[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät mit einem Garraum und einem Gargutträger,
wobei sich auf dem Gargutträger ein Gargut befindet.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche Gargeräte bekannt, die eine Beleuchtungseinrichtung
zur Beleuchtung des Garraums zeigen. Durch diese Beleuchtungseinrichtung ist es dem
Benutzer des Gargeräts möglich, das Gargut während des Garvorganges bei geschlossener
Türe zu betrachten, und aufgrund der Bräune auf das Garzeitende zu schließen. Diese
Beleuchtungseinrichtungen sind in den Garraumwänden und/oder der Garraumdecke in der
Art angeordnet, dass das einfallende Licht den Gargutträger mit dem darauf angeordneten
Gargut bestmöglich ausleuchtet.
[0003] Zudem sind aus dem Stand der Technik unterschiedliche Auszugsvarianten für Gargutträger
bekannt. Gargutträger werden in die rippenförmigen Aufnahmen der Garraumseitenwände
zwischen einem ausgefahrenen und einem eingefahrenen Zustand bewegt. Darüber hinaus
sind Auszüge bekannt, welche an den Garraumseitenwänden befestigt sind. Diese tragen
den Gargutträger zwischen einer ein- oder ausgefahrenen Position mittels kugelgelagerter
Teleskopschienen.
[0004] Nachteilig an den bekannten Beleuchtungseinrichtungen ist, dass diese das Gargut
lediglich im eingefahrenen Zustand, zumeist bei geschlossener Türe ausreichend beleuchten.
[0005] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Gargerät bereitzustellen, dass den Gargutträger
und dessen Gargut in ausgefahrener Position ausreichend beleuchtet.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass im Kaltbereich eine Beleuchtungseinrichtung
zur Beleuchtung des Gargutträgers in ausgefahrener Position angeordnet ist. Dabei
stellt der Kaltbereich die Bauteile dar, welche von den betriebsgemäß nicht aufzuhaltenden
Bauteilen gebildet sind. Dazu gehören alle Teile außerhalb der Garraumisolierung sowie
der Türinnenscheibe. Der Garraum, dessen Öffnung mittels einer Türe verschließbar
ist, nimmt einen Gargutträger auf, auf dem sich das zu garende Gargut befindet. Dieser
Gargutträger ist in seiner Betriebslage vollständig in den Garraum eingeschoben, wobei
die geschlossene Türe den Garraum thermisch von der Umgebung trennt. Bei geöffneter
Türe ist der Gargutträger aus seiner eingeschobenen Position beweglich gelagert, um
zur Entnahme oder zu Kontrollzwecken des Garergebnisses herausgzogen zu werden. Bei
Rippen oder Einhängegittern befindet sich der Gargutträger ca. zu 2/3 außerhalb des
Garraums. Bei Teleskopauszügen befindet sich der Gargutträger in seiner ausgefahrenen
Position im Wesentlichen außerhalb des Garraums. Erfindungsgemäß ist der ausgefahrenen
Position nicht nur die Anschlagsposition bei maximalem Auszug gemeint, sondern auch
Positionen bei denen sich das Gargut außerhalb des Garraums befindet. Eine besonders
gute Beleuchtung des sich auf dem Gargutträger befindlichen Garguts wird erzeugt,
wenn sich die Beleuchtungseinrichtung im Kaltbereich des Gargeräts befindet.
[0007] Eine besonders gute Beleuchtung des Gargutträgers in seiner ausgefahrenen Position
wird erzielt, wenn die Beleuchtungseinrichtung sich in der sich im Kaltbereich befindenden
Bedienblende angeordnet ist. Die sich oberhalb des Garraums an der Gerätefront befindlichen
Bedienblende ist ein besonders guter Anbringungsort für die Beleuchtungseinrichtung,
da aus der Beleuchtungseinrichtung austretendes Licht demnach von oben auf den Gargutträger
und das Gargut fällt. Die im Bereich der Bedienblende angebrachte Beleuchtungseinrichtung
ist vorzugsweise an der Bedienblendenunterseite angeordnet. Eine verbesserte Anordnung
ergibt sich, wenn die Beleuchtungseinrichtung zudem an der Rückseite der Bedienblende,
bzw. an den zur Befestigung der Bedienblende angeordneten Elemente befestigt ist.
Ein weiterer Vorteil der Befestigung der Beleuchtungseinrichtung im Bereich der Bedienblende
ist, dass die Beleuchtung Ebenen unabhängig erfolgt. Durch diesen Lichteinfall auf
das Gargut von oben ist das Beleuchtungsergebnis unabhängig von der gewählten Einschubebene.
[0008] Gemäß einer Variante befindet sich die Beleuchtungseinrichtung im Bereich des den
Garraum umgebenden Flansches. Gemäß dieser Variante erfolgt die Beleuchtung des Gargutträgers
und des darauf befindlichen Garguts von den Seiten.
[0009] Gemäß einer Variante ist die Beleuchtungseinrichtung im Bereich einer den Garraum
umgebenen Lisene angeordnet. Die Lisenen befinden sich seitlich des Garraums vor dem
Flansch.
[0010] Vorzugsweise ist die Beleuchtungseinrichtung schwenkbar ausgebildet. Dabei schwenkt
die gesamte Beleuchtungseinrichtung und/oder jedes Leuchtelement separat. Eine besonders
gute Beleuchtung des Gargutträgers und des darauf befindlichen Garguts wird erzielt,
wenn die Beleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit der Position des ausgezogenen Gargutträgers
schwenkt. Da sich das Gargut zumeist mittig in Auszugsrichtung auf den Gargutträgern
befindet, bildet diese Mitte auch den Fokus der Beleuchtungseinrichtung. Ist die Beleuchtungseinrichtung
schwenkbar ausgebildet, verfolgt die schwenkende Beleuchtungseinrichtung diesen Mittelpunkt.
[0011] Vorteilhafterweise weist die Beleuchtungseinrichtung zumindest ein Leuchtmittel auf.
Dabei kann das Leuchtmittel als Glühbirne, LED, OLED, Halogen oder weitere aus dem
Stand der Technik bekannte Leuchtmittel bestehen. Die Erfindung sieht vor, dass die
Beleuchtungseinrichtung aus einem über die Gerätefront zentral angeordneten Leuchtmittel
besteht, welches insbesondere zentral angeordnet ist. Alternativ können mehrere Leuchtmittel
über die Gerätefront verteilt angeordnet sein.
[0012] Eine besondere gute Beleuchtung des Garguts wird erzielt, wenn die Beleuchtungseinrichtung
in Abhängigkeit der Türstellung ein- oder ausschaltbar ist. So wird die Beleuchtung
angeschalten, sobald ein Öffnen der Türe über Sensoren detektiert wird. Dabei wird
der Arbeitsbereich beleuchtet, um ein besseres Greifen des Gargutträgers für die Ausfahrbewegung
zu ermöglichen. Eine besonders gute Beleuchtung, die zudem energieeffizient ist, wird
erzielt, wenn die Beleuchtungseinrichtung dehnbar und/oder mit einer automatischen
Abschaltung ausgestattet ist.
[0013] Gemäß einer Variante ist die Beleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit der Gargutträgerpositionen
ein- oder ausschaltbar. Dabei wird die Position des Gargutträgers über Sensoren detektiert
und in dessen Abhängigkeit die Beleuchtungseinrichtung betätigt, bzw. die Beleuchtungseinrichtung
geschwenkt.
[0014] Eine besonders benutzerfreundliche Variante sieht vor, dass die Beleuchtungseinrichtung
zumindest einen Systemstatus anzeigt. Dabei können über Anzahl der Leuchtmittel, Farbe
der Leuchtmittel oder Intensität der Leuchtmittel Systemparameter, wie z. B. die verbleibende
Gardauer, die Kerntemperatur, der Aufheizstatus oder die Fortschrittsanzeige dargestellt,
bzw. auf das Gargut projiziert werden. Dies ermöglicht dem Benutzer gleichzeitig das
Gargut sowie den Systemstatus einzusehen.
[0015] Eine besonders gute Beleuchtungseinrichtung entsteht, wenn sich die Leuchtmittel
und Lichtauszugsöffnungen der Beleuchtungseinrichtung im Kaltbereich befinden. Dabei
befinden sich alle systemwichtigen Elemente des Leuchtmittels und/oder der Beleuchtungseinrichtung
im Kaltbereich und somit außerhalb der thermisch belastenden Wärme des Garraums.
[0016] Ein besonders gutes Gargerät weist zu der beschriebenen Beleuchtungseinrichtung im
Kaltbereich eine weitere herkömmliche Beleuchtungseinrichtung für den Garraum auf.
Diese herkömmliche Beleuchtungseinrichtung ist zur Beleuchtung des Garraums vorgesehen
und sitzt im Mittelbereich, und somit im Garbereich des Gargerätes, und dient zur
Beleuchtung des Garguts bei geschlossener Türe.
[0017] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der
Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen
sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren
angezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen
Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder In Alleinstellung verwendbar,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der
Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt
und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten
Ausführungen hervorgehen erzeugbar sind.
[0018] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Gargeräts; und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Beleuchtungseinrichtung des Gargeräts.
[0019] In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0020] In Fig. 1 ist einer perspektivischen Darstellung ein Gargerät 1 zum Zubereiten von
Lebensmitteln gezeigt, welches im Ausführungsbeispiel ein Backofen ist. Das Gargerät
1 umfasst einen Garraum 2, der durch die Seitenwände 3 des Backrohrs begrenzt ist.
Frontseitig weist der Garraum 2 eine Beschickungsöffnung auf, welche durch eine Türe
4 verschließbar ist. An den Seitenwänden 3 befindet sich je eine Gargutträgeraufnahme
5, die geeignet ist, Gargutträger 6, wie z. B. Roste, Backbleche oder ähnliches Zubehör
aufzunehmen. Die Gargutträgeraufnahme 5 weist dabei unterschiedliche Einschubhöhen
auf, die den Gargutträger 6 auf unterschiedlichen Höhenniveaus im Garraum 2 zu den
Heizelementen beabstandet. Die in Figur gezeigte Gargutträgeraufnahme, in der Ausbildung
als Einhängegitter, ist exemplarisch. Nicht dargestellt, aber äquivalent in Funktion
und Ausführung sind alternative Gargutträgeraufnahmen 5, wie z. B. Rippenaufnahme
sowie Teleskopauszüge, wie z. B: Normalauszüge, Vollauszüge oder Überauszüge. Das
Gargerät 1 bildet mit seiner geschlossenen Tür 4 und dem Blendenabschnitt 7 eine im
Wesentlichen einheitliche und plane Gerätefront (geschlossene Türe). Der Blendenabschnitt
7 dient dem Benutzer des Gargeräts 1 als Bedien- und Anzeigeelement. Dabei kann der
Benutzer über Bedienelemente 8 Systemparameter wie z. B. Heizart und Temperatur eingeben
und erhält über Anzeigenelemente 9 derartige Systemparameter zurückgemeldet.
[0021] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht des Gargeräts 1 mit geöffneter Türe 4,
die den Garraum 2 freigibt. Die im Garraum 2 befindliche Gargutträgeraufnahme 5 hält
den Gargutträger 6 in einer ausgefahrenen Position. Der Blendenabschnitt 7 befindet
sich oberhalb der Öffnung des Garraums 2 und ist gegenüber diesen thermisch abgetrennt.
Diese thermische Trennung ist von Nöten, damit Komponenten wie z. B. Bedienelemente
8 oder Anzeigenelemente 9, welche kritisch auf Temperatur reagieren, eine einwandfreie
Funktion aufweisen, auch wenn das Gargerät 1 über einen längeren Zeitraum mit hohen
Temperaturen betrieben wird.
[0022] In diesem Ausführungsbeispiel ist am Blendenabschnitt 7 eine Beleuchtungseinrichtung
10 zur Beleuchtung des Gargutträgers 6 und des darauf getragenen Garguts angeordnet.
[0023] Die Beleuchtungseinrichtung 10 weist dabei drei Leuchtmittel 11 auf. Deren in Fig.
2 dargestellten Lichtkegel leuchten das Gargut des Gargutträgers 6 in seiner ausgefahrenen
Position derart an, dass ein vor dem Gargerät 1 als stehender Benutzer das Gargut
sichten kann, um auf die verbleibende Zeit zu schließen. Dies ist besonders wichtig,
da die normale Raumbeleuchtung durch Fenster oder Leuchtmittel an der Decke durch
den vor dem Gargerät 1 stehenden Benutzer und dessen Schatten nicht auf das Gargut
gelangen. Die Leuchtmittel 11 sind dabei in derart unter dem Blendenabschnitt 7 angeordnet,
dass sie dem Benutzer nicht blenden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0024]
- 1
- Gargerät
- 2
- Garraum
- 3
- Seitenwand
- 4
- Türe
- 5
- Gargutträgeraufnahme
- 6
- Gargutträger
- 7
- Blendenabschnitt
- 8
- Bedienelement
- 9
- Anzeigenelement
- 10
- Beleuchtungseinrichtung
- 11
- Leuchtmittel
1. Gargerät mit einem Garraum 2, dessen Öffnung mittels einer Türe (4) verschließbar
ist, einem zwischen einer eingefahrenen und einer ausgefahrenen Position verschiebbaren
Gargutträger (6) und einem Kaltbereich, der von dem betriebsmäßig nicht aufzuheizenden
Bauteilen des Gargeräts (1) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Kaltbereich eine Beleuchtungseinrichtung (10) zur Beleuchtung des Gargutträgers
(6) in ausgefahrener Position angeordnet ist.
2. Gargerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kaltbereich eine Bedienblende (7) aufweist, welche die Beleuchtungseinrichtung
(10) aufnimmt.
3. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kaltbereich einem dem Garraum (2) umgebenden Flansch aufweist, welcher die Beleuchtungseinrichtung
(10) aufnimmt.
4. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kaltbereich eine den Garraum 2 umgebene Lisene aufweist, welche die Beleuchtungseinrichtung
(10) aufnimmt.
5. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (10) schwenkbar ausgebildet ist.
6. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (10) zumindest ein Leuchtmittel (11) aufweist.
7. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (10) in Abhängigkeit der Türstellung ein- oder ausschaltbar
ist.
8. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (10) in Abhängigkeit der Gargutträgerposition ein- oder
ausschaltbar ist.
9. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Beleuchtungseinrichtung (10) zumindest ein Systemstatus anzeigbar ist.
10. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Leuchtmittel (11) und Lichtaustrittsöffnungen der Beleuchtungseinrichtung
(10) sich im Kaltbereich befinden.
11. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Garraum (2) eine weitere Beleuchtungseinrichtung für den Garraum (2) aufweist.