[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät mit wenigstens einem Garraum und
wenigstens einer Mikrowellenquelle.
[0002] Gargeräte weisen in der Regel eine oder mehrere Heizquellen für die Zubereitung von
Speisen in einem Garraum auf. Dabei eignen sich einige Heizquellen oft besonders gut
für bestimmte Garmethoden. So finden thermische Heizquellen, wie z. B. Ober- und Unterhitzeheizquellen,
regelmäßig Verwendung beim Backen von Broten und Kuchen. Mikrowellenheizquellen weisen
sich oft durch eine hohe Energieeffizienz aus, da sie die Speisen auch von innen her
garen. Heizquellen für Dampfgarverfahren bieten meist eine relativ schonende Zubereitungsmöglichkeit,
da beispielsweise beim Garen von Gemüse bestimmte Vitamine erhalten bleiben. Auch
Kombinationen aus verschiedenen Heizquellen sind häufig sehr sinnvoll für ein optimales
Garergebnis, wie beispielsweise eine Kombination aus einer Umluftheizquelle mit einer
Grillheizquelle zur Zubereitung von Braten mit besonders schmackhaften Krusten.
[0003] Die Kombination verschiedener Heizquellen in einem sicheren und funktionellen Gargerät
stellt jedoch meist eine technische Herausforderung dar. Besonders bei einem Gargerät
mit einer Kombination aus einer Mikrowellenheizquelle und einer Dampfheizquelle sind
spezielle Anforderungen an den Verschluss des Garraumes zu stellen. Einerseits muss
bei einem solchen Mikrowellendampfgargerät das Austreten von Mikrowellen aus dem Garraum
wirkungsvoll und sicher verhindert werden. Andererseits muss der Garraum auch derart
abgedichtet sein, dass der heiße Dampf nicht entweichen kann.
[0004] Im Stand der Technik sind Mikrowellendampfgargeräte bekannt geworden, welche diese
Anforderungen in der Regel zuverlässig erfüllen und üblicherweise eine Mikrowellendichtung
sowie eine Feuchtigkeitsdichtung aufweisen. Beispielsweise gibt es Mikrowellendampfgargeräte
mit Mikrowellendichtungen, welche quaderähnlich in den Garraum hineinragen. Daran
ist jedoch nachteilig, dass das Garraumvolumen durch die Dichtung erheblich reduziert
wird und die Dichtungen zum schnellen Verschmutzen neigen.
[0005] Weiterhin sind auch Mikrowellendampfgargeräte mit flachen Mikrowellendichtungen bekannt
geworden, welche das Garraumvolumen nicht wesentlich reduzieren. Diese Gargeräte haben
jedoch meist den Nachteil, dass sich im Bereich der Feuchtigkeitsdichtung regelmäßig
eine nicht unerhebliche Menge Feuchtigkeit ablagert. Dieser sogenannte Wassersack
läuft dann beim Öffnen der Garraumtür ab, so dass das Wasser z. B. auf Küchenmöbel
oder den Küchenboden laufen kann oder aber ein Auffanggefäß bereitstehen muss.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gargerät mit einer Mikrowellendichtung
sowie einer Feuchtigkeitsdichtung zur Verfügung zu stellen, bei welchem die Bildung
eines Wassersacks vermieden und das Garraumvolumen nicht eingeschränkt wird.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte
Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben
sich aus der allgemeinen Beschreibung der Erfindung und der Beschreibung des Ausführungsbeispiels.
[0008] Das erfindungsgemäße Gargerät weist wenigstens einen Garraum und wenigstens eine
Mikrowellenquelle sowie wenigstens eine Garraumtür zum Schließen und Öffnen einer
Beschickungsöffnung des Garraums auf. Im Bereich der Beschickungsöffnung sind wenigstens
eine Mikrowellendichtung und wenigstens eine Feuchtigkeitsdichtung vorgesehen. Dabei
ist die Feuchtigkeitsdichtung näher zu dem Garraum angeordnet als die Mikrowellendichtung.
[0009] Das erfindungsgemäße Gargerät hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass
die Feuchtigkeitsdichtung näher zu dem Garraum angeordnet ist als die Mikrowellendichtung.
Bei einer solchen Anordnung wird die Bildung eines Wassersacks vermieden. Die Mikrowellendichtung
ist zudem vor Verschmutzung durch fetthaltigen Dunst aus dem Garraum geschützt.
[0010] Die Mikrowellendichtung ist insbesondere dazu geeignet und ausgebildet, Mikrowellen
am Austritt aus dem Gargerät zu hindern. Die Feuchtigkeitsdichtung verhindert bevorzugterweise
einen Austritt von Feuchtigkeit, insbesondere Flüssigkeit und/oder Dampf und/oder
Kondensat aus dem Garraum.
[0011] Insbesondere sind die Mikrowellendichtung und die Feuchtigkeitsdichtung in zwei unterschiedlichen
Ebenen angeordnet. Die Beschickungsöffnung definiert dabei eine im Wesentlichen sich
vertikal erstreckende erste Ebene. Vorzugsweise ist die Feuchtigkeitsdichtung in einer
zweiten Ebene und die Mikrowellendichtung in einer dritten Ebene angeordnet. Alle
drei Ebenen sind bevorzugtermaßen im Wesentlichen parallel zueinander. Die dritte
Ebene liegt aus Garraumsicht insbesondere hinter der ersten Ebene und die zweite Ebene
liegt aus Garraumsicht insbesondere vor der dritten Ebene. Dabei kann die zweite Ebene
vor, hinter oder auch in der ersten Ebene liegen. Abweichungen, welche die im Wesentlichen
vertikale Anordnung betreffen, sind möglich und können mehrere Grad und bis zu 30
Grad und mehr betragen. Das ist auch möglich für im Wesentlichen parallele und im
Wesentlichen rechtwinkelige Anordnungen.
[0012] Besonders bevorzugt ist bei der Mikrowellendichtung der im Wesentlichen radiale Abstand
zu einer gedachten, sich im Wesentlichen durch den Mittelpunkt der Beschickungsöffnung
und im Wesentlichen rechtwinkelig zu den drei oben genannten Ebenen erstreckenden
Achse größer als bei der Feuchtigkeitsdichtung. Die Mikrowellendichtung und die Feuchtigkeitsdichtung
verlaufen insbesondere entlang eines umfänglichen und/oder umlaufenden Randbereichs
der Beschickungsöffnung und/oder der Garraumtür.
[0013] Es ist möglich und bevorzugt, dass wenigstens eine thermische Heizquelle vorgesehen
ist. Die thermische Heizquelle kann dabei als elektrische und/oder gasbetriebene Heizquelle
ausgebildet sein oder eine solche umfassen. Möglich ist auch wenigstens eine Unterhitzeheizquelle,
Oberhitzeheizquelle, Umluftheizquelle, Grillheizquelle, Heizstrahler und/oder wenigstens
eine andere für Gargeräte bekannte Heizquelle. Eine thermische Heizquelle ist besonders
vorteilhaft, da diese als Ergänzung für die Mikrowellenquelle eingesetzt werden kann,
um z. B. bei der Zubereitung eines Bratens eine Krustenbildung zu erzielen.
[0014] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist wenigstens eine Dampfquelle vorgesehen.
Die Dampfquelle ist insbesondere dazu ausgebildet und geeignet, Dampf zu erzeugen,
welcher für einen Garprozess nutzbar ist. Der Dampf wird dabei vorzugsweise in den
Garraum geführt. Insbesondere ist das Gargerät als Mikrowellendampfgargerät bzw. als
Kombigerät für Mikrowellen- und Dampfbetrieb ausgebildet. Es kann dabei wenigstens
eine Betriebsart vorgesehen sein, welche das Mikrowellengarverfahren und das Dampfgarverfahren
kombiniert.
[0015] Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Feuchtigkeitsdichtung an wenigstens einer Wandung
des Garraums angeordnet ist. Die Feuchtigkeitsdichtung ist dabei insbesondere im Bereich
der Beschickungsöffnung angeordnet. Möglich ist auch, dass die Feuchtigkeitsdichtung
im Übergangsbereich von Garraumwand und Garraumfront und vorzugsweise unmittelbar
an einer Kante von Garraumwand und Garraumfront angeordnet ist. Die Feuchtigkeitsdichtung
kann um den Garraum bzw. die Beschickungsöffnung und/oder der Garraumfront umlaufend
gestaltet sein. Dabei sind Unterbrechungen möglich. Möglich ist aber auch, dass mehrere
Feuchtigkeitsdichtungen wenigstens teilweise aneinandergereiht oder wenigstens teilweise
parallel zueinander angeordnet sind. Die Feuchtigkeitsdichtung kann auch an der Garraumtür
angebracht sein.
[0016] Die Feuchtigkeitsdichtung weist vorzugsweise eine im Wesentlichen dammartige Wirkung
hinsichtlich der Feuchtigkeit auf. Dabei ist die Feuchtigkeitsdichtung insbesondere
so ausgebildet und angeordnet, dass das kondensierte Wasser an den Wandungen und insbesondere
am Garraumboden nach Öffnen der Garraumtür zurückgehalten wird. Das ist besonders
vorteilhaft, weil dadurch ein Wassersack verhindert wird. Zudem wird ein Ablaufen
des Wassers nach Öffnen der Garraumtür, beispielsweise auf den Küchenboden, verhindert.
Eine spezielle Ablaufund Auffangeinrichtung, wie sie bisher aus dem Stand der Technik
bekannt ist, kann daher eingespart werden.
[0017] Es ist ebenfalls bevorzugt, dass die Feuchtigkeitsdichtung wenigstens eine Dichtlippe
aufweist. Die Feuchtigkeitsdichtung liegt dabei mit der Dichtlippe wenigstens teilweise
an der geschlossenen Garraumtür an. Die Dichtlippe ist insbesondere so ausgebildet,
dass innen an der geschlossenen Garraumtür herablaufendes Kondensat bzw. Flüssigkeit
in den Garraum abgeleitet wird. Es ist auch möglich, dass die Feuchtigkeitsdichtung
zwei oder mehr Dichtlippen aufweist.
[0018] Die Feuchtigkeitsdichtung kann auch wenigstens eine Dichtlippe aufweisen, mit welcher
die Feuchtigkeitsdichtung wenigstens teilweise an einer Wandung des Garraumes anliegt.
Die Dichtlippe liegt insbesondere auf dem Boden des Garraumes auf. Besonders bevorzugt
ist eine Feuchtigkeitsdichtung mit zwei Dichtlippen. Dabei liegt insbesondere eine
Dichtlippe an der Garraumtür und eine Dichtlippe an der Wandung des Garraums an. Dadurch
kann von der Garraumtür kommendes Kondensat bzw. Flüssigkeit auf den Boden des Garraumes
und dann nach innen hin abgeleitet werden. Eine solche Ausgestaltung verhindert besonders
effektiv die Bildung von Wassersäcken.
[0019] Die Feuchtigkeitsdichtung besteht insbesondere wenigstens teilweise aus einem elastischen
Material. Somit kann sich die Feuchtigkeitsdichtung gut an den jeweiligen Auflagebereich
anpassen, wodurch eine besonders gute Dichtwirkung erzielbar ist.
[0020] Es ist möglich, dass die Feuchtigkeitsdichtung wenigstens teilweise aus einem für
Mikrowellen transparenten Material gefertigt ist. Möglich ist auch ein mikrowellenresistentes
Material. Dadurch wird eine Erwärmung und/oder Zerstörung der Feuchtigkeitsdichtung
durch die Mikrowellen verhindert.
[0021] Die Feuchtigkeitsdichtung besteht vorteilhafterweise wenigstens teilweise aus einem
dampfbeständigen Material. Insbesondere ist die Feuchtigkeitsdichtung dabei gegen
üblicherweise in einem Gargerät bzw. Mikrowellendampfgargerät auftretenden Temperaturen
sowie Dämpfe beständig.
[0022] Besonders bevorzugt besteht die Feuchtigkeitsdichtung wenigstens teilweise aus einem
Silikon enthaltenden und/oder silikonartigen Material. Auch andere geeignete Materialien
sind möglich.
[0023] Die Mikrowellendichtung ist insbesondere wenigstens teilweise an der Garraumtür angeordnet
ist. Besonders bevorzugt ist die Mikrowellendichtung in der Garraumtür integriert.
Die Mikrowellendichtung ist insbesondere so angeordnet, dass die Feuchtigkeit bzw.
der Dampf aus dem Garraum von der Feuchtigkeitsdichtung abgehalten werden, bevor sie
die Mikrowellendichtung erreichen. Das ist sehr vorteilhaft, weil dadurch ein Verschmutzen
der Mikrowellendichtung mit fetthaltigem Dunst und dergleichen verhindert wird.
[0024] In einer vorteilhaften Ausführung umfasst die Mikrowellendichtung wenigstens eine
Mikrowellensperreinrichtung.
[0025] Die Garraumtür weist insbesondere wenigstens eine innere Scheibe und wenigstens eine
äußere Scheibe auf. Die Mikrowellensperreinrichtung kann wenigstens teilweise zwischen
der inneren Scheibe und der äußeren Scheibe vorgesehen sein. Die Scheiben sind vorzugsweise
wenigstens teilweise transparent. Das ermöglicht eine Beobachtung des Garraums auch
bei geschlossener Tür. Zudem schützen die Scheiben die Mikrowellensperreinrichtung
gegen Einflüsse von innen und außen, z. B. gegen Stöße oder Verschmutzung.
[0026] Die Mikrowellensperreinrichtung umfasst in einer bevorzugten Weiterbildung wenigstens
eine Lambda/4-Falle oder ist als eine solche ausgebildet. Die Lambda/4-Falle ist dabei
insbesondere als eine Resonanzdichtung vorgesehen. Vorteilhafterweise beträgt die
Breite der Lambda/4-Falle in etwa ein Viertel der Wellenlänge der abzuschirmenden
Mikrowellen.
[0027] Bevorzugterweise ist wenigstens eine sich im Wesentlichen benachbart zu der inneren
Scheibe erstreckende metallische Platte vorgesehen. Dabei ist die Platte insbesondere
zwischen der inneren Scheibe und der äußeren Scheibe angeordnet. Die Platte kann Öffnungen
aufweisen und als Lochplatte oder als Gitter oder dergleichen ausgebildet sein. Eine
solche Ausführung mit einer Platte mit Öffnungen ermöglicht einen Einblick in den
Garraum bei geschlossener Garraumtür. Die Öffnungen der Platte sind dabei insbesondere
kleiner und vorzugsweise ein Vielfaches kleiner als die Wellenlänge der erzeugten
Mikrowellen. Dadurch kann die Platte eine gute Abschirmung der Umgebung gegen die
Mikrowellen bieten. Es ist auch möglich, dass ein Teil der metallischen Platte und
insbesondere ein Randbereich als ein Teil der Lambda/4-Falle vorgesehen ist.
[0028] Die Lambda/4-Falle an der Garraumtür kann wenigstens eine etwa U-förmige Struktur
umfassen. Die U-förmige Struktur kann auch wenigstens teilweise zur Aufnahme der inneren
und/oder der äußeren Scheibe ausgeführt sein. Die U-förmige Struktur kann auch wenigstens
teilweise als tragendes Teil der Garraumtür vorgesehen sein. Dazu können auch weitere
Strukturen und/oder profilierte Bereiche an der U-förmigen Struktur ausgebildet sein.
Möglich ist auch, dass die U-förmige Struktur wenigstens teilweise von der metallischen
Platte abgedeckt ist.
[0029] Es ist möglich, dass zwischen der Garraumtür und einem Frontrahmen des Gargerätes
ein mikrowellendurchlässiger Spalt vorgesehen ist. Der Spalt kann auch zwischen dem
Frontrahmen und der metallischen Platte und/oder der Lambda/4-Falle ausgebildet sein.
Am Ende des Spaltes können Mikrowellen in die Lambda/4-Falle reflektiert werden. Das
Ende des Spaltes ist insbesondere dadurch ausgebildet, dass ein Bereich der Lambda/4-Falle
und/oder der U-förmigen Struktur wenigstens teilweise an dem Frontrahmen direkt oder
indirekt anliegt.
[0030] Möglich ist auch, dass ein Mikrowellen absorbierendes Dichtmittel an einem unteren
Ende der inneren Scheibe vorgesehen ist. Ein solches Dichtmittel ist vorteilhaft,
da dadurch die Abschirmung gegen Mikrowellen noch zuverlässiger wird.
[0031] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel,
welches im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert wird.
[0032] In den Figuren zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Frontalansicht eines erfindungsgemäßen Gargerätes; und
- Figur 2
- einen schematisierten Querschnitt durch einen Bereich des Gargerätes entlang der Linie
A-A aus Fig. 1.
[0033] Mit Bezug auf die beiliegenden Figuren 1 und 2 wird im Folgenden ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Gargeräts 1 beschrieben.
[0034] Die Figur 1 zeigt das Gargerät 1 in einer Ausführung als Kombigerät 100 für Mikrowellen-
und Dampfbetrieb sowie für Umluftbetrieb. Das Gargerät 1 weist hier eine Mikrowellenquelle
3 und eine Dampfquelle 8 sowie eine als Umluftheizquelle ausgebildete thermische Heizquelle
7 auf. Die verschiedenen Heizquellen 3, 7, 8 sind einzeln oder auch beliebig miteinander
kombiniert betreibbar. Weitere Heizquellen sind möglich. Das Gargerät 1 kann sowohl
als Einbaugerät als auch als alleinstehendes Gargerät 1 ausgebildet sein kann.
[0035] Über eine Bedieneinrichtung 23 kann das Gargerät 1 von einem Benutzer bedient werden.
Es können z. B. die Betriebsarten Dampfgaren, Mikrowellenbetrieb, Umluftbetrieb sowie
verschiedene Kombibetriebsarten eingestellt werden. Weitere Betriebsarten wie Unter-/Oberhitze
oder Grillen und/oder dergleichen sind möglich. Über die Bedieneinrichtung 23 ist
auch die Leistung der Heizquellen 3, 7, 8 und die Garzeitdauer bzw. wenigstens ein
Garprogramm einstellbar.
[0036] Das Gargerät weist hier ein Display 24 auf. Das Display 24 zeigt dem Benutzer verschiedene
Betriebs- und Geräteinformationen wie beispielsweise die eingestellte Betriebsart,
ein gewähltes Garprogramm sowie die verbleibende Garzeit an. Möglich ist auch ein
berührungsempfindlicher Touchscreen. Es können auch verschiedene Automatikfunktionen
vorgesehen sein, welche dem Benutzer einen optimalen Garprozess für ein gewünschtes
Gargut ermöglichen.
[0037] Weiterhin umfasst das Gargerät 1 hier einen Garraum 2 mit einer Beschickungsöffnung
22, welche durch eine Garraumtür 4 verschließbar ist. Die Garraumtür 4 ist dazu geeignet
und ausgebildet, ein Austreten von Mikrowellen und Dampf im Wesentlichen zu verhindern.
Weiterhin hat die Garraumtür 4 auch eine wärmeisolierende Funktion. Die Garraumtür
4 kann durch einen Türöffner 25 geöffnet werden. Es ist wenigstens eine Sicherheitseinrichtung
vorgesehen, welche einen Mikrowellenbetrieb bei nicht korrekt verschlossener Garraumtür
4 verhindert.
[0038] In Figur 2 ist ein schematischer Schnitt durch das Gargerät 1 entlang der Linie A-A
aus Fig. 1 vergrößert dargestellt. Die Garraumtür 4 weist hier eine zum Garraum 2
liegende innere Scheibe 14 und eine äußere Scheibe 15 auf. Die Scheiben 14, 15 sind
als durchsichtige Glasscheiben ausgeführt, welche temperaturbeständig gegenüber den
zu erwartenden Garraumtemperaturen sind.
[0039] In die Garraumtür 4 ist hier eine Mikrowellendichtung 5 integriert. Die Mikrowellendichtung
5 umfasst eine Mikrowellensperreinrichtung 13, welche hier als eine Lambda/4-Falle
16 ausgeführt ist. Die Breite der Lambda/4-Falle 16 entspricht in etwa einem Viertel
der Wellenlänge der eingesetzten Mikrowellen. Beispielsweise hat die Lambda/4-Falle
16 eine Breite von etwa 3cm bei Mikrowellen mit einer Wellenlänge von etwa 12 cm.
Durch solche Ausgestaltung wirkt die Lambda/4-Falle 16 als eine Resonanzdichtung,
welche als ein im Wesentlichen unendlich hoher Widerstand für die entsprechende Wellenlänge
gesehen werden kann.
[0040] Die Lambda/4-Falle 16 ist vorzugsweise aus einem Material, welches die Mikrowellen
gut reflektiert und insbesondere aus einem metallischen Material. Ein Teil der Lambda/4-Falle
16 ist hier aus einer im Wesentlichen U-förmigen Struktur 18 gebildet. Der offene
Bereich der U-förmigen Struktur 18 ist von einem Teil einer metallischen Platte 17
teilweise abgedeckt. Dabei bleibt insbesondere eine Eintrittsöffnung 29 frei, durch
welche die Mikrowellen in die Lambda/4-Falle 16 eintreten. Die Lambda/4-Falle 16 erstreckt
sich insbesondere um die gesamte Beschickungsöffnung 22. Dadurch wird eine im Wesentlichen
mikrowellendichte Anordnung der Garraumtür 4 zum Garraum 2 erreicht.
[0041] Ein Durchdringen der Mikrowellen durch die von der Lambda/4-Falle 16 umrundete Fläche
der Garraumtür 4 wird im Wesentlichen durch die metallische Platte 17 verhindert.
Die metallische Platte 17 ist hier als Lochplatte ausgeführt, wodurch ein Beobachten
des Garraums 2 durch die metallische Platte 17 hindurch ermöglicht wird. Die Löcher
sind dabei wesentlich kleiner ausgeführt als die Wellenlänge der eingesetzten Mikrowellen,
so dass eine entsprechende Abschirmung gewährleistet ist. Die metallische Platte 17
ist hier vorteilhafterweise zwischen den Scheiben 14, 15 angeordnet. Dadurch wird
ein Verschmutzen der metallischen Platte 17 beispielsweise durch fetthaltigen Dunst
aus dem Garraum verhindert. Die Scheiben 14, 15 sind wesentlich unaufwendiger zu reinigen
als die metallische Platte 17 mit den zahlreichen Löchern.
[0042] Um ein Austreten von Dampf aus dem Garraum 2 bei geschlossener Garraumtür 4 zu verhindern,
z. B. im Dampfgar- bzw. Kombibetrieb, ist eine Feuchtigkeitsdichtung 6 vorgesehen.
Die Feuchtigkeitsdichtung 6 ist hier umlaufend an den Wandungen 9 im Bereich der Beschickungsöffnung
22 angebracht. Dazu ist im Übergangsbereich zwischen der Wandung 9 des Garraums 2
und einem Frontrahmen 19 eine Aufnahmeeinrichtung 26 vorgesehen. Die Feuchtigkeitsdichtung
6 ist so ausgebildet, dass wenigstens ein Teil der Feuchtigkeitsdichtung 6 mit der
Aufnahmeeinrichtung 26 aufgenommen werden kann. Die Feuchtigkeitsdichtung 6 weist
hier eine Nase 28 auf, welche in einem Hinterschnitt 27 der Aufnahmeeinrichtung 26
verrastet bzw. eingestöpselt wird. Dadurch kann die Feuchtigkeitsdichtung 6 schnell
und kostensparend montiert werden.
[0043] Die Feuchtigkeitsdichtung 6 ist hier in besonders vorteilhafter Weise näher zu dem
Garraum 2 angeordnet als die Mikrowellendichtung 5. Dadurch wird die Bildung eines
Wassersacks insbesondere im Bereich zwischen der Garraumtür 2 und dem Frontrahmen
19 verhindert. Somit fließt beim Öffnen der Garraumtür 2 kein kondensiertes Wasser
auf die Stellfläche des Gargerätes oder gar auf den Küchenboden. Ein weiterer Vorteil
ist, dass der Dampf sowie die Feuchtigkeit 2 zurückgehalten werden, bevor sie auf
die Mikrowellendichtung 5 treffen würden. Somit wird das Eintreten von Feuchtigkeit
oder eine Verschmutzung beispielsweise der Lambda/4-Falle 16 verhindert.
[0044] Weiterhin umfasst die Feuchtigkeitsdichtung 6 hier zwei Dichtlippen 10, 11. Eine
Dichtlippe 10 liegt an der inneren Scheibe 14 an, während die andere Dichtlippe 11
an der Wandung 9 des Garraums 2 anliegt. Die in Figur 2 gezeigte Wandung ist der Boden
12 des Garraums 2. Eine solche Anordnung der Dichtlippen 10, 11 ist besonders vorteilhaft,
da ein abgedichteter Übergang von der inneren Scheibe 14 zu den Wandungen 9 des Garraums
2 geschaffen wird. Dadurch können Feuchtigkeit und kondensiertes Wasser von der Garraumtür
4 bzw. der inneren Scheibe in den Garraum abfließen. Die Dichtlippen 10, 11 haben
zudem eine dammartige Wirkung, wodurch ein Herauslaufen des Wassers aus dem Garraum
2 verhindert wird. Die Garraumtür 2 kann somit nach einem Garvorgang geöffnet werden,
ohne das Wasser aus dem Garraum 2 herausfließt.
[0045] Die Aufnahmeeinrichtung 26 liegt hier soweit hinter dem Frontrahmen 19 zurück, dass
eine Ausgestaltung mit einer federnden Dichtlippe 10 möglich ist. Die Dichtlippe 10
ist flexibel ausgebildet. Dadurch können Unebenheiten ausgeglichen werden und die
Dichtlippe liegt zuverlässig abdichtend an der inneren Scheibe 14 an. Die Feuchtigkeitsdichtung
6 und insbesondere die Dichtlippen 10, 11 sind aus einem elastischen Material gebildet.
Weiterhin muss das verwendete Material für die Dichtlippen 10, 11 bzw. für die Feuchtigkeitsdichtung
6 beständig gegen die auftretende hohe Mikrowellenleistung im Dichtungsbereich sein.
Auch muss die Feuchtigkeitsdichtung 6 resistent gegenüber der zu erwartenden Hitze
sowie dem heißen Dampf sein. Vorzugsweise ist die Feuchtigkeitsdichtung 6 daher aus
einem Silikonmaterial.
[0046] Zwischen dem Frontrahmen 19 und der metallischen Platte 17 befindet sich hier ein
Mikrowellen durchlässiger Spalt 20. Die innere Scheibe 14 liegt zwar teilweise in
diesem Spalt 20, allerdings ist die innere Scheibe 14 im Wesentlichen durchlässig
für Mikrowellen. Der Spalt 20 ist am unteren Ende 30 begrenzt, da dort die U-förmige
Struktur 18 an dem Frontrahmen 19 anliegt. Dadurch werden Mikrowellen, welche in den
Spalt 20 eintreten, in die Lambda/4-Falle 16 reflektiert. Weiterhin ist hier an dem
Ende 30 des Spalts 20 ein Mikrowellen absorbierendes Dichtmittel 21 angeordnet, welches
die Abschirmung zusätzlich unterstützt.
[0047] Insgesamt bietet die vorliegende Erfindung ein Gargerät 1 mit einer sicheren Mikrowellendichtung
5 sowie einer zuverlässigen Feuchtigkeitsdichtung 6, bei welchem die Bildung eines
Wassersacks vermieden und das Garraumvolumen nicht eingeschränkt wird.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Gargerät
- 2
- Garraum
- 3
- Mikrowellenquelle
- 4
- Garraumtür
- 5
- Mikrowellendichtung
- 6
- Feuchtigkeitsdichtung
- 7
- thermische Heizquelle
- 8
- Dampfquelle
- 9
- Wandung
- 10
- Dichtlippe
- 11
- Dichtlippe
- 12
- Boden
- 13
- Mikrowellensperreinrichtung
- 14
- innere Scheibe
- 15
- äußere Scheibe
- 16
- Lambda/4-Falle
- 17
- metallische Platte
- 18
- U-förmige Struktur
- 19
- Frontrahmen
- 20
- Spalt
- 21
- Dichtmittel
- 22
- Beschickungsöffnung
- 23
- Bedieneinrichtung
- 24
- Display
- 25
- Türöffner
- 26
- Aufnahmeeinrichtung
- 27
- Hinterschnitt
- 28
- Nase
- 29
- Eintrittsöffnung
- 30
- unteres Ende
- 100
- Kombigerät
1. Gargerät (1) mit wenigstens einem Garraum (2) und wenigstens einer Mikrowellenquelle
(3) und wenigstens einer Garraumtür (4) zum Schließen und Öffnen einer Beschickungsöffnung
(22) des Garraums (2), wobei im Bereich der Beschickungsöffnung (22) wenigstens eine
Mikrowellendichtung (5) und wenigstens eine Feuchtigkeitsdichtung (6) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchtigkeitsdichtung (6) näher zu dem Garraum (2) angeordnet ist als die Mikrowellendichtung
(5).
2. Gargerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine thermische Heizquelle (7) vorgesehen ist.
3. Gargerät (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Dampfquelle (8) vorgesehen ist.
4. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchtigkeitsdichtung (6) an einer Wandung (9) des Garraumes (2) angeordnet ist.
5. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchtigkeitsdichtung (6) wenigstens eine Dichtlippe (10) aufweist, mit welcher
die Feuchtigkeitsdichtung (6) wenigstens teilweise an der geschlossenen Garraumtür
(4) anliegt.
6. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchtigkeitsdichtung (6) wenigstens eine Dichtlippe (11) aufweist, mit welcher
die Feuchtigkeitsdichtung (6) wenigstens teilweise an einer Wandung (9) des Garraumes
(2) anliegt.
7. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchtigkeitsdichtung (6) wenigstens teilweise aus einem elastischen Material
besteht.
8. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchtigkeitsdichtung (6) wenigstens teilweise aus einem für Mikrowellen transparenten
Material besteht.
9. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchtigkeitsdichtung (6) wenigstens teilweise aus einem dampfbeständigen Material
besteht.
10. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchtigkeitsdichtung (6) wenigstens teilweise aus einem Silikon enthaltenen
oder silikonartigem Material besteht.
11. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrowellendichtung (5) wenigstens teilweise an und/oder in der Garraumtür (4)
angeordnet ist.
12. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrowellendichtung (5) wenigstens eine Mikrowellensperreinrichtung (13) umfasst.
13. Gargerät (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Garraumtür (4) wenigstens eine innere Scheibe (14) und wenigstens eine äußere
Scheibe (15) umfasst, zwischen denen die Mikrowellensperreinrichtung (13) wenigstens
teilweise vorgesehen ist.
14. Gargerät (1) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrowellensperreinrichtung (13) wenigstens eine Lambda/4-Falle (16) umfasst.
15. Gargerät (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine sich im Wesentlichen benachbart zu der inneren Scheibe (14) erstreckende
metallische Platte (17) vorgesehen ist, welche insbesondere zwischen der inneren Scheibe
(14) und der äußeren Scheibe (15) angeordnet ist.
16. Gargerät (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Lambda/4-Falle (16) an der Garraumtür (4) eine etwa U-förmige Struktur (18) umfasst.
17. Gargerät (1) nach einem der Ansprüche 14 und 16, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Garraumtür (4) und einem Frontrahmen (19) ein mikrowellendurchlässiger
Spalt (20) vorgesehen ist, an dessen Ende Mikrowellen in die Lambda/4-Falle (16) reflektiert
werden.
18. Gargerät (1) nach einem der Ansprüche 13 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mikrowellen absorbierendes Dichtmittel (21) an einem unteren Ende (30) der inneren
Scheibe (14) vorgesehen ist.