[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein waagerecht eingebautes Strahlheizrohr zur indirekten
Beheizung eines Industrieofens, das einen Rohrkörper, der einen Mittelabschnitt und
zumindest einen neben dem Mittelabschnitt angeordneten Rückführungsabschnitt umfasst,
und wenigstens einen zur Abstützung oder Aufhängung eines freien Längsendes des Strahlheizrohres
dienenden Ansatz, der an dem freien Längsende außenseitig an dem Strahlheizrohr vorgesehen
ist, aufweist, wobei der Mittelabschnitt und der zumindest eine Rückführungsabschnitt
über wenigstens einen Umlenkungsabschnitt miteinander strömungsverbunden sind, das
dem freien Längsende gegenüberliegende, andere Längsende des Strahlheizrohres in einer
Wand des Industrieofens befestigt werden kann und wenigstens eine Öffnung aufweist,
an die ein zur Beheizung des Strahlheizrohres dienender Brenner angeschlossen werden
kann, und der wenigstens eine Verbrennungsabgase innerhalb des Strahlheizrohres umlenkende
Umlenkungsabschnitt an dem freien Längsende des Strahlheizrohres angeordnet ist.
[0002] Ein Strahlheizrohr der eingangs genannten Art ist zum Beispiel aus der
DE 20 2008 009 065 U1 und der
DE 29 20 902 A1 bekannt und dient zur Beheizung eines Industrieofens, wenn die Atmosphäre des Ofenraumes
in bestimmter Weise eingestellt werden muss und die Einmischung von Luft und Abgasen
nicht erlaubt. Ein solches Strahlheizrohr wird innen von einer als Brenner ausgebildeten
Wärmequelle beheizt und erhitzt sich dadurch, wobei ein in dem Ofenraum befindliches
Gut durch die von dem Strahlheizrohr ausgehende Wärmestrahlung erhitzt wird.
[0003] Für Industrieanwendungen sind Strahlheizrohre als Mantelstrahlrohre, wie es in der
DE 29 20 902 A1 beschrieben ist, oder mit mehreren Armen oder Zweigen, wie es beispielhaft anhand
eines Doppel-P-Strahlrohres in der
DE 20 2008 009 065 U1 offenbart ist, ausgeführt. Dabei erstreckt sich ein Längsende des Strahlheizrohres
durch eine Ofenwand hindurch, wobei außen bzw. außerhalb des Ofens meist ein Brenner
angeflanscht ist. Konstruktionsbedingt muss die Gewichtskraft insbesondere bei metallischen
Strahlheizrohren zur Vermeidung ihrer Verbiegung abgefangen werden. Da sich das Abfangen
der Gewichtskraft auf der Strahlheizrohrlänge, d.h. entlang der Längsachse des Strahlheizrohres,
mit Hilfe von Hängern aus mehreren Gründen (wie zum Beispiel der Anstieg der Wandtemperatur
des Strahlheizrohres im Bereich der am Strahlheizrohr anliegenden Aufhängung aufgrund
Wärmestaus) als problematisch erweist, findet das Abfangen an dem freien Längsende
des Strahlheizrohres, d.h. an dem dem Brenner gegenüberliegenden, geschlossenen und
im Ofenraum angeordneten Längsende des Strahlheizrohres, statt. Dazu wird an das freie
Längsende, welches bei einem als Mantelstrahlrohr ausgebildeten Strahlheizrohr als
Kümpelboden ausgebildet sein kann, ein Ansatz, wie zum Beispiel ein Rohr, angeschweißt.
Um das Gewicht des freihängenden Strahlheizrohrendes aufzufangen, wird dann der Ansatz
entweder in einer Tasche eines Hängers oder einer Wandtasche des Ofens aufgenommen.
[0004] Wie es ferner bekannt ist, strömen die heißen Verbrennungsabgase durch einen Mittelabschnitt
des Strahlheizrohres in Richtung des freien Längsendes, wo sie umgelenkt und in einen
zur Rückführungsabschnitt gelangen, über den sie im Bereich des Brenners aus dem Strahlheizrohr
geleitet werden. Dabei wird infolge der Umlenkung der heißen Verbrennungsabgase die
Wandung des freien Längsendes des Strahlheizrohres besonders stark aufgeheizt, wodurch
die Festigkeitswerte der Wandung des Strahlheizrohres zumindest im Bereich des freien
Längsendes auf Werte sinken, die beim Abfangen der Gewichtskraft über den zum Beispiel
rohrförmig ausgebildeten Ansatz zu plastischen Verformungen des freien Längsendes
des Strahlheizrohres, welches beispielsweise als Kümpelboden ausgebildet sein kann,
führen. Diese Verformungen können zum Ausfall des Strahlheizrohres führen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Lösung zu schaffen, die auf konstruktiv
einfache Weise ein Strahlheizrohr bereitstellt, welches insbesondere im Bereich seiner
Abstützung oder Aufhängung eine verbesserte Festigkeit bei hohen Arbeitstemperaturen
sowie gleichbleibend gute Gebrauchseigenschaften während einer langen Lebensdauer
aufweist.
[0006] Bei einem Strahlheizrohr der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die Innenwandung des Strahlheizrohres an dem freien Längsende
zumindest abschnittsweise mit einer thermischen Isolierung überdeckt ist. Insbesondere
wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst von einem Strahlheizrohr, das einen Rohrkörper,
der einen Mittelabschnitt und zumindest einen neben dem Mittelabschnitt angeordneten
Rückführungsabschnitt umfasst, und wenigstens einen zur Abstützung oder Aufhängung
eines freien Längsendes des Strahlheizrohres dienenden Ansatz, der an dem freien Längsende
außenseitig an dem Strahlheizrohr angebracht ist, aufweist, wobei der Mittelabschnitt
und der zumindest eine Rückführungsabschnitt über wenigstens einen Umlenkungsabschnitt
miteinander strömungsverbunden sind, das dem freien Längsende gegenüberliegende, andere
Längsende des Strahlheizrohres wenigstens eine Öffnung aufweist und der wenigstens
eine Umlenkungsabschnitt an dem freien Längsende des Strahlheizrohres angeordnet ist,
wobei die Innenwandung des Strahlheizrohres an dem freien Längsende zumindest abschnittsweise
mit einer thermischen Isolierung überdeckt ist.
[0007] Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Durch die Erfindung wird ein verbessertes Strahlheizrohr bereitgestellt, bei dem
die Verbrennungsabgase bei ihrer Umlenkung im Bereich des freien Längsendes nun nicht
mehr auf die Innenwandung des Strahlheizrohres bzw. Strahlheizrohrendes auftreffen.
Vielmehr erfolgt die Umlenkung nun - aus der Richtung des Brenners bzw. der Ofenwand
betrachtet - vor der Innenwandung des Strahlheizrohres im Bereich des freien Längsendes
an der thermischen Isolierung. Die Wandung des Strahlheizrohres ist im Bereich der
Umlenkung am freien Längsende durch die thermische Isolierung vor einer zu starken
Erwärmung geschützt, was dazu führt, dass die mit der thermischen Isolierung geschützte
Wandung des Strahlheizrohres um mindestens 50°C weniger erwärmt wird, was im Temperaturgrenzbereich
des Strahlheizrohrmaterials eine Erhöhung der Festigkeit um den Faktor 2 bis 5 bedeuten
kann. Somit können mit Hilfe der erfindungsgemäßen Isolierung, die rohrinnenseitig
aufgebracht bzw. angeordnet ist, plastische Verformungen und die Zerstörung des Strahlheizrohres
verhindert werden. Durch die Erfindung werden Verformungen des freien Längsendes und
des Ansatzes und somit ein langlebiges und wartungsarmes Strahlheizrohr bereitgestellt,
wobei die thermische Isolierung insbesondere die Verbiegung der Wandung im Bereich
des Ansatzes reduziert oder sogar verhindert. Die thermische Isolierung kann aber
auch Schweißverbindungen schützen, wie zum Beispiel eine Schweißnaht, über die der
Ansatz an dem Strahlheizrohr angebracht sein kann. Dadurch, dass die thermische Isolierung
auf der Innenseite der Wand des Strahlheizrohres vorgesehen ist, ändern sich die Außen-
und Einbaumaße des Strahlheizrohres in keiner Weise, so dass für das erfindungsgemäße
Strahlheizrohr keine baulichen Veränderungen des Einsatzortes erforderlich sind.
[0009] Da die Umlenkung der heißen Verbrennungsabgase zu einer besonders starken Aufheizung
der Innenwandung im Bereich des Umlenkungsabschnittes führen können, ist in Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, dass die Innenwandung im Bereich des wenigstens einen Umlenkungsabschnitts
zumindest abschnittsweise von der thermischen Isolierung überdeckt ist.
[0010] Um die thermische Isolierung materialsparend und baulich so klein wie möglich, aber
dennoch effektiv auszubilden, sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, dass
zumindest der dem Ansatz gegenüberliegende Abschnitt der Innenwandung des Strahlheizrohres
von der thermischen Isolierung überdeckt ist. Bei einer solchen Ausgestaltung muss
das Ziel erreicht werden, dass die Festigkeit des Ansatzes und die Festigkeit der
Verbindung des Ansatzes zum Strahlheizrohr bei den gegebenen Betriebstemperaturen
und Gewichtskräften nicht verformt wird.
[0011] Hinsichtlich der Ausführung der thermischen Isolierung sieht die Erfindung ferner
vor, dass die thermische Isolierung ein Hochtemperaturkeramikwolle aufweisendes Vakuumformteil
ist. Ein solches Formteil besteht aus besonders temperaturwechselbeständigem Material
und kann je nach Wahl des keramischen Basismaterials beispielsweise bis 1800°C Anwendungstemperatur
eingesetzt werden, was weit über der üblichen Einsatztemperatur von Strahlheizrohren
liegt.
[0012] Alternativ kann die thermische Isolierung aus einem Feuerfest-, Schamott- oder Isolierstein
gebildet sein, um die Innenwandung des Strahlheizrohres im Bereich des freien Endes
bzw. im Bereich des Umlenkungsabschnittes abzudecken und vor einem direkten Kontakt
mit den umzulenkenden Verbrennungsabgasen zu schützen.
[0013] Eine besonders gute Wärmeisolierung lässt sich in Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Strahlheizrohres dadurch erzielen, wenn die thermische Isolierung ein Material mit
einer Wärmeleitfähigkeit von weniger als 0,6 W/(m·K) aufweist.
[0014] Hinsichtlich einer kompakten Bauweise des Strahlheizrohres ist es in Ausgestaltung
der Erfindung von Vorteil, wenn die thermische Isolierung eine Wandstärke in Rohrlängsrichtung
von höchstens einem Drittel des Durchmessers des Strahlheizrohres aufweist. Die Dicke
der thermischen Isolierung muss so gewählt werden, dass die Temperatur am Übergang
zum Ansatz soweit abgesenkt wird, dass die Gewichtskräfte ohne Verformung des Strahlheizrohres
aufgenommen werden können. Hierzu sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor,
dass die thermische Isolierung eine die Temperatur des Strahlheizrohres im Bereich
des Ansatzes derart reduzierende Wanddicke in Rohrlängsrichtung aufweist, dass vom
Ansatz aufzunehmende Kräfte bei Aufhängung oder Abstützung des freien Längsendes des
Strahlheizrohres weder den Ansatz noch das freie Längsende oder einen Übergangsbereich
zwischen dem freien Längsende und dem Ansatz plastisch verformen.
[0015] Die Isolierung am Strahlheizrohrende kann in Sandwichbauweise aufgebaut sein, wobei
dann wenigstens eine zumindest im Bereich des freien Längsendes ausgebildete Materialschicht
die thermische Isolierung ist, so dass die thermische Isolierung zumindest abschnittsweise
als Materialschicht in den Grundwerkstoff des Strahlheizrohres eingebettet ist. Alternativ
kann die thermische Isolierung selbst in Sandwichbauweise aufgebaut sein. Hierzu sieht
die Erfindung in Ausgestaltung vor, dass die thermische Isolierung zumindest zwei
unterschiedliche, verschiedene Eigenschaften aufweisende und in Rohrlängsrichtung
hintereinanderliegend angeordnete Schichten aufweist. Dabei können in vorteilhafter
Weise Materialschichten mit unterschiedlichen Eigenschaften kombiniert werden, um
das gewünschte Ziel zu erreichen. Hierbei kann wenigstens eine der zumindest zwei
Schichten der thermischen Isolierung Metall oder mineralisches Isoliermaterial oder
keramisches Isoliermaterial aufweisen.
[0016] Das erfindungsgemäße Strahlheizrohr, welches horizontal im Ofen eingebaut wird, kann
in unterschiedlicher Bauweise ausgeführt sein. Beispielsweise kann das Strahlheizrohr
als Mantelstrahlrohr ausgebildet sein, wobei dann der Mittelabschnitt von einem Flammrohr
definiert ist. Alternativ dazu kann das Strahlheizrohr zur Vergrößerung der abstrahlenden
Oberfläche als ein P-Strahlrohr, ein Doppel-P-Strahlrohr, ein U-Strahlrohr oder ein
W-Strahlrohr ausgebildet sein. Es ist ersichtlich, dass die Erfindung für alle Bauformen
von Strahlheizrohren geeignet ist, auch unabhängig davon, ob die Bauform eine innere
Rezirkulation der Verbrennungsabgase gestattet oder nicht.
[0017] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
[0018] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung, in der
beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
Figur 1 ein als Mantelstrahlrohr ausgebildetes Strahlungsrohr in geschnittener und
prinzipieller Darstellung,
Figur 2 ein als Doppel-P-Strahlrohr ausgebildetes Strahlungsrohr in geschnittener
und prinzipieller Darstellung,
Figur 3 einen vergrößerten Ausschnitt des freien Endes eines als Mantelstrahlrohr
ausgebildeten Strahlungsrohres gemäß einer anderen Ausführungsform und
Figur 4 einen vergrößerten Ausschnitt des freien Endes eines als Mantelstrahlrohr
ausgebildeten Strahlungsrohres gemäß einer noch anderen Ausführungsform.
[0019] In den Figuren 1 bis 4 sind verschiedene Ausführungsformen eines Strahlheizrohres
gemäß der Erfindung dargestellt. Die gezeigten Strahlheizrohre dienen der indirekten
Beheizung eines nicht näher dargestellten Industrieofens, der als ein von Wänden umschlossener
Raum definiert ist, in dem einem Gut Wärme mit Hilfe des Strahlheizrohres zugeführt
wird. In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Strahlheizrohr 1 gemäß einer ersten Ausführungsform,
in Figur 2 ein erfindungsgemäßes Strahlheizrohr 1' gemäß einer zweiten Ausführungsform,
in Figur 3 ein erfindungsgemäßes Strahlheizrohr 1" gemäß einer dritten Ausführungsform
und in Figur 4 ein erfindungsgemäßes Strahlheizrohr 1"' gemäß einer vierten Ausführungsform
gezeigt. Bei allen Ausführungsformen weist das horizontal im Ofen eingebaute Strahlheizrohr
1, 1', 1", 1"' einen Rohrkörper 2 auf, der je nach Bauart verschieden ausgestaltet
sein kann. Dabei ist aber immer ein erstes Längsende 3 des Rohrkörpers 2 bzw. des
Strahlheizrohres 1, 1', 1", 1"' durch eine Ofenwand 4 des Industrieofens geführt,
so dass der Rohrkörper 2 horizontal verlaufend im Ofenraum 5 angeordnet ist und dort
seine Wärme abstrahlen kann. Dabei wird der mit seinem ersten Längsende 3 an der Wand
bzw. Ofenwand 4 befestigte Rohrkörper 2 von heißen Verbrennungsabgasen eines außerhalb
des Ofenraumes 5 angeordneten Brenners 6, der in den Figuren lediglich schematisch
dargestellt ist, erhitzt. Die heißen Verbrennungsabgase des Brenners 6 strömen durch
einen Rekuperator 13 in den Rohrkörper 2 hinein und durchströmen einen Mittelabschnitt
8 des Rohrkörpers, der in Richtung des freien Endes 9 des Rohrkörpers 2 führt, wie
der eingezeichnete Pfeil 10 andeutet. Dem Brenner 6 werden Verbrennungsluft über einen
Anschluss 11 und Verbrennungsgas über einen weiteren Anschluss 12 zugeführt, wobei
ein Rekuperator 13 zur Nutzung der Wärme der Verbrennungsabgase vorgesehen sein kann,
bevor die Verbrennungsabgase aus dem Rohrkörper 2 über den Anschluss 14 abgeführt
werden.
[0020] Am freien Ende 9, welches gegenüber der Atmosphäre des Ofenraumes 5 gasdicht verschlossen
ist, weist der Rohrkörper 2 wenigstens einen Umlenkungsabschnitt 15 auf, an welchem
die Verbrennungsabgase in Richtung des Brenners 6 umgelenkt werden. Bei den Ausführungsformen
der Figuren 1, 3 und 4 ist das Strahlheizrohr 1, 1", 1"' als Mantelstrahlrohr 16 ausgebildet,
wobei der Mittelabschnitt 8 von einem Flammrohr 17 gebildet und definiert ist. Demgegenüber
ist bei der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform das Strahlheizrohr 1' als Doppel-P-Strahlrohr
18 ausgebildet. Der jeweilige Umlenkungsabschnitt 15 bei den einzelnen Ausführungsformen
verbindet im Fall des Mantelstrahlrohres 16 (siehe Figuren 1, 3 und 4) den Mittelabschnitt
8 mit einem Rückführungsabschnitt 19, der durch den Ringraum zwischen dem Flammrohr
17 und dem Mantelstrahlrohr 16 gebildet ist. Demgegenüber verbinden bei der in Figur
2 dargestellten Ausführungsform die beiden Umlenkungsabschnitte 15 den rohrförmigen
Mittelabschnitt 8 mit zwei rohrförmigen Rückführungsabschnitten 19', die zum ersten
Längsende 3 des Rohrkörpers 2 zurückführen, wodurch Verbrennungsabgas zum Teil wieder
in den Mittelabschnitt 8 gelangen kann. Der bzw. die Umlenkungsabschnitte 15, an dem
bzw. an denen die Verbrennungsabgase innerhalb des Strahlheizrohres 1, 1', 1", 1"'
umgelenkt werden, ist bzw. sind an dem freien Längsende 9 des Strahlheizrohres 1,
1', 1", 1"' angeordnet. Der Mittelabschnitt 8 und der zumindest eine Rückführungsabschnitt
19 bzw. 19' sind somit über wenigstens einen Umlenkungsabschnitt 15 miteinander strömungsverbunden,
so dass das Verbrennungsabgas im Wesentlichen über den Rückführungsabschnitt 19 bzw.
die Rückführungsabschnitte 19' über eine Öffnung 7 am ersten Längsende 3 aus dem Rohrkörper
2 abgeführt werden kann, wobei die Verbrennungsabgase zuvor noch an dem optionalen
Rekuperator 13 zur Erwärmung der Verbrennungsluft vorbeiströmen können. Die Rückführungsabschnitte
19 bzw. 19' sind dabei - wie es aus den Figuren ersichtlich ist - neben dem Mittelabschnitt
3 angeordnet.
[0021] Um das Gewicht des jeweiligen Strahlheizrohres 1, 1', 1", 1"' aufzufangen, ist dieses
an seinem dem ersten Längsende 3 gegenüberliegenden Längsende 9 mit Hilfe eines außenseitig
am Rohrkörper 2 angebrachten Ansatzes 20 entweder in einer Tasche eines Hängers oder
einer Wandtasche des Ofens abgestützt. Alternativ können auch mehrere Ansätze zur
Aufhängung oder Abstützung vorgesehen sein, wobei dann für einen jeweiligen, Kräfte
aufnehmenden Ansatz jeweils eine eigene thermische Isolierung vorgesehen sein muss.
Üblicherweise ist der Ansatz 20 an der Außenseite des Strahlheizrohres 1, 1', 1",
1"' angeschweißt. Erfindungsgemäß ist die Innenwandung 21 des jeweiligen Strahlheizrohres
1, 1', 1", 1"' an dem freien Längsende 9 zumindest abschnittsweise mit einer thermischen
Isolierung 22 überdeckt, wodurch eine zu starke Erwärmung der Innenwandung 21 verhindert
wird, was wiederum eine gewünschte Erhöhung der Festigkeit in diesem Bereich nach
sich zieht.
[0022] Mit Bezug auf Figur 1 überdeckt die Isolierung das gesamte bodenförmige Längsende
9 des Strahlheizrohres 1, so dass die Umlenkung der Verbrennungsabgase vor der thermischen
Isolierung 22 und damit vor Innenwandung 21 erfolgt, wodurch das Längsende 9 weniger
erwärmt wird, als der übrige Wandungsbereich des Strahlheizrohres 1, welches von dem
Verbrennungsabgas nach wie vor erwärmt wird. Auch bei der zweiten Ausführungsform
gemäß Figur 2, bei welcher das Strahlheizrohr 1' nach Art eines Doppel-P-Strahlrohres
ausgeführt ist, ist das gesamte Längsende 9 von der thermischen Isolierung 22 überdeckt.
[0023] Zwar überdeckt die thermische Isolierung 22 bei der dritten Ausführungsform in Figur
3 auch das freie Längsende 9 komplett. Jedoch ist auf der dem Längsende 9 abgewandten
Seitenfläche der thermischen Isolierung 22 eine hitzebeständige Platte 23 aus beispielsweise
Metall oder Keramik vorgesehen, durch die ein direkter Kontakt der thermischen Isolierung
22 mit den in diesem Bereich umzulenkenden Verbrennungsabgasen unterbunden ist, denn
die Verbrennungsabgase werden an der nun den Umlenkungsabschnitt 15 definierenden
Platte 23 umgelenkt. Die Platte 23 bildet somit eine Art Schutzschild für die thermische
Isolierung 22, damit diese nicht den heißen Verbrennungsabgasen direkt ausgesetzt
ist.
[0024] Demgegenüber bilden bei der dritten Ausführungsform des Strahlheizrohres 1"' mehrere,
im Flammenrohr 17 selbst ausgeformte Durchtrittsöffnungen die Umlenkungsabschnitte
15 zwischen dem Mittelabschnitt 8 und dem ringspaltförmigen Rückführungsabschnitt
19 aus, wobei insbesondere die Innenwandung 21 nur abschnittsweise im Bereich des
Mittelabschnitts 8 bzw. nur am Ende des Flammenrohres 17 von der thermischen Isolierung
22 überdeckt ist. Die Umlenkungsabschnitte 15 in Form der Durchtrittsöffnungen sind
nur schematisch angedeutet und es versteht sich, dass diese in Form und Anzahl variieren
können.
[0025] Unabhängig davon ist bei allen Ausführungsformen des Strahlheizrohres 1, 1', 1",
1"' zumindest der dem Ansatz 20 gegenüberliegende Abschnitt bzw. Bereich der Innenwandung
21 von der thermischen Isolierung 22 überdeckt. Dabei kann die thermische Isolierung
2 ein Hochtemperaturwolle aufweisendes Vakuumformteil sein oder aus einem Feuerfest-
oder Isolierstein gebildet sein. Alternativ dazu kann die thermische Isolierung 22
auch aus vakuumgeformten Keramikfasern bestehen. Es sollte angestrebt sein, dass die
thermische Isolierung 22 ein Material mit einer Wärmeleitfähigkeit von weniger als
bzw. höchstens 0,6 W/(m·K) aufweist. Auch ist es zumindest bei einem Mantelstrahlrohr
wünschenswert, wenn die thermische Isolierung 22 eine Wanddicke 24 in Rohrlängsrichtung
von höchstens einem Drittel des Durchmessers 25 des Strahlheizrohres 1" aufweist,
wie es in Figur 3 exemplarisch dargestellt ist.
[0026] Allgemein und unabhängig von den gezeigten Ausführungsbeispielen ist es zumindest
erforderlich, dass die thermische Isolierung 22 eine die Temperatur des Strahlheizrohres
1, 1', 1", 1"' im Bereich des Ansatzes 20 derart reduzierende Wanddicke bzw. Wandstärke
24 in Rohrlängsrichtung aufweist, dass vom Ansatz 20 aufzunehmende Kräfte bei Aufhängung
oder Abstützung des freien Längsendes 9 des Strahlheizrohres 1, 1', 1", 1"' weder
den Ansatz 20 noch das freie Längsende 9 oder einen Übergangsbereich zwischen dem
freien Längsende 9 und dem Ansatz 20 plastisch verformen.
[0027] Die thermische Isolierung 22 kann homogen und aus einem einzigen Werkstoff bzw. Material
ausgebildet sein. Alternativ ist es auch denkbar, dass die thermische Isolierung 22
schichtmäßig aus unterschiedlichen Materialien ausgebildet ist. Denkbar ist es hierbei,
dass die thermische Isolierung 22 zumindest zwei unterschiedliche, verschiedene Eigenschaften
aufweisende und in Rohrlängsrichtung hintereinanderliegend angeordnete Schichten 22,
23 aufweist, wobei wenigstens eine der zumindest zwei Schichten 22, 23 der thermischen
Isolierung 22 Metall oder mineralisches Isoliermaterial oder keramisches Isoliermaterial
aufweisen kann.
[0028] Zusammenfassend werden von der vorliegenden Erfindung zur Lösung der sich gestellten
Aufgabe die vorstehend im Detail beschriebenen Möglichkeiten der abschnittsweise innenseitigen,
thermischen Isolierung des Strahlheizrohres bereitgestellt, durch die das Material
des Strahlheizrohres im Wandbereich des zur Abstützung dienenden Ansatzes weniger
erwärmt wird als die übrigen Wandbereiche des Strahlheizrohres, was im Temperaturgrenzbereich
des Strahlheizrohrmaterials zu einer Erhöhung der Festigkeit um den Faktor 2 bis 5
führen kann. Die Erfindung wurde insbesondere am Beispiel eines Mantelstrahlrohres
für einen Industrieofen beschrieben, wobei das Strahlheizrohr einseitig an einem seiner
beiden Längsenden gasdicht verschlossen ausgebildet ist und an das verschlossen ausgebildete
Längsende außenseitig ein abstehender Ansatz zur Abstützung des verschlossen ausgebildeten
Längsendes angeformt ist. Dabei ist das verschlossen ausgebildete Längsende bzw. der
Boden des Mantelstrahlheizrohres innenseitig mit einer Isolierung versehen.
[0029] Die vorstehend beschriebene Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die beschriebenen
und dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Es ist ersichtlich, dass an den in
den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen zahlreiche, dem Fachmann entsprechend
der beabsichtigten Anwendung naheliegende Abänderungen vorgenommen werden können,
ohne dass dadurch der Bereich der Erfindung verlassen wird. Dabei gehört zur Erfindung
alles dasjenige, was in der Beschreibung enthalten und/oder in den Zeichnungen dargestellt
ist, einschließlich dessen, was abweichend von den konkreten Ausführungsbeispielen
für den Fachmann naheliegt.
1. Strahlheizrohr (1, 1', 1", 1"') zur indirekten Beheizung eines Industrieofens, das
einen Rohrkörper (2), der einen Mittelabschnitt (8) und zumindest einen neben dem
Mittelabschnitt (8) angeordneten Rückführungsabschnitt (19, 19') umfasst, und wenigstens
einen zur Abstützung oder Aufhängung eines freien Längsendes (9) des Strahlheizrohres
(1, 1', 1", 1"') dienenden Ansatz (20), der an dem freien Längsende (9) außenseitig
an dem Strahlheizrohr (1, 1', 1", 1"') vorgesehen ist, aufweist, wobei
der Mittelabschnitt (8) und der zumindest eine Rückführungsabschnitt (19, 19') über
wenigstens einen Umlenkungsabschnitt (15) miteinander strömungsverbunden sind,
das dem freien Längsende (9) gegenüberliegende, andere Längsende (3) des Strahlheizrohres
(1, 1', 1", 1"') in einer Wand (4) des Industrieofens befestigt werden kann und wenigstens
eine Öffnung (7) aufweist, an die ein zur Beheizung des Strahlheizrohres (1, 1', 1",
1"') dienender Brenner (6) angeschlossen werden kann, und
der wenigstens eine Verbrennungsabgase innerhalb des Strahlheizrohres (1, 1', 1",
1"') umlenkende Umlenkungsabschnitt (19, 19') an dem freien Längsende (9) des Strahlheizrohres
(1, 1', 1", 1"') angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Innenwandung (21) des Strahlheizrohres (1, 1', 1", 1"') an dem freien Längsende
(9) zumindest abschnittsweise mit einer thermischen Isolierung (22) überdeckt ist.
2. Strahlheizrohr (1, 1', 1", 1"') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwandung (21) im Bereich des wenigstens einen Umlenkungsabschnitts (15) zumindest
abschnittsweise von der thermischen Isolierung (22) überdeckt ist.
3. Strahlheizrohr (1, 1', 1", 1"') nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der dem Ansatz (20) gegenüberliegende Abschnitt der Innenwandung (21) des
Strahlheizrohres (1, 1', 1", 1"') von der thermischen Isolierung (22) überdeckt ist.
4. Strahlheizrohr (1, 1', 1", 1"') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Isolierung (22) ein Hochtemperaturkeramikwolle aufweisendes Vakuumformteil
ist.
5. Strahlheizrohr (1, 1', 1", 1"') nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Isolierung (22) aus einem Feuerfest- oder Isolierstein gebildet ist.
6. Strahlheizrohr (1, 1', 1", 1"') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Isolierung (22) ein Material mit einer Wärmeleitfähigkeit von weniger
als 0,6 W/(m·K) aufweist.
7. Strahlheizrohr (1, 1', 1", 1"') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Isolierung (22) eine die Temperatur des Strahlheizrohres (1, 1', 1",
1"') im Bereich des Ansatzes (20) derart reduzierende Wanddicke (24) in Rohrlängsrichtung
aufweist, dass vom Ansatz (20) aufzunehmende Kräfte bei Aufhängung oder Abstützung
des freien Längsendes (9) des Strahlheizrohres (1, 1', 1", 1"') weder den Ansatz (20)
noch das freie Längsende (9) oder einen Übergangsbereich zwischen dem freien Längsende
(9) und dem Ansatz (20) plastisch verformen.
8. Strahlheizrohr (1, 1', 1", 1"') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Isolierung (22) zumindest zwei unterschiedliche, verschiedene Eigenschaften
aufweisende und in Rohrlängsrichtung hintereinanderliegend angeordnete Schichten (22,
23) aufweist.
9. Strahlheizrohr (1, 1', 1", 1"') nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der zumindest zwei Schichten (22, 23) der thermischen Isolierung
(22) Metall oder mineralisches Isoliermaterial oder keramisches Isoliermaterial aufweist.
10. Strahlheizrohr (1, 1", 1"') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Strahlheizrohr (1, 1", 1"') als Mantelstrahlrohr (16) ausgebildet ist und der
Mittelabschnitt (8) von einem Flammrohr (17) definiert ist.
11. Strahlheizrohr (1') nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Strahlheizrohr (1') als ein P-Strahlrohr, ein Doppel-P-Strahlrohr (18), ein U-Strahlrohr
oder ein W-Strahlrohr ausgebildet ist.