(19)
(11) EP 2 746 451 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.06.2014  Patentblatt  2014/26

(21) Anmeldenummer: 12401254.3

(22) Anmeldetag:  18.12.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D06F 39/08(2006.01)
A47L 15/42(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Miele & Cie. KG
33332 Gütersloh (DE)

(72) Erfinder:
  • Diers, Martin
    33334 Gütersloh (DE)
  • Hormann, Michael
    33332 Gütersloh (DE)

   


(54) Verfahren zum Abpumpen einer Flüssigkeit aus einem wasserführenden Haushaltsgerät, insbesondere aus einer Waschmaschine, sowie wasserführendes Haushaltsgerät


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abpumpen einer Flüssigkeit aus einem wasserführenden Haushaltsgerät (1), insbesondere aus einer Waschmaschine, bei dem mittels einer elektrischen Laugenpumpe (3) bei einer Betriebspumpleistung der Laugenpumpe (3) die Flüssigkeit aus einem Laugenbehälter (2) durch eine Ablaufleitung (4) hinaufgefördert und die Pumpleistung der Laugenpumpe (3) anschließend in einem Abschaltvorgang heruntergefahren wird, wobei beim Abschaltvorgang das Herunterfahren der Pumpleistung der Laugenpumpe (3) allmählich durchgeführt wird. Ferner betrifft die Erfindung ein wasserführendes Haushaltsgerät.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abpumpen einer Flüssigkeit aus einem wasserführenden Haushaltsgerät, insbesondere aus einer Waschmaschine, bei dem mittels einer elektrischen Laugenpumpe bei einer Betriebspumpleistung der Laugenpumpe die Flüssigkeit aus einem Laugenbehälter durch eine Ablaufleitung hinaufgefördert und die Leistung der Laugenpumpe anschließend in einem Abschaltvorgang heruntergefahren wird.

[0002] Ein derartiges Verfahren wendet beispielsweise die aus DE 10 2011 050 922 B3 bekannte Waschmaschine an. Die Laugenpumpe dient dazu, zwischen unterschiedlichen Waschgängen eines Waschprogramms, sowie am Ende eines Waschprogramms, die in dem Laugenbehälter vorliegende verbrauchte Waschflüssigkeit aus der Waschmaschine durch eine Ablauföffnung nach außen zu pumpen. Nachdem die Flüssigkeit vollständig aus dem Laugenbehälter herausgepumpt wurde, wird die Laugenpumpe ausgeschaltet.

[0003] Üblicherweise ist die Ablauföffnung, an der sich außerhalb des Waschmaschinengehäuses in der Regel ein Abwasserschlauch anschließt, oberhalb der Laugenpumpe angeordnet, so dass die abzupumpende Flüssigkeit in der Ablaufleitung eine Höhendifferenz überwinden muss. Wie im oben zitierten Dokument erläutert, dient diese Höhendifferenz auch als Rücklaufsicherung, indem Flüssigkeit in der Flüssigkeitssäule vorgehalten wird, um nach dem Ausschalten der Laugenpumpe zurück in die Laugenpumpe zu fließen und ein dort vorhandenes Auslaufventil zwischen Laugenpumpe und Laugenbehälter zu verschließen. Eine Rücklaufsicherung kann bei den nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen jedoch auch zusätzlich zu der Ablaufleitung vorgesehen sein, um das Volumen der rücklaufenden Flüssigkeit über das Fassungsvermögen der Ablaufleitung hinaus zu vergrößern.

[0004] Bei dem abrupten Ausschalten der Laugenpumpe kann es jedoch vorkommen, dass die noch in der Ablaufleitung befindliche Flüssigkeitssäule sich aufgrund der Schwerkraft wieder in Richtung der Laugenpumpe beschleunigt und schlagartig zur Laugenpumpe und eventuell sogar wieder in den Laugenbehälter zurückströmt. Bei Ausführungsformen der Waschmaschine, bei denen eine Entlüftungsleitung den Laugenbehälter mit einem Einspülbehälter verbindet, kann dieses rapide Zurückströmen dazu führen, dass verschmutztes Abwasser auch in diese Entlüftungsleitung strömt, die nach und nach aufgrund von Verschmutzungen verstopft. Darüber hinaus kommt es häufig vor, dass aufgrund der plötzlichen Beschleunigung der Flüssigkeitssäule nach unten ein Vakuum entsteht, was sich schließlich durch ein lautes und unangenehmes Gurgelgeräusch bemerkbar macht.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Abpumpen der Flüssigkeit aus dem wasserführenden Haushaltsgerät zuverlässig und hygienisch zu machen.

[0006] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein wasserführendes Haushaltsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.

[0007] Die Erfindung beruht auf der Überlegung, beim Abschaltvorgang die Laugenpumpe nicht abrupt oder ruckartig, sondern allmählich herunterzufahren. Das bedeutet, dass durch die Ansteuerung der Laugenpumpe die Energiezufuhr zur Laugenpumpe nicht augenblicklich abschaltet oder auf ein Minimum herunterfährt, sondern allmählich oder mit Zwischenschritten herunterfährt. Hiermit ist nicht eine aufgrund der Steuerungs- oder Pumpmotor-Elektronik oder der Pumpmotor-Mechanik (beispielsweise aufgrund der Masseträgheit eines Rotors) unvermeidbare Verzögerung des Abschaltvorgangs gemeint, was bei allen Laugenpumpen zwangsläufig auftreten würde. Vielmehr geht es hier um ein planmäßiges, kontrolliertes oder definiertes, allmähliches Herunterfahren der Pumpleistung der Laugenpumpe. Dieses soll vorzugsweise derart kontrolliert vonstatten gehen, dass eine Verminderungsrate der heruntergefahrenen Pumpleistung begrenzt ist. Mit anderen Worten verläuft die Pumpleistung vorzugsweise im Wesentlichen stetig von der Betriebspumpleistung bis null.

[0008] Aufgrund eines solchen geregelten Abschaltens der Laugenpumpe werden Druckspitzen im Ablaufsystem und/oder Entlüftungssystem des wasserführenden Haushaltsgerätes reduziert oder sogar gänzlich vermieden. Bevorzugterweise überschreitet die sich in der Ablaufleitung befindende Flüssigkeitssäule bei ihrer Abwärtsbewegung eine Maximalrückflussgeschwindigkeit von 0,5 Meter pro Sekunde (m/s) nicht.

[0009] Bei einem dieses Verfahren umsetzenden wasserführenden Haushaltsgerät ist entsprechend eine Laugenpumpen-Steuervorrichtung vorgesehen, welche das allmähliche Herunterfahren der Leistung der Laugenpumpe während des Abschaltvorgangs sicherstellt. Bei dem wasserführenden Haushaltsgerät handelt es sich insbesondere um eine Waschmaschine oder um eine Geschirrspülmaschine. Insbesondere funktioniert diese Lösung auch für eine Waschmaschine oder eine Geschirrspülmaschine, welche eine zusätzliche Umwälzpumpe aufweisen.

[0010] Das wasserführende Haushaltsgerät kann als ein System aus miteinander kommunizierenden Gefäßen oder Röhren betrachtet werden, zu denen die Ablaufleitung, der Laugenbehälter, falls nicht durch ein Auslaufventil abgetrennt, die Laugenpumpe und eventuell eine Entlüftungsleitung gehören. Bei Verminderung der Maximalgeschwindigkeit der herabfließenden Flüssigkeitssäule in der Ablaufleitung vermindert sich daher auch die Höhe, bis zu der die Flüssigkeit und darin getragene Verschmutzungen durch die anderen Anschlüsse der Pumpe hinauf befördert werden, also in dem Laugenbehälter, falls dieser nicht durch ein Auslaufventil abgetrennt ist, oder in der Entlüftungsleitung.

[0011] Es ist daher vorteilhaft, den Abschaltvorgang der Laugenpumpe noch behutsamer vorzusehen. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn beim Abschaltvorgang das Herunterfahren der Leistung der Laugenpumpe derart allmählich erfolgt, dass eine sich in der Ablaufleitung befindende Flüssigkeitssäule eine Maximalgeschwindigkeit von 0,4 m/s, 0,3 m/s, 0,25 m/s oder 0,2 m/s nicht überschreitet. Hierdurch wird verhindert, dass die sich in der Ablaufleitung befindende Flüssigkeit derart weit in den Laugenbehälter, in eine von der Laugenpumpe zum Einspülbehälter reichende Entlüftungsleitung oder gar in den Einspülbehälter eindringt, dass sich dort Verschmutzungen auf Höhen ablagern können, die dauerhaft unterhalb des Wasserspiegels bleiben. Dies könnte ansonsten zu einem Antrocknen der Verschmutzungen an den Innenoberflächen dieser Bereiche im Haushaltsgerät führen.

[0012] Dass die Flüssigkeitssäule in der Ablaufleitung eine bestimmte Maximalgeschwindigkeit beziehungsweise eine Maximalrückflussgeschwindigkeit nicht überschreitet, bedeutet, dass die sich in der Ablaufleitung befindende Flüssigkeit mit einer Geschwindigkeit durch die Ablaufleitung nach unten, also in Richtung der Laugenpumpe, bewegt, die in jedem Fall unterhalb dieser Maximalgeschwindigkeit liegt. Die Geschwindigkeit der Flüssigkeitssäule kann insbesondere an einer Flüssigkeitsoberfläche beziehungsweise einem Flüssigkeitsspiegel am oberen Ende der Flüssigkeitssäule gemessen werden. Eine solche Flüssigkeitsoberfläche bildet sich beim Rückfluss der Flüssigkeit in Richtung der Laugenpumpe, wenn der Flüssigkeitsstrom am Ausgang der Ablaufleitung abreißt. Wenn in oder an der Ablaufleitung eine Rücklaufsicherung in Form eines Flüssigkeitsspeichers vorhanden ist, erweitert sich die Flüssigkeitssäule um die in der Rücklaufsicherung gespeicherte Flüssigkeit. Die Rücklaufsicherung dient dazu, auch bei vollständig abgepumpter Flüssigkeit eine Restfüllmenge in der Laugenpumpe sicherzustellen, damit ein zwischen Laugenpumpe und Laugenbehälter vorhandenes Auslaufventil sicher geschlossen bleibt. Die Ablaufleitung selbst kann als Rücklaufsicherung dimensioniert sein.

[0013] Vorteilhafterweise handelt es sich bei der Geschwindigkeit der Flüssigkeitssäule um die Geschwindigkeit der Flüssigkeit in etwa halber Höhe der Ablaufleitung, das heißt um die Geschwindigkeit, mit der der obere Flüssigkeitsspiegel einen Mittelbereich der Ablaufleitung passiert. Es kann sich jedoch in bestimmten Ausführungsformen auch um die Geschwindigkeit der Flüssigkeit, gemessen anhand des oberen Flüssigkeitsspiegels am unteren Ende der Ablaufleitung handeln.

[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass beim Abschaltvorgang das Herunterfahren der Leistung der Laugenpumpe zumindest teilweise in Stufen und/oder graduell erfolgt. Es ist zum Beispiel möglich, dass die Leistung der Laugenpumpe zunächst in einer oder in mehreren Stufen auf einen bestimmten ersten Zwischenwert reduziert wird, ehe sie dann graduell von dem ersten Zwischenwert auf einen zweiten Zwischenwert oder auf null reduziert wird. Dies kann sinnvoll sein, wenn der erste Zwischenwert einer Laugenpumpen-Leistung entspricht, welche ausreicht, einen genügend hohen Druck aufzubauen, so dass sich die Flüssigkeitssäule in der Ablaufleitung noch nicht zurückbewegt. Bei der anschließenden graduellen Reduzierung der Laugenpumpen-Leistung würde sich dann die Flüssigkeitssäule langsam in der Ablaufleitung zurück bewegen. Alternativ kann die stufenweise Reduzierung der Pumpleistung nach der graduellen Reduzierung erfolgen oder das Herunterfahren kann im Wesentlichen vollständig in Einzelstufen durchgeführt werden.

[0015] Zweckmäßigerweise kann das graduelle Reduzieren der Laugenpumpen-Leistung rampenförmig durchgeführt werden. Mit anderen Worten, kann beim Abschaltvorgang das Herunterfahren der Leistung der Laugenpumpe zumindest teilweise rampenförmig erfolgen. Das bedeutet, dass der zeitliche Verlauf der Laugenpumpen-Leistung rampenförmig verläuft. Hierbei bestimmt die Steigung der Rampe die Geschwindigkeit, mit der die Laugenpumpe gedrosselt wird, und somit indirekt die Geschwindigkeit der herabfallenden Flüssigkeitssäule in der Ablaufleitung. Während es der Einfachheit halber möglich ist, die Laugenpumpen-Leistung in einer Rampe mit gleichbleibender Steigung herunterzufahren, kann die Rampe aus mehreren Teilrampen mit unterschiedlichen Steigungen zusammengesetzt sein, beispielsweise um den Abschaltvorgang effizienter zu machen. Der zeitliche Verlauf der Pumpleistung kann sich auch aus unterschiedlichen rampenförmigen und/oder nichtrampenförmigen graduellen und/oder stufenförmigen Teilverläufen zusammensetzen.

[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung handelt es sich bei der Laugenpumpe um eine Rotationspumpe, welche bei Betriebspumpleistung mit einer Betriebsdrehzahl angetrieben wird. In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn beim Abschaltvorgang die Drehzahl der Laugenpumpe zumindest zeitweise pro Sekunde um weniger als 10%, 8%, 6% oder 4% der Betriebsdrehzahl reduziert wird. Vorzugsweise wird die Drehzahl der Laugenpumpe beginnend bei der Betriebsdrehzahl bis zum vollständigen Abschalten der Laugenpumpe pro Sekunde um weniger als diese genannten Werte reduziert, beispielsweise indem die Drehzahl rampenförmig reduziert wird. Die Betriebsdrehzahl kann beispielsweise bei mehr als 3500 Umdrehungen pro Minute (U/min) liegen, vorzugsweise zwischen etwa 3500 bis 4000 U/min, eher bevorzugt zwischen etwa 3200 bis 3600 U/min.

[0017] Konkret kann es bei einer als Rotationspumpe ausgebildeten Laugenpumpe von Vorteil sein, dass beim Abschaltvorgang die Drehzahl der Laugenpumpe zumindest zeitweise um weniger als 200 U/min, 150 U/min, 100 U/min oder 50 U/min pro Sekunde reduziert wird. Vorzugsweise wird die Drehzahl der Laugenpumpe beginnend bei der Betriebsdrehzahl bis zum vollständigen Abschalten der Laugenpumpe um weniger als diese genannten Werte reduziert, beispielsweise indem die Drehzahl rampenförmig reduziert wird.

[0018] Vorzugsweise wird als Laugenpumpe eine Synchronpumpe eingesetzt. In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist vorgesehen, dass beim Abschaltvorgang das allmähliche Herunterfahren der Leistung der Laugenpumpe erfolgt, indem eine Ansteuerfrequenz einer elektrischen Ansteuerung beziehungsweise einer elektrischen Versorgung der Laugenpumpe variiert wird. Das Variieren der Ansteuerfrequenz kann hierbei mithilfe eines Frequenzumrichters erfolgen.

[0019] In einer zweckmäßigen Ausführungsform fließt die Flüssigkeit aufgrund eines Höhenunterschieds mittels Schwerkraft aus dem Laugenbehälter in die Laugenpumpe. Das bedeutet, dass es sich bei der Laugenpumpe nicht um eine ansaugende Pumpe handelt. Die in eine Pumpkammer der Laugenpumpe strömende Flüssigkeit wird durch die Pumpaktivität der Laugenpumpe durch einen Pumpausgang hindurch in die Ablaufleitung gedrückt. Vorteilhafterweise ist ein Auslaufventil, beispielsweise mit einer als Auftriebskörper ausgebildeten Dichtung, zwischen dem Laugenbehälter und der Laugenpumpe vorgesehen, um einen Rückfluss aus der Laugenpumpe in den Laugenbehälter zu verhindern.

[0020] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1
eine Querschnittsansicht einer Waschmaschine und
Fig. 2a und 2b
den zeitlichen Ablauf unterschiedlicher Abschaltvorgänge einer Laugenpumpe.


[0021] Die Fig. 1 zeigt ein wasserführendes Haushaltsgerät 1, nämlich in diesem Fall eine Waschmaschine, mit einem Gehäuse 11 und einem Laugenbehälter 2, in dem sich im Falle einer Waschmaschine die Waschtrommel befindet. An dem Laugenbehälter 2 ist ein Einspülbehälter 5 angeordnet, welcher sich mit Waschmittel füllen lässt. Durch eine Einlassleitung 6 tritt Frischwasser in den Einspülbehälter 5 und spült das Waschmittel in den Laugenbehälter 2. Unterhalb des Laugenbehälters 2 ist eine Laugenpumpe 3 angeordnet, welche die Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter 2 durch eine in eine Ablauföffnung 43 mündende Ablaufleitung 4 hindurch nach außen pumpt. Zwischen Laugenbehälter 2 und Laugenpumpe 3 befindet sich ein Auslaufventil 31, welches sicherstellt, dass die aus dem Laugenbehälter 2 in die Laugenpumpe 3 herausgetretene Flüssigkeit nicht wieder in den Laugenbehälter 2 strömt. Bei dem hier betrachteten Haushaltsgerät 1 ist zudem eine Entlüftungsleitung 7 vorhanden, welche sich zwischen der Laugenpumpe 3 und dem Einspülbehälter 5 erstreckt und für einen Druckausgleich sorgt.

[0022] Am Ende eines Waschprogramms und gegebenenfalls auch zwischen unterschiedlichen Waschgängen eines Waschprogramms wird die Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter 2 mittels der Laugenpumpe 3 hinausgepumpt. Während des Pumpvorgangs bildet sich in der Ablaufleitung 4 eine Flüssigkeitssäule 41. Aufgrund der Schwerkraft erzeugt die Flüssigkeitssäule 41 einen von der Höhendifferenz abhängigen Gegendruck, gegen welche die Laugenpumpe 3 arbeiten muss, um die Flüssigkeit aus dem Haushaltsgerät 1 zu befördern. In der Fig. 1 ist zudem schematisch eine Rücklaufsicherung 42 gestrichelt eingezeichnet, bei der es sich um einen Flüssigkeitsspeicher handelt. Wenn die Laugenpumpe 3 ausgeschaltet wird, dann fließt eine definierte Menge an Flüssigkeit aus der Rücklaufsicherung 42 zurück in die Laugenpumpe 3 und stellt dadurch sicher, dass das Auslaufventil 31 geschlossen wird und bleibt. Anstelle einer Rücklaufsicherung 42 in Form eines solchen Zusatzelementes, kann auch die Ablaufleitung 4 selbst als Rücklaufsicherung 42 dimensioniert sein, indem sie genügend Flüssigkeit fassen kann, um die Laugenpump 3 in ausgeschaltetem Zustand zu füllen.

[0023] Am Ende eines Pumpvorgangs wird die Laugenpumpe 3 in einem Abschaltvorgang heruntergefahren. Gewöhnlich geschieht dies, indem die Energiezufuhr zu der Laugenpumpe 3 abrupt abgestellt und/oder die Laugenpumpe 3 zudem gebremst wird. Dadurch fällt die Pumpleistung der Laugenpumpe 3 abrupt von der Betriebspumpleistung auf eine Minimalpumpleistung oder auf null herab. Dieser Sachverhalt ist in der Fig. 2a für den Fall einer als Rotationspumpe ausgestalteten Laugenpumpe 3 wiedergegeben. Die Drehzahl der Laugenpumpe 3 fällt hier während des Abschaltvorgangs in kürzester Zeit von der Betriebsdrehzahl, in diesem Fall 3500 U/min, auf null. Dies hat zur Folge, dass die durch die Pumpleistung aufrechterhaltene Pumpkraft augenblicklich wegfällt und die sich in der Ablaufleitung 4 befindende Flüssigkeitssäule 41 ebenso abrupt nach unten zurück zur Laugenpumpe 3 beschleunigt wird. Da das Auslaufventil 31 in der vorliegenden Ausgestaltung das Eindringen der Flüssigkeit in den Laugenbehälter 2 verhindert, wird die rückfließende Flüssigkeit in die Entlüftungsleitung 7 dringen und zur Ablagerung von Verschmutzungen dort führen - im schlimmsten Fall bis zum Einspülbehälter 5 hinauf.

[0024] Um den abrupten Rückfluss zu vermindern oder gänzlich zu verhindern, wird der Abschaltvorgang der Laugenpumpe 3 derart gestaltet, dass die Pumpleistung der Laugenpumpe 3 allmählich von der Betriebspumpleistung auf null herabgesteuert wird. Dieser Fall ist in der Fig. 2b beispielhaft dargestellt, welche ein rampenförmiges Herunterfahren der Leistung der Laugenpumpen-Drehzahl von der Betriebsdrehzahl um 3500 U/min auf null zeigt. Das Herunterfahren der Leistung der Laugenpumpe erfolgt beispielsweise derart allmählich, dass eine sich in der Ablaufleitung befindende Flüssigkeitssäule beim Rückfluss von der Ablauföffnung 43 zurück zur Laugenpumpe 3 eine Maximalrückflussgeschwindigkeit von 0,5 Meter pro Sekunde (m/s) nicht überschreitet. Die Geschwindigkeit der zurückfließenden Flüssigkeit kann beispielsweise durch Messung von Schmutzpartikeln in der Flüssigkeitssäule 41 ermittelt werden. Alternativ ist es auch möglich, einen in Fig. 1 eingezeichneten Flüssigkeitsspiegel 44 zu verfolgen, der sich bildet, wenn die Leistung der Laugenpumpe 3 weit genug heruntergefahren ist, dass die Flüssigkeitssäule 3 abreißt und entlang der Ablaufleitung 4 herabfließt.

Bezugszeichenliste:



[0025] 
1
Wasserführendes Haushaltsgerät
11
Gehäuse
2
Laugenbehälter
3
Laugenpumpe
31
Auslaufventil
4
Ablaufleitung
41
Flüssigkeitssäule
42
Rücklaufsicherung
43
Ablauföffnung
44
Flüssigkeitsspiegel
5
Einspülbehälter
6
Einlassleitung
7
Entlüftungsleitung



Ansprüche

1. Verfahren zum Abpumpen einer Flüssigkeit aus einem wasserführenden Haushaltsgerät (1), insbesondere aus einer Waschmaschine, bei dem mittels einer elektrischen Laugenpumpe (3) bei einer Betriebspumpleistung der Laugenpumpe (3) die Flüssigkeit aus einem Laugenbehälter (2) durch eine Ablaufleitung (4) hinaufgefördert und die Pumpleistung der Laugenpumpe (3) anschließend in einem Abschaltvorgang heruntergefahren wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Abschaltvorgang das Herunterfahren der Pumpleistung der Laugenpumpe (3) allmählich durchgeführt wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Abschaltvorgang eine Verminderungsrate der Pumpleistung der Laugenpumpe (3) begrenzt ist.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Abschaltvorgang das Herunterfahren der Leistung der Laugenpumpe (3) derart allmählich erfolgt, dass eine sich in der Ablaufleitung befindende Flüssigkeitssäule bei Rückfluss entlang der Ablaufleitung (4) eine Maximalrückflussgeschwindigkeit von 0,5 Metern pro Sekunde (m/s), 0,4 m/s, 0,3 m/s, 0,25 m/s oder 0,2 m/s nicht überschreitet.
 
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Abschaltvorgang das Herunterfahren der Leistung der Laugenpumpe (3) zumindest teilweise in Stufen und/oder graduell erfolgt.
 
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Abschaltvorgang das Herunterfahren der Leistung der Laugenpumpe (3) zumindest teilweise rampenförmig erfolgt.
 
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Laugenpumpe (3) bei Betriebspumpleistung eine Betriebsdrehzahl aufweist, wobei beim Abschaltvorgang die Drehzahl der Laugenpumpe (3) zumindest zeitweise pro Sekunde um weniger als 10%, 8%, 6% oder 4% der Betriebsdrehzahl reduziert wird.
 
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Laugenpumpe (3) bei Betriebspumpleistung eine Betriebsdrehzahl aufweist, wobei beim Abschaltvorgang die Drehzahl der Laugenpumpe (3) zumindest zeitweise um weniger als 200 Umdrehung pro Minute (U/min), 150 U/min, 100 U/min oder 50 U/min pro Sekunde reduziert wird.
 
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Abschaltvorgang das allmähliche Herunterfahren der Leistung der Laugenpumpe (3) erfolgt, indem eine Ansteuerfrequenz einer elektrischen Ansteuerung der Laugenpumpe (3) variiert wird.
 
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flüssigkeit aufgrund eines Höhenunterschieds mittels Schwerkraft aus dem Laugenbehälter (2) in die Laugenpumpe (3) fließt.
 
10. Wasserführendes Haushaltsgerät, insbesondere Waschmaschine, mit einem Laugenbehälter (2), einer Ablaufleitung, einer elektrischen Laugenpumpe (3), welche mit dem Laugenbehälter (2) und einer Ablaufleitung (4) verbunden ist, zum Hinauffördern einer Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter (2) durch die Ablaufleitung (4), und einer Laugenpumpen-Steuervorrichtung, welche ausgebildet ist, die Laugenpumpe (3) zum Fördern der Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter (2) durch die Ablaufleitung (4) bei einer Betriebspumpleistung anzusteuern und anschließend die Laugenpumpe (3) in einem Abschaltvorgang herunterzufahren,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Laugenpumpen-Steuervorrichtung ausgebildet ist, beim Abschaltvorgang das Herunterfahren der Leistung der Laugenpumpe (3) allmählich durchzuführen.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente