[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluss für einen Treibstangenbeschlag eines Fensters,
welches einen gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügel aufweist, mit einem rahmenseitigen
Verschlussteil und einem flügelseitigen Verschlussteil, mit einer an einem der Verschlussteile
angeordneten längsverschieblichen Treibstange, mit einem auf der Treibstange befestigten
Schließzapfen und einem auf dem anderem Verschlussteil angeordneten, dem Schließzapfen
gegenüberstehenden Schließblech, wobei der Schließzapfen in einer Verriegelungsstellung
eine Sperrkante des Schließblechs hintergreift und in einer Entriegelungsstellung
von der Sperrkante getrennt ist, und mit einer von der Bewegung des Schließzapfens
ansteuerbaren Zusatzverriegelung, mit einem auf dem Schließblech befestigten Schieber
der Zusatzverriegelung, wobei die Zusatzverriegelung einen auf dem die Treibstange
aufweisenden Verschlussteil befestigtes, in Bewegungsrichtung des Schiebers offenes
Zusatzschließblech hat.
[0002] Ein solcher Verschluss ist beispielsweise aus der
GB 2 351 119 B bekannt. Dieser Verschluss hat einen von einem Federelement in eine zurückgezogene
Stellung vorgespannten Schwenkriegel der Zusatzverriegelung. Der Schieber lenkt bei
einem Antrieb durch den Schließzapfen den Schwenkriegel über eine schiefe Ebene in
eine hervorstehende Stellung aus. Nachteilig bei diesem Verschluss ist, dass er sehr
aufwändig aufgebaut ist und einen hohen Kraftaufwand zur Betätigung der Zusatzverriegelung
erfordert.
[0003] Aus der
EP 2 312 101 A2 ist ein Verschluss bekannt geworden, bei dem innerhalb des Schließblechs ein Schieber
mit einer Sperrkante angeordnet ist. Der Schieber wird über den Schießzapfen bewegt.
In Abhängigkeit von einer Schaltfolge des Schließzapfens wird eine Öffnung im Schließblech
wahlweise von der Sperrkante des Schiebers verdeckt oder freigegeben. Eine Zusatzverriegelung
durch den Schieber ist nicht vorgesehen.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Verschluss der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass er besonders einfach aufgebaut und komfortabel zu betätigen
ist.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Schieber in der Verriegelungsstellung
des Schließzapfens das Zusatzschließblech hintergreift und in der Entriegelungsstellung
des Schließzapfens von dem Zusatzschließblech getrennt ist.
[0006] Durch diese Gestaltung erzeugt der Schieber unmittelbar die Zusatzverriegelung mit
dem Zusatzschließblech. Weitere Bauteile wie Federelement oder Schwenkriegel sind
dank der Erfindung nicht erforderlich. Die geringe Anzahl an anzusteuernden Bauteilen
führt zudem zu einem sehr geringen Kraftaufwand und damit zu einer besonders komfortablen
Betätigung des Verschusses.
[0007] Das Zusatzschließblech könnte im einfachsten Fall einen hervorstehenden Steg, hinter
den der Schieber bewegbar ist, aufweisen. Bei einem versuchten Aufhebeln des mit dem
Verschluss ausgestatteten Fensters kann jedoch der Schieber über den Steg gehoben
und der Verschluss damit unberechtigt entriegelt werden. Der Verschluss bietet gemäß
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung eine besonders hohe Sicherheit
gegen ein Aufhebeln des Flügels, wenn das Zusatzschließblech bügelförmig gestaltet
ist.
[0008] Der Verschluss lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders kostengünstig fertigen, wenn das bügelförmige Zusatzschließblech mit beiden
Enden auf einer die Treibstange abdeckenden Stulpschiene befestigt ist. Weiterhin
bietet die Zusatzverriegelung hierdurch einen besonders hohen Widerstand gegen ein
unberechtigtes Entriegeln.
[0009] Der Verschluss ist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
konstruktiv besonders einfach aufgebaut, wenn der Schieber an seinem freien Ende einen
Zusatzschließzapfen aufweist und wenn der Zusatzschließzapfen das Zusatzschließblech
hintergreift. Vorzugsweise sind der Schieber und der Zusatzschließzapfen einstückig
gestaltet, so dass die Anzahl an Bauteilen besonders gering gehalten ist.
[0010] Der Verschluss weist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
eine besonders geringe Reibung auf, wenn der Zusatzschließzapfen einen kleineren Querschnitt
aufweist als das Zusatzschließblech. Weiterhin kann der Zusatzschließzapfen hierdurch
auf oder nahe einer horizontalen Kippachse des Flügels angeordnet werden, ohne die
Bewegung des Flügels in die Kippstellung zu beeinträchtigen.
[0011] Zur weiteren Erhöhung des Widerstandes gegen ein Aufhebeln des mit dem Verschluss
ausgestatteten Fensters trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung bei, wenn das Schließblech eine Ausnehmung zur Einführung des Zusatzschließblechs
hat und in der Verriegelungsstellung ein freies, das Zusatzschließblech durchdringendes
Ende des Zusatzschließzapfens umschließt. Hierdurch kann der Zusatzschließzapfen einfach
zu beiden Seiten des Zusatzschließblechs von dem Schließblech abgestützt werden.
[0012] Zur weiteren Erhöhung des Widerstandes gegen ein Aufhebeln des mit dem Verschluss
ausgestatteten Fensters trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung bei, wenn Verschraubbohrungen zur Verschraubung des Schließblechs mit dem
Rahmen zwischen der Ausnehmung für das Zusatzschließblech und der Sperrkante angeordnet
sind.
[0013] Der bauliche Aufwand für eine Führung des Schiebers lässt sich gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders gering halten, wenn das Schließblech
ein Grundteil und ein mit dem Grundteil verbundenes, die Sperrkante aufweisendes Deckteil
hat und wenn der Schieber zwischen Grundteil und Deckteil angeordnet ist.
[0014] Die Montage des Verschlusses am Fenster gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn das Grundteil aus Kunststoff und
das Deckteil aus Metall, insbesondere Stahlblech gefertigt ist und wenn die Verschraubbohrungen
das Grundteil und das Deckteil durchdringen. Durch diese Gestaltung lässt sich das
Grundteil durch die Verschraubung zwischen Fenster und Deckteil einspannen.
[0015] Der Verschluss ermöglicht gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
eine genaue Positionierung der Verschlussteile zueinander, wenn das Grundteil symmetrisch
gestaltet ist und auf jeder Seite des Deckteils eine Ausnehmung hat und wenn in der
nicht benutzten Ausnehmung ein Stopfen mit einer Auflauframpe für das gegenüberstehende
Bauteil des Flügels oder des Rahmens des Fensters angeordnet ist. Im montierten Zustand
des Verschlusses hebt die Auflauframpe den Flügel in eine vorgesehene Position zum
Rahmen, wodurch auch die Verschlussteile zueinander ausgerichtet werden. Da die Auflauframpe
auf dem Stopfen angeordnet ist, können für Fenster mit unterschiedlich breiter Falzluft
entsprechend hohe Stopfen bereitgestellt werden. Weiterhin ist durch die symmetrische
Gestaltung des Grundteils das Schließblech für den wahlweisen rechts- oder linksanschlagenden
Einsatz des Flügels des Fensters geeignet. Damit lässt sich der Verschluss mit einer
geringen Anzahl an vorrätig zu haltenden Bauteilen für eine Vielzahl von unterschiedlichen
Fenstern anpassen.
[0016] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein Fenster mit einem Treibstangenbeschlag und einem erfindungsgemäßen Verschluss,
- Fig. 2
- vergrößert eine perspektivische Darstellung des Verschlusses aus Figur 1 in Verriegelungsstellung,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung durch den Verschluss aus Figur 2 entlang der Linie III - III,
- Fig. 4
- den Verschluss aus Figur 2 in Entriegelungsstellung.
[0017] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und
mit einem Treibstangenbeschlag 3. Der Treibstangenbeschlag 3 hat eine von einer Handhabe
4 antreibbare Treibstange 5 zur Ansteuerung mehrerer, über den Umfang des Flügels
2 verteilt angeordneter Verschlüsse 6 zur Verriegelung des Flügels 2 mit dem Rahmen
1.
[0018] Figur 2 zeigt vergrößert in einer perspektivischen Darstellung einen der Verschlüsse
6 des Treibstangenbeschlages 3 aus Figur 1 in Verriegelungsstellung. Begrenzungen
des Rahmens 1 und des Flügels 2 sind schematisch dargestellt. Der Verschluss 6 ist
beispielhaft an einer Eckumlenkung 7 des Treibstangenbeschlages 3 angeordnet und hat
ein rahmenseitiges Verschlussteil 8 und ein flügelseitiges Verschlussteil 9. Das rahmenseitige
Verschlussteil 8 hat ein auf dem Rahmen 1 befestigtes Schließblech 10 mit einem Grundteil
11 und einem Deckteil 12. Das flügelseitige Verschlussteil 9 hat einen an einer am
Flügel 2 befestigten Stulpschiene 13 geführten Abschnitt der Treibstange 5. Die Treibstange
5 haltert einen Schließzapfen 14. Der Schließzapfen 14 ist in der dargestellten Verriegelungsstellung
von einer Sperrkante 15 des Schließblechs 10 hintergriffen.
[0019] Weiterhin hat der Verschluss 6 eine Zusatzverriegelung 16 mit einem Zusatzschließblech
17 und einem Zusatzschließzapfen 18. Das Zusatzschließblech 17 ist auf der Stulpschiene
13 des flügelseitigen Verschlussteils 9 befestigt. Der Zusatzschließzapfen 18 ist
einstückig mit einem im Schließblech 10 des rahmenseitigen Verschlussteils 8 geführten
Schieber 19 gefertigt. Die Bewegung des Schiebers 19 wird von dem Schließzapfen 14
und damit von der Stellung der Treibstange 5 gesteuert. In der dargestellten Verriegelungsstellung
dringt der
[0020] Zusatzschließzapfen 18 in das zum Schließzapfen 14 hin offene Zusatzschließblech
17 ein und erzeugt damit einen Formschluss der Bauteile.
[0021] Das Schließblech 10 ist symmetrisch gestaltet, so dass es für den Einsatz an rechts-
oder linksanschlagenden Flügeln 2 geeignet ist. Das Schließblech 10 hat zwei Ausnehmungen
20, 21, von denen eine das Zusatzschließblech 17 aufnimmt und die andere von einem
Stopfen 22 verschlossen ist. Der Stopfen 22 hat an seiner Oberseite eine Auflauframpe
23 für den Flügel 2. Im mittleren Bereich hat das Schließblech 10 eine Öffnung 24
zur Einführung des Schließzapfens 14 in Entriegelungsstellung.
[0022] Figur 3 zeigt den Verschluss 6 aus Figur 2 in einer Schnittdarstellung entlang der
Linie III - III. Hierbei ist zu erkennen, dass das Zusatzschließblech 17 bügelförmig
gestaltet ist. Der auf dem Schieber 19 angeordnete Zusatzschließzapfen 18 durchdringt
das Zusatzschließblech 17 und die eine Ausnehmung 20 im Grundteil 11 des Schließblechs
10. Der Querschnitt des Zusatzschließzapfens 18 ist kleiner als der freie Querschnitt
des Zusatzschließblechs 17, so dass das flügelseitige Verschlussteil 9 gegenüber dem
rahmenseitigen Verschlussteil 8 gekippt werden kann. Verschraubbohrungen 25 zur Verschraubung
des Schließblechs 10 mit dem Rahmen 1 durchdringen das Deckteil 12 und das Grundteil
11 zwischen der Ausnehmung 20 für das Zusatzschließblech 17 und der Sperrkante 15.
[0023] Figur 4 zeigt den Verschluss 6 aus Figur 2 in Entriegelungsstellung, in der der Schließzapfen
14 in den Bereich der Öffnung 24 des Schließblechs 10 bewegt wurde. Bei der Bewegung
des Schließzapfens 14 wurde der Schieber 19 mitbewegt und der in Figur 2 dargestellte
Zusatzschließzapfen 18 aus dem Zusatzschließblech 17 herausbewegt. In dieser Stellung
kann der Flügel von dem Rahmen entfernt werden.
1. Verschluss (6) für einen Treibstangenbeschlag (3) eines gegen einen Rahmen (1) schwenkbaren
Flügels (2) aufweisendes Fensters welches einen gegen einen Rahmen (1) schwenkbaren
Flügel (2) aufweist, mit einer an einem der Verschlussteile (9) angeordneten längsverschieblichen
Treibstange (5), mit einem auf der Treibstange (5) befestigten Schließzapfen (14)
und einem auf dem anderem Verschlussteil (8) angeordneten, dem Schließzapfen (14)
gegenüberstehenden Schließblech (10), wobei der Schließzapfen (14) in einer Verriegelungsstellung
eine Sperrkante (15) des Schließblechs (10) hintergreift und in einer Entriegelungsstellung
von der Sperrkante (15) getrennt ist, und mit einer von der Bewegung des Schließzapfens
(14) ansteuerbaren Zusatzverriegelung (16), mit einem an dem Schließblech (10) befestigten
Schieber (19) der Zusatzverriegelung (16), wobei die Zusatzverriegelung (16) einen
auf dem die Treibstange (5) aufweisenden Verschlussteil (9) befestigtes, in Bewegungsrichtung
des Schiebers (19) offenes Zusatzschließblech (17) hat, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (19) in der Verriegelungsstellung des Schließzapfens (14) das Zusatzschließblech
(17) hintergreift und in der Entriegelungsstellung des Schließzapfens (14) von dem
Zusatzschließblech (17) getrennt ist.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzschließblech (17) bügelförmig gestaltet ist.
3. Verschluss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das bügelförmige Zusatzschließblech (17) mit beiden Enden auf einer die Treibstange
(5) abdeckenden Stulpschiene (13) befestigt ist.
4. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (19) an seinem freien Ende einen Zusatzschließzapfen (18) aufweist und
dass der Zusatzschließzapfen (18) das Zusatzschließblech (17) hintergreift.
5. Verschluss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzschließzapfen (18) einen kleineren Querschnitt aufweist als das Zusatzschließblech
(17).
6. Verschluss nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließblech (10) eine Ausnehmung (20, 21) zur Einführung des Zusatzschließblechs
(17) hat und in der Verriegelungsstellung ein freies, das Zusatzschließblech (17)
durchdringendes Ende des Zusatzschließzapfens (18) umschließt.
7. Verschluss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Verschraubbohrungen (25) zur Verschraubung des Schließblechs (10) mit dem Rahmen
(1) zwischen der Ausnehmung (20, 21) für das Zusatzschließblech (17) und der Sperrkante
(15) angeordnet sind.
8. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließblech (10) ein Grundteil (11) und ein mit dem Grundteil (11) verbundenes,
die Sperrkante (15) aufweisendes Deckteil (12) hat und dass der Schieber (19) zwischen
Grundteil (11) und Deckteil (12) angeordnet ist.
9. Verschluss nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundteil (11) aus Kunststoff und das Deckteil (12) aus Metall, insbesondere
Stahlblech gefertigt ist und dass die Verschraubbohrungen (25) das Grundteil (11)
und das Deckteil (12) durchdringen.
10. Verschluss nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundteil (11) symmetrisch gestaltet ist und auf jeder Seite des Deckteils (12)
eine Ausnehmung (20, 21) hat und dass in der nicht benutzten Ausnehmung (21) ein Stopfen
(22) mit einer Auflauframpe (23) für das gegenüberstehende Bauteil des Flügels (2)
oder des Rahmens (1) des Fensters angeordnet ist.