kann ein längerer Betrieb im Zustand des Trockenlaufes bei Strömungspumpen für Kühlmittelkreisläufe
u.a. zu Lagerschäden führen. Eine weitere Folge eines Trockenlaufes kann darin gesehen
werden, dass bei länger anhaltendem Trockenlauf die Kühlmittelsysteme versagen, da
kein Kühlmittel mehr gefördert wird, und es somit zu Beschädigungen des Verbrennungsmotors
kommen kann.
[0004] Aufgrund dessen muss bei derartigen Pumpen sichergestellt werden, dass ein Trockenlauf,
beispielsweise durch eine Steuereinheit, gemeldet wird und die Pumpe bei Vorliegen
eines Trockenlaufes gestoppt wird. Dieses kann beispielsweise durch eine Trockenlaufüberwachung
sichergestellt werden. Durch diese Trockenlaufüberwachung können elektrische Antriebsmotoren
vor einer Überlastung beziehungsweise Überhitzung geschützt werden.
[0005] Eine solche Überwachung des Trockenlaufes der Förderpumpe kann im Weiteren beispielsweise
auch dazu eingesetzt werden, dass die bei der Befüllung der Kühlmittelkreislaufe teilweise
entstehenden Luftblasen im Pumpengehäuse erkannt werden. Größere Luftansammlungen
in Kühlmittelkreisläufen oder sogar Leckagen mit einer Entleerung des Kühlmittelkreislaufes
können zur Folge haben, dass keine zuverlässige Kühlung des zu kühlenden Systems mehr
gewährleistet werden kann und dass die Förderpumpe selbst beschädigt werden kann.
[0006] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Trockenlaufüberwachungen zum Schutz von
Förder- bzw. Strömungspumpen vor Beschädigungen durch Vorliegen eines Trockenlaufes
im Pumpengehäuse bekannt.
[0007] Laut der
DE 101 01 099 A1 ist ein Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe bekannt, bei
welcher der Betriebs- bzw. Aufnahmestrom des Antriebsmotors für die Beurteilung des
Trockenlaufes erfasst und gemessen werden kann. Der elektrische Strom des Antriebsmotors
ist dabei abhängig von dem zu fördernden Medium, d.h. je höher die Viskosität des
zu fördernden Mediums ist, desto höher steigt der Betriebsstrom. Dies bedeutet, dass
bei Trockenlauf der vom elektrischen Antriebsmotor gezogene Betriebsstrom mittels
eines Drehzahlsensor genau gemessen und auf der Grundlage des erzielten Messwertes
ein Betriebszustand eindeutig zugeordnet werden kann. Dieser minimale Betriebsstrom
kann dann, wenn er mit einem Sollwert verglichen wird, zum Abschalten des Antriebsmotors
verwendet werden.
[0008] Bei einer Vielzahl der aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungen bestehen
die Nachteile, dass zum Motorschutz bzw. zum Überwachen des Trockenlaufes zusätzliche
Sensoren notwendig sind. Durch den Einbau zusätzlicher Sensoren entstehen höhere Kosten
und eine im Aufbau kompliziertere Vorrichtung. Daher soll in der vorliegenden Erfindung
auf zusätzliche Sensoren und dergleichen verzichtet werden.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zum Überwachen des
Trockenlaufes einer Förderpumpe ohne zusätzliche Sensoren der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei der die Trockenlaufüberwachung in verfahrens- und vorrichtungstechnisch
einfacher Art und Weise erfolgt.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einem Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes
einer Förderpumpe der genannten Art die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale vorgesehen.
Bevorzugte Ausführungsformen und vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
abhängigen Ansprüchen.
[0011] Entsprechend wird ein Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe
beschrieben, wobei zur Überwachung des Trockenlaufes ein Drehzahlerfassungssensor
genutzt wird. Vorzugsweise ist die Förderpumpe eine Strömungspumpe für Kühlmittelkreisläufe.
Die Förderpumpe wird durch einen elektrischen Antriebsmotor angetrieben. Erfindungsgemäß
wird dem elektrischen Antriebsmotor ausgehend von einem bekannten Anfangszustand eine
zuvor angelegte Spannung weggenommen oder ein definierter Energieeintrag in den elektrischen
Antriebsmotor eingebracht, woraufhin der elektrische Antriebsmotor bis zu einem definierten
Endzustand ausgelaufen lassen wird. Durch den Drehzahlerfassungssensor werden ausgehend
von dem definierten Zeitpunkt, der entweder durch das Anlegen oder die Wegnahme der
zuvor angelegten Spannung definiert sein kann, oder vom Zeitpunkt des definierten
Energieeintrages an, bis zum Erreichen des definierten Endzustandes des elektrischen
Antriebsmotors die Anzahl der Umdrehungen eines Motorrotors detektiert. Die detektierte
Anzahl der Umdrehungen wird mit einem zuvor definierten Schwellenwert verglichen.
Bei Überschreiten des definierten Schwellenwertes wird auf einen Trockenlauf der Förderpumpe
geschlossen.
[0012] Erfindungsgemäß beruht das beschriebene Verfahren darauf, dass der Motorrotor des
elektrischen Antriebsmotors, je nach Kühlmittelstand am Motorrotor, unterschiedlich
stark abgebremst wird. Da Luft im Gegensatz zu Kühlmittel einen deutlich geringeren
Widerstand aufweist, dreht sich der Motorrotor, bei Vorliegen von mehr Luft im Raum
der Förderpumpe und somit einem möglichen Trockenlauf des Motorrotors, mit einer deutlich
größeren Umdrehungszahl. Durch die unterschiedlich starke Abbremsung und der daraus
resultierenden Drehzahldifferenz kann durch den Drehzahlerfassungssensor eine eindeutige
Anzahl an Umdrehungen des Motorrotors detektiert werden. Durch die detektierte Anzahl
an Umdrehungen kann eine sichere Unterscheidung zwischen Nass- und Trockenlauf erfolgen.
Bei Überschreiten eines zuvor definierten Schwellenwertes wird durch eine Steuereinheit
ein Trockenlauffehler ausgelöst.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Drehzahlerfassungssensor durch einen
Hallsensor realisiert. Zudem ist auch eine opto-elektronische Trockenlaufüberwachung
denkbar, bei der ein Lichtstrahl auf den Motorrotor gerichtet und das reflektierte
Licht beispielsweise durch eine Fotodiode registriert wird.
[0014] Vorzugsweise detektiert der Drehzahlerfassungssensor die Anzahl der Umdrehungen des
Motorrotors beim Auslaufen des elektrischen Antriebsmotors. In einer weiteren Ausführungsform
ist es aber auch denkbar, dass durch den Drehzahlerfassungssensor sowohl beim Anlauf-,
als auch bei dem Auslaufvorgang ein Aufzeichnen der Umdrehungen des Motorrotors vollzogen
wird. In einer dritten Ausführungsform kann durch den Drehzahlerfassungssensor zudem
sowohl während des Anlauf- als auch während des Auslaufvorganges eine Detektion der
Umdrehungen vorgenommen werden. Durch diese Maßnahme wird das Zeitintervall der Messung
vergrößert und eine aussagekräftigere Detektion der Umdrehungen ermöglicht.
[0015] Der definierte Anfangszustand des elektrischen Antriebsmotors kann auf verschiedene
Weise festgelegt werden. So kann der definierte Anfangszustand beispielsweise durch
eine definierte Anfangsspannung festgelegt werden. Alternativ kann der definierte
Anfangszustand auch durch eine definierte Anfangsdrehzahl festgelegt werden. Je nach
Ausführungsform ergeben sich dabei für die unterschiedlichen Anfangszustände entsprechende
individuelle Vorteile.
[0016] Vorzugsweise wird der definierte Endzustand durch eine definierte Enddrehzahl festgelegt.
Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft, wenn als definierter Anfangszustand
eine definierte Anfangsdrehzahl gewählt wird. Weiterhin ist eine definierte Enddrehzahl
vorteilhaft, da eine Drehzahl ungleich Null bedeutet, dass der elektrische Antriebsmotor
nicht komplett angehalten werden muss und somit in deren Folge erneut hochgefahren
werden muss, sondern dass der definierte Endzustand während des normalen Betriebs
des elektrischen Antriebsmotors realisiert werden kann.
[0017] In einer bevorzugten Ausführung wird die definierte Enddrehzahl durch den Stillstand
des elektrischen Antriebsmotors festgelegt. Der Stillstand des elektrischen Antriebsmotors
ist dabei definiert durch eine Drehzahl von 0 Umdrehungen pro Minute. Ein Stillstand
des elektrischen Antriebsmotors ist vorteilhaft, da dieser Zustand sehr genau eingestellt
werden kann und es somit nur zu geringeren Messfehlern kommen kann.
[0018] In einer hierzu weiterführenden Ausführung des Verfahrens kann der definierte Endzustand,
neben dem Stillstand des elektrischen Antriebsmotors, auch durch den Ablauf eines
definierten Zeitintervalls festgesetzt werden. Das definierte Zeitintervall beträgt
dabei insbesondere 500 bis 2000 ms.
[0019] In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass übliche Antriebe eine Massenträgheit
aufweisen, die dazu führt, dass Änderungen am elektrischen Antriebsmotor nur verzögert
ausgeführt werden, so dass ein definiertes Zeitintervall zwischen 500 und 2000 ms
zu wählen ist. Durch dieses definierte Zeitintervall wird sichergestellt, dass eine
repräsentative Auswertung der Anzahl der Umdrehungen des Motorrotors möglich ist,
wobei die Länge des Zeitintervalls so zu wählen ist, dass in diesem Zeitintervall
keine den elektrischen Antriebsmotor schädigende Überlastung durch einen Trockenlauf
möglich ist.
[0020] Vorzugsweise kann die Beschleunigung des elektrischen Antriebsmotors sowohl ausgehend
von einem Stillstand des elektrischen Antriebsmotors, als auch aus dem bestehenden
Betrieb heraus erfolgen. Hierdurch wird berücksichtigt, dass das Verfahren sowohl
zu Beginn des Startvorganges des elektrischen Antriebsmotors, d.h. aus dem Stillstand
heraus, als auch während des laufenden Betriebes, d.h. ausgehend von einer definierten
Anfangsdrehzahl, erfolgen kann.
[0021] In einer hierzu weiterführenden Ausführung des Verfahrens kann die Beschleunigung
des elektrischen Antriebsmotors durch die Elektronikeinheit aufgrund von entsprechenden
Signalen für ein definiertes Zeitintervall von 200 bis 1000 ms erfolgen. Dadurch wird
eine ausreichend hohe Drehzahl erreicht und ein schädigender Trockenlauf der Pumpe
vermieden.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform ist es zudem denkbar, den elektrischen Antriebsmotor
neben dem Beschleunigen durch ein entsprechend definiertes Zeitintervall auch durch
einen definierten Energieeintrag aus dem Stillstand heraus zu beschleunigen. Dieser
konstante Energieeintrag wird beispielsweise durch eine Pulsweitenmodulation (PWM)
gesteuert, indem die am elektrischen Antriebsmotor anliegende Spannung auf einem konstanten
Wert gehalten wird, Ein Beschleunigen des Motors auf ca. 10% seiner Normaldrehzahl
ist für die Fehlererkennung ausreichend.
[0023] Besonders vorteilhaft ist es, wenn bei Detektion eines Trockenlaufes durch Überschreiten
des definierten Schwellenwertes das Verfahren zur Verifikation ein zweites Mal durchgeführt
wird, wobei bei erneutem Überschreiten des definierten Schwellenwertes eine Fehlermeldung
durch eine Steuereinheit ausgegeben wird. So wird verhindert, dass die Überwachungsfunktion
des Trockenlaufes bereits bei kurzzeitigem und somit für den elektrischen Antriebsmotor
unkritischen Zustand eingeschaltet wird, sondern erst zu dem Zeitpunkt, wenn der Trockenlauf
sich durch eine zweite Messung verifizieren lässt, und somit ein tatsächliches Vorliegen
des Trockenlaufes bestätigt wird.
[0024] Die Steuereinheit zur Ausgabe der Fehlermeldung beinhaltet beispielsweise einen Prozessor,
in welchem ein Kennfeld mit einem entsprechenden Schwellenwerte vorgegeben und eingespeichert
wird. Der Prozessor vergleicht die jeweilige Umdrehungszahl mit diesem zuvor definierten
Schwellenwert und bewirkt gegebenenfalls die Ausgabe einer Fehlermeldung.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform wird der zur Kommutierung verwendete Sensor
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch zur Detektion der Umdrehungen des Motorrotors
des elektrischen Antriebsmotors eingesetzt. Auf diese Weise wird eine Überwachung
und rechtzeitige Reaktion auf einen Trockenlauf in einfacher Weise ohne konstruktive
Eingriffe in die Förderpumpe möglich. Durch die Verwendung des schon bereits im elektrischen
Antriebsmotor befindlichen Drehzahlerfassungssensors sind keine zusätzlichen Bauteile
erforderlich. Dadurch kommt es zur Einsparung von Kosten.
[0026] Vorzugsweise wird in der Steuereinheit eine entsprechende erste Kennfeldgruppe hinterlegt,
auf deren Grundlage der Schwellenwert, welcher für das Ausgeben der Fehlermeldung
durch die Steuereinheit ausschlaggebend ist, definiert wird. Dadurch kann von verschiedenen
Drehzahlen aus die Trockenlauferkennung durchgeführt werden.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform wird zusätzlich zu dem im elektrischen Antriebsmotor
befindlichen Drehzahlerfassungssensor ein dynamischer Sensor verwendet. Durch den
dynamischen Sensor wird eine Abweichung des in einem zweiten Kennfeld hinterlegten
Verhältnisses von Motorspannung und Drehzahl registriert. Dieser dynamische Sensor
ist, im Gegensatz zum Sensor für die Detektion der Umdrehungen des Motorrotors, kontinuierlich
aktiv. Aufgrund der kontinuierlichen Aktivität können die Sensoren gegenseitig als
Sicherheitssensoren gesehen werden. Bei Ausfall einer der beiden Sensoren wird durch
den jeweils anderen Sensor eine Registrierung der aktuellen Betriebszustände vorgenommen
und im Notfall eine entsprechende Fehlermeldung ausgegeben.
[0028] Es wird somit ein Verfahren zur Überwachung des Trockenlaufes eines elektrischen
Antriebsmotors bereitgestellt, mit dem vor allem der im Betrieb auftretende Trockenlauf
detektiert werden kann, ohne dabei den eigentlichen Betrieb der Pumpe vollständig
unterbrechen zu müssen. Zudem müssen aufgrund des sich schon im elektrischen Antriebsmotor
befindlichen Drehzahlerfassungssensors keine konstruktiven Änderungen vorgenommen
werden und keine zusätzlichen Bauelemente verbaut werden. So wird ein Trockenlauf
der Förderpumpe und somit Beschädigungen sowohl an der Förderpumpe als auch am elektrischen
Antriebsmotor vermieden, ohne dass zusätzliche Sensoren oder Ähnliches verwendet werden
müssen.
[0029] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens ist in den folgenden Figuren
1 bis 3 schematisch dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
- Figur 1
- zeigt einen schematischen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Figur 2
- zeigt ein Diagramm zur Darstellung der Betriebszustände des elektrischen Antriebsmotors
des in Fig. 1 dargestellten Verfahrens, und
- Figur 3
- zeigt ein Diagramm zur Darstellung der Betriebszustände des Trockenlaufes und des
Normalbetriebs der Förderpumpe.
[0030] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Figur 1 als
schematischer Ablaufplan dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
[0031] Das in Figur 1 dargestellte erfindungsgemäße Verfahren beginnt mit dem Starten der
Funktion zur Überwachung des Trockenlaufes, ausgehend von einem bekannten Anfangszustand.
Zur Einstellung des bekannten Anfangszustandes wird die Förderpumpe aus dem Stillstand
für 500 ms mit einer definierten Spannung beaufschlagt und der elektrische Antriebsmotor
somit beschleunigt. Nach Ablauf der 500 ms wird die durch den elektrischen Antriebsmotor
zuvor angelegte Spannung weggenommen und der elektrische Antriebsmotor über ein Zeitintervall
von 1000 ms bis zu einem definierten Endzustand ausgelaufen lassen. Während des Auslaufens
des elektrischen Antriebsmotors auf den definierten Endzustand, in diesem konkreten
Ausführungsbeispiel dem Stillstand des elektrischen Antriebsmotors, d.h. einer Drehzahl
von 0 Umdrehungen pro Minute, wird die Anzahl der vom Hallsensor registrierten Hallflanken
detektiert, siehe Figur 2. Diese Figur 2 veranschaulicht die Auftragung der Anzahl
der Hallflanken über das definierte Zeitintervall bzw. die definierte Drehzahl. Erst
bei abfallender Flanke wird die Anzahl der Hallflanken durch den Hallsensor registriert.
[0032] In einer davon abweichenden Ausführungsform kann auch bereits während des Anlaufens,
d.h. bei ansteigender Flanke die Anzahl der Hallflanken registriert werden. Dadurch
wird die Summe der registrierten Hallflanken vergrößert und eine genauere Aussagefähigkeit
erzielt. In einer dritten Ausführungsform kann bereits während des Anlaufvorganges
eine Aussage über eine Tendenz zum Trockenlauf getroffen werden. D.h. liegt im System
ein steilerer Anstieg der Flanke vor, so ist mit einem Trockenlauf des elektrischen
Antriebsmotors zu rechnen. Hierzu wird jeweils ein definierter Energieeintrag über
ein PWM-Signal dem Motor zugeführt.
[0033] Die Anzahl der Hallflanken wird mit einem zuvor definierten Schwellenwert, beispielsweise
150 Hallflanken, verglichen. Sollte die detektierte Hallflankenanzahl, beispielsweise
mit 115 Hallflanken, den zuvor definierten Schwellenwert von 150 Hallflanken unterschreiten,
wird durch die Steuereinheit kein Trockenlauffehler ausgelöst und das Verfahren läuft
im normalen Betrieb weiter. In diesem Fall liegt kein Trockenlauf vor. Überschreitet
die detektierte Hallflankenanzahl, beispielsweise bei einer Hallflankenanzahl von
170 Hallflanken, den vordefinierten Schwellenwert von 150 Hallflanken, wird das Verfahren,
aufgrund einer durchzuführenden Verifikation, ein zweites Mal gestartet. Dafür wird
erneut von dem bekannten Anfangszustand ausgegangen und die Anzahl der Hallflanken
nach Wegnahme der angelegten Spannung bis zum Auslaufen des elektrischen Antriebsmotors
auf einen definierten Endzustand detektiert. Überschreitet die Anzahl der Hallflanken
ein zweites Mal den zuvor definierten Schwellenwert, so wird durch die Steuereinheit
ein Trockenlauffehler ausgelöst. Liegt die Anzahl der Hallflanken unterhalb des zuvor
definierten Schwellenwertes von beispielsweise 150 Hallflanken, wird keine Trockenlauffehlermeldung
durch die Steuereinheit ausgesendet. Der definierte Schwellenwert wurde zuvor durch
Versuche ermittelt und festgelegt.
[0034] Figur 3 zeigt die Betriebszustände des die Förderpumpe antreibenden elektrischen
Antriebsmotors. Im Normalbetrieb, d.h. dann, wenn die Förderpumpe ein flüssiges Medium
fördert, liegt die Anzahl der Hallflanken unterhalb eines definierten Schwellenwertes.
Figur 3 zeigt oberhalb einer definierten Hallflankenzahl den Trockenlaufbetrieb. Die
definierte Hallflankenzahl stellt sich dann ein, wenn die Strömungspumpe kein flüssiges
Fördermedium beinhaltet, d.h. nur Luft fördert und somit trocken läuft. Unterhalb
dieser definierten Hallflankenzahl läuft die Förderpumpe im Normalbetrieb mit ausreichend
Flüssigkeit innerhalb der Förderpumpe. Diese Betriebszustände und die damit verbundene
Hallflankenzahl lassen sich für jede Kombination aus Strömungspumpe und elektrischen
Antriebsmotor empirisch ermitteln.
[0035] Es versteht sich, dass der in der Steuereinheit einzugebende Schwellenwert nicht
nur vom Typ der Förder- und Strömungspumpe und dem elektrischen Antriebsmotors, sondern
auch beispielsweise von der Viskosität des zu fördernden flüssigen Mediums, der Rohrleistungsverluste
und dergleichen Parameter abhängig ist. Zudem sind für die Festlegung des Schwellenwertes
die Temperatur des Mediums sowie Fertigungstoleranzen des elektrischen Antriebmotors
bzw. der Motorrotoren relevant. Auf der Grundlage von experimentellen Versuchen konnte
festgestellt werden, dass eine sichere Unterscheidung zwischen Nass- und Trockenlauf
über einen großen Temperaturbereich des Mediums, beispielsweise Wasser bzw. Glykol
von -10 °C bis +135 °C, möglich ist.
[0036] Zudem sollte deutlich sein, dass jeweils eine Anpassung der vordefinierten Schwellenwerte,
sowie Drehzahlen und Zeitintervalle erforderlich ist.
[0037] Die definierte Anfangsspannung sollte dabei mindestens so hoch gewählt werden, dass
das Anlaufmoment der Maschine gerade überwunden wird und der elektrische Antriebsmotor
gleichmäßig anläuft. Bei zu gering eingestelltem Drehmoment verbraucht der elektrische
Antriebsmotor unnötig Strom, der dann Verluste verursachen und die Motorschutzeinrichtung
auslösen kann.
[0038] Es sollte darüber hinaus deutlich sein, dass die Erfindung nicht auf die vorbeschriebene
Ausführungsform beschränkt ist, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar ist. So
ist eine Anpassung der vordefinierten Schwellenwerte erforderlich. Der bekannte Anfangszustand
kann sowohl durch eine definierte Anfangsspannung, als auch eine definierte Anfangsdrehzahl
gekennzeichnet werden. Zudem kann der definierte Anfangszustand auch durch das Aufbringen
eines definierten Energieeintrages auf den elektrischen Antriebsmotor realisiert werden.
Ebenso kann der definierte Endzustand durch den Ablauf eines definierten Zeitintervalls,
oder eine definierte Enddrehzahl gekennzeichnet werden. Sowohl die Anfangs-, als auch
die Enddrehzahl können einen Stillstand definieren oder einen Wert ungleich Null aufweisen.
[0039] Auch ist der Schutzbereich des vorliegenden Hauptanspruchs nicht auf das beschriebene
Verfahren beschränkt. So ist es denkbar, verschiedene Schwellenwerte für verschiedene
Kühlmittel oder Pumpenausführungsformen zu definieren oder unterschiedliche Definitionen
der Anfangs- und Endzustände vorzunehmen.
1. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe, insbesondere Strömungspumpe
für Kühlmittelkreisläufe, die von einem elektrischen Antriebsmotor angetrieben wird,
wobei zur Überwachung des Trockenlaufes ein Drehzahlerfassungssensor genutzt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem elektrischen Antriebsmotor ausgehend von einem bekannten Anfangszustand eine angelegte
Spannung weggenommen oder ein definierter Energieeintrag in den elektrischen Antriebsmotor
eingebracht wird, woraufhin der elektrische Antriebsmotor bis zu einem definierten
Endzustand ausgelaufen lassen wird,
wobei durch den Drehzahlerfassungssensor beim Auslaufen des elektrischen Antriebsmotors
bis zu dem definierten Endzustand die Anzahl der Umdrehungen eines Motorrotors detektiert
und mit einem zuvor definierten Schwellenwert verglichen wird,
wobei bei Überschreiten des definierten Schwellenwertes auf einen Trockenlauf der
Förderpumpe geschlossen wird.
2. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Drehzahlerfassungssensor durch einen Hallsensor realisiert wird.
3. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch den Drehzahlerfassungssensor entweder beim Anlauf-, oder beim Auslaufvorgang
oder beim Anlauf- und Auslaufvorgang des elektrischen Antriebsmotors die Anzahl der
Umdrehungen des Motorrotors detektiert wird.
4. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, ass
der bekannte Anfangszustand durch eine definierte Anfangsspannung festgelegt wird.
5. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der bekannte Anfangszustand durch eine definierte Anfangsdrehzahl festgelegt wird.
6. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der definierte Endzustand durch eine definierte Enddrehzahl festgelegt wird.
7. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die definierte Enddrehzahl durch den Stillstand des elektrischen Antriebsmotors, das
heißt durch eine Drehzahl von 0 Umdrehungen pro Minute, festgesetzt wird.
8. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der definierte Endzustand durch den Ablauf eines definierten Zeitintervalls festgesetzt
wird.
9. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das definierte Zeitintervall 500 bis 2000 ms beträgt.
10. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der elektrische Antriebsmotors entweder ausgehend von einem Stillstand des elektrischen
Antriebsmotors, oder aus dem Betrieb heraus auf den bekannten Anfangszustand beschleunigt
wird.
11. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der elektrische Antriebsmotor durch die Elektronikeinheit aufgrund von entsprechenden
Signalen für ein definiertes Zeitintervall beschleunigt wird.
12. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der elektrische Antriebsmotor mit einem definierten Energieeintrag aus dem Stillstand
beschleunigt wird.
13. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das definierte Zeitintervall 200 bis 1000 ms beträgt.
14. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei Detektion eines Trockenlaufes durch Überschreiten des definierten Schwellenwertes
das Verfahren zur Verifikation ein zweites Mal durchgeführt wird, wobei bei erneutem
Überschreiten des definierten Schwellenwertes eine Fehlermeldung durch eine Steuereinheit
ausgegeben wird.
15. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zur Kommutierung verwendete Sensor bei diesem Verfahren auch zur Trockenlaufüberwachung
des elektrischen Antriebsmotors eingesetzt wird.
16. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Steuereinheit ein entsprechendes erstes Kennfeld hinterlegt wird, auf deren
Grundlage der Schwellenwert definiert wird.
17. Verfahren zum Überwachen des Trockenlaufes einer Förderpumpe nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich zum sich im elektrischen Antriebsmotor befindlichen Drehzahlerfassungssensor
ein dynamischer Sensor verwendet wird,
wobei durch den dynamischen Sensor eine Abweichung des in einem entsprechenden zweiten
Kennfeld hinterlegten Verhältnisses von Motorspannung und Drehzahl registriert wird.