[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbundprofil für Brandschutzverglasungen gemäss Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei Brandschutzverglasungen handelt es sich um Verglasungen, die nicht nur die Ausbreitung
von Feuer und Rauch sondern aufgrund ihres Feuerwiderstands auch die Ausbreitung von
Wärme verhindern können (siehe beispielsweise DIN 4102 und DIN EN 13501). Die bei
Brandschutzverglasungen verwendeten Brandschutzscheiben sind in der Regel mehrlagig,
wobei zwischen den Glasscheiben jeweils eine Brandschutzschicht angeordnet ist. Bei
der Brandschutzschicht handelt es sich typischerweise um eine intumeszierende Funktionsschicht,
die im Brandfall aufschäumt und eine Schutzschicht z.B. in Form von Hartschaum bildet
(siehe beispielsweise die europäische Patentanmeldung
EP 1 637 687 A2).
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verbundprofil für Brandschutzverglasungen bereitzustellen,
welches als Rahmen für eine Brandschutzverglasung bzw. deren Brandschutzscheiben eingesetzt
werden kann und welches auch im Brandfalle seine Funktion als Rahmen weitestgehend
beibehält, also thermostabil ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verbundprofil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Das erfindungsgemässe Verbundprofil für Brandschutzverglasungen umfasst mehrere zusammengesteckte
Verbundprofilsegmente. Jedes Verbundprofilsegment weist ein erstes und ein zweites
Profilblech auf, die über wenigstens einen Steg miteinander verbunden sind. Ferner
ist an jedem Profilblech ein Verbindungselement zur Herstellung einer Steckverbindung
mit einem benachbarten Verbundprofilsegment vorgesehen. An einer Wand eines jeden
Verbindungselements - vorzugsweise an einer Innenwand eines jeden Verbindungselements
- ist ein nichtwärmebeständiger Abstandshalter zur Beabstandung zweier benachbarter,
zusammengesteckter Verbundprofilsegmente angeordnet.
[0006] Die nicht-wärmebeständigen Abstandshalter bestehen vorzugsweise aus einem Material,
dessen Schmelzpunkt bei wenigstens 100 Grad Celsius liegt. Vorzugsweise bestehen die
nicht-wärmebeständigen Abstandshalter aus einem Kunststoff, insbesondere einem thermoplastischen
Kunststoff wie beispielsweise Polyvinylchlorid (PVC). Die Profilbleche bestehen vorzugsweise
aus Chrom-Nickel-Stahl (CNS). Entsprechend bestehen die Stege und die Verbindungselemente
vorzugsweise aus Chrom-Nickel-Stahl.
[0007] Bei dem erfindungsgemässen Verbundprofil handelt es sich insbesondere um ein Eckprofil.
Hierzu sind das erste Profilblech und das zweite Profilblech eines jeden Verbundprofilsegments
bevorzugterweise gekantet ausgeführt, wobei der Kantenwinkel des ersten Profilblechs
dem Kantenwinkel des zweiten Profilblechs entspricht und vorzugsweise im Bereich von
90 bis 135 Grad liegt, wobei aber auch jeder kleinere oder grössere Winkel möglich
ist. Entsprechend sind die an den Profilblechen vorgesehenen Verbindungselemente bevorzugt
entsprechend der Profilbleche gekantet. Auf jeder Seite der sich durch Zusammenstecken
der die Profilbleche umfassenden Verbundprofilsegmente ergebenden Kante des Verbundprofils
kann dann eine Brandschutzscheibe in das Verbundprofil eingeschoben werden und zwar
in den Zwischenraum zwischen den ersten und den zweiten Profilblechen. D.h. über das
vorzugsweise als Eckprofil ausgebildete Verbundprofil können zwei in einem Winkel
zueinander angeordnete Brandschutzscheiben miteinander verbunden werden. Das erfindungsgemässe
Verbundprofil bildet hierbei eine Rahmen bzw. ein Rahmenteil für die Brandschutzscheiben.
[0008] Im Brandfalle schmelzen die nicht-wärmebeständigen Abstandshalter des erfindungsgemässen
Verbundprofils weg. Ferner dehnen bzw. verformen sich die Profilbleche der zusammengesteckten
Verbundprofilsegmente unter der Hitzeeinwirkung. Da die Abstandshalter zwischen den
Profilblechen benachbarter Verbundprofilsegmente aufgrund der Hitze weggeschmolzen
sind, ergibt sich in Längsrichtung des Verbundprofils genügend Raum für eine Dehnung/Verformung
der Profilbleche, sodass das erfindungsgemässe Verbundprofil seine Form im Wesentlichen
behält. Das erfindungsgemässe Verbundprofil ist somit im Wesentlichen thermostabil.
Die Verbindung zwischen den einzelnen Verbundprofilsegmenten bleibt bestehen. Ein
Aufreissen bzw. Aufbrechen des Verbundprofils, was ein Ausbrechen des Feuers und somit
eine Ausbreitung des Brandes und ausserdem erhöhte Unfallgefahr durch herabfallende
Teile zur Folge hätte, kann mit dem erfindungsgemässen Verbundprofil vorteilhafterweise
verhindert werden.
[0009] Die Stege, die die beiden Profilbleche eines jeden Verbundprofilsegments miteinander
verbinden, weisen vorzugsweise eine geringe Querschnittsfläche auf, die insbesondere
im Bereich von 4 bis 6 mm
2 liegt, wobei die Querausdehnung eines Steges vorzugsweise im Bereich von 2 bis 2.5
mm liegt. Durch die geringe Querschnittsfläche kommt den Stegen eine Isolierwirkung
zu. Dies insbesondere, da die Profilbleche als Kühlflächen fungieren, welche die Wärme
ableiten.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen und den anhand der Zeichnungen nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispielen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische, perspektivische Darstellung eines Verbundprofilsegments
eines erfindungsgemässen Verbundprofils, welches als Eckprofil mit einer Ecke mit
einem Winkel von 90 Grad ausgestaltet ist,
Fig. 2 eine schematische, perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Verbundprofils,
welches als Eckprofil mit einer Ecke mit einem Winkel von 90 Grad ausgestaltet ist,
Fig. 3 eine schematische, perspektivische Darstellung eines Verbundprofilsegments
eines erfindungsgemässen Verbundprofils, welches als Eckprofil mit einer Ecke mit
einem Winkel von 135 Grad ausgestaltet ist, und
Fig. 4 eine schematische, perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Verbundprofils,
welches als Eckprofil mit einer Ecke mit einem Winkel von 135 Grad ausgestaltet ist.
[0011] In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder gleich wirkende Komponenten.
Von anderen Komponenten verdeckte Komponenten sind gestrichelt bzw. mit nicht durchgehenden
Linien dargestellt.
[0012] In den Figuren sind in den Figuren 2 und 4 Verbundprofile 1, 1' gemäss der Erfindung
dargestellt. Die Figuren 1 und 3 zeigen jeweils ein Verbundprofilsegment 2, 2', wobei
die Figur 1 ein Verbundprofilsegment 2 des Verbundprofils 1 zeigt, während die Figur
3 ein Verbundprofilsegment 2' des Verbundprofils 1' zeigt. Sowohl das Verbundprofil
1 als auch das Verbundprofil 1' ist als Eckprofil ausgebildet, wobei die Ecke beim
Verbundprofil 1 (Figuren 1 und 2) beispielhaft einen Winkel von 90 Grad hat, während
die Ecke beim Verbundprofil 1' (Figuren 3 und 4) beispielhaft einen Winkel von 135
Grad hat. Andere Winkel als die Gezeigten sind selbstverständlich möglich.
[0013] Das in Figur 2 dargestellte Verbundprofil 1 weist in Längsrichtung mehrere Verbundprofilsegmente
2 (siehe Figur 1) auf, die zusammengesteckt sind, um das Verbundprofil 1 zu bilden.
Beispielhaft sind zwei zusammengesteckte Verbundprofilsegmente 2 dargestellt, wobei
das Verbundprofil 1 selbstverständlich auch mehr als zwei Verbundprofilsegmente 2
umfassen kann.
[0014] Jedes Verbundprofilsegment 2 umfasst ein erstes Profilblech 3 und ein zweites Profilblech
4, die in Querrichtung in einem Abstand zueinander angeordnet und über zwei Stege
5 miteinander verbunden sind. Sowohl an dem ersten Profilblech 3 als auch an dem zweiten
Profilblech 4 ist in Längsrichtung gesehen ein Verbindungselement 6 in Form eines
Metallblechs angeordnet und zwar jeweils bevorzugt an dem gleichen Ende der Profilbleche
3, 4. Die Verbindungselemente 6 sind vorzugsweise das jeweilige Profilblech 3, 4 überlappend
angeordnet. Die Verbindungselemente 6 können beispielsweise mittels Schweissen oder
auch Nieten an den jeweiligen Profilblechen 3, 4 befestigt werden.
[0015] Von den zwei Stegen 5 eines jeden Verbundprofilsegments 2 verbindet vorzugsweise
ein Steg 5 die oberen Enden der Profilbleche 3, 4 und ein Steg 5 die unteren Enden
der Profilbleche 3, 4 für eine gute Formstabilität des jeweiligen Verbundprofilsegments
2.
[0016] Damit das Verbundprofil 1 als Eckprofil fungieren kann, sind die Profilbleche 3 und
4 gekantet ausgeführt und zwar gemäss der Figuren 1 und 2 beispielhaft in einem Winkel
von 90 Grad. Die Profilbleche 3, 4 sind parallel zueinander und gleich ausgerichtet
angeordnet, d.h. die Kante des Profilblechs 4 weist nach innen, während die Kante
des Profilblechs 3 nach aussen weist. Entsprechend sind die Stege 5 vorzugsweise in
der Form von Pfeilen ausgeführt, deren Pfeilspitze und deren Pfeilende jeweils eine
Ecke mit einem Winkel von 90 Grad bilden, sodass der Steg 5 mit dem Pfeilende auf
das Profilblech 4 und mit der Pfeilspitze auf das Profilblech 3 - vorzugsweise durch
Schweissen - aufgebracht werden kann. Von jeder Seite der Ecke/Kante des Verbundprofils
1 kann eine Brandschutzscheibe (nicht dargestellt) in die von den Profilblechen 3,
4 gebildeten Zwischenräume geschoben werden, bis die jeweilige Brandschutzscheibe
an den querverlaufenden Stegen 5 ansteht.
[0017] Das erste Profilblech 3' und das zweite Profilblech 4' der in den Figuren 3 und 4
dargestellten Verbundprofilsegmente 2' des ebenfalls als Eckprofil ausgestalteten
Verbundprofils 1' sind beispielhaft in einem Winkel von 135 Grad gekantet. Entsprechendes
gilt für Pfeilspitze und Pfeilende der Stege 5'.
[0018] Die Verbindungselemente 6 dienen der Herstellung einer Steckverbindung eines Verbundprofilsegments
2 mit einem benachbarten Verbundprofilsegment 2. Für die Herstellung der Steckverbindung
wird ein benachbarten Verbundprofilsegment 2 in den durch die Verbindungselemente
6 der Profilbleche 3, 4 gebildeten Zwischenraum geschoben wird. Dabei ist der Abstand
der Verbindungselemente 6 (in Querrichtung gesehen) und der Abstand zwischen den Profilblechen
3, 4 derart gewählt, dass sich die Profilbleche 3, 4 eines benachbarten Verbundprofilsegments
3, 4 passgenau bzw. formschlüssig in den Zwischenraum zwischen den Verbindungselementen
6 eines Verbundprofilsegments 2 einbringen lassen. Die Verbindungselemente 6 sind
entsprechend der Profilbleche 3, 4 gekantet, d.h. beispielhaft in einem Winkel von
90 Grad. Die Verbindungselemente 6' der Verbundprofilsegmente 2' gemäss der Figuren
3 und 4 sind entsprechend der Profilbleche 3', 4' in einem Winkel von 135 Grad gekantet.
[0019] Auf der Innenwand eines jeden Verbindungselements 6 (und entsprechend eines jeden
Verbindungselements 6') sind Abstandshalter 7 angeordnet (siehe Figuren 2 und 4),
die in Richtung auf das jeweils andere Verbindungselement 6 und somit in den Innenraum
des jeweiligen Verbundprofilsegments 2 ragen, Auf jeder Seite der Kante/Ecke eines
Verbindungselements 6 ist vorzugsweise ein Abstandshalter 7 angeordnet, wobei die
Abstandshalter 7 auf gleicher Höhe angeordnet sind. Die Abstandshalter 7 können beispielsweise
auf die Verbindungselemente 6 aufgeklebt sein und bestehen aus nicht-wärmebeständigem
Material wie z.B. einem thermoplastischen Kunststoff. In den Figuren 1 und 3 sind
die Abstandshalter 7 der Einfachheit der Darstellung halber weggelassen.
[0020] Wird ein Verbundprofilsegment 2 mit einem benachbarten Verbundprofilsegment 2 verbunden,
indem die Profilbleche 3, 4 des einen Verbundprofilsegments 2 in den Zwischenraum
zwischen den Verbindungselementen 6 des anderen, benachbarten Verbundprofilsegments
2 geschoben werden, so stossen die Profilbleche 3, 4 des einen Verbundprofilsegments
2 an die Abstandshalter 7 des anderen, benachbarten Verbundprofilsegments 2 an, sodass
die Profilbleche 3, 4 zweier benachbarter Verbundprofilsegmente 2 des Verbundprofils
1 in Längsrichtung beabstandet zueinander angeordnet sind.
[0021] Zur optischen Abdeckung können aussen auf der Vorderseite und auf der Rückseite der
Verbundprofilsegmente 2 bzw. auf dem gesamten Verbundprofil 1 sich in Längsrichtung
erstreckende Abdeckbleche 8 vorgesehen sein, die beispielsweise mittels Schnapp- oder
Klebeverbindung auf die Profilbleche 3, 4 und/oder die Verbindungselemente 6 aufgeschnappt
oder -geklebt werden. Die Abdeckbleche 8 sind dazu wie die Profilbleche 3, 4 gekantet
und weisen an ihren Längsseiten längliche Haken 9 auf, die beim Aufbringen auf die
Profilbleche 3, 4 und auf die Verbindungselemente 6 die Längsseiten der Profilbleche
3, 4 und/oder der Verbindungselemente 6 aufnehmen.
[0022] Bei einem Brand schmelzen die nicht-wärmebeständigen Abstandshalter 7 weg, sodass
sich in Längsrichtung des Verbundprofils 1 Raum für die Profilbleche 3, 4 ergibt,
in den hinein sie sich ausdehnen können. Dadurch kann eine Verformung, insbesondere
ein Aufreissen, des Verbundprofils 1 vermieden werden. Das Verbundprofil 1 ist also
thermostabil und kann einer Ausbreitung des Brandes entgegenwirken.
[0023] Bezüglich des in den Figuren 3 und 4 dargestellten Verbundprofils 1' (bzw. dessen
Verbundprofilsegmenten 2'), welches ebenfalls als Eckprofil ausgestaltet ist jedoch
mit einem Winkel von 135 Grad, und dessen Profilblechen 3', 4', Verbindungselementen
6', Stegen 5' und Abdeckblechen 8' etc. gilt das oben Gesagte entsprechend.
1. Verbundprofil für Brandschutzverglasungen,
gekennzeichnet durch mehrere zusammengesteckte Verbundprofilsegmente (2; 2'),
- wobei jedes Verbundprofilsegment (2; 2') ein erstes Profilblech (3; 3') und ein
zweites Profilblech (4; 4') aufweist, die über wenigstens einen Steg (5; 5') miteinander
verbunden sind,
- wobei an jedem Profilblech (3, 4; 3', 4') ein Verbindungselement (6; 6') zur Herstellung
einer Steckverbindung mit einem benachbarten Verbundprofilsegment (2; 2') vorgesehen
ist, und
- wobei an einer Wand eines jeden Verbindungselements (6; 6') wenigstens ein nichtwärmebeständiger
Abstandshalter (7) zur Beabstandung zweier benachbarter, zusammengesteckter Verbundprofilsegmente
(2; 2') angeordnet ist.
2. Verbundprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine nichtwärmebeständige Abstandshalter (7) aus einem Material besteht,
dessen Schmelzpunkt bei wenigstens 100 Grad Celsius liegt.
3. Verbundprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine nichtwärmebeständige Abstandshalter (7) eines jeden Verbindungselements
(6; 6') aus Kunststoff besteht.
4. Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Profilblech (3; 3') und das zweite Profilblech (4; 4') eines jeden Verbundprofilsegments
(2; 2') gekantet sind, wobei der Kantenwinkel des ersten Profilblechs (3; 3') dem
Kantenwinkel des zweiten Profilblechs (4; 4') entspricht.
5. Verbundprofil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kantenwinkel eines jeden Profilblechs (3, 4; 3', 4') im Bereich von 90 bis 135
Grad liegt.
6. Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche eines jeden Steges (5; 5') in einem Bereich von 4 bis 6 mm2 liegt.
7. Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Verbundprofilsegment (2; 2') zwei Stege (5; 5') umfasst, wobei der eine Steg
(5; 5') das erste Profilblech (3; 3') und das zweite Profilblech (4; 4') an einem
oberen Ende und der zweite Steg (5; 5') das erste Profilblech (3; 3') und das zweite
Profilblech (4; 4') an einem unteren Ende miteinander verbindet.