[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen elektromagnetischen Aktor mit mindestens einem
elektrischen Schaltmagneten, der einen magnetischen Kreis, einen im magnetischen Kreis
liegenden, von einem Magnetkern und einem Magnetanker begrenzten Arbeitsluftspalt
und eine ein magnetisches Kraftfeld im Arbeitsluftspalt erzeugende Magnetspule aufweist.
[0002] Derartige elektromagnetische Aktoren dienen zum Betätigen von hydraulischen oder
pneumatischen Ventilen oder elektrischen Leistungsschaltern, wobei die Ventile und
Leistungsschalter in zwei stabile Endzustände, offen oder geschlossen, überführbar
sind. Die Schaltzeiten der Aktoren werden durch die Schaltzeiten der Schaltmagnete
bestimmt. Um mehrere Schaltmagnete in einem Aktor zum Betätigen einer Gruppe von Ventilen
oder Leistungsschaltern integrieren zu können, müssen diese Schaltmagnete exakt gleiche
Schaltzeiten aufweisen. Die Schaltzeit eines Schaltmagneten ist jedoch abhängig von
Fertigungstoleranzen der Teile des Schaltmagneten, von Materialvariationen des magnetischen
Materials und Variationen des Spulenwickels der Magnetspule.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an Schaltmagneten von elektromagnetischen
Aktoren fertigungsbedingte Toleranzabweichungen der Schaltzeiten zu kompensieren,
um u. a. in elektromagnetischen Aktoren Schaltmagnete mit exakt gleichen Schaltzeiten
"paaren" zu können.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale im Anspruch 1 gelöst.
[0005] Der erfindungsgemäße elektromagnetische Aktor hat den Vorteil, dass durch Veränderung
der Spaltbreite des Arbeitsluftspalts im magnetischen Kreis eines jeden Schaltmagneten
die Schaltzeit des Schaltmagneten in Grenzen variiert und damit auf einen gewünschten
Wert exakt eingestellt werden kann.
[0006] Weitere besondere Erfindungsmerkmale sowie Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstands
ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weisen die Einstellmittel
eine am Magnetkern zu dessen Längsverschiebung angreifende Einstellmechanik auf. Die
Einstellmechanik besitzt ein manuell betätigbares Stellglied und ist so konzipiert,
dass eine Drehbewegung des Stellglieds die Längsverschiebung des Magnetkerns bewirkt.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Magnetkern und Magnetanker
in einem hohlzylindrischen Spulenkörper der Magnetspule geführt, der einen Spulenwickel,
auch Erregerwicklung genannt, der Magnetspule trägt. Die Einstellmechanik weist eine
Schraubverbindung zwischen Einstellglied und Spulenkörper auf.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Schraubverbindung
vorteilhaft dadurch realisiert, dass die Einstellmechanik mindestens eine am Spulenkörper
umlaufende schräge Rampe und das Einstellglied mindestens ein auf der Rampe aufliegendes
Gleitstück sowie eine Werkzeugaufnahme für ein Drehwerkzeug aufweist. Mit Einsetzen
des Drehwerkzeugs in die Werkzeugaufnahme kann das Einstellglied um z. B. ± 80° gedreht
werden, wobei das Gleitstück auf der Rampe entlanggleitet und den mit ihm verbundenen
Magnetkern, auch Polstück genannt, axial nach oben oder unten verschiebt, wodurch
die Spaltbreite des Arbeitsluftspalts zu- oder abnimmt. Vorzugsweise ist das Stellglied
einstückig am Magnetkern ausgeformt, wodurch eine einfache Fertigung des Stellglieds
mit Gleitstück erzielt wird.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung liegt das Stellglied über
das mindestens eine Gleitstück kraftschlüssig auf der Rampe auf, wobei der Kraftschluss
über ein Magnetjoch des Schaltmagneten erzeugt wird. Das Magnetjoch ist im Wesentlichen
U-förmig mit zwei Schenkeln und einem die Schenkel miteinander verbindenden Mitteilteil
ausgeführt. Die beiden Schenkel übergreifen die Magnetspule in Spulenachsrichtung
und sind an den Schenkelenden durch ein im Bereich des Magnetankers ausgespartes Flussstück
miteinander verbunden. Der Mittelteil des Magnetjochs drückt mit Federvorspannung
axial auf das Einstellglied und ist im Bereich der Werkzeugaufnahme ausgespart.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Schaltmagnet eine
Rückstellvorrichtung zum Rückführen des Magnetankers bei Wegfall des Kraftfelds im
Arbeitsluftspalt auf. Eine solche Rückstellvorrichtung ist vorteilhaft mittels einer
Druckfeder realisiert, die im Arbeitsluftspalt angeordnet ist und sich zwischen den
einander zugekehrten, den Arbeitsluftspalt begrenzenden Stirnflächen von Magnetkern
und Magnetanker abstützt. In einer alternativen Ausführungsform weist die Rückstellvorrichtung
einen in den Magnetkern eingesetzten ersten Permanentmagneten und einen in den Magnetanker
eingesetzten zweiten Permanentmagneten auf, wobei die beiden Permanentmagnete mit
gleichsinnigen Polen einander am Arbeitsluftspalt zugekehrt sind. Bei beiden Ausführungsformen
der Rückstellvorrichtung arbeitet der Schaltmagnet monostabil, d.h. der Magnetanker
wird für die Zeitdauer der Bestromung der Magnetspule in seinem Schaltzustand gehalten
und kehrt nach Wegfall der Bestromung in seine Ruheposition zurück.
[0012] Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Rückstellvorrichtung weist diese eine
im Arbeitsluftspalt angeordnete Druckfeder, die sich zwischen den einander zugekehrten
Stirnflächen von Magnetkern und Magnetanker abstützt, sowie einen in den Magnetkern
oder den Magnetanker eingesetzten Permanentmagneten auf, dessen Magnetkraft größer
ist als die Federkraft der Drucklfeder. In diesem Fall arbeitet das Schaltventil bistabil
und wird durch Umpolung der Bestromung der Magnetspule in den einen oder anderen Schaltzustand
überführt.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird der Spulenwickel der
Magnetspule über eine Leistungselektronik angesteuert, die eine Halteschaltung aufweist.
Durch diese Halteschaltung wird nach Ablauf der Schaltzeit des Schaltmagneten die
Leistung zur Aufrechterhaltung des Schaltzustands des Schaltmagneten reduziert.
[0014] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ausschnittweise eine perspektivische Ansicht eines elektromagnetischen Aktors mit
mehreren gekapselten Schaltmagneten, von denen einer teilweise demontiert ist,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Aktors mit ungekapselten Schaltmagneten,
- Fig. 3
- ausschnittweise eine Seitenansicht eines Magnetjochs eines Schaltmagneten,
- Fig. 4
- ausschnittweise eine Seitenansicht eines Magnetkerns des Schaltmagneten mit einstückig
angeformtem Stellglied,
- Fig. 5
- ausschnittweise eine perspektivische Draufsicht eines Spulenkörpers einer Magnetspule
des Schaltmagneten,
- Fig.6 bis 8
- jeweils eine Längsschnitt und eine Draufsicht eines Schaltmagneten in drei verschiedenen
Drehstellungen des Stellglieds,
- Fig. 9
- einen Längsschnitt eines Schaltmagneten mit einer Rückstellvorrichtung gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 10
- einen Längsschnitt eines Schaltmagneten mit einer Rückstellvorrichtung gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel.
[0015] Der in Fig. 1 ausschnittweise mit gekapselten Schaltmagneten 12 und in Figur 2 mit
ungekapselten Schaltmagneten 12 dargestellte elektromagnetische Aktor weist einen
Aktorblock 11 auf, in dem mehrere hydraulische oder pneumatische Ventile integriert
sind, wobei jedes Ventil von einem auf dem Aktorblock 11 aufsitzenden elektrischen
Schaltmagneten 12 bestätigt wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel enthält der
Aktorblock 11 vier Ventile und der Aktor entsprechend vier elektrische Schaltmagnete
12. Anstelle der Ventile können in dem Aktorblock 11 auch elektrische Leistungsschalter
integriert sein, wobei jeder Leistungsschalter von einem Schaltmagneten 12 betätigt
wird.
[0016] Ein elektrischer Schaltmagnet 12 ist in Figur 6 bis 8 im Längsschnitt und in Draufsicht
dargestellt. Figur 3, 4 und 5 zeigen ausschnittweise Einzelteile des Schaltmagneten
12. Der elektrische Schaltmagnet 12 weist einen magnetischen Kreis mit einem Polstück
oder Magnetkern 13 und einem Magnetanker 14 sowie einen zwischen Magnetkern 13 und
Magnetanker 14 eingeschlossenen Arbeitsluftspalt 15 auf, in dem mittels einer Magnetspule
16 ein magnetisches Kraftfeld erzeugt wird. Der magnetische Kreis ist durch ein Magnetjoch
17 und ein Flussstück 18 geschlossen. Die Magnetspule 16 weist einen hohlzylindrischen
Spulenkörper 19 mit einem oberen und unteren Endflansch 191, 192 und einen Spulenwickel
20, auch Erregerwicklung genannt, auf, der zwischen den beiden Endflanschen 191, 192
auf den Spulenkörper 19 aufgewickelt ist. Das Magnetjoch 17 ist U-förmig mit zwei
Schenkeln 171, 172 und einem die Schenkel 171, 172 verbindenden Mittelteil 173 ausgebildet
und so auf die Magnetspule 16 aufgeschoben, dass die beiden Schenkel 171, 172 die
Magnetspule 16 in deren Längs- oder Achsrichtung übergreifen und der Mittelteil 173
eine zum Magnetkern 13 hin gerichtete Federkraft erzeugt. Das Flussstück 18 verbindet
die Enden der beiden Schenkel 171, 172 miteinander und ist im Bereich des Magnetankers
14 ausgespart, so dass dieser durch das Flussstück 18 hindurchtreten kann. Der Magnetanker
14 ist z. B. fest mit einem Ventilglied eines Ventils im Aktorblock 11 verbunden.
[0017] Zur Kompensation von fertigungsbedingten Abweichungen von vorgegebenen Sollwerten
für die Schaltzeit des Schaltmagneten sind Mittel zum manuellen Einstellen der Spaltbreite
b des Arbeitsluftspalts 15 vorgesehen. Diese Mittel weisen eine am Magnetkern 13 zu
dessen Längsverschiebung angreifende Einstellmechanik 21 auf. Die Einstellmechanik
21 besitzt ein manuell betätigbares Stellglied 22 und ist so konzipiert, dass eine
Drehbewegung des Stellglieds 22 die Längsverschiebung des Magnetkerns 13 bewirkt.
Dies kann beispielsweise durch eine Schraubverbindung zwischen Stellglied 22 und Spulenkörper
19 der Magnetspule 16 realisiert werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist
die Einstellmechanik 21 mindestens eine am Spulenkörper 19 umlaufende schräge Rampe
23 (Figur 5) und das Stellglied 22 mindestens ein auf der Rampe 23 aufliegendes Gleitstück
24 (Figur 4) sowie eine Werkzeugaufnahme 24 für ein Drehwerkzeug (Figur 1 und 7) auf.
Die Rampe 23 ist vorzugsweise in den oberen Endflansch 191 des Spulenkörpers 19 eingeformt.
Das Stellglied 22 ist vorteilhaft einstückig am Magnetkern 13 ausgeformt (Figur 1
und 4), kann aber auch als separates Bauteil ausgebildet sein, das kraftschlüssig
an dem Magnetkern 13 anliegt oder mit diesem fest verbunden ist. Das mit seinem Mittelteil
173 mit Federvorspannung auf dem Stellglied 22 aufliegende Magnetjoch 17 bewirkt einen
Kraftschluss zwischen dem mindestens einen Gleitstück 25 am Stellglied 22 und der
Rampe 23 am Spulenkörper 19. Zur manuellen Betätigung des Stellglieds 22 ist der Mittelteil
173 des Magnetjochs 17 im Bereich der Werkzeugaufnahme 24 ausgespart, weist also ein
zentrales Durchgangsloch 26 auf, das den Zugang zu der Werkzeugaufnahme 24 ermöglicht.
Im Ausführungsbeispiel ist die Werkzeugaufnahme 24 als Schlitz ausgeführt, in den
ein Schraubendreher eingesteckt werden kann. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind am Stellglied 22 bzw. Magnetkern 13 zwei Gleitstücke 25 vorhanden (Figur 4).
[0018] Wie mit den Bildern in Figur 6 bis 8 illustriert ist, kann durch Drehen des Stellglieds
22 aus einer Mittelstellung (Figur 7) die Spaltbreite b des Arbeitsluftspalts 15 verkleinert
(Figur 6) oder vergrößert (Figur 8) werden und dadurch die Schaltzeit des Schaltmagneten
12 verkürzt oder vergrößert werden. Die Luftspaltbreite b des Arbeitsluftspalts 15
kann somit so justiert werden, dass der Einfluss von Fertigungstoleranzen auf die
Schaltzeit des Schaltmagneten 12 kompensiert und alle Schaltmagnete 12 auf dem Aktorblock
11 eine identische Schaltzeit besitzen. Wird das Stellglied 22 aus seiner Stellung
gemäß Figur 7 bis z. B. 80° im Uhrzeigersinn gedreht (Figur 6) verschieben sich die
Gleitstücke 25 am Stellglied 22 auf der Rampe 23 (Figur 5) nach unten und die Spaltbreite
b des Arbeitsluftspalts 15 wird kontinuierlich verkleinert. Wird dagegen das Stellglied
22 z.B. bis zu 80° entgegen Uhrzeigersinn gedreht (Figur 8) so schieben sich die Gleitstücke
25 auf der Rampe 23 nach oben, wodurch der Magnetkern 13 gegen die Federvorspannung
des Magnetjochs 17 verschoben wird und die Spaltbreite b des Arbeitsluftspalts 15
zunimmt. Je nach Verschiebeweg verringert oder vergrößert sich die Schaltzeit des
Schaltmagneten 12.
[0019] Der vorstehend beschriebene Schaltmagnet 12 arbeitet monostabil, d. h. der Magnetanker
14 wird bei Bestromung der Magnetspule 16 durch das im Arbeitsluftspalt 15 aufgebaute
magnetische Kraftfeld zum Magnetkern 13 hin bewegt und fällt bei Wegfall der Bestromung
der Magnetspule 16, also bei Wegfall des magnetischen Kraftfelds, wieder in seine
Ausgangsstellung zurück. Hierzu ist eine Rückstellvorrichtung 27 vorgesehen, die im
dargestellten Ausführungsbeispiel mittels einer Druckfeder 28 realisiert ist, die
im Arbeitsluftspalt 15 angeordnet ist und sich zwischen den einander zugekehrten,
den Arbeitsluftspalt 15 begrenzenden Stirnflächen von Magnetkern 13 und Magnetanker
14 abstützt. Die Vorspannkraft des Mittelteils 173 des Magnetjochs 17 ist größer als
die axial gerichtete Rückstellkraft der Rückstellvorrichtung 27, so dass die Gleitstücke
25 am Stellglied 22 mit den Rampen 23 am Spulenkörper 19 im kraftschlüssigen Eingriff
verbleiben. Bei der Ausführung von Magnetkern 13 und Stellglied 22 als separate Bauteile
legt die Rückstellvorrichtung 27 den Magnetkern 13 kraftschlüssig an das Stellglied
22 an.
[0020] Eine modifizierte Rückstellvorrichtung 27 ist in Figur 9 dargestellt. Hier umfasst
die Rückstellvorrichtung 27 einen in den Magnetkern 13 eingesetzten ersten Permanentmagneten
29 und einen in den Magnetanker 14 eingesetzten zweiten Permanentmagneten 30, wobei
die Permanentmagnete 29, 30 mit gleichsinnigen Polen, hier mit den Südpolen "S", einander
am Arbeitsluftspalt 15 zugekehrt sind. Die beiden Permanentmagnete 29, 30 stoßen einander
ab, wobei die Abstoßkraft der Permanentmagnete 29, 30 bei Bestromung der Magnetspule
16 überwunden wird.
[0021] Figur 10 zeigt einen Längsschnitt eines Schaltmagneten 12, der bistabil arbeitet,
d. h. in jedem seiner beiden Schaltzustände stabil ist. Hierzu weist die Rückstellvorrichtung
27 wiederum die Druckfeder 28 auf, die in dem Arbeitsluftspalt 15 angeordnet ist und
sich zwischen den einander zugekehrten Stirnflächen von Magnetkern 13 und Magnetanker
14 abstützt, sowie zusätzlich einen Permanentmagneten 31, der in den Magnetkern 13
eingesetzt ist und dessen Magnetkraft größer ist als die Federkraft der Druckfeder
28 ist. Wird die Magnetspule 26 bestromt, so wird der Magnetanker 14 gegen die Federkraft
der Druckfeder 28 angezogen. Bei Wegfall der Bestromung wird der Magnetanker 14 durch
den Permanentmagneten 31 in dieser Stellung gehalten. Wird nun die Magnetspule 26
mit umgekehrter Polarität bestromt, so wird die Magnetkraft des Permanentmagneten
31 geschwächt und die Druckfeder 28 vermag den Magnetanker 14 in seine Ruhestellung
zurückzuführen. Der Permanentmagnet 31 kann alternativ auch in den Magnetanker 14
eingesetzt werden.
[0022] Jeder der auf dem Aktorblock 11 angeordneten Schaltmagnete 12 ist gekapselt, also
mit einem Schutzgehäuse 32 abgedeckt, wie dies für drei Schaltmagnete 12 in Figur
1 illustriert ist. Bei dem nicht gekapselten Schaltmagneten ist zudem die Magnetspule
16 entfernt und das Magnetjoch 17 strichliniert angedeutet, so dass der magnetische
Kreis mit Magnetkern 13, Magnetanker 14 und zwischen diesen eingeschlossenem Arbeitsluftspalt
15 zu sehen ist. Um die Zuordnung des mit dem Magnetkern 13 einstückigen Stellglieds
22 zur Rampe 23 im Spulenkörper 19 kenntlich zu machen, ist von dem Spulenkörper 19
der obere Endflansch 191 dargestellt.
[0023] Zur Bestromung der Magnetspule 16, d. h. des Spulenwickels 20, ist der Spulenwickel
20 über eine Leistungselektronik an eine Spannungsquelle angeschlossen. Die Leistungselektronik
weist eine an sich bekannte Halteschaltung auf, die zur Leistungsreduzierung bei Aufrechterhaltung
der Bestromung nach Ablauf der Schaltzeit dient. Die Leistungselektronik mit Halteschaltung
ist in einem Schutzkasten 33 untergebracht, der rucksackartig an das Schutzgehäuse
32 angesetzt ist (Figur 1). Anschlusskontakte 34, 35 für die Spannungsquelle sind
aus dem Schutzkasten 33 herausgeführt.
1. Elektromagnetischer Aktor mit mindestens einem elektrischen Schaltmagneten (12), der
einen magnetischen Kreis, einen im magnetischen Kreis liegenden, von einem Magnetkern
(13) und einem Magnetanker (14) begrenzten Arbeitsluftspalt (15) und eine ein magnetisches
Kraftfeld im Arbeitsluftspalt (15) erzeugende Magnetspule (16) aufweist, gekennzeichnet durch Mittel zum manuellen Einstellen der Spaltbreite (b) des Arbeitsluftspalts (15).
2. Elektromagnetischer Aktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel eine am Magnetkern (13) zu dessen Längsverschiebung angreifende Einstellmechanik
(21) aufweisen.
3. Elektromagnetischer Aktor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellmechanik (21) ein manuell betätigbares Stellglied (22) aufweist und so
konfiguriert ist, dass eine Drehbewegung des Stellglieds (22) die Längsverschiebung
des Magnetkerns (13) bewirkt.
4. Elektromagnetischer Aktor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetspule (16) einen hohlzylindrischen Spulenkörper (19) und einen auf den
Spulenkörper (19) aufgewickelten Spulenwickel (20) aufweist, dass Magnetkern (13)
und Magnetanker (14) im Spulenkörper (19) geführt sind und dass die Einstellmechanik
(21) eine Schraubverbindung zwischen Stellglied (22) und Spulenkörper (19) aufweist.
5. Elektromagnetischer Aktor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellmechanik (21) mindestens eine am Spulenkörper (19) umlaufende, schräge
Rampe (23) und das Stellglied (22) mindestens ein auf der Rampe (23) aufliegendes
Gleitstück (25) sowie eine Werkzeugaufnahme (24) für ein Drehwerkzeug aufweist.
6. Elektromagnetischer Aktor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (22) einstückig am Magnetkern (13) ausgeformt ist.
7. Elektromagnetischer Aktor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Gleitstück (25) kraftschlüssig auf der Rampe (23) aufliegt.
8. Elektromagnetischer Aktor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftschluss von einem im Wesentlichen U-förmigen Magnetjoch (17) mit Schenkeln
(171, 172) und einem die Schenkel (171, 172) verbindenden Mittelteil (173) abgeleitet
ist, dass der Mittelteil (173) mit Federvorspannung auf das Stellglied (22) drückt
und die Schenkel (171, 172) die Magnetspule (26) in deren Achsrichtung übergreifen
und dass die Schenkelenden über ein im Bereich des Magnetankers (14) ausgespartes
Flussstück (18) miteinander verbunden sind.
9. Elektromagnetischer Aktor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelteil (173) im Bereich der Werkzeugaufnahme (24) ausgespart ist.
10. Elektromagnetischer Aktor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltmagnet (12) eine Rückstellvorrichtung (27) zum Rückführen des Magnetankers
(13) bei Wegfall des magnetischen Kraftfelds im Arbeitsluftspalt (15) aufweist,
11. Elektromagnetischer Aktor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellvorrichtung (27) eine im Arbeitsluftspalt (15) angeordnete Druckfeder
(28) aufweist, die sich zwischen den einander zugekehrten, den Arbeitsluftspalt (15)
begrenzenden, Stirnflächen von Magnetkern (13) und Magnetanker (14) abstützt.
12. Elektromagnetischer Aktor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellvorrichtung (27) einen in den Magnetkern (13) eingesetzten ersten Permanentmagneten
(29) und einen in den Magnetanker (14) eingesetzten zweiten Permanentmagneten (30)
aufweist und dass die Permanentmagnete (29, 30) mit gleichsinnigen Polen einander
am Arbeitsluftspalt (15) zugekehrt sind.
13. Elektromagnetischer Aktor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellvorrichtung (27) eine im Arbeitsluftspalt (15) angeordnete Druckfeder
(28), die sich zwischen den einander zugekehrten, den Arbeitsluftspalt (15) begrenzenden
Stirnflächen von Magnetkern (13) und Magnetanker (14) abstützt, und einen in den Magnetkern
(13) oder den Magnetanker (14) eingesetzten Permanentmagneten (31) aufweist, dessen
Magnetkraft größer ist als die Federkraft der Druckfeder (28).
14. Elektromagnetischer Aktor nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenwickel (20) der Magnetspule (16) über eine Leistungselektronik mit Halteschaltung
an einer Spannungsquelle angeschlossen ist.