TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft einen fluidischen Steuerkreis für zwei Flügeltüren eines Fahrzeugs,
insbesondere eines Busses.
STAND DER TECHNIK
[0002] Busse besitzen Einstiegsöffnungen für den Fahrer und Passagiere, bei welchen ein
Türrahmen von zwei sich gegenläufig öffnenden und schließenden Flügeltüren verschlossen
wird. Von einer abgedichteten Schließstellung der Flügeltüren, in welcher die Flügeltür
bündig zu einer Außenhaut des Busses angeordnet sind, werden die Flügeltür zunächst
quer zur Längsachse des Busses nach außen bewegt, um daran anschließend gegenläufig
parallel zur Längsachse des Busses bewegt zu werden, wobei dann die Flügeltüren außen
an der Außenhaut des Busses vorbeigeführt werden können, bis eine Öffnungsstellung
der Flügeltür erreicht ist, in welcher der Türrahmen freigegeben ist. Für die Erzeugung
der Querbewegung einerseits und der Längsbewegung andererseits werden üblicherweise
separate Aktuatoren eingesetzt. Bekannt ist hierbei auch, dass die Querbewegung herbeigeführt
wird durch die Verdrehung einer Drehsäule mit hieran gehaltener und mit der Drehsäule
verschwenkter Schwinge, welche über eine Führungseinheit mit einer zugeordneten Flügeltür
gekoppelt ist. Möglich ist auch eine Erzeugung der Querbewegung durch einen elektrischen
Spindeltrieb mit einem ergänzenden Einsatz eines pneumatischen Aktuators. Bekannt
ist des Weiteren eine Kopplung der Bewegung von zwei Flügeltüren des Busses über einen
Seilzug. Schließlich sind Antriebseinrichtungen bekannt, bei welchen über einen einzigen
Aktuator und eine mit diesem gekoppelte Drehsäule eine reine Verschwenkung einer zugeordneten
Flügeltür erfolgt.
[0003] Stand der Technik betreffend fluidische Antriebseinrichtungen für Flügeltüren eines
Fahrzeugs sind insbesondere den Patentanmeldungen
DE 10 2011 001 003 A1,
DE 10 2010 002 625 A1,
DE 10 2008 011 315 A1,
DE 10 2006 031 477 A1 und dem Patent
DE 10 2008 034 994 B3 der Anmelderin zu entnehmen, in denen insbesondere Maßnahmen hinsichtlich einer Endlagendämpfung
für die Stellbewegung, konstruktive Ausgestaltungen fluidischer Aktuatoren, Sensoreinrichtungen
zur Erfassung eines Stellwegs der Aktuatoren, fluidische Steuerkreise zur Steuerung
der Betätigung der Aktuatoren, Handnotbetätigungseinrichtungen und -ventile für eine
manuelle Notöffnung der Flügeltüren und Sicherungsmaßnahmen für eine Schließstellung
der Flügeltüren offenbart sind.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen fluidischen Steuerkreis für zwei
Flügeltüren eines Fahrzeugs vorzuschlagen, welcher je nach Bedarf unterschiedliche
Betriebsweisen, insbesondere mit unterschiedlichen Öffnungs- und/oder Schließcharakteristika,
ermöglicht.
LÖSUNG
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs gelöst. Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den
abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0006] Die Erfindung betrifft einen fluidischen, insbesondere hydraulischen Steuerkreis
für zwei Flügeltüren eines Fahrzeugs, insbesondere eines Busses, wobei diese beiden
Flügeltüren einer gemeinsamen Einstiegsöffnung zugeordnet sind. Durchaus möglich ist
im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass zusätzlich zu den im Folgenden genannten
zwei Flügeltüren über den fluidischen Steuerkreis auch weitere Flügeltüren angesteuert
werden, welche weiteren Einstiegsöffnungen zugeordnet sind. Im Rahmen der Erfindung
umfasst der Begriff "steuern" oder der "Steuerkreis" auch eine Regelung bzw. einen
Regelkreis, in welchem beispielsweise eine Regelung auf Grundlage einer Rückführung
eines fluidischen Drucks oder eines Stellweges einer Flügeltür oder eines Aktuators
erfolgt.
[0007] Die beiden einer Einstiegsöffnung zugeordneten Flügeltüren werden bei Steuerung durch
den fluidischen Steuerkreis gegenläufig zueinander bewegt, also aufeinander zu bewegt
zum Schließen der Flügeltüren sowie voneinander weg bewegt zum Öffnen der Flügeltüren.
Der Antrieb der Flügeltüren erfolgt über zwei doppelt wirkende Aktuatoren. Hierzu
besitzen die Aktuatoren jeweils zwei entgegengesetzt wirkende und durch den fluidischen
Steuerkreis beaufschlagte Druckräume.
[0008] Erfindungsgemäß findet in dem fluidischen Steuerkreis eine Ventileinrichtung Einsatz,
welche unterschiedliche Betriebsstellungen besitzt und somit unterschiedliche Betriebsweisen
ermöglicht. Hierbei umfasst die "Ventileinrichtung" sowohl eine singuläre Ventileinrichtung
mit einer Ventileinheit als auch eine mit mehreren verteilt angeordneten, über fluidische
Leitungen miteinander verbundenen singulären Ventileinheiten oder Ventilen.
[0009] In dem erfindungsgemäßen fluidischen Steuerkreis verbindet die Ventileinrichtung
in einer
ersten Betriebsstellung Druckräume beider Aktuatoren in fluidischer Parallelschaltung mit einer Primärseite
einer Pumpe. Somit teilt sich in dieser Betriebsstellung das Fördervolumen der Pumpe
auf die Druckräume beider Aktuatoren auf. Anders gesagt steht einem Aktuator für dessen
Beaufschlagung lediglich das halbe Fördervolumen der Pumpe zur Verfügung. Dies hat
zur Folge, dass für diese erste Betriebsstellung der Ventileinrichtung eine verhältnismäßig
langsame Stellbewegung der Aktuatoren erfolgt, während andererseits unter Umständen
in dieser Betriebsstellung verhältnismäßig große Stellkräfte der Aktuatoren erzeugt
werden können.
[0010] Erfindungsgemäß kann eine
zweite Betriebsstellung der Ventileinrichtung herbeigeführt und genutzt werden. In dieser zweiten Betriebsstellung
ist lediglich ein Druckraum eines ersten Aktuators mit der Primärseite der Pumpe verbunden.
Somit ist an sich durch Betrieb der Pumpe unmittelbar lediglich dieser erste Aktuator
betätigbar. Erfindungsgemäß ist aber der andere Druckraum des ersten Aktuators mit
einem Druckraum des anderen, zweiten Aktuators verbunden. Der andere Druckraum des
ersten Aktuators dient somit als eine Art "Geberzylinder", welcher entsprechend der
Betätigung dieses Aktuators durch die Pumpe einen Druck erzeugt, welcher dem Druckraum
des zweiten Aktuators zugeführt wird, der somit als eine Art "Nehmerzylinder" wirkt.
Anders gesagt sind die beiden Aktuatoren fluidisch miteinander gekoppelt. Durch diese
Kopplung erfolgt eine Kopplung der Bewegung der beiden Aktuatoren miteinander. In
der zweiten Betriebsstellung der Ventileinrichtung wird das gesamte Fördervolumen
der Pumpe einem Druckraum des ersten Aktuators zugeführt, womit eine verhältnismäßig
schnelle Öffnungs- oder Schließbewegung herbeigeführt werden kann. Diese schnelle
Öffnungs- oder Schließbewegung wird dann über die Kopplung zwischen "Geberzylinder"
und "Nehmerzylinder" auch auf den anderen Aktuator übertragen. Anders gesagt befinden
sich für die zweite Betriebsstellung der erste Aktuator und der zweite Aktuator in
einer fluidischen Reihenschaltung zwischen der Primärseite und der Sekundärseite.
Die zweite Betriebsstellung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine schnelle
Bewegung der Flügeltüren gewünscht ist. Unter Umständen ergeben sich aber für diese
Betriebsstellung verringerte Stellkräfte der Aktuatoren.
[0011] Die Wahl zwischen den beiden genannten Betriebsstellungen kann je nach Bedarf erfolgen.
So kann beispielsweise eine normale Bewegung der Flügeltüren in der ersten Betriebsstellung
erfolgen, während eine Notöffnung oder Notschließung, für welche eine erhöhte Stellgeschwindigkeit
der Flügeltüren gewünscht ist, in der zweiten Betriebsstellung erfolgen kann.
[0012] In besonderer Ausgestaltung der Erfindung der fluidische Steuerkreis mit einer Steuervorrichtung
ausgestattet. Diese Steuervorrichtung ist geeignet ausgebildet, um die Ventileinrichtung
bedarfsgerecht von der ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung und/oder
umgekehrt zu überführen. Diese Überführung erfolgt während einer Öffnungs- und/oder
Schließbewegung der Flügeltüren. Um lediglich ein nicht beschränkendes Beispiel zu
nennen, kann während einer Schließbewegung die Ventileinrichtung zunächst die zweite
Betriebsstellung einnehmen, womit eine große Schließgeschwindigkeit gewährleistet
ist. Nach einem gewissen Stell- und Schließweg erfolgt dann die Umschaltung der Ventileinrichtung
in die erste Betriebsstellung, womit eine Verlangsamung der Bewegung der Flügeltüren
erfolgt mit Annäherung an die Schließstellung. Unter Umständen können für erhöhte
Stellkräfte in der ersten Betriebsstellung auch erhöhte Schließkräfte erzeugt werden,
womit ein enges und dichtes Anlegen der Flügeltüren an einen Türrahmen, eine Dichtung
u. ä. gewährleistet werden kann.
[0013] Für die Steuerung der Überführung von der ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung
und/oder umgekehrt gibt es vielfältige Möglichkeiten:
Für eine besondere Ausgestaltung der Erfindung sind eine Steuervorrichtung (bei der
es sich auch um die vorgenannte Steuervorrichtung handeln kann) und ein Drucksensor
vorgesehen.
[0014] Der Drucksensor dient der Erfassung eines Drucks in dem fluidischen Steuerkreis,
beispielsweise in einer der Druckräume oder einer zu dieser führenden Leitung. Abhängig
von dem von dem Drucksensor erfassten Druck wird die Ventileinrichtung dann von der
ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung und/oder umgekehrt überführt.
Beispielsweise möglich ist, dass der Wechsel der Betriebsstellung durch die Steuervorrichtung
herbeigeführt wird, wenn ein Schwellwert des Drucks über- oder unterschritten wird.
Um lediglich ein nicht beschränkendes Beispiel zu nennen, kann zunächst die Schließbewegung
in der zweiten Betriebsstellung herbeigeführt werden. Liegen dann die Flügeltüren
an einem Türrahmen oder einer Dichtung an, steigt der Druck, welcher von dem Drucksensor
erfasst wird. Mit Überschreiten des Schwellwertes kann dann umgeschaltet werden auf
die erste Betriebsstellung, um die für das endgültige Schließen der Flügeltüren erforderlichen
Stellkräfte herbeizuführen. Durchaus möglich ist, dass die Kinematik der Antriebseinrichtung
für die Flügeltüren derart ausgebildet ist, dass sich je nach Stellweg der Aktuatoren
und der Flügeltüren ein unterschiedlicher Druck ergibt, der von dem Drucksensor erfasst
wird. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Bewegung gegen eine zunehmend
beaufschlagte Rückstellfeder erfolgt. Über den Drucksensor kann dann mittelbar auch
der Stellweg des Aktuators erfasst werden, sodass für einen vorbestimmten Öffnungs-
oder Schließweg mit dem hiermit korrelierenden erfassten Druck das Umschalten der
Betriebsstellung erfolgt.
[0015] Für eine weitere besondere Ausführungsform der Erfindung sind eine Steuervorrichtung
(bei welcher es sich auch um die vorgenannte Steuervorrichtung handeln kann) und ein
Wegsensor vorgesehen. Der Wegsensor dient der Erfassung eines Wegs eines Aktuators
oder einer Flügeltür. Hierbei wird unter einen Wegsensor bzw. einen Weg auch ein Winkelsensor
bzw. ein Winkel oder ein Geschwindigkeitssensor bzw. eine Geschwindigkeit subsumiert,
mittels dessen oder welcher letztendlich die Stellbewegung des Aktuators oder der
Flügeltür erfasst werden kann. Erfindungsgemäß wird abhängig von dem von dem Wegsensor
erfassten Stellweg die Ventileinrichtung von der ersten Betriebsstellung in die zweite
Betriebsstellung und/oder umgekehrt überführt. Um lediglich ein einfaches, nicht beschränkendes
Beispiel zu nennen, kann zunächst die Schließbewegung aus der Öffnungsstellung in
der zweiten Betriebsstellung der Ventileinrichtung bewirkt werden, womit eine schnelle
Schließung der Flügeltüren herbeigeführt werden kann. Überschreitet der durch den
Wegsensor erfasste Stellweg einen Schwellenwert, kann die Umschaltung auf die erste
Betriebsstellung erfolgen, sodass der letzte Teil des Stellwegs für die Schließung
der Flügeltüren mit verringerter Geschwindigkeit und/oder erhöhten Stellkräften herbeigeführt
werden kann.
[0016] Für die Ausbildung der Steuervorrichtung gibt es vielfältige Möglichkeiten. Durchaus
möglich ist, dass die Steuervorrichtung als fluidische Steuervorrichtung ausgebildet
ist, welche beispielsweise druckabhängig oder bewegungsgesteuert umgeschaltet werden
kann. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung findet als Steuervorrichtung eine
elektronische Steuereinheit Einsatz, welcher Betriebssignale wie beispielsweise die
von dem Drucksensor oder Wegsensor erfassten Signale zugeführt werden. Auf Grundlage
dieser Betriebssignale kann dann die Steuervorrichtung unmittelbar angesteuerte Ventile
oder elektromagnetisch vorgesteuerte Ventile der Ventileinrichtung ansteuern, um die
genannten Betriebsstellungen herbeizuführen.
[0017] Durchaus möglich ist, dass für die Beaufschlagung der Aktuatoren mittels der Pumpe
immer beide Aktuatoren der Flügeltüren, die einer Einstiegsöffnung zugeordnet sind,
gleichzeitig angesteuert werden. Dieses wird im Folgenden auch als "Doppeltürsteuerung"
bezeichnet.
[0018] Optional möglich ist, dass mittels einer Handnotbetätigung (ohne Betrieb der Pumpe)auch
eine manuelle Öffnung lediglich einer Flügeltür oder beider Flügeltüren möglich ist.
[0019] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung besitzt die Ventileinrichtung eine weitere
Betriebsstellung, in welcher eine Einzeltürsteuerung erfolgt. Dies bedeutet, dass
bei Betrieb der Pumpe eine der beiden Flügeltüren ihre eingenommene Stellung behält,
was vorzugsweise bedingt ist dadurch, dass zumindest ein Druckraum des Aktuators,
der dieser Flügeltür zugeordnet ist, abgesperrt ist. Hingegen kann in der weiteren
Betriebsstellung mittels Betriebs der Pumpe gezielt das Öffnen und/oder Schließen
der anderen Flügeltür erfolgen. Für diese Ausgestaltung der Erfindung besitzt somit
die Ventileinrichtung drei unterschiedliche Betriebsstellungen mit drei unterschiedlichen
Betriebsweisen, nämlich
- eine Einzeltürsteuerung,
- eine Doppeltürsteuerung mit verringerter Betätigungsgeschwindigkeit (erste Betriebsstellung
der Ventileinrichtung) sowie
- eine Doppeltürsteuerung mit erhöhter Betätigungsgeschwindigkeit (zweite Betriebsstellung
der Ventileinrichtung).
[0020] Für die konkrete konstruktive Ausgestaltung des fluidischen Steuerkreises gibt es
vielfältige Möglichkeiten. Für eine besondere Ausgestaltung der Erfindung ist eine
Primärseite einer Pumpe mit einem Druckraum eines ersten Aktuators verbunden. Des
Weiteren ist ein Ventil vorhanden, über welches optional die Primärseite der Pumpe
zusätzlich mit einem Druckraum eines zweiten Aktuators verbindbar ist. Entsprechendes
gilt für eine Sekundärseite der Pumpe, die mit einem Druckraum des zweiten Aktuators
verbunden ist: Über ein Ventil ist dann die Sekundärseite der Pumpe optional zusätzlich
mit einem Druckraum des ersten Aktuators verbindbar. Je nach Betriebsstellung der
beiden genannten Ventile kann somit eine Einzeltürsteuerung, eine Doppeltürsteuerung
mit verringerter Betätigungsgeschwindigkeit und/oder eine Doppeltürsteuerung mit erhöhter
Betätigungsgeschwindigkeit erfolgen.
[0021] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Primärseite einer Pumpe mit einem
Druckraum eines ersten Aktuators verbunden, während der andere Druckraum des ersten
Aktuators je nach Betriebsstellung der Ventileinrichtung
- mit der Sekundärseite der Pumpe verbindbar ist, was vorzugsweise in der ersten Betriebsstellung
der Fall ist, womit eine Doppeltürsteuerung mit verringerter Betätigungsgeschwindigkeit
ermöglicht ist,
- absperrbar ist, womit dieser Aktuator deaktiviert sein kann, sodass eine Einzeltürsteuerung
über den anderen Aktuator ermöglicht ist, oder
- mit einem Druckraum des zweiten Aktuators verbindbar ist, womit insbesondere die zweite
Betriebsstellung gewährleistet ist, in welcher eine Doppeltürsteuerung mit erhöhter
Betätigungsgeschwindigkeit möglich ist.
[0022] Für die in der Ventileinrichtung eingesetzten Ventile gibt es vielfältige Möglichkeiten.
In besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens eines der genannten Ventile
oder sind beide genannten Ventile als 3/2-Wegeventil(e) ausgebildet. Derartige Ventile
erfüllen die oben genannten Funktionen, sind aber einfach ausgebildet und können zu
geringen Kosten hergestellt oder bezogen werden. Hierbei kann das 3/2-Wegeventil in
beliebiger Bauart ausgebildet sein, insbesondere als Schieberventil oder als Sitzventil.
[0023] Möglich ist, dass die Ventile elektropneumatisch vorgesteuert sind, was insbesondere
den Vorteil hat, dass mit kleinen Steuerströmen und klein bauenden elektromagnetischen
Aktuatoren eines Vorsteuerventils die Steuerdrücke und mit diesen die erforderlichen
Stellkräfte des Ventils erzeugt werden können. In bevorzugter Ausgestaltung sind aber
die Ventile unmittelbar direkt gesteuert. Möglich ist hierbei, dass die Ventile als
Magnetventile ausgebildet sind und elektromagnetisch durch die Steuervorrichtung,
hier eine elektronische Steuereinheit, direkt gesteuert sind. Wie erläutert kann auch
eine unmittelbare Steuerung beispielsweise durch den Druck in einem Druckraum oder
bewegungsgesteuert erfolgen.
[0024] Entsprechend den aus obigem Stand der Technik bekannten Ausführungsformen kann auch
eine Handnotbetätigung der Flügeltüren ermöglicht sein. In bevorzugter Ausgestaltung
der Erfindung ist in dem fluidischen Steuerkreis zwischen eine Primärseite und eine
Sekundärseite einer Pumpe eine Bypassleitung zwischengeschaltet. In der Bypassleitung
ist ein Handnotventil angeordnet. Mit manueller Betätigung des Handnotventils kann
somit die Pumpe "überbrückt" werden, sodass unabhängig vom Betrieb der Pumpe eine
manuelle Öffnung zumindest einer Flügeltür erfolgen kann, womit letztendlich Fluid
von einem Druckraum in einen anderen Druckraum infolge der manuell aufgebrachten Kräfte
umgewälzt wird.
[0025] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen Pumpe und Aktuator eine in Richtung
eines Druckraums des Aktuators öffnendes Rückschlagventil angeordnet. Das Rückschlagventil
ermöglicht bei Betrieb der Pumpe einen fluidischen Fluss von der Pumpe in Richtung
des zugeordneten Druckraums des Aktuators. Hierdurch ist die Öffnungsrichtung des
Rückschlagventils vorgegeben. Ohne Betrieb der Pumpe sperrt das Rückschlagventil den
Druckraum ab, sodass eine einmal eingenommene Öffnungs- oder Schließstellung (oder
auch eine Mittenstellung) der Flügeltür beibehalten wird. Das Rückschlagventil ist
aber auch derart zusätzlich angesteuert, dass dieses entsperrt werden kann und in
entgegengesetzte Richtung geöffnet werden kann. Diese Ansteuerung erfolgt bei Umkehrung
der Förderrichtung der Pumpe derart, dass das Rückschlagventil einen fluidischen Fluss
von dem Druckraum zu der Pumpe ermöglicht. Entsprechendes gilt für den Einsatz eines
Sperrventils anstelle des Rückschlagventils, welches ebenfalls die genannten Funktionen
und die genannte Ansteuerung ermöglicht.
[0026] Vorzugsweise finden in den Ventilen der Ventileinrichtung Federelemente Einsatz,
welche eine nicht angesteuerte Stellung der Ventile vorgeben. Vorzugsweise befinden
sich die Ventile bzw. befindet sich die Ventileinrichtung ohne Ansteuerung in der
ersten Betriebsstellung.
[0027] Vorzugsweise findet im Rahmen der Erfindung eine reversierbare Pumpe Einsatz. Somit
sind die Zuordnungen "Primärseite" sowie "Sekundärseite" nicht fest - vielmehr hängen
diese ab von der jeweils wirksamen Förderrichtung der Pumpe.
[0028] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von
Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und
können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend
von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch
der Gegenstand der beigefügten Patentansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des
Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents Folgendes:
weitere Merkmale sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien
und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung
und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher
Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche
ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich
und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen
dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können
auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können
in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung
entfallen.
[0029] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung
des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen
lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0030] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt stark schematisiert eine Antriebseinrichtung für zwei Flügeltüren eines Busses
mit dem fluidischen Steuerkreis.
- Fig. 2
- zeigt stark schematisiert die Antriebseinrichtung für Flügeltüren gemäß Fig. 1 mit
einer alternativen Ausgestaltung des fluidischen Steuerkreises.
- Fig. 3
- zeigt in einer räumlichen Darstellung schräg von oben eine Aufhängung mit Antriebseinrichtung
für zwei Flügeltüren, wobei die Flügeltüren sich hier in einer Öffnungsstellung befinden.
- Fig. 4
- zeigt in einer räumlichen Darstellung schräg von oben die Aufhängung mit Antriebseinrichtung
für zwei Flügeltüren gemäß Fig. 3, wobei sich hier die Flügeltüren in einer teilweise
geschlossenen Stellung befinden.
- Fig. 5
- zeigt in einer räumlichen Darstellung schräg von oben die Aufhängung mit Antriebseinrichtung
für zwei Flügeltüren gemäß Fig. 3 und 4, wobei sich hier die Flügeltüren in einer
Schließstellung befinden.
- Fig. 6
- zeigt einen Horizontalschnitt durch Teile der Aufhängung und Antriebseinrichtung für
zwei Flügeltüren gemäß Fig. 3 bis 5.
- Fig. 7
- zeigt ein Detail VII des Horizontalschnitts gemäß Fig. 6.
- Fig. 8
- zeigt ein Detail VIII des Horizontalschnitts gemäß Fig. 6.
- Fig. 9
- zeigt ein Detail der Aufhängung mit Antriebseinrichtung für zwei Flügeltüren in räumlicher
Darstellung schräg von unten, wobei hier die Antriebseinrichtung und Aufhängung in
einer Betriebsstellung dargestellt sind, in welcher die Flügeltüren einen maximalen
Abstand in Querrichtung von einem Türrahmen haben.
- Fig. 10
- zeigt ein Detail der Aufhängung mit Antriebseinrichtung für zwei Flügeltüren in räumlicher
Darstellung schräg von unten, wobei hier die Antriebseinrichtung und Aufhängung in
einer Betriebsstellung dargestellt sind, in welcher die Flügeltüren an den Türrahmen
angelegt sind, womit eine Schließstellung erreicht ist.
- Fig. 11
- zeigt in einer räumlichen Detail-Ansicht schräg von oben die Aufhängung und Antriebseinrichtung
in teil-demontiertem Zustand.
- Fig. 12
- zeigt in einer räumlichen Detail-Ansicht schräg von oben die Aufhängung und Antriebseinrichtung
in teil-demontiertem Zustand.
- Fig. 13
- zeigt ein Detail der Antriebseinrichtung und Aufhängung bei Blickrichtung in Querrichtung
des Fahrzeugs nach außen.
- Fig. 14
- zeigt einen Schnitt XIV-XIV gemäß Fig. 13 durch die Antriebseinrichtung und Aufhängung.
- Fig. 15
- zeigt in räumlicher Detail-Ansicht schräg von unten eine Antriebseinrichtung mit einer
Halteeinrichtung für die Flügeltüren.
- Fig. 16
- zeigt in räumlicher Ansicht schräg von unten eine Antriebseinrichtung mit den Halteeinrichtungen
für die Flügeltüren.
- Fig. 17
- zeigt stark schematisiert eine Antriebseinrichtung für Flügeltüren mit einer alternativen
Ausgestaltung des fluidischen Steuerkreises.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0031]
Fig. 1 zeigt stark schematisiert eine Antriebseinrichtung 1 mit fluidischem Steuerkreis
2 zur Betätigung der Antriebseinrichtung 1. Hierbei ist der Steuerkreis 2 insbesondere
als pneumatischer oder hydraulischer Steuerkreis ausgebildet.
[0032] Die Antriebseinrichtung 1 ist gebildet mit zwei Aktuatoren 3a, 3b. Die fluidische
Beaufschlagung der Aktuatoren 3a, 3b hat Öffnungs- und Schließbewegungen 4a, 4b (und
entsprechende Öffnung- und Schließkräfte) von Zylindergehäusen 8a, 8b der Aktuatoren
3a, 3b zur Folge, welche über in Fig. 1 stark schematisch dargestellte Halteeinrichtungen
5a, 5b jeweils an eine zugeordnete Flügeltür 6a, 6b (in Fig. 1 nicht dargestellt)
übertragen werden. Hierbei erfolgen die Öffnungs- und Schließbewegungen 4a, 4b gegenläufig,
um für eine Öffnungsbewegung die beiden Flügeltüren 6a, 6b von einander weg und für
eine Schließbewegung die beiden Flügeltüren 6a, 6b auf einander zu zu bewegen. Die
Bewegung der Zylindergehäuse 8a, 8b der Aktuatoren 3a, 3b erfolgt in eine Längsrichtung
des Fahrzeugs, welche in den Fig. mit "x" gekennzeichnet ist.
[0033] Im Folgenden werden der Aufbau und die Funktionsweise anhand des Aktuators 3a erläutert,
wobei für den Aktuator 3b das Entsprechende gilt. Der Aktuator 3a ist als doppelt
wirkende Zylindereinheit 7a ausgebildet. Die Zylindereinheit 7a besitzt das Zylindergehäuse
8a, welches einen Innenraum 9a besitzt. Das Zylindergehäuse 8a ist in den beiden Endbereichen
über Dicht- und Führungseinheiten 9a, 10a gegenüber einer Längsführungseinrichtung
11a, welche hier als Führungsrohr 12a ausgebildet ist, unter Abdichtung in die Richtung
x geführt. Ein Innenraum 13a des Zylindergehäuses 8a ist durch einen von dem Führungsrohr
12a getragenen kolbenartigen Trennkörper 24a aufgeteilt in zwei Druckräume 14a, 15a.
Das Zylindergehäuse 8 bildet endseitig gegenüberliegende Kolbenflächen 16a, 17a aus,
welche jeweils einem Druckraum 14a, 15a zugeordnet sind. Durch Erzeugung einer Druckdifferenz
in den Druckräumen 14a, 15a können unterschiedliche Druckkräfte an den Kolbenflächen
16a, 17a herbeigeführt werden, deren Resultierende zu einer Öffnungs- oder Schließkraft
führt. Außerhalb des Bewegungsbereichs des Zylindergehäuses 8a gegenüber dem Führungsrohr
12a besitzt das Führungsrohr 12a Anschlüsse 18a, 19a. Diese Anschlüsse 18a, 19a sind
jeweils über Kanäle 20a, 21a der Längsführungseinrichtung 11a, insbesondere im Innenraum
des Führungsrohrs 12a, mit einem zugeordneten Druckraum 14a, 15a verbunden. Als eine
optionale Besonderheit sind darüber hinaus die beiden Druckräume 14a, 15a miteinander
gekoppelt über Drosselventile oder zwei zueinander parallel geschaltete, in unterschiedliche
Richtungen wirkende Rückschlagventile 22a, 23a.
[0034] Die Aktuatoren 3a, 3b sind somit jeweils gebildet mit
- der während der Stellbewegung der Aktuatoren 3a, 3b nicht bewegten Längsführungseinrichtung
11a, 11b und dem ebenfalls nicht mitbewegten Trennkörper 24, welcher einen ruhenden
Trennkolben zwischen den beiden Druckräumen 14, 15 bildet, sowie
- den während der Stellbewegung bewegten Zylindergehäusen 8a, 8b.
[0035] Der fluidische Steuerkreis 2 verfügt über eine Pumpe 25. Die Pumpe 25 ist angetrieben
über ein Antriebsaggregat 26, bei welchem es sich um das Antriebsaggregat des Fahrzeugs
oder ein gesondert für den Betrieb des Steuerkreises 2 zuständiges Antriebsaggregat,
bspw. eine elektrisch betriebene Pumpe, handeln kann. Die Pumpe 25 ist beispielsweise
als Pumpe mit umschaltbarer Förderrichtung sowie steuer- oder regelbarem Ausgangsdruck
und/oder Volumenstrom ausgebildet. In dem Steuerkreis 2 ist eine Primärseite 27 der
Pumpe 25 mit dem Anschluss 18a des Aktuators 3a verbunden. Der Anschluss 19a des Aktuators
3a ist über ein vorzugsweise elektrisch ansteuerbares Ventil, hier ein 3/2-Wege-Magnetventil
28 (in Fig. 1 in einer Durchlassstellung) verbunden mit dem Anschluss 18b des Aktuators
3b. Der Anschluss 19b des Aktuators 3b ist verbunden mit der Sekundärseite 29 der
Pumpe 25. Für eine Umschaltung der Förderrichtung der Pumpe 25 wird die Sekundärseite
der Pumpe zur Primärseite (und umgekehrt).
[0036] Fig. 1 zeigt das 3/2-Wege-Magnetventil 28 in einer Durchlassstellung, in welcher
dieses die Anschlüsse 19a, 18b miteinander verbindet. Eine Bypassleitung 30, in welcher
ein manuell betätigbares Handnotventil 31 angeordnet ist, verbindet unmittelbar in
Parallelschaltung zu der Pumpe 25 die Primärseite 27 mit der Sekundärseite 29, wenn
das Handnotventil 31 geöffnet ist. Die Bypassleitung 30 besitzt eine Verzweigung 32,
welche zwischen dem Handnotventil 31 und der Primärseite 27 angeordnet ist. Die Verzweigung
32 ist mit einem Anschluss des 3/2-Wege-Magnetventils 28 verbunden, welcher in der
in Fig. 1 nicht wirksamen Bypassstellung des 3/2-Wege-Magnetventils 28 mit dem Anschluss
18b des Aktuators 3b verbunden ist, während in dieser Schaltstellung der Anschluss
19a über das 3/2-Wege-Magnetventil 28 abgesperrt ist.
[0037] Die Funktionsweise der Antriebseinrichtung 1 ist wie folgt:
- a) Ohne Betrieb der Pumpe 25 und für geschlossenes Handnotventil 31 erfolgt eine fluidische
Sicherung einer eingenommenen Position der Aktuatoren 3a, 3b und damit der Flügeltüren
6a, 6b. (Im Folgenden wird noch erläutert, dass auch eine zusätzliche Sicherung durch
eine Rast- oder Sperreinrichtung erfolgen kann.) Ohne die Rückschlagventile 22a, 23a
kann (unter Vernachlässigung einer Leckage) auf diese Weise eine fluidische Fixierung
der Flügeltüren 6a, 6b erfolgen. Hingegen wird mittels der Rückschlagventile 22, 23
bei Ausübung von insbesondere manuellen Kräften auf die Flügeltüren 6a, 6b eine Öffnungs-
oder Schließbewegung grundsätzlich ermöglicht. Die Öffnungs- oder Schließbewegung
bzw. die für die Veranlassung derselben erforderliche manuellen Kräfte werden vorgegeben
durch die Drosselcharakteristik der Rückschlagventile 22, 23. Alternativ oder kumulativ
möglich ist, dass mittels der Rückschlagventile 22a, 23a ein fluidischer Ausgleich
von Leckageströmen, bspw. im Bereich einer Endlage, erfolgen kann.
- b) Erfolgt eine Förderung des Fluids von der Sekundärseite 29 durch die Pumpe 25 zur
Primärseite 27, erfolgt eine Erhöhung des Drucks in dem Druckraum 14 des Aktuators
3a. Diese Erhöhung des Drucks hat an der Kolbenfläche 16a eine Druckkraft zur Folge,
welche bestrebt ist, das Zylindergehäuse 8a in Fig. 1 nach links zu bewegen. Diese
Beaufschlagung des Zylindergehäuses 8a nach links hat wiederum zur Folge, dass auch
der Druck in dem Druckraum 15a ansteigt. Der Aktuator 3a wirkt in diesem Fall als
eine Art "Geberzylinder", da angesichts der Beaufschlagung des Zylindergehäuses 8a
in Fig. 1 nach links auch der Druck in dem Druckraum 15a ansteigt. Dieser ansteigende
Druck in dem Druckraum 15a wird über den Kanal 21a, den Anschluss 19a, das 3/2-Wege-Magnetventil
28 in seiner Durchlassstellung, den Anschluss 18b, den Kanal 20b zu dem Druckraum
14b des Aktuators 3b übertragen, welcher somit als eine Art "Nehmerzylinder" dient.
Diese Druckbeaufschlagung führt infolge der wirksamen Kolbenfläche 16b zu einer Beaufschlagung
des Zylindergehäuses 8b des Aktuators 3b in Fig. 2 nach rechts. Diese Beaufschlagung
des Zylindergehäuses 8b nach rechts hat wiederum eine Druckerhöhung an der Kolbenfläche
17b zur Folge. Auf diese Weise wird Fluid aus dem Druckraum 18b über den Kanal 21
b und den Anschluss 19b herausgepresst und der Sekundärseite 29 zugeführt. Durch die
erläuterte fluidische Wirkkette wird eine Schließbewegung für Flügeltüren 6a, 6b erzeugt.
- c) Für eine Umkehrung der Förderrichtung der Pumpe 25 gilt das unter b) Gesagte entsprechend
(mit Umkehrung der Beaufschlagungsrichtungen und der Bewegungsrichtungen).
- d) Wird das 3/2-Wege-Magnetventil 28 in die Bypassstellung umgeschaltet, erfolgt eine
Umgehung des Aktuators 3a über eine Umgehungsleitung 33, welche von dem 3/2-Wege-Magnetventil
28 über die Verzweigung 32, den Teil der Bypassleitung 30 ohne Handnotventil 31 zu
der Primärseite 27 führt. Da über das 3/2-Wege-Magnetventil 28 in der Bypassstellung
der Anschluss 19a abgesperrt ist, ändert sich für diesen Schaltzustand des 3-2/Wege-Magnetventils
unabhängig vom Betriebszustand der Pumpe 25 die Stellung des Zylindergehäuses 8a des
Aktuators 3a nicht. Hingegen kann je nach Betrieb der Pumpe 25 die Erzeugung einer
Öffnungs- und Schließbewegung 4a für das Zylindergehäuse des Aktuators 3b erfolgen.
Letztendlich kann je nach Schaltzustand des 3/2-Weg-Magnetventils 28 über die Pumpe
25 alternativ
- eine Doppeltürsteuerung mit gemeinsamer gegenläufiger Ansteuerung der Öffnungs- und
Schließbewegungen 4a, 4b der Zylindergehäuse 8a, 8b der Aktuatoren 3a, 3b erfolgen
oder
- ausschließlich eine Einzeltürsteuerung über die Steuerung der Öffnungs- und Schließbewegung
4b des Zylindergehäuses 8b des Aktuators 3b erfolgen.
- e) Schließlich ist über das Handnotventil 31 (und Überführung des 3/2-Wege-Magnetventil
28 in die in Fig. 1 Bypassstellung) ein Kurzschluss der beiden Druckräume 14b, 15b
ermöglicht, so dass eine manuelle Öffnung oder Schließung der Flügeltür 6b, welche
dem Aktuator 3b zugeordnet ist, ermöglicht ist.
[0038] Eine Einzeltürsteuerung für das Zylindergehäuse 8a des Aktuators 3a ist für die Ausgestaltung
des fluidischen Steuerkreises 2 gemäß Fig. 1 nicht möglich.
[0039] Fig. 2 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Antriebseinrichtung 1 mit einem fluidischen
Steuerkreis 2, welcher auch alternativ eine einzelne Ansteuerung beider Aktuatoren
3a, 3b (also beider Flügeltüren 6a, 6b) ermöglicht. Hierbei sind die Aktuatoren 3a,
3b selber entsprechend Fig. 1 ausgebildet. Gemäß Fig. 2 ist ebenfalls die Pumpe 25
durch eine Bypassleitung 30 mit integriertem Handnotventil 31 überbrückt, wobei hier
allerdings keine Verzweigung 32 vorhanden ist. Zwischen die der Pumpe 25 zugewandten
Anschlüsse 18a, 19b der Aktuatoren 3a, 3b und die Primär- bzw. Sekundärseite 27, 29
und die Bypassleitung 30 ist jeweils ein 3/2-Wege-Magnetventil 34, 35 zwischengeordnet,
welche sich in Fig. 2 jeweils in ihrer Durchlassstellung befinden. In der Durchlassstellung
verbinden die 3/2-Wege-Magnetventile 34, 35 den jeweiligen zugeordneten Anschluss
18a, 19b des Aktuators 3a, 3b mit der Bypassleitung 30 und der Primär- bzw. Sekundärseite
27, 29. Darüber hinaus besitzen die 3/2-Wege-Magnetventile 34, 35 eine Bypassstellung,
in welcher der mit der Bypassleitung 30 und der Primär- oder Sekundärseite 27, 29
verbundene Anschluss des 3/2-Wege-Magnetventil 34, 35 über dieses mit einer Umgehungsleitung
36 verbunden sind. Die Umgehungsleitung 36 verbindet einerseits die beiden Anschlüsse
der 3/2-Wege-Magnetventile 34, 35 miteinander. Zusätzlich ist die Umgehungsleitung
36 über eine Verzweigung 37 mit einer Verbindungsleitung 38, welche unmittelbar (ohne
Integration des 3/2-Wege-Magnetventils 28) die Anschlüsse 19a, 18b miteinander verbindet,
verbunden.
[0040] Die Betriebsweise der Antriebseinrichtung 1 gemäß Fig. 2 ist wie folgt:
a) bis c) Befinden sich beide 3/2-Wege-Magnetventile 34, 35 in ihrer Durchlassstellung,
wie dies in Fig. 2 dargestellt ist, ist eine Betriebsweise gemäß a) bis c), wie diese
zu Fig. 1 beschrieben worden ist, möglich.
d) Wird das 3/2-Wege-Magnetventil 34 in seine Durchlassstellung geschaltet, während
sich das 3/2-Wege-Magnetventil in seiner Bypassstellung befindet, ist mittels des
Betriebs der Pumpe 25 eine Einzeltürsteuerung mit einer Ansteuerung nur des Aktuators
3a ermöglicht, während über die Absperrung des mit dem Anschuss 19b des Aktuators
3b verbundenen Anschlusses des 3/2-Wege-Magnetventils 35 keine Änderung der Betriebssituation
des Aktuators 3b erfolgt.
e) Wird umgekehrt das 3/2-Wege-Magnetventil 35 in seine Durchlassstellung überführt,
während das andere 3/2-Wege-Magnetventil 34 in seiner anderen Schaltstellung ist,
ist eine Einzeltürsteuerung mit einer Ansteuerung nur des Aktuators 3b über den Betrieb
der Pumpe 25 möglich, während der Aktuator 3a durch Absperrung des Anschlusses 18a
seinen Betriebszustand nicht ändert.
f) Befinden sich beide 3/2-Wege-Magnetventile 34, 35 in ihrer Durchlassstellung und
ist das Handnotventil 31 geöffnet, kann eine gemeinsame manuelle Öffnung oder Schließung
der Flügeltüren 6a, 6b erfolgen, wobei das Fluid zwischen den Druckräumen 14a, 15b
über das Handnotventil 31 in seiner Öffnungsstellung umgewälzt wird.
g) Befindet sich hingegen eines der 3/2-Wege-Magnetventile 34, 35 in seiner Durchlassstellung,
während das andere 3/2-Wege-Magnetventil 34, 35 in seiner Umgehungsstellung ist, kann
bei geöffnetem Handnotventil 31 eine manuelle Öffnung oder Schließung lediglich einer
Flügeltür 6a, 6b erfolgen.
[0041] Für die Ansteuerung des 3/2-Wege-Magnetventils 28 gemäß Fig. 1 sowie der 3/2-Wege-Magnetventile
34, 35 gemäß Fig. 2 wird vorzugsweise eine Strategie derart gewählt, dass auch bei
Einbruch der elektrischen Leistungsversorgung (und damit Einbruch der Möglichkeit
der elektrischen Ansteuerung) die angestrebte Handnotbetätigung durch manuelle Betätigung
des Handnotventils 31 möglich bleibt. Für Fig. 1 bedeutet dies, dass über eine Rückstellfeder
das 3/2-Wege-Magnetventil 28 stromlos in seiner Bypassstellung ist. Ist ein Handnotbetrieb
bei Einbruch der elektrischen Leistungsversorgung gemäß Fig. 2 für beide Flügeltüren
6a, 6b gewünscht, sollten die 3/2-Wege-Magnetventile 34, 35 stromlos in ihrer Durchgangsstellung
sein. Ist hingegen lediglich eine Handnotbetätigung einer Flügeltür 6a, 6b gewünscht,
muss das zugeordnete 3/2-Wege-Magnetventil 34 stromlos in seine Durchlassstellung
überführt werden, während das andere 3/2-Wege-Magnetventil 35 dann stromlos seine
Bypassstellung einnehmen muss.
[0042] Die Ansteuerung sowohl der Pumpe 25 als auch der 3/2-Wege-Magnetventile 28, 34, 35
erfolgt über eine elektronische Steuereinheit oder CPU, welche in den Fig. nicht dargestellt
ist. Diese Ansteuerung erfolgt je nach den jeweiligen Betriebssituationen, wobei die
Öffnungs- oder Schließbewegung zentral von dem Fahrer herbeigeführt werden kann und/oder
über für die Fahrgäste innerhalb und/oder außerhalb des Fahrzeugs zugängliche Betätigungsorgane,
welche beispielsweise benachbart den Flügeltüren 6a, 6b angeordnet sein können. In
den Fig. sind vereinfacht lediglich die Aktuatoren 3a, 3b für ein Paar von Flügeltüren
6a, 6b dargestellt. Es versteht sich, dass mehrere derartige Paare von Flügeltüren
über mehrere Paare von Aktuatoren angesteuert werden können. Hierbei kann dies über
ein- und dieselbe Pumpe 25 erfolgen, die dann über parallele oder serielle Leitungszweige
mehrere Aktuatoren beaufschlagt, oder über mehrere Pumpen, welche dann jeweils einem
Paar von Aktuatoren 3a, 3b (oder mehreren Paaren von Aktuatoren) zugeordnet sein können
mit in diesem Fall mehreren Kreisläufen 2.
- Weitere Steuerungs- und Regelungsmaßnahmen,
- eine Berücksichtigung beliebiger Betriebssituationen,
- Notfallmaßnahmen,
- eine Beeinflussung der Öffnungs- und Schließgeschwindigkeiten,
- die Herbeiführung einer Endlagendämpfung für die Bewegung der Aktuatoren und Flügeltüren,
- die Ausgestaltung der fluidischen Kreisläufe mit Verwendung unterschiedlicher Verbindungs-
und Umgehungsleitungen,
- der Einsatz von schaltbaren Ventilelemente, Drosseleinrichtungen und/oder Entlüftungseinrichtungen,
- Schutzmaßnahmen gegen das Einklemmen von Personen zwischen den Flügeltüren und/oder
- Maßnahmen zur Überwachung der Öffnungs- und Schließbewegungen u. ä. sind dem Fachmann
an sich bekannt oder für diesen aus dem Stand der Technik zu diesem Technologiefeld
entnehmbar und lassen sich mit den erfindungsgemäßen Ausgestaltungen kombinieren.
[0043] Zur Vereinfachung der Darstellung ist in Fig. 1 und Fig. 2 lediglich eine Bewegung
der Zylindergehäuse 8a, 8b in eine Richtung x dargestellt, welche für eine Ausgestaltung
korreliert mit der Bewegung der Flügeltüren 6a, 6b in Richtung der Fahrzeuglängsachse.
Möglich ist, dass ergänzende Betätigungseinrichtungen oder auch Kopplungseinrichtungen
oder Freiheitsgrade Einsatz finden, über welche zusätzlich eine Schwenkbewegung der
Flügeltüren 6a, 6b um eine Hochachse (Achse z) herbeiführbar ist. Je nach Verschwenkung
um die Achse z kann sich dann auch die Betätigungsrichtung x des Aktuators gegenüber
der Längsachse des Fahrzeugs ändern. Möglich ist auch, dass die Halteeinrichtungen
5a, 5b mit der Bewegung der Aktuatoren 3a, 3b in Richtung der X-Achse lediglich mit
einem Punkt der Flügeltür 6a, 6b gelenkig gekoppelt sein, so dass die Bewegung der
Flügeltür auf einer Kreisbahn dann zusätzlich zu der translatorischen Bewegung des
Zylindergehäuses 8a, 8b des Aktuators 3a, 3b abhängt von der genannten ergänzenden
Kopplungseinrichtung und/oder einem weiteren Aktuator, wie dies im Folgenden noch
näher erläutert wird.
[0044] Als Besonderheit ist den Fig. 1 und 2 zu entnehmen, dass die Zylindergehäuse 8a,
8b der Aktuatoren 3a, 3b nicht fahrzeugrahmenfest angeordnet sind, sondern über ihre
Stellbewegung entlang der Längsführungseinrichtungen 11a, 11 b bewegt werden. Hierbei
kann die Bewegung der Zylindergehäuse 8a, 8b fluidisch miteinander gekoppelt sein,
wobei dann ein Zylindergehäuse 8a, 8b als eine Art "Geberzylinder" wirkt, während
das andere Zylindergehäuse 8b, 8a dann als "Nehmerzylinder" dient. Diese fluidische
Kopplung ist aber über Ventilelemente, hier die 3/2-Wege-Magnetventile 28, 34, 35
aufhebbar. Für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 sind die Längsführungseinrichtungen
11a, 11b fahrzeugrahmenfest angeordnet, wobei dies nicht zwingend erforderlich ist,
wie im Folgenden noch erläutert wird.
[0045] In den
Fig. 3 bis 15 ist in weiterem konstruktivem Detail und mit erweiterten Möglichkeiten eine Antriebseinrichtung
1 beispielhaft dargestellt, in welcher beispielsweise ein fluidischer Steuerkreis
2 gemäß Fig. 1 oder 2 einsetzbar ist.
[0046] Fig. 3 zeigt die parallel zueinander und zu der x-Richtung orientierten Längsführungseinrichtungen
11a, 11b, welche hier als Führungsrohre 12a, 12b ausgebildet sind. Gegenüber diesen
in Richtung der X-Achse geführt sind die Zylindergehäuse 8a, 8b, welche die Halteeinrichtungen
5a, 5b für die Flügeltüren 6a, 6b tragen. Während Fig. 3 die Antriebseinrichtung 1
in eine Öffnungsstellung mit maximalem Abstand der Flügeltüren 6a, 6b zeigt, sind
in den
Fig. 4 und 5 unterschiedliche Schließstellungen der Flügeltüren 6a, 6b dargestellt.
[0047] Der Aufbau der Längsführungseinrichtungen 11a, 11b sowie der Zylindereinheiten 7a,
7b sind im Detail in den
Fig. 6 bis 8 zu erkennen:
Die Führungsrohre 12a, 12b sind in ihren Endbereichen starr und parallel zueinander
an Abstützeinrichtungen 39, 40 gehalten. Wie beispielhaft anhand der Abstützeinrichtung
39 gemäß Fig. 7 dargestellt ist, sind die Abstützeinrichtungen 39, 40 jeweils mit
einem Grundkörper 68 gebildet. Der Grundkörper 68 besitzt zwei abgestufte Durchgangsausnehmungen
41, 42, in welche sich unter radialer Abdichtung durch ein Dichtelement 43 eine Kopplungshülse
44 erstreckt, welche stirnseitig in das Führungsrohr 12a, 12b eingeschraubt ist mit
einer Verspannung der Stirnseite des Führungsrohrs 12a, 12b gegen einen Bund 45 der
Kopplungshülse 44. Durch die Durchgangsausnehmungen 41, 42 hindurch erstreckt sich
eine Kopplungsschraube 46, deren Gewindeabschnitt mit einem Innengewinde der Kopplungshülse
44 verschraubt ist. Mit dem Einschrauben der Kopplungsschraube 46 in die Kopplungshülse
44 wird ein zylindrischer verjüngender Absatz 47 der Durchgangsausnehmung 41, 42 verspannt
zwischen einem Kopf 48 der Kopplungsschraube 46 und einer Stirnseite oder dem Bund
45 der Kopplungshülse 44. Die Kopplungsschraube 46 besitzt einen inneren Kanal 49,
welcher einerseits in einen Innenraum 50 des Führungsrohrs 12a, 12b mündet und andererseits
über einen radialen Stichkanal kommuniziert mit einer in den Fig. nicht dargestellten
Versorgungsleitung oder - bohrung in dem Grundkörper 68, welche mit einem Anschluss
18, 19 verbunden ist. Ein Übertrittsquerschnitt zwischen der Stichbohrung 51 und der
Versorgungsleitung kann über
- das Dichtelement 43,
- ein Dichtelement 52, welches zwischen Kopf 48 und Grundkörper 68 verspannt ist, sowie
- ein Dichtelement 53, welches zwischen der Durchgangsbohrung der Kopplungshülse 44
und einer Mantelfläche der Kopplungsschraube 46 eingespannt ist,
abgedichtet sein.
[0048] Wie insbesondere aus dem Detail VIII gemäß Fig. 8 zu erkennen ist, sind die Führungsrohre
12a, 12b zweiteilig ausgebildet mit Führungsrohrteilen 12-1 und 12-2. Die Führungsrohrteile
12-1 und 12-2 sind starr miteinander verbunden über den Trennkörper 24. Der Trennkörper
24 verfügt über einen Ringkörper 54, von welchem sich in x-Richtung mit einem Außengewinde
ausgestattete Zapfen 55, 56 erstrecken. Die Außengewinde der Zapfen 55, 56 sind verschraubt
mit Innengewinden der Führungsrohrteile 12-1 und 12-2, womit die zugeordneten Stirnseiten
der Führungsrohrteile 12-1 und 12-2 verspannt werden gegen ringförmige Stirnflächen
des Ringkörpers 54, so dass der Trennkörper 24 und die Führungsrohrteile 12-1 und
12-2 eine starre Einheit bilden. Der Ringkörper 54 bildet radial außenliegend eine
zylindrische Dicht- und Führungsfläche 57. In die Dicht- und Führungsfläche 57 ist
radial eine umlaufende Nut 58 eingebracht, in welcher ein Dichtelement 59 angeordnet
ist. Die Innenräume 50-1 und 50-2 der Führungsrohrteile 12-1 und 12-2 sind über mit
Längsbohrungen gebildete Kanäle 60, 61 des Trennkörpers 24 miteinander verbunden.
In den Kanälen 60, 61 sind die in entgegengesetzte Richtung öffnenden Drosseln oder
Rückschlagventile 22, 23 angeordnet. In Öffnungsrichtung stromaufwärts der Rückschlagventile
22, 23 mündet in die Kanäle 60, 61 jeweils eine radiale Stichbohrung 62, 63.
[0049] Die Zylindergehäuse 8 sind hier mit einem Zylindergehäuserohr 64 gebildet, welches
in beiden Endbereichen mit einer Dicht- und Führungseinheit 9 bzw. 10 verschraubt
ist. An den Dicht- und Führungseinheiten 9 sind im vorliegenden Fall die Halteeinrichtungen
5 unmittelbar befestigt. Die zylindrische Innenfläche des Zylindergehäuserohrs 64
gleitet für die Stellbewegung entlang der Dicht- und Führungsfläche 57 der Trennkörper
24, wobei eine Abdichtung durch das Dichtelement 59 erfolgt. Zwischen der Innenfläche
des Zylindergehäuserohrs 64 und der Mantelfläche der Führungsrohrteile 12-1 und 12-2
ist ein radialer Zwischenraum gebildet, im Bereich dessen die beiden Druckräume 14,
15 ausgebildet werden. Somit ist der Druckraum 14 radial innenliegend begrenzt durch
die Mantelfläche des Führungsrohrs 12 und radial außenliegend durch die Innenfläche
des Zylindergehäuserohrs 64. In einem Endbereich ist der Druckraum 14 axial begrenzt
durch eine Stirnfläche des Ringkörpers 54. In dem anderen axialen Endbereich ist der
Druckraum 14 axial begrenzt durch eine ringförmige innere Stirnseite der Dicht- und
Führungseinheit 9, welche damit die Kolbenfläche 16 bildet. Entsprechendes gilt für
den Druckraum 15, wobei hier die eine axiale Begrenzung und die Bildung der Kolbenfläche
17 nicht durch die Dicht- und Führungseinheit 9 erfolgt, sondern durch die Dicht-
und Führungseinheit 10. Eine fluidische Verbindung der Innenräume 50-1 und 50-2 mit
den zugeordneten Druckräumen 14, 15 erfolgt über die Kanäle 60, 61 und die Stichbohrungen
62, 63.
[0050] In Fig. 6 ist ersichtlich, dass für eine Schließstellung der Flügeltüren das Zylindergehäuse
8 mit der Dicht- und Führungseinheit 10 unmittelbar benachbart der Abstützeinrichtung
39 angeordnet ist, wobei eine Stirnseite der Dicht- und Führungseinheit 10 auch an
der Abstützeinrichtung zur Anlage kommen kann. Hingegen entfernt sich die Dicht- und
Führungseinheit 10 mit der Öffnungsbewegung der Flügeltüren 6a, 6b zunehmend von der
Abstützeinrichtung 39. Das Zylindergehäuse 8 ist vorzugsweise mehr als halb so lang
wie die Längsführungseinrichtung 11, wodurch eine gute Abstützung und Aufnahme eines
Kippmoments um eine Achse quer zur Längsachse der Längsführungseinrichtung 11 gewährleistet
ist.
[0051] Letztendlich kann je nach Druckbeaufschlagung der Versorgungsleitungen in den Abstützeinrichtungen
39, 40 die fluidische Beaufschlagung der Druckräume 14, 15 verändert werden, womit
eine Bewegung der Zylindergehäuse 8a, 8b in Öffnungs- und Schließrichtung 4a, 4b herbeigeführt
werden kann. Die Bewegung der Flügeltüren 6a, 6b erfolgt hierbei vorzugsweise parallel
zur Fahrzeuglängsachse und in die in den Figuren mit x bezeichnete Richtung. Die von
den Dicht- und Führungseinheiten 9, 10 ausgebildeten Kolbenflächen 16, 17 sind hierbei
Ringflächen mit Durchmessern entsprechend den Ringspalten zwischen der Innenfläche
des Zylindergehäuserohrs 64 und der Mantelfläche des Führungsrohrs 12.
[0052] Durchaus möglich ist, dass die Abstützeinrichtung 1 ausschließlich über den erläuterten
Freiheitsgrad in Richtung x verfügt. Für das in den Fig. 3 bis 15 dargestellte Ausführungsbeispiel
verfügt die Abstützeinrichtung 1 über einen weiteren Freiheitsgrad in eine Querrichtung,
welche hier als Richtung y bezeichnet ist. Dieser zusätzliche Freiheitsgrad wird gewährleistet,
indem die mit den Führungsrohren 12 gebildeten Längsführungseinrichtungen 11 gemeinsam
mit den Abstützeinrichtungen 39, 40 in Richtung y gegenüber einem Fahrzeugrahmen oder
einem Türrahmen bewegbar sind. Dieser zusätzliche Freiheitsgrad kann dazu dienen,
- nach Bewegung der Flügeltüren 6a, 6b in einer ersten Bewegungsphase in x-Richtung
parallel zu dem Fahrzeug mit dem erforderlichen Abstand von einer äußeren Wandung
und einem Türrahmen des Fahrzeugs ohne Nutzung des zusätzlichen Freiheitsgrads
- in einer zweiten Bewegungsphase die Flügeltüren 6a, 6b in ihre Schließstellung zu
bewegen, wobei die Flügeltüren dann (zumindest auch) in Querrichtung y des Fahrzeugs
auf einen Türrahmen mit geeigneter Dichtung zu bewegt werden.
[0053] Insbesondere in den Fig. 12 und 14 ist zu erkennen, dass ein derartiger zusätzlicher
Freiheitsgrad in y-Richtung gewährleistet wird über eine Querführungseinrichtung 65.
Diese verfügt über eine in Richtung der Y-Achse orientierte Führungsstange 66, welche
an einer fahrzeugrahmenfesten oder türrahmenfesten Trageinrichtung 67 gehalten ist.
[0054] Der Grundkörper 68 ist in diesem Fall als eine Art Führungsschlitten 69 ausgebildet.
Hierzu besitzt der Führungsschlitten 69 eine durchgängige Ausnehmung 70, in welche
endseitig zwei Führungsbuchsen 71, 72 eingesetzt sind, welche gleitend und möglichst
spielfrei an der Führungsstange 66 abgestützt sind. Zwischen dem Führungsschlitten
69 und der Führungsstange 66 wirkt ein Federelement 73, welche den Führungsschlitten
von dem Türrahmen weg in y-Richtung beaufschlagt.
[0055] Die Bewegung der Zylindergehäuse 8 entlang der Längsführungseinrichtungen 11 in x-Richtung
ist lediglich über einen Teilhub, nämlich den letzten Teil des Schließhubes bzw. den
ersten Teil des Öffnungshubes, gekoppelt mit der Bewegung der Führungsschlitten 69
gegenüber den Führungsstangen 66 in Richtung y. Diese Kopplung erfolgt mechanisch.
Hierzu verfügen die Zylindergehäuse 8, hier die Dicht- und Führungseinheiten 9, über
eine Mitnehmereinheit 74, welche lediglich für den Teilhub der Zylindergehäuse 8 wirksam
werden. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel ist die Mitnehmereinheit 74 gebildet
von einem Fortsatz 75 der Dicht- und Führungseinheiten 9. Durch eine durchgängige
Ausnehmung 76 der Fortsätze 75 erstreckt sich eine Koppelstange 77. Für den Teilhub,
für welchen die Bewegung der Zylindergehäuse 8 mit der Bewegung der Führungsschlitten
69 gekoppelt ist und somit eine Kopplung der Bewegung des Zylindergehäuses 8 in Längsrichtung
x mit der Bewegung der Abstützeinrichtungen 39, 40 in Querrichtung y erfolgt, liegt
ein Mitnehmer 78 der Koppelstange 77 einseitig an den Fortsatz 75 an, womit die mechanische
Kopplung zwischen der Bewegung der Zylindergehäuse 8 mit der Bewegung der Koppelstangen
77 geschaffen und wirksam ist. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel ist der Mitnehmer
78 mit einer auf die Koppelstange aufgesteckten Hülse 79 gebildet, welche endseitig
durch eine Mutter 80 gesichert ist.
[0056] In den den Abstützeinrichtungen 39, 40 zugewandten Endbereichen sind die Koppelstangen
77 an einem Kniehebelmechanismus 81 angelenkt, welcher in einer Ebene x-y bewegbar
ist. Der Kniehebelmechanismus 81 verfügt über einen ersten Kniehebel 82 sowie einen
zweiten Kniehebel 83, welche über ein Kniegelenk 84 miteinander verbunden sind. Der
dem Kniegelenk 84 abgewandte Endbereich des ersten Kniehebels 82 ist an den Führungsschlitten
69 angelenkt. Der dem Kniegelenk 84 abgewandte Endbereich des zweiten Kniehebels 83
ist an der Trageinrichtung 67 angelenkt. Die Koppelstange 77 wirkt auf den ersten
Kniehebel 82 ein, was vorzugsweise ungefähr mittig zwischen den beiden Anlenkpunkten
des ersten Kniehebels 82 erfolgt.
[0057] Die Kopplung zwischen dem Zylindergehäuse 8 und dem Führungsschlitten 69 erfolgt
folgendermaßen:
- In der Öffnungsstellung der Antriebseinrichtung 1 und der Flügeltüren 6 gemäß Fig.
3 befindet sich das Zylindergehäuse 8a maximal nach links verschoben. In dieser Öffnungsstellung
hat sich der Fortsatz 75a gegenüber der Stellung in Fig. 8 ebenfalls weit nach links
bewegt, so dass der Mitnehmer 78a den Fortsatz 75a nicht kontaktiert.
- Mit Betätigung der Aktuatoren 3a, 3b bewegen sich die Flügeltüren 6a, 6b aufeinander
zu bis zu der Stellung gemäß Fig. 4. In dieser besitzen die Flügeltüren 6a, 6b noch
einen kleinen verbleibenden Spalt. In der Stellung gemäß Fig. 4 beginnt der Teilhub,
für welchen eine Kopplung der Bewegung der Flügeltüren 6a, 6b und der Bewegung der
Zylindergehäuse 8 mit der Bewegung der Führungsschlitten 69 einsetzt. In der Betriebsstellung
gemäß Fig. 4 ist somit gerade der Fortsatz 75 zur Anlage an den Mitnehmer gekommen.
- Eine weitere Druckbeaufschlagung der Aktuatoren 3a, 3b hat zur Folge, dass die Zylindergehäuse
8 weiter aufeinander zu bewegt werden, was auch zur Folge hat, dass die Koppelstangen
77a, 77b aufeinander zu gezogen werden. Mit der Fortführung der Schließbewegung betätigen
die Koppelstangen 77 den Kniehebelmechanismus 81. Der Kniehebelmechanismus 81 wird
aus der abgewinkelten Betriebsstellung gemäß Fig. 9 (Kniewinkel bspw. ca. 70° ± 20°) gemäß Fig. 9 in Richtung seiner Strecklage (Fig.
10, Kniewinkel bspw. ca. 80° ± 8°) bewegt. Die Veränderung des Kniewinkels hat zur
Folge, dass sich der Abstand des Anlenkpunkts des Kniehebelmechanismus 81 an der Trageinrichtung
67 von dem Anlenkpunkt des Kniehebelmechanismus 81 an dem Führungsschlitten 69 vergrößert.
Entgegen der Beaufschlagung des Federelements 73 kommt es somit zu einer Bewegung
der mit dem Führungsschlitten 69 gebildeten Abstützeinrichtung 39, 40, der Längsführungseinrichtungen
11, der Aktuatoren 3a, 3b, der Halteeinrichtungen 5a, 5b und letztendlich der Flügeltüren
6a, 6b in y-Richtung (entgegengesetzt zu dem Richtungssinn von y in den Figuren).
Eine Charakteristik des Ausmaßes der Bewegung der Führungsschlitten 69 in Abhängigkeit
der Bewegung der Zylindergehäuse 8 ergibt sich über die Kinematik des Kniehebelmechanismus
81, nämlich die Lage der Anlenkpunkte und die Längen der Kniehebel 82, 83.
- Werden hingegen die Aktuatoren 3a, 3b in Öffnungsrichtung beaufschlagt, führt die
Beaufschlagung des Federelements 73 dazu, dass mit der Öffnungsbewegung der Kniewinkel
des Kniehebelmechanismus 81 wieder größer wird, wobei das Federelement 73 so lange
dafür sorgt, dass die Koppelstange 77 mit dem Mitnehmer 78 an den Fortsatz 75 gepresst
wird, bis der Führungsschlitten 69 maximal nach außen in y-Richtung bewegt ist, womit
die Kopplung der Bewegung der Zylindergehäuse 8 mit der Bewegung des Führungsschlittens
bewegungsgesteuert beseitigt wird.
[0058] Möglich ist, dass die Antriebseinrichtung 1 lediglich die erläuterten Freiheitsgrade
in Richtung x und y besitzt. Diese Ausgestaltung kommt insbesondere dann zum Einsatz,
wenn eine Doppeltürsteuerung für die Öffnungs- und Schließbewegung der Flügeltüren
6a, 6b gewünscht ist.
[0059] Optional wird eine erweiterte Ausgestaltungsform vorgeschlagen, gemäß welcher die
Abstützeinrichtungen 39, 40, Längsführungseinrichtungen 11, die Zylindergehäuse 8
und die Führungsstangen 66 gemeinsam um eine Hochachse Z verschwenkbar sind, womit
sich auch die Richtungen x, y, entlang welcher eine Bewegung entlang der genannten
Freiheitsgrade erfolgt, verändern. Diese Verschwenkung um die Hochachse Z erfolgt
vorzugsweise dann, wenn lediglich eine Einzeltürsteuerung gewünscht ist, für welche
beispielsweise die Flügeltür 6b geschlossen bleibt, aber mit einer Öffnungsbewegung
des Zylindergehäuses 8a die Flügeltür 6a geöffnet wird. Dies hat zur Folge, dass mit
der Öffnungsbewegung der einzelnen Flügeltür 6a der Kniehebelmechanismus 81 b seine
Endlage nahe der Strecklage beibehält, so dass auch der Führungsschlitten 69b seine
Position in y-Richtung möglichst weit in Querrichtung nach innen beibehält. Hingegen
führt die Betätigung des Aktuators 3a dazu, dass sich der Kniewinkel des Kniehebelmechanismus
61 a vergrößert und der Führungsschlitten 69 in Querrichtung nach außen bewegt. Somit
führt die erläuterte Einzeltürsteuerung dazu, dass sich mit der Verschwenkung um die
Hochachse Z die Wirkrichtung des Aktuators 3a von einer ersten Wirkrichtung 85 ändert
in eine zweite Wirkrichtung 86 (schematisch strichpunktiert in Fig. 5 dargestellt).
Hierbei ist die maximale Winkeländerung zwischen der ersten Wirkrichtung 85 und der
zweiten Wirkrichtung 86 unter Umständen verhältnismäßig klein, beispielsweise im Bereich
von 5° ± 4° oder 5° ± 2°. Diese Winkeländerung hat einerseits zur Folge, dass die
Flügeltür 6b weiterhin geschlossen bleibt (u. U. mit einem kleinen "Winkelfehler"),
während möglich ist, dass die Flügeltür 6a geöffnet werden kann und diese beispielsweise
an einer Außenhaut des Fahrzeugs vorbeigeführt werden kann. Falls ein derartiger zusätzlicher
Freiheitsgrad für eine Verschwenkung um die Hochachse Z gewünscht ist, ist erforderlich,
dass die Führungsstange 66 nicht starr an der Trageinrichtung 67 befestigt ist. Vielmehr
ist ein Endbereich 87 der Führungsstange 66 gelenkig in einem Lagerauge 88 derart
gelagert, dass eine axiale Fixierung der Führungsstange 66 gegenüber der Trageinrichtung
67 erfolgt, aber die Ausrichtung der Führungsstange 66 begrenzt im Raum veränderlich
ist. Auch der gegenüberliegende Endbereich 89 der Führungsstange 66 ist nicht starr
an der Trageinrichtung 67 gehalten. Vielmehr ist über ein Kugelgelenk 90 an der Trageinrichtung
67 ein sich ungefähr vertikal nach unten erstreckendes Koppelelement 91 angelenkt.
Das Koppelelement 91 ist in seinem unteren Endbereich durch eine endseitige vertikale
Bohrung der Führungsstange 66 hindurchgeführt und auf der gegenüberliegenden Seite
durch eine Mutter 92 gesichert. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel ist das Koppelelement
91 mit einstellbarer Länge ausgebildet. Wie dargestellt kann der Endbereich 89 der
Führungsstange 66 über ein Federelement 93 gegen die Mutter 92 gepresst werden, wobei
unter Vergrößerung der Vorspannung der Feder 93 auch eine Bewegung des Endbereichs
89 der Führungsstange 66 weg von der Mutter 92 möglich ist.
[0060] Wie eingangs erläutert ist möglich, dass eine einmal eingenommene Stellung der Flügeltüren
6a, 6b ausschließlich fluidisch gesichert ist. Für eine besondere Ausgestaltung erfolgt
eine Sicherung der Stellung der Flügeltüren 6a, 6b und damit der Antriebseinrichtung
1 über eine zusätzliche Rast- oder Verriegelungseinrichtung 94. Während grundsätzlich
möglich ist, dass mittels der Rast- oder Verriegelungseinrichtung 94 mindestens ein
beliebiges Teil der Antriebseinrichtung festgesetzt wird, welches im Zuge der Öffnungs-
und Schließbewegung bewegt wird, wird gemäß der dargestellten Ausführungsform mittels
der Rast- oder Verriegelungseinrichtung 94 der Führungsschlitten 69 gegenüber der
Führungsstange 66 verrastet oder verriegelt. Zu diesem Zweck besitzt die Führungsstange
66 eine Rast- oder Verriegelungsnut 95, in welche ein Rast- oder Verriegelungselement
(beispielsweise ein Verrieglungsstift) der Rast- oder Verriegelungseinrichtung 94
eingreift. Eine Steuerung der Rast- oder Verriegelungseinrichtung 94, insbesondere
die Bewegung des Rastelements in die Rast- oder Verriegelungsnut 95, kann elektrisch,
pneumatisch, hydraulisch, elektropneumatisch oder elektrohydraulisch erfolgen.
[0061] Optional möglich ist, dass gemeinsam mit der Betätigung des Kniehebelmechanismus
81 auch eine Verschwenkung von Drehsäulen 96 beidseits der den Flügeltüren 6a, 6b
zugeordneten Einstiegsöffnung des Fahrzeugs erfolgt. Die Drehsäulen 96 sind hierbei
in Richtung der Hochachse Z orientiert. Die Drehsäulen 96 sind hierbei ebenfalls verdrehbar
um die Hochachse gegenüber der Trageinrichtung 67 gelagert. Im oberen Endbereich verfügt
die Drehsäule 96 über eine sich radial von dieser erstreckende Schwinge 97. In einem
radial außenliegenden Endbereich ist an der Schwinge 97 eine Koppelstange 98 angelenkt.
Die Koppelstange 98 ist in einem Endbereich mittels eines Kugelkopfes 99 an dem Führungsschlitten
69 bzw. einem sich von diesem nach unten erstreckenden Lagerbolzen angelenkt. In dem
anderen Endbereich ist die Koppelstange 98 über einen Kugelkopf 106 an der Schwinge
97 angelenkt. Eine Bewegung des Führungsschlittens 69 in y-Richtung wird somit über
die Verbindung zwischen der Schwinge 97 und der Koppelstange 98 umgewandelt in eine
Drehbewegung der Drehsäule 96 um ihre Längsachse. Im Bereich des Fahrzeugbodens und
im unteren Endbereich der Drehsäule 96 ist eine weitere Halteeinrichtung 100 für die
Flügeltür 6a, 6b angeordnet. Die Halteeinrichtung 100 verfügt über eine bogenförmige
Schwinge 101, welche mit der Drehsäule 96a in einer x-y-Ebene verschwenkt wird. Der
radial außenliegende Endbereich der Schwinge 101 ist über eine Führungseinheit 105
mit einem Führungselement, insbesondere einem Führungszapfen, in einer Führungsschiene
auf der Unterseite der Flügeltür 6a, 6b, insbesondere einer Führungsnut, geführt.
Eine Bewegung der Flügeltür 6a, 6b in Richtung x wird somit durch die Schwinge und
die Führungseinheit 105 nicht behindert, während die Schwinge 101 und die Führungseinheit
105 den Abstand der Flügeltür 6a, 6b von dem Fahrzeug in Querrichtung y bei der Halteeinrichtung
100 vorgeben. Eine Verschwenkung der Drehsäule 96 führt zu einer Veränderung des Abstands
der Flügeltür 6 bei der Halteeinrichtung 100 von einem Türrahmen oder dem Fahrzeug
in Richtung y.
[0062] In den Fig. und der Beschreibung sind die der jeweiligen Flügeltür 6a, 6b bzw. den
unterschiedlichen Aktuatoren 3a, 3b zugeordneten Bauelemente teilweise ebenfalls mit
dem ergänzten Buchstabe a bzw. b gekennzeichnet. Ebenfalls mit ergänzenden Buchstaben
a, b gekennzeichnet sind die Bauelemente der linken Abstützeinrichtung 39 und der
rechten Abstützeinrichtung 40. Sind Bezugszeichen ohne den ergänzenden Buchstaben
verwendet, kann hiermit ausschließlich eines der Bauelemente oder können hiermit die
beiden Flügeltüren 6a, 6b zugeordneten Bauelemente beschrieben sein.
[0063] Mit den zwischen die Halteeinrichtungen 5, 100 zwischengeordneten Bauelementen ist
eine Aufhängung 102 für die Flügeltüren 6a, 6b gebildet. Auch wenn kein Antrieb über
die Aktuatoren 3a, 3b erfolgt, kann eine entsprechend gebildete Aufhängung 102 genutzt
werden für die Vorgabe der Kinematik der mindestens einen Flügeltür 6a, 6b. In diesem
Fall kann ein beliebiger Aktuator für eine Bewegung eines der an der Aufhängung beteiligten
Bauelemente verantwortlich sein, welche dann über die Aufhängung 102 an die Halteeinrichtungen
5, 100 übertragen wird.
[0064] Als weitere Option kann in die Antriebseinrichtung 1 ein Sensorsystem integriert
sein. Über dieses wird die Öffnungs- und Schließbewegung 4a und/oder die Öffnungs-
und Schließbewegung 4b erfasst. Für eine beispielhafte Ausgestaltung ist das Sensorsystem
gebildet mit einem magnetorestriktiven Messsystem, welches in eine Messstange 103
integriert ist, welche sich zwischen den beiden Abstützeinrichtungen 39, 40 erstreckt.
Die Zylindergehäuse 8 besitzen jeweils einen Magneten oder Sender, welcher entlang
der Messstange 103 bewegt wird. Die Messstange 103 erfasst magnetorestriktiv die aktuelle
Position des Senders. Hierbei kann eine kontinuierliche Erfassung des Wegs erfolgen.
Ebenfalls möglich ist, dass lediglich in einem Teilhub die Erfassung des Wegs erfolgt.
Alternativ möglich ist auch der Einsatz eines Sensors in Form eines Schalters, welcher
das Erreichen oder Passieren mindestens einer Betriebsstellung, bspw. das Erreichen
der Öffnungs- und/oder Schließstellung, erfasst.
[0065] Für das dargestellte Ausführungsbeispiel ist die Pumpe 25 in die Antriebseinheit
integriert, nämlich vorzugsweise von der Abstützeinrichtung 40 getragen, so dass die
Pumpe 25 mit in Richtung y bewegt wird. Des Weiteren kann an der Abstützeinrichtung
39, 40 ein Ventilblock 104 gehalten sein, in welchen Ventile, insbesondere die 3/2-Wege-Magnetventile
28, 34, 35 integriert sind und die die fluidische Beaufschlagung der Antriebseinrichtung
1 steuern. Auch der Ventilblock 104 wird mit der Bewegung der Abstützeinrichtung 39,
40 mitbewegt.
[0066] Für den Fall der Notentriegelung der Rast- oder Verriegelungseinrichtung 94 kann
die Feder 73 bewirken, dass die Flügeltür 6 von dem Türrahmen weg bewegt wird in Richtung
y, wobei dann wie zu den Fig. 1 und 2 erläutert, eine manuelle Öffnung der Flügeltüren
6 in Richtung x erfolgen kann.
[0067] Die in den Figuren 3 bis 16 dargestellte Antriebseinrichtung 1 kann bspw. mittels
eines fluidischen Steuerkreises 2 gemäß Fig. 1 oder Fig. 2 gesteuert (worunter auch
eine Regelung verstanden wird) und fluidisch beaufschlagt werden.
[0068] Die hier beschriebene Bewegung der Flügeltür in Längs- oder Querrichtung kann eine
Bewegung eines Anlenkpunktes der Flügeltür selbst beschreiben. Ebenfalls hiervon umfasst
ist aber auch eine Bewegung lediglich eines Führungselements der Flügeltür in diese
Richtung, während das Führungselement über eine weitere getriebliche Verbindung mit
der Flügeltür verbunden ist, wobei die getriebliche Verbindung unter Umständen auch
zur Folge hat, dass sich die Flügeltür in eine andere Richtung bewegt als das Führungselement.
[0069] Vorzugsweise findet die Aufhängung 102 Einsatz zusammen mit einer Antriebseinrichtung,
welche mit folgenden alternativen oder kumulativen Besonderheiten ausgestattet sein
kann:
- Die Antriebseinrichtung 1 kann einen Aktuator 3a, 3b besitzen, mittels dessen eine
Bewegung zumindest einer Flügeltür 6a, 6b in eine Längsrichtung x über einen Längshub
herbeiführbar ist, welche nur in einem Teilhub des Längshubs mit der Bewegung der
mindestens einen Flügeltür 6a, 6b in eine Querrichtung y mechanisch gekoppelt ist.
- Möglich ist auch, dass ein Zylindergehäuse 8a, 8b des Aktuators 3a, 3b mit der Bewegung
der Flügeltür 6a, 6b mitbewegt wird.
- Weiterhin möglich ist, dass in der Antriebseinrichtung 1 eine Halteeinrichtung 5a,
5b vorhanden ist, an der die Flügeltür 6a, 6b gehalten werden kann. Die Antriebseinrichtung
1 verfügt dann über eine Längsführungseinrichtung 11a, 11b für die Halteeinrichtung
5a, 5b oder das Zylindergehäuse 8a, 8b. Abstützeinrichtungen 39, 40 sind vorhanden
für die Längsführungseinrichtung 11, welche in die Querrichtung y bewegbar sind. Mittels
des Aktuators 3a, 3b ist eine Bewegung der Halteeinrichtung 5a, 5b oder des Zylindergehäuses
8a, 8b entlang der Längsführungseinrichtung 11a, 11b in die Längsrichtung x über den
Längshub herbeiführbar, welche nur in dem Teilhub des Längshubs mit der Bewegung der
Abstützeinrichtung 39, 40 in Querrichtung y gekoppelt ist.
- Möglich ist auch, dass in der Antriebseinrichtung 1 die Kopplung der Bewegung der
Halteeinrichtung 5a, 5b oder des Zylindergehäuses 8a, 8b mit der Bewegung der Abstützeinrichtung
39, 40 über eine Mitnehmereinheit 74 erfolgt, welche nur für den Teilhub mechanisch
die Halteeinrichtung 5a, 5b oder das Zylindergehäuse 8a, 8b mit der Abstützeinrichtung
39, 40 koppelt.
- Möglich ist, dass die Position der Mitnehmereinheit 74 und damit die Größe des Teilhubs
einstellbar ist.
- Der Aktuator kann ein fluidisch betätigter Aktuator, insbesondere ein pneumatischer
oder ein hydraulischer Aktuator 3a, 3b sein.
- Die Antriebseinrichtung 1 kann mit einem bewegbaren Zylindergehäuse gebildet sein.
Das Zylindergehäuse 8 ist in diesem Fall gegenüber einer Längsführungseinrichtung
11, die sich zwischen den Abstützeinrichtungen 39, 40 erstreckt, geführt. Von der
Längsführungseinrichtung 11 ist ein Trennkörper 24 getragen. Der Trennkörper 24 trennt
zwei in dem Zylindergehäuse 8 gebildete Druckräume 14, 15. Über Kanäle 20, 21 sind
die Druckräume 14, 15 mit dem Fluid beaufschlagbar. Das Zylindergehäuse 8 bildet in
diesem Fall Kolbenflächen 16, 17 aus. Durchaus möglich ist, dass die Kanäle 20, 21
zumindest teilweise in der Längsführungseinrichtung 11 gebildet sind.
- Optional können die Druckräume 14, 15 über mindestens eine Drossel oder mindestens
ein Rückschlagventil 22, 23 miteinander gekoppelt sein. In der Antriebseinrichtung
kann die mindestens eine Abstützeinrichtung 39, 40 über eine Rast- oder Verriegelungseinrichtung
94 in Querrichtung y rastierbar oder verriegelbar sein. Die Rast- oder Verriegelungseinrichtung
94 kann bspw. mechanisch bewegungsgesteuert, pneumatisch, hydraulisch, pneumatisch,
elektrisch, elektrohydraulisch oder elektropneumatisch betätigt werden.
- Vorgeschlagen wird auch, dass die Abstützeinrichtungen 39, 40 über ein Federelement
an einer Trageinrichtung 67 abgestützt sind, welches mit einer Bewegung der Abstützeinrichtung
39, 40 in Querrichtung y beaufschlagbar ist.
- Auch möglich ist, dass die Querführungseinrichtung 65 mit mindestens einem Freiheitsgrad
gegenüber einer Trageinrichtung 67 abgestützt ist, wobei eine Bewegung entlang dieses
Freiheitsgrads eine Veränderung der Ausrichtung der Längsführungseinrichtung 11 zur
Folge hat.
- Möglicherweise können über die Antriebseinrichtung 1 zwei Flügeltüren 6a, 6b synchron
geöffnet und geschlossen werden.
- Möglich ist auch, dass mittels der Antriebseinrichtung 1 wahlweise zwei Flügeltüren
6a, 6b synchron geöffnet und geschlossen werden können oder lediglich eine Flügeltür
6a, 6b geöffnet oder geschlossen wird, währen die andere Flügeltür 6b, 6a geöffnet
oder geschlossen bleibt.
[0070] Fig. 17 zeigt einen fluidischen Steuerkreis 2, welcher je nach Betriebsstellung einer Ventileinrichtung
108 unterschiedliche Betriebsweisen ermöglicht, nämlich
- eine Einzeltürsteuerung,
- eine Doppeltürsteuerung mit verringerter Betätigungsgeschwindigkeit (diese Betriebsstellung
der Ventileinrichtung ist auch als "erste Betriebsstellung" bezeichnet) sowie
- eine Doppeltürsteuerung mit erhöhter Betätigungsgeschwindigkeit (diese Betriebsstellung
der Ventileinrichtung ist auch als "zweite Betriebsstellung" bezeichnet).
[0071] In dem fluidischen Steuerkreis 2 gemäß Fig. 17 ist die Primärseite 27 der Pumpe 25
über ein steuerbares Rückschlagventil 109 oder steuerbares Sperrventil mit dem Anschluss
18a und dem Druckraum 14a des Aktuators 3a verbunden. Der Anschluss 19a des Aktuators
3a ist mit einem Anschluss 110 eines Ventils 111, hier eines gesteuerten 3/2-Wegeventils
112, verbunden. Das Ventil 111 verfügt über weitere Anschlüsse 113, 114. In der in
Fig. 17 wirksamen Stellung des Ventils 111, welche infolge der Beaufschlagung durch
eine Feder der nicht angesteuerten Stellung entspricht, sind über das Ventil 111 die
Anschlüsse 110, 113 miteinander verbunden, während der Anschluss 114 abgesperrt ist.
In der durch die Ansteuerung herbeigeführten anderen Stellung des Ventils 111 verbindet
dieses die Anschlüsse 110, 114 miteinander, während der Anschluss 113 abgesperrt ist.
[0072] Die Sekundärseite 29 ist über ein steuerbares Rückschlagventil 115 oder steuerbares
Sperrventil mit dem Anschluss 19b und somit dem Druckraum 15b des Aktuators 3b verbunden.
Der andere Anschluss 18b des Aktuators 3b ist mit einem Anschluss 116 eines Ventils
117, hier eines gesteuerten 3/2-Wegeventils 118, verbunden. Das Ventil 117 verfügt
über weitere Anschlüsse 119, 120. In der in Fig. 17 wirksamen Stellung des Ventils
117, welche infolge der Beaufschlagung durch eine Feder der nicht angesteuerten Stellung
entspricht, verbindet das Ventil 117 die Anschlüsse 116, 119, während der Anschluss
120 abgesperrt ist. In der mittels Ansteuerung herbeigeführten anderen Stellung des
Ventils 117 verbindet das Ventil 117 die Anschlüsse 116, 120 miteinander, während
der Anschluss 119 abgesperrt ist.
[0073] Für das in Fig. 17 dargestellte Ausführungsbeispiel sind die Ventile 111, 117 fluidisch
angesteuert. Dies kann mittels des Fluids erfolgen, welches ohnehin in dem Steuerkreis
2 eingesetzt ist. Der Steuerdruck für die Ventile 111, 117 kann dabei durch mindestens
ein in den Figuren nicht dargestelltes Vorsteuerventil vorgegeben werden, welches
bspw. durch eine elektronische Steuervorrichtung bedarfsgerecht angesteuert wird.
Vorzugsweise sind allerdings die Ventile 111, 117 (abweichend zu dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 17) als Magnetventile ausgebildet, so dass diese durch eine elektronische
Steuervorrichtung direkt gesteuert sind.
[0074] Der Anschluss 113 des Ventils 111 ist über eine Verzweigung 121 und das Rückschlagventil
115 mit der Sekundärseite 29 der Pumpe 25 verbunden. Hingegen ist der Anschluss 119
des Ventils 117 über eine Verzweigung 122 und das Rückschlagventil 109 mit der Primärseite
27 der Pumpe 25 verbunden. Die Anschlüsse 114, 120 der beiden Ventile 111, 117 sind
miteinander verbunden. Über eine in Fig. 17 nicht dargestellte Steuervorrichtung kann
bedarfsgerecht die Beaufschlagung der Steueranschlüsse der Ventile 111, 117 erfolgen,
was gemäß Fig. 17 fluidisch (insbesondere pneumatisch) erfolgt. Beispielsweise kann
eine elektronische Steuereinrichtung mit einer entsprechenden Steuerlogik ein elektrisches
Steuersignal erzeugen, mittels dessen ein elektromagnetisches Vorsteuerventil angesteuert
wird, welches einen fluidischen Druck aussteuert, der dem Steueranschluss der Ventile
111, 117 zugeführt wird.
[0075] Die Ventileinrichtung 108 ist mit den Ventilen 111, 117 gebildet. Je nach Ansteuerung
der Ventileinrichtung 108, also je nach Ansteuerung der Ventile 111, 117, können mittels
des fluidischen Steuerkreises 2 folgende unterschiedliche Betriebsweisen ermöglicht
werden:
- a) In der in Fig. 17 wirksamen Schaltstellung der Ventile 111, 117, in welcher die
Steueranschlüsse der Ventile 111, 117 nicht fluidisch beaufschlagt sind, wird das
Fördervolumen der Pumpe 25 im Bereich der Verzweigung 122 aufgeteilt. Ein Teil, insbesondere
die Hälfte, des Fördervolumens der Pumpe 25 gelangt über den Anschluss 18a zu dem
Druckraum 14a des Aktuators 3a. Der andere Druckraum 15a ist über den Anschluss 19a
und das Ventil 111 infolge der Verbindung der Anschlüsse 110, 113 über das Rückschlagventil
115 mit der Sekundärseite 29 verbunden. Infolge der Druckbeaufschlagung der Primärseite
27 liegt in einer Steuerleitung 123 für das Rückschlagventil 115 Steuerdruck an, sodass
das Rückschlagventil 115 geöffnet wird und entgegen der eigentlichen Öffnungsrichtung
Fluid zu der Sekundärseite 29 gelangen kann. Mit dem Teil des Fördervolumens der Pumpe
25, welcher von der Verzweigung 122 zu dem Anschluss 18a gelangt, kann somit die Betätigung
des Aktuators 3a erfolgen.
Der andere Teil des Fördervolumens gelangt über die Verzweigung 122, die miteinander
verbundenen Anschlüsse 119, 116 des Ventils 117 zu dem Anschluss 18b des Aktuators
3b und somit zu dem Druckraum 14b des Aktuators 3b. Hingegen ist der Druckraum 15b
des Aktuators 3b über den Anschluss 19b und das infolge der Druckbeaufschlagung der
Steuerleitung 123 geöffnete Rückschlagventil 115 mit der Sekundärseite 29 verbunden.
Somit kann mit dem anderen Teil des Fördervolumens der Pumpe 25, welcher von der Verzweigung
zu dem Anschluss 18b gelangt, die Betätigung des Aktuators 3b erfolgen.
Entsprechendes gilt für die Umkehrung der Förderrichtung der Pumpe 25, wobei in diesem
Fall eine Steuerleitung 124 zur Öffnung des Rückschlagventils 109 druckbeaufschlagt
ist. Für die in Fig. 17 wirksame Betriebsstellung, welche auch als "erste Betriebsstellung"
bezeichnet ist, sind die Druckräume 14a, 14b der Aktuatoren 3a, 3b in fluidischer
Parallelschaltung mit der Primärseite 27 der Pumpe 25 verbunden. Da hier die Beaufschlagung
der beiden Aktuatoren 3a, 3b nur mit einem Teil des Fördervolumens der Pumpe 25 erfolgt,
führt diese erste Betriebsstellung der Ventileinrichtung 108 zu einer Betätigung der
Aktuatoren 3a, 3b mit einer verringerten Betätigungsgeschwindigkeit für eine Doppeltürsteuerung.
- b) Werden beide Ventile 111, 117 umgeschaltet in die nicht in Fig. 17 wirksame Stellung,
so liegt die zweite Betriebsstellung der Ventileinrichtung 108 vor. In der zweiten
Betriebsstellung verbindet das Ventil 111 die Anschlüsse 110, 114 miteinander, während
der Anschluss 113 abgesperrt ist, und das Ventil 117 verbindet die Anschlüsse 116,
120 miteinander, während der Anschluss 119 abgesperrt ist. In der zweiten Betriebsstellung
ist eine Doppeltürsteuerung mit einer erhöhten Betätigungsgeschwindigkeit ermöglicht:
Angesichts der Absperrung des Anschlusses 119 durch das Ventil 117 erfolgt primärseitig
im Bereich der Verzweigung 112 keine Aufteilung des Fördervolumens der Pumpe 25. Vielmehr
wird das gesamte Fördervolumen der Pumpe 25 über den Anschluss 18a dem Aktuator 3a
zur Verfügung gestellt. In diesem Fall ist mit dem Druckraum 15a eine Art "Geberzylinder"
gebildet: Der Druckraum 15a ist über den Anschluss 19a und die Anschlüsse 110, 114
des Ventils 111 sowie die Anschlüsse 120, 116 des Ventils 117 mit dem Anschluss 18b
des Aktuators 3b verbunden. Mit dem Druckraum 14b ist dann eine Art "Nehmerzylinder"
gebildet. Die Druckräume 15a, 14b sind also fluidisch miteinander verkoppelt, wodurch
eine Kopplung der Bewegung der beiden Aktuatoren 3a, 3b miteinander erfolgt. Führt
diese Kopplung der Bewegungen zu einer Stellbewegung auch des Aktuators 3b, verändert
sich das Volumen des Druckraums 15b des Aktuators 3b, womit Fluid aus dem Druckraum
15b ausgeschoben wird. Dieses gelangt über den Anschluss 19b und das angesichts der
Druckbeaufschlagung der Steuerleitung 123 geöffnete Rückschlagventil 115 zur Sekundärseite
29 der Pumpe 25. Da eine Betätigung des Aktuators 3a mit dem vollen Fördervolumen
der Pumpe 25 erfolgt, erfolgt eine Betätigung des Aktuators 3a mit erhöhter Betätigungsgeschwindigkeit.
Infolge der Kopplung der beiden Aktuatoren 3a, 3b miteinander ergibt sich auch eine
erhöhte Betätigungsgeschwindigkeit des Aktuators 3b.
Entsprechendes gilt bei Umkehrung der Förderrichtung der Pumpe 25.
- c) Ebenfalls möglich ist eine Einzeltürsteuerung mit einer reinen Betätigung des Aktuators
3a: Hierzu nimmt das Ventil 111 die in Fig. 17 wirksame Stellung ein, während das
Ventil 117 in die in Fig. 17 nicht wirksame Stellung gesteuert wird. Angesichts der
Absperrung des Anschlusses 119 durch das Ventil 117 erfolgt keine Aufteilung des Fördervolumens
im Bereich der Verzweigung 122. Vielmehr wird das gesamte Fördervolumen der Pumpe
25 über den Anschluss 18a dem Aktuator 3a zur Verfügung gestellt. Der Druckraum 15a
ist über den Anschluss 19a und die Anschlüsse 110, 113 des Ventils 111, die Verzweigung
121 und das angesichts der Druckbeaufschlagung der Steuerleitung 123 geöffnete Rückschlagventil
115 mit der Sekundärseite 29 verbunden. Somit ist eine Stellbewegung des Aktuators
3a ermöglicht. Hingegen ist der Druckraum 14b des Aktuators 3b über den Anschluss
18b, die Anschlüsse 116, 120 des Ventils 117 und den Anschluss 114 in der Schaltstellung
des Ventils 117 gemäß Fig. 17 abgesperrt, sodass sich eine eingenommene Stellung des
Aktuators 3b nicht ändern kann. Somit ergibt sich eine Einzeltürsteuerung über den
Aktuator 3a, welche mit dem vollen Fördervolumen der Pumpe 25, also einer großen Betätigungsgeschwindigkeit
erfolgt.
Entsprechend kann auch eine Einzeltürsteuerung für den Aktuator 3b erfolgen, indem
das Ventil 111 in die in Fig. 17 nicht wirksame Stellung umgeschaltet wird, während
das Ventil 117 in die in Fig. 17 wirksame Stellung gesteuert wird.
[0076] Möglich ist, dass in dem Steuerkreis 2, beispielsweise in der Leitung zwischen der
Primärseite 27 und dem Aktuator 3a und/oder in einer Leitung zwischen der Sekundärseite
29 und dem Aktuator 3b, ein Drucksensor 125 angeordnet ist. Ebenfalls möglich ist,
dass über einen Wegsensor 126 die Stellbewegung eines Aktuators 3a, 3b erfasst wird,
wobei der Wegsensor 126 auch mit der Messstange 103 gemäß den zuvor erläuterten Ausführungsformen
gebildet sein kann. Das Signal des Drucksensors 125 und/oder des Wegsensors 126 kann
zu unterschiedlichen Zwecken herangezogen werden:
- Auf Grundlage des Signals des Drucksensors 125 und/oder des Wegsensors 126 kann eine
Steuerung der Beendigung des Betriebs der Pumpe 25 erfolgen, wenn ein Zieldruck oder
ein vorbestimmter Stellweg, insbesondere eine Öffnungsstellung oder eine Schließstellung
erreicht ist.
- Auf Grundlage des Signals des Drucksensors 125 und/oder des Wegsensors 126 kann eine
Regelung des Förderbetriebs, des Fördervolumens und/oder einer Drehzahl der Pumpe
25 erfolgen.
- Auf Grundlage des Signals des Drucksensors 125 und/oder des Wegsensors 126 kann eine
Umschaltung zwischen den unterschiedlichen Betriebsstellungen der Ventileinrichtung
108 erfolgen. Beispielsweise kann mit der Erfassung der Annäherung der Flügeltüren
6a, 6b an die Schließstellung einer Umschaltung von der zweiten Betriebsstellung in
die erste Betriebsstellung erfolgen.
- Ist jeweils jedem Aktuator 3a, 3b ein Wegsensor 126, 126a zugeordnet, kann auch eine
Einzeltürsteuerung auf Grundlage des zugeordneten Wegsensors 126, 126a für beide Aktuatoren
3a, 3b erfolgen.
[0077] Vorzugsweise ist der fluidische Steuerkreis 2 in den Ausführungsbeispielen ein hydraulischer
Steuerkreis, so dass auch die Aktuatoren 3a, 3b hydraulisch betätigt werden. Dies
ist insbesondere von Vorteil für die zweite Betriebsstellung, da dann für die fluidische
Kopplung der beiden Aktuatoren 3a, 3b in Reihenschaltung derselben die Inkompressibilität
des Hydraulikmediums genutzt werden kann.
[0078] Die Erfindung findet Einsatz für beliebige Fahrzeuge, insbesondere Personen-Transportfahrzeuge
wie Busse oder Bahnen jedweder Art und Bauform. Bei den Flügeltüren 6a, 6b handelt
es sich vorzugsweise um Schwing-Schiebetüren.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0079]
- 1
- Antriebseinrichtung
- 2
- fluidischer Steuerkreis
- 3
- Aktuator
- 4
- Öffnungs- und Schließbewegung
- 5
- Halteeinrichtung
- 6
- Flügeltür
- 7
- Zylindereinheit
- 8
- Zylindergehäuse
- 9
- Dicht- und Führungseinheit
- 10
- Dicht- und Führungseinheit
- 11
- Längsführungseinrichtung
- 12
- Führungsrohr
- 13
- Innenraum
- 14
- Druckraum
- 15
- Druckraum
- 16
- Kolbenfläche
- 17
- Kolbenfläche
- 18
- Anschluss
- 19
- Anschluss
- 20
- Kanal
- 21
- Kanal
- 22
- Rückschlagventil
- 23
- Rückschlagventil
- 24
- Trennkörper
- 25
- Pumpe
- 26
- Antriebsaggregat
- 27
- Primärseite
- 28
- 3/2-Wege-Magnetventil
- 29
- Sekundärseite
- 30
- Bypassleitung
- 31
- Handnotventil
- 32
- Verzweigung
- 33
- Umgehungsleitung
- 34
- 3/2-Wege-Magnetventil
- 35
- 3/2-Wege-Magnetventil
- 36
- Umgehungsleitung
- 37
- Verzweigung
- 38
- Verbindungsleitung
- 39
- Abstützeinrichtung
- 40
- Abstützeinrichtung
- 41
- Durchgangsausnehmung
- 42
- Durchgangsausnehmung
- 43
- Dichtelement
- 44
- Kopplungshülse
- 45
- Bund
- 46
- Kopplungsschraube
- 47
- Absatz
- 48
- Kopf
- 49
- Kanal
- 50
- Innenraum
- 51
- Stichbohrung
- 52
- Dichtelement
- 53
- Dichtelement
- 54
- Ringkörper
- 55
- Zapfen
- 56
- Zapfen
- 57
- Dicht- und Führungsfläche
- 58
- Nut
- 59
- Dichtelement
- 60
- Kanal
- 61
- Kanal
- 62
- Stichbohrung
- 63
- Stichbohrung
- 64
- Zylindergehäuserohr
- 65
- Querführungseinrichtung
- 66
- Führungsstange
- 67
- Trageinrichtung
- 68
- Grundkörper
- 69
- Führungsschlitten
- 70
- Ausnehmung
- 71
- Führungsbuchse
- 72
- Führungsbuchse
- 73
- Federelement
- 74
- Mitnehmereinheit
- 75
- Fortsatz
- 76
- Ausnehmung
- 77
- Koppelstange
- 78
- Mitnehmer
- 79
- Hülse
- 80
- Mutter
- 81
- Kniehebelmechanismus
- 82
- erster Kniehebel
- 83
- zweiter Kniehebel
- 84
- Kniegelenk
- 85
- erste Wirkrichtung
- 86
- zweite Wirkrichtung
- 87
- Endbereich
- 88
- Lagerauge
- 89
- Endbereich
- 90
- Kugelgelenk
- 91
- Koppelelement
- 92
- Mutter
- 93
- Federelement
- 94
- Rast- oder Verriegelungseinrichtung
- 95
- Rast- oder Verriegelungsnut
- 96
- Drehsäulen
- 97
- Schwinge
- 98
- Koppelstange
- 99
- Kugelkopf
- 100
- Halteeinrichtung
- 101
- Schwinge
- 102
- Aufhängung
- 103
- Messstange
- 104
- Ventilblock
- 105
- Führungseinheit
- 106
- Kugelkopf
- 107
- Schwenkwinkel
- 108
- Ventileinrichtung
- 109
- steuerbares Rückschlagventil
- 110
- Anschluss
- 111
- Ventil
- 112
- 3/2-Wegeventil
- 113
- Anschluss
- 114
- Anschluss
- 115
- steuerbares Rückschlagventil
- 116
- Anschluss
- 117
- Ventil
- 118
- 3/2-Wegeventil
- 119
- Anschluss
- 120
- Anschluss
- 121
- Verzweigung
- 122
- Verzweigung
- 123
- Steuerleitung
- 124
- Steuerleitung
- 125
- Drucksensor
- 126
- Wegsensor
1. Fluidischer Steuerkreis (2) für den Antrieb von zwei einer gemeinsamen Einstiegsöffnung
zugeordnete Flügeltüren (6a, 6b) eines Fahrzeugs,
a) wobei die Flügeltüren (6a, 6b) gesteuert durch den fluidischen Steuerkreis (2)
gegenläufig zueinander bewegbar sind und der Antrieb der Flügeltüren (6a, 6b) über
zwei doppelt wirkende Aktuatoren (3a, 3b) erfolgt, die jeweils zwei entgegengesetzt
wirkende und durch den Steuerkreis (2) beaufschlagte Druckräume (14a, 15a; 14b, 15b)
aufweisen,
b) mit einer Ventileinrichtung (108), welche
ba) in einer ersten Betriebsstellung Druckräume (14a, 14b) beider Aktuatoren (3a,
3b) in fluidischer Parallelschaltung mit einer Primärseite (27) einer Pumpe (25) verbindet
und
bb) in einer zweiten Betriebsstellung lediglich ein Druckraum (14a) eines Aktuators
(3a) mit der Primärseite (27) der Pumpe (25) verbindet, während der andere Druckraum
(15a) dieses Aktuators mit dem Druckraum (14b) des anderen Aktuators (3b) verbunden
ist, wodurch die Bewegung der beiden Aktuatoren (3a, 3b) miteinander gekoppelt ist.
2. Fluidischer Steuerkreis (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, welche während einer Öffnungs- und/oder Schließbewegung
die Ventileinrichtung (108) von der ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung
und/oder umgekehrt überführt.
3. Fluidischer Steuerkreis (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuervorrichtung und ein Drucksensor (125) zur Erfassung eines Drucks in dem
fluidischen Steuerkreis (2) vorgesehen sind, wobei abhängig von dem von dem Drucksensor
(125) erfassten Druck die Ventileinrichtung (108) von der ersten Betriebsstellung
in die zweite Betriebsstellung und/oder umgekehrt überführt wird.
4. Fluidischer Steuerkreis (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuervorrichtung und ein Wegsensor (126) zur Erfassung eines Stellwegs eines
Aktuators (3a, 3b) oder einer Flügeltür (6a, 6b) vorgesehen sind, wobei abhängig von
dem von dem Wegsensor (126) erfassten Stellweg die Ventileinrichtung (108) von der
ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung und/oder umgekehrt überführt
wird.
5. Fluidischer Steuerkreis (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (108) eine weitere Betriebsstellung besitzt, in welcher eine
Einzeltürsteuerung erfolgt.
6. Fluidischer Steuerkreis (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) eine Primärseite (27) einer Pumpe (25)
aa) mit einem Druckraum (14a) eines ersten Aktuators (3a) verbunden ist und
bb) über ein Ventil (117) optional zusätzlich mit einem Druckraum (14b) eines zweiten
Aktuators (3b) verbindbar ist, und
b) eine Sekundärseite (29) der Pumpe (25)
ba) mit einem Druckraum (15b) des zweiten Aktuators (3b) verbunden ist und
bb) über ein Ventil (111) optional zusätzlich mit einem Druckraum (15a) des ersten
Aktuators (3a) verbindbar ist.
7. Fluidischer Steuerkreis (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Primärseite (27) der Pumpe (25) mit einem Druckraum (14a) eines ersten Aktuators
(3a) verbunden ist, während der andere Druckraum (15a) des ersten Aktuators (3a) je
nach Betriebsstellung der Ventileinrichtung (108)
a) mit der Sekundärseite (29) der Pumpe (25),
b) absperrbar oder
c) mit einem Druckraum (14b) eines zweiten Aktuators (3b)
verbindbar ist.
8. Fluidischer Steuerkreis (2) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Ventile (111; 117) ein 3/2-Wegeventil (112; 118) ist.
9. Fluidischer Steuerkreis (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Ventile (111; 117) als Magnetventl ausgebildet ist, so dass
dieses direkt durch eine elektronische Steuereinheit steuerbar ist.
10. Fluidischer Steuerkreis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Primärseite (27) und der Sekundärseite (29) einer Pumpe (25) eine Bypassleitung
(30) zwischengeschaltet ist, in welcher ein Handnotventil (31) angeordnet ist.
11. Fluidischer Steuerkreis (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Pumpe (25) und Aktuator (3a; 3b) ein in Richtung eines Druckraums (14a;
15b) des Aktuators (3a; 3b) öffnendes Rückschlagventil (109; 115) oder Sperrventil
angeordnet ist, welches
a) bei Betrieb der Pumpe (25) einen fluidischen Fluss in Richtung des Druckraums (14a;
15b) des Aktuators (3a; 3b) ermöglicht,
b) ohne Betrieb der Pumpe (25) den Druckraum (14a; 15b) absperrt und
c) bei Umkehrung der Förderrichtung der Pumpe (25) derart angesteuert wird, dass dieses
einen fluidischen Fluss von dem Druckraum (14a; 15b) zu der Pumpe (25) ermöglicht.
12. Fluidischer Steuerkreis (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (108) ohne Ansteuerung die erste Betriebsstellung einnimmt.