[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen ein- oder mehrteiligen Eckverbinder zur
Verbindung zweier auf Gehrung geschnittener Hohlprofile gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Eckverbinders gemäß Anspruch
8 und eine Anordnung, die einen solchen Eckverbinder umfasst gemäß Anspruch 10.
[0002] Solch ein Eckverbinder ist aus der
EP 2 154 323 A2 bekannt. Er kann zur Ausbildung einer Verbindung zweier auf Gehrung geschnittener
Hohlprofile verwendet werden. Der Eckverbinder wird in die Hohlprofile eingebracht.
Ein Klebstoff wird so zwischen Eckverbinder und den Hohlprofilen eingebracht, dass
eine zuverlässige Verbindung erfolgt.
[0003] Bei dem Eckverbinder aus
EP 2 154 323 A2 sind zwei als Durchgänge bezeichnete Ausnehmungen sowohl durch einen Zufuhrkanal
als auch einen Verteilungskanal miteinander verbunden. In eine der Ausnehmungen kann
der Klebstoff eingebracht werden, der dann über den Zufuhrkanal und den Verteilungskanal
in die andere Ausnehmung gelangt. Vor allem durch den Zufuhrkanal soll gemäß
EP 2 154 323 A2 eine besonders gute Klebeverbindung erreicht werden.
[0004] Die Herstellung eines solchen Eckverbinders ist jedoch aufwändig und kompliziert,
da aufgrund ihrer geometrischen Form der Verteilungskanal und der Zufuhrkanal nur
in zwei voneinander getrennten Arbeitsschritten in den Eckverbinder eingebracht werden
können. Der Verteilungskanal verläuft an einer Oberfläche des Eckverbinders, die senkrecht
zu der Oberfläche des Eckverbinders ist, an der der Zufuhrkanal verläuft. Somit kann
beispielsweise eine Fräse nur zuerst den Zufuhrkanal und danach den Verteilungskanal
in den Eckverbinder einbringen oder umgekehrt.
[0005] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Eckverbinder, der einfacher
herzustellen ist, ein vereinfachtes Herstellungsverfahren für einen Eckverbinder und
eine Anordnung mit einem solchen Eckverbinder zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Eckverbinder der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0007] Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass die Ausnehmungen lediglich durch genau einen
Verteilungskanal miteinander verbunden sind. Somit wird die Herstellung des Eckverbinders
vereinfacht. Nachdem der Eckverbinder ohne den Verteilungskanal - beispielsweise im
Strangpressverfahren - hergestellt wurde, muss nur noch der Verteilungskanal eingebracht
werden. Dies kann beispielsweise durch eine Fräsung erfolgen. Alternativ zu einer
Herstellung im Strangpressverfahren kann der Eckverbinder auch aus zwei gezogenen
Profilen hergestellt werden, die im Eckbereich miteinander verbunden werden. Die Verbindung
der beiden Profile kann beispielsweise durch mechanisches Verpressen oder Verstiften
erfolgen. Anschließend können die Profile durch einen Dichtstoff zusätzlich miteinander
verklebt werden. Der Dichtstoff ist dazu geeignet, eine stoffschlüssige Verbindung
mit dem Eckverbinder und mit den Hohlprofilen auszubilden, sodass er auch als Klebstoff
bezeichnet werden könnte.
[0008] Der Dichtstoff kann nun nach dem Einbringen des Eckverbinders in die zu verbindenden
Hohlprofile in eine der Ausnehmungen eingebracht werden. Da die beiden Ausnehmungen
miteinander über den Verteilungskanal verbunden sind, gelangt der Dichtstoff ebenfalls
in die andere der Ausnehmungen. So wird eine zuverlässige Verbindung des Eckverbinders
mit den Hohlprofilen erreicht. Ein zweiter Bearbeitungsschritt des Eckverbinders ist
nicht notwendig.
[0009] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Verteilungskanal in einem Eckbereich
des Eckverbinders angeordnet sein. Der Eckbereich liegt bei der Verbindung der Hohlprofile
im Bereich der Gehrungsfuge. Beispielsweise kann der Eckbereich parallel zur Gehrungsfuge
verlaufen. Der Eckbereich kann insbesondere breiter als die Gehrungsfuge selbst sein.
Beispielsweise kann der Eckbereich eine Breite von ungefähr 0,3 cm bis ungefähr 5
cm aufweisen.
[0010] In diesem Eckbereich kann der Verteilungskanal angeordnet sein. Der Verteilungskanal
kann dabei die gesamte Breite des Eckbereichs einnehmen oder aber auch schmaler sein.
Der Verteilungskanal kann insbesondere parallel zur Gehrungsfuge verlaufen, wenn die
Hohlprofile unter Verwendung des Eckbereichs miteinander verbunden sind. Der Verteilungskanal
kann insbesondere parallel zur Winkelhalbierenden des durch den Eckverbinder gebildeten
Winkels verlaufen.
[0011] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Verteilungskanal bei der Verbindung
der Hohlprofile entlang der Gehrungsfuge verlaufen. Dabei kann der Verteilungskanal
insbesondere nutförmig ausgestaltet sein. Durch den Verlauf entlang der Gehrungsfuge
wird eine besonders feste Verbindung der beiden Hohlprofile miteinander erreicht,
da sie durch den Dichtstoff, der auch in den Verteilungskanal gelangt, sowohl miteinander
als auch mit dem Eckprofil verbunden werden.
[0012] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Verteilungskanal von einer äußeren
Seite des Eckverbinders zu einer inneren Seite des Eckverbinders verlaufen. Unter
der Seite des Eckverbinders wird hier insbesondere eine Seitenwandung verstanden.
Beispielsweise kann also der Verteilungskanal an einer Oberfläche des Eckverbinders
verlaufen und sich dabei von einem Ende der Oberfläche zu einem anderen Ende der Oberfläche
erstrecken.
[0013] Mit anderen Worten kann sich der Verteilungskanal von einer Außenseite des Eckverbinders
zu einer Innenseite des Eckverbinders, insbesondere entlang der Gehrungsfuge bei der
Verbindung der Hohlprofile, erstrecken. In diesem Fall kann der Verteilungskanal die
beiden Ausnehmungen miteinander verbinden. Die größte Ausdehnung kann der Verteilungskanal
dabei in Richtung der Gehrungsfuge aufweisen. Trotzdem kann der Verteilungskanal nur
die beiden Ausnehmungen miteinander verbinden. So wird gewährleistet, dass der Dichtstoff
von einer Ausnehmung durch den Verteilungskanal in die andere Ausnehmung gelangt.
[0014] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Verteilungskanal lediglich genau
die zwei Ausnehmungen miteinander verbinden. Dabei kann der Verteilungskanal sich
auch von der Außenseite des Eckverbinders zur Innenseite des Eckverbinders erstrecken.
[0015] Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die zwei Ausnehmungen an einer Außenseite
des Eckverbinders angeordnet sein. So lassen sich die Ausnehmungen besonders einfach
mit einem Dichtstoff füllen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der in den Ausnehmungen
befindliche Dichtstoff eine stoffschlüssige Verbindung mit den zu verbindenden Hohlprofilen
ausbilden kann.
[0016] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Eckverbinder einstückig oder einteilig
ausgebildet sein.
[0017] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Eckverbinder dazu ausgebildet sein,
innerhalb der Hohlprofile angeordnet zu werden.
[0018] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Eckverbinders gemäß Anspruch 8. In einem ersten Verfahrensschritt wird der Eckverbinder
ohne den Verteilungskanal hergestellt. Dies kann beispielsweise, wie bereits oben
beschrieben, im Strangpressverfahren oder durch Verbinden zweier Profile erfolgen.
Der Verteilungskanal kann in einem zweiten Verfahrensschritt, beispielsweise durch
Fräsen oder Sägen, in den Eckverbinder eingebracht werden.
[0019] In noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Anordnung gemäß Anspruch
10. Die Anordnung umfasst zwei Hohlprofile, die unter Verwendung eines Eckverbinders
nach einer Ausführungsform der Erfindung miteinander verbunden sind.
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Abbildungen. Dabei werden gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche
Bauteile verwendet. Darin zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Eckverbinders nach einer Ausführungsform der Erfindung;
und
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht eines Eckverbinders aus Fig. 1, der zwei Hohlprofile miteinander
verbindet.
[0021] Figur 1 zeigt einen Eckverbinder 100. Der Eckverbinder 100 umfasst einen ersten Abschnitt
102 und einen zweiten Abschnitt 104. Der Eckverbinder 100 kann im Strangpressverfahren
oder aus zwei Profilen hergestellt werden. Bei der Herstellung aus zwei Profilen kann
jedes Profil einem der Abschnitte 102 und 104 entsprechen. Die beiden Abschnitte 102
und 104 grenzen in einem Eckbereich 106 aneinander an. Falls es sich um zwei Profile
handelt, können die beiden Profile im Eckbereich miteinander - beispielsweise über
Stifte - verbunden sein.
[0022] An jedem Abschnitt 102 und 104 ist jeweils eine Ausnehmung 108 angeordnet, die über
einen im Eckbereich 106 angeordneten Verteilungskanal 110 miteinander verbunden sind.
Der Verteilungskanal 110 kann beispielsweise in den Eckverbinder 100 gefräst werden.
Die beiden Ausnehmungen 108 sind an der Außenseite des Eckverbinders 100 angeordnet,
sodass von außen leicht ein Dichtstoff in sie eingebracht werden kann.
[0023] Wenn nun der Eckverbinder 100 zur Verbindung zweier auf Gehrung geschnittener Hohlprofile
verwendet werden soll, kann ein Dichtstoff in eine der Ausnehmungen 108 eingebracht
werden. Von dort gelangt der Dichtstoff in den Verteilungskanal 110 und in die andere
Ausnehmung 108. So wird eine stabile Verbindung der Hohlprofile unter Verwendung des
Eckverbinders 100 erreicht.
[0024] Der Verteilungskanal 110 verläuft dabei entlang der Gehrungsfuge von einer Außenseite
des Eckverbinders 100 zu einer Innenseite. Dies sorgt für eine besonders gute und
stabile Verbindung der beiden Hohlprofile untereinander und mit dem Eckverbinder 100,
da sich der Dichtstoff entlang der gesamten Gehrungsfuge verteilen kann.
[0025] In dem Eckbereich 106 ist der Eckverbinder 100 pfeilförmig ausgebildet. Diese Pfeilform
ist besonders vorteilhaft für eine stabile Verbindung. Der Dichtstoff kann in den
Ausnehmungen 108 hinter die Pfeilspitze gelangen, sodass die Verbindung besonders
stabil wird.
[0026] Durch die Ausnehmungen 108 wird sichergestellt, dass eine ausreichend große Oberfläche
des Dichtstoffs eine Verbindung mit dem jeweiligen Hohlprofil ausbildet.
[0027] Figur 2 zeigt den Eckverbinder aus Figur 1 , wie er in zwei Hohlprofile 200 eingebracht
wurde. Die Hohlprofile 200 sind dabei auf Gehrung geschnitten, sodass zwischen ihnen
eine Gehrungsfuge 202 angeordnet ist. Der in Figur 2 nicht zu sehende - da mit Dichtstoff
überdeckte - Verteilungskanal 110 des Eckverbinders 100 verläuft entlang eines Teils
der Gehrungsfuge 202.
[0028] Ein Dichtstoff 206 wird unter Verwendung eines Werkzeugs 204 in eine der Ausnehmungen
108 eingebracht, sodass der Dichtstoff 206 sowohl in den Verteilungskanal 110 als
auch in die andere Ausnehmung 108 gelangt. In Figur 2 ist dies bereits erfolgt. Daher
sind sowohl beide Ausnehmungen 108 als auch der Verteilungskanal 110 mit dem Dichtstoff
206 gefüllt.
[0029] Dadurch, dass der Verteilungskanal 110 entlang eines Teils der Gehrungsfuge 202 verläuft
wird eine besonders stabile Verbindung der Hohlprofile 200 erreicht.
[0030] Ein weiterer Vorteil ist, dass der Dichtstoff 206 nur in eine der beiden Ausnehmungen
108 eingebracht werden muss und von dort sowohl in den Verteilungskanal 110 als auch
in die jeweils andere Ausnehmung 108 gelangt.
[0031] Dadurch, dass die Ausnehmungen 108 an der Außenseite des Eckverbinders 100 angeordnet
sind, kann der Dichtstoff 206 besonders einfach eingebracht werden.
1. Ein- oder mehrteiliger Eckverbinder (100) zur Verbindung zweier auf Gehrung geschnittener
Hohlprofile (200), wobei der Eckverbinder (100) zwei Abschnitte (102; 104) aufweist,
die in einem Eckbereich (106) aneinander angrenzen, wobei der Eckbereich (106) bei
der Verbindung der Hohlprofile (200) im Bereich der Gehrungsfuge (202) angeordnet
ist, und wobei jeder der zwei Abschnitte (102; 104) jeweils eine Ausnehmung (108)
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausnehmungen (108) lediglich durch genau einen Verteilungskanal (110) miteinander
verbunden sind.
2. Eckverbinder (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteilungskanal (110) im Eckbereich (106) angeordnet ist.
3. Eckverbinder (100) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteilungskanal (110) dazu ausgebildet ist, bei der Verbindung der Hohlprofile
(200) entlang der Gehrungsfuge (202) zu verlaufen.
4. Eckverbinder (100) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteilungskanal (110) von einer äußeren Seite des Eckverbinders (100) zu einer
inneren Seite des Eckverbinders (100) verläuft.
5. Eckverbinder (100) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteilungskanal (110) lediglich genau die zwei Ausnehmungen (108) miteinander
verbindet.
6. Eckverbinder (100) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Ausnehmungen (108) an einer Außenseite des Eckverbinders (100) angeordnet
sind.
7. Eckverbinder (100) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Eckverbinder (100) dazu ausgebildet ist, innerhalb der Hohlprofile (200) angeordnet
zu werden.
8. Verfahren zur Herstellung eines Eckverbinders (100) nach zumindest einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Eckverbinder (100) in einem ersten Verfahrensschritt ohne den Verteilungskanal
(110) hergestellt wird, und dass der Verteilungskanal (110) in einem zweiten Verfahrensschritt
eingebracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteilungskanal (110) gefräst oder gesägt wird.
10. Anordnung, umfassend zwei Hohlprofile (200) und einen Eckverbinder (100) nach zumindest
einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Hohlprofile (200) miteinander unter Verwendung
des Eckverbinders (100) verbunden sind.