[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Winkelprofil mit zwei Profilschenkeln, von
denen jeder eine Außenfläche und eine Innenfläche sowie eine die Außen- und die Innenfläche
miteinander verbindende, freie Längskante umfasst und die entlang einer Eck-Längskante
miteinander verbunden sind, wobei die beiden Außenflächen der Profilschenkel über
einen äußeren Verbindungsabschnitt und die beiden Innenflächen der Profilschenkel
über einen inneren Verbindungsabschnitt miteinander verbunden sind.
[0002] Derartige Winkelprofile werden beispielsweise als Putzschiene oder Gewebeeckwinkel
in Wärmedämmverbundsystemen (WDV-Systemen) verwendet. Solche Winkelprofile werden
beispielsweise auf Ecken von Mauerwerk, WDV-Systemen oder dergleichen aufgebracht
und eingeputzt, um einen Kantenschutz zu erzeugen. Da oftmals lediglich sehr geringe
Putzdicken möglich sind, beispielsweise maximal 3 mm, müssen die Eckwinkel entsprechend
dünn ausgebildet sein, um nach dem Einputzen vollständig in der Putzschicht zu verschwinden.
Darüber hinaus sind die Herstellungskosten dieser Winkelprofile vorwiegend durch die
Materialkosten bestimmt, so dass auch im Sinne einer Reduzierung der Herstellungskosten
die Winkelprofile mit möglichst wenig Material, das heißt möglichst dünn ausgebildet
sein sollen. Einer entsprechend dünnen Ausgestaltung der Winkelprofile steht jedoch
eine dadurch reduzierte Stabilität entgegen. Insbesondere da die Winkelprofile in
der Regel an eine senkrecht verlaufende Kante angesetzt werden müssen, die mehrere
Meter hoch sein kann, müssen die Winkelprofile eine Mindesteigensteifigkeit besitzen,
um ein solches senkrechtes Aufstellen zu ermöglichen.
[0003] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Winkelprofil der eingangs genannten
Art auszubilden, das bei sehr dünner Bauweise trotzdem die erforderliche Eigensteifigkeit
besitzt.
[0004] Ausgehend von einem Winkelprofil der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, dass bei einem oder bei beiden Profilschenkeln die Materialdicke des Profilschenkels
im Bereich der Eck-Längskante größer ist als in dem sich an die Eck-Längskante anschließenden
Bereich des Profilschenkels und/oder dass bei einem oder bei beiden Profilschenkeln
die Materialdicke des Profilschenkels im Bereich seiner freien Längskante größer ist
als in dem sich an die freie Längskante anschließenden Bereich des Profilschenkels.
[0005] Während bei Winkelprofilen, die beispielsweise durch entsprechendes Umbiegen eines
gleichmäßig dicken Ausgangsmaterials hergestellt werden, die Materialdicke der Profilschenkel
üblicherweise im Bereich der Eck-Längskante gleich groß ist wie in dem sich an die
Eck-Längskante anschließenden Bereich der Profilschenkel, wird erfindungsgemäß die
Materialdicke eines oder beider Profilschenkel im Bereich der Eck-Längskante gezielt
vergrößert. Erfindungsgemäß hat sich gezeigt, dass durch eine solche Vergrößerung
der Materialdicke im Bereich der Eck-Längskante eine erhöhte Steifigkeit bei gleichbleibend
geringer Dicke der Profilschenkel erzielt werden kann. Der gleiche Effekt ergibt sich,
wenn die Materialdicke der Profilschenkel im Bereich seiner freien Längskanten größer
gewählt wird als in dem sich an die freien Längskanten anschließenden Bereich des
Profilschenkels. Das bedeutet, dass die freien Längskanten als Materialverdickungen
ausgebildet sind, wobei die Materialverdickungen nicht durch entsprechende Umbiegungen
der freien Längskanten, sondern durch echte Verdickungen des Materials erzeugt werden.
Beispielsweise kann dies durch ein entsprechendes Anstauchen der Längskanten, durch
ein sonstiges Anformen der Verdickungen, durch entsprechende Extrusion, durch Exjection
(Exjection Molding), durch Pultrusion, durch Prägeverfahren wie z.B. Walzprägeverfahren
oder auch durch Strangpressverfahren erfolgen. Erfindungsgemäß hat sich gezeigt, dass
durch die Ausbildung von Verdickungen an den freien Längskanten eine erhöhte Steifigkeit
über die gesamte Länge des Winkelprofils erzielt wird, die das gesamte Winkelprofil
versteift, auch wenn der restliche Bereich der Profilschenkel eine dünnere Ausgestaltung
besitzt. Eine besonders erhöhte Stabilität wird erreicht, wenn beide Lösungen miteinander
kombiniert werden, das heißt, dass sowohl an den Längskanten die entsprechenden Materialverdickungen
vorgesehen sind als auch im Bereich der Eck-Längskante der Innenradius größer als
der Außenradius ausgebildet ist. Als Materialdicke ist dabei jeweils diejenige Dicke
des Profilschenkels zu verstehen, die der Profilschenkel im Querschnitt senkrecht
zu seiner Längsrichtung besitzt.
[0006] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung definieren der äußere Verbindungsabschnitt
im Querschnitt einen Außenradius und der innere Verbindungsabschnitt im Querschnitt
einen Innenradius des Winkelprofils, wobei der Innenradius größer ist als der Außenradius.
Während bei Winkelprofilen, die beispielsweise durch entsprechendes Umbiegen eines
gleichmäßig dicken Ausgangsmaterials hergestellt werden, der Außenradius üblicherweise
größer ist als der Innenradius ist, ist dies bei dem erfindungsgemäßen Winkelprofil
gerade anders herum. Erfindungsgemäß hat sich gezeigt, dass durch die entgegengesetzte
Wahl der Radien zu herkömmlichen Winkelprofilen die gewünschte Materialverdickung
im Bereich der Eck-Längskante und damit eine erhöhte Steifigkeit bei gleichbleibend
geringer Dicke der Profilschenkel erzielt werden kann.
[0007] Dabei können Innen- und Außenradius auch die Extremwerte "unendlich" für den Innenradius
(Ausbildung einer die Innenflächen der Profilschenkel verbindenden ebenen Verbindungsfläche)
und "Null" für den Außenradius (Ausbildung einer scharfen Eckkante) umfassen. Durch
die Ausbildung des Innenradius kleiner unendlich, das heißt also durch Ausbildung
einer tatsächlichen Rundung, wird jedoch eine höhere Steifigkeit erreicht. Grundsätzlich
können die Verbindungsflächen auch als Polygonflächen, d.h. aus mehreren, jeweils
in einem von 180° verschiedenen Winkel aneinander angrenzenden ebenen Flächen ausgebildet
sein. Grundsätzlich können die Flächen dabei auch als gebogene Flächen ausgebildet
sein. Auch der Außenradius kann grundsätzlich den Extremwert "unendlich" annehmen,
d.h. dass die Außenflächen der Profilschenkel über eine ebene, schräg verlaufende
Verbindungsfläche miteinander verbunden sind. Wesentlich ist dabei lediglich, dass
die Materialdicke zumindest eines der Profilschenkel im Bereich der Eck-Längskante
größer ist als in dem sich an die Eck-Längskante anschließenden Bereich des Profilschenkels.
[0008] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Innenradius mindestens
ca. 1,5-mal, bevorzugt mindestens ca. 2-mal, vorteilhaft mindestens ca. 2,5-mal größer
als der Außenradius. Durch diese Werte wird ein optimaler Kompromiss zwischen Steifigkeitserhöhung
und Materialverbrauch erreicht.
[0009] Bevorzugt ist die Materialdicke des Profilschenkels im Bereich der Eck-Längskante
und/oder seiner freien Längskante mindestens ca. 1,3-mal, bevorzugt mindestens ca.
1,5-mal, vorteilhaft mindestens 1,67-mal größer als in dem sich an die Eck-Längskante
bzw. an die freie Längskante anschließenden Bereich des Profilschenkels. Auch dies
sind optimierte Werte, die einen Kompromiss zwischen höherer Steifigkeit und Materialverbrauch
darstellen.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist insbesondere bei Extrusionsprofilen
die Materialdicke des Profilschenkels im Bereich der Eck-Längskante und/oder seiner
freien Längskante größer als im Bereich zwischen seiner freien Längskante und den
Verbindungsabschnitten. Erfindungsgemäß hat sich somit herausgestellt, dass es ausreicht,
wenn die entsprechende Materialverdickung lediglich an den Längskanten vorgesehen
ist, während der restliche Bereich der Profilschenkel bis hin zu den Verbindungsabschnitten
im Bereich der Eck-Längskante relativ dünn ausgebildet sein kann.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Materialdicke
des Profilschenkels im Bereich der Eck-Längskante größer als in dem sich an die freie
Längskante anschließenden Bereich eines oder beider Profilschenkel. Eine solche vergrößerte
Materialdicke im Bereich der Eck-Längskante wird insbesondere dadurch erreicht, dass
die oben angegebenen Größenverhältnisse der Innen- und Außenradien zueinander erzeugt
werden.
[0012] Bevorzugt ist die Materialdicke des Profilschenkels im Bereich seiner freien Längskante
im Wesentlichen gleich groß wie die Materialdicke des Profilschenkels im Bereich der
Eck-Längskante. Dadurch werden ein gleichmäßiges Anliegen des Winkelprofils an einer
zu schützenden Ecke sowie eine ausgewogene Steifigkeit über das gesamte Winkelprofil
erreicht.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist im Bereich der
Eck-Längskante ein sich in Längsrichtung des Winkelprofils erstreckender, innenliegender
Hohlraum ausgebildet. Erfindungsgemäß hat sich gezeigt, dass das Vorsehen eines Innenradius,
der größer als der Außenradius ist, für die Steifigkeit des Winkelprofils im Bereich
der Eck-Längskante überwiegend relevant ist und es dabei nicht darauf ankommt, dass
das Material im Bereich der Eck-Längskante dabei als Vollmaterial ausgebildet ist.
Somit kann eine weitere Materialreduzierung im Bereich der Eck-Längskante ohne wesentlichen
Einfluss auf die Stabilität des Winkelprofils erreicht werden.
[0014] Bevorzugt ist der Querschnitt des Hohlraums an die Kontur des Winkelprofils im Bereich
der Eck-Längskante angepasst. So kann der Querschnitt des Hohlraums beispielsweise
eine L-förmige Kontur besitzen, wobei ein Außenradius dieser L-förmigen Kontur kleiner
ausgebildet ist als ein Innenradius der L-förmigen Kontur.
[0015] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verlaufen die Außen-
und Innenflächen eines oder beider Profilschenkel zumindest bereichsweise, insbesondere
über ihren wesentlichen Teil, jeweils im Wesentlichen parallel zueinander. Lediglich
an den Verdickungen im Bereich der freien Längskanten bzw. im Bereich der Eck-Längskante
sind die Außen- und Innenflächen bereichsweise nicht parallel zueinander angeordnet,
um die entsprechenden Verdickungen bzw. die angegebenen Radienverhältnisse zu erzeugen.
Vorteilhaft ist dabei im Übergangsbereich zwischen der Eck-Längskante und der Innenfläche
eines oder beider Profilschenkel eine insbesondere abgeschrägte Stufe ausgebildet.
Über diese Stufe kann die Innenfläche des Profilschenkels mit dem größeren Radius
des inneren Verbindungsabschnitts verbunden sein. Die Stufe kann beispielsweise auch
senkrecht zu der Innenfläche verlaufen oder eine Krümmung besitzen. Grundsätzlich
ist es auch möglich, dass die Außen- und Innenflächen der Profilschenkel nicht parallel
zueinander, sondern schräg zueinander verlaufend ausgebildet sind und dadurch beispielsweise
der Übergang zwischen der Innenfläche des Profilschenkels und dem größeren Radius
des inneren Verbindungsabschnitts kontinuierlich verlaufend ausgebildet ist. Außerdem
kann der Übergangsbereich an einem oder an beiden Profilschenkeln komplett entfallen,
wenn die Materialdicke des bzw. der Profilschenkel im Bereich der Eck-Längskante gleich
groß ist wie in dem sich an die freie Längskante anschließenden Bereich des jeweiligen
Profilschenkels.
[0016] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind in einem oder in beiden
Profilschenkeln eine oder mehrere Durchbrechungen ausgebildet. Dadurch kann zum einen
eine weitere Materialreduzierung erreicht werden und zum anderen können diese Durchbrechungen
beispielsweise eine bessere Putzverkrallung des Winkelprofils ermöglichen, indem Putz
durch die Durchbrechungen hindurchtreten kann.
[0017] Bevorzugt kann das Winkelprofil aus Kunststoff, insbesondere PVC, beispielsweise
aus faserverstärktem Kunststoff, oder aus Metall, insbesondere aus Aluminium, verzinktem
Stahl oder Edelstahl, bestehen. Beispielsweise kann das Winkelprofil aus Kunststoff
oder Aluminium strangextrudiert sein, um eine einfache Herstellung zu ermöglichen.
[0018] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung schließen sich an
einen oder beide Profilschenkel flächig ausgebildete Seitenflansche, insbesondere
in Form eines Armierungsgewebes, an. Diese Seitenflansche können zur weiteren Befestigung
des Winkelprofils in der Putzschicht dienen.
[0019] Bevorzugt beträgt die Querschnittslänge der Materialverdickung im Bereich der freien
Längskante zwischen ca. 5 % und 20 %, insbesondere zwischen ca. 10 % und 15 % der
Querschnittslänge der Profilschenkel. Durch diese Ausgestaltung wird ein optimierter
Kompromiss zwischen Stabilität und Materialverbrauch erzielt.
[0020] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben;
in diesen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Winkelprofils,
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht des Winkelprofils nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Querschnittsansicht eines weiteren erfindungsgemäß ausgebildeten Winkelprofils,
- Fig. 4
- eine perspektivische Teilansicht eines als Abschlussprofils ausgebildeten erfindungsgemäßen
Winkelprofils und
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung.
[0022] Fig. 1 zeigt ein Winkelprofil 1 mit zwei Profilschenkeln 2, 3, die jeweils eine freie
Längskante 4, 5 besitzen und entlang einer Eck-Längskante 6 zur Bildung des Winkelprofils
1 miteinander verbunden sind. Die beiden Profilschenkel 2, 3 schließen in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel einen Winkel von genau oder ca. 90° ein. Grundsätzlich können
die Profilschenkel auch einen anderen Winkel einschließen, wobei der Winkel sowohl
als spitzer Winkels als auch als stumpfer Winkel ausgebildet sein kann.
[0023] In den Profilschenkeln 2, 3 sind eine Vielzahl von sich in Längsrichtung wiederholenden
Durchbrechungen 7 angeordnet, die oval bzw. langlochförmig ausgebildet sind. Grundsätzlich
können die Durchbrechungen auch eine andere Form besitzen. Sie können z.B. rund, dreieckförmig,
sechseckförmige oder in sonstiger geeigneter Weise geformt sein oder auch Mischformen
besitzen. Die Durchbrechungen 7 sind dabei in Längsrichtung in zwei nebeneinander
liegenden Reihen angeordnet, die jeweils um eine halbe Lochlänge gegeneinander versetzt
sind. Die Anordnung der Durchbrechungen kann jedoch beliebig abgewandelt werden. Darüber
hinaus können die Durchbrechungen auch völlig entfallen oder nur in einem der beiden
Profilschenkel ausgebildet sein.
[0024] Die Profilschenkel 2, 3 sind im Bereich ihrer freien Längskanten 4, 5 verdickt ausgebildet,
das heißt, dass die Materialdicke der Profilschenkel 2, 3 im Bereich ihrer freien
Längskanten 4, 5 größer ist als in sich an die freien Längskanten 4, 5 anschließenden
Bereichen 8, 9 der Profilschenkel 2, 3, in denen die Durchbrechungen 7 ausgebildet
sind. Dadurch werden im Bereich der freien Längskanten 4, 5 materialintegrale Verdickungen
17, 18 gebildet.
[0025] Die Profilschenkel 2, 3 besitzen jeweils eine Außenfläche 10, 11 sowie eine Innenfläche
12, 13, wobei die Innenfläche 12, 13 und die Außenfläche 10, 11 des jeweiligen Profilschenkels
2, 3 zueinander parallel verlaufen, so dass die Profilschenkel 2, 3 in ihren Bereichen
8, 9 - bis auf die Bereiche der Durchbrechungen 7 - eine im Wesentlichen konstante
Dicke besitzen. Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die Außenflächen
10, 11 der Profilschenkel 2, 3 über einen äußeren Verbindungsabschnitt 14 miteinander
verbunden, der im Querschnitt einen Außenradius r
a des Winkelprofils 1 definiert. In entsprechender Weise sind die beiden Innenflächen
12, 13 der Profilschenkel 2, 3 über einen inneren Verbindungsabschnitt 15 miteinander
verbunden, der im Querschnitt einen Innenradius r
i des Winkelprofils 1 definiert. Wie aus den Fig. 1 und 2 zu erkennen ist, ist dabei
der Innenradius r
i größer als der Außenradius r
a, so dass bereits aufgrund der unterschiedlichen Radien das Material des Winkelprofils
1 im Bereich der Eck-Längskante 6 deutlich dicker als in den Bereichen 8, 9 der Profilschenkel
2, 3 ausgebildet ist. Als Materialdicke ist dabei die Dicke der Profilschenkel 2,
3 jeweils senkrecht zu ihrer Längsrichtung (in der gezeigten Querschnittsansicht)
zu verstehen, wie sie in Fig. 2 durch Doppelpfeile 25 gekennzeichnet ist. Dies gilt
auch für die sonstige Verwendung des Begriffs "Materialdicke" im Rahmen dieser Anmeldung.
Darüber hinaus ist zwischen dem inneren Verbindungsabschnitt 15 und der jeweiligen
Innenfläche 12, 13 der Profilschenkel 2, 3 ein als abgeschrägte Stufe 16 ausgebildeter
Übergangsbereich vorgesehen, durch den eine zusätzliche Materialverdickung im Bereich
der Eck-Längskante 6 des Winkelprofils 1 erreicht wird.
[0026] Die senkrecht zur jeweiligen Innenfläche 12, 13 gemessene Höhe der jeweiligen Stufe
16 ist dabei genau so groß wie die über die jeweilige Innenfläche 12, 13 senkrecht
hinausstehende Höhe der Verdickungen 17, 18. Mit anderen Worten ist die Materialdicke
der Profilschenkel 2, 3 im Bereich der freien Längskanten 4, 5, d.h. im Bereich der
Verdickungen 17, 18 im Wesentlichen gleich groß wie die Materialdicke der Profilschenkel
2, 3 im Bereich der Eck-Längskante 6. Dadurch wird erreicht, dass bei einem Anlegen
des Winkelprofils 1 an eine zu schützende Ecke das Winkelprofil 1 gleichmäßig mit
seinen Verdickungen 17, 18 und dem inneren Verbindungsabschnitt 15 anliegt, so dass
die Außenflächen 10, 11 des Winkelprofils 1 parallel zu den die Ecke bildenden Wandabschnitten
verlaufen.
[0027] In Fig. 2 ist weiterhin angedeutet, dass an den Außenflächen 10, 11 Seitenflansche
in Form von Armierungsgeweben 19, 20 befestigt, beispielsweise verklebt, vernäht oder
aufextrudiert sein können, über die ein sicheres Einputzen des Winkelprofils 1 möglich
ist.
[0028] Fig. 3 zeigt ein abgewandeltes Winkelprofil 1', das im Wesentlichen dem Winkelprofil
1 nach Fig. 1 entspricht. Gleiche oder ähnliche Elemente sind daher mit den gleichen
Bezugszeichen wie in Fig. 1 versehen.
[0029] In Abwandlung zum Winkelprofil 1 ist beispielhaft bei dem Winkelprofil 1' eine der
Verdickungen 17' so ausgebildet, dass sie nicht nur über die Innenfläche 12 übersteht,
sondern zusätzlich auch über die Außenfläche 10. Dies kann beispielsweise durch ein
Anstauchen unter gleichzeitigem Erhitzen oder während eines Extrudiervorgangs erfolgen.
Selbstverständlich kann auch die Verdickung 18 in der gleichen Form wie die Verdickung
17' ausgebildet sein.
[0030] Darüber hinaus ist das Winkelprofil 1' im Bereich der Eck-Längskante 6 nicht als
Vollmaterial ausgebildet, sondern zwischen dem äußeren Verbindungsabschnitt 14 und
dem inneren Verbindungsabschnitt 15 ist ein sich in Längsrichtung des Winkelprofils
1' erstreckender, innenliegender Hohlraum 21 ausgebildet. Die Außenkontur des Hohlraums
21 ist dabei an die Außenkontur des Winkelprofils 1' im Bereich der Eck-Längskante
6 angepasst. Insbesondere besitzt der Hohlraum 21 einen winkelförmigen Querschnitt,
wobei auch hier der Außenradius des winkelförmigen Querschnitts kleiner als der Innenradius
des winkelförmigen Querschnitts ist. Trotz des Hohlraums 21 besitzt das Winkelprofil
1' im Wesentlichen die gleiche Steifigkeit wie das Winkelprofil 1, so dass die gleiche
Steifigkeit bei verringertem Materialbedarf erreicht werden kann. Im Rahmen der vorliegenden
Anmeldung ist es für die Materialdicke somit unerheblich, wenn im Inneren des Materials
Aussparungen vorgesehen sind. Als Materialdicke ist jeweils der (senkrechte) Abstand
zwischen Außen- und Innenfläche des Profilschenkels zu verstehen.
[0031] Während die Armierungsgewebe 19, 20 bei den gezeigten Ausführungsbeispielen zweiteilig
ausgebildet sind, kann auch ein einteiliges Armierungsgewebe vorgesehen sein, das
über die Eck-Längskante 6 hinweggeführt ist. Darüber hinaus können die beiden Armierungsgewebe
19, 20 oder das einteilige Armierungsgewebe auch an den Innenseiten 12, 13 anstelle
an den Außenseiten 10, 11 der Winkelprofile 1, 1' befestigt sein.
[0032] Die Fig. 4 und 5 zeigen erfindungsgemäße Winkelprofile 22, 23, die als Abschlussprofile
ausgebildet sind. Dabei sind gleiche oder ähnliche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen
wie in den Fig. 1 bis 3 versehen.
[0033] Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Winkelprofilen ist bei dem Winkelprofil
22 in Fig. 4 nur der Profilschenkel 2 an seiner freien Längskante 4 mit der Verdickung
17 versehen, während die freie Längskante 4 des Profilschenkels 3 keine Verdickung
aufweist, sondern eine glatte Abschlusskante bildet. Dies kann beispielsweise dann
sinnvoll sein, wenn das Winkelprofil als Abschlusswinkel ausgebildet ist, bei dem
nur der Profilschenkel 2 eingeputzt wird, der Profilschenkel 3 hingegen eine sichtbare
Abschlussblende bildet. Insbesondere kann der Profilschenkel 3 dabei durchgängig eine
größere Dicke aufweisen als der einzuputzende Profilschenkel 2, dessen Dicke durch
die Dicke des aufzubringenden Putzes beschränkt ist.
[0034] Wie ebenfalls in Fig. 4 beispielhaft dargestellt ist, können die Durchbrechungen
7 in dem Profilschenkel 2 entfallen. Grundsätzlich können aber auch bei Abschlusswinkeln
entsprechende Durchbrechungen 7 vorgesehen sein, wie es z.B. aus Fig. 5 ersichtlich
ist. Weiterhin ist in Fig. 4 dargestellt, dass der Übergang zwischen dem inneren Verbindungsabschnitt
15 und der Innenfläche 13 des Profilschenkels 3 auch zwei- oder mehrstufig ausgebildet
sein kann. Dies gilt prinzipiell auch für den Übergang zwischen dem inneren Verbindungsabschnitt
15 und der Innenfläche 12 des Profilschenkels 2 sowie für alle Ausführungsformen der
Erfindung. Außerdem können einer oder beide Übergänge grundsätzlich auch stufenlos
ausgebildet sein.
[0035] Aus der in Fig. 5 gezeigten Darstellung eines einen weiteren Abschlusswinkel bildenden
Winkelprofils 23 ist ersichtlich, dass die freie Längskante 4 des die Abschlussblende
bildenden Profilschenkels 3 auch in konventioneller Weise als Umbiegung 24 ausgebildet
sein kann, die sich insbesondere über die gesamte Länge des Winkelprofils 23 erstreckt.
Durch die Umbiegung 24 wird ein optisch ansprechender Abschluss gegenüber dem Mauerwerk
oder dem WDV-System erreicht. Selbstverständlich können auch bei einer Ausbildung
als Abschlussprofil die jeweils einzuputzenden Profilschenkel 2 wie zuvor beschrieben
mit einem Armierungsgewebe versehen sein, um die Putzverkrallung zu verbessern.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1, 1'
- Winkelprofil
- 2
- Profilschenkel
- 3
- Profilschenkel
- 4
- freie Längskante
- 5
- freie Längskante
- 6
- Eck-Längskante
- 7
- Durchbrechungen
- 8
- Bereich des Profilschenkels 2
- 9
- Bereich des Profilschenkels 3
- 10
- Außenfläche
- 11
- Außenfläche
- 12
- Innenfläche
- 13
- Innenfläche
- 14
- äußerer Verbindungsabschnitt
- 15
- innerer Verbindungsabschnitt
- 16
- abgeschrägte Stufen
- 17, 17'
- Verdickungen
- 18
- Verdickung
- 19
- Armierungsgewebe
- 20
- Armierungsgewebe
- 21
- Hohlraum
- 22
- Winkelprofil
- 23
- Winkelprofil
- 24
- Umbiegung
- 25
- Doppelpfeile
1. Winkelprofil mit zwei Profilschenkeln (2, 3), von denen jeder eine Außenfläche (10,
11) und eine Innenfläche (12, 13) sowie eine die Außen- (10, 11) und die Innenfläche
(12, 13) miteinander verbindende, freie Längskante (4, 5) umfasst und die entlang
einer Eck-Längskante (6) miteinander verbunden sind,
wobei die beiden Außenflächen (10, 11) der Profilschenkel (2, 3) über einen äußeren
Verbindungsabschnitt (14) und die beiden Innenflächen (12, 13) der Profilschenkel
(2, 3) über einen inneren Verbindungsabschnitt (15) miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem oder bei beiden Profilschenkeln (2, 3) die Materialdicke des Profilschenkels
(2, 3) im Bereich der Eck-Längskante (6) größer ist als in dem sich an die Eck-Längskante
(6) anschließenden Bereich (8, 9) des Profilschenkels (2, 3) und/oder dass bei einem
oder bei beiden Profilschenkeln (2, 3) die Materialdicke des Profilschenkels (2, 3)
im Bereich seiner freien Längskante (4, 5) größer ist als in dem sich an die freie
Längskante (4, 5) anschließenden Bereich (8, 9) des Profilschenkels (2, 3).
2. Winkelprofil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der äußere Verbindungsabschnitt (14) im Querschnitt einen Außenradius (ra) und der innere Verbindungsabschnitt (15) im Querschnitt einen Innenradius (ri) des Winkelprofils (1,1', 22, 23) definieren, wobei der Innenradius (ri) größer ist als der Außenradius (ra).
3. Winkelprofil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Innenradius (ri) mindestens ca. 1,5 mal, bevorzugt mindestens ca. 2 mal, vorteilhaft mindestens ca.
2,5 mal größer ist als der Außenradius (ra).
4. Winkelprofil nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialdicke des Profilschenkels (2, 3) im Bereich der Eck-Längskante (6) und/oder
seiner freien Längskante (4, 5) mindestens ca. 1,3 mal, bevorzugt mindestens ca. 1,5
mal, vorteilhaft mindestens 1,67 mal größer ist als in dem sich an die Eck-Längskante
(6) bzw. an die freie Längskante (4, 5) anschließenden Bereich (8, 9) des Profilschenkels
(2, 3).
5. Winkelprofil nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialdicke des Profilschenkels (2, 3) im Bereich der Eck-Längskante (6) und/oder
seiner freien Längskante (4, 5) größer ist als im Bereich (8, 9) zwischen seiner freien
Längskante (4, 5) und den Verbindungsabschnitten (14, 15).
6. Winkelprofil nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialdicke des Profilschenkels (2, 3) im Bereich der Eck-Längskante (6) größer
ist als in dem sich an die freie Längskante (4, 5) anschließenden Bereich (8, 9) eines
oder beider Profilschenkel (2,3).
7. Winkelprofil nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialdicke des Profilschenkels (2, 3) im Bereich seiner freien Längskante
(4, 5) im Wesentlichen gleich groß ist wie die Materialdicke des Profilschenkels (2,
3) im Bereich der Eck-Längskante (6).
8. Winkelprofil nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der Eck-Längskante (6) ein sich in Längsrichtung des Winkelprofils (1',
22, 23) erstreckender, innenliegender Hohlraum (21) ausgebildet ist.
9. Winkelprofil nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Querschnitt des Hohlraums (21) an die Außen- und/oder Innenkontur des Winkelprofils
(1', 22, 23) im Bereich der Eck-Längskante (6) angepasst ist.
10. Winkelprofil nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Außen- (10, 11) und Innenflächen (12,13) eines oder beider Profilschenkel (2,
3) zumindest bereichsweise, insbesondere über ihren wesentlichen Teil, jeweils im
Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
11. Winkelprofil nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Übergangsbereich zwischen der Eck-Längskante (6) und der Innenfläche (12, 13)
eines oder beider Profilschenkel (2, 3) eine insbesondere abgeschrägte Stufe (16)
ausgebildet ist.
12. Winkelprofil nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem oder in beiden Profilschenkeln (2, 3) eine oder mehrere Durchbrechungen
(7) ausgebildet sind.
13. Winkelprofil nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Winkelprofil (1, 1', 22, 23) aus Kunststoff, insbesondere aus PVC, oder aus Metall,
insbesondere aus Aluminium, verzinktem Stahl oder Edelstahl, besteht.
14. Winkelprofil nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich an einen oder beide Profilschenkel (2, 3) flächig ausgebildete Seitenflansche,
insbesondere in Form eines Armierungsgewebes (19, 20), anschließen.
15. Winkelprofil nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querschnittslänge der Materialverdickung (17, 17', 18) im Bereich der freien
Längskante (4, 5) zwischen ca. 5% und 20%, insbesondere zwischen ca. 10% und 15% der
Querschnittslänge der Profilschenkel (2, 3) beträgt.