[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherungsvorrichtung für einen Fenster- oder Türgriff
gegen unbefugte Betätigung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Es ist heute üblich
geworden, als Einbruchschutz und/oder Kindersicherung Fenster- und Türgriffe auch
abschließbar mit integriertem Zylinderschloss anzubieten. Falls der vorhandene Fenster-
oder Türgriff jedoch nicht gegen einen abschließbaren ausgetauscht werden soll oder
kann, muss auf zusätzliche Blockiervorrichtungen zurückgegriffen werden.
[0002] So zeigt beispielsweise die
CH 689 871 A5 eine Sicherheitsvorrichtung einer Panzertür von Schutzräumen, bei der eine abnehmbare
Abdeckung sowie der Griff selber von einem Verschlussteil durchgriffen wird, das anschließend
außen auf der Abdeckung mit einem separaten Schloss verriegelt werden kann. Die Ausführung
ist aufgrund ihres Einsatzzwecks für Panzertüren massiv und relativ aufwendig. Für
Wohnraumtüren oder -fenster ist ihre Verwendung wegen der mindestens drei separaten
Teile, nämlich Abdeckhaube, Verschlussteil und gepanzertes Schloss, die bei Nichtgebrauch
als Einzelteile herumliegen, nicht praktikabel.
[0003] Die
DE 195 17 833 C1 lehrt, einen Fenster- oder Türgriff gegen unbefugte Betätigung mittels zweier Abdeckkappen
zu sichern, die über Feststellschrauben an die Griffhöhe angepasst und fixiert werden
und wenn gewünscht durch ein Zylinderschloss abgeschlossen werden können. Die Anpassung
und Fixierung dieser Vorrichtung ist ebenfalls aufwendig. Außerdem sind wieder mehrere
Teile vorhanden, die bei Nichtgerbrauch untergebracht werden müssen.
[0004] In der Praxis hat sich der Bedarf für Griffsicherungsvorrichtungen insbesondere bei
sogenannten Flachgriffen gezeigt, die beispielsweise in Faltanlagen eingesetzt werden,
wo das Zusammenfalten der einzelnen Elemente und deren geringer Abstand im zusammengefalteten
Zustand normal hoch bauende Fenster- oder Türgriffe nicht zulässt. In Flachgriffe
können daher meist auch keine Schlösser direkt eingesetzt werden, wie es bei abschließbaren
Fenster- oder Türgriffen der Fall ist. Zur Sicherung derartiger Griffe bietet der
Stand der Technik bislang keine Lösung an, die nicht nur den Sicherungszweck erfüllt,
sondern auch optisch möglichst zurückhaltend ist.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sicherungsvorrichtung für Fenster-
oder Türgriffe zu schaffen, die auf einfache Weise eine unbefugte Betätigung verhindert
und im nicht benutzten Zustand leicht verstaut werden kann. Diese Aufgabe wird durch
eine Sicherungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Durch die Ausbildung der Abdeckung mit mindestens zwei Arretierungselementen, die
mit entsprechenden Gegenstücken am Griff, Griffbeschlag und/oder Fenster bzw. Tür
zusammenwirken, und durch die Ausbildung zumindest eines dieser Arretierungselemente
als Riegel eines in die Abdeckung integrierten Schlosses benötigt die Sicherungsvorrichtung
nur ein einziges abnehmbares Teil, nämlich die Abdeckung, die dann dementsprechend
schlank und flach ausgebildet sein kann. Dadurch dass das Schloss, insbesondere ein
Zylinderschloss, in der Abdeckung aufgenommen ist, beeinträchtigt die Sicherungsvorrichtung
nicht die Anforderungen an geringe Bautiefe des Griffs bei Faltanlagen, da die Abdeckung
inklusive Schloss entfernt wird, wenn eine solche Anlage geöffnet und zusammengefaltet
wird.
[0007] Eine bevorzugt feste Verbindung des Schlosses mit der Abdeckung stellt sicher, dass
keine verlierbaren Einzelteile bei Nichtbenutzung der Sicherungsvorrichtung herumliegen.
Zur soliden Befestigung der Sicherungsvorrichtung ist es von Vorteil, wenn eines der
Gegenstücke zu den Arretierungselementen ein mit dem Fenster oder der Tür fest verbundenes
Schließstück ist. Bei einer weiter zu bevorzugenden Ausführungsform kann der Riegel
des Schlosses und/oder dessen Gegenstück eine Auflaufschräge aufweisen und zumindest
eines dieser beiden Teile in Richtung gegen das andere federvorgespannt sein, so dass
es gegen den Federdruck zurückweichen kann. Dies ermöglicht es, die Abdeckung sogar
bei geschlossenem Zylinderschloss aufsetzen zu können, da der Riegel des Schlosses
oder dessen Gegenstück dann durch die Auflaufschräge zurückgedrückt wird und am Ende
der Auflaufschräge durch die Federspannung wieder hervorspringt zur festen Verbindung.
Lediglich zum Öffnen der Sicherungsvorrichtung muss dann das Schloss aktiv aufgeschlossen
werden.
[0008] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Gegenstücke zu beiden Arretierungselementen
an Fenster oder Tür gegenüberliegend angeordnet und funktionsgleich, d.h. funktional
symmetrisch geformt, so dass die Abdeckung wenn gewünscht um 180° verdreht aufgesetzt
werden kann. Sofern sich das Schloss an einer Seite der Abdeckung befindet, kann dann
frei gewählt werden, ob das Schloss unten oder oben sitzen soll.
[0009] Durch die einfache Ausführungsform, bei der die wesentlichen Elemente in der Abdeckung
integriert sind, lässt sich eine schlanke und formschöne Bauweise verwirklichen, die
eine eingesetzte erfindungsgemäße Sicherungsvorrichtung optisch nicht hervortreten
lässt. Dennoch ist das System sicher und einfach im Gebrauch.
[0010] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus den Unteransprüchen und einem
in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung, das im Folgen
beschrieben wird; es zeigen:
- Fig. 1
- Die Sicherungsvorrichtung mit abgenommener Abdeckung a) in Perspektive und b) im Schnitt
ohne Abdeckung,
- Fig. 2
- den Gegenstand aus Fig. 1 beim Aufsetzen der Abdeckung,
- Fig. 3
- den Gegenstand aus den vorigen Figuren mit aufgesetzter Abdeckung, noch unverriegelt,
- Fig. 4
- den Gegenstand aus Fig. 3, nun verriegelt,
- Fig. 5
- den Gegenstand aus Fig. 4 mit umgedreht aufgesetzter Abdeckung,
- Fig. 6
- den Gegenstand aus Fig. 4 mit abgezogenem Schlüssel und
- Fig. 7
- den Gegenstand aus Fig. 5 mit abgezogenem Schlüssel.
[0011] Die in Fig. 1 dargestellte Situation zeigt einen Flachgriff 1, der in einem Griffschild
2 auf einem Rahmenelement bzw. einem Fenster oder einer Tür 3 montiert ist. Unterhalb
des Griffs 1 ist ein Gegenstück als Schließstück 4 auf dem Rahmenelement 3 aufgeschraubt,
das mit in nachfolgenden Figuren gezeigten Arretierungselementen einer zur Sicherungsvorrichtung
gehörenden, in Fig. 1 noch nicht angebrachten Abdeckung 6 zusammenwirkt. Als weiteres
Gegenstück 5 dient das obere Ende des Griffs 1, das um ein Kippen des Griffs zu ermöglichen
ohnehin eine Schräge aufweist, die hintergriffen werden kann. Die Abdeckung 6 beinhaltet
ein Zylinderschloss 7, das mit einem Schlüssel 8 betätigt werden kann.
[0012] Fig. 2 zeigt die Situation, in der die Abdeckung 6 über den Flachgriff 1 gestülpt
wird. Dabei hintergreift ein Arretierungselement 9, das innenseitig am oberen Ende
der Abdeckung 6 angeordnet ist, mit einem Vorsprung das durch das obere Ende des Griffs
1 gebildete Gegenstück 5. Das Schloss 7 ist geöffnet, d.h. dessen hier nicht sichtbarer
Riegel befindet sich in der Position "offen" bzw. "eingefahren". Dadurch kann die
Abdeckung 6 auch am unteren Ende flach auf das Rahmenelement 3 aufgelegt werden, wie
Fig. 3 zeigt.
[0013] Fig. 4 zeigt, wie sich der nun sichtbare Riegel 10 des Schlosses 7 durch 180° Drehung
des Schlüssels 8 von der Position "offen" bzw. "eingefahren" aus Fig. 3 in die Position
"geschlossen" bzw. "ausgefahren" in Fig. 4 bewegt. Der Riegel stellt dabei das zweite
Arretierungselement 10 dar und hintergreift einen Vorsprung des Gegenstücks 4. Wenn
der Riegel 10 wie dargestellt eine Auflaufschräge 11 aufweist und (hier nicht sichtbar)
in Richtung des Pfeils 12 federvorgespannt beweglich ist, kann eine Montage der Abdeckung
6 auch bei geschlossenem Schloss 7 erfolgen. Dann drückt sich der zuvor ausgefahrene
Riegel 10 beim Überstülpen der Abdeckung 6 über den Flachgriff 1 beim Kontakt mit
dem Gegenstück 4 automatisch in die Position "offen" bzw. "eingefahren" und springt
in der Endposition durch Federunterstützung wieder in die Stellung "geschlossen" bzw.
"ausgefahren" wie in Fig. 4 dargestellt zurück.
[0014] Fig. 5 zeigt, dass bei der hier dargestellten bevorzugten Ausführungsform die Abdeckung
6 wenn gewünscht auch um 180° gedreht aufgesetzt werden kann, da hier die beiden Gegenstücke
4,5 gegenüberliegend am Rahmenelement 3 angeordnet sind und - wenn auch nicht identisch,
so durch entsprechende Vorsprünge bzw. Hinterschneidungen doch - funktionsgleich geformt.
Somit kann die Position der Abdeckung 6 mit "Schloss unten" oder "Schloss oben" frei
gewählt werden, beispielsweise je nach Größe desjenigen, der die Abdeckung aufsetzt,
zur maximalen Bequemlichkeit.
[0015] Nur der Vollständigkeit halber zeigen die Fig. 6 und 7 die Sicherungsvorrichtung
mit abgezogenem Schlüssel zur Erfüllung der Funktion eines Zugriffsschutzes bzw. einer
Bediensperre.
[0016] In der Montagevariante der Abdeckung der Fig. 5 und 7 könnte das untere Arretierungselement
in einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform auch durch einen Vorsprung
der Abdeckung 6 (statt des Elements 9) gebildet sein, der in ein als Ausnehmung ausgebildetes
Gegenstück im Fenster, der Tür oder dem Rahmenprofil 3 eingreift.
[0017] Die erfindungsgemäße Sicherungsvorrichtung ist einfach zu handhaben und durch die
Möglichkeit, das Gegenstück 4 nachträglich am Rahmenelement 3 anzubringen, auch nachrüstbar.
Sollte der Griff 1 am oberen Ende anders gestaltet sein und damit nicht das Gegenstück
5 ausbilden können, kann dieses beispielsweise auch durch die seitlichen und oberen
Flanken des Griffschildes bzw. Griffbeschlags 2 gebildet werden, die bei passgenauer
Ausführung mit den Innenwänden der Abdeckung 6 zusammenwirken können und dadurch eine
Verdrehung der Abdeckung zusammen mit dem Griff 1 verhindern.
1. Sicherungsvorrichtung für einen Fenster- oder Türgriff (1) gegen unbefugte Betätigung
mit einer den Griff (1) übergreifenden Abdeckung (6) und einem Schloss (7) mit dem
die Abdeckung (6) abnehmbar befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (6) mindestens zwei Arretierungselemente (9,10) aufweist, die mit entsprechenden
Gegenstücken (4,5) am Griff (1), Griffbeschlag (2) und/oder Fenster (3) bzw. der Tür
(3) zusammenwirken, wobei eines der Arretierungselemente (9,10) ein Riegel (19) des
Schlosses (7) ist.
2. Sicherungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss (7) fest mit der Abdeckung (6) verbunden ist.
3. Sicherungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Gegenstücke (4,5) ein mit dem Fenster (3) oder der Tür (3) fest
verbundenes Schließstück (4) ist.
4. Sicherungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlossriegel (10) und/oder dessen Gegenstück (4,5) eine Auflaufschräge (11)
aufweisen und zumindest eines der beiden Teile (10,4,5) federvorgespannt beweglich
ist.
5. Sicherungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenstücke (4,5) zu den Arretierungselementen (9,10) gegenüberliegend angeordnet
und funktionsgleich geformt sind.