[0001] Die Erfindung betrifft eine Regeleinrichtung nach Anspruch 1, eine Heizeinrichtung
mit einer solchen Regeleinrichtung nach Anspruch 12 und ein Verfahren zum Betrieb
einer solchen Regeleinrichtung nach Anspruch 13.
[0002] Heizeinrichtungen dienen vor allem der Erwärmung von Wasser oder Luft. Sie sind als
Verbrennungssysteme zu verstehen, die typischerweise eine Brennkammer mit einem einmündenden
Luftzuführkanal und einem ausmündenden Abgaskanal umfassen. Im Luftzuführkanal und/oder
im Abgaskanal ist ein Strömungserzeuger (beispielsweise ein Gebläse) angeordnet, um
der Brennkammer Verbrennungsluft zuzuführen. Außerdem wird in die Brennkammer ein
Brennstoff eingebracht. Bei fluiden Brennstoffen wie Gas oder Öl dient eine Dosiervorrichtung,
z.B. ein Brennstoffventil, der Freigabe des Brennstoffs. Eine exotherme Redoxreaktion
(Verbrennung) in der Brennkammer führt zur Entstehung von Wärme, die anschließend
mittels eines Wärmeübertragers auf einen Wärmeträger wie Wasser oder Luft übertragbar
ist.
[0003] Zur Überwachung der Verbrennung und zur Leistungsmodulation ist meist eine Regeleinrichtung
vorgesehen, die durch Verändern wenigstens eines Verbrennungsparameters die Heizleistung
der Heizeinrichtung an eine angeforderte Wärmemenge anpasst. Meist wird hierbei auf
eine konstante Luftzahl (Lambda) geregelt, welche das Verhältnis zwischen der tatsächlich
für eine Verbrennung zur Verfügung stehenden Luftmasse und der für eine vollständige,
stöchiometrische Verbrennung mindestens notwendigen Luftmasse angibt. Typische Werte
sind hier Luftzahlen zwischen 1,2 und 2,0. Verbrennungsparameter sind solche Parameter,
die die Verbrennung beschreiben und/oder beeinflussen und können unter anderem sein
Luftzahl, Luftmenge, Lufttemperatur, Luftzusammensetzung, Luftdruck, Luftfeuchte,
ebenso Brennstoffmenge, - temperatur, -zusammensetzung, -druck, -feuchte, Flammenform,
Flammengröße und - temperatur, aber auch Einflüsse seitens der Brennkammer sowie der
zuführenden und abführenden Leitungen wie Temperaturen von Brennkammer, Wandung, Wärmetauscher
und Abgas, ferner Strömungswiderstände, Leitungsquerschnitte und Längen und vieles
mehr. Nicht alle Verbrennungsparameter sind durch die Regeleinrichtung veränderbar.
[0004] Bei der Installation einer Heizeinrichtung an einem Bestimmungsort liegen sehr unterschiedliche
Bedingungen vor. Insbesondere unterscheiden sich beispielsweise in Gebäuden regelmäßig
die Verläufe und Gestaltung des Luftzuführ- und des Abgaskanals. Weiterhin variieren
die Dichte und Zusammensetzung der Luft, beispielsweise in Abhängigkeit der geographischen
Höhe über dem Meeresspiegel oder einer Abgasrückführung, die Temperatur der Luft und
die Eigenschaften des Brennstoffs. All dies führt zu unterschiedlichen Abläufen der
Redoxreaktion/Verbrennung in der Brennkammer.
[0005] Problematisch ist insbesondere eine Resonanzschwingung der an der Verbrennung beteiligten
Fluidströme (Luft, Brennstoff, Reaktions- bzw. Verbrennungsgas, Abgas) und/oder der
von den Fluidströmen berührten Komponenten (zuführende und abführende Leitungen, Brennkammer,
Brennkammerwandung, Wärmetauscher), die bei dem Betrieb der Heizeinrichtung bei bestimmten
Konstellationen der Verbrennungsparameter entsteht, störende Betriebsgeräusche erzeugt
und die Komponenten bzw. deren Verbindungen untereinander mechanisch belastet und
sogar zerstören kann. Die Resonanzschwingungen sind dabei unter anderem abhängig von
der vorgenannten Installation und den weiteren Einflussgrößen und damit kaum vorherbestimmbar.
Sie verursachen in der Praxis neben erheblichen Betriebsgeräuschen (sogenannte thermoakustische
Resonanzen) auch erhöhte Emissionen durch Flammenabheben, Flammenflackern und Flammenrückschlag.
Zusätzlich entsteht durch die Resonanzschwingung auch mechanischer Verschleiß an der
Heizeinrichtung, die hierdurch eine geringe Lebensdauer hat.
[0006] Im Stand der Technik bestehen daher Anleitungen zur Installation der Heizeinrichtung,
um Resonanzschwingungen zu vermeiden. Dies schränkt die Auswahl an möglichen Leitungsverläufen
und Leitungstypen jedoch erheblich ein. Außerdem ist die Installation kompliziert
und aufwändig. Daher gelingt selbst versierten Fachleuten nicht immer eine Vermeidung
von Resonanzschwingungen in allen Leistungsbereichen der Heizeinrichtung. Gleichzeitig
wird erheblicher Entwicklungsaufwand betrieben, um überhaupt resonanzarme Heizeinrichtungen
bereitzustellen und diese Anleitungen erstellen zu können und Resonanzschwingungen
zu reduzieren.
[0007] Von
DE 10 2007 059 701 A1 wird daher vorgesehen, dass mittels eines Detektors, bzw. eines Akustiksensors, Schallemissionen
der Verbrennung überwacht, eine für eine thermoakustische Schwingung charakteristische
Messgröße erfasst und ein entsprechendes Messsignal der Regel-/Auswerteeinheit zugeführt
wird. In Abhängigkeit von dem Thermoakustik-Messsignal wird die Luftzahl anschließend
so verändert, dass die thermoakustischen Schwingungen wenigstens vernachlässigbar
gering sind.
[0008] Nachteilhaft an der Ausgestaltung nach
DE 10 2007 059 701 A1 ist jedoch, dass der Detektor unmittelbar in der Heißzone des Brenners angeordnet
wird. Er muss daher temperaturfest sein, was erhöhte Kosten verursacht. Trotzdem ist
seine Lebensdauer gering. Eine vorgeschlagene Verlagerung des Detektors in einen kühleren
Abschnitt des Abgaskanals geht einher mit gedämpften Schwingungen, die nur mit besonders
sensiblen Detektoren erfassbar sind. Weiterhin fallen Kosten für die zu verlegenden
Kabelverbindungen zwischen der Regeleinrichtung und dem Detektor an.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese und weitere Nachteile des Standes
der Technik zu beseitigen und eine Regeleinrichtung, ein Regelverfahren sowie eine
Heizeinrichtung bereitzustellen, mit der Resonanzschwingungen beim Betrieb der Heizeinrichtung
vermieden werden, sodass weniger Verbrennungsemissionen und Lärmemissionen entstehen
und die Lebensdauer der Heizeinrichtung hoch ist. Zu beachten ist außerdem eine flexible
Leistungsmodulation der Heizeinrichtung sowie eine kostengünstige, konstruktiv einfache
und zuverlässige Umsetzung.
[0010] Erfindungsgemäß wird dies mit den Merkmalen der Patentansprüche 1, 12 und 13 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0011] Die Erfindung betrifft eine Regeleinrichtung zur Regelung wenigstens eines Verbrennungsparameters
einer Verbrennung in einer brennstoffgefeuerten Heizeinrichtung, wobei an oder in
der Regeleinrichtung ein Schwingungssensor angeordnet ist, der zur Übermittlung eines
Signals kommunizierend mit der Regeleinrichtung verbunden ist.
[0012] Damit kann eine mit einer solchen Regeleinrichtung ausgestattete Heizeinrichtung
stets ohne Resonanzschwingungen betrieben werden, indem die Schwingungen der Regeleinrichtung
erfasst und bei Bedarf durch Anpassung eines Verbrennungsparameters Einfluss auf die
Schwingungen genommen wird. Bevorzugt regelt das Regelprogramm eine Luftzahl möglichst
dicht an eine vorgegebene Luftzahl heran, ohne jedoch Verbrennungsparameterkombinationen
zuzulassen, welche Resonanzschwingungen verursachen. Die verschiedenen Einbausituationen
der Heizeinrichtung und die weiteren Einflussparameter müssen bei der Installation
der Heizeinrichtung nur in geringerem Umfang berücksichtigt werden, wodurch deren
Installation sehr einfach und sicher durchführbar ist. Mithin werden Verbrennungs-
und Lärmemissionen vermieden und die Lebensdauer der Heizeinrichtung ist hoch. Dennoch
kann eine sehr flexible Leistungsmodulation der Heizeinrichtung durchgeführt werden.
Hierfür sollte der Schwingungssensor kinematisch fest zumindest mit Teilen der Regeleinrichtung
und somit auch mit der Brennkammer und/oder dem Luftzuführkanal und/oder dem Abgaskanal
verbunden sein.
[0013] Indem der Schwingungssensor an oder in der Regeleinrichtung angeordnet ist, ist die
Heizeinrichtung wenig komplex und besonders kostengünstig. Geeignet ist eine solche
Heizeinrichtung vor allem zur Erwärmung von Wasser, wie es in Gebäuden erforderlich
ist. Ein weiterer Vorteil ist eine einfache Nachrüstbarkeit bestehender Heizeinrichtungen
mit einer erfindungsgemäßen Regeleinrichtung.
[0014] Von einer näheren Ausgestaltung der Regeleinrichtung ist vorgesehen, dass in ihr
eine Korrelation zwischen wenigstens einem Verbrennungsparameter und einer Schwingung
hinterlegt ist. Durch eine solche Korrelation ist bekannt, ob der vorliegende Verbrennungsparameter
zumindest geeignet ist, in der vorliegenden Betriebssituation eine Resonanz zu verursachen
oder zu begünstigen. Eine entsprechende Anpassung des Verbrennungsparameters verhindert
das Auftreten von Resonanzschwingungen. Die Korrelation ist vorab bei der technischen
Entwicklung bzw. im Herstellwerk ermittelbar. Zusätzlich oder alternativ kann eine
Erstellung der Korrelation durch eine z.B. selbstlernende Einrichtungsroutine in der
vorgesehenen Einbausituation erfolgen. Hierdurch werden die Einbausituation und die
anderen Einflussgrößen bestmöglich berücksichtigt.
[0015] Besonders vorteilhafterweise ist das Verfahren dadurch ergänzt, dass die Korrelation
mit Hilfe von Vergangenheitsdaten der gemessenen Schwingungen und des Verbrennungsparameters
optimiert wird. Eine solche laufende Überwachung berücksichtigt auch auftretende Veränderungen
wie die Zusammensetzung des Brennstoffs, die Zusammensetzung der Verbrennungsluft,
ein Verstopfen eines Luftfilters, einen Leistungsverlust des Strömungserzeugers oder
eine Verschmutzung der Brennstoffdüse, der Brennkammer und des Abgaskanals. Die Resonanzfreiheit
wird so dauerhaft sichergestellt.
[0016] Die Korrelation ist bevorzugt in Form eines Algorithmus in der Regeleinrichtung hinterlegt.
Alternativ bieten sich graphische oder tabellarische Korrelationen an.
[0017] Als Verbrennungsparameter umfasst die Korrelation bevorzugt die Menge an zugeführter
Luft. Durch Anpassen der zugeführten Luftmenge pro Zeit lässt sich die Redoxreaktion
in der Brennkammer verändern und die Heizeinrichtung resonanzfrei betreiben. Die Anpassung
der Luftmenge kann näherungsweise durch Anpassung der Leistung des Strömungserzeugers
erfolgen. In einer Variante der Erfindung weist die Regeleinrichtung daher eine Regelschnittstelle
zur Regelung eines Strömungserzeugers auf. Über diese Regelschnittstelle wird die
Regeleinheit in der Einbausituation regelnd mit einem Strömungserzeuger verbunden.
[0018] Gemäß einer weiteren Variante weist die Regeleinrichtung eine Regelschnittstelle
zur Regelung einer Dosiervorrichtung für Brennstoff auf. In der Einbausituation ist
die Regeleinrichtung dann über diese Schnittstelle regelnd mit einer in die Brennkammer
mündenden Dosiervorrichtung für Brennstoff verbunden. Mithin kann zur Resonanzvermeidung
die zugeführte Brennstoffmenge angepasst werden. Als Dosiervorrichtung ist bevorzugt
ein Brennstoffventil für fluiden Brennstoff vorgesehen. Gerade mit fluiden Brennstoffen,
insbesondere mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen betriebene Heizeinrichtungen
neigen im Stand der Technik verstärkt zu Resonanzschwingungen, die mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren vermieden werden können. Seltener treten Resonanzschwingungen auch bei einer
Feststoffverbrennung auf, beispielsweise bei der Verbrennung von Biomasse wie Holzpellets
und Holz. Grundsätzlich ist die Heizeinrichtung daher auch für die Verfeuerung solcher
Brennstoffe einsetzbar.
[0019] Weiterhin bietet sich eine Entwicklungsstufe der Regeleinrichtung besonders an, bei
welcher der Schwingungssensor auf einer Leiterplatine der Regeleinrichtung angeordnet
ist. In diesem Fall kann auf drahtförmige Leiter zwischen dem Schwingungssensor und
der Regeleinrichtung verzichtet werden, wodurch die Regeleinrichtung sehr kompakt
und die Lebensdauer besonders hoch ist. Bevorzugt ist ein Prozessor der Regeleinrichtung
auf derselben Leiterplatine angeordnet. Dies ist eine kompakte, kostengünstige und
platzsparende Lösung. Als Prozessor der Regeleinrichtung bietet sich ein Microcontroller
an. Microcontroller sind hinreichend leistungsstark, kompakt und preiswert.
[0020] Um verschiedene Resonanzen sicher erfassen zu können und eine hohe Einbauflexibilität
des Schwingungssensors zu erreichen, ist eine Weiterentwicklung günstig, bei welcher
der Schwingungssensor ein Drei-Achsen-Schwingungssensor ist.
[0021] Besonders gute Messergebnisse werden erzielt, wenn wenigstens ein Teil des Schwingungssensors
an oder auf einem Schwingungsbalken angeordnet ist. Ein solcher Schwingungsbalken
hat eine hohe Schwingungsamplitude, sodass genauere Messergebnisse auch bei kleinen
Schwingungsamplituden der Luftzuführleitung, dem Abgaskanal oder der Brennkammer erreicht
werden. Der Schwingungsbalken sollte in der Einbausituation kinematisch mit der Regeleinrichtung
und/oder der Platine und/oder der Brennkammer und/oder dem Luftzuführkanal und/oder
dem Abgaskanal verbunden sein. Die Verbindung kann direkt oder auch indirekt über
andere Bauteile der Regeleinrichtung ausgebildet sein. Sie sollte jedoch möglichst
ungedämpft sein.
[0022] Gemäß einer näheren Ausgestaltung der Regeleinrichtung ist der Schwingungsbalken
kinematisch mit der Brennkammer und/oder dem Luftzuführkanal und/oder dem Abgaskanal
verbunden. Damit kann eine Schwingung des kinematisch verbundenen Bauteils schon bei
sehr geringen Amplituden ermittelt werden.
[0023] Besonders bevorzugt ist der Schwingungsbalken Teil einer Leiterplatine, insbesondere
der Leiterplatine auf welcher der Prozessor angeordnet ist. Damit können der Schwingungssensor
und die Leiterplatine besonders günstig hergestellt werden. Der Schwingungsbalken
ist dann bevorzugt ein auskragender Arm an oder in der Leiterplatte. Durch Auslegung
der Armgeometrie (Länge, Breite, Dicke, Material) sind deren Schwingungseigenschaften
definierbar. Gleichzeitig können auf diese Weise der Prozessor und der Schwingungssensor
inklusive eines Schwingungsbalkens auf einer einzigen Leiterplatine angeordnet sein.
Selbstverständlich können in einer Regeleinrichtung und/oder auf einer Leiterplatine
auch zwei oder mehrere Schwingungsbalken mit je einem Schwingungssensor angeordnet
sein, wodurch die messtechnische Auflösung der zu detektierenden Schwingung präziser
ist.
[0024] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Schwingungssensor ein Beschleunigungssensor
(Accelerometer) oder eine Piezoelektronik oder ein Akustiksensor. Mit diesen Schwingungssensoren
lassen sich die auftretenden Schwingungen erfassen. Beschleunigungssensor und Piezoelektronik
zeichnen sich insbesondere durch ihre Messgenauigkeit und die Möglichkeit der Kombination
mit einem Schwingungsbalken aus. Ein Akustiksensor ist jedoch auch ausreichend, um
eine sich nähernde Resonanz zu erkennen und hat den Vorteil geringerer Kosten.
[0025] Bei einer anderen Version der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung ist der Schwingungssensor
ein optischer Schwingungssensor. Ein solcher ist kostengünstig, liefert gute Messergebnisse
und kann sehr gut mit einem Schwingungsbalken kombiniert werden.
[0026] Eine Fortentwicklung des optischen Schwingungssensors sieht vor, dass dieser einen
Strahlungsemittenten und einen Strahlungsdetektor aufweist, die jeweils auf einem
Trägerelement angeordnet sind. Damit sind der Strahlungsemittent und der Strahlungsdetektor
getrennt gelagert und können sich angeregt durch Schwingungen asynchron bewegen. Der
Strahlungsemittent sendet hierbei eine Strahlung aus. Die ausgesendete Strahlung wird
bei einem Unterschreiten eines Grenzwertes der vorliegenden Schwingungen vom Strahlungsdetektor
empfangen, insbesondere vollständig. Der Strahlungsdetektor sendet dann ein kontinuierliches
Signal an den Prozessor, der ein Unterschreiten des Grenzwertes detektiert. Überschreitet
die vorliegende Schwingung hingegen den Grenzwert, empfängt der Strahlungsdetektor
die ausgesendete Strahlung nur bruchteilhaft. Er sendet dann ein diskontinuierliches
Signal an den Prozessor, welcher dann ein Überschreiten des Grenzwertes detektiert.
Ein auf dem Prozessor hinterlegtes Regelprogramm löst dann eine dem Signal entsprechende
Veränderung wenigstens eines Verbrennungsparameters aus.
[0027] Zur Erzielung einer asynchronen Schwingung des Strahlungsemittenten und des Strahlungsdetektors,
hat das Trägerelement des Strahlungsemittenten gemäß einer besonderen Weiterentwicklung
eine andere Eigenfrequenz als das Trägerelement des Strahlungsdetektors.
[0028] Die Erfindung betrifft weiterhin eine brennstoffgefeuerte Heizeinrichtung mit einer
Brennkammer sowie einem Abgaskanal und einem Luftzuführkanal, die jeweils mit der
Brennkammer strömungsverbunden sind, wobei im Abgaskanal und/oder im Luftzuführkanal
ein Strömungserzeuger angeordnet ist, und eine Dosiervorrichtung für Brennstoff in
die Brennkammer oder, zum Beispiel zusammen mit dem Luftzuführkanal, in eine Vormischkammer
mündet, und mit einer zuvor beschriebenen Regeleinrichtung zur Regelung wenigstens
eines Verbrennungsparameters einer Verbrennung in der Heizeinrichtung, wobei an oder
in der Regeleinrichtung ein Schwingungssensor angeordnet ist, der zur Übermittlung
eines Signals kommunizierend mit der Regeleinrichtung verbunden ist, und wobei die
Regeleinrichtung mechanisch mit der Brennkammer und/oder dem Abgaskanal und/oder dem
Luftzuführkanal und/oder einer die vorgenannten Komponenten aufnehmenden Stützstruktur
der Heizeinrichtung verbunden ist.
[0029] Mit einer solchen Regeleinrichtung ausgestattet, kann die brennstoffgefeuerte Heizeinrichtung
dauerhaft zuverlässig ohne Resonanzen betrieben werden. Auch die weiteren zuvor beschriebenen
Vorteile der Regeleinrichtung sind erzielbar.
[0030] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer zuvor beschriebenen
Regeleinrichtung, bei dem ein Verbrennungsparameter bestimmt, eine mit dem Schwingungssensor
bestimmte Schwingung überwacht und der Verbrennungsparameter angepasst wird, wenn
die bestimmte Schwingung einen Grenzwert überschreitet. Zur Durchführung des Verfahrens,
zum Beispiel zum Bestimmen und Anpassen des Verbrennungsparameters, kann ein Regelprogramm
verwendet werden, das in der Regeleinrichtung abläuft. Dabei kann das Regelprogramm
in einem Prozessor oder Mikrocontroller hinterlegt sein.
[0031] Damit ist die Regeleinrichtung verfahrensgemäß geeignet Resonanzen im Betrieb einer
Heizeinrichtung zu vermeiden und die weiteren zuvor beschriebenen Vorteile der Regeleinrichtung
zu realisieren. Dabei detektiert der in der Regeleinrichtung angeordnete Schwingungssensor
eventuelle thermoakustische Resonanzschwingungen des Verbrennungssystems, kommuniziert
dies an die Regeleinrichtung, die daraufhin einen oder mehrere Verbrennungsparameter
so verstellt, dass die Bedingungen zur Entstehung von Resonanzschwingungen abgeschwächt
oder abgestellt werden, wodurch die Resonanzschwingungen abklingen und aufhören.
[0032] In der Einbausituation in einer Heizeinrichtung werden dann verfahrensgemäß mit dem
Verbrennungsparameter entweder eine über den Zuführkanal zugeführte Verbrennungsluft
und/oder ein über die Dosiervorrichtung zugeführter Brennstoff dosiert. Vorzugsweise
erfolgt die Dosierung möglichst auf eine vorgegebene Luftzahl, von der jedoch zur
Vermeidung von Resonanzschwingungen abgewichen wird, insbesondere mit möglichst geringer
Abweichung von der vorgegebenen Luftzahl.
[0033] Die Zeichnungen stellen Ausführungsbeispiele der Erfindung dar und zeigen in
Fig. 1 eine Heizeinrichtung, und in
Fig. 2 eine Regeleinrichtung mit einem Schwingungssensor.
[0034] In Fig. 1 erkennt man eine Heizeinrichtung 1 mit einer Brennkammer 2. In die Brennkammer
2 oder eine der Brennkammer vorgeordnete Vormischkammer 7 mündet ein Luftzuführkanal
4 zur Einleitung von Luft L ein, ein Abgaskanal 3 zur Abführung von Verbrennungsgas
G führt aus der Brennkammer heraus. Im Luftzuführkanal 4 ist ein Strömungserzeuger
5 angeordnet. Außerdem ist ein in die Brennkammer 2 bzw. die Vormischkammer 7 mündender
Brennstoffzuführkanal 6 für Brennstoff B vorgesehen, der eine Dosiereinheit 8 und
eine Brennstoffdüse umfasst. In der Brennkammer 2 ist nunmehr eine exotherme Redoxreaktion/Verbrennung
des Brennstoffs B durchführbar. In der Vormischkammer 7 werden Luft und Brennstoff
räumlich von der Verbrennung getrennt vorgemischt.
[0035] Weiterhin ist eine Regeleinrichtung 10 zur Regelung wenigstens eines Verbrennungsparameters
der exothermen Redoxreaktion gezeigt. Bestandteil von der Baueinheit der Regeleinrichtung
10 ist ein Schwingungssensor 20, der gemeinsam mit der Regeleinrichtung 10 mechanisch
mit der Brennkammer 2 gekoppelt ist. Diese Kopplung ist alternativ auch mit der Vormischkammer,
dem Luft-, Brennstoff- oder Abgaskanal denkbar. Zudem ist der Schwingungssensor 20
(daten-) kommunizierend mit einem Prozessor 15 der Regeleinrichtung 10 verbunden.
[0036] In der Regeleinrichtung 10 sind ein Regelprogramm P und eine Korrelation K zwischen
einem oder mehreren Verbrennungsparametern und einer Schwingung (thermoakustische
Resonanzschwingung) hinterlegt. Die Verbrennungsparameter umfassen dabei die Menge
an zugeführter Luft L, insbesondere gekennzeichnet durch die Leistung des Strömungserzeugers
5, sowie eine zugeführte Menge an Brennstoff B.
[0037] Zudem ist die Regeleinrichtung 10 über eine Regelschnittstelle 14 regelnd mit der
Dosiereinheit 8 für den Brennstoff B und über eine weitere Regelschnittstelle 13 regelnd
mit dem Strömungserzeuger 5 verbunden.
[0038] Mit einer solchen Heizvorrichtung ist es nunmehr möglich, durch Aktivieren des Strömungserzeugers
5 Luft L durch den Luftzuführkanal 4 in die Brennkammer 2 einzubringen und durch Regelung
der Dosiereinheit 8 fluiden Brennstoff B durch die Brennstoffdüse in die Brennkammer
2 einzuleiten. Durch eine exotherme Redoxreaktion/Verbrennung des Brennstoffs B in
der Brennkammer 2 wird heißes Verbrennungsgas G erzeugt, welches nach Abkühlung in
einem hier nicht dargestellten Wärmetauscher schließlich durch den Abgaskanal 3 aus
der Brennkammer 2 hinausströmt. Die exotherme Wärme kann dabei in dem Wärmetauscher
auf ein anderes Wärmeträgermedium, z.B. Wasser, übertragen werden. Da bei verschiedenen
Verbrennungsparameterkombinationen thermoakustische Resonanzschwingungen auftreten
können, werden mit dem Schwingungssensor 20 Schwingungen der Heizeinrichtung 1, insbesondere
der Brennkammer 2 gemessen, an welcher die Regeleinrichtung 10 fixiert ist. Anschließend
können die gemessenen Schwingungen vom Prozessor 15 mit einem Grenzwert verglichen
werden. Wenn die gemessene Schwingung einen vorgebbaren Grenzwert überschreitet, erfolgt
eine Regelung der Schwingung auf einen Wert unterhalb des Grenzwertes durch Verändern
von wenigstens einem der Verbrennungsparameter. Der veränderte Verbrennungsparameter
kann die Menge der zugeführten Luft L, insbesondere die Leistung des Strömungserzeugers
5, und/oder die zugeführte Menge an Brennstoff B, insbesondere die Leistung der Dosiereinheit
8, sein.
[0039] Die Dosiereinheit kann als Ventil oder als Pumpe ausgestaltet sein. Das Verändern
des wenigstens einen Verbrennungsparameters erfolgt insbesondere mit Hilfe der Korrelation
K, die ein Verhaltensmodell der Schwingungen in Abhängigkeit der Verbrennungsparameter
beschreibt. Die Korrelation K kann mit Hilfe von Vergangenheitsdaten der gemessenen
Schwingungen und Vergangenheitsdaten des Verbrennungsparameters fortlaufend optimiert
und an sich ändernde Rahmenbedingungen angepasst werden. Bevorzugt regelt die Regeleinrichtung
die Luftzahl möglichst dicht an eine vorgegebene Luftzahl heran, ohne jedoch Verbrennungsparameterkombinationen
zuzulassen, welche Resonanzschwingungen verursachen.
[0040] Fig. 2 zeigt eine Regeleinrichtung 10, wobei ein Schwingungssensor 20 Bestandteil
der Baugruppe der Regeleinrichtung 10 ist. Die Regeleinrichtung 10 umfasst zunächst
eine flächige Leiterplatine 11, auf welcher ein Prozessor 15, insbesondere ein Microcontroller
12 angeordnet ist. Im Microcontroller 12 ist eine Regelprogramm P, eine Korrelation
K und auch ein Grenzwert der zulässigen Schwingung hinterlegt. Auf der Leiterplatine
11 der Regeleinrichtung 10 ist zusätzlich auch der Schwingungssensor 20 angeordnet.
[0041] Bei dem Schwingungssensor 20 handelt es sich um einen optischen Schwingungssensor
21. Dieser hat einen Strahlungsemittenten 22 (oder 23) und einen Strahlungsdetektor
23 (oder 22), die jeweils auf einem Trägerelement 24, 25, 30 angeordnet sind. Die
Trägerelemente 24, 25, 30 werden jeweils durch Teilbereiche der Leiterplatine 11 ausgebildet.
Ein Teil des optischen Schwingungssensors 21, insbesondere der Strahlungsdetektor
23 ist dabei auf einem Schwingungsbalken 30 angeordnet. Letzterer wird von einem auskragenden
Arm 31 der Leiterplatine 11 ausgebildet. Der Strahlungsemittent 22 liegt auf einem
weitaus weniger flexiblen Bereich 32 der Leiterplatine 11. Damit unterscheiden sich
die Eigenfrequenzen des Trägerelements 24 des Strahlungsemittenten 22, d.h. des Bereichs
32, und des Trägerelements 25, 30 des Strahlungsdetektors 23, d.h. des auskragenden
Arms 31.
[0042] Mit einer solchen Anordnung ist nunmehr ein Verfahren durchführbar, bei dem der Strahlungsemittent
22 eine Strahlung aussendet und der Strahlungsdetektor 23 die ausgesendete Strahlung
bei einem Unterschreiten des Grenzwertes der vorliegenden Schwingung näherungsweise
vollständig empfängt. Der Strahlungsdetektor 23 sendet dann ein kontinuierliches Signal
S an den Prozessor 15 der Regeleinrichtung 10, der darauf basierend ein Unterschreiten
des Grenzwertes detektiert. Wird der Grenzwert hingegen überschritten, empfängt der
Strahlungsdetektor 23 die ausgesendete Strahlung nur bruchteilhaft. Dies passiert
dann, wenn der Schwingungsbalken 31 mit dem Strahlungsdetektor (oder -emittenten)
23 durch thermoakustische Resonanzschwingungen des Verbrennungsgases / Abgases und/oder
der Brennkammerwände zu einer Schwingung mit höherer Amplitude oder anderer Frequenz
oder Phasenverschiebung angeregt wird als der Strahlungsemittent (oder -detektor)
22. Daraus resultiert ein diskontinuierliches Signal S, welches der Strahlungsdetektor
23 an die Regeleinrichtung 10, bzw. deren Microcontroller 12, sendet. Die Regeleinrichtung
10 erkennt dann ein Überschreiten des Grenzwertes. Darauf aufbauend wird von der Regeleinrichtung
10 wenigstens eine Veränderung eines Verbrennungsparameters vorgenommen, um Resonanzschwingungen
zu vermeiden.
[0043] Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsformen beschränkt. Insbesondere
kann als Position der Regeleinrichtung 10 und des Schwingungssensors 20 auch der Luftzuführkanal
4, der Abgaskanal 3 oder die Stützstruktur der Heizeinrichtung gewählt werden. Verwendet
werden können außerdem auch andere Schwingungssensoren 20 als der in Fig. 2 gezeigte
optische Schwingungssensor 21. Auch kann die Art der Dosiervorrichtung 6 des Brennstoffs
B anders als in Fig. 1 ausgestaltet sein. Hierzu sei auf die allgemeine Beschreibung
verwiesen.
1. Regeleinrichtung (10) zur Regelung wenigstens eines Verbrennungsparameters einer Verbrennung
in einer brennstoffgefeuerten Heizeinrichtung (1), dadurch gekennzeichnet, dass an oder in der Regeleinrichtung (10) ein Schwingungssensor (20) angeordnet ist, der
zur Übermittlung eines Signals (S) kommunizierend mit der Regeleinrichtung verbunden
ist.
2. Regeleinrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in ihr eine Korrelation (K) zwischen wenigstens einem Verbrennungsparameter und einer
Schwingung hinterlegt ist.
3. Regeleinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Regelschnittstelle (13) zur Regelung eines Strömungserzeugers (5) aufweist.
4. Regeleinrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Regelschnittstelle (14) zur Regelung einer Dosiervorrichtung (6) für Brennstoff
(B) aufweist.
5. Regeleinrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungssensor (20) auf einer Leiterplatine (11) angeordnet ist.
6. Regeleinrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungssensor (20) ein Drei-Achsen-Schwingungssensor ist.
7. Regeleinrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil des Schwingungssensors (20) an oder auf einem Schwingungsbalken
(30) angeordnet ist.
8. Regeleinrichtung (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungsbalken (30) Teil einer Leiterplatine (11) ist.
9. Regeleinrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungssensor (20) ein Beschleunigungssensor oder eine Piezoelektronik oder
ein Akustiksensor ist.
10. Regeleinrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungssensor (20) ein optischer Schwingungssensor (21) ist, wobei der optische
Schwingungssensor (21) einen Strahlungsemittenten (22) und einen Strahlungsdetektor
(23) aufweist, die jeweils auf einem Trägerelement (24, 25, 30) angeordnet sind.
11. Regeleinrichtung (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (24) des Strahlungsemittenten (22) eine andere Eigenfrequenz aufweist
als das Trägerelement (25, 30) des Strahlungsdetektors (23).
12. Brennstoffgefeuerte Heizeinrichtung (1) mit einer Brennkammer (2) sowie einem Abgaskanal
(3) und einem Luftzuführkanal (4), die jeweils mit der Brennkammer (2) strömungsverbunden
sind, wobei im Abgaskanal (3) und/oder im Luftzuführkanal (4) ein Strömungserzeuger
(5) angeordnet ist, und eine Dosiervorrichtung (6) für Brennstoff (B) in die Brennkammer
(2) mündet, und mit einer Regeleinrichtung (10) zur Regelung wenigstens eines Verbrennungsparameters
einer Verbrennung in der Heizeinrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei
die Regeleinrichtung (10) mechanisch mit der Brennkammer (2) und/oder dem Abgaskanal
(3) und/oder dem Luftzuführkanal (4) und/oder einer die genannten Komponenten der
Heizeinrichtung aufnehmenden Stützstruktur verbunden ist.
13. Verfahren zum Betrieb einer Regeleinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
umfassend die folgenden Schritte:
• Bestimmen eines Verbrennungsparameters,
• Überwachen einer mit dem Schwingungssensor (20) bestimmten Schwingung,
• Anpassen des Verbrennungsparameters, wenn die bestimmte Schwingung einen Grenzwert
überschreitet.