[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Brühkopf für eine Espressokaffeemaschine,
mit einem rückseitigen Anschluss zur mittelbaren oder unmittelbaren Verbindung mit
einem Heißwasserreservoir, und mit einem vorderseitigen Anschluss zum Anschließen
eines Siebträgers mit Kaffeepulver, und mit einem sich zwischen den Anschlüssen erstreckenden
Durchgang zur Durchleitung von Heißwasser zum Siebträger. Des Weiteren betrifft die
Erfindung eine Brühgruppe mit einem genannten Brühkopf sowie eine Espressokaffeemaschine
mit einem genannten Brühkopf.
[0002] Brühköpfe der in Rede stehenden Art sind aus Espressokaffeemaschinen bekannt und
werden im Allgemeinen als Teil der sog. Brühgruppe angesehen. Der Brühkopf ist dabei
i.A. ein Bauteil, in dessen vorderseitigen Anschluss bzw. Flansch der Siebträger mit
dem gemahlenen Kaffeepulver eingehängt bzw. angeschlossen oder angeflanscht wird.
Dazu dient üblicherweise ein zwischen dem vorderseitigen Anschluss des Brühkopfs und
dem Siebträger ausgebildeter Bajonettverschluss. Der rückseitige Anschluss des Brühkopfs
ist mit der restlichen Brühgruppe bzw. mittelbar oder unmittelbar mit dem Heißwasserreservoir
verbunden. Dabei wird als Heißwasserreservoir oftmals eine beheizbare Vorrichtung
verwendet, welche als "Kessel" bezeichnet werden kann.
[0003] Der Brühkopf kann dabei auch als "Grundkörper einer Brühgruppe" bezeichnet werden,
wie z.B. in der auf die vorliegende Anmelderin zurückgehenden Druckschrift
DE 10 2010 013 066 A1. Diese Schrift zeigt ebenfalls beispielhaft eine vorbekannte Brühgruppe. Ebenso ist
unter Umständen geläufig, dass das hier und im Folgenden als "Brühkopf" bezeichnete
Bauteil auch unmittelbar als "Brühgruppe" bezeichnet wird. Sämtliche denkbaren Abwandlungen
in Bezug auf die Bezeichnung dieses oder anderer Bauteile führen jedoch nicht zu einem
Abweichen vom Rahmen der vorliegenden Erfindung, wie sie im Folgenden beschrieben
wird.
[0004] Die den Brühkopf umfassende Brühgruppe ist bei bekannten Espressokaffeemaschinen
ein Bauteil, durch das der Brühprozess für die Kaffeezubereitung erfolgt. Dabei wird
Heißwasser aus einem Heißwasserreservoir, insbesondere einem Kessel, durch die Brühgruppe
zu dem bereitgestellten Kaffeepulver geleitet. Insofern kann die Brühgruppe als Übergang
zwischen dem Heißwasserreservoir und dem Kaffeepulver aufgefasst werden. Mittels der
Brühgruppe kann das Heißwasser in der gewünschten Menge und mit dem gewünschten Wasserdruck
zum Kaffeepulver geführt werden. An ein Heißwasserreservoir können dabei mehrere Brühgruppen
angeschlossen sein.
[0005] Der Brühkopf, in den der Siebträger eingesetzt und über den Heißwasser zum Kaffeepulver
geleitet wird, muss in aller Regel temperiert werden, bspw. durch eine von der Durchleitung
von Heißwasser zum Brühen separate Kreisführung von Heißwasser aus dem Heißwasserreservoir
durch den Brühkopf. Andernfalls würde das zum Brühen vorgesehene, durch den Brühkopf
geleitete Heißwasser auf dem Weg zum Kaffeepulver viel zu sehr abkühlen.
[0006] So sind aus dem Stand der Technik massive, oft aus mehreren Kilogramm verchromtem
Messing gefertigte Brühköpfe bekannt. Diese Brühköpfe lassen sich aufgrund der günstigen
Werkstoffeigenschaften besonders gut fertigen (bspw. durch Gießen oder Schmieden)
und gut durch spanabhebende Verfahren nachbearbeiten. Des Weiteren zeigt Messing eine
günstige, vergleichsweise hohe Wärmeleitfähigkeit. Schließlich werden solche verchromten
Brühköpfe aus Messing wegen ihrer hochwertigen Optik und ansprechenden Formgebung
besonders bevorzugt. Ein bekanntes Beispiel eines solchen Brühkopfes und einer entsprechenden
Brühgruppe bildet das seit 1961 bekannte Modell "E61". Bei diesem bekannten Brühkopf
ist die Durchleitung von Heißwasser zum Siebträger realisiert, indem durch miteinander
korrespondierende Bohrungen ein Durchgang durch den Brühkopf geschaffen wird, der
zur Durchleitung von Heißwasser dient.
[0007] Dies geht jedoch auch mit Nachteilen einher. Messing enthält neben Kupfer und Zink
im Allgemeinen noch die Legierungsmetalle Blei und/oder Nickel. Ein Übergang von ggf.
gesundheitlich bedenklichen Schwermetallionen in das Brühwasser und folglich in den
gebrühten Kaffee kann daher nicht vollständig ausgeschlossen werden. Des Weiteren
kann bei Werkstücken aus Messing (je nach Legierungszusammensetzung mehr oder weniger)
Korrosion auftreten. Aufgrund der Weichheit des Materials verschleißt Messing beim
Gebrauch oder bei der Reinigung (besonders mit scharfkantigen Werkzeugen) rasch. Schließlich
reagiert Messing äußerst empfindlich auf entkalkende Substanzen oder hochwirksame
Reinigungsmittel, die Entfernung von Kaffeerückständen (insb. Kaffeefett) aus dem
Brühkopf ist nur schwer möglich oder kann zur Beschädigung des Werkstoffs führen.
[0008] Es könnte daher wünschenswert erscheinen, alternativ eine Espressokaffeemaschine
mit einem Brühkopf bereitzustellen, der bspw. vollständig aus Edelstahl besteht. Solche
Maschinen sind ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt. Allerdings ist die Formgebung
und Bearbeitung von Edelstahl deutlich komplizierter als bspw. von Messing. Des Weiteren
ist ein aus Edelstahlblechen zusammengefügter Brühkopf aufgrund der normalerweise
geringeren Masse im Vergleich zu o.g. massiven Brühköpfen aus Messing und/oder der
erheblich schlechteren Wärmeleitfähigkeit von Edelstahl schwieriger zu temperieren.
Das Beherrschen dieser Problematik und der erhöhte Aufwand für die Herstellung des
Brühkopfes verteuern die Maschine erheblich. Des Weiteren kann ein solcher Brühkopf
aus Edelstahl i.A. nicht die oben angeführte Optik und Formgebung eines herkömmlichen
Brühkopfs aus massivem Messing aufweisen.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zumindest einen der
oben aufgeführten Nachteile zu lindern.
[0010] Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Beitrag zur Realisierung
des Brühens von Espressokaffee ohne die Abgabe unerwünschter Inhaltsstoffe bei gleichzeitig
zuverlässiger Temperierbarkeit des Brühkopfs zu leisten.
[0011] Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Beitrag zur verbesserten
Handhabung und Pflege von Espressokaffeemaschinen bei gleichzeitig ansprechender Optik
und Formgebung der Maschine zu leisten.
[0012] Einen Beitrag zur Lösung mindestens einer der vorstehend genannten Aufgaben leistet
ein Brühkopf für eine Espressokaffeemaschine der eingangs genannten Art, welcher durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 weitergebildet ist. Danach ist der Durchgang
zur Durchleitung von Heißwasser zum Siebträger so ausgestaltet, dass eine separat
vom Brühkopf gefertigte Druckleitung zur Durchleitung von Heißwasser in den Durchgang
einbringbar ist.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Brühkopfs
ergeben sich aus den hierzu nachgeordneten Ansprüchen.
[0014] Einen Beitrag zur Lösung mindestens einer der vorstehend genannten Aufgaben leisten
ferner eine Brühgruppe mit den Merkmalen des Anspruchs 9 sowie eine Espressokaffeemaschine
mit den Merkmalen des Anspruchs 10, welche jeweils einen erfindungsgemäßen Brühkopf
aufweisen.
[0015] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist zunächst erkannt worden, dass bisher bekannte
Brühköpfe hinsichtlich der Werkstoffauswahl problematisch sind. Nunmehr ist jedoch
in überraschender Weise ein Brühkopf für eine Espressokaffeemaschine realisierbar,
welcher die Vorteile verschiedener Werkstoffe hinsichtlich unterschiedlicher Anforderungen
miteinander zu vereinen vermag.
[0016] So kann der Brühkopf aus einem Werkstoff gefertigt sein, welcher eine bekannt hohe
Wärmeleitfähigkeit und/oder eine gute Bearbeitbarkeit und/oder eine bevorzugte Optik
aufweist. Nachteile solcher Werkstoffe, welche insbesondere beim direkten Kontakt
mit dem Heißwasser zum Brühen auftreten, sind freilich erfindungsgemäß vermeidbar.
So ist nämlich unter Abkehr von bekannten Lösungen vorgesehen, dass eine separate
Druckleitung zur Durchleitung von Heißwasser zu dem vorderseitigen Anschluss des Brühkopfs
in den entsprechend ausgestalteten Durchgang des Brühkopfs einbringbar ist.
[0017] Somit lässt sich unter Beibehaltung der Vorteile o.g. Werkstoffe für den Brühkopf
eine separate Druckleitung andererseits aus einem Material fertigen, welches besonders
dazu geeignet ist, mit dem Heißwasser zum Brühen in Kontakt zu geraten. Dabei kann
es sich insbesondere um Werkstoffe handeln, welche nicht zur Abgabe von unerwünschten
Fremdstoffen an das Heißwasser neigen, und/oder welche sich einfach reinigen und ggf.
dabei auch mit wirkungsvollen Reinigungsmitteln behandeln lassen. Die separate Druckleitung
kann dabei aus einem an sich schwierig zu bearbeitendem Material, bspw. aus Edelstahl,
bestehen, aus dem nunmehr jedoch nicht mehr ein gesamter Brühkopf, sondern lediglich
die Leitung zu fertigen ist. Dies kann bspw. durch einen einfach durchführbaren Drehvorgang
erfolgen.
[0018] So kann erfindungsgemäß das Brühen von Espressokaffee ohne die Abgabe unerwünschter
Inhaltsstoffe an das Heißwasser bei gleichzeitig zuverlässiger Temperierbarkeit des
Brühkopfs realisiert werden. Gleichzeitig liefert die Erfindung einen Beitrag zur
verbesserten Handhabung und Pflege von Espressokaffeemaschinen bei gleichzeitig ansprechender
Optik und Formgebung der Maschine.
[0019] In einer besonders bevorzugten ersten Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist der
sich durch den erfindungsgemäßen Brühkopf erstreckende Durchgang durch eine gerade
durch den Brühkopf verlaufende Ausnehmung, insbesondere eine Bohrung, realisiert.
Eine solche Ausnehmung lässt sich einerseits besonders einfach fertigen. Zum anderen
lässt sich in eine solche Ausnehmung besonders einfach eine separate Druckleitung,
insbesondere eine starre Druckleitung, und insbesondere ein vorzugsweise zylindrisches
Rohr, einbringen. Alternativ kann eine geeignete Ausnehmung auch durch ein anderes
spanabhebendes Verfahren, wie z.B. Fräsen oder Stoßen, realisiert werden. Alternativ
hierzu kann eine solche Ausnehmung auch während eines Gießvorgangs durch einen geeignet
platzierten Gießkern geschaffen werden. Auch kurvenförmige Ausnehmungen oder dergleichen
sind prinzipiell zur Bildung des erfindungsgemäßen Durchgangs denkbar, sofern dies
zweckmäßig erscheint. Im letztgenannten Fall, welcher eine alternative Ausführungsform
der Erfindung angibt, könnte der Durchgang bspw. eine flexible separate Druckleitung
aufnehmen.
[0020] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in den Durchgang
des Brühkopfs bereits eine separat vom Brühkopf gefertigte Druckleitung eingebracht.
Diese Weiterbildung betrifft mit anderen Worten einen erfindungsgemäßen Brühkopf,
in dessen erfindungsgemäß ausgestalteten Durchgang bereits eine separat gefertigte
Druckleitung angeordnet ist. In Bezug auf vorteilhafte Ausgestaltungen des Durchgangs
und/oder der separat gefertigten Druckleitung wird dabei auf die oben stehenden Ausführungen
verwiesen. Als besonders vorteilhaft wird jedoch eine separat gefertigte Druckleitung
angesehen, welche als starre Druckleitung, und insbesondere als vorzugsweise zylindrisches
Rohr, ausgestaltet ist.
[0021] In einer vorteilhaften Weiterbildung der letztgenannten Ausführungsform ist zwischen
der Druckleitung und dem Brühkopf zumindest ein Dichtungselement, insbesondere ein
O-Ring, angeordnet. So kann einerseits eine Abdichtung eines ggf. zwischen der Innenwand
des Durchgangs und der Außenwand der Druckleitung entstehenden Zwischenraums vor dem
Eindringen von Heißwasser bewerkstelligt werden. Andererseits kann ein solches Dichtungselement
die Festlegung der Druckleitung in dem Durchgang sicherstellen oder unterstützen,
bspw. durch eine Quetschwirkung oder durch die Ausbildung einer formschlüssigen Verbindung
miteinander korrespondierender Ausnehmungen (insbesondere Nuten) im Durchgang und
in der Druckleitung. Besonders bei dem Einbringen der Druckleitung in den Durchgang
kann ein genanntes Dichtungselement das Herausfallen der Druckleitung verhindern,
nämlich auf eine der beschriebenen Arten.
[0022] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Brühkopf aus
einem ersten Material, insbesondere aus Messing, und insbesondere aus verchromtem
Messing, gefertigt, während die Druckleitung aus einem zweiten Material, insbesondere
aus Stahl oder Edelstahl, gefertigt ist. Diese Ausgestaltung bildet konkret die Idee
weiter, innerhalb des erfindungsgemäßen Brühkopfs die vorteilhaften Eigenschaften
verschiedener Werkstoffe zu kombinieren, bzw. die nachteiligen Eigenschaften bestimmter
Werkstoffe abzumildern oder sogar gänzlich zu eliminieren. So kann der Brühkopf aus
einem ersten Material gefertigt sein, welches eine gute Wärmeleitfähigkeit und/oder
eine gute Bearbeitbarkeit und/oder ein ansprechendes Äußeres aufweist. Dabei kann
Messing, insbesondere verchromtes Messing, bevorzugt sein. Auf der anderen Seite kann
eine separat gefertigte Druckleitung vorgesehen werden, welche sich in Bezug auf den
direkten Kontakt mit dem Heißwasser und/oder eine beträchtliche Robustheit und/oder
eine vorteilhafte Reinigungsmöglichkeit besonders eignet. Dabei kann Stahl, insbesondere
Edelstahl, bevorzugt sein. Edelstahl neigt nicht zur Abgabe unerwünschter Fremdstoffe
an das Heißwasser, widersteht selbst scharfen Reinigungsmitteln und ist in mechanischer
Hinsicht sehr viel stabiler als Messing. Dies erweist sich beim Dauergebrauch der
Maschine genau wie beim mechanischen Einwirken während eines Reinigungsvorgangs als
vorteilhaft.
[0023] Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Brühkopfs ist
bzw. sind im Bereich des vorderseitigen Anschlusses in den Brühkopf eine Duschplatte,
insbesondere aus Stahl oder Edelstahl, und/oder ein Sprühverteiler, insbesondere aus
Stahl oder Edelstahl, eingebracht. So kann ein Brühkopf realisiert werden, in dem
durchströmendes Heißwasser keinem direkten Kontakt zu Werkstoffen ausgesetzt wird,
welche in nachteiliger Weise auf das Heißwasser einwirken könnten, wie z.B. Messing.
[0024] In einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist innerhalb einer Espressokaffeemaschine
auch die restliche Brühgruppe (d.h. insbesondere Rohre und Ventile) und das Heißwasserreservoir
(z.B. ein Kessel) ebenfalls nicht aus Werkstoff wie Messing, sondern vorzugsweise
aus Stahl oder Edelstahl gefertigt. So lässt sich eine Espressokaffeemaschine bereitstellen,
in der Heißwasser an keiner Stelle unmittelbar mit Werkstoffen in Berührung kommt,
welche in oben beschriebener nachteiliger Weise auf das Wasser einwirken könnten.
[0025] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Brühkopfs ist durch
die Festlegung eines Adapters, eines Anschlussstücks, eines Ventils oder dergleichen
am Brühkopf im Bereich des rückseitigen Anschlusses gleichzeitig die Druckleitung
in diesem Bereich am Brühkopf festlegbar. So lässt sich die separat gefertigte Druckleitung
in diesem Bereich des Brühkopfs ohne nennenswerten zusätzlichen konstruktiven Aufwand
befestigen, da üblicherweise zumindest eines der oben aufgezählten Bauteile sowieso
an dem Brühkopf zu befestigen ist.
[0026] Zusätzlich oder alternativ hierzu kann durch die Festlegung eines Sprühverteilers
oder dergleichen am Brühkopf im Bereich des vorderseitigen Anschlusses gleichzeitig
die Druckleitung in diesem Bereich am Brühkopf festlegbar sein. Auch im Zuge dieser
Ausführung der Erfindung kann zusätzlicher konstruktiver Aufwand minimiert oder vermieden
werden.
[0027] Ferner wird eine Brühgruppe vorgeschlagen, welche einen erfindungsgemäßen Brühkopf
aufweist. Des Weiteren ist eine Espressokaffeemaschine angegeben, welche einen erfindungsgemäßen
Brühkopf oder eine erfindungsgemäße Brühgruppe aufweist.
[0028] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Brühgruppe bzw. der erfindungsgemäßen Espressokaffeemaschine
gegenüber bekannten Vorrichtungen der jeweiligen Gattung ergeben sich dabei bereits
aus den obigen Ausführungen zu Wesen und Vorteilen des erfindungsgemäßen Brühkopfs,
auf welche zur Vermeidung von Wiederholungen vollumfänglich verwiesen wird.
[0029] Des Weiteren ergeben sich durch die obigen Erläuterungen vorteilhafter Ausgestaltungen
und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Brühkopfs gleichzeitig auch vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Brühgruppe bzw. der erfindungsgemäßen
Espressokaffeemaschine. Dabei lassen sich Merkmale verschiedener vorteilhafter Ausgestaltungen
des Brühkopfs auch innerhalb vorteilhafter Weiterbildungen der Brühgruppe bzw. der
Espressokaffeemaschine kombinieren.
[0030] Ausführungsbeispiele der Erfindung, welche die Erfindung jedoch nicht auf die gezeigten
Beispiele einschränken, sind im Vergleich zu Lösungen gemäß Stand der Technik in der
Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert. Dabei werden auch im
Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
[0031] Es zeigen:
- Figur 1
- in einer seitlichen Schnittansicht einen aus dem Stand der Technik bekannten Brühkopf,
- Figur 2
- in einer seitlichen Schnittansicht ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Brühkopfs, und
- Figur 3
- ebenfalls in einer seitlichen Schnittansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Brühkopfs, hier mitsamt einer in den Durchgang eingebrachten, separat
vom Brühkopf gefertigten Druckleitung.
[0032] Fig. 1 zeigt in einer seitlichen Schnittansicht einen aus dem
Stand der Technik bekannten Brühkopf 2 für eine Espressokaffeemaschine (hier nicht dargestellt). Der
bekannte Brühkopf 2 weist einerseits einen rückseitigen Anschluss 4 zur mittelbaren
oder unmittelbaren Verbindung mit einem Heißwasserreservoir (nicht dargestellt) auf.
Des Weiteren ist ein vorderseitiger Anschluss 6 zum Anschließen eines Siebträgers
mit Kaffeepulver (nicht dargestellt) vorgesehen. Schließlich erstreckt zwischen den
Anschlüssen 4, 6 ein Durchgang 8 zur Durchleitung von Heißwasser zu einem am vorderseitigen
Anschluss 6 angeschlossenen Siebträger.
[0033] Der bekannte Brühkopf 2 ist aus massivem Vollmaterial gefertigt, dessen Werkstoff
üblicherweise eine besonders gute Wärmeleitfähigkeit und/oder mechanische Bearbeitbarkeit
und/oder eine besonders ansprechende Optik aufweist. Hier handelt es sich dabei um
verchromtes Messing.
[0034] Der Durchgang 8 ist innerhalb des Brühkopfs 2 durch zwei miteinander korrespondierende,
in einem stumpfen Winkel zueinander angeordnete Bohrungen 10 und 10' gebildet. So
dient der Durchgang 8 gleichzeitig zur Durchleitung von Heißwasser zu einem Siebträger.
Das aus einem Heißwasserreservoir geförderte Heißwasser gelangt so zwangsläufig in
direkten Kontakt mit dem Werkstoff des Brühkopfs 2. Die Abgabe unerwünschter Fremdstoffe
an das Heißwasser, insbesondere von Schwermetallionen aus Messingwerkstoffen, kann
so nicht sicher ausgeschlossen werden.
[0035] Des Weiteren ist der bekannte Brühkopf 2 aufgrund seines vergleichsweise weichen
Werkstoffs anfällig gegen mechanische Beanspruchungen beim Betrieb oder bei der Reinigung.
Zusätzlich tolerieren derartige Werkstoffe, insbesondere Messing, üblicherweise kaum
den Einsatz hochwirksamer Reinigungssubstanzen, und zwar insbesondere nicht den Einsatz
von säurehaltigen Reinigungsmitteln.
[0036] Fig. 2 zeigt in einer seitlichen Schnittansicht ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Brühkopfs 102 für eine Espressokaffeemaschine (hier nicht dargestellt). Der vorgeschlagene
Brühkopf 102 weist zunächst wie der gemäß Fig. 1 vorbekannte Brühkopf 2 einen rückseitigen
Anschluss 104 zur mittelbaren oder unmittelbaren Verbindung mit einem Heißwasserreservoir
(nicht dargestellt) auf. Des Weiteren ist ein ebenfalls ein vorderseitiger Anschluss
106 zum Anschließen eines Siebträgers mit Kaffeepulver (nicht dargestellt) vorgesehen.
Schließlich erstreckt zwischen den Anschlüssen 104, 106 ein Durchgang 108 zur Durchleitung
von Heißwasser zu einem am vorderseitigen Anschluss 106 angeschlossenen Siebträger.
[0037] Erfindungsgemäß ist der Durchgang 108 nunmehr so ausgestaltet, dass eine separat
vom Brühkopf 102 gefertigte Druckleitung (in Fig. 2 nicht dargestellt) zur Durchleitung
von Heißwasser in den Durchgang 108 einbringbar ist. Hierzu ist bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 der Durchgang 108 im Konkreten durch eine gerade durch den Brühkopf 102
verlaufende Ausnehmung 109 realisiert. Hier ist die Ausnehmung 109 durch eine gerade
ausgeführte Bohrung 110 ausgebildet worden.
[0038] Der erfindungsgemäße Brühkopf 102 kann wie der bekannte Brühkopf 2 gemäß Fig. 1 aus
massivem Vollmaterial gefertigt sein, dessen Werkstoff eine besonders gute Wärmeleitfähigkeit
und/oder mechanische Bearbeitbarkeit und/oder eine besonders ansprechende Optik aufweist.
Die bekannten Vorteile solcher Werkstoffe sind damit weiterhin nutzbar. Hier ist der
Brühkopf 102 aus verchromtem Messing hergestellt.
[0039] Unter Abkehr vom Stand der Technik ist nun jedoch in den Durchgang 108 eine separat
vom Brühkopf 102 gefertigte Druckleitung zur Durchleitung von Heißwasser einbringbar.
Somit lässt sich unter Beibehaltung der Vorteile o.g. Werkstoffe für den Brühkopf
eine separate Druckleitung andererseits aus einem Material fertigen, welches besonders
dazu geeignet ist, mit dem Heißwasser zum Brühen in Kontakt zu geraten. Dabei kann
es sich insbesondere um einen robusten Werkstoff handeln, welche nicht zur Abgabe
von unerwünschten Fremdstoffen an das Heißwasser neigt, und/oder welcher sich einfach
und gründlich, auch mit wirkungsvollen Reinigungsmitteln, reinigen lässt. Besonders
bevorzugt ist dabei, die separate Druckleitung aus Edelstahl zu fertigen.
[0040] Fig. 3 zeigt ebenfalls in einer seitlichen Schnittansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Brühkopfs 102, hier allerdings bereits mit einer in den Durchgang
108 eingebrachten, separat vom Brühkopf 102 gefertigten Druckleitung 112.
[0041] Der Brühkopf 102 weist wie das Ausführungsbeispiel gem. Fig. 2 einen rückseitigen
Anschluss 104 sowie einen vorderseitiger Anschluss 106 auf. Des Weiteren erstreckt
sich zwischen den Anschlüssen 104, 106 ein Durchgang 108 zur Durchleitung von Heißwasser.
Auf die detaillierten Ausführungen anhand Fig. 2 wird zur Vermeidung von Wiederholungen
verwiesen.
[0042] Erfindungsgemäß ist der Durchgang 108 so ausgestaltet, dass eine separat vom Brühkopf
102 gefertigte Druckleitung 112 in den Durchgang 108 einbringbar ist. Hierzu ist wie
bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 der Durchgang 108 durch eine gerade durch
den Brühkopf 102 verlaufende Ausnehmung 109, nämlich durch eine gerade ausgeführte
Bohrung 110, ausgebildet worden.
[0043] Der Brühkopf 102 besteht wie bei dem Ausführungsbeispiel gem. Fig. 2 aus verchromtem
Messing.
[0044] In den Durchgang 108 ist bereits eine separat gefertigte Druckleitung 112 eingebracht
worden. Diese besteht hier aus einem zylindrischen Rohr aus Edelstahl. Insofern ist
der Brühkopf 102 aus einem ersten Material gefertigt, während die Druckleitung 112
aus einem zweiten Material gefertigt ist.
[0045] Die Druckleitung 112 dient zur Durchleitung von Heißwasser zu einem Siebträger (nicht
dargestellt) am vorderseitigen Anschluss 106 des Brühkopfs 102 und verhindert so den
direkten Kontakt des Heißwassers mit dem Messing des Brühkopfs 102. Weitere Vorteile
der separat gefertigten Druckleitung 112 sind bereits erläutert worden.
[0046] Zwischen der Druckleitung 112 und dem Brühkopf 102 sind zwei Dichtungselemente 114,
nämlich jeweils ein O-Ring 116, angeordnet. Die Dichtungselemente 114 sorgen für eine
Abdichtung eines ggf. vorhandenen Raums zwischen der Innenwand des Durchgangs 108
und der Außenwand der Druckleitung 112 gegen das Eindringen von Heißwasser. Andererseits
unterstützen die Dichtungselemente 114 die Festlegung der Druckleitung 112 in dem
Durchgang 108 und verhindern während der Montage ein Herausfallen der Druckleitung
112 aus dem Brühkopf 102, nämlich insbesondere durch eine sich aufgrund einer Quetschung
der Dichtelemente 114 aufbauende Reibwirkung.
[0047] In das gem. Fig. 3 vorliegende Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Brühkopfs
102 sind ferner im Bereich des vorderseitigen Anschlusses 106 eine Duschplatte 118
aus Edelstahl und ein Sprühverteiler 120, welcher ebenfalls aus Edelstahl gefertigt
ist, eingebracht. Zwischen der Duschplatte 118 und dem Brühkopf 102 ist ein weiterer
O-Ring 216 angeordnet. Die Duschplatte 118 sowie der Sprühverteiler 120 dienen zur
Lenkung und Verteilung des Heißwasserstroms auf das aufzubrühende Kaffeepulver. Durch
die Fertigung dieser Bauteile aus Edelstahl gelingt es beim vorliegenden Beispiel,
innerhalb des gesamten Brühkopfs 102 einen direkten Kontakt zwischen Heißwasser und
Messing zu verhindern.
[0048] Hierzu ist auch der Adapter 122 am rückseitigen Anschluss 104 des Brühkopfs 102 aus
Edelstahl gefertigt. Der Adapter 122 dient zum mittelbaren oder unmittelbaren Anschluss
des Brühkopfs 102 an das Heißwasserreservoir. Dazu ist am Adapter 122 ein weiterer
O-Ring 316 angeordnet.
[0049] Vorteilhaft erscheint es darüber hinaus, die restlichen Teile der Brühgruppe, welche
hier nicht dargestellt sind, d.h. Rohre, Ventile und dergleichen (sofern vorhanden),
ebenfalls aus Edelstahl zu fertigen. Auch das Heißwasserreservoir (z.B. ein Kessel)
kann aus Edelstahl gearbeitet sein. So kann innerhalb der gesamten Espressokaffeemaschine
ein Kontakt zwischen Heißwasser und Messing vermieden werden.
[0050] Wie im Bereich des rückseitigen Anschlusses 104 zu sehen ist, wird durch die Festlegung
des Adapters 122 am Brühkopf 102 im Bereich des rückseitigen Anschlusses 104 gleichzeitig
die Druckleitung 112 in diesem Bereich am Brühkopf 112 festgelegt. Dazu wirkt die
Verschraubung des Adapters 122 am Brühkopf 102 gleichzeitig auf das rückseitige Ende
der Druckleitung 112.
[0051] Ferner wird durch die Festlegung des Sprühverteilers 120 und damit auch der Duschplatte
118 am Brühkopf 102 im Bereich des vorderseitigen Anschlusses 106 gleichzeitig die
Druckleitung 112 in diesem Bereich am Brühkopf 102 festgelegt. Dazu wirkt die Verschraubung
des Sprühverteilers 120 am Brühkopf 102 gleichzeitig auf das vorderseitige Ende der
Druckleitung 112.
[0052] Die anhand Fig. 2 sowie anhand Fig. 3 erläuterten Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Brühkopfs können wahlweise auch in einer erfindungsgemäßen Brühgruppe und/oder in
einer erfindungsgemäßen Espressokaffeemaschine Verwendung finden, wobei ebenfalls
die bereits anhand des erfindungsgemäßen Brühkopfs beschriebenen Wirkungen und Vorteile
erhalten werden.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 2, 102
- Brühkopf
- 4, 104
- rückseitiger Anschluss (Brühkopf)
- 6, 106
- vorderseitiger Anschluss (Brühkopf)
- 8, 108
- Durchgang (Brühkopf)
- 10, 10',
- Bohrung
- 109
- Ausnehmung (Brühkopf)
- 110
- Bohrung
- 112
- Druckleitung
- 114
- Dichtungselement
- 116
- O-Ring (Druckleitung)
- 216
- O-Ring (Duschplatte)
- 316
- O-Ring (Adapter)
- 118
- Duschplatte
- 120
- Sprühverteiler
- 122
- Adapter
1. Brühkopf (102) für eine Espressokaffeemaschine, mit einem rückseitigen Anschluss (104)
zur mittelbaren oder unmittelbaren Verbindung mit einem Heißwasserreservoir, und mit
einem vorderseitigen Anschluss (106) zum Anschließen eines Siebträgers mit Kaffeepulver,
und mit einem sich zwischen den Anschlüssen (104, 106) erstreckenden Durchgang (108)
zur Durchleitung von Heißwasser zum Siebträger,
dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgang (108) so ausgestaltet ist, dass eine separat vom Brühkopf (102) gefertigte
Druckleitung (112) zur Durchleitung von Heißwasser in den Durchgang (108) einbringbar
ist.
2. Brühkopf (102) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgang (108) durch eine gerade durch den Brühkopf (102) verlaufende Ausnehmung
(109), insbesondere eine Bohrung (110), realisiert ist.
3. Brühkopf (102) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Durchgang (108) des Brühkopfs (102) eine separat vom Brühkopf (102) gefertigte
Druckleitung (112) eingebracht ist.
4. Brühkopf (102) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Druckleitung (112) und dem Brühkopf (102) zumindest ein Dichtungselement
(114), insbesondere ein O-Ring (116), angeordnet ist.
5. Brühkopf (102) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Brühkopf (102) aus einem ersten Material, insbesondere Messing, und insbesondere
verchromtem Messing, gefertigt ist, und die Druckleitung (112) aus einem zweiten Material,
insbesondere Stahl oder Edelstahl, gefertigt ist.
6. Brühkopf (102) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des vorderseitigen Anschlusses (106) in den Brühkopf (102) eine Duschplatte
(118), insbesondere aus Stahl oder Edelstahl, und/oder ein Sprühverteiler (120), insbesondere
aus Stahl oder Edelstahl, eingebracht ist bzw. eingebracht sind.
7. Brühkopf (102) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Festlegung eines Adapters (122), eines Anschlussstücks, eines Ventils oder
dergleichen am Brühkopf (102) im Bereich des rückseitigen Anschlusses (104) gleichzeitig
die Druckleitung (112) in diesem Bereich am Brühkopf (102) festlegbar ist.
8. Brühkopf (102) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Festlegung eines Sprühverteilers (120) oder dergleichen am Brühkopf (102)
im Bereich des vorderseitigen Anschlusses (106) gleichzeitig die Druckleitung (102)
in diesem Bereich am Brühkopf (102) festlegbar ist.
9. Brühgruppe, gekennzeichnet durch einen Brühkopf (102) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Espressokaffeemaschine, gekennzeichnet durch einen Brühkopf (102) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 oder durch eine Brühgruppe nach Anspruch 9.