[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verladearm-Vorrichtung zur Verladung von
Fluiden, insbesondere zur Verladung von Treibstoff. Des Weiteren betrifft die Erfindung
eine Anschlussgruppe für eine Verladearm-Vorrichtung, insbesondere für eine vorgeschlagene
Verladearm-Vorrichtung, und ein Verfahren zum Betrieb einer Verladearm-Vorrichtung.
[0002] Die Anmelderin vertreibt und stellt her Verladearme für unterschiedliche Anwendungen.
Diesbezüglich wird verwiesen auf die aus der Webseite der Anmelderin
www.svt-gmbh.com hervorgehenden Verladearme. Ein typischer Schiffsverladearm mit Anschlussvorrichtung
geht zum Beispiel aus der
DE 86 127 69 U1 hervor. Bei Landverladevorrichtungen sind beispielsweise Horizontalausleger bekannt,
wie sie aus der
DE 355 234 72 A1 hervorgehen.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verladearm-Vorrichtung zur Verfügung
zu stellen, die einen verbesserten Betrieb, insbesondere eine verbesserte Anschlussmöglichkeit
eröffnet, auch bei anzuschließenden Objekten, die gegebenenfalls selbst gewissen Bewegungen
unterworfen sind.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einer Verladearm-Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1, mit einer Anschlussgruppe mit den Merkmalen des Anspruches 13, mit einem Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruches 16 sowie mit einer Verwendung mit den Merkmalen des
Anspruches 17 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen aber auch Merkmale gehen
aus den jeweiligen abhängigen Ansprüchen hervor. Die vorliegenden unabhängigen Ansprüche
sind als ein erster Entwurf einer Formulierung der Erfindung zu verstehen. Ein oder
mehrere Merkmale aus den unabhängigen Ansprüchen können weiter präzisiert werden durch
ein oder mehrere Merkmale aus der nachfolgenden Beschreibung wie auch aus den Figuren.
Zum anderen besteht die Möglichkeit, dass ein oder mehrere Merkmale aus den unabhängigen
Ansprüchen entweder gestrichen oder aber durch ein oder mehrere andere Merkmale aus
der Beschreibung bzw. den Figuren ersetzt werden.
[0005] Es wird eine Verladearm-Vorrichtung zur Verladung von Fluiden vorgeschlagen, die
folgende Komponenten vorzugsweise aufweist:
- eine Armkonstruktion mit zumindest einem ersten und einem zweiten jeweils beweglich
angeordneten Teilarm, die eine erste kinematische Kette bilden, und mit einer zweiten
kinematischen Kette aufweisend ein Gestängesystem, das zumindest ein Parallelgestänge
zumindest zu einem der beiden Teilarme aufweist,
- eine Standsäule, wobei die Standsäule einen verdrehbaren Kopf aufweist, an die der
erste Teilarm gelenkig verbunden ist,
- eine gelenkige Kopplung der zweiten kinematischen Kette an eine Anschlussvorrichtung,
wobei die Anschlussvorrichtung gelenkig gekoppelt ist mit dem zweiten Teilarm der
ersten kinematischen Kette,
- eine Fluidleitung, die mit der Anschlussvorrichtung fluiddicht gekoppelt ist, und
- eine gelenkigen Kopplung der zweiten kinematischen Kette an der Standsäule, vorzugsweise
an dem verdrehbaren Kopf der Standsäule.
[0006] Eine derartige Verladearm-Vorrichtung ist hinsichtlich ihrer Führung in der Lage,
besonders hinsichtlich der Anschlussvorrichtung eine Zwangsführung aufprägen zu können.
Dieses ermöglicht, dass die Anschlussvorrichtung insbesondere in Abhängigkeit von
der Art und Anordnung der jeweiligen gelenkigen Anbindungen des Gestängesystems vorzugsweise
in einer annährend konstanten Lage über einen Bereich geführt werden kann. So besteht
die Möglichkeit, dass die Armkonstruktion beispielsweise bewegt wird. Die Bewegung
erfolgt hierbei auf einen beispielsweise zu befüllenden Fluidbehälter zu, an den die
Anschlussvorrichtung angekoppelt werden soll. Durch den Aufbau der ersten wie auch
der zweiten kinematischen Kette und der jeweiligen Anbindung an die einzelnen Komponenten
der Verladearm-Vorrichtung gelingt es beispielsweise, eine horizontale Ausrichtung
der Anschlussvorrichtung über einen Verschwenkbereich der Armkonstruktion zu ermöglichen,
die insbesondere in einem Bereich vorliegt, der auch den unmittelbaren Bereich der
Kopplung der Anschlussvorrichtung an den Fluidbehälter mit umfasst.
[0007] Insbesondere durch die Anbindung des Parallelgestänges wie vorgeschlagen gelingt
es, die Anschlussgruppe in einer vorzugsweise beliebigen Zwangslage halten zu können.
Bevorzugt kann diese Zwangslage waagerecht aber auch senkrecht in Bezug auf die Standsäule
und deren Position vorliegen, unterstellt, dass die Anschlussgruppe im Wesentlichen
eine Haupterstreckung für die Kopplung mit dem Fluidbehälter aufweist. Das Parallelgestänge
ist hierbei vorzugsweise in der Lage, in Form von Zug- bzw. Schubstangen die Kraftübertragung
an einen gewünschten Bezugspunkt zu ermöglichen. Dieser gewünschte Bezugspunkt ist
gemäß einer Ausgestaltung beispielsweise in einem oberen Bereich der Standsäule insbesondere
im Bereich des verdrehbaren Kopfes der Standsäule angeordnet.
[0008] Diese Zwangführung erlaubt es insbesondere ebenfalls, dass die Anschlussgruppe selbst
keinen inneren Gewichtsausgleich benötigt. Unter einem inneren Gewichtsausgleich ist
zu verstehen, dass diese, angekoppelt an die Verladearm-Vorrichtung ohne Zwangsführung
eine horizontale Ausrichtung einnimmt, ohne aber zu verkippen.
[0009] Eine andere Ausgestaltung wiederum sieht vor, dass die genutzte Anschlussvorrichtung
selbst ebenfalls eine austarierte Gewichtsverteilung aufweist, das heißt, dass ein
innerer Gewichtsausgleich vorliegt,
[0010] Hinsichtlich des verdrehbaren Kopfes wird bevorzugt derjenige Bereich bei der Verladearmvorrichtung
genutzt, der auch als Tragrahmen oftmals bezeichnet wird. An diesem Tragrahmen können
auch andere Komponenten der Verladearmvorrichtung angeordnet sein.
[0011] Eine Weiterbildung sieht beispielsweise vor, dass die Armkonstruktion ein Parallelführungsgetriebe
aufweist, welches über mindestens zwei Drehpunkte verfügt, wobei ein oder mehrere
Elemente des Parallelführungsgetriebes parallel zu einem oder mehreren Elementen der
Armkonstruktion verlaufen. Das Parallelführungsgetriebe erlaubt somit, eine Anlenkung
des Gestängesystemes und die dadurch hervorgerufene Bewegung verursacht durch Lageänderung
der Teilarme an die Anschlussvorrichtung schließlich übertragen zu können. Durch die
Parallelführung von ein oder mehreren Elementen des Parallelführungsgetriebes zu ein
oder mehreren Elementen der Armkonstruktion gelingt es, die Anschlussvorrichtung vorzugsweise
in einer Zwangsführung folgen lassen zu können.
[0012] Eine weitere Ausgestaltung sieht beispielsweise vor, dass eine Positionierung von
Drehgelenken der Verladearm-Vorrichtung zusammen mit einem Parallelführungsgetriebe
und der Armkonstruktion mindestens eine Parallelführung bilden. Durch mindestens eine
Parallelführung kann sichergestellt werden, dass bei einsprechender Anlenkung die
Möglichkeit geschaffen wird, die Anschlussvorrichtung zwangsführen zu können.
[0013] Weiterhin ist beispielsweise vorgesehen, dass die Armkonstruktion ein federndes Element
zum Gewichts- und/oder Längenausgleich enthält. Vorzugsweise ist das federnde Element
im Gestängesystem angeordnet. Beispielsweise weist eine Zug- bzw. Druckstange des
Gestängesystems ein derartig federndes Element implementiert auf, damit bei beispielsweise
auftretenden Temperaturänderungen dieses nicht zu unerwünschten Schrägstellungen des
Gestängesystems führt. Des Weiteren kann das federnde Element beispielsweise zu einem
inneren Gewichtsausgleich genutzt werden, das bedeutet, zu einer Austarierung beispielsweise
der Armkonstruktion oder aber Teilbereichen davon. Beispielsweise besteht die Möglichkeit,
dass jeweils Teilbereiche unter sich austariert sind, so dass insgesamt ebenfalls
die Armkonstruktion dadurch austariert ist.
[0014] Bevorzugt ist, dass das Gestängesystem der zweiten kinematischen Kette von oben auf
die Verladearm-Vorrichtung betrachtet, zumindest annährend in einer Ebene verläuft.
Dadurch ist der Gleichlauf insbesondere aber vor allem der Platzbedarf für die Armkonstruktion
und insbesondere für das Gestängesystem weniger in die Breite denn in die Höhe gehend.
Dieses ist insbesondere dann der Fall, wenn beispielsweise das Gestängesystem oberhalb
und/oder unterhalb der Armkonstruktion verläuft. Eine weitere Ausgestaltung sieht
vor, dass das Gestängesystem der zweiten kinematischen Kette seitlich von der Armkonstruktion
angeordnet ist. Auch bei einer derartigen Anordnung ist es bevorzugt, dass das Gestängesystem
zumindest annähernd in einer Ebene von oben auf die Verladearm-Vorrichtung betrachtet
verläuft. Der Platzbedarf bei der Armkonstruktion mit seitlich angeordneter Lösung
für das Gestängesystem kann wiederum für die Breite betrachtet höher sein, hingegen
für die Höhe der Verladearm-Vorrichtung hingegen geringer ausfallen.
[0015] Des Weiteren besteht beispielsweise die Möglichkeit, dass das Gestängesystem zweiseitig
zu der Standsäule und im Bereich der Armkonstruktion jeweils beidseitig zu den beiden
Teilarmen verläuft. Eine derartige Lösung ermöglicht beispielsweise, dass Druck- bzw.
Zugkräfte aufgeteilt sind. Bevorzugt ist hierbei, dass diese beiden jeweils seitlich
angeordneten Teilgestängesysteme gleich sind. Es besteht jedoch ebenfalls die Möglichkeit,
dass das Gestängesystem der zweiten kinematischen Kette derart in Bezug zu der Standsäule
von oben betrachtet angeordnet ist, dass es zum Teil auf einer Seite der Armkonstruktion
und zum anderen Teil auf einer gegenüberliegenden Seite davon verläuft.
[0016] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass eine dritte kinematische Kette zur weiteren
Zwangsführung der Anschlussvorrichtung vorgesehen ist. Beispielsweise weist diese
dritte kinematische Kette eine weitere Ankopplung an die Anschlussvorrichtung auf.
Beispielsweise kann diese Ankopplung dazu genutzt werden, dass die Anschlussvorrichtung
auch selbst weitere unterschiedliche Gestalten aufweisen kann. Zum Beispiel kann die
Anschlussvorrichtung drei, insbesondere aber auch vier Gelenke aufweisen. Über diese
Gelenke kann die Anschlussvorrichtung unterschiedliche Positionen einnehmen und somit
auch unterschiedlich ausgerichtet werden.
[0017] Drehpunkte, Gelenke aber auch sonstige Ankopplungen wie und auch noch nachfolgend
beschrieben können eine Drehung in einer Ebene erlauben. Es können insbesondere Drehgelenke
sein. Darüber hinaus besteht jedoch ebenfalls die Möglichkeit, dass diese jeweiligen
Komponenten auch eine veränderliche Drehachse aufweisen können und darüber eine größere
Verschwenkung ermöglicht ist. Gemäß einer Ausgestaltung ist beispielsweise vorgesehen,
dass die Armkonstruktion wie auch das Gestängesystem sowie die gelenkige Kopplung
der zweiten kinematischen Kette an die Anschlussvorrichtung jeweils nur Drehgelenke
aufweisen, die ausschließlich eine einzige Drehachse aufweisen. Eine andere Ausgestaltung
sieht wiederum vor, dass eine Verladearm-Vorrichtung eine Armkonstruktion mit einem
Gestängesystem aufweist, wo zumindest eine veränderbare Drehachse vorliegt. Der überwiegende
Teil der anderen Drehpunkte hingegen weist vorzugsweise eine feststehende Drehachse
auf.
[0018] Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Standsäule selbst bevorzugt feststehend, zumindest
aber feststellbar ist, zum Beispiel bei verfahrbaren Verladearm-Vorrichtungen. Durch
den verdrehbaren Kopf, insbesondere einen verdrehbaren Tragrahmen, kann die Armkonstruktion
verschwenkt werden mit einer Drehachse, die sich entlang der Standsäule erstreckt.
Dazu senkrecht angeordnet sind bevorzugt die Drehachsen von erstem und zweitem Teilarm.
Die gelenkige Kopplung an die Anschlussvorrichtung wiederum kann beispielsweise eine
Drehachse aufweisen, die bevorzugt parallel zur Drehachse durch die Standsäule verläuft.
Diese Drehachse kann jedoch auch hierzu verschwenkbar angeordnet sein.
[0019] Das federnde Element, das in der Armkonstruktion vorhanden ist, kann darüber hinaus
auch im Bereich der Anschlussvorrichtung vorgesehen sein. Dieses hängt insbesondere
davon ab, in welcher Art und Weise die Ankopplung zwischen der Anschlussvorrichtung
einerseits und der zweiten kinematischen Kette vorgesehen ist. Die Anschlussvorrichtung
weist vorzugweise zwei Kopplungen mit der Armkonstruktion auf, wobei gemäß einer Ausgestaltung
eine Kopplung eine Drehachse aufweist, die senkrecht zur Drehachse des verdrehbaren
Kopfes verläuft und die zweite Kopplung hierzu ebenfalls senkrecht und parallel zur
ersten Kopplungsachse angeordnet ist. Dieses erlaubt insbesondere eine Zwangsführung,
bei der die Anschlussvorrichtung in einem Schwenkbereich eine konstante Lagenausrichtung
gegenüber der Ebene aufweist, über die die Armkonstruktion hin zum Fluidbehälter schwebt.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht beispielsweise vor, dass die Armkonstruktion
durch ein oder mehrere Gegengewichte, durch einen internen Gewichtsausgleich und/oder
ein Parallelführungsgetriebe bezüglich seiner jeweiligen Drehgelenkverbindungen einen
Gesamt-Gewichtsausgleich aufweist, vorzugsweise austariert ist, und ein händisches
Betätigen der Verladearm-Vorrichtung ermöglicht ist. Der Gesamt-Gewichtsausgleich
versetzt einen Nutzer der Verladearm-Vorrichtung in die Lage, ohne zusätzliche Krafterzeuger,
seien es hydraulische oder auch pneumatische Krafterzeuger, eine Drehung, ein Verschwenken
wie auch insbesondere ein Heranführen der Anschlussvorrichtung an den anzukoppelnden
Fluidbehälter ausschließlich händisch durch Einsatz eigener Körperkraft ermöglichen
zu können. Je besser die Gesamt-Gewichtsaustarierung erfolgt ist, um so weniger Kraft
ist hier für Benutzer aufzubringen.
[0021] Beispielsweise besteht die Möglichkeit, dass durch Ankopplung eines Seiles, einer
Kette oder ähnlichem vorzugsweise an der Anschlussvorrichtung der Nutzer nur noch
an dieser zieht. Durch Zubewegung auf den Fluidbehälter folgt die Anschlussvorrichtung
und damit die Armkonstruktion in weiter verbleibender Austarierung. Dadurch wird eine
Verletzungsgefahr vermieden, die beispielsweise ansonsten dadurch auftreten könnte,
dass die Armkonstruktion beim Verschwenken schließlich in eine instabile Lage gerät,
die zu einem nichtgewollten Bewegen der Arme und entsprechender Rückkopplung über
das Seil oder Kette auf den Nutzer führen kann.
[0022] Neben einer horizontalen Lagenpositionierung der Anschlussvorrichtung kann diese
jedoch auch in anderer Weise zwangsgeführt werden. Beispielsweise kann die Anschlussvorrichtung
mit ihrer Kopplungsvorrichtung, insbesondere einem Anschlussflansch nach oben oder
aber nach unten weisen. Bevorzugt ist eine Zwangsführung derart, dass eine Gefährdung
eines Bedieners verringert wird, insbesondere unter Berücksichtigung der Ortsverhältnisse
am anzuschließenden Fluidbehälter. So kann die Anschlussvorrichtung zum Beispiel durch
eine Luke hindurchgeführt werden, in eine Öffnung hinreichen, in eine Absenkung sich
erstrecken oder in sonstiger Weise den Anschlussgegebenheiten mit seiner Lagenpositionierung
folgen. Es kann zum Beispiel die Lagenpositionierung einstellbar sein. Beispielsweise
kann durch Verstellung des Gestängesystems die Lagenpositionierung der Anschlussvorrichtung
verändert werden. Auch kann dieses beispielsweise über eine Veränderung der Lage der
Ankopplung an die Anschlussvorrichtung erfolgen. Beispielsweise ist diese Ankopplung
veränderbar positionierbar an der Anschlussvorrichtung.
[0023] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die Standsäule eine Rohrleitung der Fluidleitung
ist. Diese Rohrleitung ist vorzugweise derart konstruiert, dass sie in der Lage ist,
die Gewichtskraft, die über den verdrehbaren Kopf auf die Gelenkverbindung übertragen
wird, aufzunehmen und an das Fundament weiterzugeben. Die Rohrleitung weist beispielsweise
an ihrem unteren Ende einen Anschluss auf, der zu einem weiteren Fluidbehälter führt.
Aus diesem wird vorzugsweise ein Fluid entladen. Es besteht jedoch ebenfalls die Möglichkeit,
dass die Verladearm-Vorrichtung nicht zum Befüllen, sondern zum Entleeren genutzt
wird. Eine Weiterbildung sieht beispielsweise vor, dass die Fluidleitung mit Drehgelenken
verbundene Rohrleitungen aufweist, vorzugsweise daraus besteht. Hierbei kann beispielsweise
vorgesehen sein, dass die Standsäule als Rohrleitung wie aber auch der erste und der
zweite Teilarm wie aber auch gegebenenfalls ein weiterer, dritter Arm durch jeweils
eine Rohrleitung gebildet werden, die mittels Drehgelenken verbunden sind. Durch die
Nutzung der Drehgelenke gelingt es, eine Fluid-dichte Fluidleitung ermöglichen zu
können. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass durch Auswahl der Drehgelenke auch
die Nutzung der Fluidleitung für kryogene Flüssigkeiten besteht. Beispielsweise ist
gemäß einer Weiterbildung vorgesehen, dass die Verladearm-Vorrichtung eingesetzt wird
für eine Bunkerung von LNG bei Schiffen. Aufgrund der Temperatur des flüssigen LNGs
werden derartige Drehgelenke vorgesehen, die bei Durchströmen trotzdem noch eine ausreichende
Gelenkigkeit für den Nutzer aufweisen.
[0024] Eine weitere Ausgestaltung sieht beispielsweise vor, dass zumindest die erste kinematische
Kette der Armkonstruktion aus Rohrleitungsabschnitten der Fluidleitung gebildet ist.
Beispielsweise besteht die Möglichkeit, dass entlang der Standsäule ein Fluidleitungsabschnitt
verläuft, der als Rohrleitung oder in sonstiger Weise, beispielsweise als Schlauchleitung
ausgeführt ist. Dieser Fluidleitungsabschnitt kann wiederum an die Armkonstruktion
aus Rohrleitungen angeschlossen sein, wobei diese sodann die Möglichkeit aufweisen,
ausreichende Kräfte aber auch Momente aufnehmen und weiterleiten zu können. Wiederum
eine weitere Ausgestaltung sieht beispielsweise vor, dass die Verladearm-Vorrichtung
eine Fluidleitung aufweist, die zumindest überwiegend eine Schlauchleitung umfasst.
Insbesondere besteht die Möglichkeit, dass entlang der Verladearm-Vorrichtung ausschließlich
eine Schlauchleitung verläuft, gegebenenfalls an geeigneten Stellen durch geeignete
Verdrehgelenke verbunden. Letzteres ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn ein ansonsten
zu starkes in-sich-Verdrehen der Fluidleitung bei Verschwenken der Verladearm-Vorrichtung
befürchtet wird.
[0025] Eine weitere Ausgestaltung sieht beispielsweise vor, dass die Verladearm-Vorrichtung
mobil angeordnet ist. Hierzu ist beispielsweise die Standsäule verfahrbar. Sie kann
hierzu auf einer Verfahrvorrichtung fest installiert sein. Die Verfahrvorrichtung
kann beispielsweise ein Anhänger, eine Auflagefläche eines Fahrzeuges wie aber auch
beispielsweise ein Schiff sein. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass die Verladearm-Vorrichtung
Bestandteil einer Krangestaltung ist, wobei die Standsäule selbst verfahren wird.
Hierzu kann diese beispielsweise auf einem Motor-getriebenen Gestell angeordnet sein.
Eine weitere Ausgestaltung sieht beispielsweise vor, dass die Standsäule selbst das
Gestell ist. Insbesondere ist aufgrund des Begriffes Standsäule dieses Merkmal jedoch
nicht dahingehend zu verstehen, dass ausschließlich eine säulenartige Struktur vorgesehen
sein muss. Es besteht auch die Möglichkeit, dass eine sonstige, in die vertikale führende
turmartige Konstruktion genutzt wird, an der, insbesondere auf der die Armkonstruktion
angeordnet ist.
[0026] Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung, der unabhängig weiterverfolgbar ist,
wird eine Anschlussgruppe für eine Verladearm-Vorrichtung bevorzugt nach einem der
vorhergehenden Ansprüche zum Anschluss an einen Fluidbehälter vorgeschlagen. Die Anschlussgruppe
umfasst mindestens drei Drehpunkte, wobei die Drehpunkte jeweils starre Elemente der
Anschussgruppe miteinander verbinden, wobei mindestens zwei Drehpunkte keine zueinander
parallelen Drehachsen haben, und mit einem Drehpunkt zum Anschluss an die Verladearm-Vorrichtung
versehen ist.
[0027] Die Nutzung von mindestens drei Drehpunkten erlaubt, dass die Anschlussgruppe in
sich äußerst flexibel hinsichtlich unterschiedlicher Bewegungen gestaltbar ist. Durch
die Anordnung unterschiedlich verlaufender Drehachsen kann insbesondere ein Verschwenken
in unterschiedliche Richtungen gewährleistet sein. Dieses erlaubt beispielsweise,
mittels der Anschlussgruppe die Verladearm-Vorrichtung mit ihrer Armkonstruktion sehr
weit nach vorne verstrecken zu können, wobei die Anschlussverbindung für den Fluidbehälter
wiederum auch weiter entfernt als bisher üblich von der Standsäule vorliegen kann.
Insbesondere erlaubt dieses eine Gestaltung der Anschlussgruppe derart, dass diese
einen sehr lang zuführenden Arm aufweist, an dem sich die Anbindung an den Fluidbehälter
bzw. der Anschlussstutzen hierfür befindet. Dieses ist besonders vorteilhaft für die
Bunkerung von Treibstoff bei einem Schiff, insbesondere bei LNG-Treibstoff.
[0028] Bevorzugt ist des Weiteren, dass die Anschlussgruppe über mindestens zwei Drehpunkte
mit der Verladearm-Vorrichtung verbunden ist, wovon einer mit einem parallelen Führungsgetriebe
der Verladearm-Vorrichtung verbunden ist. Dieses erlaubt insbesondere eine Zwangsführung
der Anschlussgruppe von oben betrachtet in einer Ebene. Hierüber ist es möglich, die
Anschlussgruppe in einer speziellen Lage definiert verschwenken zu können, ohne dass
sich die Lageanordnung der Anschlussgruppe hinsichtlich ihrer horizontalen bzw. vertikalen
Erstreckung zu ändern braucht.
[0029] Wie oben schon ausgeführt, ist es ebenfalls bevorzugt, wenn die Anschlussgruppe ein
federndes Element zum Gewichts- und/oder Längenausgleich aufweist. Das federnde Element
kann beispielsweise ein Ausgleichselement sein, insbesondere beispielsweise ein Pneumatikzylinder
oder eine Drehfeder.
[0030] Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung, der ebenfalls unabhängig weiterführbar
ist, wird ein Verfahren zum Betrieb einer Verladearm-Vorrichtung vorgeschlagen, wobei
eine Anschlussvorrichtung zumindest in einer Ebene mittels eines parallelen Führungsgetriebes
zwangsgeführt wird.
[0031] Die Verladearm-Vorrichtung ist vorzugsweise so wie oben beschrieben aufgebaut. Die
Zwangsführung des parallelen Führungsgetriebes erlaubt, dass die Anschlussvorrichtung
hinsichtlich ihrer Lageorientierung nicht mitverschwenkt, sondern bezüglich ihrer
relativen Lagenorientierung zum Untergrund konstant verbleibt. Während Komponenten
der Verladearm-Vorrichtung, insbesondere der Armkonstruktion verschwenken und dabei
ihre jeweilige Lageorientierung ändern, kann die Anschlussvorrichtung zum Beispiel
horizontal bleiben. Bevorzugt wird die Zwangsführung genutzt beim Anschluss der Anschlussvorrichtung
an einen Tankstutzen eines Schiffes. Üblicherweise ist hierzu vorgesehen, dass der
Tankstutzen an Backbord und/oder an Steuerbord relingeinwärts angeordnet liegt. Die
Anschlussvorrichtung wird nunmehr zum Tankstutzen geführt, dort angeschlossen, so
dass eine Fluid-dichte Verbindung besteht. Sodann wird mit der Treibstoffbefüllung
begonnen. Die Nutzung der mittels Parallelführungsgetriebe zwangsgeführten Anschlussvorrichtung
erlaubt, einer Rollbewegung des Schiffes, die auch im Hafen aber auch bei einer Bunkerung
auf Rede möglich ist, durch die gleichbleibende Lageorientierung der Anschlussvorrichtung
Herr werden zu können. Insbesondere besteht dadurch nicht die Gefahr, dass beispielsweise
die Anschlussvorrichtung oder ein Teil davon an eine Schiffswand bzw. das Deck aufschlägt,
wenn beispielsweise bei angeschlossener Anschlussvorrichtung die Rollbewegung zu einem
Anheben des Schiffes auf dieser Seite führt. Auch wird ein Anstoßen der Anschlussvorrichtung
oder eines Teils davon an eine Reling oder eine andere Querstrebung, unter die die
Anschlussvorrichtung schiffseinwärts geführt worden ist, vermieden. Dieses kann beispielsweise
auftreten, wenn bei der Rollbewegung des Schiffes sich diese Schiffsseite absenken
sollte.
[0032] Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, dass mittels der Zwangsführung über das
Parallelführungsgetriebe die Anschlussvorrichtung nicht austariert, aber dafür sehr
lang bauend eingesetzt werden kann. Insbesondere für einen Anschluss an Bunkerstutzen,
die sehr weit innen liegen, brauchen dadurch die Geometrie der Anschlussgruppe nicht
größer werden. Insbesondere ist es auch nicht notwendig, ein immer größeres Gegengewicht
vorsehen zu müssen, je länger sich diese Komponente der Anschlussgruppe hin zum Tankstutzen
erstrecken würde. Vielmehr gelingt es, durch die Zwangsführung Kräfte auf die Verladearm-Vorrichtung
übertragen zu können und diese dort über die Standsäule abzuleiten, zum Beispiel in
ein Fundament.
[0033] Wird vorzugsweise LNG mittels der vorgeschlagenen Verladearm-Vorrichtung bzw. der
Anschlussgruppe bei einem Schiff gebunkert und ist insbesondere die Verladearm-Vorrichtung
hierfür überwiegend, wenn nicht gar ausschließlich, vorgesehen, ist beispielsweise
vorgesehen, dass das Gestängesystem und insbesondere die parallel verlaufenden Druck-
bzw. Zugstangen in etwa einen Abstand von 20 cm bis 30 cm gegenüber der Fluidleitung,
insbesondere der Rohrleitung, aufweisen. Durch einen derartigen Abstand kann ein Temperatureinfluss
aufgrund des Durchflusses der kryogenen Flüssigkeit zumindest verringert werden. Des
Weiteren ist es jedoch vorteilhaft, wenn das Gestängesystem ein oder mehrere federnde
Elemente aufweist, um die Schrumpfeffekte insbesondere bei Nutzung von Rohrleitungen
im Gestängesystem ausgleichen zu können. Dadurch ist gewährleistet, dass sich diese
nicht verziehen und insbesondere kein Sperren oder aber ein zu hoher Verschleiß durch
Verzug auftritt.
[0034] Die Erfindung wird nachfolgend näher durch mehrere Figuren erläutert. Hierbei gehen
aus den unterschiedlichen Figuren unterschiedliche Einzelheiten hervor. Die Erfindung
ist nicht auf eine der jeweiligen dargestellten Ausgestaltungen oder auf eine Figur
beschränkt. Vielmehr können ein oder mehrere Merkmale aus ein oder mehreren Figuren
und Ausgestaltungen mit anderen Merkmalen aus anderen Figuren und Ausgestaltungen
wie auch aus der obigen Beschreibung zu Weiterbildungen verknüpft werden. Auch dienen
die Figuren nur zur Veranschaulichung der Erfindung, ohne aber diese beschränken zu
wollen. Vielmehr werden unterschiedliche Möglichkeiten der Ausführbarkeit der Erfindung
aufgezeigt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ausgestaltung einer Verladearm-Vorrichtung, wie sie gemäß des Standes
der Technik bekannt ist,
- Fig. 2
- eine schematische Ausgestaltung einer Verladearm-Vorrichtung gemäß einer ersten erfindungsgemäßen
Ausgestaltung,
- Fig. 3
- eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Verladearm-Vorrichtung in schematischer
Ansicht,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der Verladearm-Vorrichtung mit einer näheren Darstellung
einer Anschlussvorrichtung, die angekoppelt ist an einem Anschluss eines Fluidbehälters,
- Fig. 5
- eine erste schematische Darstellung eines Anschlusses mittels der vorgeschlagenen
Anschlussvorrichtung angeschlossen an eine vorgeschlagene Verladearm-Vorrichtung,
- Fig. 6
- eine Aufsicht von oben mit einem anderen Winkel bei gleichem Anschluss ermöglicht
durch die Anschlussgruppe, aufzeigend den möglichen Verschwenkbereich bei einer Ausgangslage,
wie sie in Fig. 5 dargestellt ist.
- Fig. 6
- eine Aufsicht von oben mit einem anderen Winkel bei gleichem Anschluss ermöglicht
durch die Anschlussgruppe, aufzeigend den möglichen Verschwenkbereich bei einer Ausgangslage,
wie sie in Fig. 5 dargestellt ist, und
- Fig. 7 bis 10
- eine konstruktive Umsetzung der vorgeschlagenen Verladearm-Vorrichtung unter Nutzung
von Rohrleitungsabschnitten als Teilarme und Standsäule, die mittels Rohrgelenken
verbunden sind.
[0035] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Verladearm-Vorrichtung 1 gemäß
des bekannten Standes der Technik. Eine derartige Verladearm-Vorrichtung 1 weist eine
Standsäule 2, einen ersten Teilarm 3 und einen zweiten Teilarm 4 auf. Jeder Teilarm
3, 4 kann jeweils mit einem Gegengewicht 5 versehen sein, um einen Gewichtsausgleich
der jeweiligen Teilarme um ihre Drehpunkte 6 zu ermöglichen. Am zweiten Teilarm 4
ist ein weiterer Drehpunkt 7 angeordnet, an dem sich eine Anschlussvorrichtung 8 befindet.
Die Anschlussvorrichtung 8 muss aufgrund der Ankopplung über den Drehpunkt 7 austariert
sein. Ansonsten würde sie nicht für einen notwendigen Anschluss die ausreichende Ausrichtung
einer Kopplungsvorrichtung 9 aufweisen. Derartige Verladearm-Vorrichtungen können
gewichtsmäßig sehr gut austariert sein, haben jedoch aufgrund der Notwendigkeit, dass
die Anschlussvorrichtung die notwendige interne Austarierung aufweisen muss, das Problem,
dass die Ankopplungsmöglichkeit bei derartigen Vorrichtungen beschränkt ist, die einen
Anschlussstutzen sehr weit innen aufweisen. Für derartige Anschlüsse wäre es notwendig,
sehr weit ausladende Anschlussvorrichtungen konstruieren zu müssen, die jedoch wiederum
sehr unhandlich sind und damit die Unfallgefahr bei Bedienung erhöhen.
[0036] Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße vorgeschlagene Verladearm-Vorrichtung 20. Diese
weist eine Armkonstruktion 21 auf, die einen ersten Teilarm 22 und einen zweiten Teilarm
23 aufweist. Der erste Teilarm 22 bildet zusammen mit dem zweiten Teilarm 23 eine
erste kinematische Kette 24. Des Weiteren weist die Verladearm-Vorrichtung 20 eine
zweite kinematische Kette 25 auf. Diese wird über ein Gestängesystem 26 gebildet.
Das Gestängesystem weist gemäß dieser Ausgestaltung ein Parallelführungsgetriebe 27
auf. Mit diesem kann das Gestängesystem 26 ein Parallelgestänge zum Beispiel wie bei
dieser Ausgestaltung wie folgt aufweisen:
[0037] Zum einen ist ein erstes Parallelgestänge 28 parallel zum ersten Teilarm 22 und ein
zweites Parallelgestänge 29 parallel zum zweiten Teilarm 23 verlaufend und zusammen
über das Parallelführungsgetriebe 27 gekoppelt. Eine Anschlussvorrichtung 30 ist mit
dem Gestängesystem 26 einerseits, andererseits mit den Teilarmen der Armkonstruktion
21 gekoppelt. Auf diese Weise besteht eine Kopplung mit der ersten kinematischen Kette
24 wie auch mit der zweiten kinematischen Kette 25. Dieses erlaubt, dass die Anschlussvorrichtung
30 zwangsgeführt werden kann. Wird die Armkonstruktion 21 ausgelenkt, bewegen sich
der erste Teilarm 22 und der zweite Teilarm 23 entlang einer jeweiligen Bahnkurve.
Aufgrund der Ankopplungen des Gestängesystems 26, welches die zweite kinematische
Kette 25 bildet, folgt diese dem Auslenken der Teilarme. Aufgrund der Parallelführung
insbesondere der zweiten kinematischen Kette 25 zum zweiten Teilarm 23 folgt damit
die Anschlussvorrichtung 30 aufgrund zweier Ankopplungspunkte immer in einem weiten
Bereich in der festgelegten Positionslage. So wie dargestellt ist die Positionslage
der Anschlussvorrichtung 30 horizontal ausgerichtet, das bedeutet, die Längserstreckung
der Anschlussvorrichtung 30 ist zumindest annährend parallel zu einem Untergrund,
auf dem eine Standsäule 31 und die Verladearm-Vorrichtung 20 angeordnet ist. Ein Kupplungsteil
32 kann auf diese Weise senkrecht gehalten werden, egal in welche Lage die Armkonstruktion
21 ausgelenkt wird. Dieses gelingt somit auch mit Anschlussvorrichtungen 30, die nicht
austariert sind. Durch die Kupplung an einerseits der ersten kinematischen Kette 24,
andererseits die zweite kinematische Kette 25 werden die Gewichtskräfte von diesen
Kupplungen aufgenommen, über die jeweiligen Ketten an die Standsäule übertragen und
aufgrund deren Befestigung bzw. Anordnung auf einem Untergrund bzw. einem mobilen
Gefährt dort aufgenommen. Dieses erlaubt, dass die Anschlussvorrichtung 30 neben einer
zwangsgeführten Lagenposition über einen Mindestauslenkbereich der Armkonstruktion
21 darüber hinaus auch die Option eröffnet, sehr lang gebaut werden zu können.
[0038] Des Weiteren sind um die einzelnen Gelenkpunkte beispielhaft die Verdrehmöglichkeiten
aufgezeigt. Diese sind jeweils als Pfeile angedeutet.
[0039] Bevorzugt ist der verdrehbare Kopf 33 um eine Längsachse der Standsäule 31 verdrehbar.
Darüber hinaus ist so wie dargestellt ein Verschwenken am verdrehbaren Kopf 33 durch
den ersten Teilarm 22 ermöglicht. Auch greift die zweite kinematische Kette 25 am
verdrehbaren Kopf 33 an. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die gesamte
Standsäule 31 drehbar angeordnet ist. So wie dargestellt kann der erste wie auch der
zweite Teilarm 22, 23 in einer Ausgangsposition als Ruheposition verschwenkt werden,
wenn die Standsäule 31 wie auch die beiden Teilarme 22 und 23 annähernd senkrecht
stehen. Dadurch wird nur ein äußerst geringer Platzbedarf in der Ruheposition benötigt.
Wird nun die Anschlussvorrichtung 30 beispielsweise zum Bunkern von LNG-Kraftstoffverfahren
verschwenkt, so verschwenken zum einen die beiden Teilarme 22, 23 nebst dem Gestängesystem
26, wobei das das Kupplungsteil 32 bei Annäherung an den Bunkeranschluss weiterhin
senkrecht verbleibt. Des Weiteren kann die Verladearm-Vorrichtung 20 soweit gedreht
werden, dass auch ein Anschluss an einen aufzufüllenden Tank möglich ist, der nicht
direkt gegenüber der Standsäule 31 angeordnet ist. Dieses geht beispielsweise aus
der nachfolgenden Figur 6 hervor. Auf diese wird später nachfolgend noch näher eingegangen.
So kann die Zwangsführung insbesondere auch ermöglichen, dass die Anschlussvorrichtung
30 nicht nur so wie gestrichelt angedeutet eine annähernd horizontale Position aufweisen
kann. Vielmehr besteht auch die Möglichkeit, dass die Anschlussvorrichtung 30 bei
einem Drehen der Standsäule 31 eine dazu weiterhin ebenfalls relative konstante Lage
beibehält.
[0040] Figur 3 zeigt eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Verladearm-Vorrichtung
40. Mit dieser Ausgestaltung wird dargestellt, dass beispielsweise die Anordnung von
Ausgleichgewichten 41, 42 in verschiedener Weise möglich ist. So ist beispielsweise
bei der hier vorgeschlagenen Verladearm-Vorrichtung 40 das erste Gegengewicht 41 mit
dem zweiten Teilarm 45 über eine Gelenkverbindung 46 verbunden. Das zweite Ausgleichsgewicht
42 ist hingegen direkt am ersten Teilarm 44 angeordnet. So wie dargestellt, kann es
sich bei den Ausgleichsgewichten um tatsächliche Ausgleichsgewichte handeln. Es besteht
jedoch ebenfalls die Möglichkeit, dass die zum Ausgleichen notwendigen Massen auf
die einzelnen Teilarme und/oder aber auf das Gestänge verteilt angeordnet sind. In
diesem Falle ist nicht eine einzelne, sondern sind mehrere Komponenten dafür verantwortlich,
dass eine Austarierung stattfindet. Bei der dargestellten Ausgestaltung ist wiederum
eine Standsäule 47 vorgesehen. An diese kann beispielsweise an einem unteren Bereich
48 ein Anschlussstutzen 49 angeordnet sein. Über diesen kann flüssiges LNG beispielsweise
zur Anschlussvorrichtung 50 transportiert werden. Auch hier ist das Gestängesystem
51 vorgesehen, welches in diesem Falle zwei Parallelführungen wiederum aufweist. Diese
sind über das Parallelführungsgetriebe 52 miteinander verbunden, wobei das Parallelführungsgetriebe
52 mit der Anschlussvorrichtung 50 direkt ebenfalls verbunden ist. Auf diese Weise
hält beispielsweise die Standsäule 47 den ersten Arm 44, der wiederum den zweiten
Teilarm 45 hält. An diesem ist wiederum die Anschlussvorrichtung 50 angebracht. Darüber
hinaus wird die Anschlussvorrichtung 50 über das Gestängesystem 51 ebenfalls gehalten,
insbesondere aber zwangsgeführt. Beispielsweise durch eine Kette oder ein Band 53
kann händisch durch einen Bediener die Anschlussvorrichtung 50 dort hingezogen werden,
wo schließlich die Anschlussvorrichtung angekoppelt werden soll. Dieses ist auch möglich
mit Verladearm-Vorrichtungen, die zum Beispiel 5 t wiegen.
[0041] Figur 4 zeigt die Verladearm-Vorrichtung 40 aus Figur 3. Bei dieser Ausgestaltung
ist dargestellt, dass die Anschlussvorrichtung 50 verschiedene Drehgelenke aufweist,
die es erlauben, dass die Anschlussvorrichtung 50 auch tatsächlich bei der Bebunkerung
einsetzbar ist. Beispielhaft dargestellt als Ausschnitt ist eine Bunkerluke 54 eines
Schiffes. Dort ist ein Anschlussstutzen 55 vorhanden, der weit innenliegend angeordnet
ist. Nur durch eine langgestreckte Anschlussvorrichtung 50 besteht die Möglichkeit,
diese dort anschließen zu können. Die Anschlussvorrichtung 50 weist einen ersten Gelenkpunkt
56, einen zweiten Gelenkpunkt 57, einen dritten Gelenkpunkt 58 und einen vierten Gelenkpunkt
59 auf. Der vierte Gelenkpunkt 59 kann in der Praxis beispielsweise am zweiten Teilarm
45 angeflanscht sein. Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass die dortige Flanschverbindung
am Teilarm 45 gelöst ist, so dass der vierte Gelenkpunkt 59 an der Anschlussvorrichtung
50 verbleibt. Vorzugsweise weisen der zweite und der dritte Gelenkpunkt 57, 58 Drehachsen
auf, die vorzugsweise senkrecht aufeinander stehen. Diese sind beispielhaft gestrichelt
angedeutet. Der erste Gelenkpunkt 56 sieht vorzugsweise die Möglichkeit vor, eine
Drehung ermöglichen zu können. Dies ist durch den Pfeil angedeutet. Ebenfalls eine
Drehung wird durch beispielsweise den vierten Gelenkpunkt 59 entsprechend der angedeuteten
Pfeile wahrgenommen.
[0042] Figur 5 zeigt in beispielhafter Ausgestaltung ein Ausführungsbeispiel einer vorgeschlagenen
Verladearm-Vorrichtung mit angeschlossener vorgeschlagener Anschlussvorrichtung 70.
Die Anschlussvorrichtung 70 ist wiederum etwas anders ausgestaltet als die Anschlussvorrichtung,
wie sie aus Figur 4 hervorgeht. Anschlussvorrichtung wie auch Verladearm-Vorrichtung
in Figur 5 sind von oben betrachtet. Hierbei ist deutlich zu erkennen, dass die Zwangsführung
in einer Ebene erfolgt. Während die Standsäule 71, an der der erste Teilarm 72 verläuft,
über den verschwenkbar der zweite Teilarm 73 angeordnet ist, die Möglichkeit eröffnet,
ein Gestängesystem 74 vorzusehen, was seitlich der beiden Teilarme angeordnet ist.
Die Koppelung mit den jeweiligen zu koppelnden Komponenten, einerseits der Anschlussvorrichtung
70, andererseits der Standsäule 71, ist nur äußerst schematisch dargestellt. Die Anschlussvorrichtung
70 weist beispielsweise gemäß der dargestellten Form die Möglichkeit auf, ein Verschwenken
des Kupplungsteils 75 vorzusehen. Damit wird eine weitere Flexibilität beim Anschluss
ermöglicht. Eingezeichnet sind beispielhaft die verschiedenen Drehmöglichkeiten beziehungsweise
Verschwenkmöglichkeiten durch die einzelnen Gelenkpunkte der beispielhaften Anschlussvorrichtung
70 in Form von Pfeilen.
[0043] Figur 6 zeigt in beispielhafter Ausgestaltung das Mitschwenken und Drehen einerseits
der Verladearm-Vorrichtung, andererseits der Anschlussvorrichtung 70. Ausgehend von
der Grundpositionierung wie in Figur 5 dargestellt kann sich die Schiffslage ändern.
Durch die vielfältigen Drehpunkte ist es möglich, jeglicher Bewegung folgen zu können.
Insbesondere erlaubt dieses, dass das ebenfalls in der Anschlussvorrichtung 70 aber
auch in den anderen vorgeschlagenen Anschlussvorrichtungen vorzugsweise vorgesehene
Sicherheitsventil 76 nicht auslöst.
[0044] Figuren 7, 8, 9 und 10 zeigen wiederum eine weitere Ausgestaltung einer vorgeschlagenen
Verladearm-Vorrichtung 80 aus jeweils unterschiedlichen Ansichten. Hierbei sind die
aus den vorherigen vorgeschlagenen Ausgestaltungen einer Verladearm-Vorrichtung vorgesehenen,
nur schematisch dargestellten Komponenten in eine konstruktive Lösung umgesetzt. Vorgesehen
ist ein erstes Rohrteil 81, welches einen Anschluss 82 aufweist, durch den beispielsweise
flüssiges LNG, d.h. eine kryogene Flüssigkeit, geführt werden kann. Das erste Rohrteil
bildet die Standsäule. Der erste Teilarm 83 ist wiederum eine Rohrleitung, die über
zwei Rohrdrehgelenke 84 mit der Sandsäule verbunden ist. Ein Rohrdrehgelenk ist beispielsweise
so ausgeführt, wie es aus der
DE 10 2011 018 162 A1 der Anmelderin hervorgeht, auf die im Rahmen der Offenbarung verwiesen wird. Derartige
Rohrdrehgelenke erlauben auch den Durchfluss von kryogenen Fluiden bei Beibehaltung
der Beweglichkeit des Rohrdrehgelenks. Ein weiteres Rohrgelenk 84 führt sodann zu
dem zweiten Teilarm 85. Dieser ist wieder durch ein Rohr gebildet. Die Anschlussvorrichtung
86 ist einerseits über ein Rohrdrehgelenk, andererseits über ein Parallelführungsgetriebe
87 aufgehangen und zwangsgeführt. Das Gestängesystem wie auch die Anordnung einzelner
Gelenke und Gewichte wird aus den weiteren Figuren näher ersichtlich. Die derartig
vorgeschlagene Verladearm-Vorrichtung 80 kann insbesondere am Fußboden befestigt werden.
Hierzu ist eine Fußbodenplatte 88 vorgesehen. Über entsprechende Bohrungen können
Bolzen in den Untergrund getrieben werden und damit die Verladearm-Vorrichtung fest
montiert werden. Über Stützbleche 89 wird die Verladearm-Vorrichtung weiter abgestützt.
1. Verladearm-Vorrichtung (20) zur Verladung von Fluiden, mit
- einer Armkonstruktion (21) mit zumindest einem ersten und einem zweiten, jeweils
beweglich angeordnetem Teilarm (22, 23), die eine erste kinematische Kette (24) bilden,
und mit einer zweiten kinematischen Kette (25), aufweisend ein Gestängesystem (26),
das zumindest ein Parallelgestänge (28, 29) zumindest zu einem der beiden Teilarme
aufweist,
- mit einer Standsäule (31), wobei die Standsäule (31) einen verdrehbaren Kopf (33)
aufweist, an die der erste Teilarm (22) gelenkig verbunden ist,
- mit einer gelenkigen Kopplung der zweiten kinematischen Kette (25) an eine Anschlussvorrichtung
(30), wobei die Anschlussvorrichtung (30) gelenkig gekoppelt ist mit dem zweiten Teilarm
(23) der ersten kinematischen Kette (24),
- mit einer eine Fluidleitung, die mit der Anschlussvorrichtung (30) fluiddicht gekoppelt
ist, und
- mit einer gelenkigen Kopplung der zweiten kinematischen Kette (25) an die Standsäule
(31), vorzugsweise an dem verdrehbaren Kopf (33) der Standsäule (31).
2. Verladearm-Vorrichtung (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Armkonstruktion (21) ein Parallelführungsgetriebe (27) aufweist, das über mindestens
zwei Drehpunkte verfügt, wobei ein oder mehrere Elemente des Parallelführungsgetriebes
(27) parallel zu einem oder mehreren Elementen der Armkonstruktion (21) verlaufen.
3. Verladearm-Vorrichtung (20) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Positionierung von Drehgelenken der Verladearm-Vorrichtung (20) zusammen mit
einem Parallelführungsgetriebe (27) und der Armkonstruktion (21) mindestens eine Parallelführung
bilden.
4. Verladearm-Vorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Armkonstruktion (21) ein federndes Element zum Gewichts- und/oder Längenausgleich
enthält.
5. Verladearm-Vorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestängesystem (26) der zweiten kinematischen Kette (25) von oben auf die Verladearm-Vorrichtung
(20) betrachtet, zumindest annähernd in einer Ebene verläuft.
6. Verladearm-Vorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine dritte kinematische Kette zur weiteren Zwangsführung der Anschlussvorrichtung
(30) vorgesehen ist.
7. Verladearm-Vorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Armkonstruktion (21) durch ein oder mehrere Gegengewichte, durch einen internen
Gewichtsausgleich und/oder ein Parallelführungsgetriebe (27) bezüglich seiner jeweiligen
Drehgelenkverbindungen einen Gesamt-Gewichtsausgleich aufweist, vorzugsweise austariert
ist, und ein händisches Betätigen der Verladearm-Vorrichtung (20) ermöglicht ist.
8. Verladearm-Vorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Standsäule (31) eine Rohrleitung der Fluidleitung ist.
9. Verladearm-Vorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidleitung mit Drehgelenken verbundene Rohrleitungen aufweist.
10. Verladearm-Vorrichtung (20) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die erste kinematische Kette (24) der Armkonstruktion (21) aus Rohrleitungen
der Fluidleitung gebildet ist.
11. Verladearm-Vorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidleitung zumindest überwiegend eine Schlauchleitung umfasst.
12. Verladearm-Vorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verladearm-Vorrichtung (20) mobil angeordnet ist, vorzugsweise auf einem Anhänger
oder einem Schiff montiert ist.
13. Anschlussgruppe für eine Verladearm-Vorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche zum Anschluss an einen Fluidbehälter, umfassend mindestens drei Drehpunkte,
wobei die Drehpunkte jeweils starre Elemente der Anschlussgruppe miteinander verbinden,
wobei mindestens zwei Drehpunkte keine zueinander parallelen Drehachsen haben, und
mit einem Drehpunkt zum Anschluss an die Verladearm-Vorrichtung.
14. Anschlussgruppe nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussgruppe über mindestens zwei Drehpunkte mit der Verladearm-Vorrichtung
(20) verbunden ist, wovon eines mit einem Parallelführungsgetriebe (27) der Verladearm-Vorrichtung
(20) verbunden ist.
15. Anschlussgruppe nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussgruppe ein federndes Element zum Gewichts- und/oder Längenausgleich
enthält.
16. Verfahren zum Betrieb einer Verladearm-Vorrichtung (20), wobei eine Anschlussvorrichtung
(30) zumindest in einer Ebene mittels eines Parallelführungsgetriebes (27) zwangsgeführt
wird.
17. Verwendung einer Verladearm-Vorrichtung (20) und/oder Anschlussvorrichtung (30) nach
einem der Ansprüche 1 bis 15 zum Befüllen eines Fluidbehälters.
18. Verwendung nach Anspruch 17 zum Befüllen eines Tanks mit Treibstoff, vorzugsweise
zum Bunkern von Kraftstoff bei einem Schiff.