[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Biegen strangförmiger Werkstücke,
wie Draht, Rohre, Stangen oder dgl., mit einem Maschinengestell, einem Werkstückvorschub
sowie einem an einem Schwenkarm befestigten, gegenüber diesem bewegbaren Biegekopf,
wobei der Schwenkarm gegenüber dem Maschinengestell und der Biegekopf gegenüber dem
Schwenkarm jeweils um zumindest eine parallel zur Richtung des Werkstückvorschubes
verlaufende Drehachse gesteuert verschwenkbar sind.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der
EP 1 350 577 A1 und der
EP 1 350 578 A1 bekannt. Bei diesen vorbekannten Maschinen liegt jedoch der Nachteil vor, daß die
Biegeebene nicht konstant bleibt, weil der Biegekopf um die beiden Drehachsen so verschwenkt
werden muß, daß die fixe Höhe und Position des Werkstücks angefahren werden kann.
Dies hat zur Folge, daß die Biegeebene nicht stets konstant gehalten werden kann,
z. B. horizontal ausgerichtet, was etwa bei großen Biegeteilen oder auch labilen Werkstücken
wünschenswert ist. Außerdem kann bei einer konstant gehaltenen horizontalen Biegeebene
das Werkstück mittels eines Auflagetisches abgestützt werden, um eine unerwünschte
Deformation des Werkstücks aufgrund dessen Eigengewichts zu verhindern und teilweise
ein rascheres Biegen und damit auch eine größere Stückleistung zu erreichen, was beispielsweise
bei der Herstellung von Mäandern von Interesse ist. Zudem wird bei diesen bekannten
Maschinen für den Fall größerer Werkstückdurchmesser die Beladehöhe (Höhe des Werkstücks
in der Spannzange über dem Boden) relativ groß und damit eine Bedienung der Maschine
sehr ungünstig.
[0003] Hier soll nun die Erfindung Abhilfe schaffen und eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zur Verfügung stellen, bei welcher mit einer konstanten Biegeebene gearbeitet
werden kann, wobei unterschiedliche Biegeniveaus mit dem Werkstück in Eingriff kommen
können, ohne daß die Biegeebene dabei geändert werden muß. Daneben soll auch die Beladehöhe
sehr niedrig gehalten werden.
[0004] Erfindungsgemäß wird dies bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
erreicht, daß die Drehachse des Schwenkarmes als Exzenterzapfen einer Exzenterwelle
oder als Zapfen an einem drehbaren Schwenkarm ausgebildet ist, wobei die Exzenterwelle
oder der drehbare Schwenkarm um eine parallel zur Vorschubrichtung der Werkstücke
verlaufende Mittelachse am Maschinengestell drehbar angebracht sind.
[0005] Bei der Erfindung wird nun eine weitere Antriebsachse eingesetzt, wobei der aus dem
bekannten Stand der Technik bereits bekannte Schwenkarm nicht mehr direkt am Maschinengehäuse
gelagert ist, sondern auf dem Exzenterzapfen einer im Maschinengehäuse gelagerten
Exzenterwelle angebracht ist, über die nun z. B. die Höhe der Biegewerkzeuge fast
beliebig eingestellt werden kann. Dies ermöglicht es, unterschiedliche Biegeniveaus
mit dem Werkstück in Eingriff zu bringen, ohne daß dabei eine Änderung der Biegeebene
auftritt. Gleichzeitig kann die Beladehöhe sehr niedrig gehalten werden. Die bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung gegebenen drei Freiheitsgrade (nämlich Exzenterwelle,
Schwenkarm und Verdrehung des Biegekopfes) lassen eine außerordentlich große Freiheit
bei der Positionierung des Biegekopfes zu. Damit kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit Auflagetischen versehen und es können mehrere Biegeniveaus aufgebaut werden, wobei
gleichzeitig eine geringe Beladehöhe realisiert und der Abstand zwischen der Biegevorrichtung
und einem zugeordneten Werkstückmagazin maximiert werden kann.
[0006] Bei der Erfindung kann die Biegeebene so gedreht werden, daß optimale Gegebenheiten
vorherrschen und z. B. Kollisionen zwischen Werkstück und Maschine verhindert werden
können. Große Biegeteile können sicher gestützt und gebogen werden und die Werkstücke
können nach Fertigstellung auf einem Tisch herunter rutschen.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es vorteilhart, wenn der Biegekopf zwei
zueinander um 180° bezüglich der Drehachse des Biegekopfes an diesem versetzt angebrachte
Biegewerkzeugeinheiten trägt, wobei vorteilhafterweise jede Biegewerkzeugeinheit mindestens
eine Biegeform und einen dieser zugeordneten Spannbacken umfaßt, was den Einsatz unterschiedlicher
Biegewerkzeugeinheiten zum Biegen ohne das Erfordernis des Auswechselns einer benutzen
Biegewerkzeugeinheit gestattet.
[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung ist dem Schwenkarm sowie dem Biegekopf jeweils ein
Drehantrieb zugeordnet, wobei diese Drehantriebe vorzugsweise innerhalb des Schwenkarmes
(bzw. dessen Abdeckung) aufgenommen sind.
[0009] Bei einer vorzugsweisen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Schwenkarm
in Form einer Zwischenplatte ausgeführt, die mit zwei Exzenterzapfen, um jeden dieser
jeweils verschwenkbar, in Eingriff steht, wobei auf der dem Biegekopf zugewandten
Seite der Zwischenplatte ein entlang dieser seitlich verfahrbarer Schlitten angebracht
ist, auf dem der Biegekopf verdrehbar sitzt, wobei jeder Exzenterzapfen von einem
Schwenkarm oder einer Exzenterwelle getragen wird, der bzw. die am Maschinengestell
um eine zur Vorschubrichtung der Werkstücke parallele Achse verdrehbar angebracht
ist, ferner auf jeweils der dem Biegekopf abgewandten Seite der Zwischenplatte einer
der Exzenterzapfen in ein an der Zwischenplatte angebrachtes Langloch, in diesem in
Vorschubrichtung des Schlittens verschiebbar, eingreift, während der andere Exzenterzapfen
formschlüssig in eine zugeordnete kreisförmige Aufnahme in der Zwischenplatte verdrehbar
hineinragt. Bei dieser Lösung bildet der Eingriff des einen Exzenterzapfens in das
Langloch der Zwischenplatte eine Drehlagerung mit Exzenterantrieb mit einem Freiheitsgrad
in Schlittenlängsrichtung aus, was durchaus auch in anderer Weise als durch Eingriff
in ein Längsloch in der Zwischenplatte realisiert werden könnte (z. B. Eingriff zwischen
zwei Führungsschienen an der Zwischenplatte, zwischen denen der entsprechende Exzenterzapfen
verschiebbar eingreift). Die Zwischenplatte ist somit mit dem einen Exzenterzapfen,
rein um diesen verschwenkbar, verbunden, während der andere Exzenterzapfen in dem
Langloch der Zwischenplatte, verdrehbar zu dieser, geführt ist, wodurch die Zwischenplatte
sowohl in der Höhe als auch in ihrer Ausrichtung zur Horizontalen verstellt werden
kann. Auf der Zwischenplatte sitzt dann, entlang ihr verfahrbar, ein Schlitten, auf
dem der Biegekopf drehbar angebracht ist. Auch mit dieser Lösung lassen sich fast
beliebige Höhen der Biegewerkzeugeinheiten einstellen bzw. die Biegeebene kann unverändert
bleiben und damit wiederum ein Auflagetisch zum Einsatz kommen.
[0010] Bei der genannten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird vorzugsweise
dem Biegekopf ein Drehantrieb zugeordnet, der am Schlitten angebracht ist, was zu
einer platzsparenden Konstruktion beiträgt.
[0011] Ebenfalls vorzugsweise wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung jeder Drehachse
ein eigener Antrieb zugeordnet, wobei vorteilhafterweise alle Antriebe programmgesteuert
sind.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine Automatisierung mit Niveauwechsel
auch bei großen Biegeköpfen sowie einen Links-Rechts-Wechsel bei geringer Beladehöhe
und gestattet eine sehr präzise Positionierung eines Links-/Rechtsbiegekopfes.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen im Prinzip beispielshalber
noch näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Prinzipansicht einer erfindungsgemäßen Rohrbiegemaschine in der
Stellung des Einführens eines Werkstückes in das geöffnete Biegewerkzeug;
- Fig. 2
- eine Ansicht von vorne auf die Rohrbiegemaschine gemäß Fig. 1 (wobei in der Darstellung
relevante Elemente zum Positionieren des Biegekopfes dort, wo sie verdeckt sind, gestrichelt
dargestellt werden);
- Fig. 3-8
- stellen Vorderansichten der Biegemaschine aus Fig. 1 dar, jedoch in unterschiedlichen
Stellungen während des Arbeitszyklus der Maschine, dabei zeigen:
- Fig. 3
- eine Position, in welcher ein Werkstück vom Biegekopf der Maschine aus einem Magazin
abgenommen wird;
- Fig. 4
- eine Stellung des Schwenkarmes der Vorrichtung nach einer Verschwenkung im Uhrzeigersinn
zur koaxialen Ausrichtung von Werkstück und Spannzange miteinander;
- Fig. 5
- eine Stellung der Vorrichtung zum Biegen auf dem zweiten Biegeniveau (oberes Biegeniveau);
- Fig. 6
- eine Stellung, in welcher das Werkstück aus dem Biegewerkzeug ausgefädelt wird;
- Fig. 7
- einen Seitenwechsel, wobei der Biegekopf quer gestellt wird;
- Fig. 8
- die Stellung der Vorrichtung, nachdem das Biegewerkzeug auf der anderen Seite des
Werkstücks wieder eingefädelt wurde;
- Fig. 9
- eine prinzipielle perspektivische Teildarstellung des vorderen Bereiches einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß einer alternativen Ausführungsform mit Zwischenplatte, und
- Fig. 10
- eine Vorderansicht der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig.
9.
[0014] Die in Fig. 1 in schräger Perspektive von oben dargestellte Biegemaschine 1 für längliche
Werkstücke 2, wie z. B. Rohre, Draht o. ä., weist ein Maschinengestell 3 auf, an dessen
Oberseite in seiner Längsrichtung parallel zueinander zwei Linearführungen 23 angebracht
sind, auf denen ein Vorschubschlitten 4 in Längsrichtung des Maschinengestells 3 verfahrbar
ist.
[0015] Der Vorschubschlitten 4 trägt an seinem vorderen Ende eine verdrehbare Spannzange
5, die das Werkstück 2 festhält und mittels derer es auch verdreht werden kann. Am
vorderen Ende des Maschinengestells 3 ist, wie Fig. 1 zeigt, ein Schwenkarm 6 angebracht,
der verschwenkbar auf einem Exzenterzapfen 11 (vgl. Fig. 2) einer Exzenterwelle 8
sitzt und relativ zu letzterer um die Mittelachse 12 des Exzenterzapfens 11 als Drehachse
verschwenkt werden kann.
[0016] Die Exzenterwelle 8 ihrerseits ist um eine zentrale Drehachse 9, die parallel zur
Vorschubrichtung x (vgl. Fig. 1) des Werkstücks 2 liegt, verdrehbar am Maschinengestell
3 gelagert, wobei der Exzenterwelle 8 ein in den Figuren nicht gezeigter Drehantrieb
zugeordnet ist.
[0017] An dem dem Exzenterzapfen 11 abgewandten Ende des Schwenkarmes 6 ist verdrehbar um
eine Drehachse 10 ein Biegekopf 7 angebracht, dem wiederum ein eigener (in den Figuren
nicht gezeigter) Drehantrieb zugeordnet ist, der seinerseits innerhalb des Schwenkarmes
6 untergebracht ist. Gleichermaßen ist am Schwenkarm 6 auch ein (in den Figuren ebenfalls
nicht gezeigter) Schwenkantrieb angeordnet, mittels dessen der Schwenkarm 6 um den
Exzenterzapfen 11 relativ zur Exzenterwelle 8 verschwenkt werden kann.
[0018] Der um die Drehwelle 10 verschwenkbare Biegekopf 7 weist zwei einander in Drehrichtung
um 180° gegenüberliegende Biegewerkzeugeinheiten 13 auf, deren jede eine Biegeform
14 und einen relativ zu dieser hin bzw. von ihr weg verstellbaren Spannbacken 15 umfaßt.
[0019] Die Darstellung der Fig. 2, welche eine Vorderansicht der Biegemaschine 1 aus Fig.
1 zeigt, läßt erkennen, daß die Biegeform 14 und der Spannbacken 15 jeder Biegewerkzeugeinheit
13 jeweils zwei übereinander angeordnete Biegeformen umfaßt, deren jede zusammen mit
dem ihr zugeordneten Abschnitt des Spannbackens 15 ein eigenes Biegeniveau festlegt.
[0020] Die Mechanismen und Antriebe, mittels derer ein Werkstück 2 von einem Spannbacken
15 auf einem bestimmten Biegeniveau gegen die zugeordnete Biegeform 14 verspannt und
damit zum Biegen gehalten werden kann, sind dem Fachmann geläufig und müssen hier
nicht weiter beschrieben bzw. dargestellt werden.
[0021] Die Fig. 3 bis 8 zeigen nun prinzipielle Vorderansichten der Biegemaschine aus den
Fig. 1 und 2 in unterschiedlichen Stadien, wie sie während des Arbeitszyklus einer
solchen Biegemaschine angefahren werden können bzw. müssen.
[0022] In Fig. 3 ist zunächst eine Abholposition dargestellt, bei der ein Werkstück 2 vom
Biegekopf 7 aus einem (nicht weiter dargestellten) Werkstückmagazin entnommen wird.
Dazu wird die Exzenterwelle 8 so verdreht, daß der Exzenterzapfen 11 möglichst weit
in Richtung auf das Werkstück 2 plaziert ist, wobei gleichzeitig der Schwenkarm 6
in Richtung auf das Werkstück 2 verschwenkt ist und der Biegekopf 7 so gedreht wird,
daß das Werkstück 2 zwischen die Spannbacke 15 und die Biegeform 14 eingefädelt und
von diesen eingeklemmt werden kann.
[0023] Bei der in Fig. 4 dargestellten Stellung ist nun der Schwenkarm 6 gegenüber der Stellung
aus Fig. 3 im Uhrzeigersinn verschwenkt worden, wobei der Biegekopf 7 entsprechend
etwas im Uhrzeigersinn relativ zum Schwenkarm 6 verdreht ist, so daß das Werkstück
2 und die Spannzange 5 des Vorschubschlittens 4 genau koaxial zueinander ausgerichtet
sind. Dabei wird das Werkstück 2 vom Biegekopf 7 an die Spannzange 5 übergeben, um
anschließend die gewünschte Biegung vorzunehmen.
[0024] Die in Fig. 4 dargestellte Stellung entspricht auch der Situation beim Biegen in
dem ersten (unteren) Biegeniveau, wobei in Fig. 4 gut erkennbar ist, daß hier die
Biegeachse A genau vertikal steht und damit die Biegeebene
B entsprechend auch genau horizontal verläuft.
[0025] Die Biegeebene
B entspricht dem sogenannten "ersten" Biegeniveau, das von der unteren Drehform der
Biegeform 14 der Längsachse des Werkstücks 2 festgelegt wird.
[0026] In Fig. 5 ist nun die Stellung zum Biegen mit dem zweiten Biegeniveau gezeigt, das
durch die obere Drehform der Biegeform 14 und der zugeordneten oberen Formausnehmung
des Spannbackens 15 bestimmt wird. Die Exzenterwelle 8 wurde, gegenüber der Stellung
aus Fig. 4, etwas entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht, wobei der Schwenkarm 6 etwas
im Uhrzeigersinn und der Biegekopf 7 im Gegenuhrzeigersinn gedreht sind.
[0027] Die Darstellung der Fig. 6 zeigt nun eine Position, in welcher das Werkstück 2 aus
dem Biegewerkzeug ausgefädelt wird. Dazu wird durch eine entsprechende Bewegung der
drei Schwenkachsen 9, 10 und 12 der Biegekopf 7 schräg nach unten vom Werkstück 2
entfernt.
[0028] In Fig. 7 ist ein Seitenwechsel dargestellt, bei dem der Biegekopf 7 quer gestellt
wird (die Biegeachse
A liegt horizontal), der Exzenterbolzen 11 maximal abgesenkt ist und dann der Schwenkarm
6 im Uhrzeigersinn verdreht wird.
[0029] Schließlich wird in Fig. 8 eine Stellung der Biegemaschine 1 gezeigt, die sich ergibt,
nachdem das Biegewerkzeug 13 auf der anderen Seite des Werkstücks 2 wieder eingefädelt
wurde.
[0030] In den Fig. 9 und 10 ist eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt, wobei Fig. 9 in einer perspektivischen Prinzipdarstellung das vordere
Endes des Maschinengestells 3 einer Biegemaschine zeigt, an dem ein Biegekopf 7 über
einen zwischengeschalteten Schwenkarm in Form einer Zwischenplatte 16 befestigt ist,
und Fig. 10 zeigt eine Ansicht der Vorrichtung aus Fig. 9 von vorne.
[0031] Wie aus den Fig. 9 und 10 entnehmbar ist, ist am vorderen Ende des Maschinengestells
3 einer Biegemaschine ein Schwenkarm in Form einer Zwischenplatte 16 angebracht, an
deren dem Maschinengestell 3 abgewandten Seite ein Schlitten 19 in Längsrichtung der
Zwischenplatte 16 verfahrbar angeordnet ist.
[0032] Der Schlitten 19 trägt den Biegekopf 7, der über eine Halterung 25 auf dem Schlitten
19 verdrehbar angeordnet ist.
[0033] Bei der Ausführungsform der Biegemaschine nach den Fig. 9 und 10 sind zwei Exzenterzapfen
17, 18 vorgesehen, deren jeder am Endbereich eines Schwenkarmes 21 bzw. 22 angebracht
ist, wobei die Schwenkarme 21, 22 an ihren den Exzenterzapfen 17, 18 abgewandten Endbereichen
drehbar um Drehachsen 23 bzw. 24 am Maschinengestell 3 der Biegemaschine gelagert
(vgl. Fig. 10) sind.
[0034] Bei der dargestellten Ausführungsform sind die beiden Drehachsen 23, 24 am vorderen
Ende des Maschinengestells 3 in gleicher Höhenlage angeordnet, aber relativ zueinander
so seitlich versetzt, daß die beiden Schwenkarme 21, 22 innerhalb der Schwenkbereiche,
die sie bei einem Arbeitszyklus der Biegemaschine jeweils überstreichen, nicht miteinander
kollidieren können.
[0035] Der Exzenterzapfen 17 des einen (in Fig. 10 in der Vorderansicht rechts angebrachten)
Schwenkarmes 21 ragt von der dem Maschinengestell 3 zugewandten Rückseite der Zwischenplatte
16 in ein in dieser ausgebildetes Langloch 20 hinein, und zwar so, daß er im Langloch
20 sowohl verdrehbar, wie auch in dessen Längsrichtung, nämlich in Verfahrrichtung
y des Schlittens 19, beweglich aufgenommen ist. Diese Anordnung bildet dabei somit
eine Drehlagerung mit Exzenterantrieb und einem Freiheitsgrad in Verfahrrichtung des
Schlittens
y.
[0036] Der am anderen Schwenkarm 22 vorgesehene Exzenterzapfen 18 ist in der Zwischenplatte
16 verdrehbar gelagert, indem er auf deren Rückseite in eine der Dimension des Exzenterzapfens
18 entsprechende Kreisvertiefung hineinragt, in der er verdrehbar aufgenommen ist.
[0037] Jeder der beiden Schwenkarme 21, 22 wird über einen Drehantrieb (in den Figuren nicht
dargestellt) angetrieben, der am oder innerhalb des Maschinengestells 3 vorgesehen
ist.
[0038] Mit der in den Fig. 9 und 10 gezeigten Anordnung kann die Zwischenplatte 16 sowohl
in der Höhe, als auch in ihrer Ausrichtung zur Horizontalen verändert bzw. verfahren
werden, wobei der Biegekopf 7 gleichzeitig über den Schlitten 19 seinerseits entlang
der Zwischenplatte 16 verfahrbar ist.
[0039] Der Biegekopf 7 sitzt dabei auf der Halterung 25 (vgl. insbesondere Fig. 9), über
die er am Schlitten 19 angebracht ist und innerhalb derer auch ein (in den Fig. 9
und 10 nicht dargestellter) Verschwenkantrieb für den Biegekopf 7 sitzt.
[0040] Bei allen in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Drehantriebe
für den Biegekopf 7, den Schwenkarm 5 und die Exzenterwelle 8 sowie (beim Beispiel
der Fig. 9 und 10) für die Schwenkarme 21 und 22 sowie der Antrieb zum Verfahren des
Schlittens 19 entlang der Zwischenplatte 16 an eine zentrale Programmsteuerung (nicht
in den Figuren gezeigt) angeschlossen, welche die jeweils erforderlichen Verdreh-
und Verfahrbewegungen zur Ansteuerung des Biegekopfes 7 gemäß einem vorgegebenen Biegeprogramm
zeitabhängig steuert.
[0041] Auch bei der Ausführungsform der Fig. 9 und 10 lassen sich für die Biegewerkzeuge
nahezu beliebige Höhenlagen einstellen bzw. die Biegeebene
B kann bei einem Arbeitszyklus unverändert bleiben und damit wird auch der Einsatz
z. B. eines Auflagetisches für das Werkstück möglich.
[0042] Auch wenn die in den Fig. 9 und 10 dargestellte Ausführungsform der Lagerung der
Zwischenplatte 16 sich als besonders vorteilhaft erwiesen hat, kann jedoch z. B. die
dort durch den in das Langloch 20 ragenden Exzenterzapfen 17 realisierte Anordnung
ohne weiteres aber auch durch eine andere Drehlagerung mit Exzenterantrieb und mit
einem Freiheitsgrad in Verfahrrichtung
y des Schlittens 19 ersetzt werden, etwa durch eine an der Rückseite der Zwischenplatte
16 angebrachte Kulissenführung, die eine Drehlagerung für den Exzenterzapfen 17 zuläßt,
der gleichzeitig auch entlang der Kulissenführung in Verschieberichtung des Schlittens
19 bewegt werden kann.
[0043] Bei bestimmten Ausführungsformen besteht auch die Möglichkeit, anstelle der Schwenkarme
21, 22 Exzenterwellen vorzusehen, an denen die Exzenterzapfen 17, 18 ausgebildet sind,
wobei in diesem Fall allerdings der Abstand zwischen den Drehachsen 23, 24 solcher
Exzenterwellen entsprechend groß sein muß, damit die beiden Exzenterwellen nebeneinander
unbehindert verdreht werden können.
[0044] Bei der erfindungsgemäßen Rohrbiegemaschine findet ein mechanischer, formschlüssiger
Übergriff vom Maschinengestell 3 auf dessen Frontplatte statt, was den Vorteil bringt,
daß die Elastizität der Führungen beim Biegen mit großer Last durch diesen Formschluß
abgefangen wird, wodurch die Wiederholbarkeit und die Dauerfestigkeit der Biegemaschine
verbessert werden.
1. Vorrichtung zum Biegen strangförmiger Werkstücke (2), wie Draht, Rohre, Stangen oder
dgl., mit einem Maschinengestell (3), einem Werkstückvorschub (4) sowie einem an einem
Schwenkarm (6; 16) befestigten, gegenüber diesem bewegbaren Biegekopf (7), wobei der
Schwenkarm (6; 16) gegenüber dem Maschinengestell (3) und der Biegekopf (7) gegenüber
dem Schwenkarm (6; 16) jeweils um zumindest eine parallel zur Richtung (x) des Werkstückvorschubs
verlaufende Drehachse (10, 12, 23, 24) gesteuert verschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (12) des Schwenkarmes (6) als Exzenterzapfen (11) einer Exzenterwelle
(8) oder als Zapfen an einem drehbaren Schwenkarm ausgebildet ist, die ihrerseits
um eine parallel zur Vorschubrichtung (x) der Werkstücke (2) verlaufende Mittelachse
(9) am Maschinengestell (3) drehbar angebracht ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegekopf (7) zwei zueinander um 180° bezüglich der Drehachse (10) des Biegekopfes
(7) an diesem versetzt angebrachte Biegewerkzeugeinheiten (13) trägt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Biegewerkzeugeinheit (13) mindestens eine Biegeform (14) und einen dieser zugeordneten
Spannbacken (15) umfaßt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schwenkarm (6) sowie dem Biegekopf (7) jeweils ein Drehantrieb zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehantriebe von Schwenkarm (6) und Biegekopf (7) innerhalb des Schwenkarmes
(6) aufgenommen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm in Form einer Zwischenplatte (16) ausgeführt ist, die mit zwei Exzenterzapfen
(17, 18), jeweils um diese verschwenkbar, in Eingriff steht, wobei auf der dem Biegekopf
(7) zugewandten Seite der Zwischenplatte (16) ein entlang dieser seitlich verfahrbarer
Schlitten (19) angebracht ist, an dem der Biegekopf (7) verdrehbar befestigt ist,
wobei jeder Exzenterzapfen (17, 18) von einem Schwenkarm (21, 22) oder einer Exzenterwelle
getragen wird, der bzw. die am Maschinengestell (3) um eine zur Vorschubrichtung (x)
der Werkstücke (2) parallele Achse (23, 24) verdrehbar angebracht ist, ferner auf
jeweils der dem Biegekopf (7) abgewandten Seite der Zwischenplatte (16) einer der
Exzenterzapfen (17) in ein an der Zwischenplatte (16) angebrachtes Langloch (20),
in diesem in Verfahrrichtung (y) des Schlittens (19) verschiebbar, eingreift, während
der andere Exzenterzapfen (18) formschlüssig in eine zugeordnete kreisförmige Aufnahme
in der Zwischenplatte (16) verdrehbar hineinragt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Biegekopf (7) ein Drehantrieb zugeordnet ist, der am Schlitten (19) angebracht
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Drehachse (9, 10, 12, 23, 24) ein eigener Antrieb zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß alle Antriebe programmgesteuert sind.