[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Becher aus Kunststoff, der für ein lagerfähiges,
kaltes Getränk geeignet ist, mit einer abtrennbaren Versiegelungsfolie und einem Trinkdeckel,
wobei der Trinkdeckel einen erhöhten, umlaufenden Rand hat, in dem eine Trinköffnung
eingeformt ist.
[0002] Bereits seit vielen Jahren wird Kaffee zum Mitnehmen in hierzu geeigneten Bechern
angeboten. Hierbei handelt es sich meist um heissen Kaffee, doch auch kalte Getränke
werden so angeboten. Solche Becher bestanden früher im Wesentlichen aus beschichtetem
Papier oder Karton und darauf werden Deckel aus Kunststoff aufgedrückt. Entsprechend
weisen solche Becher einen umlaufenden, verdickten, meist gebördelten Rand auf, und
die dazu passenden Kunststoffdeckel greifen mit entsprechenden eingeformten Wulste
hinter diesem gebördelten Rand ein.
[0003] Die Trinkdeckel besitzen meist einen umlaufenden, erhöhten Rand, in dem eine Trinköffnung
eingeformt ist. Einen solchen Becher mit aufdruckbarem Trinkdeckel zeigt beispielsweise
die
US 2012/0292317.
[0004] Solche Becher mit Trinkdeckel werden in Gastrobetrieben gefüllt und dem Endkunden
zum sofortigen Gebrauch übergeben.
[0005] Um zu vermeiden, dass während des Transportes der Endkunde das Getränk verschüttet
sind verschiedene Typen von Kunststoffdeckel entwickelt worden, die sich zur Bildung
einer Trinköffnung teilweise aufreissen lassen und der laschenartige Aufreissteil
wieder verschliessbar zurückschwenken lässt. Selbstverständlich dichten solche Trinkdeckel
den Becher nicht luftdicht ab, doch stellt dies kein Problem dar, da, wie bereits
erwähnt, der Inhalt zum sofortigen Verzehr bestimmt ist. Die Herstellung eines solchen
wieder verschliessbaren Deckels, der auf einen Becher aufdrückbar ist, zeigt die
US-Patentanmeldung 2004/0104503.
[0006] Aus der Lösung, wie sie für den mitnehmbaren Kaffee der Gastrobetriebe bekannt war,
haben sich dann praktisch in Anlehnung an diese Lösung auch Lösungen ergeben, die
für industriell gefertigte, lagerfähige Getränke, insbesondere kalten Kaffee geeignet
sind. Auch hier wurde ein Becher verwendet und ein darauf anbringbarer, einfach aufgedrückter
Trinkdeckel. Da aber die Lagerfähigkeit ein absolut dichtes Gebinde voraussetzt und
auch die Anforderungen an eine aseptische Verpackung gegeben sein muss, genügte es
nicht mehr, auf dem Becher nur ein Kunststoffdeckel aufzudrücken. Hierzu war es erforderlich,
den Becher vollständig zu versiegeln. Die Versiegelung musste auf den umlaufenden
Rand des Bechers angebracht werden. Um eine solche Versiegelung sinnvoll realisierbar
zu machen, und um auch die Festigkeit des Bechers zu erhöhen, wurden deshalb die Becher
aus Kunststoff gefertigt und deren umlaufenden oberen Rand plangestaltet, um so eine
absolut dichte Aluminiumfolie problemlos aufschweissen zu können. Auf den so versiegelten
Becher wurde über die Aluminiumfolie ein bekannter Kunststoffdeckel aufgedrückt.
[0007] Diese Lösung ist jedoch nach wie vor unbefriedigend. Zwar ergibt sich so ein durchaus
transportfähiges und lagerfähiges Gebinde, doch für den Benutzer ist eine solche Lösung
problematisch. Oft will der Benutzer den Becher im Laufen öffnen oder er nimmt den
vollständig geschlossenen Becher mit in seinen Wagen, um ihn erst dort zu öffnen.
Hierzu muss er erst die Kappe abheben, was relativ unproblematisch geschehen kann,
doch dann muss er die aufgeschweisste oder mit einem Peelinglack aufgeklebte Folie
abreissen. Hierzu benötigt er beide Hände und wenn er dieses Öffnen des Bechers während
des Laufens oder im Auto durchführt, besteht die Gefahr, dass er einerseits den Becher
nicht exakt waagrecht hält und wenn er sich zusätzlich auch noch bewegt, ist die Gefahr
relativ gross, dass hierbei das darin befindliche Getränk überschwappt.
[0008] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein für ein lagerfähiges, kaltes
Getränk geeigneter Becher aus Kunststoff mit einer abtrennbaren Versiegelungsfolie
und einem Trinkdeckel gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 zu schaffen, bei
dem diese Gefahr des Überschwappens wesentlich reduziert ist.
[0009] Solche lagerfähige, kalte Getränke sind meist relativ stark gesüsst. Die Möglichkeit
ein ungesüsstes Getränk durch Zugabe eines Süssstoffes oder Zucker zu süssen ist nicht
vorgesehen. Natürlich wäre es denkbar, an der Becherwand oder auf dem Trinkdeckel
verpackten Zucker oder Süssstoff auf- oder anzukleben. Dies ist aber eine ästhetisch
unbefriedigende Lösung und solche angehaftete Zuckerportionen oder Süssstoffportionen
können bereits im Kühlregal problemlos entfernt werden. Es ist daher eine weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung anzubieten die ein nachträgliches
Süssen des Getränkes erlaubt und ästhetisch die Erfordernisse des Marktes erfüllt.
[0010] Diese und weitere Aufgaben löst ein Becher aus Kunststoff für ein lagerfähiges, kaltes
Getränk gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 dadurch, dass der Becher ein
Innen- oder Aussengewinde aufweist und der Trinkbecher einen Kragen mit einem Innen-
oder Aussengewinde hat, und dass die abtrennbare Folie über den gesamten, erhöhten,
umlaufenden Rand des Trinkdeckels mittels einer Schweissverbindung mit diesem Rand
dichtend verbunden ist und eine über den Rand nach aussen und unten sich erstreckende,
im Bereich der Trinköffnung befindliche Lasche aufweist, die mindestens teilweise
mit dem äusseren, nach unten gerichteten Kragen des Trinkdeckels verbunden ist.
[0011] Weitere erfindungsgemässe Ausgestaltungsformen des Erfindungsgegenstandes gehen aus
den abhängigen Patentansprüchen hervor und deren Bedeutung und Wirkungsweise wird
in der nachfolgenden Beschreibung unter Bezug auf die anliegenden Zeichnungen erläutert.
[0012] In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- zeigt einen vertikalen Diametralschnitt durch den erfindungsgemässen Becher mit Trinkdeckel
und aufgesetzter, abtrennbarer Folie.
- Fig. 2
- zeigt einen Teilschnitt durch den Trinkdeckel und den Becher in dichtendem Randbereich,
und
- Fig. 3
- den erfindungsgemässen Becher mit Trinkdeckel in einer perspektivischen Darstellung,
wobei die abtrennbare Folie bereits entfernt ist.
- Fig. 4
- zeigt eine bevorzugte Form einer Versiegelungsfolie.
[0013] In der Figur 1 erkennt man den Becher mit dem Trinkdeckel im zusammengebauten Zustand
wie er in die Verkaufsregale gelangt. Der Becher ist gesamthaft mit der Bezugszahl
1 bezeichnet und der darauf aufgeschraubte Trinkdeckel mit 2. Auf dem Trinkdeckel
ist die abtrennbare Versiegelungsfolie 3 angebracht. Der schlanke, für den einhändigen
Gebrauch geeignete Becher 1 ist vollständig aus Kunststoff gefertigt. Er weist einen
Boden 10 auf, an dem die Becherwand 11 anschliesst und oben in einen verdickten Wandbereich
12 übergeht, der dann eine verdünnte Dichtkante 15 bildet. Der Boden 10 ist im Zentrum
leicht nach oben bombiert gestaltet, um einen gesicherten Stand zu haben. Im verdickten
Wandbereich 12 ist ein Aussengewinde 13 eingeformt. Dieser verdickte Bereich 12 geht
dann in die erwähnte, verdünnte Dichtkante 15 über. Unterhalb dem verdickten Wandbereich
12 ist ein Anschlagswulst 14 vorgesehen. Dieser kann, wie hier dargestellt, einen
etwa radial nach aussen gerichteten, umlaufenden Haltering 17 aufweisen. Dieser Haltering
17 dient dem Handling in einer Abfüllanlage und erhöht die Formstabilität des Bechers
1. Mindestens an einer Stelle kann auf dem Anschlagswulst ein Formschlussmittel 16
vorhanden sein, welches hier in Form einer radial nach aussen gerichteten Rippe 16'
realisiert ist, deren Bedeutung und Wirkung später noch beschrieben wird.
[0014] Auf dem Becher 1 ist der Trinkdeckel 2 aufgeschraubt. Dieser Trinkdeckel 2 besitzt
eine Deckfläche 20, die einstückig mit einem umlaufenden, erhöhten Rand 21 verbunden
ist. An der Aussenseite des erhöhten Randes 21, der im Querschnitt U-förmig gestaltet
ist, und dessen eine Schenkel sich zur Deckfläche 20 hinunter erstreckt, ist der äussere
Schenkel des erhöhten Randes 21 in einen Kragen 22 geformt. Dieser Kragen 22 besitzt
ein Innengewinde 23, welches mit dem Aussengewinde 13 des Bechers zusammenwirkt. Der
umlaufende Kragen 22 des Trinkdeckels 2 erstreckt sich weiter hinunter bis annähernd
auf den zuvor erwähnten umlaufenden Haltering 17 zur Erhöhung der Formstabilität und
der Verarbeitbarkeit auf der Abfüllanlage. Vom äusseren Schenkel des erhöhten Randes
21 verläuft eine sogenannte Dichtolive 18, die auf der Innenseite der verdünnten Dichtkante
15 anliegt. Der Trinkdeckel ist so dimensioniert, dass im vollständig aufgeschraubten
Zustand die verdünnte Dichtkante 15 zwischen der Dichtolive 18 und dem umlaufenden
Kragen 22 eingreift und von unten an der inneren Fläche zwischen der Dichtolive 18
und dem Kragen 22 satt anliegt. Der verdünnte Bereich der Dichtkante 15 bewirkt eine
erhöhte spezifische Andruckskraft und damit eine erhöhte Dichtung. Der Trinkdeckel
2 besitzt gegenüber dem Becher somit zwei zusammenwirkende Dichtstellen, nämlich einerseits
die Dichtstelle, die auf der Innenseite des Bechers mittels der Dichtolive 18 anliegt
und die nach oben wirkende verdünnte Dichtkante 15, die von unten her auf den Trinkdeckel
2 drückt und so eine zweite Dichtstelle bildet. Auffällig ist, dass die Deckfläche
20 gegenüber dem erhöhten umlaufenden Rand 21 stark nach unten versetzt angeordnet
ist. Im Prinzip könnte die Deckfläche 20 in derselben Ebene liegen wie der erhöhte
Rand 21, doch würde sich dadurch eine sehr grosse Schweissfläche bilden, die wenig
sinnvoll wäre. Durch die nach unten versetzte Deckfläche 20 braucht lediglich die
obere Fläche des umlaufenden, erhöhten Randes 21 schweissfähig zu sein, bzw. die abtrennbare
Versiegelungsfolie 3 braucht lediglich ringförmig schweissfähig zu sein.
[0015] Die Versiegelungsfolie 3 ist in der Figur 4 für sich allein dargestellt. Hierbei
handelt es sich bevorzugt um eine beidseitig mit Kunststoff beschichtete Aluminiumfolie.
Während es sich bei der Kunststoffbeschichtung der Versiegelungsfolie auf der Unterseite,
die zum Becher 1 hin zu liegen kommt, um eine sehr dünne Beschichtung handelt welche
nur der Erzielung einer schweissfähigen Beschichtung dient, kann die obere Kunststoffbeschichtung,
welche bedruckt wird, etwas dicker sein. Zudem wird die untere, zur Versiegelung dienende
Folie aus PE-LD oder PE-LLD gefertigt, während die obere Schicht aus PE-HD gefertigt
wird. Hiermit ist sichergestellt, dass sich beim Schweissvorgang die untere Schicht
soweit erweicht, dass diese mit dem Trinkdeckel eine Versiegelungsverbindung eingeht.
[0016] Besonders bevorzugt wird die Deckfläche 20 soweit nach unten gezogen, dass diese
im zusammengesetzten Zustand von Becher 1 und Trinkdeckel 2 unterhalb des durch den
oberen Rand der Dichtkante 15 definierten Ebene hinunterragt. So ergibt sich ein relativ
grosser Raum. Dieser dient aus Bequemlichkeitsgründen als Raum in der die Nase während
des Trinkens Platz hat, und wie noch zu beschreiben ist, auch als Stauraum dienen
kann.
[0017] Der Trinkdeckel 2 weist zwei Öffnungen auf, die einander diametral gegenüberliegen
und in der vom erhöhten Rand 21 definierten planen Ebene liegen. Dies ist einerseits
eine etwa ovale Trinköffnung 24 und andererseits eine Lüftungsöffnung 25. Die Lüftungsöffnung
25 dient dazu, dass beim Trinken genügend Luft einströmen kann, die das ausgetrunkene
Volumen des Getränkes ersetzt. Der erhöhte Rand 21 wird bevorzugterweise im Bereich
der Trinköffnung 24 eine Verbreiterung 21' aufweisen. Diese Verbreiterung bewirkt,
dass einerseits die Trinköffnung 24 genügend gross gestaltet werden kann und dass
andererseits eine genügend grosse Schweissfläche um die Trinköffnung herum verbleibt.
[0018] Wie bereits zuvor erwähnt, wird auf dem Trinkdeckel 2 eine abtrennbare Versiegelungsfolie
3 angebracht. Diese muss zur Sicherung der Qualität des Inhaltes des Bechers diesen
hermetisch verschliessen. Entsprechend muss der erhöhte Rand 21 zu oberst eine plane,
ringförmige Schweissfläche 40 besitzen. Würde der erhöhte Rand 21 im Bereich der Trinköffnung
24 schnabelförmig erhöht sein, wie dies oft bei Trinkdeckel für solche Getränke üblich
ist, so würde die abtrennbare Versiegelungsfolie 3 nicht in einer planen Ebene liegen
und die Verschweissung wäre äusserst problematisch.
[0019] Entsprechend wählt man als Versiegelungsfolie Alufolie mit Kunststoff-Folie HD-PE
also bevorzugterweise eine mindestens annähernd gasdichte Folie. Hierzu ist beispielsweise
eine Folie aus EVOH geeignet. Eine Folie aus diesem Material ist praktisch sauerstoffdicht.
Folglich ist die Gefahr einer Oxidation des Inhaltes weitgehend gebannt. EVOH (Ethylen-Venylalkohol-Copolymer)
lässt sich weitgehend ohne Umweltbelastung abbauen und hat sich sowohl in der Lebensmittelindustrie
als auch im medizinaltechnischen Bereich bewährt. Eine solche Folie oder auch eine
Aluminiumfolie die mit Kunststoff beschichtet ist wird hier aufgeschweisst.
[0020] Die Versiegelungsfolie besitzt einen über den Rand 21 nach aussen und unten umgeknickte
Lasche 31 mittels der sich die Versiegelungsfolie 3 abziehen lässt. Hierbei kann es
sinnvoll sein diese Lasche nicht vollflächig zu verschweissen, so dass ein unteres
freies Ende verbleibt um die Lasche zu fassen. Die Länge der Lasche kann praktisch
beliebig sein. Dient sie lediglich zum Entfernen der Versiegelungsfolie 3 so wird
sie am nach unten gerichteten äusseren Schenkel des im Querschnitt u-förmigen erhöhten
Randes 21 enden. Die Lasche 31 kann aber, falls entsprechend verlängert, sich bis
über den unteren Rand des Kragens 22 hinweg erstrecken und so eine Verbindung mit
dem Becher 1 eingehen. So bildet dann diese Lasche 31 gleichzeitig ein Unversehrtheitsgarantieelement.
Diese verlängerte Lasche ist in der Figur 1' liniert eingezeichnet und mit 31' gekennzeichnet.
[0021] Die Lasche 31 wird bevorzugt so breit gestaltet, dass der gesamte verbreitete Randbereich
21' sowie der hier befindliche Teil des Kragens abgedeckt ist. Dies dient hygienischen
Zwecken um den Bereich den der Kunde beim Trinken mit der Unterlippe berührt, zu schützen.
[0022] Neben der vordringlichen Aufgabe den Inhalt des Bechers zu versiegeln, kann die abtrennbare
Versiegelungsfolie 3 zudem noch dazu dienen, einen Stauraum 32 abzudichten, der sich
durch die gegenüber dem oberen, erhöhten Rand 21 abgesenkten Deckfläche 20 ergibt.
Im aufgesetzten Zustand des Trinkdeckels 2 auf dem Becher 1 kann diese Deckfläche
praktisch beliebig tief in den Becher hineinragen. Je nach der Tiefe dieses Stauraumes
32 kann hierin eine beliebige Zugabe untergebracht werden. Insbesondere eignet sich
dieser Stauraum zur Aufnahme von Zugaben aus der Gruppe Süssstoffe, Zucker, Gebäcke,
Schokolade oder Geschmackszugaben wie Caramel oder Zimt. Da der Stauraum keine Verbindung
mit dem Becherinhalt hat und dieser Stauraum praktisch auch gasdicht gegenüber diesem
Becherinhalt versiegelt ist, kann beispielsweise bei der Zugabe eines Gebäckstückes
auf eine spezielle Verpackung dieses Gebäckstückes im Prinzip verzichtet werden. Aus
hygienischen Gründen wird jedoch der Konsument vermutlich eher darauf tendieren, auch
dieses Gebäckstück speziell verpackt darin vorzufinden. Dies trifft selbstverständlich
auch auf die erwähnten anderen Zugaben zu.
[0023] Neben der bereits erwähnten Möglichkeit eines Unversehrtheitsgarantieelementes, welches
das unbemerkte zeitweise Entfernen der abtrennbaren Versiegelungsfolie sichert und
gleichzeitig durch die entsprechend verlängerte Lasche 31 auch ein Abschrauben des
Trinkdeckels 2 verhindert, besteht selbstverständlich auch noch die Möglichkeit, dass
der Trinkdeckel 2 mit dem Becher 1 eine zerstörbare Verbindung besitzt, die als Unversehrtheitsgarantieelement
dienen kann. Hierzu wird man sowohl am Trinkdeckel 2 wie auch am Becher 1 Formschlussmittel
16, 26 vorsehen. So kann beispielsweise der Becher 1 mit Formschlussmittel 16 in Form
einer sägezahnförmigen Erhebung vorhanden sein oder wie hier dargestellt in Form einer
Rippe 16'. Da in der Schnittzeichnung gemäss der Figur 1 der Schnitt durch die Rippe
16' gelegt ist, ist dies gleich aussehend wie wenn der Schnitt durch eine sägezahnförmige
Erhöhung gelegt wäre und daher wird auf eine spezielle zeichnerische Darstellung dieser
Lösung verzichtet. Der Trinkdeckel 2 besitzt dann ebenfalls Formschlussmittel. Dieses
Formschlussmittel kann in der Gestalt eines komplementär geformten Teiles am Kragen
22 erfolgen. Dieses komplementär gestaltete Formschlussmittel 26 kann praktisch eine
Erhebung sein in der beispielsweise die sägezahnförmige Erhebung eingreift oder wie
dies in der Figur 2 ersichtlich ist, ein Schlitz 26' sein, in dem die entsprechende
Rippe 16' eingreift.
[0024] Bevorzugterweise bringt man am Trinkdeckel 2 im Kragen 22 ein randständiges Fenster
27 an. Der Schlitz 26' ist dann in direkter Nachbarschaft zu diesem randständigen
Fenster 27 angebracht, so dass zwischen dem Fenster 27 und dem Schlitz 26' lediglich
ein Pfosten 28 verbleibt, der bei der Erstöffnung zerstört wird. Ebenfalls möglich
ist eine Variante mit umgekehrter Abdrehrichtung, bei dem die Rippe 16' in das Fenster
27 eingreift und der Pfosten 28 beim Aufschrauben in Richtung des Schlitzes verformt
wird, wobei man hier an den Pfosten angreifend einen Arm 29 vorsieht, der über eine
Sollbruchstelle 290 mit dem Kragen 22 verbunden ist und beim Aufschrauben wird diese
Sollbruchstellenbrücke 290 zerstört. Weitere Ausgestaltungsformen solcher Unversehrtheitsgarantieelemente
sind aus der Patentliteratur in grosser Anzahl bekannt. So kann der Kragen 22 selbstverständlich
auch mit einem umlaufenden Garantieband versehen sein, wobei dieses Garantieband unter
den Anschlagwulst 14 zu greifen vermag. Dank der Schraubverbindung zwischen der Trinkdeckel
2 und dem Becher 1 lassen sich solche Unversehrtheitsgarantieelemente problemlos anbringen
die auch entfernt werden können ohne dass der Benutzer dabei einen Teil des Inhaltes
verschüttet.
[0025] Letztlich sei daraufhin hingewiesen, dass es selbstverständlich auch möglich ist
statt wie in dem hier dargestellten Beispiel am Becher ein Aussengewinde anzubringen
und am Trinkdeckel 2 ein Innengewinde, den Becher mit einem Innengewinde zu versehen
und den Trinkdeckel 2 mit einem Aussengewinde und somit der Trinkdeckel 2 in den Becher
1 eingreift. Auch dann kann vom erhöhten Rand 21 ein Kragen 22 nach aussen verlaufend
angebracht sein und dieser Kragen kann mit entsprechenden Dichtelementen versehen
sein, die auf die Aussenwand des Bechers 1 drücken.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Becher
- 2
- Trinkdeckel
- 3
- abtrennbare Versiegelungsfolie
- 10
- Boden
- 11
- Becherwand
- 12
- verdickter Wandbereich
- 13
- Aussengewinde
- 14
- Anschlagswulst
- 15
- verdünnte Dichtkante
- 16
- Formschlussmittel am Becher
- 16'
- Rippe
- 17
- Haltering
- 18
- Dichtolive
- 20
- Deckfläche
- 21
- erhöhter Rand
- 21'
- Verbreiterung des Randes 21
- 22
- Kragen
- 23
- Innengewinde
- 24
- Trinköffnung
- 25
- Lüftungsöffnung
- 26
- Formschlussmittel am Trinkbecher
- 26'
- Schlitz
- 27
- randständiges Fenster im Kragen
- 28
- zerstörbarer Pfosten
- 29
- Arm
- 290
- Sollbruchstellenbrücke
- 31
- Lasche
- 32
- Stauraum
- 40
- Schweissfläche
1. Für ein lagerfähiges, kaltes Getränk geeigneter Becher (1) aus Kunststoff mit einer
abtrennbaren Versiegelungsfolie (3) und einen Trinkdeckel (2), wobei der Trinkdeckel
einen erhöhten umlaufenden Rand (21) hat in dem eine Trinköffnung (24) eingeformt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Becher (1) ein Innen- oder Aussengewinde (13) aufweist und der Trinkdeckel (2)
einen Kragen (22) mit einem Innen- oder Aussengewinde (23) hat, und dass die abtrennbare
Versiegelungsfolie (3) über den gesamten erhöhten, umlaufenden Rand (21) der Trinkdeckel
(2) mit diesem Rand (21) dichtend verschweisst ist und eine über den Rand (21) nach
aussen und unten sich erstreckende, im Bereich der Trinköffnung (24) befindliche Lasche
(31) aufweist, die mindestens teilweise mit dem äusseren nach unten gerichteten Kragen
(22) des Trinkdeckels (2) verbunden ist.
2. Becher mit Trinkdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasche (31) über dem äusseren nach unten gerichteten Rand hinweg mit dem Becher
(1) verklebt ist.
3. Becher mit Trinkdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Becher (1) einen oberen verdickten Wandbereich (12) aufweist in dem das Aussengewinde
(13) eingeformt ist und in einem umlaufenden Anschlagwulst (14) endet.
4. Becher mit Trinkdeckel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagswulst (14) ein Formschlussmittel (16) aufweist, das mit Formschlussmittel
am Trinkdeckel (26) zusammen wirkt und die gemeinsam eine Abdrehsicherung als Garantieelement
bilden.
5. Becher mit Trinkdeckel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Formschlussmittel (16) am Anschlagswulst (14) eine Vertiefung ist und das Formschlussmittel
(26) des Trinkdeckels (2) eine Federzunge besitzt, die in vollständig aufgeschraubtem
Zustand des Trinkdeckels (2) in eine Vertiefung als Formschlussmittel (16) des Bechers
(1) eingreift.
6. Becher mit Trinkdeckel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Formschlussmittel (16) am Becher (1) eine sägezahnförmige Erhebung ist, die in
vollständig aufgeschraubtem Zustand des Trinkdeckels in eine darin eingeformte Vertiefung
im Kragen (22) eingreift.
7. Becher mit Trinkdeckel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Formschlussmittel (16) am Becher (1) eine radial nach aussen vorstehende Rippe
(16') ist und der Trinkdeckel (2) einen im Bereich des Kragens (22) der den Anschlagwulst
(14) übergreift, einen Schlitz (26') aufweist in den die Rippe (16') formschlüssig
einzugreifen vermag.
8. Becher mit Trinkdeckel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in Abdrehrichtung des Trinkdeckels nach dem Schlitz (26') ein randständiges Fenster
(27) im Kragen (22) eingeformt ist und zwischen diesem Fenster und dem Schlitz (26')
ein zerstörbarer Pfosten (28) am Kragen (22) vorhanden ist, an dem ein, das Fenster
(27) begrenzender, Arm vorhanden ist, wobei der Arm (29) über einer Sollbruchstellenbrücke
(290) mit dem unteren Rand des Kragens (22) verbunden ist.
9. Becher mit Trinkdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im erhöhten, umlaufenden Rand (21) der Trinköffnung (24) diametral gegenüber eine
Lüftungsöffnung (25) vorhanden ist, die von der abtrennbaren Folie (3) dichtend abgedeckt
ist.
10. Becher mit Trinkdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckfläche (20) des Trinkdeckels (2) vom erhöhten umlaufenden Rand (21) soweit
hinuntergezogen ist, dass dieser im auf dem Becher aufgeschraubten Zustand des Trinkdeckels
unter den oberen Rand des Bechers (1) zu liegen kommt.
11. Becher mit Trinkdeckel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stauraum (32) oberhalb der Deckfläche (20) von der abtrennbaren Versiegelungsfolie
(3) dichtend verschlossen ist.
12. Becher mit Trinkdeckel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Raum als Stauraum (32) für Zugaben verwendbar ist.
13. Becher mit Trinkdeckel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugaben aus der Gruppe Süssstoffe, Zucker, Gebäcke, Schokolade, Geschmackszugaben
sind.
14. Becher mit Trinkdeckel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Versiegelungsfolie aus Aluminium besteht und auf der zum Becher (1) gerichteten
Seite mit einer PE-LD oder PE-LLD Kunststoffschicht versehen ist, während die gegenüberliegende
Seite der Aluminiumfolie mit einer Kunststoffschicht aus PE-HD beschichtet ist.
15. Becher mit Trinkdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Trinkdeckel im Bereich der Trinköffnung (24) einen verbreiterten Bereich am umlaufenden
Rand (21) aufweist und die Versiegelungsfolie (3) eine Lasche (31) aufweist, die so
breit wie die Verbreiterung (21') des Randes (21) ist und über den angrenzenden Schenkel
des Randes (21) hinunterragt und so einen Hygieneschutz in diesem Bereich bildet.