[0001] Die Erfindung betrifft eine Steuerungsanordnung für die Ansteuerung von Aktoren einer
Wasserarmatur gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine Wasserarmatur gemäß
Anspruch 11.
[0002] Der Begriff "Wasserarmatur" ist vorliegend weit zu verstehen. Er umfasst alle Komponenten,
die unmittelbar oder mittelbar mit dem Wasser-Auslassbetrieb in Verbindung stehen.
Dazu gehören alle Arten von Wasserauslassstellen, alle Arten von elektrischen Aktoren
wie Wasserauslassventilen zur Regulierung des Wasserauslasses oder Mischeinheiten
zur Regulierung der Wassertemperatur, Exzenter zur Regulierung des Wasserabflusses,
Zerstäubungseinheiten zur Abgabe von Duftstoffen, Nebelgeneratoren o. dgl.. Eine solche
Wasserarmatur umfasst aber auch alle Arten von Steuerungskomponenten und dazugehörige
Bedieneinheiten, die jeweils mit mindestens einem Bedienelement ausgestattet sind.
[0003] Eine Wasserarmatur im vorliegenden Sinne ist vielfältig einsetzbar. Im Vordergrund
stehen vorliegend die Einsatzbereiche von Bad und Küche, was nicht beschränkend zu
verstehen ist.
[0004] Mit der Verwendung der obigen elektrischen Aktoren, insbesondere der Wasserauslassventile
und der Mischeinheiten, ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten zur Komforterhöhung
während des Betriebs der Wasserarmatur. Insbesondere lassen sich Betriebsparameter
wie Wassertemperatur und Wasserausflussrate automatisch regeln. Hier setzt die in
Rede stehende Steuerungsanordnung ein.
[0005] Die bekannte Steuerungsanordnung (
EP 1 953 299 A1), von der die Erfindung ausgeht, dient der Ansteuerung von elektrischen Aktoren einer
Wasserarmatur, wobei durch die Ansteuerung der Aktoren Betriebsparameter wie Wassertemperatur
und Wasserausflussrate für den Betrieb der Wasserarmatur manipulierbar sind.
[0006] Der Steuerungsanordnung sind eine elektrische Steuereinheit und mehrere Bedieneinheiten
mit jeweils einem Bedienelement in Form eines Tasters zugeordnet. Durch eine Bedienung
der Bedienelemente lassen sich Bedienparameter eingeben, wie beispielsweise die Wassertemperatur
oder die mit Wasser zu beaufschlagende Wasserauslassstelle.
[0007] Die Bedieneinheiten der bekannten Steuerungsanordnung sind voneinander separat installierbar
ausgestaltet, so dass die Manipulation von Betriebsparametern dort vorgenommen werden
kann, wo es für den Bediener besonders komfortabel ist.
[0008] Die bekannte Steuerungsanordnung vereinfacht zwar beispielsweise die Eingabe des
Bedienparameters der angestrebten Wassertemperatur dadurch, dass die Wassertemperatur
in einem eigens hierfür vorgesehenen Display angezeigt wird. Allerdings sind die Möglichkeiten
der Komfortsteigerung mit der bekannten Steuerungsanordnung, die sich grundsätzlich
durch die "Automatisierung" der Wasserarmatur ergeben, bei weitem nicht ausgeschöpft.
[0009] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bekannte Steuerungsanordnung derart
auszugestalten und weiterzubilden, dass eine Komfortsteigerung mit einfachen bedientechnischen
Mitteln möglich ist.
[0010] Das obige Problem wird bei einer Steuerungsanordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
[0011] Wesentlich ist zunächst, dass die Steuereinheit der Steuerungsanordnung mindestens
eine Automatikfunktion bereitstellt, in der die Steuereinheit, ausgelöst durch die
Bedienung eines Bedienelements, eine Manipulation oder einen Manipulationsablauf von
Betriebsparametern nach einer vorbestimmten Vorschrift ansteuert. Im erstgenannten
Fall einer statischen Automatikfunktion kann die Automatikfunktion den Bediener beispielsweise
bei der Einstellung der optimalen Betriebsparameter unterstützen. Dies ist beispielsweise
vorteilhaft, wenn die Wasserarmatur mit einer Mehrzahl von Wasserauslassstellen ausgestattet
ist, denen jeweils mehrere Betriebsparameter zugeordnet sein können. Im zweitgenannten
Fall einer dynamischen Auto atikf tion ergibt sich ein automatischer Ablauf der Manipulation
von Betriebsparametern. Hier können ganze Betriebsparameter-Choreographien "abgespielt"
werden. Dies gilt beispielsweise bei SPA-Anwendungen als wichtige Komfortfunktion.
[0012] Eine obige Automatikfunktion kann die Bedienung der Wasserarmatur wie oben angesprochen
ganz erheblich vereinfachen. Beispielsweise ist es möglich, eine komplexe Konstellation
von Betriebsparametern mit nur einem einzigen Tastendruck zu erzielen.
[0013] Allerdings können Situationen auftreten, in denen die Automatikfunktion den Bedienerwünschen
nicht entspricht. Hierfür ist vorschlagsgemäß ein als Shortcut-Bediensteller ausgestaltetes
Bedienelement vorgesehen, auf dessen Verstellung hin die Steuereinheit während des
Betriebs stets, also aus jedem Steuerungszustand heraus, einen dem Shortcut-Bediensteller
fest zugeordneten Shortcut-Betriebsparameter unmittelbar manipuliert, welcher Shortcut-Betriebsparameter
auch anderweitig, jedoch mittelbar auf eine Bedienung eines weiteren Bedienelements
hin, insbesondere durch eine Automatikfunktion, manipulierbar ist.
[0014] Der Begriff "Bediensteller" ist vorliegend weit zu verstehen und umfasst jedes Bedienelement,
das eine kontinuierliche, benutzerseitige Verstellung eines Bedienparameters erlaubt.
Eine kontinuierliche Verstellung in diesem Sinne findet beispielsweise auch statt,
wenn eine Bedienung von "+/-"-Tasten zu einer inkrementellen Verstellung des jeweiligen
Bedienparameters führt.
[0015] Mit der unmittelbaren Manipulation durch den Shortcut-Bediensteller ist gemeint,
dass Zeit und Umfang der Manipulation in unmittelbarem Zusammenhang zu Zeit und Umfang
der Verstellung des Shortcut-Bedienstellers stehen. Die Steuereinheit führt jeder
betriebsgemäßen Verstellung des Shortcut-Bedienstellers eine Manipulation des zugeordneten
Betriebsparameters also direkt nach. Damit hat der Bediener die Möglichkeit, den Betriebsparameter
bedarfsweise auf beliebige Parameterwerte einzustellen.
[0016] Bei der mittelbaren Manipulation durch das weitere Bedienelement stehen Zeit und
Umfang der Manipulation nicht in unmittelbarem Zusammenhang zu Zeit und/oder Umfang
der Bedienung des weiteren Bedienelements. Bei einer oben genannten statischen Automatikfunktion
ist dies der Fall, wenn der Shortcut-Betriebsparameter neben anderen Betriebsparametern
nach einer vorbestimmten Vorschrift eingestellt wird. Hier lässt sich die Manipulation
durch die Bedienung zwar auslösen. Der Umfang der Manipulation kann durch die Bedienung
selbst aber nicht unmittelbar beeinflusst werden. Gleiches gilt für die dynamische
Automatikfunktion, wobei zusätzlich die Bedienung und die Manipulation in zeitlicher
Hinsicht versetzt sind.
[0017] Durch die vorschlagsgemäße Möglichkeit des unmittelbaren Zugriffs des Bedieners auf
den Shortcut-Betriebsparameter behält der Bediener jederzeit die volle Kontrolle über
die Wasserarmatur, soweit die Shortcut-Betriebsparameter betroffen sind.
[0018] Vorteilhafterweise handelt es sich bei den Shortcut-Betriebsparametem um die Wassertemperatur
einerseits und um die Wasserausflussrate andererseits, wie noch erläutert wird.
[0019] Eine Einschränkung der obigen, unmittelbaren Manipulation des Shortcut-Betriebsparameters
können ggf. vorgesehene Manipulationgrenzen sein. Dies ist beispielsweise der Fall,
wenn der eine Wassertemperatur betreffende Shortcut-Betriebsparameter eine voreingestellte
Verbrühtemperatur überschreiten würde. Dann würde gemäß Anspruch 4 die Steuerungseinheit
eine weitere Manipulation sperren.
[0020] Bei der weiter bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 6 handelt es sich bei dem
Shortcut-Betriebsparametern, wie oben angesprochen, um eine Wassertemperatur und eine
Wasserausflussrate. Die beiden zugeordneten Shortcut-Bediensteller können an einer
Bedieneinheit zusammengefasst sein, die als solche wiederum separat installierbar
zu den übrigen Bedieneinheiten ausgestaltet ist. Damit ist sichergestellt, dass die
für den Bediener wichtigen Shortcut-Bediensteller genau dort angeordnet sind, wo sie
vom Benutzer voraussichtlich gebraucht werden. In einer weiteren Variante gemäß Anspruch
6 ist es weiter vorzugsweise so, dass die beiden Shortcut-Bedienelemente separat voneinander
installierbar ausgestaltet sind. Damit ist eine weitere Flexibilität bei der Auslegung
der Wasserarmatur gegeben.
[0021] Die separate Installierbarkeit von Bedieneinheiten spielt vorliegend eine ganz besonders
wichtige Rolle. Beispielsweise ist es denkbar, dass bestimmte Bedienparameter an einer
zentralen Stelle eines Bades eingegeben werden, beispielsweise im Eingangsbereich.
Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass eine Automatikfunktion von dort aus
gestartet wird. Anschließend begibt sich der Bediener in den uschbereich o. dgl.,
in dem sich jedenfalls die Shortcut-Bediensteller befinden, so dass der oben angesprochene,
unmittelbare Zugriff auf die wichtigsten Betriebsparameter sichergestellt ist.
[0022] Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 11, der eigenständige Bedeutung zukommt,
wird eine Wasserarmatur mit elektrischen Aktoren und mit einer vorschlagsgemäßen Steuerungsanordnung
für die Ansteuerung dieser Aktoren beansprucht. Auf alle Ausführungen zu der vorschlagsgemäßen
Steuerungsanordnung darf verwiesen werden.
[0023] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- eine vorschlagsgemäße Wasserarmatur, die in einem adbereich installiert ist,
- Fig. 2
- die Steuerungsstruktur im Bereich A der Wasserarmatur gemäß Fig. 1 und
- Fig. 3
- die Bedieneinheiten der Wasserarmatur gemäß Fig. 1.
[0024] Die vorschlagsgemäße Steuerungsanordnung dient der Ansteuerung von elektrischen Aktoren
1-4 einer Wasserarmatur 5. Es wurde weiter oben darauf hingewiesen, dass es sich bei
den elektrischen Aktoren 1-4 um Aktoren jeglicher Art handeln kann. Hier und vorzugsweise
sind die Aktoren 1-3 als elektrische Wasserauslassventile ausgestaltet, während der
Aktor 4 als elektrische Zerstäubereinheit für die ufterzeugung ausgestaltet ist. Andere
elektrische Aktoren in diesem Sinne sind elektrische Nebelgeneratoren, elektrische
Leuchtmittel, elektrische Gebläse o. dgl.. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten
Ausführungsbeispiel sind die Wasserauslassventile 1-3 jeweils mit einer nicht dargestellten,
integrierten Mischeinheit ausgestattet, so dass der Zustrom aus der Warmwasserleitung
5a mit dem Zustrom aus der Kaltwasserleitung 5b im Ventil gemischt werden kann. Damit
lässt sich für jede Wasserauslausstelle eine eigene Wassertemperatur realisieren.
[0025] Die dargestellte Wasserarmatur 5 ist im Rahmen einer Badanwendung installiert, die
ein Handwaschbecken, eine Badewanne und eine Duscheinheit aufweist. Die Erläuterung
der Duscheinheit steht vorliegend im Vordergrund, was nicht beschränkend zu verstehen
ist.
[0026] Hier und vorzugsweise sind die Wasserauslassventile 1-3 unmittelbar an den jeweiligen
Wasserauslassstellen angeordnet. Eine Zusammenschau der Fig. 1 und 2 zeigt, dass das
Wasserauslassventil 1 einer Handbrause, das Wasserauslassventil 2 einer Schwalldusche
und das Wasserauslassventil 3 einer Deckendusche zugeordnet ist. Denkbar ist aber
auch, dass ein zentrales Wasserauslassventil für alle Wasserauslassstellen vorgesehen
ist.
[0027] Der Betrieb der Wasserarmatur 5 lässt sich durch eine Reihe von Betriebsparametern
beschreiben. Hierzu gehören beispielsweise die Wassertemperatur und die Wasserausflussrate
an den einzelnen Wasserauslassventilen 1-3, die Zerstäubungsrate der Zerstäubereinheit
4 o. dgl..
[0028] Durch die Ansteuerung der obigen elektrischen Aktoren 1-4 lassen sich die Betriebsparameter
für den Betrieb der Wasserarmatur 5 manipulieren. Hierfür weist die Steuerungsanordnung
mindestens eine, hier genau eine, elektrische Steuereinheit 6 und mindestens zwei,
hier und vorzugsweise sieben, elektrische, voneinander separat installierbar ausgestaltete
Bedieneinheiten 7-13 mit jeweils mindestens einem, hier und vorzugsweise genau einem,
Bedienelement 14-20 zur Eingabe von Bedienparametern auf. Fig. 2 zeigt, dass die Steuereinheit
6 mit den Aktoren 1-4 einerseits und mit den Bedienelementen 14-20 andererseits steuerungstechnisch
gekoppelt ist. Basierend auf den eingegebenen oder voreingestellten Bedienparametern
steuert die Steuereinheit 6 die Aktoren 1-4 an.
[0029] Interessant bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
die Tatsache, dass die Bedieneinheiten 7-13 separat voneinander installierbar ausgestaltet
sind. Damit sind die Bedieneinheiten 7-13 während der Installation frei positionierbar,
soweit dies die steuerungstechnische Kopplung erlaubt. Denkbar ist, dass eine separat
installierbar ausgestaltete Bedieneinheit mehr als ein Bedienelement aufweist. Dies
kann im Hinblick auf eine vereinfachte Installation vorteilhaft sein.
[0030] Zur Abgrenzung zwischen den Begriffen "Bedieneinheit" und "Bedienelement" darf darauf
hingewiesen werden, dass es sich bei dem Bedienelement ausschließlich um das Element
zur Aufnahme der Bedieneraktion handelt, während es sich bei der Bedieneinheit um
die komplette Einheit einschließlich Befestigungsmittel zur Installation o. dgl. handelt.
[0031] Wesentlich ist zunächst, dass die Steuereinheit 6 mindestens eine Automatikfunktion
bereitstellt, in der die Steuereinheit 6 eine Manipulation der Betriebsparameter basierend
auf den Bedienparametern nach einer vorbestimmten Vorschrift ermittelt und die Aktoren
1-4 entsprechend ansteuert. Damit lassen sich komplexe Konstellationen von Betriebsparametern
auf für den Bediener einfache Weise umsetzen.
[0032] Wesentlich ist weiter, dass zwei der Bedieneinheiten 7-13 jeweils ein Bedienelement
14, 15 aufweisen, das als Shortcut-Bediensteller ausgestaltet ist. Auf eine Verstellung
eines Shortcut-Bedienstellers 14, 15 hin manipuliert die Steuereinheit 6 während des
Betriebs stets und unmittelbar einen dem Shortcut-Bediensteller 14, 15 fest zugeordneten
Shortcut-Betriebsparameter, wie weiter oben erläutert.
[0033] Wie ebenfalls weiter oben erläutert, kann der Shortcut-Betriebsparameter auch anderweitig,
jedoch mittelbar manipuliert werden. Eine solche mittelbare Manipulation kann im Rahmen
einer oben genannten Automatikfunktion oder aber im Rahmen einer mehrstufigen Bedienung
eines weiteren Bedienelements vorgesehen sein. Der besondere Vorteil der vorschlagsgemäßen
Lösung besteht gerade darin, dass der Benutzer als Abkürzung zu der obigen, anderweitigen
mittelbaren Manipulierbarkeit des Shortcut-Betriebsparameters eine unmittelbare Änderung
des Shortcut-Betriebsparameters über die Verstellung des Shortcut-Bedienstellers 14,
15 vornehmen kann.
[0034] Eine besonders intuitive Bedienung der Shortcut-Bediensteller 14, 15 stellt sich
dadurch ein, dass die Manipulation des Shortcut-Betriebsparameters gewissermaßen synchron
zu der Verstellung des zugeordneten Shortcut-Bedienstellers 14, 15 erfolgt. Der Begriff
"synchron" bedeutet hier, dass vorbehaltlich der obigen Manipulationsgrenzen jede
Verstellung des Shortcut-Bedienstellers 14, 15 mit einer entsprechenden Manipulation
des Shortcut-Betriebsparameters einhergeht.
[0035] In besonders bevorzugter Ausgestaltung steht der zugeordnete Betriebsparameter in
einem streng monoton steigenden Verhältnis zu der Verstellung des Bedienstellers 14,
15. Dies bedeutet, dass eine ansteigende Verstellung des Shortcut-Bedienstellers 14,
15 stets mit einem Ansteigen des zugeordneten Shortcut-Betriebsparameters einhergeht
und dass eine absinkende Verstellung des Shortcut-Bedienstellers 14, 15 mit einem
Absinken des Shortcut-Betriebsparameters einhergeht.
[0036] Hier und vorzugsweise sind zwei Shortcut-Betriebsparameter, nämlich die Wassertemperatur
und die Wasserausflussrate vorgesehen, denen die Shortcut-Bediensteller 14, 15 jeweils
zugeordnet sind. Denkbar ist aber auch, dass nur ein einziger Shortcut-Betriebsparameter
oder mehrere Shortcut-Betriebsparameter vorgesehen ist bzw. sind.
[0037] Um eine hohe Transparenz bei der Verstellung des jeweiligen Shortcut-Bedienstellers
14, 15 zu gewährleisten, ist es hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Steuereinheit
6 bei einer betriebsgemäßen Verstellung des Shortcut-Bedienstellers 14, 15 ausschließlich
den dem Shortcut-Bediensteller 14, 15 zugeordneten Shortcut-Betriebsparameter manipuliert.
[0038] Vorschlagsgemäß führt die Verstellung eines Shortcut-Bedienstellers 14, 15 grundsätzlich
zu einer entsprechenden Manipulation des zugeordneten Shortcut-Betriebsparameters.
Eine Ausnahme ergibt sich, wenn mindestens eine Manipulationsgrenze vorgesehen ist.
Sofern eine Verstellung des Shortcut-Bedienstellers 14, 15 vorgenommen wird, die zu
einer Manipulation des zugeordneten Shortcut-Betriebsparameters jenseits einer Manipulationsgrenze
führt, durchläuft die Steuereinheit 6 eine Sperr-Routine, die eine weitere Manipulation
des Shortcut-Betriebsparameters sperrt. Dies bietet sich insbesondere für den Betriebsparameter
der Wassertemperatur an. Hierbei ist die Manipulationsgrenze vorzugsweise eine Maximaltemperatur,
die im Sinne eines Verbrühschutzes nicht überschritten werden sollte. Für den Fall,
dass die Manipulation der Wassertemperatur über die Maximaltemperatur hinaus führen
würde, ist das Durchlaufen der obigen Sperr-Routine vorgesehen, die eine weitere Manipulation
der Wassertemperatur sperrt.
[0039] Grundsätzlich kann es vorgesehen sein, dass die Steuereinheit 6 bei einer Verstellung
des Shortcut-Bedienstellers 14, 15 eine durch die Bedienung des weiteren Bedienelements
17-20 ausgelöste, mittelbare Manipulation unterbricht oder beendet. In besonders bevorzugter
Ausgestaltung ist es allerdings so, dass die Steuereinheit 6 bei einer Verstellung
des Shortcut-Bedienstellers 14, 15 die Manipulation des dem Shortcut-Bedienstellers
14, 15 zugeordneten Betriebsparameters einer durch die Bedienung des weiteren Bedienelements
17-20 ausgelösten, mittelbaren Manipulation überlagert. Eine Verstellung des Shortcut-Bedienstellers
14, 15 führt dann gewissermaßen zu einer Manipulation eines Offset-Wertes für den
zugeordneten Shortcut-Betriebsparameter.
[0040] Es wurde schon darauf hingewiesen, dass ein erster Shortcut-Betriebsparameter, der
einem ersten Shortcut-Bediensteller 14 zugeordnet ist, vorzugsweise eine Wassertemperatur
ist und dass ein zweiter Shortcut-Betriebsparameter, der einem zweiten Shortcut-Bediensteller
15 zugeordnet ist, vorzugsweise eine Wasserausflussrate durch ein Wasserauslassventil
oder durch alle Wasserauslassventile ist. Die Praxis hat gezeigt, dass die Wassertemperatur
und die Wasserausflussrate die weitaus wichtigsten Shortcut-Betriebsparameter für
die Bediener sind.
[0041] Die Steuereinheit 6 ist vorzugsweise mit einem Mikroprozessor ausgestattet, auf dem
ein Betriebssystem wie Windows-CE
® oder Linux
® läuft. Damit lässt sich das Verhalten der Steuereinheit 6 in einem weiten Bereich
programmieren, so dass die Steuereinheit 6 weitgehend beliebige Automatikfunktionen
bereitstellen kann.
[0042] In einer bevorzugten Variante stellt die Steuereinheit 6 eine statische Automatikfunktion
bereit, in der die Steuereinheit 6 eine Manipulation von Betriebsparametern statisch
nach einer vorbestimmten Vorschrift ansteuert. Beispielsweise ist es denkbar, dass
ein Bedienelement 20 die Auswahl eines Bedienemamens erlaubt, wodurch die Steuereinheit
6 zumindest einen Teil der Betriebsparameter auf diesen Bedienernamen hin individualisiert.
Die Konkordanz zwischen dem Bedienernamen und den Bedienparametern wäre dann in der
Steuereinheit 6 abgespeichert. Diese Einstellung der Betriebsparameter würde seitens
der Steuereinheit 6 bis auf Weiteres nicht verändert werden. Es handelt sich entsprechend
um eine statische Automatikfunktion.
[0043] Alternativ oder zusätzlich kann die Steuereinheit 6 dynamische Automatikfunktionen
bereitstellen, in denen die Steuereinheit 6 einen Manipulationsablauf von Betriebsparametern
nach einer vorbestimmten Vorschrift, wiederum basierend auf den eingegebenen oder
voreingestellten Bedienparametern, ansteuert. Hier ist die Realisierung von Shortcut-Bedienstellern
wieder von ganz besonderem Interesse, da der Bediener die Möglichkeit hat, unmittelbar
in die Manipulation der jeweiligen Betriebsparameter einzugreifen. Trotz Automatikfunktion
behält der Bediener wie oben angesprochen die Kontrolle über die wesentlichen Betriebsparameter.
[0044] Für die Ausgestaltung der Shortcut-Bediensteller 14, 15 sind zahlreiche Realisierungsmöglichkeiten
denkbar. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt
es sich bei den Shortcut-Bedienstellem 14, 15 um Drehsteller, die eine besonders intuitive
Bedienung erlauben. Denkbar ist aber auch, dass die Shortcut-Bediensteller 14, 15
als Schiebesteller ausgestaltet sind. Denkbar ist schließlich, dass die Shortcut-Bediensteller
14, 15 als Taststeller ausgestaltet sind. Ein solcher Taststeller kann beispielsweise
zwei Tasten umfassen, nämlich eine "+"-Taste und eine "-"-Taste. Ein Taststeller kann
aber auch eine tastsensitive Oberfläche, beispielsweise einen Touch-Screen, umfassen,
mit der Tast- und Streichbewegungen eines Fingers als Bedienung erfassbar sind.
[0045] Bei den übrigen Bedienelementen 16-20 handelt es sich hier und vorzugsweise um Auswahl-Bedienelemente,
die eine Auswahl von Werten für verschiedene Bedienparameter erlauben. Konstruktiv
sind für die Ausgestaltung eines solchen Auswahl-Beldienelements 16-20 eine ganze
Reihe vorteilhafter Varianten denkbar. Hier und vorzugsweise handelt es sich bei dem
Auswahl-Bedienelement 16-20 um eine Bedienwippe, die zur Auswahl des betreffenden
Bedienparameters um zwei Achsen 21, 22 schwenkbar ist. Die Achsen 21, 22 sind in der
Detaildarstellung von Fig. 1 beispielhaft gezeigt. Dadurch ergeben sich für jedes
Bedienelement 14-20 vier Bedienfelder, die als Tastfelder ausgestaltet sind. Die Bedienfelder
sind ebenfalls in der Detaildarstellung von Fig. 1 exemplarisch mit den Bezugszeichen
25-28 angedeutet.
[0046] Eine besonders komfortable Bedienung ergibt sich dadurch, dass hier und vorzugsweise
zumindest ein Teil der Bedienelemente 16-20 mit einem Display 23 ausgestattet ist.
Fig. 3 zeigt, dass das Display 23 die Zuordnung der Bedienfelder 25-28, hier der Tastfelder,
zu den jeweils zugeordneten Bedienparametern anzeigt. Dies ist insofern besonders
vorteilhaft, als die Zuordnung der Bedienfelder 25-28 zu den Bedienparametern softwaremäßig
geändert werden kann.
[0047] Die steuerungstechnische Kopplung 24 zwischen der Steuereinheit 6 und den Bedienelementen
14-20 sowie zwischen der Steuereinheit 6 und dem mindestens einen Aktor 1-4 ist vorzugsweise
eine busbasierte Kopplung. Hier und vorzugsweise handelt es sich bei der busbasierten
Kopplung um eine CAN-basierte Kopplung. Die Steuereinheit 6, die Aktoren 1-4 und die
Bedienelemente 14-20 sind entsprechend jeweils mit einem BUS-Interface 6a, 1a-4a,
14a-20a, ausgestattet. Mit einer solchen busbasierten Kopplung lässt sich mit geringem
Aufwand eine hohe Flexibilität bei der Installation erzielen. Grundsätzlich ist auch
eine internetbasierte Kopplung, insbesondere eine UDP-Kopplung, denkbar.
[0048] Eine Zusammenschau der Fig. 2 und 3 zeigt eine Steuerungsstruktur, mit der sich die
Vorzüge der vorschlagsgemäßen Lösung besonders gut herausstellen lassen. Während die
Bedienelemente 14, 15 als Drehsteller ausgestaltet sind, handelt es sich bei den Bedienelementen
16-20 um Auswahl-Bedienelemente, die jeweils als zweiachsige Bedienwippe in obigem
Sinne ausgestaltet sind. Jedes Bedienelement 16-20 erlaubt hier die Auswahl zwischen
vier Bedienfeldern 25-28.
[0049] Das Bedienelement 16 erlaubt die Auswahl der jeweiligen Wasserauslassstelle. Das
Bedienelement 17 erlaubt die Auswahl und den Start der Automatikfunktionen S1-S4.
Bei diesen Automatikfunktionen handelt es sich hier und vorzugsweise um die oben angesprochenen,
dynamischen Automatikfunktionen, so dass nach der Betätigung des Bedienelements 17
ein vorbestimmter Ablauf der Manipulation von Betriebsparametern vorgenommen wird.
Die gleiche Funktion kommt dem Bedienelement 19 zu, das etwas entfernt von den jeweiligen
Wasserauslassstellen ist. Damit ist es möglich, eine dynamische Automatikfunktion
aus einer gewissen Entfernung auszulösen.
[0050] Das Bedienelement 18 dient der Auswahl statischer Automatikfunktionen, die hier auch
als "Ambiente-Funktionen" bezeichnet werden. Durch die Auswahl der Ambiente-Funktionen
A1-A4 ist beispielsweise eine vordefinierte Ansteuerung der Zerstäubereinheit 4, oder
aber anderer peripherer Aktoren wie einer Beleuchtung, eines Ventilators o. dgl. möglich.
Grundsätzlich können die Ambiente-Funktionen auch als dynamische Automatikfunktionen
ausgestaltet sein.
[0051] Das Bedienelement 20 erlaubt schließlich eine Individualisierung der Wasserarmatur
5. Hierfür wählt der Bediener mit dem Bedienelement 20 seinen Namen aus, was vorzugsweise
dazu führt, dass der Auslassbetrieb basierend auf individualisierten Betriebsparametern
erfolgt.
[0052] Aus alledem wird deutlich, dass dem Benutzer eine ganze Reihe von Automatikfunktionen
zur Verfügung stehen, die dazu führen, dass Betriebsparameter von der Steuereinheit
6 selbsttätig, und in obigem Sinne mittelbar, manipuliert werden. Vor diesem Hintergrund
erscheint es besonders vorteilhaft, dass dem Bediener die beiden Shortcut-Bediensteller
14, 15 zur Verfügung stehen, die einen unmittelbaren Zugriff auf die Betriebsparameter
"Wassertemperatur" und "Wasserausflussrate" erlauben.
[0053] Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird eine Wasserarmatur
5 als solche beansprucht. Eine solche Wasserarmatur 5 ist mit elektrischen Aktoren
1-4, insbesondere mit Wasserauslassventilen sowie mit einer vorschlagsgemäßen Steuerungsanordnung
für die Ansteuerung der Aktoren 1-4 ausgestattet. Auf alle Ausführungen zu der vorschlagsgemäßen
Steuerungsanordnung darf verwiesen werden.
1. Steuerungsanordnung für die Ansteuerung von elektrischen Aktoren (1-4) einer Wasserarmatur
(5), insbesondere von Wasserauslassventilen, wobei durch die Ansteuerung der Aktoren
(1-4) die Betriebsparameter für den Betrieb der Wasserarmatur (5) manipulierbar sind,
wobei die Steuerungsanordnung mindestens eine elektrische Steuereinheit (6) und mindestens
zwei elektrische, voneinander separat installierbar ausgestaltete Bedieneinheiten
(7-13) mit jeweils mindestens einem Bedienelement (14-20) zur Eingabe von Bedienparametern
aufweist, wobei die Steuereinheit (6) mit den Aktoren (1-4) einerseits und den Bedienelementen
(14-20) andererseits steuerungstechnisch gekoppelt ist und die Ansteuerung der Aktoren
(1-4) basierend auf den Bedienparametern vornimmt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit (6) mindestens eine Automatikfunktion bereitstellt, in der die
Steuereinheit (6), ausgelöst durch die Bedienung eines Bedienelements (17-20), eine
Manipulation oder einen Manipulationsablauf von Betriebsparametern nach einer vorbestimmten
Vorschrift ansteuert und
dass mindestens eine der separat installierbar ausgestalteten Bedieneinheiten (7-13) ein
als Shortcut-Bediensteller ausgestaltetes Bedienelement (14, 15) aufweist, auf dessen
Verstellung hin die Steuereinheit (6) während des Betriebs stets, also aus jedem Steuerungszustand
heraus, einen dem Shortcut-Bediensteller (14, 15) fest zugeordneten Shortcut-Betriebsparameter
unmittelbar, ggf. innerhalb mindestens einer Manipulationsgrenze, manipuliert, welcher
Shortcut-Betriebsparameter auch anderweitig, jedoch mittelbar auf eine Bedienung eines
weiteren Bedienelements (17-20) hin, insbesondere durch eine Automatikfunktion, manipulierbar
ist.
2. Steuerungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die anderweitige, mittelbare Manipulation des Shortcut-Betriebsparameters auf eine
mehrstufige Bedienung eines weiteren Bedienelements hin auslösbar ist.
3. Steuerungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (6) bei einer Verstellung des Shortcut-Bedienstellers (14, 15)
ausschließlich den dem Shortcut-Bediensteller (14, 15) fest zugeordneten Shortcut-Betriebsparameter
manipuliert.
4. Steuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Manipulationsgrenze für den Shortcut-Betriebsparameter vorgesehen
ist und dass eine Verstellung des Shortcut-Bedienstellers (14, 15), die zu einer Manipulation
des zugeordneten Shortcut-Betriebsparameters jenseits einer Manipulationsgrenze führt,
eine Sperr-Routine durchläuft, die eine weitere Manipulation des Shortcut-Betriebsparameters
sperrt.
5. Steuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (6) bei einer Verstellung des Shortcut-Bedienstellers (14, 15)
eine durch die Bedienung des weiteren Bedienelements (17-20) ausgelöste, mittelbare
Manipulation unterbricht oder beendet, oder, dass die Steuereinheit (6) bei einer
Verstellung des Shortcut-Bedienstellers (14, 15) die Manipulation des dem Shortcut-Bedienstellers
(14, 15) zugeordneten Betriebsparameters einer durch die Bedienung des weiteren Bedienelements
(17-20) ausgelösten, mittelbaren Manipulation überlagert.
6. Steuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Shortcut-Betriebsparameter, der einem ersten Shortcut-Bediensteller (14)
zugeordnet ist, eine Wassertemperatur ist und dass ein zweiter Shortcut-Betriebsparameter,
der einem zweiten Shortcut-Bediensteller (15) zugeordnet ist, eine Wasserausflussrate
durch ein Wasserauslassventil oder durch alle Wasserauslassventile ist, vorzugsweise,
dass der erste Shortcut-Bediensteller (14) separat installierbar zu dem zweiten Shortcut-Bediensteller
(15) ausgestaltet ist.
7. Steuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Shortcut-Bediensteller (14, 15) als Drehsteller, als Schiebesteller
oder als Taststeller ausgestaltet ist.
8. Steuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Bedienelement (16-20) als Auswahl-Bedienelement ausgestaltet ist.
9. Steuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Bedienelemente ein Display (23) aufweist, vorzugsweise, dass
das Display (23) die Zuordnung von Bedienfeldern (25-28) zu den jeweils zugeordneten
Bedienparametern anzeigt.
10. Steuerungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die steuerungstechnische Kopplung (24) zwischen der Steuereinheit (6) und den Bedienelementen
(14-20) sowie zwischen der Steuereinheit (6) und dem mindestens einen Aktor (1-4)
eine busbasierte Kopplung, insbesondere eine CAN-basierte Kopplung, oder eine internetbasierte
Kopplung, insbesondere eine UDP-Kopplung, ist.
11. Wasserarmatur mit elektrischen Aktoren (1-4), insbesondere mit Wasserauslassventilen,
und mit einer Steuerungsanordnung für die Ansteuerung der Aktoren (1-4) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche.